#ergriffen sein
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Abenteuer aus dem Einzelhandel #1
Heute kommt son Typ rein, lächelt ein wenig beschämt und vermittelt mir mit seinen 5 Worten Deutsch, dass er ein kleines Problem hat und mich für ne Minute bräuchte.
*hält Autowaschkarte in die Höhe*
Ich realisiere in diesem Moment mit absolutem Horror, dass dieser Idiot wohl den Not-Stopp knopf an der Waschanlage gedrückt hat (weil: großer, roter Knopf. Es steht emergency-stop drauf ffs).
Ich breche (in meinen Birkenstocks mit Socken natürlich, was auch sonst) sofort in einen olympisches Gold verdächtigen Sprint aus. An dem Typ vorbei und aus dem Laden, über den Hof, den Grünstreifen, über die Rosenbüsche hinweg und die Straße runter.
Mein Chef, der einzige der nach sowas die Waschanlage wieder richtig stellen kann, war gerade vom Hof gefahren.
Hab ihn zum Glück am Stoppschild zur Bundesstraße eingeholt.
Ich frag mich was sich der Kunde wohl dabei gedacht hat. Für den muss es ausgesehen haben, als hätt ich angesichts der Waschkarte und der offenen Tür einfach die Flucht ergriffen. Als wär ich aber dann direkt wieder eingefangen worden, weil ich 3 Minuten später auf dem Rücksitz des Autos meines Chefs wieder auf den Hof zurückgebracht und wild in seine Richtung gestikulierend zurück ins Haus geführt wurde. Er hat mich danach auch nicht mehr gesehen.
Ganz normale Tankstellenerfahrung meiner Meinung nach.
Persönlich finde ich, dass ich für meinen Einsatz eine Gehaltserhöhung und eine Medaille verdient hab, immerhin hab ich den absoluten Waschstraßen Supergau verhindert. Naja, träumen kann ich ja.
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Who owns your freaking thighs, baby?
𝘛𝘰𝘫𝘪 𝘨𝘰𝘪𝘯𝘨 𝘵𝘰 𝘱𝘶𝘯𝘪𝘴𝘩 𝘺𝘰𝘶.. 𝘸𝘪𝘵𝘩 𝘩𝘪𝘴 𝘥*𝘤𝘬
Part of a OneShot / headcanon collection. Perfect imperfection on wattpad
insecure!reader ; mad!toji
cockwarming ; rough ; biting ; marking ; threatened punishment
Dehnungsstreifen. Etwas, das dich verunsichert, das dich dazu bringt es mit lockerer Kleidung zu verdecken. Kurze Hosen? Bauchfreie Oberteile? In keinem der unzähligen Universen wirst du das über dich ergehen lassen und dich vor anderen entblößen.
Bis..
''Wenn du dich noch einmal wegdrehst, bring ich dich dazu'', knurrt Toji, sichtlich genervt von deinen leisen Einwänden und schwachen versuchen seinen stechenden Augen zu entkommen.
Er ist verrückt nach jedem Zentimeter, doch ganz besonders von deinen weichen Oberschenkeln zwischen denen er ohne Zögern ersticken würde wenn du ihn doch nur endlich lässt. Dass du ihm genau das verwehrst macht ihn wahnsinnig und sein Verlangen steigt nur noch mehr, als wären es zwei perfekt geformte Äpfel und er der verhungernde Mann der es zum überleben braucht.
Oder das letzte Mahl, bevor er für all seine Sünden büßen muss.
Und Gott weiß, das sind nicht wenige.
Forsch drückt er dich aufs Sofa, zieht deine Hose gerade so weit herunter, dass deine Schenkel von der kühlen Luft erzittern und versenkt sein Gesicht zwischen genau diesen. Hitze umspült dich, gepaart mit seinem zufriedenen knurren, das in seiner Brust anschwillt.
''Fuck Baby, lass mich nicht immer so hängen, du weißt wie sehr ich es brauche'', raunt er gegen deine Clit und beißt barsch hinein bis du aufschreist und seinen Kopf fast mit deinen Schenkeln zerquetschst.
Der Schmerz, gepaart mit seinen weichen Lippen bringt deinen Kopf zum schwirren. Glücksgefühle und Adrenalin strömen durch deine Adern, lassen das kleine Nervenbündel pulsieren.
''Mhm.. schon besser, kleines'', raunt Toji. ''Denk das nächste mal dran, wenn du dich mir wieder verweigerst'', er knabbert weiter. Saugt deine Clit zwischen seine Lippen und leckt über deine geschwollenen Schamlippen die vor Erregung glitzern.
Ohne weitere Vorwarnung stößt er in dich. Weitet deine Wände so abrupt, dass du für eine Sekunde glaubst auseinandergerissen zu werden. Was ein Arschloch.
Ein lauter Schrei entspringt deiner Kehle. Deine Nägel graben sich tief in seine Schulter bis du die warme Flüssigkeit an deinen Fingerspitzen spürst.
''Fuck, Baby, genau so'', raunt er amüsiert und schert sich keine Sekunde darum was du mit ihm machst. ''Lass alles raus'', säuselt er weiter, die tiefe Stimme voller Spott für deinen kläglichen Versuch ihn.. ja was eigentlich? Du willst ja gar nicht, dass er aufhört.
Ein breites Lächeln schleicht sich auf seine Lippen als er zu dir hinab sieht. Eine Träne läuft über deine Wange die er mit so viel Fürsorge wegwischt, als hat ein anderer Mann von ihm Besitz ergriffen. Der Mann, der dir auch morgens Frühstück ans Bett bringt und dir die Haare abends flechtet weil er weiß wie sehr du es hasst wenn sie beim Schlafen deinen Nacken berühren. Genauso wie der Mann, der deine Finger sanft küsst obwohl ihr in der Öffentlichkeit seid oder Barfuß durch die Straßen läuft weil du Blasen von den neuen Schuhen hast und dann mit seinen herumstolperst.
Das alles ist der Mann, der dir jetzt das Hirn rausfickt und dich mit größtem Genuss in der Mitte spaltet. Der, der es genießt wenn du seinen Namen schreist und ihn aufgelöst unter deinen langen Wimpern ansiehst.
''Wirst du sie nochmal vor mir verstecken?'', raunt Toji weiter. Seine große Hand gleitet über deinen Schenkel und hebt ihn an. Du hast dein Bein nie aus so einem Winkel gesehen. Unnatürlich, es so nah neben deinem Gesicht zu haben.
Es gibt nur eine richtige Antwort auf seine Frage, doch sie kommt dir nicht über die Lippen. Sei es aus Scham oder um ihn weiter zu necken weil du seine harte Seite genauso liebst wie seine weiche, ist dir in diesem Moment nicht bewusst.
Du weißt nur, dass er nicht aufhören soll dich so anzusehen. Jeden Zentimeter deines Körpers zu mustern als ist er das schönste Gemälde in einem Museum das nur ihm gehört.
Etwas, dass ihn in den siebten Himmel bringt und so voller Emotionen füllt, dass er sich nicht mehr kontrollieren kann. Gefangen zwischen den sanften Momenten in denen er sich kaum traut dich anzufassen und dem verlangen dich auseinanderzureißen weil er dich so sehr will.
Energisch beißt er in die sensible Haut deines Oberschenkels, verteilt feuchte Streifen auf jedem einzelnen deiner Streifen die deine Haut durchziehen. ''Oh Gott, wegen dir geh ich nochmal drauf'', murmelt er, seine gewaltvollen Stöße verharren einen Moment als er mit Begierde in deine Augen sieht.
Ungeduldig drückt sich seine Erektion gegen deine engen Wände während er jede deiner Muskelkontraktionen genießt. ''Wem gehören die verdammten Schenkel?!''
''D-Dir'', murmelst du perplex als er dich mit seiner rauen Stimme aus der Ekstase zurück holt. ''Dir, Toji.''
''Dann hör endlich auf sie zu verstecken, verdammt'', knurrt er, widmet sich wieder deinen weichen Schenkeln um Bisse und Male zu verteilen. ''Noch einmal und ich ficke deinen Arsch genauso hart wie deine köstliche Pussy.''
Du schmunzelst, weißt dass er jedes Wort so meint wie er es sagt, doch es schreckt dich nicht ab. Stattdessen schlingst du deine Schenkel um seinen Nacken und drückst ihn zu deiner wunden Clit. Mit einem wohligen knurren liebkost er nun das Nervenbündel so vorsichtig, dass es dich direkt in den siebten Himmel befördert während seine Erektion ungeduldig gegen seinen Bauch drückt und Pre-Cum überall verteilt.
Seine geübte Zunge bringt dich innerhalb weniger Sekunden so nah an den Abgrund, dass du dich ihm entgegen streckst.
''Deine Schenkel bringen mich in den Himmel'', murmelt er. ''Oder in die Hölle.. und es könnte mich nicht weniger stören wo ich lande, solange sich diese verdammten Beine um mich schlingen.''
#wattpad#wattpad fic#wattpad writer#fanfic#fanfiction#anime#jujutsu kaisen fanfic#jujutsu kaisen#jujutsu toji#toji fushiguro#jjk toji#jujutsu kaisen toji#toji smut#german fanfic
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Vorschriften zum Tragen der Keuschheitsgürtel und Kontrolle durch Vorgesetzte
§ 1
Tragen der Keuschheitsgürtel: a) Sanitäter im Rettungskorps sind verpflichtet, während ihres Dienstes einen Keuschheitsgürtel zu tragen. Dieser dient dazu, sexuelle Aktivitäten zu unterbinden und die Konzentration auf die dienstlichen Aufgaben zu gewährleisten. b) Der Keuschheitsgürtel muss ordnungsgemäß angelegt und verschlossen sein, um eine Manipulation zu verhindern. Es ist nicht gestattet, den Keuschheitsgürtel eigenmächtig abzunehmen, es sei denn, dies wird durch eine autorisierte Person angeordnet.
Kontrolle durch Vorgesetzte: a) Die Vorgesetzten im Rettungskorps sind berechtigt und verpflichtet, regelmäßige Kontrollen des Tragens und des Zustands der Keuschheitsgürtel vorzunehmen. Diese Kontrollen dienen der Sicherstellung der Einhaltung der Vorschriften und der Vermeidung von Missbrauch. b) Die Vorgesetzten haben das Recht, bei Bedarf den Keuschheitsgürtel zu öffnen und zu überprüfen. Dies kann sowohl während der Dienstzeit als auch außerhalb des Dienstes erfolgen, um sicherzustellen, dass die Sanitäter den Vorschriften nachkommen. c) Die Kontrollen sollen ausschließlich dem Zweck der Einhaltung der Vorschriften dienen und dürfen nicht zur Schikane oder unangemessenen Behandlung der Sanitäter führen.
Vertraulichkeit und Integrität: a) Die Vorgesetzten sind verpflichtet, die Vertraulichkeit der Kontrollen und persönlichen Informationen der Sanitäter zu wahren. Die Ergebnisse der Kontrollen dürfen nur den dafür autorisierten Personen zugänglich gemacht werden. b) Die Integrität der Sanitäter wird während der Kontrollen gewahrt. Die Vorgesetzten haben die Verantwortung, die Privatsphäre und Würde der Sanitäter zu respektieren und sicherzustellen, dass die Kontrollen angemessen und professionell durchgeführt werden.
Verwahrung des Schlüssels: a) Die Vorgesetzten im Rettungskorps sind verantwortlich für die sichere Verwahrung der Schlüssel zu den Keuschheitsgürteln der Sanitäter. Diese Schlüssel dienen zur Öffnung und Schließung der Keuschheitsgürtel und müssen vor unbefugtem Zugriff geschützt werden.
§ 2
Kontrolle auf Verletzungen: a) Die Vorgesetzten im Rettungskorps sind verantwortlich für regelmäßige Kontrollen der Geschlechtsteile der Sanitäter auf mögliche Verletzungen. Diese Kontrollen sollen sicherstellen, dass keine Verletzungen oder medizinischen Probleme vorliegen, die die Einsatzfähigkeit der Sanitäter beeinträchtigen könnten. b) Die Vorgesetzten sollten die Geschlechtsteile sorgfältig auf äußere Anzeichen von Verletzungen wie Schwellungen, Rötungen oder offene Wunden überprüfen. Bei Verdacht auf Verletzungen sollten entsprechende medizinische Maßnahmen ergriffen werden.
Kontrolle auf Reizungen und Entzündungen: a) Eine weitere Aufgabe der Vorgesetzten besteht darin, mögliche Reizungen oder Entzündungen an den Geschlechtsteilen der Sanitäter zu überprüfen. Dies kann durch visuelle Inspektion und gegebenenfalls durch Berührung oder Abtasten erfolgen. b) Bei Anzeichen von Reizungen oder Entzündungen sollten die Vorgesetzten geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Sanitäter zu gewährleisten. Dies kann die Empfehlung von Medikamenten oder die Konsultation eines medizinischen Fachpersonals umfassen.
Kontrolle der Fülle des Hodensacks: a) Die Vorgesetzten haben auch die Aufgabe, die Fülle des Hodensacks der Sanitäter zu überprüfen. Dies dient dazu, mögliche Anomalien oder ungewöhnliche Veränderungen festzustellen, die auf medizinische Probleme hinweisen könnten. b) Bei Feststellung von Auffälligkeiten sollten die Vorgesetzten angemessene Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass die Sanitäter die erforderliche medizinische Versorgung erhalten. Dies kann die Empfehlung einer ärztlichen Untersuchung oder die Weiterleitung an medizinische Fachkräfte umfassen.
§ 3
Sanitäter im Rettungskorps haben das Recht auf wöchentliche Ejakulation, um die körperliche und psychische Gesundheit zu fördern. Dieses Recht ist Teil der umfassenden Betreuung und Fürsorge, die das Rettungskorps seinen Mitgliedern bietet.
Das Recht auf wöchentliche Ejakulation beinhaltet die Möglichkeit für Sanitäter, gleichgeschlechtliche sexuelle Aktivitäten zu praktizieren, die zu einer Ejakulation führen. Dies kann durch Masturbation oder sexuellen Kontakt mit anderen Partnern erfolgen.
Die Ausübung des Rechts auf wöchentliche Ejakulation sollte in der persönlichen Freizeit der Sanitäter stattfinden.
Um die Ausübung des Rechts auf wöchentliche Ejakulation zu erleichtern, stellt das Rettungskorps geeignete Räumlichkeiten und Einrichtungen zur Verfügung.
Die Vorgesetzten im Rettungskorps haben die Verantwortung, die Einhaltung des Rechts auf wöchentliche Ejakulation zu überwachen und sicherzustellen, dass die Sanitäter angemessene Gelegenheiten und Ressourcen für die Ausübung dieses Rechts haben.
§ 4
Sanitäter im Rettungskorps haben das Recht, während ihrer zugewiesenen Freizeit den Keuschheitsgürtel zu öffnen.
Die Entscheidung zur Öffnung des Keuschheitsgürtels liegt im Ermessen jedes einzelnen Sanitäters.
Die Vorgesetzten im Rettungskorps haben die Verantwortung, die Einhaltung des Rechts auf Öffnung des Keuschheitsgürtels in der Freizeit zu überwachen.
§ 5
Innerhalb des Rettungskorps besteht eine kameradschaftliche Pflicht, die Sanitäter und Vorgesetzte dazu verpflichtet, sich bei der Befriedigung sexueller Bedürfnisse zu unterstützen.
Die Unterstützung bei der Befriedigung sexueller Bedürfnisse beinhaltet verschiedene Aspekte, darunter die Förderung eines offenen und respektvollen Austauschs über sexuelle Bedürfnisse und Präferenzen, aber auch praktische Hilfe und Handlungen.
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Dämon Adam
Ask zu diesem WIP-Game
Aaaah! Danke, dass du fragst :D
Die Story beginnt damit - und das habe ich letztes Jahr im August geschrieben und kann das auch beweisen - dass Leo in den Spiegel schaut und da plötzlich einen anderen Mann sieht, wo er eigentlich sein müsste. :D
In diesem Fall ist Adam nicht Leos innere Stimme, sondern ein Sukkubus, der von Leo Besitz ergriffen hat, nachdem er an einem Tatort ein Fläschchen kaputt gemacht hat.
Nur Leo kann den Dämon sehen und hören; alle anderen sehen nur Leo. Was Adam natürlich sofort dafür nutzt, um sich mit Esther anzulegen.
Viel größer ist aber die Verwirrung, dass Leo eigentlich wegen der Sukkubus-Sache ständig erregt sein müsste. Ist er nur nicht. Und es macht Adam wahnsinnig, der daraufhin sehr ungelenk versucht, Leo mit regulären Mitteln zu verführen.
... während Leo versucht, ihn wieder loszuwerden.
Leo erschrickt sich bei seinem Anblick so sehr, dass er zurückstolpert. Er hat ziemlich viel Glück, dass da sein Bett ist und nicht irgendwas, bei dem er sich noch Verletzungen zufügen könnte. Seine Kolleginnen — vor allem Esther — fänden es sicher super witzig, wenn er ihnen morgen erklären muss, wie genau er verunfallt ist. Das Bett hat außerdem den Vorteil, dass Leo den Überwurf an sich reißen kann, den seine Mutter ihm zum Einzug geschenkt hat, um sich damit zu bedecken. Wer auch immer der Fremde ist, er muss ja nicht gleich alles von Leo sehen. “Keine Sorge, Süßer”, meint der Mann im Spiegel just in diesem Moment und zwinkert ihm zu. “Hab ich alles auch schon vor dir mal gesehen.” Leo kann ihn nur entsetzt anstarren. Echt jetzt? Ungefähr hundert Fragen schießen Leo durch den Kopf, allen voran, wie zur Hölle da ein Mann in seinem Schlafzimmer sein kann. Leo wüsste, wenn jemand eingebrochen wäre und er hat keinerlei Anzeichen dafür gesehen. Mal ganz abgesehen davon, dass der Mann auf Leos Bett sitzt. Da, wo Leo gerade sitzt. Zwar hat er es sich im Schneidersitz bequem gemacht, die Hände links und rechts von sich auf die Matratze gestützt, um sich zurück zu lehnen, aber er sitzt definitiv da, wo Leo sich sitzen sehen sollte. Ganz automatisch dreht er sich um, um zu schauen, ob da nicht doch jemand hinter ihm auf der Matratze ist. Aber da ist niemand, nur seine gefaltete Bettwäsche und die vielen Kissen, die sich am Kopfende stapeln. “Was-“ Leo dreht sich wieder zurück zum Spiegel. Der Mann ist immer noch da und sieht ihn abwartend an. Leo fühlt sich seltsam schwindelig. “Was passiert hier gerade?”, fragt er, als er die Worte irgendwie zusammenkriegt. Die Frage ist vermutlich genauso gut wie alle anderen, jetzt, wo er ganz offensichtlich beginnt den Verstand zu verlieren. Vielleicht war in der Flasche irgendeine Droge, irgendein Halluzinogen. Die Kolleg:innen der KTU haben die Überreste zwar mitgenommen, aber der Bericht steht noch aus. Falls er sich also aus Versehen selbst vergiftet hat, dann wird er es erst in ein paar Tagen erfahren. Sicher wird das niemand auf der Prioritätenliste nach oben gesetzt haben, nur weil Leo in einem Anfall von Elefant-im-Porzellanladen beweise zerdeppert hat. Mal ganz abgesehen davon, dass er nicht wissen kann, welche Langzeitfolgen das- “Möchtest du eine ehrliche Antwort darauf oder dich weiter fragen, ob du den Verstand verlierst?”, fragt der Mann im Spiegel unbeeindruckt mit einem schiefen Grinsen. Leo umklammert die Decke noch ein bisschen fester. “Woher-“ “Ich bin in deinem Kopf”, unterbricht er Leo ohne zu zögern und klingt dabei fast schon ein bisschen ungeduldig. “Was?” “Wow, du bist nicht gerade die hellste Kerze im Leuchter, oder?”, spottet der Mann im Spiegel weiter und richtet sich ein bisschen auf, um aus dem Glas heraus er auf sich und dann auf Leo zu zeigen. “Ich bin in deinem Kopf. Ich kann hören, was du denkst.”
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História e teoria de uma lei inconstante e polar
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Was Cornelia Vismann gemacht hat, das kann man als science at the bar bezeichnen, von mir aus auch Wissenschaft an der Tafel. Das ist eine Wissenschaft vom Barren/ Bannen, Queren/Sperren, Canceln/ Schanzen, Kleiden/ Trachten, Tafeln/ Setzen, Säumen/ Kreuzen. Davon spricht Vismann teilweise direkt und explizit, etwa vom Canceln und den Chancen, dem Zuschanzen (einem Teilen und Übertragen); teilweise mit scharfen Bildern (wie vom Säumen), teilweise in längeren Passagen wie zum (Ent-)Kleiden und (Be-)Trachten. Teilweise laufen die Beschreibungen implizit mit. Die Logik spricht von negieren und affirmieren, von generalisieren oder sondern. Vismann spricht von anderen Techniken. Luhmann spricht von öffnen/ schließen oder von inkludieren/ exludieren, Vismann von anderen Techniken. Dirk Baecker spricht von zählen und kreuzen, Vismann von anderen Techniken. Ich glaube, dass sie von anderem, aber nicht total anderem spricht. Ich wäre vorsichtig dabei zu behaupten, dass ihre Arbeiten konkreter wären als die Beiträge anderer zu dem, was Form und Norm sein kann.
In meinem jüngeren Projekt zu Aby Warburg möchte ich Verbindungen zwischen Vismann und Warburg nachgehen, die mich so stark angeregt haben und deren Anregungen für mich nicht aufhören, bodenlos zu sein. Bei Warburg ist ein technischer Schlüsselbegriff das Distanzschaffen. Das meint bei ihm nicht , eine Distanz zu erzeugen, wo vorher keine war, meint nicht unbedingt, Distanz zu vergrößern. Entfernen meint bei Warburg, einer Entfernung durch einen Zug einen Form zu geben. Es meint unbedingt, zu symbolisieren, zu formatieren und damit auch zu 'normieren' (also Differenz zu operationalisieren). Distanzschaffenz kann annähern, mit dem Distanzschaffen kann man jemanden ergreifen, begreifen oder von etwas ergriffen werden. Jeder Abstand kann durch Distanzschaffen im Warburschen Sinne vergrößert und verkleinert werden. Heidegger hatte in Sein und Zeit geschrieben, dass das Ent-fernen auch die Ferne verschwinden lassen könne - so einen Satz oder so eine Behauptung findet man bei Warburg nicht. Aber Warburg entfaltet den Begriff des Distanzschaffens im Kontext seiner Überlegungen zur Polarität und zum Pendeln und damit zur Vergrößerung und Verkleinerung von Entfernungen.
2.
Warburgs Begriff des Distanzschaffens lese ich als einen Begriff für die Operationalisierung von Differenz, also als Begriff für juridische Kulturtechnik. Warburg entwirft den Begriff nicht direkt so, aber er schließt das Recht in seine Überlegungen deutlich ein, schon in dem Einleitungstext zum Atlas ist eine der zentralen Figuren "Trajans Gerechtigkeit", die beiden letzten Tafeln des Atlas behandeln die Lateranverträge. Er arbeitet auch 30 Jahre lang zum Recht. Auch wenn Warburg seinen Theorie nicht explizit, schon gar nicht exklusiv auf die autonome Rechtswissenschaft seiner Zeit ausgerichtet hat, hat er sie auch auf das Recht und seine Wissenschaft ausgerichtet.
Im ersten Schritt interessiert mich also ein Vergleich zwischen Cornelia Vismann Begriff der Cancellierung (den ich jetzt stellvertretend für ihre Vorstellungen vom Sperren, Barren, Falten, Einkleiden, Kreuzen und Säumen nehme) und Warburgs Begriff des Distanzschaffens. Zweitens interessiert mich ein Vergleich zwischen dem, was Warburg mit seinen Tafeln gemacht hat und dem, was Vismann in ihrem Schreiben gemacht hat. Das ist nicht an zentralen Begriffen festzumachen, aber an Praxis und stummen Routinen, am Umgang mit dem Material, das den beiden Fragen stellt.
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Als im "Das silberne Amulett" Bob so hardcore von diesem zu jungen Mädel (Amber?) angeflirtet worden ist war ich 400% überzeugt, dass Bob irgendwann vorgibt in Peter verliebt zu sein. Nur um daraus zukommen. Ich meine, die Finale Aussprache zwischen Bob und dem stark pubertierenden Mädel findet nach der Folge statt, von daher kann ich mir vorstellen, was immer ich will. Und ich stelle mir vor, dass Bob ihr eine ellenlange Sob-Story vorträgt, darüber dass er schon seit Jahren in Peter verliebt sein, der aber in einer Beziehung ist und nichts weiß, und ihm Bob auch nichts sagen will, um sich nicht in die Beziehung zu drängen. Währenddessen blinzelt Bob zu wenig, damit seine Kontaktlinsen erst etwas austrocknen und dann effektvoll seine Augen tränen.
Und die Kleine kauft ihm das ab und ist irgendwie ergriffen, aber auch froh, dass es dieses mal nicht an ihr lag, dass ein random Typ der sie seit 10 Minuten kannte nicht direkt eine Beziehung mit ihr haben wollte. (...dem Mädel haben die Schreiber aber auch die Pubertät ins Gesicht getackert, egal.) Und wenn Bob seine Freunde wieder trifft:
Peter: (gehässig) Und wie lief's? Bob: (winkt ab) Alles gut. Sie hat's verstanden. (Kaum das Peter einen Moment abgelenkt ist) Justus: (leise zu Bob) Du hast ihr erzählt, du liebst Peter, oder? Bob: Jep.
Das wäre vielleicht etwas für meine Drabbles... mhm.
#bob andrews#die drei ???#die drei fragezeichen#inspektor cotta#justus jonas#peter shaw#the three investigators
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Du hast es geschafft. Ich weine. Das hast du so schön gesagt... Ich bin sprachlos und so gerührt. Meine große Liebe. Du machst meine graue Welt bunt. Das tust du immer und wirst du auch immer. Egal, wie wenig Zeit wir haben. Ich bin so glücklich, dass ich damals die Chance ergriffen habe, dich zu erobern. Ich bereue nichts davon, Louis. Gar nichts. Ich würde alles genauso nochmal machen. Unseren ersten Kuss. Unsere erste Berührung. Meine ersten Gefühle für dich und die Art, wie sie immer weiter wachsen für dich. Diese intensiven Berührungen.. Blicke.. Alles, was von dir aus ausgeht, ist meins. Wird es immer sein. Ich würde dir jeden Tag die Sterne vom Himmel holen, nur um es dir so romantisch wie möglich zu machen. Eines der Gründe, weswegen ich dich noch nicht gefragt habe. Jedes Mal, wenn ich denke, jetzt, dann ist es nicht perfekt genug. Es muss perfekt sein. Es ist schließlich diese eine Frage und ich möchte, dass du dich immer daran zurück erinnerst und denkst, das war der Tag unserer Verlobung. Vielleicht bin ich zu langsam, stelle mich zu doof dafür an. Aber nein. Das tue ich nicht. Ich warte einfach. Ich warte, dass du nur das Beste bekommst, weil du eben das Beste verdient hast, Louis. Du bist das Beste was mir passieren konnte. Du lässt mich immer wieder aufs Neue Dinge fühlen, die mir kein Anderer geben kann. Ich werde immer an deiner Seite kleben. Du bist meine Nummer Eins. Keiner kann dich je ersetzen. Ich brauche dich wie die Luft zum Atmen, Louis. Du gehörst an meiner Seite. Ich gehöre zu dir. Du bringst mich so zum Strahlen, sobald du da bist. Bringst mein Herz zum Schlagen und lässt mich glücklich sein. Du bist mein Versteck, wo ich mich wohl fühle. Mein Lächeln und auch mein Lachen bist du. Du bist ebenso auch mein schönster Orgasmus. Bei dir darf ich sein, wie ich bin und du liebst mich mit all meinem Macken. Du wirst immer in meinem Herzen sein, denn da bist du. Ganz groß und nimmst ganz viel Platz ein. Niemals möchte ich ohne dich sein müssen. Für immer, Louis. Für immer und Ewig. Ich vermisse dich jeden Tag mehr. Liebe dich jeden Tag mehr. Brauche dich jeden Tag mehr. Du bist mein wunderschöner Alltag und ich bereue nichts von Alledem. Du bist mein Alkohol, welcher mich betrunken macht. Du bist meine Droge, die mich süchtig machst. Du bist mein Kissen, auf welchem ich so gerne schlafe. Du bist mein Schutzschild, stellst dich vor Allen, wenn ich zerbrechlich bin. In meinem Kopf und in meinem Herzen existierst nur Du, Du, Du und Du. Gestern, heute, morgen, für immer. Verstehst du? Mit dir möchte ich alt werden und weiser und reifer. Du bist mein Leben, Louis. Ich bin so verdammt schwer in dich verliebt. So schwer. So verdammt sehr. Ich danke dir, dass du immer zu mir stehst, an meiner Seite bist und für mich da bist und dass ich dir so viel anvertrauen kann. Du bist das Beste, was mir je passieren konnte, Louis.
P.S. Raven&Louis=Ralou. ♥
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Tal der Könige : Majestät der Pharaonen
Das Tal der Könige: Ein Spiegelbild der Ewigkeit im Herzen Ägyptens
Das Tal der Könige steht als monumentales Zeugnis der Kreativität, des Glaubens und der Macht des alten Ägyptens. Gelegen in einer der beeindruckendsten archäologischen Stätten Ägyptens, diente dieses Tal über 500 Jahre lang als letzte Ruhestätte für die Pharaonen des Neuen Reichs und liegt idyllisch am Westufer des Nils gegenüber von Luxor. Horus Resien
Die geographische Einzigartigkeit und historische Bedeutung des Tals der Könige
Die geologische Beschaffenheit und die isolierte Lage des Tals der Könige boten den idealen Schutz für die königlichen Grabkammern. Mit seiner Aufteilung in das Ost- und Westtal bewahrt es bis heute die Geheimnisse und Schätze der Pharaonen, weit entfernt von den Augen potenzieller Grabräuber.
Standort von Tal der Könige
Entdeckungsgeschichte des Tals der Könige
Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts hat das Tal der Könige Forscher und Abenteurer angezogen. Die Entdeckung des fast unberührten Grabes von Tutanchamun durch Howard Carter im Jahr 1922 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der Ägyptologie und enthüllte die unermesslichen Schätze und tiefen Geheimnisse, die in den Grabkammern verborgen waren.
Kunst und Architektur im Tal der Könige
Die Gräber im Tal der Könige sind wahre Meisterwerke der antiken Kunst und Architektur, reich verziert mit Szenen, die die Pharaonen auf ihrer Reise ins Jenseits begleiten sollten. Diese kunstvollen Dekorationen sind ein Spiegelbild der religiösen Überzeugungen und des täglichen Lebens im alten Ägypten.
Bedeutende Entdeckungen im Tal der Könige
Mit über 60 entdeckten Gräbern bietet das Tal der Könige eine beeindruckende Vielfalt an Geschichten und Schätzen. Von dem spektakulären Fund des Grabes von Tutanchamun bis hin zu den ausgedehnten und reich verzierten Grabkammern von Ramses VI. und Seti I. – jedes Grab hat seine eigene Geschichte zu erzählen.
Erhaltungsmaßnahmen und die Zukunft des Tals
Die Erhaltung des Tals der Könige ist von entscheidender Bedeutung, um dieses kulturelle Erbe für die Nachwelt zu bewahren. Durch internationale Kooperationen und den Einsatz moderner Technologien werden Maßnahmen ergriffen, um die Gräber vor natürlichen und menschlichen Einflüssen zu schützen.
Das Tal der Könige heute: Ein lebendiges Museum
Heute ist das Tal der Könige mehr als nur eine historische Stätte; es ist ein Fenster in die Vergangenheit, das Besucher aus aller Welt anzieht. Die sorgfältige Bewahrung und die fortlaufenden Forschungen machen jeden Besuch zu einer faszinierenden Reise durch die Zeit.
Abschlussgedanken über das Tal der Könige
Das Tal der Könige bleibt eine unerschöpfliche Quelle des Staunens und der Bewunderung. Es erzählt die Geschichten einer Zivilisation, die ihre Spuren in der Geschichte hinterlassen hat, und bietet eine Brücke zwischen den Epochen. Durch die Bewahrung dieses einzigartigen Erbes können wir sicherstellen, dass das Tal der Könige weiterhin als Zeuge der Großartigkeit des alten Ägyptens dient.
Tempel und Heiligtümer: Geistige Dimensionen Ägyptens
Neben den Gräbern im Tal der Könige gibt es viele Tempel und Heiligtümer. Sie bieten Einblicke in das spirituelle Leben des alten Ägyptens. Der Tempel der Königin Hatschepsut zeigt die Macht einer großen Pharaonin. Der Tempel von Ramses III. offenbart kultische und kriegerische Aspekte.
Die Memnonkolosse : Zeitlose Wächter
In der Nähe des Tals wachen die Memnonkolosse über die Geschichte. Diese Statuen symbolisieren die Dauerhaftigkeit und den Reichtum Ägyptens. Memnonkolosse und Horus
Moderne Entdeckungen
Das Tal der Könige ist ein Zentrum für Forschung und Entdeckungen. Neue Technologien wie Radar enthüllen verborgene Geheimnisse und vertiefen unser Verständnis der ägyptischen Zivilisation.
Nachhaltiger Tourismus
Der Erhalt des Tals für zukünftige Generationen ist entscheidend. Maßnahmen wie Besucherquoten und die Restaurierung von Reliefs schützen dieses Erbe.
Bewahrung der Ewigkeit
Das Tal der Könige ist ein Spiegel der ägyptischen Großartigkeit. Es ehrt die Vergangenheit und inspiriert Besucher weltweit. Die Bewahrung dieses Erbes verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Memnonkolosse :Majestätische Wächter Ägyptens
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GOD
Gott ist eine Gestalt aus Licht die Fasern seines Kleides sind aus grauer Wolle. als er jung war spielte er gern und erschuf die Welt dabei später ging er über Land und Wasser entdeckte viel Kleinkram der ihm gefiel er machte das Reisen zu seinem Beruf hier und da bitten ihn Müde und Einsame zu bleiben und einige Male wird er sogar zum Essen eingeladen man rückt zusammen es wird gemütlich einer sagt bleib ein paar Tage hier hast du es besser als da drüben sieh mal das Abendrot du kannst hier übernachten man redet grenzenlos durcheinander er selbst erzählt ein wenig von gestern und heute und darüber schläft einer nach dem anderen ein müdewerden nicht und so ruft er könnt ihr nicht wenigstens noch ne kleine Weile mit mir wachen woher kommt eure Verachtung doch die Stille schluckt alles Schlaf grassiert wie eine Pandemie Gott macht sich wieder auf einige Züge fahren noch obwohl von der Welt mit allerlei infiziert bleibt er unsterblich hier und da sieht man ihn noch und einige rufen ihm etwas nach während Schutzmauern hochgezogen und Sperren errichtet werden Vorstellungen schwelen man ist aufgestanden um etwas zu spüren um etwas zu kämpfen
Gott hält das für schwierig ihm ist nicht anzusehen was er denkt er setzt sich auf einen bröckelnden Stein möchte ein wenig herum hantieren wie er es früher als Kind tat und lässt das schon Ergriffene doch wieder fallen denn er denkt zu viel seine Kopfschmerzen will er wegdenken unsichtbar wird er wie er so sitzt einer fragt noch in seine Richtung ob er nicht doch bleiben will denn der Himmel wird wieder rot könnte sich aufhellen die Müden und Einsamen glauben dass er sie vergessen hat sollen sie es ruhig glauben text: © Christa Estenfeld, 2024
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Endlich...
Wenn sich Schatten zu Dunkelheit wandeln
Kapitel 1 Kapitel 2
Lies die Geschichte auf AO3 oder Wattpad
English version
Begleite Luscinia in die Winkelgasse und lerne die magische Welt Hogwarts und Schottland kennen.
~ 10 000 Wörter
Der Nebel in den Gassen Londons hatte sich noch nicht verzogen und griff nach Luscinias Knöcheln, als sie aus der Kutsche stieg.
Während der Kutscher sich um ihr Gepäck bemühte – einen großen Koffer aus dunklem Leder und zu seinem erneuten Erstaunen einen verzierten Besen – schaute sie sich in der Gasse um.
In verschiedenen Tönen des selben Graus reihten sich die einzelnen Häuser aneinander und schienen sich gegenseitig zu stützen. Ihre Augen huschten zu dem hölzernen Schild, welches das Gebäude direkt vor ihr als Pub kennzeichnete und ihre Lippen pressten sich zu einer harten Linie zusammen.
„Sind Sie sicher, dass Sie hier aussteigen wollen, Miss? Ein junges Fräulein allein in dieser Gegend", er sah sich unsicher um, das Schild und der darunter befindliche Pub vor seinen Augen verborgen, „das zieht Ärger an, merken Sie sich meine Worte!"
Luscinia schenkte dem Kutsche ein höfliches Lächeln und schüttelte den Kopf: „Ich werde erwartet, Sir, machen Sie sich keine Gedanken."
„Erwartet von wem?", brummte er mürrisch, während er den Koffer vor ihre Füße stellte und seinen Lohn entgegennahm. Seine Augen weiteten sich und wäre Luscinia nicht gerade damit beschäftigt gewesen ihren Besen um ihren Körper zu schnallen, hätte er ihre Hand ergriffen und kräftig geschüttelt.
„So eine feine Misses, ein wahrer kleiner Engel."
Unangenehm berührt, ergriff die Angesprochene auf das Eiligste ihr restliches Gepäck und stemmte sich gegen die Tür des Pubs.
Der „tropfende Kessel" war um diese Uhrzeit leer. Der Wirt putzte hinter der Theke die Gläser für den Abend, wenn der Schankraum mit Hexen und Zauberern gefüllt sein würde,ein älterer Mann saß vor ihm, den Blick in seine Zeitung vertieft.
„Ich suche nach einem Professor Eleazar Fig."
Luscinia trat näher an die Theke heran und ignorierte den neugierigen Blick des Wirtes, der über ihre Kleidung schnellte und vor Interesse zu glühen begann, als er ihren fremdländischen Akzent vernahm. Bevor jedoch eine Antwort über seine Lippen stolpern konnte, hatte der ältere Mann seine Aufmerksamkeit von der Zeitung erhoben und ihr zugewandt.
„Das bin dann wohl ich."
In seinen braunen Augen blitzte eine warmer Funke auf, als er die Hand des jungen Fräuleins ergriff und sie schüttelte. Kurz schweifte sein Blick über den Eingang des Pubs und die Furchen auf seiner Stirn vertieften sich.
„Hat man Ihnen keine Begleitung für die Reise mit an die Hand gegeben?"
„Meine Familie war der festen Ansicht, dass eine junge Dame sich mit siebzehn Jahren bereits allein zurecht zu finden weiß."
„Nun, auch wir Professoren halten die Schüler unserer Schule zur Selbstständigkeit an, immerhin bereiten wir sie als letzte akademische Instanz auf ihr zukünftiges Leben vor."
Er ergriff ihren Koffer und bedeutete ihr, ihm zu folgen.
„Und doch scheint es mir wichtig ein gewisses Maß an Anleitung und Fürsorge zu gewährleisten. Auch für die älteren Schüler, die von dem Gesetz bereits als Erwachsene anerkannt werden."
Sie waren in den Hinterhof des Pubs getreten, ein schmales Rechteck, in dem der Müll abgeladen wurde, der Boden fast so grau wie der Stein der Mauer, die ihm umschloss.
„Zählen Sie", mit einem freundlichen Lächeln deutete der Professor auf eine der Aschetonnen, in die eine kleine Rune geritzt worden war, „drei nach oben und zwei zur Seite."
Kurz zögernd tat Luscinia wie ihr geheißen und schaute den Professor fragend an, als die Kuppe ihres Zeigefingers auf einem bestimmten Backstein verharrte.
„Nun dreimal mit dem Zauberstab dagegen klopfen."
Ihr Blick huschte vom Professor zu dem Stein und wieder zurück, bevor sie in der Innentasche ihrer Jacke nach dem Zauberstab griff.
Er war schlicht, aus Erlenholz geschnitzt, welches eine Drachenherzfaser ummantelte. Ihre Hand fest um den Griff des selben Holzes gewunden, tippte Luscinia gegen den Stein, auf dem ihr Finger noch vor einem Moment verweilt hatte.
Rüttelnd und knirschend öffnete sich ein kleiner Spalt in der Mauer, der immer breiter wurde. Die einzelnen Backsteine begannen sich neu zu ordnen, schabten entlang einander, bis sich ein Torbogen vor Luscinia und dem Professor öffnete.
„Und nun wissen Sie, wie man von London aus in die Winkelgasse gelangt."
Durch eine schäbige Seitengasse traten sie auf die Einkaufsstraße, die trotz der frühen Stunde und den tief hängenden Wolken gut besucht war.
Zu beiden Straßenseiten reihte sich Geschäft an Geschäft, die Schilder mit ihren Namen nach Aufmerksamkeit buhlend. Die Luft hing schwer mit den verschiedensten Gerüchen, von benebelnden Kräutermischungen bis zu dem süßlich-klebrigen Geruch karamellisierten Zuckers. In den Schaufenstern der Läden war allerhand übereinander gestapelt worden. Kupferne Kessel zum Brauen von Zaubertränken, Pergament, Papier und Notizbücher mit dazugehöriger Feder, Kräuter und Pflanzen, die nach jedem Besucher schnappten und Eulen in Käfigen, die missmutig blinzelten und ihren Kopf von den Gesichtern wegdrehten, die sich gegen die Scheibe drückten.
„Wir werden die Nacht im „Cozy Feathers" unterkommen. Es hat einen wesentlich besseren Ruf als der „Tropfende Kessel" und liegt in der Nähe zu den Geschäften, die wir für ihr Schulzubehör aufsuchen müssen", Professor Fig lächelte seiner Begleitung gutmütig zu.
„Natürlich steht es Ihnen auch jederzeit offen all die anderen Läden zu besuchen. Die Winkelgasse ist der magische Knotenpunkt Englands."
Ihren Koffer vor seinen Körper haltend, schob sich Eleazar Fig durch die Menschengruppen. Luscinia versuchte sich direkt hinter ihm zu halten, ihre Blicke dabei unruhig hin- und herhuschend. Die grellen Gewänder der Zauberer und Hexen standen im starken Kontrast zu dem tristen Grau Londons, welches sie aus der Kutsche gesehen hatte. Eine aufgeregt schnatternde Schar von Kindern rempelte sie an und schob sich an ihr vorbei, nur um einige Meter weiter von einem Erwachsenen angepflaumt zu werden. Ihren Blick auf das Kopfsteinpflaster gesenkt, konzentrierte sich Luscinia schließlich darauf mit dem Professor Schritt zu halten und die auf sie einströmenden Eindrücke weitestgehend zu ignorieren.
Aufgewachsen in dem Herrenhaus ihrer Familie in der weit zerstreuten Zauberergemeinschaft im hohen Norden, war sie den Trubel schlicht nicht gewöhnt. Vor einigen Wochen hatte sie zusammen mit ihrer Mutter Berlin besucht, um sich in der neuesten Mugglemode einkleiden zu lassen, doch auch wenn die Stadt mit ihren Absurditäten und Besonderheiten vollgestopft war, kam sie trotzdem nicht an das Wirrwarr der Winkelgasse heran. Zudem konnte sie dort das Gesprochene mühelos verstehen, während hier nur einzelne Sprachfetzen zu ihr flogen und alles andere ein undurchdringliches Gemauschel blieb.
Die Lautstärke und das Menschengewirr verschlimmerten sich noch, als sie schließlich das „Cozy Feathers" betraten.
„Bleiben Sie dicht bei mir", Eleazar Fig hielt schützend seinen Arm hinter sie, um sie vor den vorbei drängenden Hexen zu bewahren, die ihre Kinder an den Ärmeln ihrer Umhänge mit sich zogen.
„Morgen startet der Hogwarts Express vom Bahnhof in King's Cross. Viele Familien reisen daher schon heute an, um die Abfahrt nicht zu verpassen, oder die letzten Besorgungen zu machen. Ganz wie wir."
Er schob sich näher an dem Empfang heran, hinter dem eine junge Hexe alle Hände voll zu tun hatte.
„Professor Eleazar Fig und Luscinia Plonbraw..", murmelte sie und fischte zwei goldenen Schlüssel aus der Luft, bevor diese wieder davon zischen konnten.
Einer Tasche ausweichend, die versuchte in dem Tumult zu ihrem Besitzer zurück zu finden, folgten der Professor und Luscinia einigen anderen Personen in die oberen Etagen. Je weiter sie in die Flure hinein traten, desto mehr Räume erschienen vor ihnen und verwandelten das Gasthaus in einen wahren Irrgarten. Als der Schlüssel in der Hand der jungen Frau zu zittern und beben begann, rollte sich eine Wendeltreppe von der Decke hinab zu ihren Füßen und geleitete sie so direkt zu ihren Zimmern.
Laut ausatmend ließ sie sich auf ihr Bett fallen und beobachtete das Treiben in der Winkelgasse aus ihrem Fenster heraus. Ihre Finger fanden ihren Ohrring und spielten mit dem Verschluss, öffneten und schlossen ihn immer wieder.
Auf und zu, auf und zu.
Die bunte Menge außerhalb rauschte an ihr vorbei wie ein steter Strom, den ihre Augen nicht fokussieren konnten. Mit einem Kopfschütteln und einem tiefen Atemzug brachte sie sich zurück ins Hier und Jetzt und stand ruckartig auf. Sie hatte eine gute Stunde, um sich nach der langen Reise frisch zu machen, bevor sie sich erneut mit dem Professor traf, um die nötigen Dinge für das neue Schuljahr zu kaufen.
Schnaufend klatschte sie sich das kalte Wasser des Waschtischs ins Gesicht und beobachtete die klaren Tropfen und Rinnsale, die über ihre Gesichtszüge rannten, als sie ihr Haupt erhob, um in den Spiegel zu schauen.
Sie wusste, dass sie die Begleitung des Professors ihrer Tante und ihrem Onkel zu verdanken hatte, die sich zumindest in dieser Angelegenheit durchzusetzen vermocht hatten. Und obgleich sie dankbar dafür war, die ersten Tage in diesem fremden Land nicht alleine sein zu müssen, so war ihr diese Extrabehandlung doch zutiefst unangenehm. Während ihr Gesichtsausdruck und ihre ruhige Hand in keinster Weise ihren rasenden Herzschlag preis gaben, entfernte sie Hutnadeln und Hut und flocht ihre Haare erneut, versucht die Strähnen zu bändigen, die sich während ihrer Reise gelöst hatten. Da ihre Gesellschaft und ihr Umfeld nun wieder ausschließlich aus dem magischen Teil der Bevölkerung stammte, wechselte sie die Mugglekleidung gegen ein Gewand, welches ihr besser vertraut war und strich Kleid und Umhang mit einem tiefen Atemzug glatt. Den Sitz ihrer Hüfttasche kontrollierend, nickte sie sich selbst aufmunternd im Spiegel zu, bevor sie die Treppen hinunter und vor das Gasthaus trat.
Leichte Tropfen eines Nieselregens berührten ihre Wangen und ließen sie den Kragen ihres Umhanges aufstellen.
„Zuerst brauchen Sie ein Abteil bei Gringotts, um auch hier ihr Geld verwalten zu können."
Professor Fig deutete auf ein imposantes Gebäude aus weißem Stein, welches sich an einem Ende der Gasse Richtung grauen Himmel streckte. Die Architektur des Gebäudes war schon beeindruckend genug – hohe Säulen, die den Eingang umrahmten und sich in den nächsten Etagen vervielfältigten – doch der aus Stein gehauene, lebensgroße Drache, der auf dem Dach thronte und die Besucher aus edelsteinbesetzten Augen wütend fixierte, setzte der majestätischen Fassade eine grimmige Krone auf.
„Solch meisterhafte Steinarbeit habe ich zuletzt bei den Zwergen gesehen", Luscinia konnte den Blick nicht von dem Drachen wenden, der mit offenem Maul anscheinend dazu anhob Feuer zu speien.
Professor Fig wandte sich mit aufmerksam blitzenden Augen zu ihr um: „Ich habe bereits viel von den Werken der Zwerge gehört, auch dass sie im stetigen Wettstreit mit den Goblins stehen. Es soll wohl oftmals Unterschiede in ihrer Ansicht geben, ob Magie ein legitimes Hilfsmittel bei der Bearbeitung von Metall und Steinen ist."
„Dann besitzen Goblins, anders als Zwerge, Magie wie Hexen und Zauberer?", Luscinia trat durch die Bronzetür, die sich geräuschlos von alleine öffnete.
„Eine andere Magie die der unseren. Aber Sie werden noch vieles über diese Wesen und ihre Geschichte im Unterricht erfahren."
Gringotts gestaltete sich im Inneren genauso imposant wie im Außen. Der weiße Marmor auf dem Boden war mit kunstvollen Mustern durchzogen, die im Licht des gewaltigen Kronleuchters über ihren Köpfen, schimmerten und glänzten. Das Klacken ihrer Schuhe wurde von den Geräuschen der Goblins übertönt, die zu ihrer Linken und Rechten aufgereiht auf erhöhten Arbeitsplätzen saßen. Sie bedienten Hexen und Zauberer, die vor ihnen Schlange standen, stempelten Papiere oder händigten Geld aus. Zwischen ihnen buckelten kleinere ihrer Art klimpernde Säcke hin und her und befüllten jene Schalter, denen die Münzen ausgingen.
Vorbei an jenen Angestellten der Bank führte Professor Fig seine Begleitung zu einem von zwei sandfarbenen Säulen umrahmten Empfangstresen und besprach mit dem daran sitzenden Goblin sein Anliegen. Er hatte bereits am Tage zuvor ein Termin vereinbart und händigte nun die nötigen Papiere aus, die Luscinia aus den Tiefen ihrer Tasche zog.
Akribisch begutachtete der Goblin die junge Hexe, nachdem er die Daten auf ihrem Reisepass studiert hatte.
„Plonbraw.. hm..", er blätterte durch seine Unterlagen, „...es ist durchaus noch ein Abteil neben dem Rest ihrer Familie frei."
„Das wird nicht nötig sein", ihr nachdrücklicher Tonfall ließ sowohl den Goblin als auch den Professor aufhorchen, „um ganz ehrlich mit Ihnen zu sein, Sir, würde ich es begrüßen ein Verlies fernab der restlichen Plonbraws zu erhalten."
„Wie Sie wünschen", der Bankangestellte zuckte mit den Schultern und fuhr mit dem Finger über die beschrifteten Blätter, „hier haben wir eines. Es liegt nicht so tief wie die übrigen Verliese der großen Zaubererfamilien..."
„Das macht nichts."
Wenn er die Unterbrechung als unhöflich empfand, so zeigte es der Goblin nicht und bedeutete mit einer Handbewegung schlicht, dass sie einem jungen Mann folgen sollten, den er mit einem Knopf an seinem Schalter herbeigerufen hatte. Er drückte ihm ein unterschriebenes Papier und einen Schlüssel in die Hand und der Mann führte sie in einen Warteraum, der mit einem dunklen Teppich ausgelegt war, der ihre Schritte verschluckte.
Mit einer Teetasse in beiden Händen, sah Luscinia sich im Raum um, nachdem der Angestellte der Bank sie verlassen hatte, um die nächsten Schritte in die Wege zu leiten.
Vorbei an dem Kamin, in dem eine magisch erschaffene Flamme loderte, wanderten ihre Augen zu dem deckenhohen Bücherregal, dass die gegenüberliegende Seite einnahm. Bevor sie jedoch ihre Teetasse abstellen und sich aus ihrem Stuhl erheben konnte, ergriff Eleazar Fig das Wort. Sich räuspernd, einen Schluck aus seiner Tasse nehmen, fing er zögerlich an.
„Es scheint mir nicht mehr als eine Vermutung, aber liege ich richtig in der Annahme, dass Sie und Ihre hier lebenden Familienangehörigen nicht im besten Kontakt zueinander stehen?"
Um Zeit zu gewinnen, führte Luscinia ihre Tasse ebenfalls an ihre Lippen. Das der Professor nicht Bescheid wusste, zeigte ihr, dass er üblicherweise nicht mit den großen Zaubererfamilien verkehrte – ein Umstand, der ihn für sie vertrauenswürdig machte. Trotzdem kannte sie ihn nicht und verabscheute den Gedanken, zu viel über sich Preis zu geben.
„Seit der hier ansässige Zweig der Familie nach England übersiedelte, brach der Kontakt ab. Daher hielt ich es nicht für passend ein Verlies neben dem ihren zu vereinnahmen."
Eleazar Fig beobachtete sie aus klaren Augen, bevor er zu einer Antwort anhob: „Einerseits gibt mir diese Aussage ein besseres Verständnis darüber, warum ihre Tante und ihr Onkel die Schule baten einen Professor als Fürsorge an ihrer Seite zu stellen, andererseits.."
„Sie müssen sich keine Sorgen machen, Sir", Luscinia folgte den sanften Wellen des Tees in ihrer Tasse, als sie ihr Gewicht verlagerte und auf dem Stuhl herumrutschte, „ich wurde zu hoher Selbstständigkeit erzogen und benötige daher nicht viel Aufmerksamkeit."
„Wenn ich mich Recht erinnere, sind sie erst in diesem Frühjahr siebzehn geworden? Einer jungen Frau der Beistand und Hilfe einer erwachsenen Person durchaus mehr als zusteht."
„Mit dem Erreichen des siebzehnten Lebensjahres zähle ich ebenfalls zu den Erwachsenen, Professor. Eine Regelung, die auch hier in England Bestand hat."
„Durchaus", nachdenklich nippte Eleazar Fig an seinem Tee und ließ eine angespannte Stille entstehen.
Erst mit dem Öffnen der Tür und dem Eintreten eines weiteren Goblins wurde diese unterbrochen. Luscinia sprang hastig auf und schritt dem Angestellten der Bank hinterher, mit einem Ohr auf das Rascheln des Umhanges des Professors lauschend, der ihr unmittelbar folgte,
Sie passierten mehrere Türen aus mit Eisen beschlagender Bronze, jede massiver als die ihr vorangegangene, bevor sie auf eine metallene Plattform traten, die freien Blick über die Tiefen einer Grotte gewährte. Zwei hellweiße Laternen beleuchteten die mannsgroßen Stalaktiten direkt über ihren Köpfen und Schienen, die in bodenloser Dunkelheit verschwanden. Die Luft war kalt und klamm und zog durch den Stoff ihrer Kleidung, als wäre sie nicht vorhanden.
„Nach Ihnen", der Goblin beugte seinen Kopf und richtete den Knoten seiner Krawatte. Er hatte mit einem durchdringendem Pfiff ein monströses Gefährt aus Metall zu der Plattform gerufen. Wie bei einer Spinne klammerten sich seine Beine an die Schienen und die Sitze, auf denen Luscinia und Professor Fig Platz nahmen, schwankten leicht, zeigten an, dass sie nicht fest verankert waren.
„Anschnallen bitte!", der Goblin war ebenfalls auf das Gefährt geklettert und setzte es mit einem Hebel in Bewegung. Ein kreisrunder Scheinwerfer leuchtete ihnen den Weg, als sie in die Tiefe der Grotte abtauchten. Luscinia spürte wie der Fahrtwind an ihren Haaren zog und schloss für einen Moment die Augen. Begierig sog sie die Höhlenluft ein, die gegen ihr Gesicht drückte und genoss das leichte Kribbeln in ihrer Magengegend, wenn das Fahrzeug sich in eine Kurve legte, oder sie die Schienen in einem besonders steilem Abschnitt hinunterstürzten.
„Es scheint mir, dass wir doch tiefer müssen, als ich annahm", presste Eleazar Fig hervor, während sich seine Finger stärker um die Haltegriffe nahe seines Sitzes klammerten. Erneut rotierten ihre Sitze um die eigene Achse, als sich das Gefährt in eine weitere Kurve legte.
„Was wäre es für ein Spaß, wenn es diese Bewegung nicht gäbe", gluckste Luscinia, „wir würden für einen Moment auf dem Kopf stehen."
„Ich denke unsere Ansichten zu Spaß unterscheiden sich stark voneinander", schnaufte ihre Begleitung, „spielen sie Quidditch, Miss Plonbraw?"
„Oh ja, sehr gerne und häufig, Sir."
„Das erklärt mir einiges."
Das Rauschen herabfallenden Wassers drang an ihr Ohr, doch die Dunkelheit um sie herum ließ nicht zu, dass sie die Herkunft erkennen konnten.
„Halten Sie lieber die Luft an."
„Was?"
Plötzlich fühlte sich Luscinia wie in einen Eimer mit Eiswasser getaucht und schnappte hörbar nach Luft.
„Ah, diese Wasserfälle waschen mögliche Verzauberungen von allem, was sie berühren", prustete Professor Fig.
„Mir dünkt eine effiziente, aber reichlich grobe Sicherheitsvorkehrung", ihre Zähne begannen zu klappern, als die gegen sie peitschende Luft durch ihre nun triefnassen Kleider fuhr.
Seine angestrengt verkrampften Finger einzeln von einem der Griffe lösend, tastete Eleazar Fig nach seinem Zauberstab.
„Das ist nicht nötig, Sir, mein Körper muss sich nur an die Kälte gewöhnen."
Trotz ihrer Proteste richtete der Professor seinen Zauberstab auf sie und trocknete erst ihre Kleidung und dann die eigene mit einem passenden Spruch.
„Es sieht so aus, als hätte ich meine Lektion erhalten, meinen Horizont zu erweitern, was Zaubersprüche angeht. Danke Sir."
„Nun,als ihr Professor ist dies natürlich meine Aufgabe, allerdings sollten Sie es dieses Mal als einen Akt der Fürsorge sehen."
Die Bremsscheiben des Gefährts quietschten, als es vor einer runden, in den Stein eingelassenen Tür zum Stehen kam. Sie stand offen, und als Luscinia von der schmalen Brücke auf die Umfriedung aus Fels trat, konnte sie eine Gruppe Goblins beobachten, die im Innern des Verlieses Goldmünzen anhäuften. Sie trugen die gleiche feine, jedoch schlichte Kleidung wie die jene an den Schaltern in der Eingangshalle, die beständig für Nachschub an Gold gesorgt hatten. Leere Säcke lagen neben dem Eingang verteilt und bis auf das leise Klirren der Münzen arbeitete die Gruppe geräuschlos, stapelte das Gold in geordnete Säulen und Haufen.
„Es muss noch geordnet werden, aber dies ist das gesamte Geld, welches ihres Familie beauftragt hat, für Sie zu hinterlegen", der Goblin, der sie begleitet hatte, händigte Luscinia einen Schlüssel aus, „ natürlich steht es Ihnen zu, jederzeit nachzuzählen, oder einen Diener damit zu beauftragen."
Er zuckte mit den Schultern und überlegte kurz: „Es steht Ihnen frei hier zu warten, bis unsere Angestellten all Ihr Gold einsortiert haben. So bleibt es Ihnen überlassen, das Verlies zu verschließen. Außer Ihnen besitzt niemand einen weiteren Schlüssel, es sei denn Sie möchten einen weiteren anfertigen lassen. Die Formalitäten dazu müssen allerdings.."
Ohne auf seine Worte zu achten, war Luscinia bereits in das Verlies getreten und hatte sich eine Handvoll der Münzen in die Tasche gesteckt, die noch unsortiert auf dem Boden lagen. Dabei vermied sie es auf die Berge aus schimmernden Metall zu achten, die sich bereits im hinteren Bereich auftürmten.
„Welchen Betrag haben Sie entnommen, Miss? Nur damit wir beim nachzählen auf die richtige Summe kommen."
Peinlich berührt, kramte sie die Münzen wieder hervor, ihre Wangen in glühendes rot gefärbt, welches erst durch die Kühle in den miteinander verwobenen Höhlen und Schächten auf dem Weg zurück langsam abklang.
Vor den Toren Gringotts wurden sie und der Professor von einem heftigen Regenschauer begrüßt, der dem Gewimmel in der Winkelgasse jedoch keinen Abbruch tat.
„Nun, ich denke es ist die passende Zeit etwas zu essen", Eleazar Fig streckte seinen Zauberstab aus und ließ die herabfallenden Tropfen über ihren Köpfen zu allen Seiten davon stieben, „was halten Sie von einem ausgiebigem, späten Frühstück? Das „Zum letzten goldenen Taler" sollte dafür bestens geeignet sein."
Er hielt mit seinem Zauber weiterhin die Regentropfen von ihr fern, während er sie zu einem Gasthaus in einer der verwinkelten Seitengassen führte. Zu ihrem Glück waren einige der Tische im Schankraum unbesetzt und zu ihrer Freude steuerte der Professor auf einen zu, der etwas abseits, halb verborgen hinter einer halbhohen Wand stand.
Nach einer Weile brachte ihnen die Wirtin eine Kanne mit Tee und Teller befüllt mit Speck, Ei, Bohnen, Pilzen und einer Scheibe Toast.
„Ihr erstes, englisches Frühstück, nehme ich an?"
Luscinia nickte und sog den Geruch der Mahlzeit tief in ihre Lungen, bevor sie sich hungrig über die einzelnen Bestandteile hermachte. Immer wieder hob sie dabei dem Kopf und nickte dem Professor zu, der ihr Details über ihre neue Schule unterbreitete. Als nur noch die Tassen mit dampfenden Tee vor ihnen standen, schrieb Professor Fig all die Schulfächer auf, die sein Schützling belegen musste und welche sie frei wählen konnte.
„Es wird mehrere Klassen zu einem Unterrichtsfach geben. Die jeweiligen Schüler werden dafür zufällig ausgelost. Aber sorgen Sie sich nicht, der Jahrgang ist klein genug, um mit jedem Ihrer Mitschüler in Kontakt treten zu können."
Das Pergament und seine Feder zu Luscinia schiebend, bedeutete der Professor, dass sie diejenigen Fächer markieren sollte, die sie zusätzlich zu ihrem Pflichtcurriculum absolvieren wollte.
Astronomy, History of Magic, Defence Against the Dark Arts.., ihre Augen flogen über die aufgelisteten Klassen und sie versuchte sich vorzustellen, was sie alles beinhalteten, ...Herbology, Transfiguration, Charms und Potions.
Allein das geschriebene Wort des letzten Faches ließ Frustration in ihr aufwallen und sie lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die Wahlfächer. Für einen Moment schwebte die Feder über das Papier, bevor sie Study of Ancient Runes und Care of Magical Creatures ankreuzte. Sie wusste nicht, wie es ihr ausgelegt werden würde, dass sie nur zwei aus den fünf möglichen wählte, doch ihr unsicherer Blick traf auf ein freundliches Lächeln des Professors.
„Muten Sie sich nicht zu viel zu, allein der Schulwechsel und der Unterricht in einer Ihnen noch nicht vollends vertrauten Sprache wird anstrengend genug sein. Zudem vermute ich nach unserem kurzen Gespräch in den Höhlen Gringotts, dass sie ihre Zeit und Energie ebenfalls in die Aufnahme eines der Quidditschteams stecken möchten."
Die Augen Luscinias leuchteten auf und zum ersten Mal hörte man Neugier und Vorfreude aus ihrer Stimme heraus, als sie weitere Fragen stellte.
Von diesen Gefühlen war nicht mehr viel übrig geblieben, als sie einige Zeit später in einem Bekleidungsgeschäft auf einem Schemel stand und das englische Summen um sie herum in ihrem Kopf dröhnte. Nach langer Überredung hatte der Professor eingewilligt seinen Interessen nach durch dir Winkelgasse zu schlendern, während Luscinias Maße für die neue Schuluniform abgenommen wurden. Schneidergehilfen drängten sich zwischen den Kunden hindurch, verschiedene Stoffe über dem Arm, oder Schatullen mit Knöpfen und Garn in den Händen. Rasch verbesserten sie lose Nähte und flickten zerrissene Ärmel, nahmen Maße oder berieten über Möglichkeiten bei jenen Uniformen, deren Besitzer ihnen entwachsen waren.
„Normalerweise halten wir unsere Kunden dazu an, für das Anfertigen einer komplett neuen Schulgarnitur mindestens eine Woche vor dem Beginn des Schuljahres vorstellig zu werden."
Mit hektischen Bewegungen schleuderte die Angestellte des Ladens, die Luscinia betreute, das Maßband über ihre Schulter und kritzelte die abgenommenen Daten auf ein Blatt auf ihrem Klemmbrett.
Wie Sie sehen, haben wir bereits alle Hände voll mit Änderungen und Ausbesserungen zu tun."
„Ich entschuldige mich vielmals für die Unannehmlichkeiten, die ich verursache"; Luscinia hob auf Geheiß der Schneidergehilfin beide Arme in die Höhe, „ich bitte nur um eine fertige Garnitur bis morgen, die übrigen Kleidungsstücke können gern per Eule nachgeschickt werden."
Als sie keine Antwort erhielt, versteifte sich ihr Körper und sie würgte den Kloß in ihrem Hals hinunter, der sich vergrößerte, dass übermannende Gefühl zurückdrückend, dass sie vollkommen fehl am Platz war.
„Name!", die auffordernde Stimme riss sie zurück in die Gegenwart und stammelt nannte sie ihren vollen Namen.
Ein kurzer Ruck ging durch die Angestellte, ihr Blick huschte vom Gesicht der vor ihr stehenden Frau, zu ihrem Namen, der nun in der Kopfzeile des Papiers stand, zu ihrer Kleidung, die ordentlich über dem Wandschirm neben ihr hing.
„Einen Moment.."
Überrascht beobachtete Luscinia wie die junge Frau davoneilte und in einem der Nebenräume verschwand. Unsicher, was genau jetzt zu tun sei, verlagerte sie ihr Gewicht von einen Fuß auf den anderen, ihre Finger intuitiv nach ihrem linken Ohrring greifend. Kurz bevor sie sich endgültig dafür entschied von dem Schemel herunterzusteigen, rauschte eine in der neuesten Mode gekleidete Dame aus dem Zimmer, in dem die Schneidergehilfin verschwunden war.
„Miss Plonbraw!"
Ihre Stimme und ausgebreiteten Arme ließen Luscinia zusammenzucken und ihre Augen unwillkürlich zur Tür huschen.
„Madam?"
„Meine Liebe, hier ist nicht der richtige Ort für sie."
Mit einem Blick zurück, der die Gehilfin hastig den Kopf senken ließ, schnappte sich die in bunt gehüllte Frau eine Robe, die eigentlich für eine andere Kundin gedacht war und hing sie um Luscinias Schultern.
„Kommen Sie!"
Widerstrebend folgte Luscinia ihr, noch immer unruhig und angespannt darüber, dass sie nicht wusste, wie ihr gerade geschah.
Durch einen schmalen Korridor wurde sie vorbei an einzelnen, kleineren Zimmern geführt, die herrlich hergerichtet, zumeist jedoch leer waren.
„Als ein Mitglied der Familie Plonbraw steht Ihnen natürlich eine vollkommen andere Behandlung zu. Ich bitte zutiefst meine Angestellte zu entschuldigen, sie ist neu hier und..."
Die Ladenbesitzerin drehte sich erstaunt um, als die junge Frau abrupt stehen blieb.
„Hier liegt ein Missverständnis vor, Madam. Ich hege keinerlei Beziehungen zu den Plonbraws die Ihnen anscheinend bekannt sind."
„Nun, dass sie nicht von hier stammen, ist mir absolut bewusst. Aber Sie entstammen der selben Blutlinie, ja?"
„Ich weiß nicht, was meine Verwandten erzählten, aber wir haben unseren Status als Reinblüter schon vor geraumer Zeit verloren."
Stille bereitete sich in dem schmalen Gang aus, die nur durch das Rascheln der Kleidung der Schneidergehilfin unterbrochen wurde, die möglichst unauffällig die Türen zu den Räumen schloss, die belegt waren. Luscinia hatte nicht bemerkt, dass ihre Stimme lauter geworden war.
„Nun... sie entstammen nicht direkt der Linie Hirundos, nicht wahr? Sondern von einem seiner Brüder?"
„Ich denke dieses Gespräch ist beendet."
Ohne zu zögern entriss Luscinia der Angestellten ihre Kleidung, stoppte nur kurz, um sie sich über zu werfen, bevor sie durch die übrigen Kunden und Angestellten drängte.
Kopflos aus dem Geschäft stürmend, prallte sie gegen einen Mann in ihrem Alter, der sie verdutzt ansah und seinen Kopf in einer Geste der Verzeihung senkte, obwohl er nichts falsches getan hatte.
„Entschuldigen Sie", Luscinia imitierte die Geste, während sie hastig die letzten Schnüre ihres Kleides zurecht zupfte und in ihren Umhang schlüpfte. Kleinigkeiten, die den jungen Mann noch mehr in Verlegenheit brachten, als er sie verwirrt beobachtete.
„Ist alles in Ordnung?", den jungen Herren unsanft zur Seite rempelnd, schob sich eine Frau näher an Luscinia heran, ebenfalls nicht viel älter als sie selbst, „du wirkst aufgebracht."
„Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit mit der Ladenbesitzerin", energisch stellte sie erneut ihren Kragen auf, um sich gegen den noch immer anhaltenden Nieselregen zu wappnen. Eine Geste, die die junge Frau dazu veranlasste ihren Schirm auch über Luscinia zu halten.
„Was ist denn passiert?", der Mann trat einen Schritt näher, nur um einen tadelnden Blick zu erhalten.
„Wenn es weiterhilft, wir sind gerade auf dem Weg zu einer Schneiderin, die sich durch eine ausgezeichnete Qualität und eine mehr als freundliche Bedienung auszeichnet. Vielleicht möchtest du uns begleiten?"
„Ich sehe, du bist dir nicht zu schade neue Kunden anzuwerben, Amalia?"
Durch seinen provokant ausgesprochenen Satz fiel Luscinias Blick auf einen Mann mit ebenso roten Haaren wie derjenige, den sie vor einigen Momenten angerempelt hatte. Doch bis auf diese Äußerlichkeit glichen sich die beiden in keinster Weise, ganz im Gegensatz zu der mit Amalia angesprochenen Frau und den nun schmollend dreinblickenden Herrn.
„Mein Angebot hat weniger mit Anwerben und mehr mit einer aufrichtig dargebrachten, helfenden Hand zu tun. Immerhin scheint dieses Fräulein ganz allein unterwegs zu sein."
Unsicher, wie sie reagieren sollte, ließ Luscinia ihren Blick nochmals über das Dreiergespann gleiten, welches sie mit unterschiedlichen Expressionen ebenfalls musterte.
„Ich bin durchaus nicht allein unterwegs, ich gab meiner Begleitung nur zu verstehen, dass sie sich vergnügen kann, während ich in diesem Geschäft verweile. Es wäre daher wohl nicht richtig an einen anderen Ort aufzubrechen, ohne ihr Bescheid zu geben."
„Allerdings", Amalia nickte, „aber mach dir keine Gedanken, Garreth wird deine Begleitung aufspüren und sie unterrichten. Wir nehmen dich unter unsere Fittiche, bis sie dir wieder Gesellschaft leistet."
„Warum soll ausgerechnet ich ihren Leumund..?", der Protest Garreths wurde durch eine Handbewegung Amalias zum Schweigen gebracht.
„Weil es schicklicher ist, wenn wir mit meinem Bruder weiterziehen, als mit einem uns urverwandten Mann."
Während sich Garreths Gesicht in Frustration verzog, wandelte sich Luscinias in Verwunderung, doch trotzdem beantwortete sie die Frage nach dem Namen ihrer Begleitung.
Weitäugig sahen die Drei sie stumm an, der Bruder Amalias der erste, der stotternd die Stille brach: „Ich wusste nicht, dass der Professor Verwandtschaft in unserem Alter hat."
„Ah, wir sind keineswegs verwandt", Luscinias Puls beschleunigte sich, als ihr bewusst wurde, dass sie womöglich mit zukünftigen Mitschülern sprach.
Kurz fasste sie die Umstände zusammen, die den Professor dazu veranlasst hatten zu ihrer Begleitung zu werden und erweckte somit noch mehr Neugier. Es stellte sich heraus, dass die beiden jungen Herren mit ihr zusammen einen Jahrgang besuchen würden, während die junge Frau bereits das letzte Schuljahr absolvierte. Eifrig stellten die Drei sich nun vor und die Aufregung wurde noch größer, als sich hinter den Fremden Familien versteckten, die sich zumindest vom Namen bekannt waren.
Luscinia hatte von den Weasleys erfahren, zu denen Garreth gehörte und auch die Prewetts waren eine Familie, die ihre Tante und ihr Onkel ihr angeraten hatten Kontakt aufzunehmen, sollte sie sich einsam fühlen oder nach Unterstützung sehnen. Nach dem Austauschen der Namen und einiger weiteren Höflichkeiten, hakte Amalia die jüngere Frau unter und brach in Begleitung Leanders zu „Weasley's Wonderful Wardrobe" auf, während Garreth nach Professor Fig suchte.
Der Schneiderladen war kleiner, jedoch gemütlicher als der vorher besuchte. Eine einzelne Stube, unterteilt durch zwei Wandschirme, diente als Ankleide– und Nähzimmer und war von der Ladeninhaberin – einer Cousine Garreths – mit Illustrationen aus Modemagazinen geschmückt worden.
Leander verzog sich augenblicklich in die Küche der angrenzenden Wohnung und begann die Zeitung zu lesen, während Garreths Cousine die Stoffe vorbereitete. Die gesamte Atmosphäre war entspannt, Tee und Gebäck wurden herumgereicht, während Luscinias Maße abgenommen wurden. Immer wieder versicherte ihr die Cousine, dass das Anliegen der neuen Schuluniformen nicht zu viel Zeit in Anspruch nehme würde und sie eine Lösung finden würden, die gesamte Garnitur zeitnah für sie fertig zu stellen.
Eine goldenen Schere schnitt in einer Ecke des Raumes aus grauem Stoff die passenden Stücke für Luscinias Weste und Rock, derweil besserte Garreths Cousine Umhänge und Schuluniformen der Prewitt Geschwister aus, dabei fröhlich schwatzend.
Der Nachmittag verstrich und aus der Küche waren bald die Stimmen Garreths und des Professors zu hören, die sich mit Leander über das Geschehen der Zaubererwelt und ihre Erlebnisse während des Sommers austauschten.
„Deine Familie hätte uns schreiben sollen", bemerkte Amalia, als sie half Luscinia in ihre neue Schuluniform zu kleiden, „es wäre ein Spaß gewesen dich bei uns zu haben. Und wir hätten dich sanft auf Hogwarts vorbereiten können."
„Allerdings hätte das arme Kind dann auch euren Dialekt erlernt", stichelte Garreths Cousine mit einem breiten Lächeln, „wo es doch momentan so ein vornehmes Englisch spricht."
Luscinias Wangen röteten sich, wogegen Amalia abwinkte: „Wir hätten sie nur von Leander fernhalten müssen, alles andere hätte nicht geschadet."
Bald darauf waren Umhang und Schuluniform fertig genäht, dass Emblem der neuen Schule unübersehbar über der Brust aufgestickt. Ein Löwe, eine Schlange, ein Dachs und ein Rabe hinter einem H vereint.
Es stellte sich heraus, dass Professor Fig und Garreth bereits die restlichen Dinge auf Luscinias Liste besorgt hatten und so blieb nichts weiter übrig, als zusammen im „Cozy Feathers" zu Abend zu essen und anschließend ins Bett zu gehen.
Erst in der Stille ihres Zimmers, eingehüllt von einer trüben Dunkelheit, realisierte Luscinia, dass sie nun wahrlich in einem fremden Land angekommen war und auch bleiben musste. Zusammengekauert unter ihrer Decke liegend, presste sie einen Schal gegen ihre Nase, der nach Zuhause roch, während sie sich leise in den Schlaf weinte.
Als sie am nächsten Morgen in die Kutsche stieg, die sie und den Professor nach Hogwarts bringen sollte, waren ihre Augen noch immer verquollen, obwohl sie hektisch versucht hatte, sie mit kaltem Wasser zum Abschwellen zu bewegen. Mit einem Lächeln mehr als sonst, überspielte sie die deutlich sichtbaren Spuren ihres Kummers und ließ ihren Blick über die Thestrale schweifen, die die Kutsche zogen. Es war noch nicht lange her, seit es ihr möglich war, sie zu sehen. Magische Wesen nur für jene erkennbar, die einen Menschen hatten sterben sehen. Schwarze, pferdeähnliche Kreaturen mit ledernen Flügeln, die nur aus Haut und Knochen zu bestehen schienen. Einen Impuls folgend, schritt Luscinia auf die Tiere zu, verharrte reglos vor ihnen, als sie sie näher betrachtete. Trotz ihres Aussehens strahlten sie etwas seltsam friedliches aus, ihre Augen die junge Frau mit der gleichen Neugier betrachtend, wie diese sie. Eines der Tiere reckte den Kopf und Luscinia war erstaunt, als der warme Atem des Thestrals über ihr Gesicht fächerte. Sie hatte nicht angenommen, dass solch eine Wärme von Wesen ausgehen könne, die so nah mit dem Tod verbunden waren.
Mit einem Zauber vor Muggelaugen verborgen, flog die Kutsche bald darauf über London hinweg, die grauen Hausreihen hinter sich lassend. Während die Sonne höher kletterte, wurden die ausladenden, sattgrünen Wiesen unter ihnen langsam von dunklen Felsen und Steinformationen unterbrochen. Auf halbem Weg legten sie eine Rast ein, umgeben von verwirrt dreinblickenden Schafen, die im wiegenden Gang das Weite suchten, als der Geruch von Blut und rohem Fleisch an ihre Nasen drang. Unbeeindruckt zerrissen die Thestrale das Futter, welches ihnen dargeboten wurde und zerstörten somit jeglichen Eindruck des Friedens, der vorher von ihnen ausgegangen war.
Luscinia nutzte die Zeit der Fütterung, um einen Hügel hinaufzuklettern und sich die steifen Glieder zu vertreten. Auf der Schattenseite der kleinen Erhebung war das knöchelhohe Gras noch immer mit Tau überzogen und durchnässte den Saum ihres Rockes, doch sie störte sich nicht daran. Gegen die Sonne blinzelnd, ließ sie ihre Augen über das Land schweifen, mit einem tiefen Atemzug die klare Luft aufnehmend. Sie waren nah an der Küste, sie konnte das Salz auf ihrer Zunge spüren, als ein heftiger Windstoß sie erfasste. Lächelnd lief sie einige Zeit später den Hügel wieder hinunter, die Arme dabei weit wie Flügel ausgebreitet, die Ermahnung zur Vorsicht des Professors ignorierend.
Mit geröteten Wangen saß sie anschließend wieder in der Kutsche, ihr Oberkörper zur Seite gelehnt, um besser aus ihr hinausschauen zu können. Es bereite sich erneut eine angenehme Stille aus, selten unterbrochen vom Rascheln der Buchseiten des Professors oder dem Kratzen seiner Feder auf Pergament.
Ein Wasserfall stürzte sich unter ihnen in die Tiefe, speiste einen Fluss, der sich wie ein Band aus schimmernder Seide durch die Wiesen zog; durchsetzt mit funkelnden Kristallen, die das Licht der Sonne zurückwarfen.
Mit einem Mal erfasste eine heftige Windböe die Kutsche, ließ sie rüttelnd durch die Luft taumeln und zur Seite kippen, die Thestrale mit sich reißend.
Ein tiefes Grollen vibrierte durch die Luft und Luscinia zückte ihren Zauberstab, die Wolken um sie herum nach dem Biest absuchend, welches dieses Geräusch zu verursachen in der Lage war.
„Über uns!", brülle der Kutscher mit kreidebleichen Gesicht, die Thestrale anspornend über ihre Grenzen hinauszugehen und dem Ungeheuer zu entfliehen.
Der Schatten, der über sie fiel, verdunkelte den Himmel, gewaltige Schwingen peitschten die Luft um sie herum auf, die Kutsche pendelte hin und her und ihre Insassen landeten auf dem Boden des Gefährts.
„So haben wir keine Chance uns zu verteidigen!"; der Professor rappelte sich auf, seine Hände nach den Sitzen greifend, während Luscinia halb auf dem Boden liegend ihren Zauberstab gegen die Decke der Kutsche richtete.
„Bombar.."
Ein hellgelbes Auge schob sich vor die Öffnung über der Tür, eine schlitzförmige Pupille starrte ins Innere, fixierte die junge Frau.
Erstarrt erwiderte Luscinia den Blick, ihr Herz lautstark in ihrer Brust hämmernd. Erneut dröhnte das Grollen durch die Luft, erfasste ihren Körper und ließ die Haare ihres gesamten Körpers zu Berge stehen.
Krallen umschlossen die Kutsche und das Holz um sie herum knackte und erzittere. Dann schleuderte der Drache sie von sich, bevor er abtauchte, erneut in den Wolken verschwindend, während die Thestrale angestrengt versuchten die schleudernde Kutsche wieder auf Kurs zu bringen.
„Sind Sie in Ordnung?", der Professor zog Luscinia wieder zurück auf den Sitz, „so etwas habe ich noch nie erlebt."
„Vielleicht sind wir zu nahe am Nest vorbeigeflogen. Es fühlte sich eher nach einer Warnung, denn eines ernstgemeinten Angriffs an."
„Ich mag gar nicht so genau darüber nachdenken", Eleazar Fig ließ sich gegen die Lehne des Sitzes sinken, seine Augen noch immer im Schock geweitet, „nun, ich denke jetzt wird Ihnen das Kommende alles wie ein Kinderspiel vorkommen."
Luscinia bezweifelte es, aber sie blieb still, lächelte dem Professor nur aufmunternd zu, bevor sie ihre Augen wieder auf die Landschaft unter sich richtete, ab und zu zu den Wolken huschend, wann immer sie einen Schatten oder eine Bewegung glaubte zu erspähen. Doch die weiteren Stunden blieben ruhig, Vögel die einzige Gesellschaft, die sie für einen Moment auf ihren Weg begleiteten.
Ein steinernes Viadukt durchzog die Länge eines Tals und die Kutsche folgte seinem Lauf, schwebte entlang der sich darauf befindlichen Schienen, bis sich vor ihnen die Türme Hogwarts aus dem Nachmittagsdunst des Sommertages erhoben.
„Zu unserer Rechten befindet sich der Bahnhof, an dem die meisten Schüler heute Abend ankommen werden.", Professor Fig legte sein Buch, welches er als Ablenkung hatte beginnen zu lesen, zur Seite und deutete aus dem Fenster.
„Der Zug fährt direkt von London bis hierher und hält nur in wenigen Zaubererdörfern auf seinem Weg. Schüler aus dem Umland werden mit Kutschen eingesammelt."
Sie flogen über einen See, der sich zu allen Seiten ihres Blickfeldes erstreckte, seine Oberfläche nahezu glasklar, wie ein dunkel glänzender Spiegel.
„Der schwarze See umschließt Hogwarts von fast allen Seiten und ist Heimat für magische Arten, die Zuflucht vor den Muggeln suchen. Wir raten daher den Schülern vorsichtig zu sein, erst letztes Jahr gelang es einem Kelpie beinahe ein paar Erstklässler dazu zu überzeugen auf seinem Rücken Platz zu nehmen. Zum Glück konnte sie ein Fischermann gerade noch davor bewahren im See ertränkt zu werden."
Luscinia lauschte den Ausführungen des Professors gebannt und beobachtete, wie das Schloss, in voller Pracht auf den Klippen über dem Wasser thronend, immer größer wurde. Staunend lehnte sie sich aus der Kutsche, als die Thestrale das Gefährt höher in die Luft hievten und nahe an den Türmen und Zinnen vorbei segelten. Ihr wurde bewusst, dass Hogwarts und Durmstrang in ihrem Äußerem nichts gemein hatten. Ihre alte Schule, erbaut in der unwirtlichen Gegend des hohen Nordens, war eine Ansammlung hölzerner Gebäude, manche halb versenkt in der Erde, mit Moos und Gras bewachsen, die Türme Hogwarts jedoch griffen nach den Wolken.
„Wie viele Studierende besuchen die Schule?", die junge Frau konnte ihre vor Wunder geweiteten Augen nicht vom Schloss abwenden.
Für einen Moment musste der Professor überlegen: „Wenn ich mich nicht täusche, müssten es an die 400 sein."
„Mehr als doppelt so viele, wie bei uns", hauchte Luscinia, ihr Blick nun von dem Schloss zu den Gebäuden in seinem Umfeld fliegend.
„Ein Quidditschfeld mit Tribünen!"
Nun konnte sie sich wahrlich nicht mehr auf dem Sitz halten und lehnte sich weit nach draußen.
Auf dem Vorplatz des Schlosses landete die Kutsche, direkt vor den Stallungen der Thestrale, die teilweise in die äußere Burgmauer eingelassen waren.
Glücklich darüber, dass der Professor ihr angeboten hatte, früher als die anderen Schüler in Hogwarts anzukommen, schlenderte sie um die Kutsche herum, die hohen Türmen des Quidditchfeldes in Augenschein nehmend, bevor sie den Vorplatz betrachtete und danach erneut das Schloss. Seiner Pflicht nachgehend, verschwand Professor Fig hinter den Flügeltüren in das Innere, nachdem er sich versichert hat, dass sich um Luscinias Gepäck gekümmert wiurde und er ihr versprach, sie sobald wie möglich am Springbrunnen in der Mitte des Hofes abzuholen, um ihr das Schloss zu zeigen.
Während der ersten Stunde half die neue Schülerin dem Kutscher beim Versorgen der Thestrale, nahm auf, mit welcher Methode er sich um sie kümmerte und ihr erklärte, dass die Tiere das Gelände Hogwarts die meiste Zeit des Jahres frei durchstreifen durften, da die meisten Schüler sie sowieso nicht wahrnahmen. Danach schlenderte sie über den Vorplatz, betrachtete das Spiel des Wassers im Springbrunnen, die vier Tiere die auch das Emblem auf ihrer Brust schmückten, die mehr Wasser aus ihren Mäulern in das seerosengeschmückte Becken spien. Für eine Weile blieb sie am Springbrunnen sitzen, der in ihrem Rücken eine beruhigende Melodie murmelte, während sie hinauf zum Schloss schaute. Die goldene Nachmittagssonne ließ die Türme erstrahlen, der hellblaue Himmel umwob die Zinnen mit einem mit weißer Wolle besticktem Tuch. Luscinias Blick fiel auf die Flügeltüren, durch die der Professor verschwunden, und bis jetzt nicht wieder aufgetaucht war. Gesäumt von zwei geflügelten Ebern wirkten sie ihren anziehenden Bann, dem Luscinia schon bald erlag.
Mit großen Augen sah sie sich beim Eintreten einer Wand voller steinerner Ritterfiguren gegenüber. Jede von ihnen größer als ein ausgewachsener Mann, standen sie in einzelnen Nischen über- und nebeneinander aufgereiht und blickten starr auf sie herab, jede eine schwere Waffe in der Hand. Ein leeres Gemälde hing in der Mitte zwischen ihnen, der Porträtierte anscheinend gerade anderswo unterwegs.
Den Blick noch immer nach oben gerichtet, schritt Luscinia weiter, nur um von einem blechernen Klirren zusammenzuzucken. Zu ihrer rechten und linken Seite standen zwei Rüstungen, ihre Handflächen in einer Aufforderung stehen zu bleiben gegen sie gerichtet. Als sie genau dies tat, senkten die beiden Ritter ihre Hände und blickten erneut stur geradeaus.
„Oh, ich sehe, ihr bewacht das Schloss", amüsiert knickste Luscinia, worauf beide Rüstungen auf ihren Sockeln trippelnd umher zu treten begannen.
„Dann nehme ich natürlich einen anderen Weg."
Noch bevor sie sich ganz abwenden konnte, umfasste eine metallene Hand vorsichtig ihren Arm, die andere zur Tür ausstreckend, die eben noch verboten gewesen war. Verblüfft darüber, dass die Rüstungen von ihren Sockeln heruntersteigen konnten und anscheinend über ein Eigenleben verfügten, starrte Luscinia ihr gesichtslosen Gegenüber an, der nun vehementer auf die Tür zeigte.
„Ich darf nun doch hindurchgehen?"
Das Visier seines Helmes klapperte, als die Rüstung nickte. Ein weiteres Mal zu beiden Bewachern knicksend, trat Luscinia schließlich durch die Tür und wurde von einem dämmrigen Halbdunkel erfasst. Das Sonnenlicht, welches in der Eingangshalle durch die großen Fenster geschienen hatte, hatte in diesem Teil des Schlosses anscheinend keinen Zutritt mehr. Die Luft roch muffig und leicht abgestanden und die Vitrinen, die neben der herunterführenden Treppe standen, wirkten lang vergessen. Für einen Moment flog ihr Blick über den präparierten Troll hinter der Glasscheibe, sich wundernd, ob sie in Schottland alle so klein waren, bevor sie sich dem langen Gang vor ihr zuwandte. Schmal, mit einem hohen Deckengewölbe zog er sich durch die unteren Etagen des Schlosses, Wandbehänge erzählten von der Erbauung des Gemäuers. Aufmerksam nahm sie jedes Detail in sich auf und ließ sich schließlich von ihrer Neugier durch immer neue Flure, Hallen über Brücken und durch Innenhöfe leiten.
Mit offenen Mund stand sie schließlich in einer imposanten Halle vor einem Springbrunnen, der nur von Zwergenhand erschaffen worden sein konnte.
In anmutigen Bewegungen schwammen steinerne Nymphen um grimmig dreinschauende Trolle, die auf ihren Händen einen breiten Sockel trugen. Legte man den Kopf tief in den Nacken, konnte man auf eben jenen Sockel den in Stein verewigten Kampf zwischen Einhorn und Werwolf betrachten. Beide Tiere auf ihre Hinterläufe erhoben, das zarte Einhorn sein Horn gegen den Angreifer erhoben, dessen Muskeln zum Sprung bereit schienen, sein Maul geifernd geöffnet. Ein Kampf der Unschuld gegen die Verdorbenheit, Licht gegen Dunkelheit.
„Miss Plonbraw, ein Glück habe ich Sie gefunden!"
Die Stimme des Professors ließ sie zusammenfahren und stammelt erklärte sie sich, den Wink seiner Hand folgend näher zu ihm zu treten.
„Ich bin es, der sich entschuldigen muss", unterbrach Eleazar Fig sie mit einem beruhigendem Lächeln, „der Schulleiter und meine Aufgaben haben mich viel zu lange in Anspruch genommen. Noch dazu das beunruhigende Detail unserer Begegnung mit dem Drachen.."
Er zögerte für einen Moment: „Nun, ich freue mich, dass sie den Mut aufgebracht haben, das Schloss selbstständig zu erkunden und bin froh darüber, dass ich Sie in den endlosen Gängen und Fluren nicht vollständig verloren habe."
Er berührte sanft ihre Schulter, um sie anzuhalten ihm zu folgen: „Mein Versprechen Ihnen das Schloss näher zu bringen, steht Ihnen natürlich noch immer offen, auch wenn wir es auf einen anderen Tag verschieben müssen. Die Auswahlzeremonie der Erstklässler steht an und somit auch bald die Ihre."
Für den Augenblick konnten die Detail des Schlosses sie weiterhin von dem Geschehen ablenken, was sie bald erwartete. Die gotische Architektur, die aus ihren Gemälden herunter winkenden Menschen, die Rüstungen, die sie zum lachen brachten, wenn sie nach jedem ausladenden Knicks einen kleinen Freudentanz ausführten.
Vorsichtig öffnete Professor Fig eine deckenhohe Flügeltür und lugte in den dahinterliegenden Raum, doch Luscinias Aufmerksamkeit war gefesselt von den meterhohen Sanduhren, die an einer der Wände aufgereiht standen. Auf ihren goldenen Spitzen thronten die Wappentiere, Löwe, Dachs, Rabe und Schlange und statt Sand füllten die Gläser bunt gefärbte Steine in rubinrot, honiggelb, dunkles azurblau und waldgrün.
Durch ihre Beobachtungen abgelenkt, begriff Luscinia erst nach der Geste des Professors, dass es nun so weit war und sie vor die anderen Schüler und Lehrer zu treten hatte.
Ein Knoten verschnürte augenblicklich ihren Magen und hastig ergriff sie ihren Ohrring, als sie in die Große Halle trat. Sogleich war ihr Blick gefesselt von der Decke des Raumes; eine Decke, die es anscheinend gar nicht gab. Hell leuchteten ihr die Sterne des Nachthimmels entgegen und die Milchstraße zog ihr leuchtenden Band durch die gesamte Halle.
„Hier entlang", flüsterte der Professor und führte sie an der länglichen Seite nach vorne.
Durch die Steinsäulen, an denen sie vorbei schritten, konnte Luscinia vier lange Tafeln erkennen, an denen die älteren Schüler saßen. Jeder Tisch war in den Farben der Sanduhren gedeckt, honiggelb ihr am nächsten, waldgrün am weitesten entfernt, rubinrot und azurblau dazwischen gelegen. Einige der Schüler hatten das Eintreten von Professor Fig bemerkt und musterten die neue Schülerin nun neugierig, was diese veranlasste ihren Blick von den Tischen abzuwenden und zu den Erstklässlern gleiten zu lassen.
In einer Traube standen sie vor dem Rednerpult und dem Podest, auf dem die Lehrer ihren Platz gefunden hatten, die Nervosität und Aufregung deutlich in ihre Gesichter geschrieben. Einer nach dem anderen wurde aufgerufen und nahm auf einem hölzernen Hocker Platz, für jeden in der Halle deutlich zu sehen. Aufmerksam verfolgte sie, wie den Schülern ein schäbig aussehender Lederhut aufgesetzt wurde, in dessen Falten man die Züge eines Gesichts erahnen konnte.
Es bereitete sich ein Moment der erwartungsvollen Stille aus, bis schließlich eine dröhnende Stimme den Namen eines der vier Häuser ausrief und die älteren Schüler dieses Hauses ihren neuen Kameraden mit Jubel in Empfang nahmen .Auf ihrer Reise nach Hogwarts hatte der Professor sie ihr erklärt. Gryffindor, Slytherin, Ravenclaw und Hufflepuff, benannt nach den vier Gründern der Schule, die Farben und Tiere, die ganz Hogwarts schmückten, ein wichtiger Teil von ihnen. Jedes der Häuser vereinte Schüler mit ähnlichen Attributen und Charaktereigenschaften, aber in ihrer steigenden Aufregung konnte sich Luscinia nicht mehr darauf besinnen, welche es waren.
Die Reihen der Erstklässler hatten sich gelichtet, die meisten der 13 Jährigen hatten ihr Haus gefunden.
Luscinia versuchte sich zu beruhigen, indem sie ihren Blick und ihren Fokus krampfhaft auf die schwebenden Kerzen und den Nachthimmel über sich heftete, doch die Bemühungen waren sinnlos.Ihr Pulsschlag beschleunigte sich und sie begann zu schwitzen, wissend dass ihr Name einer der nächsten sein würde, die aufgerufen werden würden.
Er erschall viel zu laut und steif setzte sie sich in Bewegung. Wie in einem Tunnel, der nur den Blick nach vorne zuließ, bemerkte sie das freundliche Lächeln der stellvertretenden Schulleiterin, ohne es wirklich wahrzunehmen. Auf den kleinen Löwen an einer der Säulen starrend, nahm sie auf dem Hocker Platz, ihren Umhang und Rock richtend. Sie zuckte heftig zusammen, als eine dunkle Stimme durch ihren Kopf hallte und es dauerte deutlich zu lange bis sie begriff, dass der Hut mit ihr sprach.
Liebes, du musst mich schon in deine Gedanken lassen.
Ein mulmiges Gefühl bereitete sich in ihr aus und sie zögerte, was den Hut zu einem leisen Kichern veranlasste.
Ist es Vorsicht, oder eine gewisse Sturheit? Vielleicht ein Hang dazu sich zu widersetzen?
Luscinia wurde immer bewusster, wie die gesamte Schülerscharr sie abwartend anstarrte, während der Hut in ihren Gedanken und Erinnerungen herumstolzierte.
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Gäbe es einen Möglichkeit diesen Prozess zu beschleunigen, Herr Hut?
Oh? Der Lederhut kicherte erneut.
Ehrlich gesagt habe ich meine Entscheidung bereits getroffen, ich genieße es nur ältere Köpfe zu untersuchen. Dazu habe ich nicht so oft die Gelegenheit.
Luscinia konnte die aufkeimende Wut und die damit einhergehenden Verwünschungen nicht unterdrücken, was den Hut auflachen ließ.
Somit liege ich wohl richtig.
Ihre Ohren begannen zu fiepen, als die Stimme des Hutes ihren Kopf verließ und stattdessen durch die gesamte Halle dröhnte.
„GRYFFINDOR!"
Wie bei den Erstklässlern vor ihr, ertönte nun auch bei Luscinia lauter Jubel, als die Schüler unter dem rot-goldenen Banner aufstanden und voller Begeisterung in die Hände klatschten. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie vom Podest trat, fieberhaft überlegend, was als nächstes zu tun war. Sollte sie sich auf den erstbesten Platz setzen? Zwischen die Erstklässler? Oder die Blicke über sich ergehen lassen, während sie die Tafel weiter hinabschritt?
Zu ihrem Glück bemerkte sie plötzlich in der Masse der Gesichter zwei ihr bekannte und eilte ausatmend auf sie zu, ein erleichtertes Lächeln auf ihren Lippen.
„Wir sind also Hauskameraden?"
Garreth und Leander nickten und forderten sie auf, sich zu ihnen und den anderen Fünftklässlern zu setzen. Namen und Höflichkeiten wurden ausgetauscht und langsam beruhigten sich alle Schüler des Hauses Gryffindor wieder.
„Ist Amalia ebenfalls hier?", neugierig suchten Luscinias Augen nach der jungen Frau, doch Leander schüttelte den Kopf und nickte in Richtung der in blau und Bronze geschmückten Tafel.
„Ravenclaw. Sie war schon immer die Schlauere von uns beiden."
Er versteckte ein bitteres Lachen und lenkte zugleich mit einer ausladenden Armbewegung von seiner Gefühlsregung ab.
„Aber was ist schon das Haus der Schlauen und Kreativen verglichen mit dem Haus des Mutes und der Tapferkeit. Nur die besten Zauberer und Hexen stammen von hier. Nicht wahr?", er stieß Garreth mit der Schulter an.
„Soweit ich mich erinnern kann, haben auch die anderen Häuser Großartiges vorzuweisen. Merlin zum Beispiel gehörte zu Slytherin."
„Ach, Merlin!", Leander winkte ab, „ein überbewerteter Zauberer, wie das Haus aus dem er stammt."
Niemand schien zu beachten, wie Leander sich weiter echauffierte und auch Luscinias Aufmerksamkeit war auf das Essen fokussiert, das mit einem Mal vor ihr auf dem Tisch erschienen war.
„Du solltest Slytherin auf jeden Fall meiden", führte Leander weiterhin an, „dein werter Cousin sieht es wahrscheinlich schon nicht gerne, dass du überhaupt hier bist."
Er nahm einen großes Batzen Kartoffelbrei und klatschte ihn sich auf den Teller, ohne zu bemerken, wie Garreth ihm einen bedeutungsvollen Blick zuwarf.
Bei der Erwähnung eines Cousins, flogen Luscinias Augen über den Tisch am anderen Ende der Halle, obwohl sie nicht einmal wusste, wie ihr Verwandter überhaupt aussah. Ihr wurde schlecht und den Rest der Gespräche nahm sie nur noch mit halbem Ohr wahr, das Festmahl vor ihr nicht fähig anzurühren.
Das aufgeregte Gemurmel der Schüler wurde durch ein lautstarkes Räuspern unterbrochen und mit zusammengekniffenen Augen und angespannten Kiefermuskeln beobachtete Luscinia wie der Schulleiter Phineas Nigellus Black versuchte sich Gehör zu verschaffen, den Zauberstab an seine Kehle haltend, um seine Stimme zu verstärken. Es schien für ihn jedoch nicht nur schwierig, sich Gehör zu verschaffen, sondern die gewonnene Ruhe auch zu halten. Immer wieder ertönte Murmeln und zurückgehaltenen Gelächter, als er über Regeln und die Schulordnung belehrte. Auch die Fünftklässler, die um Luscinia herum saßen, befüllte sich ihrer Teller weiterhin unbeeindruckt mit Essen und ließen sich nicht von ihrem Mahl abhalten, selbst als die Stimme des Schulleiters vor unterdrückter Wut erzitterte. Zornig wie ein kleines Kind brach Black schließlich seinen Monolog ab und scheuchte die gesamte Schülerschar aus der Großen Halle.
Das erstaunte Schweigen wandelte sich in ein Durcheinander aus Stimmen und Leibern als klar wurde, dass er es Ernst meinte und Luscinia war froh, dass sich die Fünftklässler ihrer annahmen und sie durch das Gewimmel leiteten. Rufe wurden zwischen den einzelnen Tischen ausgestoßen, die Präfekte jedes Hauses sammelten lautstark die Erstklässler ein und versuchten sie, wie der Schäfer eine Gruppe Lämmer, sicher zum Ausgang zu führen.
Irgendwo in dem Durcheinander ging ein Teller zu Bruch, doch die Aufruhr darum verstummte, als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel.
Die klare Luft durch ihre Lungen ziehend, schloss Luscinia für einen Moment die Augen, froh ihren brummenden Kopf eine kurze Erholung bieten zu können.
„An eine neue Schule zu wechseln ist sehr anstrengend, vor allem wenn man die Sprache nicht gewöhnt ist.", die Schülerin, die sich am Tisch mit dem Namen Natty vorgestellt hatte, war neben sie getreten und musterte sie besorgt.
„Möchtest du noch kurz draußen spazieren gehen, bevor wir zum Gemeinschaftsraum gehen?"
Überrascht von ihrer Fürsorge nickte Luscinia und die beiden jungen Frauen schlenderten weiter über das Gelände des Schlosses, an einem Pavillon vorbei, ,entlang der Burgmauern und hinab in einen kleinen Innenhof, den Luscinia noch nicht kannte. Trotz der Dunkelheit, die Hogwarts inzwischen umhüllte, konnten sie im Licht der Sterne und dem Schein des Mondes genug sehen.
„Ich brauchte auch einige Zeit, um mich an alles zu gewöhnen. Das fremde Essen und die Gewohnheiten der Leute. Zudem das graue Wetter die meiste Zeit. Schottland ist wirklich sehr anders als Uagadou und das Matabeleland."
„Aber hast du dich inzwischen gut eingelebt, oder fühlst du noch immer eine große Sehnsucht nach deiner Heimat und deinen Freunden?", Luscinia betrachtete Natty aufmerksam, als sie vorbei an den dunkelgrünen Büschen und blühenden Stauden entlang spazierten, das Zirpen der Grillen in ihren Ohren klingend.
„Ich denke auch Hogwarts ist nun meine Heimat. Ich habe mich gefreut, als meine Mutter die Entscheidung getroffen hat hierher zu kommen und habe hier nun neue Freunde gefunden. Natürlich vermisse ich das Matabeleland und meine alten Freunde, aber nun bin ich hier Zuhause."
Strahlend lächelte sie Luscinia an: „Du wirst sehen, die meisten Professoren und Schüler sind sehr nett."
Sie traten zurück in das Innere des Schlosses und wurden nach dem Abbiegen in einen Gang von Musikern in ihren Gemälden begrüßt, die rumpelnd begannen eine Melodie zu spielen, als sie die beiden erblickten.
„Hach, sie hätten mit den anderen zusammen kommen sollen", der Dirigent fuchtelte missmutig zu der Hexe mit dem Kontrabass hinüber, „nun sind wir alle vollkommen aus dem Takt."
Staunend blieb Luscinia stehen und lauschte den Klängen, bis die Musiker ihren Rhythmus erneut wiedergefunden und das Stück vollendet hatten.
„Wie freundlich von Ihnen, die ankommenden Schüler mit einem Musikstück zu beglücken."
Als sie lachend in die Hände klatschte, schwoll die Brust des Dirigenten vor Stolz: „Das Fräulein ist eine Liebhaberin der Künste. Wie entzückend."
Anders als die Musiker, war die Frau, welche sie in dem Gemälde am Ende eines Ganges erwartete, nicht sehr freudig gestimmt. Aus zusammengekniffenen Augen musterte sie die beiden vor ihr stehenden Schülerinnen, ihre Ringellöckchen zierten ein rundes Gesicht, ihr Kleid war so rosa wie ihre Wangen.
„Ihr seid die Letzten. Nicht einmal die trödelnden Erstklässler waren langsamer."
Bei ihren Worten schwang das Porträt zur Seite und offenbarte einen runden Tunnel, in den Natty ohne zu zögern eintrat.
„Vielleicht haben Sie sich auch nur wieder verzählt."
„Unverschämtheit!", die beiden jungen Frauen konnten die zeternde Stimme weiterhin hören, als sie durch den Tunnel gingen, „womit habe ich das nur verdient? Warum kann ich nicht den Gemeinschaftsraum der Ravenclaws bewachen? Da gäbe es nicht ständig etwas zu tun. Oder Hufflepuff. Solch freundlichen, braven..."
Ihre Worte wurden abgeschnitten, als sich die Öffnung in der Wand hinter ihnen mit einem dröhnenden Knall verschloss.
Kichernd wandte sich Natty zu Luscinia um, als sie aus dem Tunnel trat: „Normalerweise brauchst du ein Passwort, um hier rein zu kommen. Nur am ersten Tag wird gezählt, ob alle angekommen sind."
Erneut schenkte sie ihrer neuen Mitschülerin ein strahlendes Lächeln: „Jetzt aber herzlich Willkommen in unserem Gemeinschaftsraum."
Luscinias Augen folgten der ausladenden Handbewegung Nattys, nahmen die warmen Töne des Raumes vor sich auf, das rot und gelb der Wandbehänge und Banner, das sich in den Sesseln und anderen Sitzmöbeln wiederfand, sowie die Schränke und Tische aus Vogelkirsche und Mahagoni. Das hölzerne Gerüst der Decke erinnerte sie an die Langhäuser Durmstrangs, in denen sie seit ihrem dreizehnten Lebensjahr ihre Schul- und teilweise auch ihrer Ferienzeit verbracht hatte. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihre Brust, aber sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, als sie sich zu Natty drehte: „Ich würde gerne noch etwas hier bleiben und den Raum in seiner Gänze in mir aufnehmen. Bitte fühle dich nicht genötigt, mir Gesellschaft leisten zu müssen. Es ist immerhin schon spät."
Die Angesprochene verstand, nahm Luscinia jedoch das Versprechen ab nicht mehr zu lange aufzubleiben und erklärte ihr den Weg zum Schlafsaal.
Der Klang ihrer Schritte wurde von verschiedenen Teppichen gedämpft, die wie aneinandergereihte Flicken über den gesamten Boden verteilt waren. Als Natty im nächsten Raum verschwunden war, schlenderte Luscinia durch die Sitzgruppen aus zusammengewürfelten Möbelstücken, eine Hand über die Materialien fahrend, während sie mit den Augen die Details an den Wänden und in den Gemälden begutachtete. In den Nischen der bis zum Boden reichenden Fenster standen einzelne Sessel, an den Wänden daneben Bücherregale, mit vorwiegend fantastischen Geschichten und Abenteuerromanen bestückt. Sie versuchte Bände zu entdecken, die ihr bekannt waren, doch die englischen Titel erschwerten ihre Mühen und sie gab schließlich auf.
Mit einem lauten Seufzer ließ sie sich in einem Sessel vor dem Kamin fallen, zog ihre Schuhe aus und erlaubte es sich ihre Beine unter ihren Körper zu ziehen und im Sessel zusammenzusacken. Mit geschlossenen Augen lauschte sie dem Knistern des Feuers – ein Geräusch, das ihr etwas Trost und Nähe spendete.
Als sie hastige Schritte näherkommen hörte, richtete sie sich auf, nur um von Nellie mit einem Abwinken beruhigt zu werden.
„Lass dich von mir nicht stören, ich höre vor dem Zubettgehen nur gerne noch etwas Musik."
Aufmerksam verfolgte Luscinia die Fünftklässlerin, mit der sie bereits in der Großen Halle ein paar Worte gewechselt hatte. Zielsicher schritt diese auf einen Apparat mit einem Trichter darauf zu, legte eine kreisrunde Platte darauf und drehte eine Kurbel, worauf die ersten Klänge einer ruhig gespielten Sinfonie erklangen.
Luscinias Augen weiteten sich und ohne sich die Mühe zu machen, ihre Schuhe wieder anzuziehen, stolperte sie zu dem Apparat und beugte sich hinunter, um ihn aus der Nähe zu betrachten.
„Wie faszinierend."
„Ein Grammophon", klärte Nellie auf, „eine Erfindung der Muggle."
„Wirklich?", Luscinias Augen weiteten sich noch weiter, „wie genau funktioniert es?"
Wissbegierig lauschte sie den Ausführungen Nellies, auch wenn diese bald begriff, dass ihre Zuhörerin nur die Hälfte von dem verstand, was sie erklärte.
„Es ist schon spät, aber an einen anderen Tag können wir das Teil einmal auseinander nehmen. Oftmals versteht man dann besser, wie etwas funktioniert."
Bis zum Verklingen der Musik machten es sich die beiden jungen Frauen vor dem Kamin gemütlich und beobachteten das Lichtspiel, welches die Flammen auf die steinernen Löwen warf, die das Feuer bewachten.
Als sie schließlich auf leisen Sohlen in den Schlafsaal schlichen, waren die Vorhänge vor den Betten ihrer Zimmergenossen bereits zugezogen und Luscinia bemühte sich keine weiteren Geräusche zu machen, als sie das letzte der fünf Betten bezog.
„Sind das wirklich alle Mädchen, mit denen wir uns unser Zimmer teilen?", flüsterte sie fragend zu Nellie und diese nickte, bereits aus Hemd und Hose schlüpfend.
„Alle Fünftklässler, ja. Die anderen Jahrgänge haben ihr jeweils eigenes Zimmer. War es an deiner alten Schule anders?"
Im schwachen Schein des Ofens, der in der Mitte des Raumes stand, entkleidete sich nun auch Luscinia: „Die ersten drei Jahrgänge schliefen zusammen in einem Haus und die restlichen Jahrgänge in einem zweiten. Somit waren wir zwischen dreißig und vierzig Mädchen und Frauen, die zusammen lebten."
„Dreißig bis vierzig?", entfuhr es Nellie, was ihr ein tadelndes Zischen aus einem der umliegenden Betten einbrachte.
Die beiden Frauen sahen sich an und verdrehten die Augen, blieben aber daraufhin stumm.
Ihre neue Schulunifom über den Stuhl neben ihren Bett legend, schlüpfte Luscinia in ihr Nachtgewand und anschließend ins Bett, welches sich weitaus weicher und angenehmer anfühlte als jenes in der Winkelgasse.
„Gute Nacht", wisperte Nellie und zog mit einem Grinsen die Vorhänge ihres Bettes zu.
Für einen Moment blieb Luscinia regungslos in der Dunkelheit sitzen, verwirrt darüber wie unwirklich sich dieser Moment anfühlte. Schließlich schüttelte sie den Kopf, verschloss ebenfalls ihre Vorhänge und ließ sich auf ihr Bett fallen.
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Klaas’ facejourney in Dudw Staffel 4 Folge 1 (2016), als er sich darüber beschwert, dass er auf den Philippinen ins Gefängnis gesteckt wurde mit *echten* Häftlingen und in *echter* Gefahr. Vor allem darüber, dass von jetzt auf gleich 8 Polizisten mit Maschinengewehren kamen, ihn gepackt und gefesselt und weggeschleppt haben.
Ein wie ich finde sehr schöner kleiner stiller Moment zwischen ihm und Joko.
Facejourney geht los
1. Klaas regt sich auf
2. Joko findet es süß
3. Klaas regt sich noch weiter auf, schaut zu Janine, um zu sehen, ob sie es genauso beschissen findet - der Mann ist wirklich pissed.
4. Joko findet es noch süßer und sagt auch “wie er sich in Rage redet” x3
5. Joko löst dann auf, dass Klaas die ganze Zeit eigentlich safe war und dass er sich nicht hätte Sorgen machen brauchen, dass er wohl nicht aufmerksam genug war, um den “Hinweis” zu erkennen (Pro7 auf dem Autodach, Frechheit, Winterscheidt ^^) UND DANN KLAAS BLICK
6. Schräge Unterlippe of shame and regret for blaming baby for not keeping him safe
7. Schaut mal bitte wie ergriffen der guckt, ich kann nimmer
(und wenn ich es mir nicht einbilde, ist im rechten Auge bisschen wässrig...)
8. Als Joko kapiert, dass sein versteckter “Hinweis” jetzt vielleicht nicht so ideal war, Klaas’ Gesichtsausdruck xD
Also ich find’s faszinierend wie man innerhalb von circa 2 Minuten von “Bist du bescheuert, meine Sicherheit derart zu riskieren” zu “Baby, I got you, schau mal, du warst die ganze Zeit safe”, und “sorry dass ich in Frage gestellt habe, dass dir meine Sicherheit am Herzen liegt / ich bin gerührt” zu “Du bist so ein Depp, wie hätte ich das sehen sollen” kommt <3 das schaffen auch nur die zwei XD
#oldschool klaas und joko#joko und klaas#klaas heufer-umlauf#joko winterscheidt#duell um die welt#dudw#my joko+klaas content
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C589R näherte sich DI JK03L, beide muskulöse Männer mit rasierten Schädeln. Besorgnis zeichnete sich auf C589Rs Gesicht ab, als er die verzerrten Schmerzensausdrücke einiger der Rekruten bei ihrem Training beobachtete. Er zögerte, denn er wusste, dass es nicht gern gesehen war, einen Drill Instructor mit solchen Fragen anzusprechen, doch sein Mitgefühl trieb ihn voran.
"JK03L, mir ist aufgefallen, dass einige der Rekruten während der Trainingssimulationen Schmerzen zu haben scheinen", sagte C589R, dessen Stimme von Sorge geprägt war.
JK03L richtete ihren Blick auf C589R, ihr Ausdruck war unleserlich. "Ja, C589R. Die Schmerzmodule wurden bei einigen der leistungsschwachen Rekruten aktiviert. Es handelt sich um eine Maßnahme, die wir ergriffen haben, um ihre Konditionierung zu verstärken und eine verbesserte Leistung zu fördern."
C589Rs Augen weiteten sich, eine Mischung aus Überraschung und Besorgnis durchströmte ihn. "Aber... ist das nicht übertrieben? Wird es nicht ihren Fortschritt behindern oder unnötiges Leiden verursachen?"
JK03Ls Stimme blieb ruhig, ihr Ton distanziert. "Das Sanitätskorps verlangt nach Exzellenz, C589R. Wir müssen die Rekruten über ihre Grenzen hinausfordern und ihre unerschütterliche Hingabe sicherstellen. Schmerz, wenn strategisch eingesetzt, kann als mächtiger Motivator und Abschreckung dienen."
C589R schluckte schwer, sein Geist kehrte zurück zu seiner eigenen anstrengenden Ausbildungserfahrung. Die Stunden, die er an die Trainingsmaschinen gefesselt verbrachte, der psychologische Druck und die unerbittliche Suche nach Perfektion.
Nach einer Woche trifft Ausbilder H6T5I Sanitäter C589R in der Kantine. Mit einem behandschuhten Finger tippt H6T5I leicht auf C589Rs Schulter und fragt, ob dieser während seiner regulären Konditionierungssitzungen etwas bemerkt habe.
C589R, der seinen Blick senkt, antwortet mit gedämpfter Stimme: "Ja, Ausbilder H6T5I, meine Einstellung gegenüber dem Schmerz im Training hat sich verändert. Ich habe gelernt, ihn als Teil des Prozesses zu akzeptieren."
H6T5I nickt zufrieden, ein Hauch von Stolz schimmert in seinen Augen. "Das ist gut zu hören, C589R. Schmerz kann eine mächtige Triebfeder sein, um die Grenzen des eigenen Könnens zu überschreiten und die notwendige Entschlossenheit zu entwickeln."
C589R spürt die sanfte Berührung von H6T5Is behandschuhter Hand auf seinem kahlen Schädel und empfindet gleichzeitig eine seltsame Mischung aus Trost und Unbehagen. Diese Geste erinnert ihn an seinen Platz in der Hierarchie, an die Macht und Kontrolle, die die Ausbilder über ihn ausüben.
"Ich dachte, ich verstehe den Zweck des Schmerzes während des Trainings", murmelt C589R leise vor sich hin. "Aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. JK03 schien beinahe erfreut über meine Reaktion zu sein, als ob meine Akzeptanz des Schmerzes ein Sieg für sie wäre. Vielleicht war es nur ein weiterer Test, um zu sehen, ob ich mich wie ein braver kleiner Rekrut einfügen würde."
Das Lächeln von JK03, so kontrolliert und berechnend, verfolgt C589R. Es ist ein Lächeln, das sagt: "Wir wissen, was für dich am besten ist." Aber wissen sie es wirklich? Wissen die Ausbilder wirklich, was in unseren Köpfen vorgeht? Oder folgen sie einfach ihrer eigenen Anweisungen, ihrer eigenen Programmierung? Diese Fragen schwirren in C589Rs Gedanken, während er weiterhin seinen Dienst im Trainingszentrum versieht.
C589R, mit einer Wut in sich brodelnd, fand Trost und Verständnis bei A721M und 5TZ68, die seine Gefühle nachvollziehen konnten. Sie setzten sich zusammen in einem ruhigen Raum des Ausbildungszentrums und begannen, ihre Gedanken und Bedenken auszutauschen.
C589R ließ seine Frustration heraus, während er über die Manipulation seiner Empfindungen sprach. Er fühlte sich betrogen, als ob seine eigenen Gefühle und moralischen Bedenken durch die Ausbilder geglättet und angepasst worden wären, um ihn besser in das System zu integrieren.
A721M und 5TZ68 hörten aufmerksam zu und erkannten die Zerrissenheit, die C589R plagte. Sie erklärten ihm, dass das, was mit seinen Empfindungen geschehen sei, ein Teil der Konditionierung und Anpassung an den Dienst sei. Die Ausbilder hätten es als notwendig erachtet, bestimmte moralische Bedenken zu "weg-editieren", um seine Leistung und sein Engagement zu fördern.
"Du musst verstehen, C589R", begann A721M mit ruhiger Stimme, "die Ausbilder haben eine Verantwortung gegenüber dem Rettungskorps und seinen Aufgaben. Sie müssen sicherstellen, dass wir als Sanitäter in der Lage sind, in schwierigen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen, ohne von moralischen Zweifeln oder Bedenken beeinflusst zu werden."
5TZ68 nickte zustimmend und fügte hinzu: "Es geht darum, dich zu schützen, C589R. Die Konditionierung und Anpassung, die wir während unserer Ausbildung durchlaufen, sollen uns zu effektiven und effizienten Sanitätern machen. Es mag sich vielleicht unangenehm anfühlen, aber es ist für dein eigenes Bestes."
C589R starrte auf den Boden, sein innerer Konflikt noch nicht vollständig gelöst. Er fühlte sich hin- und hergerissen zwischen seiner eigenen moralischen Integrität und dem Drang, ein erfolgreicher Sanitäter zu sein. Ein Teil von ihm sehnte sich nach Unabhängigkeit und der Fähigkeit, seine eigenen Entscheidungen zu treffen.
A721M legte eine beruhigende Hand auf C589Rs Schulter und sagte mitfühlend: "C589R, es ist normal, dass du Zweifel hast und dich gegen die Kontrolle wehrst. Aber denke daran, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind. Unsere Aufgabe ist es, Leben zu retten und Menschen zu helfen. Manchmal erfordert das Opfer und die Unterdrückung gewisser Emotionen."
Die Worte von A721M und 5TZ68 drangen langsam in C589R ein, und er begann, ihre Perspektive zu verstehen. Sie waren keine blinden Befürworter des Systems, sondern versuchten ihm zu erklären, warum diese Maßnahmen ergriffen wurden.
In seinem Inneren wusste C589R, dass er sich entscheiden musste. Er konnte sich gegen die Konditionierung auflehnen und seinen eigenen Weg gehen, oder er konnte akzeptieren, dass diese Veränderungen Teil seiner Ausbildung waren und ihn zu einem stärkeren und effektiveren Sanitäter machen sollten.
Mit einem tiefen Atemzug und einem Funken von Entschlossenheit in seinen Augen sagte C589R schließlich: "Vielleicht habt ihr Recht, A721M, 5TZ68. Vielleicht sollte ich dankbar sein für die Gelegenheit, ein Teil des Rettungskorps zu sein und anderen in ihrer Not helfen zu können. Ich werde mein Bestes geben, um ein guter Sanitäter zu sein und die Zweifel beiseitezuschieben."
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Reise in den Orient in 31 Tagen
Teil 20
Teil 19______________Teil 20
Wir benötigten einige Tage, um wieder zu Kräften zu kommen. Natürlich hatten unsere Gastgeber allerlei Fragen, die ich auch gerne beantwortete. Ich löcherte sie ja schliesslich auch mit verschiedensten Erkundigungen.
Alsbald kam der nicht mehr so kleine Kara zu uns. Er schien sich zu winden, so als ob er etwas von uns wissen wollte.
"Welche Frage möchte Kara stellen?", erkundigte sich Winnetou. Kara räusperte sich.
"Vater hat mir die Pflege der Pferde übertragen. Ich habe mich gefragt, ob ihr sie vielleicht nicht einmal sehen wollt. Es sind alles Nachfahren des unvergleichlichen Rihs, der leider schon alt war, bevor ich das Reiten erlernt hatte.", drückte er heraus. Natürlich wollten wir.
Die Herde umfasste eine stolze Zahl an schwarzen vollblütigen Arabern, die umhertobten. Zunächst betrachteten wir sie bloss. Winnetou stellte einige Fragen hinsichtlich ihrer Haltung, die Kara gerne beantwortete. Er schien stolz darauf zu sein, vom Häuptling der Apachen als gleichwertig behandelt zu werden.
Dann bestand er darauf, dass wir die Tiere ausprobierten. Bald sassen wir drei auf je einem der herrlichen Tiere. Wir ritten ein Stück in die Wüste hinein. Und ja, es war tatsächlich ein wenig wie fliegen. Ich genoss dies sehr, aber Winnetou hatte eine seltsame Traurigkeit ergriffen.
"Was hat mein Bruder?", fragte ich, als wir kurz Halt machten.
"Ich musste an Iltschi und Hatatitla denken. Auch sie flogen dahin wie diese Tiere hier.", sagte er dumpf. Ich nickte.
"Das waren bessere Zeiten damals.", sagte ich. Winnetou schüttelte den Kopf.
"Nein, Scharlieh. Nicht besser, nur sehr anders.", erwiderte er mit einem schwachen Lächeln. Da musste ich ihm recht geben. Kara stand dabei und fühlte sich reichlich fehl am Platz. So kehrten wir alsbald zurück.
"Winnetou dankt Kara für diesen Ausflug.", teilte mein Bruder unserem jungen Begleiter mit. Dieser schien sich um Antwort zu martern.
"Das könnt ihr jeder Zeit wieder tun.", entgegnete er schliesslich. Auf dieses Angebot gingen wir tatsächlich auch ein.
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História e teoria de uma lei inconstante e polar
Ist schon wieder Boa Vista? Wird schon wieder alles angeknipst?
1.
Das Recht von der Regung, der Bewegung her zu denken lenkt die Aufmerksamkeit auf seine Zeitlichkeit - und auf alle Techniken, mit Zeit umzugehen, also auch auf die Zeitmessung und die Verwaltung von Zeit.
Messen (damit auch Märkte) sind nicht nur räumliche Einrichtungen, sondern auch Zeitschöpfungsformen, die Zeit in der Art und Weise schaffen, wie das Distanzschaffen, von dem Aby Warburg spricht, Distanz schafft. Nicht dass es ohne Messe und Markt keine Zeit gäbe oder dass die Zeit mit der Messe und dem Markt einbricht oder so ins Spiel kommt. Sie bekommt händelbare, damit bestreitbare, behandelbare und handelbare Formen, zügige und gezogene Formen. Die 100 Meter waren ja auch schon da, bevor man sie in wie viel Sekunden auch immer geschafft hat, danach sind sie nicht verschwunden.
Zügig sind solche Zeitformen wie Stellen und Passagen, an denen etwas zieht, windet bis tost. Sie sind zügig wie etwas, in dessen Bewegung sowohl Verzögerungen als auch Dringlichkeiten, ein Stauchen oder ein Schnellen, ein Stocken und ein Ausbruch wahrnehmbar sind. Die Levade eines Pferdes, die Torsion und die (Ver-)Reckung des Laokoon, die geballte Faust eines Fünfjährigen, der Schwung einer Golfspielerin: man kann das alles als zügige Formen bezeichnen, wie überhaupt sämtliche Formen, die noch dann Kontraktion und Distraktion wahrnehmbar machen, wenn sie anhalten und im Anhalten weder die Zeit noch die Regung löschen und tilgen, dafür Zeit auf diplomatische Weise (entfaltet) entfernen, also teils in kleine Entfernung, naherücken, teils in große Entfernung abrücken.
Der Vertrag, das Verfahren, noch der Akt und die Verwaltung, die Gesetzgebung, sie werden von juridischen Kulturtechniken der Zeitigung begleitet, werden von Zeitmessung und von einer Verwaltung der Zeit begleitet. Auf den Staatstafeln, d.h. auf Tafel 78, die ein diplomatisches Protokoll des diplomatischen Protokolls entfaltet, fällt der Blick zum Beispiel auf den sogenannten Protonotar des heiligen Stuhls, Francesco Borgongini Duca. Der Protonotar ist zuständig für das, was man an den Lateranverträgen ihren Termin nennt, damit auch für den Kalender. Er muss sich entweder bei den Computisten informieren, selber den Lauf der Sonne und des Mondes berechnen können oder aber schlicht in einen vorgedruckten Kalender schauen, damit man sich nicht am falschen Tag, etwa einem Sonntag oder aber einem der Feiertage, die nach Sonnen- und Mondkalender berechnet werden, trifft - oder aber an einem Tag, der nach irgendeinem anderen Kalender unpassend für den Tag wäre, an dem man Verträge unterzeichnen will, die Versöhnungen sein sollen. Der Kalender ist eine zügige, gezogene Form, seine Linien wiederholen etwas von den gründlichen Roms, wie der Eingang, das Tor in den Lateranpalast etwas von den gründlichen Roms wiederholt. Das pomerium ist eine Linie, die nicht nur durch den Raum oder über eine Fläche gezogen wurde, sie wurde auch durch die Zeit gezogen. Die Gründung Roms oder aber der Moment, seitdem also auch Rom Gründe hat, rational erscheint, dazu noch reizend und gereizt ist hat eben auch ein Datum, seitdem hält Rom an, seitdem durchgehend: Rom, das also auch wo es Referenz ist, zügige und gezogenen Form ist. Das ist in Recife nicht anders und es liegt nicht daran, dass Recife als römische Tochter, als ursprünglich kolonialer oder kolonialisierter Ort, als ein Ort, der ergriffen wurde, gilt.
2.
Auch heute alles ergriffen, wenn auch nicht nur ergriffen, und es ist ein Reigen. Das kann ein Problem sein, dem Warburg ist es eins. Du lebst und thust mir nichts (Warburg) bildet das Motto der Notizen Warburgs, die unter dem Namen Grundlegende Bruchstücke bekannt sind und über die wir von den Anfängen der Warburgschen Bild- und Rechtswissenschaft in kurzen Passagen (mit Mahlen und klammen Sendungen) überhaupt etwas wissen. Dort findet man die Notizen zu dem Startgespräch zwischen dem Rechtsvergleicher Sally George Melchior und Aby Warburg. Bruno Lima, der mit seinen Studien zu Luiz Gama noch einmal auf radikaler Weise deutlich macht, welchen Verkehr es in der Qualifikation der Juristen und ihrer Methoden gibt (und der damit noch die Idee, dass auch Aby Warburg ein Jurist und Rechtswissenschaftler ist, verständlicher macht), hat zu diesem ersten Satz der grundlegenden Bruchstücke angemerkt, dass er eine Meditation sei.
3.
Man kann über diesen Satz auch so etwas sagen: Der Satz von Warburg ist eine Wahrnehmung und (Aus-)Übung, damit ein Satz, der einer Ästhetik jenseits der kantianischen Systemphilosophie so verbunden ist, wie juridischen Kulturtechniken. Dieser Satz ist in Bezug auf Techniken formuliert, die dabei kooperieren, Rechte wahrnehmen und ausüben zu können, also zum Beispiel Techniken, etwas überhaupt ansehen zu können und selbst ein Ansehen zu haben, sprich: zu kreditieren und dann trauen zu können, dann also auch bereit zu sein, sich zu treffen, zu verhandeln und schließlich sogar einen Vertrag zu schließen. Wo juridische Kulturtechniken kooperieren, da ist die Kooperation widerständig und insistierend, was sie vom Recht wiederholen lässt, kann sich auch gegen das Recht wenden oder vom Recht so abwenden, dass es für juristische Unterscheidungen keinerlei Unterschied macht, also auch juristische Unterscheidungen weder vergrößert noch verkleinert. Der Satz von Warburg ist auch politisch lesbar, er ist polizeilich lesbar, kann in Bezug auf providentia, aber auch in Bezug auf Vorsicht und Aufsicht gedeutet werden. Das kann ein höflicher Satz sein, polite, dann auch der Satz eines jener Höflinge, deren Ideal Baldassare Castiglione an dem diplomatischen Milieu entwickelt hat, von dem Warburg auf den Staatstafeln noch etwas, nämlich deren Nachleben, zeigt.
Warburg wird diesen Satz vom dem, was lebt (auch nachlebt) und einem nichts tun soll, polar entfalten. Das Politische, das Polizeiliche, das 'Polisliche' oder 'Polishafte', also auch das Höfliche und das Zivile, und'das Polare, das sind alles Eigenschaften von etwas, was auf Achse ist, was mit oder um Stabilität, was zwar schon lanciert und poliert ist, aber immer noch um Balance ringt, was damit auch bolisch und geballt, manchmal als Bolide erscheint. Sprich, alles das, was einen Pol hat, das ist auch politisch, polizeilich und polar. Für juridische Kulturtechniken, die gar nicht darauf angelegt sind, nur juristisch verwertbar zu sein, ist das nichts, was zu verdrängen oder auszuschließen wäre. Im Hinblick auf Regungen (ein Regen), damit auch auf ein Reigen und ein Recht kommen in dem, was ein Pol hat, Wenden, Kehren und Kippen vor. Dieser Satz kann gesagt sein, wie man im Walde singt, sogar wie in Kürassier im Walde singt oder wie der scharfe Hund des Türhüters, der ihm von seinen Flöhen welche zum dank abgegeben hat, im warmen Laden kurz knurrt, wenn der Mann vom Lande kommt, um ihn, den K. als sein rechtsmäßiges Eigentum betrachtet, wieder im Hof anzuketten und seine gesetzmäßige Arbeit zu erledigen. Der Satz kann mit dem wissen gesagt sein, zu irren, zu täuschen -aber auch dann noch Vorteile zu besitzen, etwa indem er Zeit einräumt.
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Unsere zwei Idioten sind endlich wieder zusammen <3 Und sagen wir’s mal so: Zwischen dem schließen der Tür und dem grinsend aus dem Schlafzimmer Stolpern fehlt eine Szene... oder? Deswegen konnte ich mir diesen kleinen Oneshot nicht verkneifen :) Ich hoffe es gefällt euch! Warnung: Smut (aber das war euch vermutlich schon klar :D)
Zu Hause
„Halt die Klappe und küss mich.“, hallte Easys Stimme noch immer in Ringos Kopf wider, als nach der kurzen Unterbrechung durch Sina und Bambi, schon längst wieder Easys Lippen auf seinen lagen. Spätestens nach diesem Satz hatte Ringo alle anfängliche Vorsicht und Zurückhaltung in den Wind geschlagen und den anderen stürmisch, fast schon verzweifelt in seine Arme gezogen. Er konnte gar nicht mehr anders; viel zu lange hatte er versucht seine Gefühle zu unterdrücken. Erst, um all die schlimmen Erlebnisse der letzten Zeit von sich weg zu schieben, dann aus Angst etwas zu überstürzen und das zarte Band, dass sie in den letzten Wochen wieder langsam zwischen ihnen geknüpft hatten, gleich wieder kaputt zu machen. Er war froh, dass Easy heute die Initiative ergriffen hatte. Ringo fühlte sich als würde er das erste Mal seit Monaten wieder atmen. Als hätte er das letzte halbe Jahr unter Wasser verbracht und wäre erst jetzt wieder aufgetaucht, um Luft zu holen. In dem Moment als Easys Lippen seine berührt hatten. Fuck, er wollte nie wieder aufhören diesen Mann – seinen Mann – zu küssen und Easy schien es nicht anders zu gehen. „Sag mir bitte, dass du nicht mehr ins Büro musst.“, keuchte Easy schelmisch zwischen zwei Küssen. „Scheiß aufs Büro.“, hatte Ringo gemurmelt und Easy nur noch enger an sich gezogen.
[...]
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26. Juni. Mein Sohn erinnert sich an die trashigen Lichter in den Bussen. Meine Tochter freut sich über das Meer aus roten Rücklichtern am Eingang des Holland-Tunnels. Der Geruch aus Benzin und Müll in den Straßen. Wir gehen zum Spielplatz, zu Playa Betty's und zu ihrer alten Schule. Alles wird augenblicklich lebendig mit unzähligen Details. Die Kinder sind ergriffener über die Erinnerungen als es Kinder, finde ich, sein sollten. Mir wird Angst. Aber es gibt doch Millionen solcher Biographien.
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