#der gute weg ist so hell und scharf dass es aus der anderen richtung fast nicht lohnt
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tatort-sideblog · 2 years ago
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Karow’s hands (4/?)
Der gute Weg
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gandala · 4 years ago
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Fanfiktion: Liebe in Mittelerde Part 1
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Inhalt:
Die Geschichte einer klugen Schmiedtochter, die nach einem Heilmittel für ihren kranken Vater sucht und auf ihrer Reise den Herrn von Bruchtal kennenlernt... (? x OC)
Genre: Fantasy, Romantik
Erzählstil: Ich-Perspektive
Warnungen: Klischees, Altertümliches Denken
Kapitel 1: Elrond, der Herr von Bruchtal
Eine beschützende Aura, ein ewiger Bund von zwei verflochtenen Seelen. So stellte ich mir die Liebe einst vor. >>Ob ich meine große Liebe jemals finden werde?<<, fragte ich mich gedanklich. Mein Rappenhengst Florien schabte mit einer Hufe und schnaufte. Er hatte wohl bemerkt, dass jemand oder etwas in unserer Nähe sein musste. Er trabte auf mich zu und zog an der Kapuze meines dunkelblauen Mantels. „Ja, ja. Ich komme ja schon!“, meinte ich mit einem leisen Murren. Dann richtete ich mich aus meiner Hocke langsam auf und strich mein braunes Leinenkleid glatt.
Respektvoll wandte ich mich noch ein letztes Mal den zwei Eichen um. Sie waren hunderte von Jahren alt und ineinander verflochten. Wie ein immer noch verliebtes Ehepaar standen sie auf der kleinen Lichtung; Ehre erweisend verbeugten sich die anderen Bäume ringsherum. Ich kam damals sehr oft an dieses verborgene Waldstück. „Die Lichtung der liebenden Eichen“ war mein eigenes Geheimes Reich. Ein Ort der Ruhe, ein Ort zum Nachdenken. Als ich noch ein kleines Mädchen gewesen war, hatte ich dieses kleine Paradies in der Nähe unseres Dorfes entdeckt. Die beiden, schon damals, recht große Bäume standen dort innig verschlungen.  Wann immer es mir möglich war, schlich ich aus dem Haus um mit ihnen sprechen zu können. Ich erzählte ihnen zunächst nur von meiner Familie und meinem Alltag. Doch je älter ich wurde, desto mehr erzählte ich ihnen von meinen Träumen und Sehnsüchten.
Darunter auch wie mein zukünftiger Lebensgefährte sein sollte: Er solle mutig und stark sein. Weise und freundlich zu anderen Menschen, Tieren und Pflanzen. Er solle mich nehmen wie ich bin und mich für ewig lieben.
Den Wunsch von einem solchen Gefährten hatten sie mir immer noch nicht erfüllt.
„Verliebte Eichen, wünscht mir Glück auf meiner Reise nach Bruchtal. Ich werde den dortigen Elbenfürsten aufsuchen und ihn um Medizin für meinen kranken Vater bitten. Siehet dieses Päckchen! Indem befindet sich ein Geschenk für Herrn Elrond. Er soll ein Meister der Heilkunst sein... Meint ihr, er kann meinen Vater retten?... Und meint ihr, dass ich endlich meiner wahren Liebe begegnen werde?...“ Eine kühle Frühlingsbrise huschte durch die Baumwipfel und brachte mir der Eichen Kunde: „Gutes Kind, mach dir keine Gedanken. Dein Vater wird wieder gesund... Und dein Herz wird es dir sagen, wenn es einen Gatten erwählt... Nun geh, süße Tochter. Mögen dich Glück und Liebe begleiten!“ Florien wirrte erneut auf. Ich wisperte noch ein: „Ich komme wieder. Vielen Dank.“
Dann stieg ich endlich in den Sattel meines Pferdes und ritt los. Kaum waren wir auf dem Waldweg, vernahm ich in unserer Nähe andere Reiter. Ihr Hufgentrampel wurde immer lauter. Aus Angst vor Räubern gab ich Florien die Sporen. Er sprintete los. Da es in dieser Gegend  vor Gefahren nur so wimmelte besaß ich selbstverständlich eine Waffe. Genauer gesagt ein Kurzschwert, welches ich stets an meinem Ledergürtel mit mir führte.
Es war leicht, fast biegsam, und dennoch scharf wie ein Drachenzahn. Mein Großvater hatte es mir einst von seinen Reisen als Steuereintreiber aus Gondor mitgebracht. Er kam uns, in einem kleinen Dorf bei Bree, so oft wie möglich besuchen. Ich sah ihn zwar selten, aber gern. Er hatte uns von den Leuten, denen er unterwegs begegnet war, erzählt. Wunderliche Kreaturen und sagenumwobene Wesen schmückten seine Legenden aus. Jedes Mal brachte er mir etwas neues mit. Letzten Winter hatte er mir dann diese schön verzierte Klinge geschenkt. Er hatte damals, wenn ich mich recht entsinne, Folgendes zu mir gesagt: „Ich hoffe, dass du es nie brauchen wirst. Doch wenn, dann soll dieses Schwert dir ein treuer Diener sein.“ Seit diesem Tag an hatte ich oft in den Wäldern das Kämpfen geübt. Heimlich, denn das Frauen kämpften wurde in unserer Gemeinde nicht geduldet. Man sagte kämpfen wäre eine reine Männersache; Frauen seien fürs Kinderkriegen und den Haushalt da.  Ich machte mir nie viel aus solch albernem Geschwätz.
Mir zu Gute kam mein Vater, der dort Schmied war. Ich war mit meinen nun schon 18 Jahren sein ältestes Kind. Und da meine Mutter ihm nie einen Sohn geboren hatte, gab er mir mehr Freiheiten und gestattete mir sogar sein Handwerk zu erlernen. Schon im Alter von neun Jahren brachte er mir bei, wie man stumpfe Schwerter scharf schliff und einfachen Schmuck aus Silber herstellte. Viel Geläster und böse Blicke erntete er dafür.
Meine Mutter war etwas strenger und dank ihr nahm Bildung einen großen Stellenwert in meinem Leben ein. Sie meinte: „Reiche Männer wollen kluge schöne Frauen. Sieh zu, dass du dir möglichst viel Wissen aneignest! Vielleicht kannst du dann später in Saus und Braus leben und musst nie wieder auch nur einen Finger rühren!“ Ja, so ein Leben hätte sie sich wohl gewünscht. Ein Leben in Reichtum und die Macht alles zu tun wonach ihr ist. Dies war einer der meisten Streitgründe damals gewesen. Ich träumte von einem Leben in Frieden und Freiheit mit einem Mann an meiner Seite den ich liebte. Sie hingegen wollte mich mit einem reichen Kaufmann verheiraten lassen, ohne Chance auf eine wahre Liebe. Ohne Chance auf Leben. Nur nur unter einer Bedingung hatte sie mich ziehen lassen: Ich dürfe mich keinem jungen Mann annähern und ihn gar bezirzen oder mich bezirzen lassen. Diese verkorkste Bedingung nahm ich im Kauf. Der Wunsch neues Land zu entdecken und wahrhaftige Freiheit zu spüren war einfach zu groß gewesen.
Unsere Verfolger hatten wir zum Glück bald abgehängt und konnten gemütlich weiter traben. Nach wenigen Stunden kreuzte ein kleiner Fluss unseren Weg. Er war klar, nicht sehr tief und hatte kaum Strömungen. Dennoch war ich misstrauisch und beschloss nach einem geeigneten Übergang zu suchen. Es dauerte nicht lange und ich stand vor einer alten wackligen Holzbrücke. Beim Überqueren von ihr gab es keine Probleme. Lediglich das Quieken und Knarzen der vermoderten Bretter beunruhigte mich ein wenig. Wir folgten der Straße weiter in Richtung Osten. Noch vor Sonnenuntergang erreichten wir „Elronds Haus“. Das Bruchtal war bereits von kleinen wie großen Feuern hell erleuchtet. Eine letzte Brücke trennte mich nur noch von meinem Ziel. Vor dieser standen allerdings zwei große bewaffnete Elben.
Als ich vor ihnen halt machte fragte mich einer der Riesen: „Fremder wer seit ihr?“ Ich schob meine Kapuze vom Kopf und stellte mich vor. „Mein Name ist Ilea. Ich bin die Tochter Aarons. Meine Eltern sind gute Freunde von eurem Herrn. Lasst mich bitte passieren. Ich muss dringend mit Herrn Elrond sprechen!“ Selbst noch in der nahenden Dunkelheit spürte ich die prüfenden Blicke der Wachen auf mir ruhen. Als sie sahen, dass ich eine junge Frau war, wandelte sich ihr Verhalten rasch. Sie wurden auf einmal besonders höflich und zuvorkommend. Ja, einer der Wachen wollte mich sogar höchstpersönlich zu Elrond geleiten. Er nahm noch bevor ich reagieren konnte die Zügel meines Pferdes und führte uns über die Brücke. Nachdem diese überquert war stieg ich von Florien und übergab ihn in die Obhut eines anderen Elben. Dieser brachte mein Pferd zu den Ställen und fütterte es. Mein Gepäck wollte ich zwar selbst tragen, doch auch das nahm mir mein Begleiter ab. Danach führte er mich unverzüglich zu Elrond. Dieser saß gerade auf einer Bank inmitten seines prachtvollen Gartens. Neben unzähligen Blumen-, Kräuter- und Sträucherarten standen hier und dort hübsche Springbrunnen, aus denen das kühle, klare Bergwasser floss. Ringsherum standen Laternen, die strahlend weißes Licht boten. Der weiße marmorne Boden wandelte sich dort in schlichten Backsteinwegen fort. Diese führten dann durch den ganzen paradiesischen Garten und waren mal hier mal da etwas von Moos und anderen Pflanzen bewachsen. Ebenfalls vorhanden waren kleine Teiche, in denen einige Fische und Frösche lebten. An einem dieser Teiche saß der Herr von Imladris und beobachtete die Sterne.                            
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swden-writingcorner · 4 years ago
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Fierce
Kurzbeschreibung: Melanie zeigt ihre Fahrkünste und ihre Freundinnen sind nicht überzeugt. Wenigstens konnten sie nach dem Schock shoppen gehen.
Charaktere: Melanie, Sprotte, Frieda, Trude, Wilma
Pairing: Frieda/Sprotte, Wilma/Matilda, Melanie/Nick
Einordnung: WH ungefähr 4 Jahre nach "... und die Liebe" (Melanie ist 18 Jahre alt)
Word Count: 2957
A/N: Es tut mir so leid, das ich das Kapitel erst so spät poste. Aber ich hatte ein wenig Probleme beim Schreiben von diesem. Ich hatte eigentlich ein anderes Kapitel schon geschrieben, aber ich bin wirklich unsicher mit diesem (weil es beim Schreiben in eine völlig andere Richtung ging, als ich eigentlich wollte) und möchte es nochmal überarbeiten. Also musste ich was anderes Schreiben. Und eigentlich wollte ich es Freitag Abend noch posten, aber dann hat sich meine Nichte übergeben und ich musste das Bearbeiten nochmal etwas schieben. Aber jetzt ist das Kapitel fertig. Es ist nicht perfekt, aber was soll's! Wir haben die Hälfte geschafft, meine Freunde! Nach einem Jahr sind wir endlich bei der Hälfte angekommen! Wuhu!
~ O ~ O ~
Melanie war die erste der Wilden Hühner, die ihren Führerschein bekam. Nachdem sich ihre große Schwester strikt weigerte, sie irgendwo mehr hinzufahren und ein riesen Streit zwischen den Schwestern ausbrach, der sie wochenlang nicht miteinander sprechen ließ. Und Melanies Vater sie zum hundertsten Mal hinsetzte, um ihr von den steigenden Benzinpreisen, seiner kostbaren Zeit und unnötigen Geldausgaben erzählte, wenn sie ihn nur um eine einfache Abholung gebeten hatte. Melanie konnte es nicht mehr hören und so sparte sie über ein Jahr lang ihr Geld, dass sie in der Kosmetikabteilung verdiente und machte ganz heimlich ihren Führerschein. Aber während Sprottes Mutter Sprotte und Frieda immer mal wieder mit dem Taxi fahren ließ, damit sie ein Gefühl fürs Auto und das Fahren bekamen, auch wenn sie noch nicht den Führerschein machen wollten. Und Wilma zusammen mit Matilda Fahrstunden durch deren Vater bekam, weigerte sich Melanies Vater strikt gegen das Üben in seinem Auto und ihre Mutter hatte nach einer langen Schicht an der Kasse keine Lust oder Geduld für die Aufgabe. Und so übte Nick geduldig mit Melanie in seinem Auto in einem Industriegebiet das Fahren. Er war es auch, der sie zur Prüfung fuhr und mit ihr gemeinsam Essen ging, nachdem sie diese glanzvoll bestanden hatte. Er hätte nicht stolzer auf sie sein können und wurde nicht müde, das auch zu sagen. Er bezeichnete sie als eine ausgezeichnete Fahrerin. Voller Geduld und Ruhe, wenn sie hinterm Steuer saß und einem untrüglichen Fahrgefühl. Ihre Freundinnen konnten ihm da aber leider nicht zustimmen. Wie überall in ihrem Leben war Melanie auch beim Fahren sehr bestimmt und nahm nur sehr ungern gute Ratschläge oder Kritik auf. Besonders wenn diese von ihren führerscheinlosen Freundinnen kamen. Was konnten die schon wissen? Sie übertrieben maßlos, während sie sich mit weißen Gesichtern in ihren Sitzen oder an den Gurten festhielten, sie anschrien oder lautstark beteten doch noch heil anzukommen. Um danach nie wieder mit Melanie irgendwo hinfahren zu müssen. Und das nur, weil sie ein anderes Auto überholt und das entgegenkommende Auto abbremsen musste und lautstark gehupt hatte, ehe sie sich wieder einfädeln konnte. Oder weil sie viel zu scharf eine Kurve genommen hatte und die Reifen gefährlich auf dem Asphalt geschlingert hatten. Oder weil sie ihr Fenster runter gekurbelt hatte, um einen anderen Fahrer lautstark anzubrüllen, weil er ihr die Vorfahrt genommen hatte und ihre Freundinnen schamvoll versuchten mit den Sitzen zu verschmelzen. So stieg Melanie auch lässig aus und warf elegant ihre Haare zurück, ehe sie zurück zu ihren erstarrten Freundinnen im Wagen blickte. Wilma saß mit bleichem Gesicht auf dem Beifahrersitz und versuchte mit zittrigen Fingern ihren Gurt zu lösen, während Trude hinter ihr immer noch die Hände fest vor ihre Augen hielt und leise vor sich hin stöhnte. Sprotte hatte bereits die hintere Tür geöffnet und stieg mit ebenfalls aschfahlem Gesicht und zittrigen Beinen aus, während Frieda hinter ihr erleichtert aus dem Wagen sprang und versucht schien den Boden zu küssen. Sie umarmte Sprotte stürmisch und dankte lautstark dem Himmel, dass sie lebend angekommen waren. »Ihr übertreibt wirklich maßlos! So schlimm war es gar nicht gewesen!«, sagte Melanie entrüstet und klopfte ungeduldig aufs Autodach, damit sich Trude endlich abschnallte und ebenfalls ausstieg. Diese zuckte erschrocken zusammen und riss ihre Tür auf, ehe sie auf die Straße purzelte und Wilma ihr lächelnd aufhalf. Melanie verdrehte nur die Augen und schloss den Wagen ab, ehe sie sich breit grinsend ihren Freundinnen zuwandte. Die sie nur entgeistert ansahen. »Wir übertreiben? Wir hatten fast einen Unfall und der Typ, den du angeschrien hast, sah aus, als fürchte er um sein Leben. Weil du ihn verfolgt hast und mit deiner Stoßstange fast seinen Wagen angeschoben hast! Der hielt dich doch für eine Irre!«, antwortete Sprotte kopfschüttelnd und versuchte krampfhaft die Gedanken an die bevorstehende Rückfahrt zu verdrängen, wo Melanie wieder hinterm Steuer sitzen würde. Und sie alle um ihr Leben bangen mussten. »Ach bitte. Ihr tut ja so, als wäre ich wie eine Irre gefahren.« Hell lachte Melanie bei diesen Worten auf und bemerkte so nicht die Blicke, die die anderen Wilden Hühner untereinander austauschten. Denn so abwegig war die Beschreibung gar nicht von der Wirklichkeit. »Außerdem musste mal jemand diesem Typen sagen, wie schlecht er Auto fährt. ›So etwas‹ sollte man nicht auf die Straße lassen! Der verursacht doch sonst noch einen Unfall.« Beschwingt hakte sie sich bei Sprotte und Wilma ein und zog ihre Freundinnen weg vom Auto und den grauenhaften Erinnerungen darin. Auf Sprottes anderer Seite lief Frieda, die die Hand ihrer Freundin umklammerte und mit der anderen Trude festhielt, damit diese ihnen folgte. Trude schien ihren Schock noch nicht völlig überwunden zu haben, da sie weiter leise stöhnte und zitterte, ohne wirklich bei ihnen zu sein. »Ich weiß gar nicht, worüber ihr euch eigentlich beschwert. Ich bin jawohl die beste Fahrerin unter uns fünf. Denn ich hab bereits meinen Führerschein. Und ihr nicht!« Fröhlich ließ Melanie die Schlüssel in ihrer Hosentasche klimpern, während Wilma ihr einen ungläubigen Blick zuwarf. »Natürlich bist du die beste Fahrerin unter uns. Du bist ja auch die Einzige, die schon fahren darf. Und mal unter uns gesagt, kann Tilda um einiges besser fahren als du. Und sie macht ihren Führerschein ebenfalls in einen Monat.« »Natürlich musst du so was über deine eigene Freundin sagen! Schließlich seid ihr zusammen. Ich bin sicher, Sprotte sagt dasselbe über Frieda. Auch wenn sie die schlechteste Fahrerin auf der Welt wäre.« Breit grinsend ließ Melanie ihre blonden Locken von einer Seite zur anderen wandern, ehe sie etwas geheimnisvoller hinzufügte: »Das ist die Liebe. Sie macht euch alle blind.« »Das erklärt natürlich auch, warum Nick dich für eine perfekte Fahrerin hält.«, antwortete Sprotte unbeeindruckt und bekam dafür einen heftigen Stoß in ihre Rippen, während Frieda neben ihr haltlos anfing zu kichern. »Ha Ha. Sehr witzig. Wir sprechen uns noch mal, wenn ›ihr‹ eure Führerscheine habt. Mal sehen, wie toll ihr meinen Fahrstil dann findet. Ich weiß schließlich auch wie Sprottes Mutter fährt. Und im Gegensatz zu ihr habe ich noch keinen Briefkasten und eine Mülltonne umgefahren und bin beim Einparken gegen ein Schild gefahren.« Grob wollte Melanie ihre Arme von Wilma und Sprotte befreien, aber diese schüttelten nur beinahe gleichzeitig ihre Köpfe und gingen ungestört weiter. Sie kannten bereits Melanies Hang zum Drama. Und schließlich wollten sie den Tag noch genießen. So ließen sie das Thema fürs erste fallen und versuchten, die bevorstehende Heimfahrt so lange es ging zu verdrängen. Die Türen des Einkaufszentrums öffneten sich vor ihnen und sie hörten die Stimmen von hunderten von Menschen, ihre Schritte auf den gefliesten Böden, das Summen der Rolltreppen und das Dudeln von unterschiedlichen Liedern aus verschiedenen Radios zur selben Zeit. Sofort hellte sich Melanies Gesicht bei diesem Anblick auf und ihre Augen flogen gierig zu den Geschäften voller Kleidung, Schuhe und Make-up, während sie innerlich bereits einen Schlachtplan ausarbeitete, in welcher Reihenfolge sie alle besuchen wollte. Und wie viel Geld sie noch übrig hatte, um es ausgeben zu können. Trude hatte endlich ihren Schock überwunden und beäugte neugierig den Sandwich-Laden im Erdgeschoss, ehe ihre Augen an einem Geschäft voller Kleider und bunter T-Shirts in der Auslage hängen blieb. Wilma hatte sich bereits von Melanie gelöst und einen Schmuckladen ins Auge gefasst, wo sie eine hübsche Kette und Ohrringe für ihre Freundin kaufen wollte. Frieda hatte mit strahlenden Augen den Buchladen im ersten Stock entdeckt, wo sie sich das neuste Buch aus ihrer Lieblingsreihe kaufen wollte. Und Sprotte folgte ihr brav, da sie selber kurz in den Comics schmökern wollte. »In 2 Stunden treffen wir uns wieder beim Sandwich-Stand, ok?«, rief sie über die Schulter und hörte undeutlich, wie ihr drei Antworten entgegenkamen. Keine davon klang wie eine Zustimmung. Aber ehe Sprotte sich von ihrer Freundin losreißen konnte, um eine richtige Antwort von ihren Freundinnen zu bekommen, hatte diese sie schon zur Rolltreppe gezogen und fuhr fröhlich mit ihr ins höhere Stockwerk. Frieda wusste genau, dass Sprotte nicht ewig schmollen konnte und sie würde ihr sicher schnell verzeihen, wenn sie ihr einen Comic mit zu ihrem Buch kaufen würde. Und zur Not konnte sie ihre Freundin immer noch mit einem Kuss friedlich stimmen. So oder so konnte Sprotte ihr nicht ewig mit grimmigen Gesicht folgen. Auch die restlichen Mädchen teilten sich auf, um ein bisschen zu stöbern und schnell hatte Melanie ihre Freundinnen fast vollständig vergessen. Berge von Kleidern trug sie in die Umkleidekabine, um dann strahlend außerhalb von dieser vor dem Spiegel zu stehen und sich von allen Seiten betrachten zu können. Kleider, Hosen, T-Shirts zog sie an und ließ sie auf einen kunterbunten Haufen fallen, um sich dem nächsten Teil zuzuwenden. Es war ihre eigene kleine Modenschau und sie genoss jeden Augenblick davon, während die Mitarbeiterin im Geschäft kaum hinterherkam, die ausgesuchten Sachen wieder zurückzuhängen. Wie ein Wirbelwind strich Melanie durch fünf verschiedene Geschäfte und hinterließ nichts als Chaos und entgeisterte Blicke. Nur 2 T-Shirts, eine Hose und ein hübsches buntes Kleid kaufte sie sich, was sie zu ihrem nächsten Date mit Nick tragen wollte. Er würde sicherlich begeistert sein. Glücklich lächelnd und ihre Einkaufstüte weit ausholend vor und zurückschwingend, ging sie in den Kosmetikabteilung und Schuhladen, um dort die neusten Modelle anzuprobieren und einzutragen. Später, wenn sie viel Geld verdiente und ein riesiges Haus besaß, würde sie sich all diese Schuhe kaufen. Sie würde einen ganzen Schrank oder sogar ein ganzes Zimmer für diese benötigen. Und Melanie konnte es gar nicht erwarten, bis es endlich so weit war. Fast beiläufig schaute sie auf ihre Uhr und stellte erstaunt fest, dass bereits über zwei Stunden vergangen war, seit sie ins Einkaufszentrum gekommen waren. Und Sprotte hatte doch gesagt, dass sie gemeinsam Essen gehen wollten. Melanie spürte, wie ihr Magen sich kurz bei dem Gedanken an Essen zusammenzog und verließ beschwingt das Schuhgeschäft. Aber nicht, ohne noch ein schwarzes hochhakiges Paar mitzunehmen. Es passte schließlich super zu ihrem neuen Kleid und ließ ihre Beine viel länger wirken. Schon von Weitem konnte sie Sprottes rot leuchtende Haare sehen und wie sie ungeduldig auf einer Bank stehend Ausschau hielt. Neben ihr saßen Frieda und Trude mit Einkaufstüten zwischen ihren Füßen. Kurz hob Melanie ihre Hand, um ihnen zu zuwinken, ehe sie sich zwischen eine kichernde Gruppe von Mädchen hindurch schlängelte und endlich zu ihren Freundinnen stieß. Frieda und Trude hatten sich bereits seufzend erhoben und Sprotte war elegant von der Bank gesprungen, um ihr mit funkelnden Augen entgegenzublicken. »Zwei Stunden habe ich gesagt. Nicht zweieinhalb. Wir warten hier schon eine Ewigkeit auf dich!«, regte sich Sprotte auf, als Melanie endlich in Hörweite war. Beruhigend griff Frieda nach ihrer Hand und lächelte ihr kurz zu, ehe sie erwiderte: »Aber jetzt ist sie ja da. Und wir können endlich was essen.« »Und wo ist Wilma?«, fragte Melanie und versuchte über die Köpfe der anderen Leute ihre fehlende Freundin auszumachen. Aber sie konnte niemanden sehen. »Sie hält uns einen Platz frei, während wir auf dich gewartet haben. Da war eine ganz schöne Schlange vor dem Laden gewesen und wir wollen ja schließlich irgendwo sitzen, oder?«, antwortete Trude mit einem kurzen Lächeln, ehe sie die Gruppe zu ihrem freigehaltenen Tisch führte. Dort saß Wilma bereits wie angekündigt und scheuchte eine Gruppe von maulenden Teenagern weg, die die Stühle nehmen wollten. Hätte sie immer noch ihre Wasserpistole in ihrem Ärmel versteckt, hätte sie die Gruppe wohl einfach nass gespritzt. So sehr hatten sie mit ihr diskutiert und sich ewig im Kreis gedreht. Aber zum Glück hatte Matilda mit Sprottes Hilfe sie überreden können, die Pistole endlich in den Ruhestand zu schicken. Nach einem sehr peinlichen Vorfall im Park, wo sie eine Hundebesitzerin nass spritzte, die sich ihr von hinten genähert und versehentlich angestoßen hatte. Wilma hatte es für einen Überfall gehalten, ihre Pistole gezogen und geschossen, ehe sie sich ganz umgedreht hatte. Und trotz mehrmaliger Entschuldigungen und dem Versprechen es nie wieder zu tun, waren Wilma und Matilda aus dem Park verbannt worden. Nur noch gut verkleidet konnten sie sich dort heimlich einschleichen, wenn sie mal etwas Ruhe brauchten und der Wohnwagen ihnen nicht zur Verfügung stand. Und die Frau sie nicht wieder erkannte und raus jagte. Erleichtert blickte Wilma ihren Freundinnen entgegen, die sich in die unbequemen Metallstühle fallen ließen und ihr Tüten sorgsam unter dem Tisch verstauten. »Na endlich. Ich dachte schon, ihr wollt gar nicht mehr kommen. Oder seid ohne mich losgefahren.« So etwas wie Hoffnung war kurz in Wilmas Augen zu sehen, ehe sie zu der wartenden Schlange vor dem Sandwich-Laden zeigte. »Wollen wir bestellen?« Die anderen nickten erleichtert und Trude und eine motzende Melanie sammelten die Bestellungen ihrer Freundinnen, um sich gemeinsam in der Schlange anzustellen. Stück für Stück rückten sie vor, während um sie herum die Leute lachten, erzählten und bereits ihre fertigen Sandwiches aßen. »Das dauert ja ewig.«, beschwerte sich Melanie zum zehnten Mal, während ein weiterer Kunde seine Bestellung bekam und nur noch drei Leute vor ihnen standen. Trude brummte nur abwesend, während sie mit rotem Gesicht auf ihrem Handy herumtippte und mit großer Wahrscheinlichkeit Steve schrieb. Kurz blickte Melanie zurück und sah, wie Sprotte und Wilma sich angeregt an ihrem Tisch unterhielten, während Frieda hinter vorgehaltener Hand kicherte und ihren Blick nicht von Sprotte nehmen konnte. Melanie war sich ziemlich sicher, dass sie unter dem Tisch Händchen hielten. Es war schon irgendwie komisch ihre beiden Freundinnen so zusammen zu sehen, auch wenn es sie jetzt nicht mehr störte. Wenigstens war Sprotte immer besser gelaunt, wenn Frieda bei ihr war. Lieber ein genervtes Huhn, als ein kratzbürstiges. Kichernd wandte sich Melanie wieder nach vorne und sah, wie sich zwei Mädchen in ihrem Alter vor sie stellten und mit lässigen Schritten auf den Tresen zugingen, um zu bestellen. »Entschuldigung!« Überrascht blickte Trude von ihrem Handy auf und sah zu Melanie hinüber, die die kichernden Mädchen vor ihnen mit bösen Blicken bedachte. Diese nahmen jedoch keinerlei Notiz von ihr und Trude wollte gerade nach dem Arm ihrer Freundin greifen, als diese sich hörbar räusperte und einen energischen Schritt nach vorne tat. »Entschuldigung! Wir stehen hier alle an, um etwas zu Essen zu bekommen. Stellt euch wieder an das Ende der Schlange und macht unseren Platz frei! Wir sind die Nächsten!« Mit hochgezogenen Augenbrauen wandten sich die Mädchen um und bedachten erst Melanie und dann Trude mit abschätzigen Blicken, ehe sie herablassend lächelten. »Jetzt stehen wir vor euch. Leb damit! Dann kriegst du eben eine Minute später dein Essen. Ihr werdet schon nicht verhungern, wie man deutlich sehen kann!« Trude wurde bei diesen Worten puterrot und sank ein Stückchen in sich zusammen, während Melanies Augen gefährlich anfingen zu blitzen. »Was hast du gerade zu meiner Freundin gesagt?! Ich würde dir wirklich raten, dass du dich sofort aus dieser Reihe bewegst und mir aus den Augen kommst. Oder ich muss deine abscheuliche Kette und dieses geschmacklose Oberteil ruinieren. Wobei das wohl eher eine gute Tat wäre, oder?« Empört ging das vordere der Mädchen auf Melanie zu, als plötzlich Sprotte und Wilma neben ihr auftauchten. Gemeinsam verdeckten sie Trude hinter sich, die unruhig auf ihrer Lippe herumkaute. Aus dem Augenwinkel konnte sie Frieda an ihrem Tisch sehen, die ihr zuwinkte und sie folgte der Aufforderung erleichtert. Sie mochte keine Konfrontationen. »Der Nächste!« Kurz schien das Mädchen zu überlegen, ob sie es mit Melanie, Wilma und Sprotte aufnehmen wollte, als die Rothaarige vortrat und sie grob zur Seite schubste. »Das wären dann wohl wir.«, sagte sie bestimmt und warf den zwei Mädchen einen kühlen Blick zu, ehe sie ihre Bestellungen durchgab und Wilma sich schützend neben sie stellte. In diesem Moment bereute sie sehr, dass sie ihre Wasserpistole nicht mehr bei sich trug. Nur zu gerne hätte sie die Mädchen nass gespritzt und gesehen, wie sich das Make-up in ihren Gesichtern auflöst und in Strömen hinunterläuft. Melanie war die Letzte, die an den Mädchen vorbei ging und die Sprecherin hart mit ihrer Schulter anrempelte. »Wir gehen dann wohl mal und essen was. Vielleicht lassen euch ja die anderen in der Schlange vor, damit ihr auch noch was bekommt. Nicht das ihr noch verhungern müsst. Oder vielleicht wollt ihr ja lieber neue Sachen kaufen, in denen ihr nicht wie aufgebretzelte Clown ausseht. Nur ein kleiner Tipp von mir.« Damit ließ Melanie die Mädchen alleine, die sich mit roten Gesichtern wieder in die Schlange einreihten, diesmal ziemlich am Ende, und den Wilden Hühnern auf ihrem Weg zur Theke giftige Blicke zuwarfen. Die die Mädchen einfach ignorierten, miteinander lachten und erzählten, während sie ruhig ihre Sandwiches aßen. Sie wollten danach ihre Einkäufe im Wagen verstauen und zu Fuß zur Ausstellung ein paar Straßen weiter gehen, wo ein paar Bilder und eine Skulptur von Matilda und anderen Mitschülern durch die Schule ausgestellt wurden. Sie hatten es ihr versprochen und wollten sich davor mit ihr treffen, um gemeinsam alles besichtigen zu können. Und auf den Weg dahin wurde Trude beherzt zwischen Wilma und Melanie genommen, während Sprotte und Frieda gemächlich hinter ihnen her schlenderten. Melanie spürte unbändigen Stolz in ihrer Brust schwellen, während sie entspannt neben ihren Freundinnen ging. Sie würden sich immer schützend hinter sie stellen und mit ihr zusammen kämpfen, wenn sie es brauchte. Egal, wie oft sie sich über ihren Fahrstil, ihren Kaufrausch oder ihren Hang zum Lästern beschwerten. So wie sie ebenfalls für jede ihrer Freundinnen immer da sein würde. Und Melanie schlang stolz ihren Arm um Trude, während sie Wilma lauschten, die sie mithilfe ihres Handys zum Ausstellungsort lotste und Sprotte und Frieda hinter sich kichern hörte. Der Tag war noch lang und sie freute sich schon darauf Zeit mit ihren Freundinnen zu verbringen. Und später wieder hinterm Lenkrad sitzen zu dürfen. Auch wenn es ihren Freundinnen im Gegensatz dazu schrecklich davor graute. Denn sie würden sich trotzdem ins Auto setzen und mit ihr fahren. Und mehr verlangte Melanie auch nicht von ihnen. Außer vielleicht ein wenig mehr Vertrauen in ihre Fahrkünste.
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japanmalte · 8 years ago
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Kawagoe und die letzten Tage in Tokio
So, es ist fast soweit, in ein paar Tagen werde ich Tokio vorerst verlassen. Ich habe zwar vor im Sommer wieder hierher zurückzukommen, aber bis dahin werde ich erstmal ein paar Monate in anderen Gegenden verbringen. Wie ich ja schon andeutete, geht es für eine Woche nach Kyoto und dann ca. einen Monat nach Beppu. So spannend das auch klingen mag, erstmal zu den Dingen, die bisher geschahen:
Letzte Woche war ich in Kawagoe, einem Ort etwas weiter außerhalb Tokios. Der Ort hat viele Schreine und Tempel und außerdem eine lange und interessante Ladenstraße. Zu erst sind wir zu einem sehr alten Tempel gegangen, der wie sich rausstellte in sehr gutem Zustand erhalten war. Als wir uns der Tempelanlage näherten, hat man schon von Weitem die Rufe der Mönche gehört und den Räucherstäbchengeruch in der Luft wahrgenommen, was sofort für die richtige Atmosphäre gesorgt hat. Es sind mehrere Gebäude, alle zum aller größten Teil aus Holz errichtet und wie gesagt in wahnsinnig gutem Zustand, obwohl sie schon mehrere hundert Jahre alt sind. Es steht auf dem Gelände also ein zweistöckiger Turm, der mit sehr weit auskragenden und verzierten Dächern gebaut ist. Von dieser Art Türmen gibt es sehr oft welche an den Tempel- und Schreinanlagen hier, mit beliebig hoher Stockwerksanzahl. Sowas nennt sich Pagode und ist in unterschiedlichen Formen und Arten in vielen asiatischen Ländern an Tempelanlagen anzutreffen. Ursprünglich wurden dort wohl die Überreste der Mönche aufbewahrt, das ist aber glaube ich heutzutage nicht mehr so. In Nikko zum Beispiel war einer, der bestimmt mehr als 10 Stockwerke hat und der auch auf einem der Fotos zu sehen ist. Dann gab es zwei alte Holzgebäude, in dem einen hat glaube ich früher eine wichtige Familie (vielleicht sogar die Kaiserfamilie) gelebt und in dem anderen stehen heilige Statuen und man kann beten. Es gab auch noch einen kleinen Andenkenladen, wo uns (mich und eine andere Deutsche) ein etwas älterer Japaner angesprochen hat, der wie sich kurz danach rausstellte, ein bisschen Deutsch konnte. So wie ich es verstanden habe, hat er niemals in Deutschland gelebt, aber es lebte wohl mal ein deutscher Freund von ihm in Kawagoe und so hat er irgendwie Deutsch gelernt und hat erstaunlich gut dafür gesprochen, er hat sogar so Sachen gesagt wie “Gehen Sie bitte über die Kiesfläche dort und dann können Sie das Gebäude betreten.” Da war ich schon beeindruckt. Naja auf jeden Fall sind wir auf seinen Rat hin dann in diese beiden Gebäude auch reingegangen und es hat sich sehr gelohnt: In diesem alten Holzhaus, wo früher die Familie drin gewohnt hat, war es wie in einer anderen Welt, ich habe mich wie in die Zeit, in der dort noch Leute gewohnt haben, versetzt gefühlt. Die Wände und der Boden und überhaupt alles aus Holz, aber sehr akkurat bearbeitet und auf dem Fußboden überall Tatami Matten und man ist auf Socken dort rumgelaufen, hat den Wind durchziehen gespürt. Ich habe solche Häuser ja schon manchmal in einer Dokumentation oder einem Film gesehen, aber es war schon echt toll dann mal reinzugehen, man hat richtig nachvollziehen können wie damals die höhergestellten Menschen gelebt haben und es schön hatten. Man konnte an vielen Stellen rausgehen und war dann auf so einer Art Veranda, also nochmal so einen Meter überm Boden, wo dann die wunderschönen Gärten zu betrachten waren oder die Wiese, die dann in den Wald überging und im Hintergrund war noch ein Teich mit roter Holzbrücke zu sehen. Es war echt was ganz Besonderes mal dort gewesen zu sein, ich wollte gar nicht mehr weg. Man durfte natürlich keine Fotos machen, deshalb hoffe ich meine Beschreibung verschafft euch ein ganz gutes Bild des Ganzen. Es gab außerdem noch eine Sammlung von Steinstatuen, die insgesamt 540 Mönche abbilden. Der Japaner, der Deutsch konnte, hat uns erzählt, dass ein Mönch in einem Jahr der Dürre und des Hungers angefangen hat diese Mönchsstatuen zu hauen und nach ca. 40 gestorben ist und seine Schüler seine Arbeit fortgesetzt haben. Es heißt, dass wenn man Nachts durch die Reihen der steinernen Mönche geht und allen über den Kopf streicht, eine davon warm ist. Bei dieser kann man sich dann am nächsten Tag etwas wünschen. Bei diesem Tempel haben wir also dann deutlich mehr Zeit verbracht, als wir erwartet und eingeplant haben. Dann haben wir noch etwas gegessen und bei einem anderen Tempel ein bisschen fotografiert und als wir dann in Richtung der Ladenstraße gegangen sind, meinte ich schon aus Spaß “Also es ist jetzt kurz vor 5, bestimmt machen die Geschäfte alle um 5 zu hehe”. War dann wirklich so, die meisten hatten schon geschlossen und wir haben zwar noch in zwei, drei ganz interessante Läden reingehen können und uns ein bisschen umgeschaut, aber wir hätten natürlich gern mehr gesehen. Immerhin war es noch ein bisschen hell, als wir bei den alten Gebäuden, für die die Straße bekannt ist, angekommen sind. Es gibt dort nämlich viele eindrucksvolle Dächer. Alte Steinziegel, sehr schön verziert und es lässt die Dächer sehr mächtig wirken.
An den darauffolgenden Tagen hatte ich ein zweitägiges Videoshooting und durfte mal ganz genau die japanischen Arbeitszeiten kennenlernen. Am ersten Tag war noch alles okay, da haben wir uns um halb 8 morgens getroffen und ich glaube gegen 6 am Abend hatten wir Schluss. Am zweiten Tag war es ein bisschen anders, wir haben uns um die selbe Zeit getroffen, aber es sollten zwei unterscheidliche Arten von Szenen gedreht werden. Das heißt bis ca. 15 Uhr waren die Szenen, in denen ich kaum zu sehen war. Das war schon recht langweilig, ich hab eigentlich nur rumgesessen. Dann konnten die meisten Models nach Hause gehen (wir waren insgesamt ca. 20 Leute) und ca. 8 sind noch geblieben für die anderen Szenen. Inklusive mir. Dann wurden wir aber nochmal in zwei Gruppen aufgeteilt und die Hälfte durfte nochmal warten. Das war dann bis ca. 10 Uhr abends und dann durften auch wir wieder ans Set. Es war also noch mal eine Pause von ca. 6 Stunden. Hätte dann nicht der extern angeheuerte Assistent, also kein Mitglied der Produktionsfirma, gesagt, dass er am nächsten Tag wieder einen Job hat und nicht so lange kann, hätten wir wahrscheinlich bis nach 3 Uhr morgens dort gesessen. So sind wir dann um 1 nachts fertig gewesen und da ja keine Züge mehr fuhren, hat man uns ein Taxi bezahlt. Aber das war auf jeden Fall ein Tag! Für mich war es zwar jetzt nicht sonderlich anstrengend, weil ich die meiste Zeit ja nur warten musste und auch die schauspielerische Leistung, die von uns verlangt wurde, hätte vermutlich jeder andere auch hingekriegt, aber für die Produktionsfirma und alle anderen war es bestimmt ein harter Tag, aber keine Seltenheit. Es sei nochmal an dieser Stelle gesagt, dass ich mich hiermit keinesfalls negativ über das Shooting äußern will, ich möchte nur meinen Lesern einen kleinen ausschnitthaften Einblick in die japanische Arbeitswelt ermöglichen.
Dann ist nun meine letzte Woche hier in Tokio angebrochen und zu diesem Anlass habe ich mich am Wochenende nochmal mit einigen Leuten aus meinem Sharehouse in einem Restaurant getroffen. Es waren größtenteils Deutsche, aber auch ein Koreaner und ein Chinese. Da ich hier noch nie chinesisch essen war, habe ich den Chinesen gefragt, ob er was Gutes empfehlen kann und ja, das konnte er. Es war wirklich sehr lecker, fanden wir alle, was mich sehr beruhigt hat, es war nur teilweise etwas scharf. Die Chinesen kochen ja im Gegensatz zu den Japanern sehr gerne sehr scharf und das hat man natürlich in diesem Restaurant sehr gemerkt, der eine Eintopf war zwar wirklich lecker, aber der Geschmack wurde leider von der Schärfe größtenteils überdeckt. Ein anderer Unterschied der chinesischen zu der japanischen Küche ist, dass bei den Japanern meist die Qualität der Komponenten sehr im Vordergrund steht: Das Sushi steht und fällt zum Beispiel mit dem Fisch. Aber bei den Chinesen ist es oftmals das richtige Verhältnis von Zutaten wie Gewürzen. Bei vielen Gerichten Steht die Sauce oder die Würzung im Vordergrund und das hat man an diesem Abend auch gemerkt und geschmeckt. Ansonsten habe ich heute die Abmeldung meines Wohnsitzes hier durchgeführt und werde noch ein Paket nach Deutschland zurückschicken, es ist also so langsam Aufbruchstimmung. Ich werde mich morgen nochmal mit Shin treffen und wir gehen ins Onsen und machen danach Takoyaki, das wird bestimmt super und am Freitag geht’s hoffentlich noch mal in das Iazakaya hier am Bahnhof, wo eine aus meinem Sharehouse arbeitet (sie ist Deutsche und macht das Lokal für viele Japaner neuerdings sehr attraktiv :D).
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