#dann würde ihm vielleicht sogar auffallen was er alles hat
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Franz "Zu viele Gefühle sind immer scheiße" Eberhofer und jegliche Beziehungen in seinem Leben, die er alle nicht pflegt. Ihr könnt mir eigentlich nicht vorwerfen, dass ich ihn als den verkorkstesten, aufgestautesten, unterdrückendsten, vermeidendsten Fall von internalisierter Homophobie in der Geschichte des deutschen Provinzkrimis headcanone.
#er führt so ein unerfülltes Leben#weil er einfach daran nicht teilnimmt#er ertränkt all seine Unsicherheiten in Schweinebraten und Alkohol#seine einzigen Erfolge sind wenn er alle paar Monate nen Mordfall mit seinem besten Freund löst den er wie Scheiße behandelt#Seine Freundin und sein Kind sind ihm auch die meiste Zeit egal weil sie nicht seiner Vorstellung einer angemessenen Familie entsprechen#Er steckt so tief in seinen gelernten traditionellen Rollenbildern fest dass er darin versinkt#seine Abneigung gegen Veränderungen macht sich in so vielen Bereichen seines Lebens bemerkbar und ist der Hauptkonflikt in jedem Teil#Wenn er sich nur einmal auf die Veränderungen in seinem Leben einlassen würde und sich nicht jedes Mal davon abkapseln würde#dann würde ihm vielleicht sogar auffallen was er alles hat#und was sein könnte#aber er ist lieber unglücklich‚ feige und anteilnahmslos#franz eberhofer#eberhoferkrimi
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10.11.2019 (1): Dann googel mal nach Schwimmbädern…
(vorheriger Post)
Rollenspielprojekt von @riddikulus und @shakshuka-grandpasweaters
Wenn ihr von Anfang an lesen wollt: Hier geht's zum allerersten Play
Wenn ihr einen Überblick haben und wissen wollt, was wir alles nicht ausspielen, was aber trotzdem passiert: Hier geht's zur Timeline
Wenn ihr unsere Plays auch mal auf englisch lesen wolllt: Hier geht's zum Blog our-time-is-now
Wenn ihr euch fragt, was um alles in der Welt ein Sekretariatsblick ist: Hier wird's erklärt.
Achtung! Dies Play beinhaltet Transgenderthemen. Näheres dazu in unseren Zwischenruf.
Sonntag, 10:24 Uhr:
David: *war heute Morgen vor Matteo wach, hat sich aber nicht wie üblich noch ein bisschen an ihn gekuschelt, sondern ist aufgestanden und hat in der Küche Frühstück vorbereitet* *hat dort Hans vor der Kaffeemaschine getroffen, der ganz begeistert gefragt hat, in welchem Bett sie denn heute frühstücken, musste ihn aber enttäuschen, dass er heute mit Matteo alleine frühstücken wird, weil sie Halbjähriges haben* *hat dafür einen Quietscher und eine Umarmung von Hans bekommen und einen begeisterten Vortrag darüber, wie schnell die Zeit vergeht und dass er sich noch genau an die Anfänge erinnert und wie schwer es für sie anfangs war und wie glücklich er darüber ist, dass sie letztendlich doch zueinander gefunden haben und immer noch zusammen und glücklich sind und dass sie bestimmt noch ganz viele Halbjährige feiern können* *hat dem ganzen amüsiert und gerührt zugleich zugehört, während er Frühstückskram auf das Tablett geladen hat und hat von Hans gönnerhaft die erste Kanne Kaffee und die Aufbackbrötchen aus dem Backofen überlassen bekommen, damit er schneller wieder zu Matteo kann* *ist mit dem beladenen Tablett zurück in ihr Zimmer gegangen und hat dieses auf dem Nachttisch abgestellt* *ist dann zurück unter die Decke gekrochen und kuschelt sich nun doch von hinten an Matteo ran* *küsst sich seinen Hals entlang, um ihn zu wecken und murmelt leise* Komm schon, tesorino… aufwachen… Frühstück…
Matteo: *waren erst relativ spät zu Hause gestern und schläft deswegen noch ziemlich tief und fest* *kriegt also nicht mit, dass David schon wach ist und sogar aufsteht* *wird irgendwann von ihm mit Küssen geweckt und grummelt leicht* Hmmpfff…. *lässt sich auf seinen Rücken rollen und schaut verschlafen zu David hoch* Wie spät issen? *denkt, dass es vielleicht schon weit nach eins ist und David ihn deswegen weckt* *hört dann aber von ihm die Uhrzeit gesagt und grummelt wieder* Noch nicht mal elf? *zuppelt an David* Lass noch n bisschen schlafen…
David: *lächelt, als Matteo wach wird und sich auf den Rücken dreht, um ihn anzusehen* *überlegt kurz bei seiner Frage und meint schließlich* Schätze kurz vor 11 oder so… *lacht dann leise, als er an ihm zuppelt und weiterschlafen will und gibt ein verneinendes Geräusch von sich* Ich bin wach… wir haben frischen Kaffee /und/ noch warme Brötchen… *grinst leicht* … und Halbjähriges! *beugt sich zu ihm runter und küsst ihn sanft* Alles Gute dazu… *sieht ihn dann wieder an* Und ich hab Hunger! Komm schon! *piekst ihm in die Seite*
Matteo: *muss tatsächlich ein bisschen lächeln, als David anfängt aufzuzählen, warum er wach bleiben sollte* *war eigentlich bei den Brötchen schon überzeugt* *hört dann aber, dass sie Halbjähriges haben* *hatte das natürlich gestern noch auf dem Schirm, aber gerade kurz nach dem Aufwachen nicht* *strahlt also jetzt* *küsst ihn sanft zurück und lächelt* Alles Gute dir auch dazu! *wiegt dann seinen Kopf ein bisschen hin und her, ehe er sich aufrichtet* Na gut… *grinst leicht und beugt sich dann zu ihm um ihn nochmal zu küssen* Guten Morgen… dann mal her mit dem Kaffee!
David: *lächelt, als Matteo ihm auch alles Gute zum Halbjährigen wünscht und richtet sich dann ebenfalls auf, als er es tut* *grinst stolz, weil er es geschafft hat, dass Matteo wach bleibt* *streicht ihm kurz über die Wange, als er ihn nochmal küsst und lächelt dann wieder* Morgen… *lacht leise bei seinem Wunsch nach Kaffee* Kommt sofort! *wendet sich ab, um das Tablett zu ihnen aufs Bett zu holen, verteilt die Teller, um ein bisschen Platz auf dem Tablett zu schaffen und schenkt ihnen beiden Kaffee ein* *erzählt währenddessen amüsiert* Ich hab übrigens Hans in der Küche getroffen… unser Halbjähriges konnte ihn davon überzeugen, dass wir heute mal nicht zusammen in irgendeinem Bett frühstücken… *grinst* Und während ich Frühstück gemacht hab, hat er unsere ganze Zusammenkommgeschichte nochmal resümiert und davon geschwärmt, wie schön es ist, dass wir uns haben - das brauchen wir also nicht extra nochmal machen, wenn du keine Lust hast... ich hab das heute schon durch… *reicht Matteo immer noch grinsend seinen Kaffee und greift nach einem Brötchen und dem scharfen Messer, um es für Matteo aufzuschneiden*
Matteo: *grinst, als er sofort das Tablett holt und macht ein bisschen Platz* *hört ihm zu, während er erzählt und lacht leicht* Hans ist unser größter Fan… *lacht dann wieder* Na toll, das heißt du warst ganz alleine nostalgisch? Ohne mich? Dann musst du mir wenigstens erzählen, was Hans genau gesagt hat. *grinst verschmitzt und nimmt dann den Kaffee von ihm entgegen* Danke… *schlürft einmal und schüttelt dann den Kopf, als David den Mund öffnet* War ein Scherz… wir fahren doch heute eh noch zum Pool, das ist doch nostalgisch genug…
David: *nickt breit grinsend, als Matteo meint, dass Hans ihr größter Fan ist, runzelt dann aber die Stirn und wiegt den Kopf hin und her* Hmmm… ich weiß nicht… ich find, Carlos ist da ganz dicht dran… wenn nicht sogar noch vor Hans… *lacht leise und zuckt mit den Schultern* *lacht dann ein wenig lauter, als Matteo so empört ist, dass er ohne ihn nostalgisch war* Na gut, na gut… du kriegst Details… *hört dann aber, dass er keine braucht und nickt, als er den Plan für heute anspricht* *lächelt und reicht Matteo das aufgeschnittene Brötchen* Stimmt… und wenn dir der Ort nicht nostalgisch genug ist, dann können wir gerne auch noch ein bisschen in Erinnerungen schwelgen… *beugt sich rüber und gibt ihm einen kurzen Kuss, ehe er nach noch einem Brötchen greift und es aufschneidet* *fragt währenddessen* Aber wir machen gemütlich und ohne Stress, oder? Also erstmal noch ein bisschen gammeln, knutschen, kuscheln, dann in Ruhe duschen und anziehen und dann irgendwann los…?
Matteo: *zuckt lachend mit einer Schulter* Ja, okay, Carlos ist wahrscheinlich tatsächlich noch ein bisschen vor Hans… *nimmt das Brötchen von ihm entgegen und belegt es sich* *grinst dann in den Kuss und nickt* Kriegen wir hin… *belegt sein Brötchen weiter und nickt* Ja, würd ich sagen… der Pool läuft uns ja nicht weg… vielleicht haben wir sogar Glück und können baden gehen, falls alle weg sind oder das Badezimmer nicht brauchen? So zum Halbjährigen müssen wir ja eigentlich schon zusammen ins Wasser, oder? *lächelt leicht, bevor er in sein Brötchen beißt*
David: *nickt zufrieden, als Matteo der Gemütlichkeit zustimmt und fängt an, sich sein Brötchen zu belegen* *beißt einmal rein, während er ihm weiter zuhört und grinst leicht* *murmelt mit halbvollem Mund* Stimmt… *schluckt runter* Zusammen baden wollen wir eigentlich sowieso schon seit drei Wochen… also seit ich wieder darf… *greift nach seiner Kaffeetasse und trinkt einen Schluck* *grinst dann wieder* Wenn wir mal irgendwann reich und berühmt sind, lassen wir unseren Pool restaurieren und gehen dann am Jahrestag da schwimmen…
Matteo: *nickt, als er vom baden spricht* Ja, stimmt… vielleicht schaffen wir das ja heute… *beißt von seinem Brötchen ab* *hört dann David und hat eine Idee* *muss aber erstmal kauen und runter schlucken* Hey, warum gehen wir nicht heute schon schwimmen? *schaut ihn begeistert an* Wir gucken einfach, welche Hallenbäder aufhaben? *sieht dann aber, dass er ein bisschen komisch guckt und rudert schnell zurück* Oder ist das zu früh? Willst du lieber noch nicht?
David: *nickt, als Matteo meint, dass sie es heute vielleicht schaffen, baden zu gehen* *rutscht mit seinem Brötchen ein bisschen mehr zur Wand, um sich anlehnen zu können* *denkt sich, dass sie ja echt Zeit heute haben und locker beides schaffen: gemütlich baden gehen und danach zum Pool fahren* *hört dann auf einmal Matteos Vorschlag und spürt, wie sein Herzschlag sich bei dem Gedanken daran, heute schwimmen zu gehen, seltsam beschleunigt* *sieht Matteos begeisterten Blick und lächelt ein bisschen unsicher* *hört dann seine Frage und stößt die Luft aus* *schüttelt leicht den Kopf und lacht dann leise* Ich weiß nicht… doch, schon!? *hat immer noch Herzklopfen, wenn er daran denkt, dass er ganz normal schwimmen gehen könnte - dass er einer unter vielen sein könnte, dass er nicht mehr auffallen wird* *muss an die Narben an seinen Brustwarzen denken, die dank der Salbe seines Vaters tatsächlich ganz gut verheilen - zwar noch ein bisschen vernarbt sind, worauf aber hoffentlich niemand achten würde* *schaut Matteo leicht skeptisch, ein bisschen unsicher, aber auch ein wenig vorfreudig und aufgeregt an* Meinst du… also… meinst du, das geht schon? *presst leicht die Lippen zusammen und formuliert die Frage dann deutlicher* Meinst du, es fällt keinem mehr auf, dass ich operiert bin?
Matteo: *schaut ihn aufmerksam an, als er unsicher antwortet* *lächelt dann leicht, als er doch aufgeregt wird* *will gerade sagen, dass er nicht weiß, ob es schon geht, weil er kein Arzt ist* *hört dann aber seine Nachfrage und versteht jetzt, was er meint: Er will nicht rausstechen* *grinst leicht und legt den Kopf* Ich weiß nicht… zeig nochmal… *wackelt mit den Augenbrauen, aber beugt sich dann schnell rüber und gibt David einen Kuss* Wenn man’s nicht weiß, sieht man’s auch nicht. Die Narben sind so klein, da müsste dich schon wer ziemlich genau unter die Lupe nehmen…
David: *sieht Matteo grinsen, hört seine Worte und setzt sofort den Sekretariatsblick auf* *grinst dann aber, nachdem er einen Kuss bekommen hat* Hättest halt letzte Nacht genauer hingucken müssen… *lächelt dann aber ein wenig unsicher, als Matteo meint, dass man es nicht sieht, wenn man es nicht weiß und nickt zögernd* *fragt sich, wann er eigentlich das letzte Mal in einem normalen Schwimmbad war und kommt zu dem Schluss, dass das sicher mindestens 7 oder 8 Jahre her sein muss und er damals den Badeanzug gehasst hat* *spürt, dass er bei dem Gedanken daran, dass das jetzt wieder möglich ist, ein bisschen aufgeregt wird - und der Gedanke daran, dass er dieses Erlebnis mit Matteo teilen wird und dass Matteo bei ihm sein wird neben der Aufregung auch ziemlich viel Vorfreude mit sich bringt* *beißt nochmal in sein Brötchen und kaut nachdenklich* *hat komischerweise trotzdem ein leicht dysphorisches Gefühl* *muss dann aber daran denken, wie gut er es in den Wochen vor der OP geschafft hat, sich der Dysphorie zu stellen und dass es sich danach meistens ziemlich gut angefühlt hat und meint schließlich* Okay… *schaut Matteo an und lächelt* Dann googel mal nach Schwimmbädern… wenn wir’s nicht heute machen, wann dann?! Heute ist eigentlich perfekt!
Matteo: *pffft grinsend* Irgendwer hat mich da vom Gucken abgehalten… *freut sich dann, als er Davids okay hört* Ja, super… *hört seine Aufforderung und legt sein Brötchen wieder ab* *greift sich sein Handy von neben dem Bett und fängt an zu googlen* Schönste Schwimmbäder Berlins… wie weit hast du denn Bock zu fahren? *ruckelt sich etwas zurecht, so dass er direkt neben David sitzt* Guck mal mit… *klickt auf das erste Ergebnis* Whoa, das sieht nice aus, guck mal… fast ein bisschen wie unser Pool…
David: *lächelt, als Matteo sofort nach seiner Aufforderung zum Handy greift* *hat seine erste Brötchenhälfte aufgegessen und greift nach seiner Kaffeetasse, um einen Schluck zu trinken* *grinst minimal bei seiner Frage* Die Frage ist wohl eher, wie weit /du/ Bock hast zu fahren… von mir aus können wir auch ruhig ein bisschen unterwegs sein… *legt seinen Arm um Matteo, als er sich neben ihm zurecht ruckelt und gibt ihm einen kurzen Kuss auf die Schläfe* *trinkt noch einen Schluck Kaffee und schaut dann mit ihm aufs Handy* *lächelt beim ersten Ergebnis* Krass… und voll gut erhalten… *überfliegt den Text und die Adresse und verzieht dann leicht das Gesicht* Hmm… Neukölln - da brauchen wir mit dem Rad locker 45 Minuten… *stellt seine Tasse auf dem Nachttisch ab, damit er auch den zweiten Arm um Matteo schlingen kann und fragt* Was gibt’s denn noch?
Matteo: *lacht leicht, als er die Frage zurück bekommt* Hmmm, also maximal eine halbe Stunde… sonst ist es echt zu viel Sport für einen Tag. *grinst leicht* *dockt bei ihm an, als er seinen Arm um ihn legt* *verzieht dann das Gesicht, als er sagt, zum ersten brauchen sie 45 Minuten* Dann ist das raus… *klickt das nächste an* Das sieht auch mega nice aus… *scrollt noch ein bisschen* Oderbergerstraße… ey, ich glaub, das ist da beim Mauerpark… das könnten wir fahren… *klickt ein bisschen hin und her* Die haben heute bis 22 Uhr auf… können also auch später hin… was meinst du?
David: *grinst bei Matteos Antwort und meint* Das wäre hin und zurück immerhin ne Stunde… mehr würd ich auch nie von dir verlangen… *wuschelt ihm kurz neckend durch die Haare* *nickt, als Matteo meint, dass das erste Schwimmbad raus ist und schaut neugierig aufs Handy, als er weiter scrollt* *schüttelt leicht den Kopf und lacht leise* Alter, was für geile Schwimmbäder gibt’s denn in Berlin!? Hammer… *schaut genauer hin* Ich find, das sieht sogar noch mehr aus wie unser Pool… *nickt dann zur Info über den Standort* Das schaffen wir definitiv unter einer halben Stunde… *hört dann, wie lange das Bad auf hat und überlegt kurz* *hmmt dann zustimmend* Vielleicht so um sechs? Da wird’s bestimmt leerer, weil alle zum Abendbrot nach Hause fahren…
Matteo: *lacht leicht* Ja, wusst ich auch nicht. Berlin steckt voller Überraschungen. *nickt dann* Ja, find ich auch... wegen den Bögen… *nickt dann bei seinem Vorschlag* 6 Uhr klingt gut… *legt das Handy dann wieder beiseite und greift nach seinem Kaffee* Das heißt, wir haben gut viel Zeit, um einfach im Bett liegen zu bleiben… *hört in dem Moment ein Klopfen und wie Hans von draußen sagt: “Seht ihr? Ich warte brav, bis ihr herein sagt.”* *muss lachen* Super, Hans! Komm ruhig rein. *sieht ihn reinkommen und direkt loslegen: “Ich wollte auch gar nicht lange stören, ich wollte nur fragen, ob ihr hier feiert heute oder ob ihr irgendwo hin geht? Michi und ich planen unseren Abend und uns ist alles Recht, aber falls ihr nicht da seid, könnten wir hier…”* *unterbricht ihn sanft* Hans, wir sind heut Abend weg. So ab 6. *sieht, wie er kurz verwirrt ist, dann aber nickt: “Gut, das passt. Dann sag ich Michi, er soll hierherkommen. Was macht ihr zwei Hübschen denn schönes?”*
David: *greift ebenfalls nach seinem Kaffee, als Matteo das Handy wieder weglegt und trinkt noch einen Schluck* *lächelt bei seinen Worten* Genau! Zu Ende frühstücken und dann gammeln, knutschen, kuscheln… *hört dann auch das Klopfen und Hans Stimme und lacht* *ruft Richtung Tür* Ich glaub, das war das erste Mal! Wahnsinn! Und Glückwunsch! *sieht, wie er nach Matteos Aufforderung reinkommt, ihm kurz einen strafenden Blick zuwirft und sich dann vor ihrem Bett aufbaut* *nutzt die Zeit, in der Hans redet, sich seine zweite Brötchenhälfte zu schmieren und nickt kurz und automatisch zu Matteos Info* *hört dann Hans’ Frage und lehnt sich mit seiner Brötchenhälfte wieder zurück an die Wand und zu Matteo* *sagt, bevor er ins Brötchen beißt* Wir gehen schwimmen… *sieht, wie Hans erst skeptisch zwischen ihnen hin und her sieht, dann aber auf einmal strahlt: “Awww! Echt jetzt!? Dein erstes Mal nach der Mastek?! Das erste Mal ohne Binder!? Wow… hach, ich wär so gern dabei… aber nein, ich weiß ja… Jubiläum und so… da will man alleine sein! Michi und ich haben morgen übrigens 4-Monatiges!”* *lächelt, als er sieht, wie stolz Hans wirkt* Krass - auch schon so lange! *sieht ihn stolz nicken und dann lachen: “Ja, wer hätte das gedacht, oder? Hans Brecht 4 Monate monogam in einer Beziehung…”*
Matteo: *lächelt leicht, als Hans sich so freut, dass sie schwimmen gehen* *freut sich dann auch für Hans, als er von seinem Jubiläum mit Michi erzählt* Ja, wer hätte das gedacht? Glückwunsch und feiert schön! *sieht Hans grinsen: “Na, wenn ihr nicht da seid… Linn und Laura schick ich ins Kino und dann wird gefeiert…”* *lacht leicht* Guter Plan… aber sooo lange sind wir auch nicht weg übrigens… *sieht, wie er die Augenbrauen hochzieht: “Was soll das denn heißen? Wie lange denn? Ein paar Stunden müsst ihr uns schon geben!”* *lacht wieder* Als ob es dich wirklich stören würde, ob nun Leute hier sind oder nicht! *sieht ihn den Kopf schütteln: “Nee, mich nicht, aber Michi!”* *hmmmt leicht* Okay, wir können sagen, wir sind frühestens um zehn wieder hier, okay?
David: *nickt, als Hans nochmal anmerkt, dass er das erste Mal nach der Mastek und das erste Mal ohne Binder schwimmen geht und merkt wieder, wie sein Herz ein paar Takte zulegt* *hört dann, dass Hans und Michi schon heute feiern wollen und wird dadurch ein bisschen von seiner Aufregung abgelenkt* *runzelt leicht die Stirn und fragt skeptisch amüsiert* Ihr feiert heute schon!? Bringt das nicht Unglück?! *sieht, wie Hans abwinkt: “Ach was! Wir feiern ja nur ein bisschen… morgen bleibt ja nicht so viel Zeit wegen Arbeit…”* *nickt dann zögernd, als Matteo meint, dass sie Michi und ihm bis 10 Uhr geben können und denkt sich, dass sie ja danach noch irgendwo was trinken können, sollte er sich beim Schwimmen wirklich unwohl fühlen und früher gehen wollen, wovon er jetzt eigentlich noch nicht ausgeht* *hört Hans seufzen: “Ja, okay, zehn ist besser als nichts… dann kann man wenigstens schön romantisch zu Abend essen! Und ab nächsten Monat kommen wir uns mit den Jubiläen ja sowieso nicht mehr in die Quere…”* *grinst* Würden wir sowieso nicht, wenn ihr nicht vorfeiern würdet… *sieht Hans abwinken: “Papperlapapp… ab nächsten Monat kann dann jeder feiern wie und wann er will… ich lass euch mal wieder alleine, meine Schmetterlinge! Frühstückt schön zu Ende und viel Spaß beim Schwimmen!”* *grinst nur leicht und schüttelt den Kopf, als Hans sich zum Gehen wendet* *ruft ihm noch nach* Danke und euch auch viel Spaß! *beißt nochmal in sein Brötchen und lehnt sich gegen Matteo* *grinst leicht und sagt gedehnt* Ooookaaay… nächsten Monat kommen wir uns dann also nicht mehr in die Quere...
Matteo: *verfolgt belustigt das Gespräch* *findet es auch etwas komisch, dass sie vorfeiern, aber würde da nie in Diskussion gehen - Hans ist halt anders* *winkt ihm hinterher, als er geht und greift dann endlich wieder nach seinem Brötchen* *lacht leicht bei Davids Kommentar* Jaaa, naja… Hans ist halt anders. *frühstückt mit David zu Ende, knutschen noch ordentlich und noch ein bisschen mehr, machen sich irgendwann Nachmittag nochmal was zu essen, packen gegen halb sechs ihre Schwimmsachen und machen sich auf den Weg zum Schwimmbad*
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so erfrischend hier noch leude zu lesen, die geistig noch auf der höhe sind ihren verstand nicht komplett einer jk fantasiewelt hinzugeben, lieb die letzten texte hier sehr. bei klaas merkt man deutlich seine arg ausgeprägten narzisstischen züge, man muss sich nur mal in psychologie mit narzisstischen persönlichkeitsstörungen auseinandersetzen und da findet man klaas schnell wieder. heißt ja nich das der ein schlechter mensch is
Hey!
Freut mich, dass ich hier nicht alleine mit meiner Meinung bin! :D
Also ich hab im Rahmen meines Studiums sehr viel mit verschiedenen psychologischen Themen zutun, darunter auch narzisstische Persönlichkeitsstörungen. Man kann Klaas da tatsächlich in einigen Punkten wiedererkennen, auch wenn man das so pauschal natürlich auch nicht unbedingt sagen kann. Verstehe aber, was du meinst. Klaas ist bei weitem kein schlechter Mensch, aber er hat so ein paar Charakterzüge, die einem manchmal durchaus negativ auffallen können. Ich glaube aber auch, dass Klaas so ein kleines Selbstbewusstseinsproblem hat. Eigentlich würde man meinen, der Mann hat ein zu großes und gutes Selbstbewusstsein und würde deshalb manchmal so “großkotzig” rüberkommen, aber ich denke das Gegenteil ist eher der Fall. Sein Ego verträgt nicht viele Kratzer und mit Kritik kann er ja (sogar nach eigenen Aussagen) auch nicht gut umgehen. Er schwankt oft zwischen komplett unsicher und absoluter Selbstüberschätzung. Er steht am liebsten im Vordergrund und das im besten Fall alleine. Er kann sich den Ruhm teilen, aber am liebsten ist er eben immer noch die “Hauptattraktion.” Ich denke, das ist kein Geheimnis. :P
Joko zum Beispiel, der ist da lockerer. Dabei kriegt er eigentlich viel öfter und auch härtere Kritik ab und wird allgemein als der “schlechtere” von den beiden betitelt. (vor allem von den Medien.) Joko ist oft unsicher in seiner Berufung, d.h. in seiner Moderation etc. Da kann man ihn schnell verunsichern, aber er ist sicher in sich selbst. Bei Klaas ist es genau andersrum. Klaas ist zum größten Teil überzeugt von seinem Können was Moderieren usw. angeht (zurecht, er kann’s ja auch.) Aber so in seiner Person kann er echt unsicher sein. Außerdem scheint Klaas auch weniger damit klarzukommen, wenn er “schlechter” als Joko ist. Manchmal macht er daraus einen ganz komischen Wettbewerb, während Joko dem Anschein nach gar keinen Wert auf sowas legt. :D Jedenfalls ist mir das schon einige Male so aufgefallen.
Auch mal ein kleines Besipiel: Bei dem einen Spiel von JKvsP7, wo sie diesen Fußball ins Tor befördern sollen und der eine oben stand, während der andere unten stand, da gab’s auch so ‘ne Situation. Da hat Joko ihm ja Tipps geben wollen, aber Klaas hat komplett auf taub gemacht. xD Und als Joko ihn dann so ein bisschen “gschimpft” dafür hat, hat Klaas total dicht gemacht und war eingeschnappt. Hat ja dann auch gebockt und entschieden, dass er eben nach oben geht. (”Mach’s doch besser” - like) Er konnte einfach null damit umgehen, dass Joko ihn in seinen Augen “verbessern” wollte (dabei wollte er ihm ja nur einen Tipp geben, aber Klaas nimmt sowas teilweise einfach zu “persönlich.”) Auf der Treppe meinte er ja auch sowas in der Art wie “deswegen mach ich kein Fußball, weil diese Schlauberger immer alles besser wissen”, weil er sich einfach SO angegriffen gefühlt hat und da merkt man halt total seine Unsicherheit. Ach Klausi.
Ich glaube aber übrigens, mal so am Rande, dass Klaas durchaus und auch sehr großes Empathievermögen hat, aber das ist ein anderes Thema.
Klaas ist jedenfalls, wie jeder Mensch, ziemlich komplex. Denke auch seine manchnmal lang anhaltende “Wut” entsteht aus einer inneren Unzufriedenheit. Er kann einfach nicht gut mit negativer Rückmeldung jeglicher Art. Sei es im Zwischenmenschlichen oder im Beruflichen.
Ich mag Klaas total gerne (wer hätt’s gedacht lol) und nehme ihm das auch nicht allzu übel, aber ich würde mir einfach wünschen, dass er vielleicht mal reflektiert, wie er sich in solchen Momenten seinen Freunden gegenüber manchmal verhält (z.B. Joko). Außerdem kann er ruhig mal sicherer in sich selbst sein, aber das ist wohl leichter gesagt. :P
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Agatha
Mit jedem Song wird die Musik eine Nuance lauter und die Bässe intensiver. Es sind wieder einmal die Frauen, die tanzen. Unter ihnen nur ein Hüne, mir unsympathisch, der wild gestikulierend die Frauen dirigiert. Vor Stunden standen wir gemeinsam am Fenster und starrten auf die leere Straße. Mir gefällt, was er sagt und deshalb mag ich ihn doch. Ich beneide ihn sogar, weil er strahlt. Ich strahle nicht - nie. Eine Frau, deren Namen ich nicht kenne, brüllt mir Dinge ins Ohr. Ich bin froh, dass ich sie nicht ansehen muss, bin fast versucht mein Kinn auf ihre Schulter zu legen. So kann ich die tanzenden Körper besser beobachten. Ich sehe sie gerne. Von denen abgesehen, die mit hängenden Schultern, die Arme an ihren Seiten geklebt und mit leicht geöffneten Handflächen, abwechselnd den linken und rechten Fuß vor und zurück setzen, sichtlich konzentriert, den Takt zu halten. Die interessieren mich nicht.
Der Anlass ist ein irgendein besonderer und keine der Frauen trägt bequeme Schuhe. Nachdem sie sich genug Aufmerksamkeit für ihre eleganten Fußquetschen zollten, wechseln sie ins Naturlager, manche von ihnen über die Zwischenstufe Slipper, aber auch diese erliegen irgendwann der Versuchung. Auch das gefällt mir, obwohl es so schwieriger ist, elegant oder gar anmutig zu tanzen. Die Herren würden niemals ihre Schuhe ablegen. Ich bin versucht es zu tun, aber meine Schuhe sind bequem und ich habe mich selbst der Möglichkeit beraubt. Auch will ich nicht auffallen. Ihre Fußsohlen sind schwarz wie die Nacht. Ein stiller Kontrast zum aufgestylten, perfekt geschminkten Rest. Erdig. Ich mag den Kontakt zum Boden. Am anderen Ende steht Agatha. Sie tanzt nicht. Sie trägt auch noch ihre Schuhe, braune Slipper, noch ein Grund, meine nicht auszuziehen. An ihrem Körper schmiegt sich ein enges braunes Kleid und darunter ein dunklerer Unterrock, dessen Spitzen am Kleidersaum durchschauen. Im Gegensatz zu den Tanzenden trägt sie keinen Pushup. Sie ist jung, die Haare blond und kurz und kunstvoll zu einem Wollknäuel verföhnt. Ihre Lippen sind schmal und wenn überhaupt nur mit einem zarten rosa betont. Die Nase, das Kinn sind spitz und sie verdreht die Augen, wie keine zweite. Dabei grinst sie einseitig, folgt mit dem Kopf ihrem Augenrollen und zeigt kurz ihre perfekt kleine weiße Zahnreihe, zum punktierten Abschluss ihrer Mimik. Dann versteckt sie alles hinter einer überdimensionalen Kamera.
Obwohl mir die Unbekannte noch immer direkt ins Ohr brüllt, verstehe ich nur jedes zweite Wort und ich zweifle ob sie etwas behauptet oder das Gegenteil, ob sie "ein" oder "kein" sagt, ob sie "Ex" oder "Sex" meint oder ob sie "nicht" sagt oder doch nicht „nicht“. Ich bin unentschlossen zu nicken oder den Kopf zu schütteln. Und Agatha unterstreicht ihre Aura mit einem Blitzlichtgewitter, so dass ich jedes Mal geblendet bin, wenn ich versuche auf die Distanz ihre Augenfarbe zu erraten. Agatha ist eigentlich zu jung für ihren Namen und doch verleiht er ihr etwas Erhabenes. Die an meinem Ohr erschreit, dass Agatha stets ein anderer Mensch sei, aber nie so glamourös, denn sie trägt einen silbernen paillettenbesetzten Schal, den sie für mondän hält und sie nennt sie Dietrich – das Flair einer Dietrich, brüllt sie.
Agatha und Dietrich. So also die Nähe. Agathas Hände sind filigran und feingliedrig, die Finger präzise gerade und schlank, überhaupt ähnelt sie dem Wesen einer Gazelle. Als sie ihr Objektiv wieder ansetzt, stöhnt jemand "Och nöö." und wieder dreht sie ihre Augen und ihren Kopf und lächelt dabei. Durch den ganzen Saal flüstert sie mir zu, dass die Menschen immer enttäuscht gucken, wenn sie "Och, nöö." sagen, deshalb drückt sie nicht auf den Auslöser.
Ich nicke, damit die Frau weiterredet und ich nicht auffalle, wenn mein Blick von Agatha ablässt, weil sie doch zu jung für ihren Namen ist, und ich den Tanzboden nach einem neuen Paar Füße absuche. Die meisten haben rot auf ihre Zehennägel aufgetragen. Das soll wohl eine Signalfarbe sein. Seht her und guckt. Aber ich bleibe bei zehn Unlackierten hängen und folge ihren schlanken Beinen bis zu einem beigen Kleid, einer taillierten Schleife, dem ausschnittlosen Kragen und einem Elfengesicht, wieder blond, doch goldener, weniger Wasserstoff und dazu ihr Gesicht umrahmend. Sie tanzt mit einem Mann und trippelt dabei, zum Schutz vor seinen schweren, schwarzen, polierten Schuhen, mächtig groß, wie Ambossschläge hämmern sie zwischen ihren verletzlichen Füßen. Auch sie strahlt und ich frage mich, weshalb ich nicht strahlen kann. Offensichtlich zu laut, denn die Frau stellt ihr Brüllen ein und sieht mich forschend an. Nun muss ich ihr doch in das fahle Gesicht sehen und auf die kurze Distanz bemerke ich, dass sie alt geworden ist. Mir will ihr Name nicht mehr einfallen und stattdessen könnte ich sie ausquetschen, ob sie gerade gealtert sei, gerade in dem Moment, als ich Agatha in die Augen sah oder in dem Moment, als ich die Elfe erblickte, aber sie lässt keine Erkundigung zu und lärmt von vorne und ich nicke zustimmend. Die Elfe dreht mir den Rücken zu, hält inne, als fühlt sie sich beobachtet und hebt ihr linkes Bein, kontrolliert ihre Sohle, rabenschwarz. Ich diagnostiziere »Senkfuß«, die Farblosigkeit ist zu breit. Von hinten erlischt mein Interesse.
Links sitzt ein alter Mann auf einem Stuhl, auf einem von zwei, bereitgestellt für abgelebte Greise. Er wirkt hilflos, was soll er hier unter all den jungen, tanzenden, lebensversprühenden Menschen? Aber man hat ihn eingeladen und er ist tapfer. Er könnte aufstehen und den Saal verlassen, in einen anderen Raum gehen, einen gediegenen Ort suchen, eine Oase der Stille, dort, wo die anderen Alten sitzen und sich anschweigen oder mit ihrer Krankengeschichte protzen. Wenn ich alt bin, will ich auch dort sitzen und die Jungen anglotzen. Eine Schwarzhaarige steuert direkt auf ihn zu. Ihre Haarfarbe ergießt sich über den gesamten Körper: ein schwarzer Rolli, viel zu warm für die Teufelsküche, eine schwarze Hose und schwarze Schuhe, in erstaunlich kleine. Schon die Elfe konnte nicht mehr als 36 bieten. Ungewöhnlich. Sonst wälzt Miss Evolution die Quanten der Kinder ins unermessliche und nun das chinesische Fersmaß? Die Schwarze braucht nicht mehr Stellfläche. Ihre Haare sind kinnlang, hängen wie eine Tolle ins Gesicht, nehmen mir wippend die Sicht. Ein anderes Stroboskop gibt es hier nicht. Dafür hängt an der Decke eine glitzernde Discokugel aus ungezählten Spiegelmosaiken. Sie dreht sich stoisch, wird aber nicht angestrahlt, den ganzen Abend nicht und mir will ihr Zweck nicht einleuchten. Aber die Schwarze strahlt und, wie mir in diesem Moment auffällt, endlos. Dabei öffnet sie den Mund soweit, dass man eine Faust hineinstecken möchte und doch steht es ihr ausgezeichnet. Sie greift nach den Händen des Alten und zieht ihn auf die Beine. Nun strahlt auch er. Er bewegt seinen Oberkörper nach links und rechts. Auch er war einmal jung, vielleicht auch schlank, schlank wie die Schwarze. Ihr Rolli ist eng und betont ihren Busen. Er ist fest und gerade und erinnert mich an Solschenizyn: Auf der Krebsstation wollte er einer Schwester ein Lineal auf die Brüste legen, kein einfaches, ein schweres aus massivem Holz und er wollte wetten, dass es nicht herunterfiele. Er traute sich nicht. Ich habe kein Lineal zu Hand und die Schwarze ist zu quirlig.
Der Alte baumelt auf der Stelle und die Schwarze wirft ihren Kopf in den Nacken. Ihr Rücken ist kerzengerade, lässt sie majestätisch wirken. Gute Haltung wird unterschätzt, von den Barfüßigen und dabei wäre schon ihr Rücken Grund genug, sich in sie zu verlieben. Ich habe das Gefühl, dass mein Ohr anschwillt, weil die Frau mit ihrem Dröhnen nicht nachlässt. Sie ist unerbittlich. Ich verstehe kein Wort mehr, nur Brummen und Pfeifen, etwas Quälendes und ich wünsche, sie würde in mein anderes Ohr quaken. Dem alten Mann mit dem dicken Bauch rinnt der Schweiß von der Stirn über die Nase über das Kinn auf sein hellblaues Hemd, Krawatte korrekt gebunden bis auf Anschlag Kragen, sein Kopf puterrot. Das bemerkt auch die Schwarze und dankt ihm für den Tanz, aber er will weiter und sie lacht und schüttelt den Kopf und dann strahlt sie und tanzt mit ihm weiter. Wenn ich einmal alt und dick bin, möchte ich auch mit ihr tanzen, immer weiter bis ins Nirgendwo. Erst als die Musik abbricht, fällt er erschöpft auf ebenso klapprigen Stuhl zurück. Sie aber bedankt sich überschwänglich und er lächelt zum Dank und als ob das nicht schon genug wäre, nimmt sie seinen verschwitzten krebsroten Kopf zwischen ihre Hände und drückt ihm einen lauten Schmatzer auf die Wange. Ich stöhne. Die Frau hält inne und sieht mich fragend an. Ich suche nach ihrer Hand, nach dem Glas darin, um eine Gelegenheit zu finden, es zu füllen, aber es ist voll, sie hatte keine Zeit es zu leeren und die Hitze hat es nicht verdunstet. Jetzt lächle auch ich und instinktiv erwidert sie mein Lächeln, aber es ist kein Strahlen, weder von mir noch von ihr.
Die Frau hat nichts mehr zu erzählen, ich sowieso nicht und wir schweigen. Dann umfasse ich ihre Hüfte und drehe sie auf die andere Seite. Wieder ist sie überrascht, aber dann entdecke ich doch so etwas wie Glanz in ihren Augen. Sie fuchtelt mit den Händen, als hadere sie, mich ihrerseits anzufassen, nur mal so, ohne direkte Funktion, aber ihr Mut verlässt sie und endlich nippt sie an ihrem Glas. So könnte ich die Schwarze besser sehen, aber ich traue mich nicht, solange ich selbst beobachtet werde. Wären keine Frauen auf dem Parkett würde ich die Männer beobachten, die Frauen anstarren, immer so, dass sie es nicht merken, immer so, dass sie glauben, die Schönen würden es nicht registrieren, aber natürlich wissen sie davon und während die Spanner ihren Blick verschämt abwenden, wenn die Beobachtete aufblickt, halte ich ihrem Blick stand. Ich weiß, dass du mich ansiehst, sagen ihre Augen und meine Augen verraten, dass ich weiß, dass sie es weiß. Sie sollen es wissen. Sie sollen nicht nur heimlich genießen, in diesem Momenten begehrt zu sein, sie sollen wissen, dass ich mich zu ihnen bekenne, ja, schreie ich, dein Anblick fasziniert mich, ich kann nicht von dir ablassen, auch wenn du mich mit Ignoranz strafst. Für diesen Moment wohlbemerkt und für jeden weiteren. Ich bin es gewohnt, nicht begehrt zu sein, der arme Wicht, der hoffnungslose Glotzer, so einer von der Sorte, der heimlich auf der Toilette verschwindet und mit dem auf seinen Pupillen eingebrannten Bild der Schönheit seinem ausgedörrten Pimmel einen kümmerlichen Rest der schalen Flüssigkeit rauspresst. Der plastische Ausdruck der Frauen, die auf einen wie mich spucken, aus dem halbschlaffen Glied rausgerotzte Spucke der Verachtung.
Die Schwarze hat sich in eine Kong-Fu-Grundhaltung positioniert, nur mit dem Handflächen nach oben und sie winkt jemanden, nur mit ihren Fingern, herbei. Ihr Blick ist ernst, die Augen zu schmalen Schlitzen verengt, sie duldet keine Widerrede. Alles reduziert sich auf ein »nur«. Ihr Oberkörper wippt, im Takt der Musik, die ich schon nicht mehr wirklich wahrnehme, wippt, beschwingt. Auf der anderen Seite fühlt sich ein Mann angesprochen und strauchelt in einen John Travolta Tanz, mehr gewollt als gekonnt, Koma stände ihm besser, denke ich, und als die Schwarze endlich ihr befreiendes Lachen entlässt und dabei wieder ihren Mund aufreißt, ihre verstörend schönes Elfenbein im Schwarzlicht zur Geltung bringt, weißer als weiß, leuchtend weiß, zweifle ich, ob sie Gefallen daran findet oder auch ihn nur verhöhnt. Mit ausladendem Armrudern kommt er ihr entgegen. Er will die schleichenden Schritte einer Katze andeuten, aber er ist zu schlaksig und ungelenk und es ist alles andere als anziehend, aus meiner Perspektive schon mal gar nicht. Schon dreht sie sich weg, eilt zwei Schritte nach einem Bartisch, ergreift wahllos ein herrenloses Glas und ruft etwas in die Menge, stellt das Glas, ohne getrunken zu haben zurück, richtet sich erneut vor dem anpirschenden auf, kerzengerade und ermahnt mit strengem Zeigefinger. Auf ihren Lippen entdecke ich eine Textzeile, doch ich bin schon taub und sie geht für mich verloren. Wieder wirbelt sie um ihre eigene Achse und erkennt den Hünen, der abwechselnd die Arme in die Luft stößt, mit den Zeigefingern zur Decke stochert und sie fällt in sein Tanzen ein, sein Spiegelbild, denn er strahlt, noch immer. Er kann wohl nicht damit aufhören oder er kann einfach nicht anders, wie ich einfach nicht anders kann, als nicht zu strahlen. Jetzt sehen sie aus, wie ein perfektes Tanzfilm-Paar und ich kapiere endlich, dass sie restlos alle Männer bezaubern will, nein, muss. Nur John Travolta kapiert das nicht. Er ist enttäuscht und flüchtet sich in ein monotones linker Fuß, rechter Fuß vor, zurück.
Mittlerweile haben auch die anderen Frauen ihre Schuhe ausgezogen, nur Agatha nicht und auch nicht die Schwarze. Bemerkenswert, denke ich, ausgerechnet.
Ich sehe an der Brüllfrau hinab, was sie sofort bemerkt und innehalten lässt. Auch sie hat keine Schuhe. Ich hebe nachdenklich die Augenbrauen und sie quittiert mit bisschen Verlegenheit, wohl denkt sie, ich rüge sie. Auch ihre Zehen sind rot. Ich mag kein rot, will ich ihr sagen, befürchte aber, sie könnte es so verstehen, wie ich es meine. Dann könnte sie gehen und mich schutzlos mit der Schwarzen zurücklassen.
Das letzte, was mir die Frau in mein gesundes Ohr brüllt war „Dirndl,“ meine ich und taxiere ich ihre Brüste. Vielleicht einen Moment zu lang, schon schwankt sie zwischen Pikiert sein und erneuter Verlegenheit, aber sie hat keinen Grund sich zu schämen, denn ihre Brüste der entsprechen Dirndlnorm. Ich teile ihr meine Überlegung mit. Es ist der erste Satz, der mir seit Stunden über die Lippen rollt und ihr Inhalt scheint zu gefallen. Sie streckt ihren Rücken noch eine Spur gerader und presst ihren Busen mit unverhohlenem Stolz in ihre textile Spannung. Ich wundere mich, denn Frauen wissen im Allgemeinen gut über die Wirkung ihrer Rundungen Bescheid. Eigentlich will ich ihren Busen nicht weiter begutachten, auch nicht aus formeller Höflichkeit. Man sieht, wie mir erst jetzt auffällt, sowieso ungebührlich viel, weil der Ausschnitt zu wuchtig geraten ist. Das ist auch der Grund weshalb ich keine Dirndl mag, aber auch das verschweige ich. Ich will, dass sie weiterredet, bevor ich die Schwarze endgültig verliere. Unerwartet kommt der Ausschnitt ein paar Zentimeter näher, was mich augenblicklich eine volle Schrittlänge zurückweichen lässt. Übertrieben, doch das wird mir zu spät klar und so blicke ich noch einmal anerkennend auf ihren Balkon und tue, als könne man die ganze Pracht nur in respektvollem Abstand würdigen. Sie ist zufrieden. Ich bin es auch, denn sie hat mir weiteres mitzuteilen.
Die Schwarze hüpft auf einer Stelle. Ihre Arme und Hände sind überall und nirgends. Es gibt Menschen, die, egal was sie tun, schön sind. Wenn sie die Arme zur Decke reißt, rutscht ihr Rolli ein Stück nach oben, soviel, dass ein daumenbreiter Rand ihres Rückens zu sehen ist. Ein dunkler, ebener, vollendeter Rand. Ein paar Quadratzentimeter versteckter Haut, das in mir ein Brennen entzündet. Vorhin beobachtete ich eine Frau, die in der Hocke ihre Schnürsenkel löste und dabei den Blick auf ihr halben Kehrseite freigab. Sie hatte einen weißen Stringtanga an, den sie gleich mit präsentierte und dazu noch eine Menge Po. Das interessanteste an einem Tangaanblick liegt unter dem minimalistischen Dreieck, dort wo die Backen aufeinander treffen. Sie hatte dort ein Grübchen. In solchen Dingen bin ich ein unversöhnlicher Ästhetiker, ohne mir diesen Luxus erlauben zu dürfen. Bei der Schwarzen ist kein Grübchen zu sehen, keine Hautfalte, kein Hirschgeweih, kein Tanga, nur ein Strich makelloser Haut. Bedeutungslos, wenn man das Umfeld nicht kennt.
Jeden Moment macht die Schwarze etwas anderes. Dann steht sie wieder, sieht sich um, lacht, tanzt, spurtet zurück zu ihrem Tisch, stets greift sie nach ihrem Glas, ohne etwas zu trinken, wechselt ein paar Worte mit den Umstehenden, kehrt zurück zur Tanzfläche, sucht sich ein neues Opfer, tanzt ihn an, mal wie Uma Turman, mal wie ein Schattenwesen. Es fällt mir zunehmend schwerer mich zu konzentrieren. Mit jedem Song wird sie schneller, wilder, freier, ohne das Anzeichen einer Anstrengung. Immer wieder reißt sie den Mund zu einem Lachen auf, mal schreit sie, mal gestikuliert sie ungestüm, bis ich ihrer Choreografie endgültig nicht mehr folgen kann. Den Zeitpunkt zur heimlichen Selbstentladung auf dem schmierigen Pissoir habe ich unwiderruflich verpasst und nun bemerke ich, dass auch die Brüllfrau nicht mehr in mein Ohr schreit. An Stelle der Realität tritt ein undefiniertes Geflirre, ein abstrakter Rausch, das Verhäckseln aller Details zu einem postmodernen Gemälde. Eine Art Blitzlichtgewitter unterschiedlichster Sinneseindrücke löst meine Gesamtheit auf. Ich zerfalle in Einzelteile, in einem Zustand extremster Ambivalenz. Die Schwarze mutiert zu einer dämonischen Dunstwolke, ein mordlüsternes Monster einer anderen Sphäre, während die Brüllfrau nuckelnd an meinem Genital hängt und ich meine schwachen und zitternde Knie auf ihre ballongroßen Brüste abstützen muss. Weil ich noch immer Schuhe trage, ist mir den Kontakt zum Boden verwehrt. Der Hüne deutet auf die leere Straße und das kalte glatte Glas der Fensterscheibe, die uns noch trennt, zieht mich wie ein ungeheuerlicher Magnet an. Die Brüllfrau bleibt nuckelnd zurück und mein Schwanz wird länger und länger und der Hüne strahlt, deutet anerkennend mit seinen Daumen, gut gemacht, sagt er und ich kalkuliere, ob mich die Saugende halten wird, wenn ich aus dem Fenster stürze. Aber so schlecht ist es nicht, wie sie das macht, auch wenn sie inzwischen hinter ihren Brüsten verschwunden ist, die von den letzten Fetzen ihrer spitzenbesetzten Tracht zusammengehalten werden. Plötzlich greif eine letzte Hoffnung nach mir, wenn ich nur ejakulierte, wäre alle Last, aller Druck, alle Spannungen von mir, würde sie damit fortschießen, als wäre ich nur der Stöpsel einer gigantisch ausblasbaren Puppe, in der ich mich verklemmt hätte. Vom Hünen sehe ich nur noch die beiden Händen, die über seinem Kopf die unglaubliche Länge angeben, so wie der Angler seinen Karpfen wachsen lässt und dann steht plötzlich die Schwarze neben mir und haucht mir ins Ohr: "Aber auf die Länge kommt es doch gar nicht an, mein Süßer." Dann tippt sie kurz auf meine Brust, eine Berührung, ich stöhne und seufze, endlich eine Berührung, eine kurze nur, aber, was soll´s, sie hat mich angefasst, nicht da, wo ich es gerne hätte, aber ihr Zeigefinger, ihre pure Haut auf meiner Brust, fast kann ich ihn spüren, voller Verlangen ihn zu saugen und zu lecken und zu schlecken und zu schmecken und nach Atem ringend stürze ich rücklings aus dem Fenster in den kühlen Morgen.
Nur Agatha sieht mir traurig zu und betätigt ein letztes Mal den Auslöser.
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Ort: Windenburg - Festivalgelände Charakter: Blaze / Nadine / Denize / Chip Geschichtsstrang: Musikfestival - Tag 1 Gruppe: Grün Chip taucht noch schnell die Unterarme ins Plantschbecken für eine kurze Abkühlung. „Ist schon ganz schön heiß geworden, der Planet sticht.“ Dann richtet er sich auf und geht mit Blaze los. Sie sind nicht die Einzigen denen der Magen knurrt. An den Essensständen herrscht ziemlicher Trubel und Chips Magen bewegt sich gefühlt noch weiter Richtung Kniekehle. "Ich bin dann für Döner oder sowas...mit allem drin und diesem scharfen Pulverzeug." Chip sabbert schon fast beim bloßen Gedanken daran. Blaze Magen könnte ebenfalls schnell was vertragen, sonst hält er nicht durch bis am Abend. Aber erst die Tickets. "Vielleicht gibts ja auch wieder diesen Gyros Stand, DER war hammer!" überlegt er, während er sich umsieht. "Gyros wär auch ne Alternative...eigentlich grad alles. " nickt Chip schon leicht verzweifelt während sie weiter Richtung Ticketstand gehen. Blaze entdeckt einen Stand der sein Interesse weckt und stösst Chip mit dem Ellbogen an. "Sieh mal da. Tattoos und Piercings." sein Vater würde ausrasten. Was ist das? "Ha! Sogar mit Glückrad!" Im selben Moment schiesst ihm die nächste Mutprobe in den Kopf. Blaze grinst. "Wo?" Chip ist sofort hellhörig . Ein Tattoo will er eigentlich schon länger, aber das ist einfach so sauteuer. Er sieht den Stand, an dem gerade einer tätowiert wird. "Ge il...ich hab schon ewig eine Idee im Kopf ...ein mechanischer Arm...so mit Schrauben, , Zahnrädern und allem..von der Schulterkugel oben , bis zum Handgelenk....könnt ich mir aber nie leisten." Er seufzt. "Was meinst du mit Glücksrad?" "Na da!" Blaze zeigt auf ein Schild. „Jedes Piercing nur 15 Simoleons aber das Rad entscheidet wo. Und da ist auch eins für Tattoos.“ Blaze lacht. "Stell dir vor, du musst dir was ins Gesicht stechen lassen." "Alter...!" Chip nimmt die Cap ab und kratzt sich am Kopf. "Aber was...wenn du nen Volltreffer hast und es dir aussuchen kannst? Gibt`s die Option auch...?" Er wird aufgeregt. "Mann...ich will das machen...sch...egal... Ich kann mir doch eh nie eins leisten sonst." Dann schaut er wieder Blaze an, setzt die Cap wieder auf und fragt:"Und du? Tattoo oder Piercing? " Dann fällt ihm auf, dass die Alternativen beim Piercing auch nicht viel besser sind. "Boah...so ein Piercing an der falschen Stelle....ich mein...für manche mag da ja jede Stelle richtig sein, aber..." Ihm fallen am eigenen Körper grade verschiedene, ziemlich Unangenehme ein. Er schüttelt sich. "Nein...brrrr...wenn dann Tattoo." Blaze grinst. "Aber ein Piercing kann man wieder rausnehmen." Er geht weiter. "Vergiss es, mein Vater würde mich töten." lacht er während er sich weiter die Merch-Stände anschaut. "Was hast du denn seit Neuestem für Skrupel? " Chip grinst. "Wenn du nen Fehlgriff machst am Glücksrad, kommt's vielleicht wohin, wo üblicherweise keine Sonne hinscheint....dann merkt er nix." „Neustem? Ich mach alles, so langs Dad nicht mitkriegt, und so ein Tattoo im Gesicht oder ein Nasenring würd ihm auf jeden Fall auffallen." Blaze hätte schon lang ein Auge auf ein Motiv am Hals geworfen... Aber tja. Nur noch ein halbes Jahr. "Wenn er mich jetzt auf die Strasse setzt, hab ich gesch issen." Muss nicht sein. Vor allem mit der Taschengeldkürzung. "Hey..war nur ein Joke." wiegelt Chip ab und grinst weiter. Sie nähern sich dem Ticketstand und Chip kramt in seinen Hosentaschen nach seiner Eintrittskarte. "Gut dass wir die schon so lange gekauft haben....jetzt gäb's da nichts mehr." sagt er zu Blaze , als er sie gefunden hat. Verblüfft schaut er auf seine Hand, in der sich das Ticket und ein kleines Plastiktütchen mit Weed befinden. "Ups." Schnell schiebt er Blaze das Gras in die Hosentasche und meint, während er sein Ticket entknittert. "Das war eh für dich gedacht." "Danke, mann." Blaze entfaltet sein Ticket und tritt an den Stand. Er reicht dem Mann in der Kabine die Eintrittskarte.
Dieser hat einen ganzen Stapel Bändchen und Müll Tokens schon vorbereitet. Er hält ihm die Schlinge hin, er steckt die Hand hindurch und mit einer Stanze klemmt er das Metallteilchen fest, damit nichts mehr abgeht. Blaze zieht den Arm zurück und betrachtet das Stoffband. Es hat wiedermal ein cooles Design. "Hier, dein Token und der Müllsack, bitte Token und den vollen Sack bei der Deponie abgeben, dann gibts den Pfand zurück." Blaze steckt die grüne Plastikmünze ein. Er hat noch nie einen vollen Sack abgegeben. Am Anfang kleben sie immer einen Müllsack an einen Stuhl und befüllen ihn auch. Doch mit steigendem Pegel wird der Sack nichtiger und nichtiger. Am Ande wird der Platz sowieso wieder wie ein Schlachtfeld aussehen. Ganz wie jedes Jahr. Blaze klemmt den Müllsack und die Broschüre mit dem Line Up unter den Arm und tritt zur Seite. Er zündet sich eine Zigarette an während er auf Chip wartet. Nachdem Chip ebenfalls Bändel,Münze und Sack erhalten hat , fragt er im Weggehen Blaze:" Was machst du eigentlich immer mit deinen Bändern , wenn 's Festival vorbei ist?" Seine liegen in einer Schublade und er hatte mal gedacht ein Skateboard damit zu verzieren oder so...einfach als Erinnerung. "Nix, ich dachte mal ich bewahr sie auf aber..." Blaze zuckt die Schultern. Ihm reichen die Erinnerungen die er im Kopf hat. Blaze faltet die Broschüre auf. Auf der Rückseite befindet sich eine Karte vom Gelände. Vorne drauf sind die Tage und die Bands die auftreten. Er zeigt drauf : "Nach 24 Uhr gibt wieder ne Aftershowparty." stellt er erfreut fest. "Party ist immer cool...hoffentlich kann man die Mädels auch dafür begeistern...ich würd zu gern mal Denize ein bisschen außer Rand und Band sehen." Chip gefällt die Vorstellung, aber trotzdem wird er langsam ungeduldig. Sein Magen grummelt ohne Ende. " Lass uns Essen holen und dann in Ruhe nochmal lesen...komm, ich werd sonst gleich ganz ungenießbar." Blaze faltet den Zettel und steckt ihn ein während er Chip hinterher eilt. Zurück beim Zeltplatz sitzt immer noch Chris der die Beine ausstreckt und sich in der Sonne fläzt. Er blickt auf. Die Mädchen sind noch nicht zurück. Blaze klebt, wie immer den Müllsack an einen Stuhl und sieht ihn schon am ende des Festivals, halb leer und zerknittert am Boden liegen. Die beste Verwendung dafür, hat man eigentlich nur wenn es regnet. Dann kann man drei Löcher rein schneiden und das Teil als Pelerine tragen. Kommt gut! Gerade als er vorschlagen will, vor zu gehen, kommen die Mädchen zurück. Sie wirken vergnügt. Sogar Nadine hat ihr Lächeln gefunden auch wenn es sich schmälert als sie Blaze wieder erblickt. "Da ist ein toller Schmuckstand." schwärmt Denize. "Wunderschöne Ketten und Ringe. Da müssen wir später nochmal hin." freut sie sich in der Runde."Wir haben euch eins dieser Toiletten-Bändchen mitgebracht." Sie reicht Chip und dann Blaze eins. Anders als die Festivalbändchen ist dieses aus Plastik. Kostenloses benutzen der Sanitäranlagen. Lohnt sich! Blaze bedankt sich, schnallt das neongrüne Band um und nippst es fest. "Gehn wir jetzt was essen?" fragt er in die Runde und blickt auch zu Chris. Chip verstaut seinen Sack erstmal im Zelt. Dankend nimmt er danach von Denize das Plastikband an und fragt dann: "Machst du mir's um?" Er schaut ihr direkt in die Augen dabei. "Sicher." Denize lächelt und knipst das Band um sein Handgelenk welches er ihr hinhält. "Sitzt, wackelt und hat Luft." bestätigt sie grinsend. Chip genießt das prickelnde Gefühl, als ihre Finger ihn beim Befestigen sachte berühren und als sie fertig ist flüstert er:" Das nehm ich nie mehr ab." Dann schaut er Chris an , wie er da in seinem Stuhl hängt und lacht:" So lässt es sich leben, was? Aber ich sag dir eins...entscheid dich schnell, ob du mitkommst, sonst lauf ich Amok...hungrig ist's mit mir kein Genuß."
"Hör lieber auf ihn." sagt Blaze. Chris streckt sich nochmal und steht auf. Er kratzt sich am Rücken. "Dann los." Er tastet kurz seine Taschen ab. Das Bier lässt er im Getränkehalter des Stuhls zurück. Ist vermutlich eh fast leer. "Geh voran Hulk." sagt Blaze zu Chip. Der grinst. "Bin kurz vor der Verwandlung...nur die holde Maid kann mich davor bewahren...und ne Riesenportion Döner oder so." antwortet er mit einem Seitenblick zu Denize um dann, mit tiefer, verstellter Stimme:" Hulk hungrig!" rufend im Eiltempo voraus zu gehen. Der Duft , der ihnen aus den verschiedenen Buden entgegenschlägt , zwingt Chip fast in die Knie. "Ich hol mir jetzt hier nen Döner und dann in Ruhe noch was anderes,muss das Tier beruhigen." Er zeigt auf seinen Magen. "Magst auch einen? Ich lad dich ein." fragt er Denize. Sie nickt lächelnd und Chip freut sich. Bisschen Kavalier spielen macht irgendwie auch Spaß. In beiden Händen einen Döner balancierend und eine Bierflasche unter den Arm geklemmt, zeigt Chip auf einen Tisch am Rande." Da haben wir ne schöne Aussicht aufs Meer." Er steuert den Platz an , lässt sich auf einen Stuhl fallen, reicht Denize ihren Döner und breitet genüsslich sein Essen vor sich aus. Ebenfalls mit Essen eingedeckt, setzen sich Blaze und Chris mit an den Tisch. Als Chris Nadine sieht, die mit ihrem Essen neben dem Tisch steht, der nur vier Stühle hat, steht er auf. "Hier setz dich." sagt er und zeigt auf seinen Stuhl. Sie lächelt leicht und nimmt das Angebot an während er beim Nachbartisch um den leeren Stuhl bittet. Zu fünft sitzen sie unter der Bedachten Terrasse. Das Getümmel ist gross um diese Zeit. "Hey Chris." meint Blaze kauend. "Hats du nicht mal Schlagzeug gespielt?" "Ja hab ich. - Immer noch eigentlich." entgegnet er und beißt in seinen Döner. "Willst du nicht in unserer Band mitspielen?" Blaze blickt ihn interessiert an.
"Weiss nicht?" gibt Chris kauend zurück. Chips Magen ist etwas beruhigt nach den ersten Bissen und er ist gespannt auf Chris' Antwort. "Was heißt weiß nicht?" fragt er und schaut ihn an. "Wir werden die Musikbranche revolutionieren....das solltest du nicht verpassen. Er schmunzelt und nickt , als wäre das schon eine Tatsache. "Ihr habt eine Band?" fragt Denize, die ebenso überrascht aussieht wie Nadine. Doch Letztere schweigt. "Na ja....wenn man davon ausgeht, dass jede Manifestation in unserem Universum erstmal eine Idee oder Plan war....dann haben wir ne Band.antwortet Chip Denize und beißt , überzeugt von der Richtigkeit seiner Aussage, in seinen Döner. "Was wollt ihr denn spielen?" fragt Chris noch immer skeptisch. Die Frage wollen Nadine und Denize auch beantwortet wissen. "Punk 'n Roll!" antwortet Blaze und grinst überzeugt. "Uff..." Chris schüttelt den Kopf. "Is mir zu wild. Ich mags smooth." "Waaa? Jetz sei nich so ein Weichei, alter." Blaze schubst ihn an der Schulter an.
Chip nickt. „Man muss immer mal was Neues ausprobieren...das hält jung.“ Er sieht Chris an. „Bist doch noch keine 80....dann kannst immer noch smoother weiter machen.“ Er schiebt den letzten Bissen in den Mund und wischt sich mit der Serviette die Lippen und Hände ab."So und jetzt was Süßes, sonst noch jemand?" Denize schüttelt den Kopf und Nadine ist noch nicht mal mit der ersten Portion fertig. Blaze kaut den letzten Bissen und wirft die Alufolienkugel auf den Tisch. Er lehnt sich zurück und greift nach dem Bier. "Ich nich." meint er und trinkt. Zu Chris sagt er: "Sag halt das du zu weich bist." Chris, der ebenfalls satt ist antwortet auf die Bandsache: "Wir können betrunken am Skateplatz irgendwas Jammen, aber ich bin echt nicht der Typ für sowas Ernstes wie ne Band." "Was spielst du denn so?" fragt Nadine interessiert. Blaze fällt gar nicht auf, dass sie grade versucht ihn eifersüchtig zu machen. "Ich spiel am liebsten zu Jazz und so. Was Ruhiges eben. Zum Entspannen." erklärt Chris. Blaze schüttelt heftig den Kopf. "Psych! Du hast dein Schlagzeug echt nicht verdient! So ein Teil muss man quälen! Und zwar richtig!" Chip kommt mit einem Falafel-Wrap wieder zurück an den Tisch. "Die haben gar nix Süßes hier...aber das tut's auch." meint er grinsend, als er sich setzt. "Im Ernst ,Chris? Fahrstuhlmusik?" kommentiert er die letzten Sätze, die er mitbekommen hat. "Da bin ich aber voll bei Blaze...kriegst auch einen Gehörschutz, wenn's nur um die Lautstärke geht. " Bestimmt ist Chris so einer, der aus Vernunftsgründen auch bei Konzerten immer Ohrstöpsel trägt und ganz hinten steht, damit das Trommelfell auch ja keinen Schaden nimmt. Chip schüttelt innerlich den Kopf. Vielleicht besser, wenn er nicht in der Band spielt...der wär nur am nörgeln wahrscheinlich. "Darum gehts nicht." meint Chris relaxt. "Ist einfach nicht mein Stil. Okay?" er wirkt entspannt, nicht so als müsse er sich rechtfertigen.
Chip widmet sich wieder seinem Wrap und dem Bier. Er zuckt die Schultern und lässt seinen Blick übers Meer schweifen. Ist echt schön hier. "Lasst ihn doch." meint Nadine dann. "Nö! Wir brauchen nen Drummer!" gibt Blaze hartnäckig zurück. Hauptsächlich weil Nadine Partei ergriffen hat. Eigentlich ist es ihm egal ob Chris will oder nicht. Ist sein Ding. Und wer nicht will der hat schon. "Und was spielt ihr für Instrumente?" fragt Denize. "Bass ." antwortet Chip und spielt kurz ein Luftinstrument zu Demonstrationszwecken. Er lächelt sie zufrieden an. Dass sie noch gar kein Instrument haben im Moment, ist nicht wichtig. Er freut sich drauf, das zählt. "Und du? Singst?" fragt Denize belustigt an Blaze gerichtet. Dieser bejaht die Frage widererwarten. "Wirklich?" fragt sie verblüfft nach. "Traust du mir nich' zu oder was? - Meine engelsgleiche Stimme!" Blaze grinst. Nadine sagt nichts. Sie war dabei als sie den Blues gesungen haben. Sie würde seine Stimme nicht als engelsgleich beschreiben, aber er trift den Ton. Für eine Rockband sicher ganz okay. Doch das will sie nicht zugeben. "Na dann viel Glück dabei." meint Chris. "Ja. Ich würde gern mal hören was ihr so spielt." ergänzt Denize und lächelt dabei Chip an. "Blaze hat schon ne Röhre, wenn er will...außerdem kommt das alles mit der Zeit...die Übung macht's." Chip trinkt von seinem Bier und merkt, dass es ziemlich törnt. "Kommt wohl von der Hitze." denkt er amüsiert. Dann erwidert er Denize'Lächeln. "Klar, wenn wir mal nen Proberaum haben, kommst du zum Zuschauen...wir brauchen ja auch noch Groupies." Er zwinkert ihr übermütig zu. Denize kichert. Chris meint: "Stimmt schon. Man muss sich halt einfach trauen. Und die Eier trau ich euch zu." er grinst und leert die Flasche. "Ach übrigens." erinnert er sich: "Da ist ein neuer Sprayer in der Stadt. Nehmt euch in Acht." er grinst. "Wieso?" fragt Blaze. "Auf der alten Textilfabrik ist was Neues. Und es trägt nicht deine Handschrift." Blaze versteht, dann entspannt er sich. "Achso. Keine Sorge. Davon weiß ich." meint er lächelnd. Er sagt nicht wer das war und warum oder woher er das weiß. Das war einfach ein lustiger Abend gewesen. "Na dann." gibt Chris zurück. "Gehn wir zum Platz zurück? Ich hab noch nen Pavillon zum drunter sitzen wenn ihr wollt. Die Sonne brennt ganz schön." Chris reibt sich über den Arm. Im selben Moment dringt ein dumpfes Dröhnen, gefolgt von einem hochfrequenten Pfeifen zu ihnen herüber. "One, two...One, two.. test, test." schallt eine tiefe Stimme über das Gelände. Dann jault eine E-Gitarre auf und ein tiefer Basslauf ist zu hören....das ganze endet in einer schrillen Rückkopplung. "Soundcheck , cool. Lasst uns mal schauen gehen." Chip kippt den Rest seines Bieres hinunter und schaut auffordernd in die Runde. Auf einer der kleineren Bühnen sind ein ein paar Roadies und Musiker beim Instrumentenaufbau. Kabeltrommeln werden herumgetragen, Mikrofonständer zusammengeschraubt, es herrscht rege Geschäftigkeit. Chips Augen bekommen einen verträumten Ausdruck. Er stupst Blaze kurz mit dem Ellbogen an. "Hey, irgendwann machen wir das auch auf nem Festival." Er imitiert mit tiefer Stimme den Sänger beim Check:" Number nine...number nine..." und spielt dann wieder ein Luftbasssolo , begleitet von lässigem Kopfnicken, Wippen und coolen Blicken zu Denize. "Und das Publikum wird abgehen!" Blaze sieht sich schon da oben stehen und in die Menge springen - irgendwann. Dafür müssen sie aber noch üben... "Also ich geh jetzt zurück." sagt Nadine und geht Richtung Chris. Denize betrachtet die Arbeiten auf der Bühne interessiert, dann blickt sie zu Blaze. "Willst du Chris nicht helfen den Pavillon aufzustellen?" fragt sie zuckersüß und reißt ihn damit aus seinen Träumereien. Er sieht sich um und erblickt grad noch wie Nadine nen Abgang macht. Eigentlich hat er ja keine Lust da jetzt mit hinzugehen, andererseits ist die Aussicht auf gechilltes Hängen unter nem Dach mit kühlem Bier auf einem Festivalstuhl in angenehmer Runde nicht zu verachten... Er mustert Denize, dann Chip. Was solls. Dagegen kann er sowieso nichts tun. "Na schön. Bis später." er hebt die fast leere Flasche kurz an und macht sich auf den Weg zum Zeltplatz. Chip registriert verblüfft, dass sich da unverhofft eine Gelegenheit auftut, mit Denize was zu machen, ohne dauernd Nadines teilnahmslose Miene sehen zu müssen. Der Stimmungspegel hebt sich nochmal. "Hat sie das jetzt so eingefädelt, oder? Nein...Denize doch nicht, die ist doch nicht so ...oder doch?" Chip verwirft die Gedanken. "Sch...egal...carpe diem." "Bis dann." verabschiedet er sich von den Anderen und hofft, dass zwischen Nadine und Blaze nicht irgendwas vorfallen wird, was die Aussicht auf eine Entschuldigung in noch weitere Ferne rücken lässt. "Sie mal da!" ruft Denize aufgeregt, kaum ist Blaze weg. Sie zeigt auf die Rollschuhbahn. Rollschuh fahren? Das ist jetzt nicht ganz was er sich vorgestellt hat...aber ...was soll's...ist ja schließlich kein Eiskunstlauf mit Ganzkörperstrumpfhose und Tüllröckchen. "Kannst du das ?Ich hab's noch nie probiert...aber was auf dem Board geht, wird auf diesen vier Rollen wohl auch gehen." Er hakt sie unter und zieht sie Richtung Kasse. Denize folgt vergnügt. "Hab ich schon lang nicht mehr gemacht. Aber das macht bestimmt Spaß!" Sie wählen sich ihre Schuhe aus in dem sie die Größe nennen und schnallen sich die Rollen um. Denize geht über die Wiese und setzt den ersten Fuss auf die glatte Rollbahn. Fröhlich dreht sie sich zu Chip um und lacht angesichts seines skeptischen Blicks auf seine eigenen Rollen. "Kommst du?"Chip muss sich noch einen Moment an der Bande festhalten. Das hier ist schon was anderes als auf dem Board . Dann nimmt er beherzt Schwung und rollt ihr entgegen. "Ich brauch noch Unterstützung." lacht er , nimmt ihre Hand und legt an Tempo etwas zu.
Es ist anfangs sehr ungewohnt und hin und wieder lassen die Reflexe sie nach dem Gleichgewicht suchen, doch Denize hält Chips Hand fest, bis beide die Rollen einigermaßen unter Kontrolle haben. Denize versucht ihr ersten kleinen Figuren und muss feststellen: "Auf Schlittschuhen ist es irgendwie einfacher." sie grinst.
Chip, unter anderem vom Alkohol beflügelt, traut sich auch erste Drehungen. "Keine Ahnung, aber das ist irgendwie cool." Er dreht sich und fährt einmal um Denize herum. "Was machen die da immer für Zeug beim Eiskunstlauf?" Er läuft auf sie zu, nimmt sie bei der Taille und hebt sie hoch. "Dann noch einmal rumdrehen..." er schafft die Drehung und kann sie gerade noch auf dem Boden absetzen, bevor er wild mit den Armen rudernd versucht das Gleichgewicht wieder zu erlangen.
Es gelingt und er rollt grinsend wieder neben ihr her.Sie lacht und sieht ihm beim Fahren nach . Sie grinst und dreht sich, fährt ein wenig rückwärts. Aber es ist unglaublich heiss in der Mittagssonne. Chip sieht, dass Denize ganz rote Wangen bekommt und er selber hat auch schon Schweißperlen auf der Stirn. Er rollt neben sie und verlangsamt das Tempo.
"Ziemlich heiss, hm?" Sie gefällt ihm noch besser so erhitzt und fröhlich lachend, aber er will nicht verantwortlich dafür sein, wenn sie hier in der Hitze umkippt. "Magst du wieder zu den Anderen und was Kaltes trinken?"fragt er leicht besorgt. "Was Kühles trinken hört sich gut an." sie lächelt und streicht sich die Locken hinter ein Ohr. "Und ich glaub ich will mich umziehen." sie zieht an ihrem Shirt um kühle Luft an ihre Haut zu lassen. "Ich find ja nicht, dass du dich umziehen musst....du siehst super aus , wie immer ..." und so verschwitzt auch ziemlich sexy " fügt er in Gedanken hinzu. Er lächelt sie an und rollt zum Ausgang. "Aber ne Erfrischung können wir wohl beide vertragen." er setzt sich auf den Boden um die Rollschuhe abzuschnallen. „Sag mal...“ meint sie als sie sich neben ihn setzt um den Verschluss der Schuhe zu öffnen. „Hast du mit Sullivan mal gesprochen?“ sie versucht beiläufig und nicht drängend zu klingen Chip durchzuckt ein Stich. "Bitte nicht jetzt..." denkt er angespannt. Äußerlich lässt er sich nichts anmerken und nestelt weiter an den Schnürsenkeln der Schuhe."Was jetzt?" Er entschließt sich zu Offenheit.
"Mmmh...und er hat mich ziemlich auflaufen lassen." Er stellt die Rollschuhe zur Seite und schnappt sich seine Eigenen. "Ich sag ja...das wird nicht einfach und Nadine macht's mit ihrer Art auch nicht leichter." Er zieht den zweiten Schuh an und steht auf. "Aber ich bleib dran, versprochen ist versprochen." Er hilft ihr hoch und meint. "So und jetzt ein kaltes Bier ...trinkst du eigentlich Alkohol?" Denize wirkt nicht zufrieden mit der Antwort. „Ich versteh schon.“ meint sie fast enttäuscht und lässt sich aufhelfen. Sie wird Nadine nochmal daran erinnern müssen. Denize hat noch nie wirklich Alkohol getrunken. Sie war immer darauf bedacht das richtige zu tun. Und Alkohol... ist... nicht im Sinne ihres Vaters. „Ja klar.“ lügt sie deshalb gekonnt. Vielleicht sollte sie sich einfach mal überzeugen, dass es nichts Schlechtes ist. Wenn sie wüsste wie Chips Vater drauf ist, wäre ihre Antwort vielleicht anders ausgefallen. Aber jetzt, möchte sie auch irgendwie... gefallen und nicht als Spaßbremse gelten. Chip ist zwar leicht erstaunt über Denize' Antwort , aber gleichzeitig auch angenehm überrascht. Das eröffnet neue Möglichkeiten. "Okay, dann lass uns gehen,am Platz wartet ein ganzes Becken voll auf uns." (in Zusammenarbeit mit @Ripzha)
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Beim Suchen eines Fotos habe ich den Fehler gemacht und habe einfach alle alten Fotos durchgeschaut. Jetzt hasse ich mein Leben. Ich hasse mich und dass ich zugelassen habe, dass ich überhaupt so werde, wie ich aktuell bin. Das ist aber sogar nur Nebensache.
Bei den vielen Fotos waren auch Screenshots dabei. Screenshots von Chatverläufen mit Freunden, über brisante Aktionen. Und dabei habe ich mich dann erst recht so richtig gehasst. Wie kann ich nur so ein Mensch sein? Da schreibe ich an einem Tag mit einer Freundin darüber, wie verrückt mich John macht, wie nervös er mich auch macht, sodass ich wichtige Dinge vergesse. Ich schreibe, wie sehr ich ihn mag, wie lieb er ist, wie viel Zeit ich mit ihm verbringe, wie häufig ich gerne mit ihm stundenlang rede, wie er einfach perfekt ist. Und sie findet es süß und will uns verkuppeln. Und ich leugne alles und behaupte es sei alles rein professionell und ich steh ja eigentlich gar nicht auf ihn. Aber verdammt stand (steh) ich auf John. Und dann habe ich 3 Tage nach diesem Chatverlauf mit jemand anderem rumgemacht, auf einer Party, weil Alkohol? Was stimmt denn mich mir nicht? Wie kann ich jemandem nur so etwas antun? Wie kann ich nur so gemein zu John sein? Und wieso fällt mir das jetzt erst auf? Am liebsten würde ich mich für all das ausgiebig entschuldigen. Aber da ich ja nicht weiß, ob er überhaupt jemals auf mich gestanden hat, oder eventuell sogar steht, behindert mich bei diesem Schritt extrem die Angst davor, die Freundschaft zu ihm kaputt zu machen. Vielleicht kann ich mich irgendwann dazu aufraffen und mich ausgiebig bei ihm entschuldigen. Er hat es auf jedenfall verdient. Er ist eine wundervolle Person. Äußerlich nicht besonders anziehend, aber sein Charakter ist Gold. Ich kenne absolut keine Person, die so einen wundervollen Charakter hat, wie er. Er ist so fürsorglich, und lieb, und interessiert sich für viele verschiedene Themen. Er ist immer hilfsbereit und hört still Problemen zu, um dann zu versuchen, sie zu lösen. Er ist immer für einen da und versetzt für einen Freund in Not auch einen eventuell besseren Freund in Nicht-Not (jedenfalls versetzt er einen seiner besten Freunde um 3 Uhr nachts nur um meinem besoffenen Ich zu helfen und mit meinem besoffenen Ich zu reden). Ich habe noch nie eine so liebe Person getroffen.
Schade, dass mir all diese Aspekte erst 3-4 Jahre nach dem Ganzen auffallen... Wer weiß, hätte ich mir früher eingestanden, dass meine Gefühle für ihn sowohl echt als auch berechtigt sind, und hätte ich mich dann getraut irgendwo mal den ersten Schritt zu machen, wer weiß, vielleicht wären wir dann jetzt zusammen. Vielleicht ginge es mir dann mental besser. Aber vielleicht wäre auch alles kompliziert geworden. Und vielleicht, wenn ich es endlich geschafft habe meine Probleme anders zu lösen, als durchs Essen, und wenn mein Körper dafür gesorgt hat, dass mein Selbstbewusstsein besser geworden ist, vielleicht finde ich dann den Mut, mich wenigstens dafür zu Entschuldigen. Vielleicht finde ich dann auch den Mut, um sein Erster Kuss zu sein.
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The darker my world is...
Appetit habe ich noch immer keinen. Und bis aufs Wochenende hält sich meine Nahrungsaufnahme sehr in Grenzen. Letzte Woche kaum etwas, außer eine Pizza und ne Scheibe Käse. Diese Woche noch nichts. Euphoria. Wanna dance, wanna laugh, wanna run, wanna move move move.
Gestern Abend war der Römer bei mir. Zwei Stunden, sehr ehrlich, sehr offen, danke dafür. Ich war aufgeregt, ein bisschen. Aber war alles gut, sogar ne anständige Tasse Kaffee hab ich hinbekommen. Anfängliches Geplänkel, muss auch, zudem war ich daran interessiert. Das erste was er fragte war, ob er was fragen dürfte. Klar, frag. Ich sollte ihm erklären, was das heißen sollte, dass der Fahrlehrer will dass ich Hypnose nicht mehr will. Und so ist es ja auch. Er will es nicht. Er hält da nichts von und fühlt sich, glaube ich, persönlich angegriffen, dass ich mit dem Römer etwas so privates teilen möchte. Wir haben gesprochen ob es nur das reine nicht wollen ist, oder ob vielleicht doch eher Eifersucht dahinter steckt. Ich glaube, er ist eifersüchtig und will gar nichts von der Hypnose wissen. Er will einfach nur nicht, dass ich mit dem Römer so eng zu schaffen habe. Aber was nützt es, die Hypnose hat mir gut getan und ich würde es so gern nochmal machen. Einfach weil es mir Urlaub von meinem Kopf erlaubt. Aber das will er mir verwehren, der Römer fand es vollkommen unverständlich. Hab ihm gesagt, dass der Fahrlehrer auch nicht wüsste, dass er bei mir wäre und er stimmte mir zu, dass das sicher auch besser so sei. Schade eigentlich, sagt er doch immer ich bin frei.
Wir haben so viel gequatscht, über alles. Auch er, hat nochmal davon gesprochen wie er da saß und sich am liebsten gekillt hätte. Dass er es für seine Tochter nicht getan hat, dass sie ihn hier gehalten hat. Und dass seine Partnerin auch an Depressionen erkrankt ist, vieles schwer fällt und man selber nichts tun kann. Hab ihm von meiner Mutter erzählt, dass ich das sehr gut kenne, sie aber weitergegangen ist, mit ihren Selbstmordversuchen. Und dass ich mir, als es schlimm war, nichts mehr für sie gewünscht habe, als dass sie es endlich schafft. Er fand das ziemlich hart, aber was nützt es, so war es. Als ich ihn anschaute, warum auch immer, sah er aus, als wollte er losheulen. Ein feuchtes linkes Auge und, naja, keine Träne, aber etwas Tränenflüssigkeit, die sich ihren Weg bahnte. Kenn ich ja von mir, manchmal tränt ein Auge ohne Grund, das wird es bei ihm auch gewesen sein, aber das passte so gut.
Ich hab ihm davon erzählt, dass ich nichts mehr will, als dass endlich jemand Schluss macht mit meinem Leben, oder mir zumindest das Bewusstsein raubt. Er war überrascht und fragte wo das herkommt. Ich konnte ihm keine Antwort darauf geben und das hat mich etwas geärgert. Hab ihm gesagt, dass ich sowas noch nie erzählt habe, aber dass ich das Gefühl hätte, mit ihm sprechen zu können. Er sagte nichts und das war mir genug. Sogar von kommendem Freitag hab ich berichtet, dass ich mir wünsche, dass einfach irgendwas Schlimmes gefunden wird, nur um zu zeigen Ich bin auch noch da. Er meinte, dass, wenn es mir noch schlechter geht als dem Fahrlehrer, ich wieder gesehen werde, dass das aber nicht passieren würde. Habe ihm zugestimmt und auch gesagt, dass am Freitag natürlich nichts rauskommen wird, alles wird gut sein.
Worüber ich mich im Nachhinein ärgere...dass ich die Ärmel meines Pullovers runter gezogen hatte. Ich hatte gehofft, dass wir ein bisschen über diesen SVV Kram sprechen könnten, aber so kam es natürlich nicht. Wie auch. Aber vielleicht kommt das noch, ich hoffe sehr, dass das nicht das letzte Mal war, dass wir miteinander gesprochen haben.
Er meinte auch, dass er, wenn wir zwischendurch mal auf dem Hof gescherzt haben, nicht gewusst hätte, ob das nur reine Fassade meinerseits gewesen sei, ob ich die Kollegen auch als “böse” ansehen würde wegen der Geschichte mit dem Fahrlehrer. Aber ich hab ihm gesagt, dass ich das dann schon so meine, dass ich ihn gern hab und gern mit ihm spreche. Und dass ich das trennen kann, was mit dem Fahrlehrer passiert ist und was meine Kollegen damit zu tun haben, oder eben auch nicht. Ich habe die besten Kollegen auf der Welt meinte ich und genau so meine ich das auch.
Im Prinzip ging es darum, ob ich mit der Beziehung, so wie ich sie mit dem Fahrlehrer führe, glücklich bin. Und dass ich es nicht bin. Weil ich nicht so frei bin wie er es immer sagt, weil ich eigene, ihm nicht passende Entscheidungen nicht treffen kann, ohne Konsequenzen zu erleben. Und dass ich so ein Mensch nicht bin. Dass ich mich zwar unterordne, aber mich das nicht glücklich macht. Ich glaube er war sehr überrascht und etwas betroffen, dass das so läuft. Ich auch. Für ihn die einzig logische Konsequenz ist, dass etwas, was nicht glücklich macht, abgestellt werden muss. Recht hat er ja, aber die Ausführung...und natürlich mache ich mir in der Richtung wieder mehr Gedanken um ihn, um seine Gefühle, als um meine. So, wie gelernt.
Jedenfalls sprach der Römer, dass ich nicht lästig sei, dass ich mir da in die falsche Richtung Sorgen machte. Schön zu hören. Wenn was ist, einfach melden. Gut das. Und wie gern würde ich darauf zurückkommen. Wir sprachen noch über Freundschaft, dass solche gepflegt werden wollen, dass das nichts einseitiges sein kann. Spricht er die Wahrheit. Wie gern würde ich ihn als Freund bezeichnen. Einfach “nur” Freund. Er sprach noch von Frauen, vom besten Sex und dass er dem etwas hinterhertrauert. Wie er ein totales Brett vorm Kopf hatte, als es darum ging, dass seine jetzige Partnerin was von ihm wollte und er vollkommen unempfänglich für Signale jedweder Art war und ist. Einfach ein Schild mit Ficken? hochhalten und dann dreh ich mich noch rum, ob tatsächlich ich gemeint bin.
Hausstaub sei er nicht so empfindlich, da kämen wir nicht zusammen, ich berichtete von Fahrlehrers Chaos und meinem geringen Willen das zu ertragen. Deswegen sei es bei mir so ordentlich. Männer seien da anders. Ähnlich wie wenn es um Frauen jedweder Art geht. Die mir noch was beibringen? Ach was, woher, ich kanns ja. Könnte an der Generation liegen, meint er. Why not. Und wie wir so sprachen und es um Kennenlernen ging sprach ich davon, dass ich das gern noch analog tu. So richtig hardcore, mit vorher sprechen und angucken und sowas alles. Amüsant.
Heute hatte ich das erste Mal ernsthaft das Gefühl, dass ich aus den Latschen kippen könnte. Ich hab es mir mehr als gewünscht, aber es ist nichts passiert. Vielleicht mehr Energy reinkippen, dann klappts morgen wenn ich viel stehe und gehe. Ich hoffe nichts mehr als das.
Den Artigen hab ich heut noch getroffen und gesprochen, er meinte ich würd immer dürrer, ich solle was essen. Hab ihm erzählt dass ich nicht kann, und selbst wenn ich wollte, es ginge nicht. Dass ich nicht will muss ich ja nicht direkt raushauen, auch wenn das die Wahrheit ist. Aber wie schön, dass er davon sprach. Es soll ja im Prinzip auffallen, dem ein oder anderen. Wieder diese Schiene “Ich will dass du dir Sorgen machst”. Er klang etwas besorgt, sagte eindringlich ich solle essen. Ja, ich werde mir Mühe geben, meine Erwiderung. Ach Artiger...er gehört mit zu dem kleinen Kreis jener, die durch meinen Kopf spuken und denen ich zutraue, meine nicht ganz rationale Sicht auf mich selbst und meine Welt auszuhalten. Und irgendwie tut es mir leid, für diesen Kreis an Personen, dass ich sie in meiner Welt immer wieder mit reinziehe. Dass ich Ideen für sie habe, die ich besser nicht haben sollte und die einfach viel zu bescheuert sind, als dass ich sie aussprechen sollte.
10/09/2019
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102. Woche: Neal
Neal wischte über die Regale, obwohl es nichts zu wischen gab. Er wusste aber, wenn sein Chef überraschenderweise reinkäme, würde er ihn mit urteilenden Blicken strafen, weil dieser in seinen Augen nichts Produktives tat. Oder lediglich einen produktiven Anschein machte. Also wischte Neal. Er hatten den Job nicht lange, aber er konnte sich vorstellen für immer im Kiosk zu arbeiten. Nicht weil im Kiosk arbeiten sein Traum gewesen wäre. (Neal wüsste nicht, was seine Träume gewesen wären, wenn man ihn fragte, er vergisst sie stets kurz nach dem Aufwachen) Im Kiosk arbeiten war einfach nicht sonderlich fordernd. Er musste keine großen Entscheidungen treffen, kein großes Marketing betreiben, nicht übermäßig Interaktion erzwingen. Irgendwann könnte er, wenn er lang genug dort bliebe, wahrscheinlich auch den Kiosk übernehmen, dann müsste er sich auch nicht mehr darum kümmern wie er sich zu verhalten hat.
Da dieser Tag noch eine Weile auf sich warten ließ, begrüßte Neal die Kunden stets mit den vom Chef vorgeschriebenen zwei Sätzen: Guten Tag. Kann ich Ihnen helfen? Für Neal waren das bereits ein Satz zu viel. Aber es ging hier nicht um Neal.
Es ging hier um die Kunden, unter anderen um den etwas übergewichtigen Herren mittleren Alters, welcher sich lange umschaute, um dann doch nur ein Sandwich zu kaufen.
„Ich glaube ich nehme ein Sandwich.“ Neal wollte gerade zum Sandwich greifen.
„Sie wissen doch gar nicht welches.“ grunzte der Mann. Für Neal spielte das auch keine große Rolle, welches Sandwich er raus holte.
Zwei simple Schritte, mehr musste Neal nicht tun. Produkt raus geben, Bezahlung annehmen.
Doch der Mann würde sich beschweren, das gäbe Probleme. Sein Chef würde ihn zur Rede stellen. Er würde eher kündigen wollen, müsste einen neuen Job finden, der annähernd passabel ist...also schaute Neal den Herren erwartungsvoll an während er seine Hand zurück streckte.
„War schon richtig. Salami Sandwich will ich. Ich esse hier.“
Noch ein Schritt.
„Das macht 3,20€.“
„Ich esse doch hier. Ich kann ja danach zahlen. Was für ein Service.“
Neal blieb stumm und drehte sich um. Er fing wieder an zu wischen. Noch ein Schritt. Diese ungelöste Situation machte ihn unzufrieden. Jetzt musste er sich merken, dass 3.20€ noch eingezahlt werden müssen. Er überlegte, ob er es sich aufschreiben sollte, damit es nicht mehr in seinem Kopf herum schwirrte. Nein, wenn der Chef das sehen würde, dann würde er Neal fragen, was es mit diesen 3.20€ auf sich hat, Neal müsste erklären, dass er es sich aufschrieb, um es nicht zu verdrängen, der Chef würde ihn irritiert mustern und werten, Neal könne sich keine Zahlen merken, wo das doch essentiell bei dieser Arbeit war. Neal würde kündigen...
Er wischte weiter.
Ein zweiter Kunde trat ein, Neal drehte sich erst mal nicht um. Wenn ihn jemand fragen würde, warum er sich nicht an die Sätze gehalten hat, würde er sagen, dass er immerhin die Regale wischen musste. Niemand wollte aus verstaubten Regalen einkaufen. Das stimmt doch wohl.
Die beiden Kunden schienen sich auch zu kennen, denn sie redeten miteinander über die Kinder in der Nachbarschaft. Umso besser. In Gespräche verwickelt zu sein hebt die Stimmung, gehobene Stimmung heißt unkomplizierte Gäste.
Für Neals Geschmack waren sie etwas laut.
Für den Geschmack anderer Gäste, die rein kommen könnten eventuell auch? (Und damit für den Geschmack des Chefs, er müsste sich erklären, würde kündigen...) Außerdem könnte der mittelschwere Mann mittleren Alters in seiner guten Laune vergessen, dass er noch 3.20€ zu zahlen hat.
Neal drehte sich um. Vielleicht würden sie somit merken, dass seine Aufmerksamkeit bei ihnen war und ihren Einkauf vollziehen und ihre Unterhaltung nach draußen führen.
Für eine nette Unterhaltung waren die beiden aber ziemlich wütend. Redeten sie über Politik?
„Ich habe....damit zu.... schwöre ich.“
„Halt....Du bist.....perverses...... Es haben....gesehen.“
Moment mal. Die beiden schienen sich zu streiten.
Neal drehte sich wieder um. Das war ärgerlich. Aber es würde sich sicher irgendwie lösen. Wenn er jetzt dazwischen funkt, bricht das nur weitere Fässer auf. Sie würden es auf irgend eine Art und Weise klären. Ausgenommen... sein Chef kommt rein und bemerkt, wie Neal den Herren mit dem Rücken gegenüber steht, obwohl diese ihren Streit lauthals im Laden ausdiskutierten. Neal müsste sich erklären und kündigen.
Wie konnte Neal die beiden dazu bringen, dieses Gespräch vor der Tür weiter zu führen? Noch besser einige Meter davon entfernt, um niemanden einzuschüchtern, der herein kommen möchte.
„Hey! ICH WILL ZAHLEN. HEY, DREH DICH SCHON UM.“
Der zweite Schritt! Neal drehte sich wieder um und sah den mittelschweren Mann mittleren Alters gerade noch zu Boden fallen. Der zweite Mann schritt gerade aus der Tür. Neal schaute über den Tresen und sah, dass ein Zehn Euro Schein in seiner Hand lag, der mittelschwere Mann mittleren Alters jedoch war nicht mehr ansprechbar. Neal stand reglos da. Eigentlich wollte er nach dem mittelschweren Mann mittleren Alters rufen, wusste aber nicht was er sagen sollte, falls dieser gegen alle Erwartung doch antworten sollte. Sein zweiter Einfall war dem Anderen zu folgen, er wusste allerdings auch hier nicht, was er sagen sollte, falls dieser ihn gegen alle Erwartung anhört und in den Laden zurück folgt.
Die Situation war ausweglos. Er musste seinen Chef rufen. Er versuchte es zweimal.
Es nahm niemand ab. Irgendwer draußen musste die Polizei gerufen haben, denn Neal hörte Sirenen vor dem Laden. Zwei Polizisten stürmten rein, einer schaute sich im Laden um, der Andere untersuchte das Opfer.
„Haben Sie schon einen Krankenwagen gerufen?!“ Kam es in Neals Richtung vom Einen.
Kopfschütteln.
„Er muss unter Schock stehen.“ sagte der Andere. „Ich übernehme das.“ Er lief hinaus.
Der Eine blieb und fragte einige Sachen, während er um das Opfer herum lief.
Anschließend ging auch er raus. „...Absperrung...“ war das einzige Wort, das Neal noch vernahm, als der Eine vor sich hin blabberte bevor er hinaus ging. Absperrung. Das hieß kein Ein und Aus mehr. Keine Kunden. Und es fehlte immer noch der zweite Schritt. Die 3.20€.
Neal blickte auf den reglosen Mann. Anschließend auf seine Hand. Der Schein war noch nicht feucht oder rot. Die Polizisten waren draußen.
Theoretisch könnte er die zehn Euro schnappen und damit den zweiten Schritt beenden. Das Wechselgeld könnte er dem reglosen Mann in die Hand legen, dann würde es so aussehen, als hätte die Transaktion bereits stattgefunden. Ein Problem wäre damit gelöst. Niemandem wäre Unrecht getan. Neal müsste sich zumindest nicht mehr um die Kasse sorgen. Nach ein paar weiteren Sekunden war er fest überzeugt, dass das die einzige Lösung war. Er ging vor den Tresen, beugte sich zum Mann, nahm ihm den Schein aus den Händen und lief hinter den Tresen. Der Schein war in der Kasse, der zweite Schritt war getan! Mit dem Wechselgeld ging Neal zurück zum reglosen Mann. Gerade wollte er es ihm auf die Hand legen, als sie plötzlich auf zuckte. Die Position hatte sich geändert, die ganze Hand Lage war nicht mehr dieselbe. Neal lief zurück hinter den Tresen und hatte in seiner Rechten immer noch das Wechselgeld. Er stand reglos da. Jetzt begann er langsam zu schwitzen. Was war mit dem Wechselgeld? Der Plan war nicht aufgegangen.
Was wenn er dem nicht mehr so reglosen Mann das Wechselgeld in die Hosentasche legt? Nein, das war eine dumme Idee. Der Mann regte sich doch langsam wieder. Er war nicht ganz präsent, aber ihm würde sicherlich auffallen, dass da kein Schein mehr sondern plötzlich Wechselgeld in seiner Hand war. Er müsste sich vor ihm und den Polizisten erklären, diese würden den Chef benachrichtigen, er müsste kündigen...Er musste den zweiten Schritt wohl oder übel rückgängig machen, bevor der Mann ganz zu Bewusstsein kam. Flink holte er den Schein aus der Kasse und drückte dem nicht mehr so reglosen Mann den Schein in die Hand. Das Wechselgeld war wieder in der Kasse, Neal hinter dem Tresen und der zweite Schritt, der fehlte immer noch. Neal wartete allerdings in der Hoffnung, dass wenn der Mann bei vollem Bewusstsein war, er ihn auch bitten konnte, den zweiten Schritt endlich nachzuholen. Er wartete und wartete und obwohl der Mann sich zu regen schien, passierte nichts weiter. Für Neal fühlte es sich wie Stunden an und dann geschah es. Der nicht mehr so reglose Mann regte sich gar nicht mehr. Neal wurde wütend. Was sollte Neal denn jetzt tun? Der Schein war immer noch in seiner Hand, jetzt sogar etwas verschmiert, den konnte er jetzt nicht einmal mehr in die Kasse stecken. Wenn der Chef den Schein sehen würde, würde er Neal fragen, warum er einen rot verschmierten Schein annahm, Neal müsste sich erklären und kündigen.
Was blieb Neal jetzt übrig? Es schien, als würde der Krankenwagen bald ankommen und den wieder reglosen Mann mitnehmen. Er musste jetzt handeln. Als Neals Blick über die SIM Karten streifte, kam ihm ein anderer Einfall! Das Handy!
Wenn er die Nummer des wieder reglosen Mannes notieren könnte, dann wäre es möglich diesen anzurufen, sobald er im Krankenhaus wieder bei Bewusstsein ist. Seine Nummer müsste er auf dem Handy finden und da der wieder reglose Mann keine Tasche mitgebracht hatte, musste sein Handy in einer seiner Hosen – oder Jackentaschen sein. Das war es!
Neal schnellte vor den Tresen und durchsuchte mit größter Präzision alle Taschen bis er es in der linken Jackentasche des wieder reglosen Mannes fand!
Bloß wieder zurück hinter den Tresen, dort die Nummer notieren und das Handy zurück stecken!
Drei einfache Schritte. Neal meisterte den ersten Schritt gekonnt und suchte daraufhin im Handy nach der Nummer. Lang konnte es nicht dauern, irgendwo in den Einstellungen oder Kontakten muss seine eigene Nummer sein. Irgendeine davon muss es ja sein. Vielleicht am Ende der Kontakte. Irgendeine musste es -
Sie war nicht zu finden.
Neals Puls wurde schneller. Er wollte das Handy anbrüllen. Es waren doch drei einfache Schritte.
Neal wusste jedoch er muss die Ruhe bewahren, es gab noch eine weitere Lösung.
Er konnte eine andere Nummer speichern, eine die jemandem gehört, welcher dem wieder reglosen Mann nah war.
Neal notierte sicherheitshalber drei Nummern. Anne, Mahmut, Leyla.
Das Handy war wieder in der Jackentasche, Neal hinter dem Tresen und in seiner rechten Hand der Zettel mit den drei Nummern. Jetzt musste er nur noch abwarten. Bis der Krankenwagen kommt, den wieder reglosen Mann mitnimmt und im Krankenhaus dann gesund pf-
Moment.
Was wenn der wieder reglose Mann das nicht überlebt? Er hat sich jetzt seit einigen Minuten nicht mehr geregt. Was sollte Neal den Kontakten sagen, immerhin könnten sie ihm dann nur noch die Nummer eines toten Mannes geben. Neal brauchte einen anderen Plan, weniger Schritte, einfachere Schritte.
Als Neal so reglos da stand, mit dem Zettel in seiner rechten Hand, nun schon zusammen gedrückt, kamen die zwei Notärzte und der eine und der andere Polizist rein. Sie beugten sich alle über den wieder reglosen Mann, hantierten an ihm herum und drei von ihnen liefen wieder raus. Der übrig gebliebene Notarzt redete auf Neal ein und gab ihm eine Alu-Decke, bevor auch er den Kiosk verließ. Neal hatte keine Zeit mehr.
Beim nächsten Eintreten würden sie den wieder reglosen Mann mit sich nehmen.
Und da waren sie auch schon. Mit Trage und übermotiviert ihn mitzunehmen. Neal wurde nahezu zornig. Der Mann hatte immer noch kein Geld bezahlt für das Sandwich. Er tobte innerlich.
Sie können ihn nicht einfach mitnehmen! HEY! Neal wollte losbrüllen, er war blind vor Wut, fast zitterte er, doch er stand immer noch reglos hinter dem Tresen mit dem Zettel nicht mehr in seiner Hand sondern auf dem Boden, zertreten, zerrissen. Der wieder reglose Mann war auf der Trage, sie hoben ihn hoch und Neal wollte die Trage kaputt schlagen. Konnten sie nicht sehen, dass der wieder reglose Mann einen Schein in seiner Hand hielt? Was für hirnverbrannte Vollidioten waren das eigentlich?
Sie hatten den Kiosk fast ganz verlassen, da brüllte Neal so laut es ihm seine Kehle erlaubte, seine Stimme überschlug sich, seine Pulsadern wären ihm fast aus dem Leibe gesprungen.
Mehr als überrascht drehten sich die Notärzte und Polizisten zu Neal, welcher hechelnd, zitternd, fast mit Tränen in den Augen sagte:
„Das macht 3.20€.“
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Wie sehen die Tribute aus?
Amanda: Das ist eine sehr gute Frage! Dann lasst uns doch mal über das Aussehen der Tribute schnacken!
Ellyna sieht ungefähr genauso aus, wie man es erwarten würde. Rothaarig, ordentliche Hüften... das volle Paket eben. Wobei die echte Haarfarbe eigentlich ein helles Blond ist, also wer weiß, vielleicht sehen wir in der Arena noch etwas davon?
Chrys sieht man einfach an, dass er trainiert hat. Er ist groß, blond breitschultrig und alles in allem trotz ein paar Narben ein ziemlicher Augenschmaus. Das gleiche gilt auch für Damien. Aber was erwarten wir vom zweiten Distrikt?
Silver macht mit seinen hellen blonden Haaren seinem Namen alle Ehre. Ansonsten ist über ihn nicht so viel zu berichten. Wenn es um ein Date geht, empfehle ich eindeutig die anderen beiden Karrieros, aber Geschmäcker sind ja unterschiedlich.
Velenor beeindruckte mit seiner Körpergröße und einer sehr... eigenen Haarpracht. Längere Haarfrisuren bei Männern können ja ganz nett sein, aber wenn man sich einen Bob schneiden lässt sollte man ihn vielleicht nicht auf halber länge abbrechen und einfach darauf verzichten, ihn auch nur ein bisschen zu stufen. Ansonsten hat er ein kantiges aber schmales Gesicht und durch seine ebenso schmale Statur etwas leicht feminines. Was im übrigen auch für Akira gilt. Zusätzlich merkt man dem aber auch seine asiatische Herkunft an. Der Kleine wird dieser nicht nur aufgrund seiner Art genannt.
Yorrike hat wohl die härtesten Trainingsspuren mit mehreren großen und offen sichtbaren Narben und einer braun gebrannten Haut von dem Training draußen. Außerdem ist sie super muskulös, sogar einige unserer männlichen Karrieros sollten nicht versuchen, sich in dem Bereich mit ihr zu messen.Jared hingegen ist ein kleiner Troll. Und das sogar ohne spitz zulaufende Schuhe oder langen Haaren! Dafür ist er klein, breit und zum Glück inzwischen mit einer etwas regelmäßigeren Frisur ausgestattet. Den drei Tage Bart werden wir dafür in naher Zukunft wahrscheinlich wiedersehen dürfen! Eindeutig keine besonders einschüchternde Person, aber einer, der man zutrauen sollte, einiges an Kraft aufbringen zu können.
Kallix wiederum kann sich trotz seines Distrikts den anderen Karrieretributen anschließen, was das Aussehen betrifft. Die einzige wirkliche Auffälligkeit ist sein Silberblick.
Gracey ist nun einmal eine kleine und süße, aber man kann ihrer Figur auch ansehen, dass sie gar nicht zu den ärmeren Bewohnern des Distrikts gehören kann. Ansonsten ist sie recht unscheinbar.
Nariva ist ein wenig größer, aber auch ihr kann man ihren Hintergrund ansehen. In diesem Fall kann man bemerken, dass sie nicht so viel zu essen bekommt. Gleichzeitig kann einem aber auch ihre Tätowierung am Oberarm auffallen, das eine Schlange abbildet.
Marek ist sowohl von innen als auch außen der perfekte Bürokrat. Und in diesem Sinne vor allen Dingen eines: kantig. Wie wir wissen hat der Mann sich kaum von seinem Anzug trennen können.
Alon ist auch ein wirklicher Schnuckel und kann von seiner Statur schon fast mit den Karrieros mithalten. Gebräunt, kräftig... was will man mehr?
Lucy wiederum gibt wohl das perfekte Bild für einen Musterpass ab. Keine wirklichen Merkmale, keine Makel, lange mausbraune Haare. Ein absolutes Phänomen!
Evolet ist dann schon unser zweites rothaariges Mädchen an diesem Tag. Diese Lockenpracht kann sich sehen lassen und auch ansonsten ist diese junge Frau eindeutig gut ausgestattet. Ein Hingucker durch und durch.
Thymer wiederum ist nicht besonders auffällig. Er ist breitschultrig, dabei aber nicht besonders muskulös, hat ein sehr kantiges Gesicht, kurze braune Haare und auch bei ihm wird sich wahrscheinlich sehr bald sein alter Drei-Tage-Bart wieder blicken lassen.
Valentino fällt in die Kategorie dürr und sehnig. Er hat sehr scharfe Gesichtszüge. Einer dieser Menschen, die einen immer in die eigene Seele zu starren scheinen, dazu hellblonde und leicht gewellte Haare.
Meena ist eine schlanke Frau, der man aber ansehen kann, dass sie ein paar Muskeln hat. Sie wirkt leicht maskulin, kann Yorrike dabei aber bei weitem nicht das Wasser reichen und ihre langen, lockigen Haare helfen bei diesem Wettbewerb nicht gerade.
Thea ist an sich keine kleine Frau, aber durch ihre breitere Art, kann es durch den Bildschirm sicherlich mal so wirken. Man glaubt ihr einfach auf dem ersten Blick, dass sie eine Bauerstochter ist, mit ihrer Statur und dem rosig runden Gesicht.
Colt kann man seinen Distrikt eindeutig ansehen. Er hat einen dunklen Hautton und ist dabei durch die Arbeit sehr kräftig. Gleichzeitig ist er aber auch ein eher kleiner Mensch. In diesem Sinne ähnelt er interessanterweise Jared ein kleines bisschen, selbst wenn er diesen noch um einen guten Kopf überragt. Was aber auch nicht so viel heißt.
Cody ist ein dürres Mädchen. Ihre Haare zu entwirren hat das Stylistenteam einfach aufgegeben. Ansonsten hat auch sie einen dunkleren Hauttain und überragt Gracey - unsere Jüngste - nur um wenige Zentimeter.
Letizia war für ihre vierzehn Jahre schon erstaunlich groß gewachsen und der dritte rotaarige Tribut.
Sheryl sieht trotz ihrer Herkunft erstaunlich gesund aus. Das Vorbereitungsteam hat mir zugeflüstert, dass ihre Haut erstaunlich gepflegt war. Sheryl ist mittelgroß, hat braune Haare und ist im allgemeinen recht unauffällig, wenn auch keine Konkurrenz für Lucy. Was wahrscheinlich an der einen oder anderen unauffälligen Narbe oder den doch auffallend trockenen Lippen liegen kann.
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Kapitel 3
Die Zeit zog dahin, draußen war das Wetter genauso verregnet wie zu dem Zeitpunkt, als Tammo bei der Bibliothek angekommen war. Mal hörte das stetige Prasseln der Regentropfen für einige Zeit auf, dann begann es wieder gegen die Fensterscheiben zu klopfen und der Wind pfiff sein eigenes, langsames Lied. Zwar war Tammo flink bei seiner Arbeit, doch dauerte es auch seine Zeit einhundert bis zweihundert Bücher einzusortieren.
Draußen war es so trüb, dass kaum Licht in das Gebäude der Bibliothek schien und sie zusätzlich durch die Deckenlampen erleuchtet wurde, die ein warmes und angenehmes Licht verströmten.
Soweit Tammo das beurteilen konnte, war er allein im zweiten Stockwerk. Die anderen Bibliothekare waren wohl auf der ersten Ebene und im Erdgeschoss zugange und auch die Putzfachkräfte waren noch nicht bis in den zweiten Stock vorgedrungen. Er war ganz allein hier oben inmitten all der Bücher.
Nun hatte Tammo alle Bücher vom Wagen in die Regale eingeräumt, die in den zweiten Stock gehörten. Es lagen lediglich eine handvoll Bücher aus dem ersten Stock und sage und schreibe ein Buch aus dem Erdgeschoss auf dem Wagen. Es war Zeit, mit dem Aufzug in das untere Stockwerk zu fahren und seine Arbeit zügig zu beenden, um einer neuen Aufgabe nachzugehen. Tammo war stolz auf sich, dass er so gut mit der Arbeit in der Bibliothek zurechtkam und es freute ihn auch immer sehr, wenn er von Frau Leimgießer gelobt wurde. Behutsam manövrierte er den Wagen an den Regalen vorbei zum Aufzug, darauf bedacht, nirgendwo mit dem Gefährt anzuecken und dabei möglicherweise Bücher zu beschädigen. Er war nun fast beim Aufzug, als ihm die Treppe zu seiner Linken wieder ins Auge sprang, die in den dritten Stock führte. Das Quietschen der Wagenräder verstummte, als Tammo den Wagen anhielt und die Treppe hinauf sah.
Er war ganz allein hier oben, keiner der anderen Bibliothekare arbeitete auf dieser Ebene. Er fragte sich, ob er… Es würde niemandem auffallen, wenn er kurz hinter die Absperrung trat und nach oben ging, um zu schauen, was sich im dritten Stock für Schätze und Kostbarkeiten verbargen…
Nein, nein! Das ging nicht! Auf dem Schild stand „Unbefugten ist der Zutritt untersagt“ und er als bloße Aushilfe war definitiv unbefugt. Nicht einmal allen der fest angestellten Bibliothekare war es erlaubt einen Fuß in die Räumlichkeiten der Sammlung zu setzen. Wieso sollte er sich über diese Regel hinwegsetzen? Das war respektlos seinen Arbeitskollegen gegenüber. Ganz zu schweigen davon, dass er damit wahrscheinlich seine Stelle als Aushilfsbibliothekar verlieren würde und möglicherweise sogar Hausverbot bekam. Und das, das wäre in der Tat eine schreckliche Katastrophe für Tammo. Schließlich handelte es sich bei der Bibliothek um sein zweites zu Hause und eine weitere Bücherei gab es in dieser Kleinstadt nicht. Frau Reisig und Frau Leimgießer wären sicherlich sehr enttäuscht von ihm und er könnte die missbilligenden Blicke auf ihren Gesichtern kaum ertragen, zumal sie ihm gegenüber immer so wohlwollend gewesen waren. Doch seine Neugierde war groß. Sehr groß. So groß, dass er sich einbildete, die alten Folianten würden aus dem oberen Stockwerk zu ihm herunterrufen, ihn zu sich locken, ihn überreden. Ein leises Wispern klang in seinen Ohren, flüsterte ihm von fantastischen Geschichten, lockte ihn. War es wirklich nur Einbildung? Tammo bekam eine Gänsehaut. Ohja, er war neugierig und wissensdurstig, aber er war auch immer ein lieber und braver Junge gewesen und hatte sich weder seinen Eltern noch Lehrern oder anderen Respektpersonen widersetzt. Wozu auch? Wenn er freundlich fragte, wurden ihm meist die Dinge ermöglicht, die er wollte. Und wenn ihm doch etwas verboten wurde, dann hatte das einen guten und logischen Grund. Oben wäre die Tür zum Saal vermutlich eh verschlossen und er hätte darauf wetten können, dass Dr. Angbard den einzigen Schlüssel besaß. Doch das Wispern aus dem oberen Stock schien ihm lauter zu werden, es machte ihm fast Angst. Wenn die Tür oben abgeschlossen war, machte es eh keinen Sinn, nachzuschauen. Aber er könnte wenigstens hochgehen und lauschen, ob er sich in dem Wispern täuschte und vielleicht würde er durch die Tür den Geruch nach alten Büchern vernehmen.
Die Aufregeung pulsierte durch seinen Körper. Sollte er es wagen oder sollte er nicht? Das Herz schlug ihm bis zum Hals und er begann zu schwitzen. Seit wann widersetze er sich den Regeln von Erwachsenen? War das so eine Art pubertäre Rebellionsphase? Zögernd hob er die Hand, um die Absperrung anzuheben und drunter zu schlüpfen. Sie bewegte sich langsam und wie von allein, als wäre sie nicht länger ein Diener seines Körpers sondern ein Vasall der Neugierde. Das Blut rauschte in seinen Ohren, er war angespannt vor freudiger Erregung, den geheimnisvollen Büchern im dritten Stock näher zu kommen und vor Furcht, dass negative Konsequenzen aus seinem Handeln entstehen konnten.
Plötzlich hörte er, wie sich die Türen des Aufzugs öffneten. Hastig und erschrocken zog er seine Hand zurück, noch bevor sie die Kordel berühren konnte, und legte sie auf den Haltegriff des Wagens.
Das war knapp!
Aus dem Aufzug rollte ein Wagen, der mit Büchern befüllt war und dahinter folgte ihm Frau Leimgießer. Es war heute ihr letzter Arbeitstag in der Bibliothek.
„Ach du meine Güte, Tammo! Hast du mir gerade einen Schrecken eingejagt! Ich dachte, hier oben sei niemand.“ Sie lachte herzlich. Tammo zwang sich langsam und regelmäßig zu atmen. Wäre Frau Leimgießer auch nur zehn Sekunden später aus dem Fahrstuhl gestiegen, hätte sie ihn dabei ertappt, wie er sich in den dritten Stock hinauf schlich. Wie hätte er das bloß erklären sollen, ohne wie ein verzogener Bengel zu wirken?
„Oh, das tut mir Leid! Ich wollte Sie nicht erschrecken.“, erwiderte Tammo etwas atemlos. Er wusste, dass er sehr rot im Gesicht war, Frau Leimgießer würde etwas bemerken.
„Du bist ja ganz rot im Gesicht, geht es dir nicht gut?“ Nichts entging einer Autorin mit einer außerordentlichen Beobachtungsgabe. Genau dafür bewunderte er sie so sehr, doch in diesem Moment wünschte er, sie würde ihre Umgebung nicht so detailliert wahrnehmen.
„Ah! Eh…“, Tammo wurde noch heißer. Er würde jetzt lügen müssen. Weder konnter er das gut, noch machte er das gern. „Ich weiß nicht, vielleicht habe ich mir heute im Regen doch eine Erkältung eingefangen.“ Frau Leimgießer schrieb seine unsichere Stimme seiner Unterkühlung zu. Sie seufzte.
„Du bist ein intelligenter und schnell lernender Junge, aber wann erinnerst du dich endlich daran, einen Regenschirm mitzunehmen?“
Tammo freute sich über das Lob, dass sie ihm machte und er beruhigte sich langsam. Sie hat nichts bemerkt. Es ist alles gut. Ich zieh einfach nie wieder so einen Unsinn ab und ich brauch keine Angst mehr zu haben.
„Du solltest lieber nach Hause gehen, wenn es dir nicht gut geht.“
„Nein, nein, es ist schon okay, so schlecht geht es mir auch wieder nicht. Ich werde doch immer so schnell rot. Ich sehe bestimmt schlimmer aus als es mir geht!“ Und das stimmte wahrscheinlich sogar.
Sie wünschten einander noch einen angenehmen Arbeitstag, danach stieg Tammo in den Fahrstuhl, während Frau Leimgießer ihren Wagen zu den Regalreihen schob. Tammo schämte sich für seinen Verhalten. Er ging seiner Arbeit nun besonders fleißig nach, um seinen Fehler wieder gut zu machen, auch wenn das niemand so wahrnehmen würde. Dennoch half es ihm, sein Gewissen zu beruhigen. Aber war Neugierde und Wissensdurst wirklich ein Fehler? Flüsterte eine leise Stimme in ihm, die er aber schnell verbannte. Als seine Schicht zu ende war, ging er noch nicht nach Hause. Er wollte sich im ersten Stock in die Jugendbuch- und Fantasyabteilung verkriechen, um ein Buch weiterzulesen, dass er am Samstag begonnen hatte. Die Bibliothek hatte dort ein Paar Sitzsäcke für die Jugendlichen verteilt und so machte er es sich auf einem von ihnen gemütlich, um die Zeit bis zum Feierabend seiner Kollegen zu überbrücken. Es war zwar erst früher Nachmittag, doch draußen war es wegen des Wetter schon sehr dunkel und der Regen hörte nicht auf herabzufallen. Er prasselte gegen die Scheiben und der Wind wehte die gelben Herbstblätter der Kastanien an die Fenster. Tammo ließ sich vom Lied des Herbstes einlullen und genoss sein Buch. Später würde er sich noch richtig von Frau Leimgießer verabschieden, denn sie war so etwas wie seine Mentorin gewesen. Er hoffte, ihr irgendwann einmal wieder zu begegnen und freute sich schon, ihre Bücher zu lesen.
________________________
Na, da muss mal jemand lernen, mit Schuldgefühlen umzugehen XD Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen! Wie immer freue ich mich sehr über Kommentare und konstruktive Kritik :) Sonntag gibt es das vierte Kapitel. Wird Tammo der Quelle des Flüsterns auf den Grund gehen können? Findet es heraus!
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Text
Das, was ich schon immer wollte
Inspiration: A campfire, a scream, and a small lie that gets bigger and bigger. (http://www.creative-writing-now.com/short-story-ideas.html)
Genre: Angst, Drama, Romance, Highschool AU
Wörter: 3.897
Pairing: fuckboy!Jaehyun x fem!Reader (feat. SM Idols)
Inhalt: Aus gewissen Gründen gehst du Jaehyun aus dem Weg, aber auf einem Campingtrip kommen Dinge ans Licht, die du nie geglaubt hättest.
A/N: Plot so wie aus jedem beliebigen Teeniefilm, enjoy tho xx
Bildquelle: https://weheartit.com/entry/337081068
Hier sitzt du, in der Nähe des Typen, den du für die nächsten Wochen eigentlich meiden wolltest.
Doch wie immer hat dir das Schicksal einen Strich durch die Rechnung machen müssen und daher bist du jetzt hier, auf einem kaputten Campingstuhl sitzend, mitten in der Nacht an einem Lagerfeuer.
Obwohl du versuchst, es zu verhindern, gleitet dein Blick immer wieder auf den unverschämt gutaussehenden Jungen, den du früher noch als einen deiner Freunde bezeichnet hättest. Er unterhält sich lachend mit dem Rest der Anwesenden und ab und zu begegnen sich eure Blicke, doch du wendest dann immer sofort deine Augen ab. Daher fällt dir nie der undeutbare Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht auf.
Das Lagerfeuer knistert vor sich hin und du starrst gedankenverloren in die Flammen, die hungrig am ausgetrockneten Holz lecken. Du ziehst die Decke, welche auf deinem Schoß liegt, enger an dich.
Anscheinend hat deine nachdenkliche Miene dich verraten, denn auf einmal kommt Doyoung auf dich zu und drückt dir einen Becher mit Bier in die Hand.
„Komm schon Y/N, lächle doch mal. Du ziehst uns hier alle runter mit deinem Emotrip.“
Missbilligend verziehst du die Lippen und nimmst den Becher an. Doyoungs Direktheit kann manchmal echt anstrengend sein.
Wenn er wüsste.
Vielleicht würdest du ja sogar lachen, oder dich an der Konversation der restlichen Anwesenden beteiligen, wenn es da nicht ein Problem geben würde: Er ist auch hier. Jung Jaehyun.
Die Person, die eigentlich der Grund für deine schlechte Laune ist.
***
Er ist bekannt als Fuckboy der Schule, der in Mädchen nichts weiter als Spielzeuge sieht und ihnen nicht einen zweiten Blick schenkte, nachdem er seinen Spaß mit ihnen gehabt hatte.
Sein warmes Lächeln ist wie der Käse in einer Mäusefalle. Es lockt die unschuldigen Schülerinnen an und sie lassen sich davon blenden. Jaehyun umwirbt sie und spielt den Gentleman, für den man ihn auf den ersten Blick halten könnte. Doch die Falle muss auch irgendwann zuschnappen. Und das tut sie jedes Mal, nachdem er mit den manipulierten Mädchen geschlafen hat. Alle Nettigkeiten und Bemühungen kommen sofort zu einem Ende, nachdem Jaehyun seine Lust befriedigt hat. Einige Mädchen haben sogar erzählt, er hätte sie danach einfach aus seiner Wohnung geworfen, auch wenn es mitten in der Nacht war.
Die Falle ist zugeschnappt und der Schleier aus warmen Farben, der Jaehyun zu Beginn umgeben schien, löst sich auf und zeigt das wahre Bild eines kalten, grauen Fuckboys, wie er im Buche steht.
Und du bist natürlich auch so naiv gewesen, mit ihm ins Bett zu gehen. Obwohl du dir selbst geschworen hast, in deiner Schullaufbahn, die sich nun endlich dem Ende neigte, nie etwas mit Jaehyun zu tun zu haben. Jedenfalls nicht in sexueller Hinsicht. Er ist Teil deiner engsten Freunde, die du so liebst, wie eine zweite Familie, obwohl er die männliche Hure der Schule ist.
Tja, aber durch eine Reihe unglücklicher Ereignisse (und viele Flaschen Alkohol) seid ihr doch in der Kiste gelandet und du bist abgehauen, bevor er am Tag danach aufwachen konnte.
Du hast dich dafür gehasst, ihm nachgegeben zu haben. Er hat schon immer mit dir geflirtet, aber du weißt, dass das seine Art ist und hast es einfach akzeptiert.
Noch immer verurteilst du deine eigene Schwäche.
Seitdem hast du nie wieder mehr als eine Flasche Bier auf Partys getrunken.
Am nächsten Tag in der Schule hattest du dich bereit gemacht, von Jaehyun groß als seine neueste Errungenschaft betitelt zu werden. Aber er tat es nicht. Sonst konnte er sich nie zurückhalten, was das Angeben mit seinen Bettgeschichten anging.
Auf keinen Fall wolltest du es unnötig provozieren und seine Aufmerksamkeit auf dich lenken. Daher bist ihm auf den Schulfluren und überall sonst, wo du ihn vermutest, aus dem Weg gegangen; hast ihn gemieden, wie die Pest.
Du wusstest, dass ihm das natürlich auffallen würde, da ihr sonst immer zusammen in einer eingespielten Gruppe zusammen seid. Aber er hat nichts dagegen unternommen oder dich drauf angesprochen. Du wolltest es ihm einerseits übel nehmen, da ihr zwei sonst einigermaßen gut befreundet wart und er dich immer auf seltsames Verhalten ansprach. Aber andererseits warst du mehr als froh darüber, dass er keine weiteren Schritte unternahm, da du so vielleicht verhindern konntest, dass er vor eurer gesamten Freundesgruppe enthüllt, dass er dir etwas genommen hat, was man nicht zurückgeben kann.
Auch wenn du zu Beginn eurer Freundschaft gedacht hattest, er sei ein relativ fürsorglicher Charakter, zeigte das Geschehen nach eurer gemeinsamen Nacht, dass auch du auf den falschen Jaehyun hereingefallen bist. Du hast ihn nie wirklich gekannt. Schweren Herzens musstest du dir eingestehen, dass er sich doch nur für sich selbst interessierte, egal wie gerne du es anders gehabt hättest.
Er hat dir das Herz gebrochen. Das war dir erst klar geworden, nachdem du ihm konsequent aus dem Weg gingst. Anders hättest du das Stechen in deinem Herzen nicht erklären können. Ungewollt hast du dich in Jung Jaehyun verliebt, und somit den größten Fehler deines Lebens begangen.
Nach der Nacht mit ihm hast du dir zum ersten Mal eingestehen müssen, dass du doch nicht die starke Frau bist, die du geglaubt hattest zu sein. Du warst ebenso wie die anderen verzweifelten Mädchen, die nach seiner Liebe lechzten, in seine Falle getappt. Blind und dumm.
Auch wenn dein Plan mit dem aus dem Weg gehen anfangs gut geklappt hatte, war es damit nach nicht einmal zwei Wochen auch schon vorbei.
Deine große Gruppe aus Freunden und Freundesfreunden hatte nämlich entschieden, dich an deinem friedlichen Freitagabend aus dem Haus zu zerren und dich mit auf diesen Wochenendcampingtrip zu schleppen. Egal, wie sehr du protestiert hast, keiner wollte es hören. Knallhart haben sie dich in eines der Autos verfrachtet und erst wieder rausgelassen, als ihr zwei Stunden später auf dem abgelegenen Campingplatz im Wald ankamt. Du wurdest gezwungen, auf einen Wochenendtrip zu gehen, bei dem Jung Jaehyun mit von der Partie ist. Natürlich ist er das, er hat ihn quasi organisiert.
Du hast niemandem von der Nacht erzählt, und Jaehyun anscheinend auch immer noch nicht.
Die Frage nach dem Wieso macht dich langsam echt verrückt.
Aber andererseits ist es auch eine Art Vorteil für dich, da du so nicht von den Anderen als ein weiteres bemitleidenswertes, schwaches Mädchen, welches dem verrufenen Jaehyun zum Opfer gefallen ist, abgestempelt werden konntest.
Ein Seufzer entweicht deinen Lippen. Ein Glück ist das letzte Schuljahr bald vorbei, und du musst ihn danach nie wieder sehen.
Hoffentlich kommt bis dahin die Wahrheit nicht ans Licht.
Deinen Freunden, die dich in der Nacht vergeblich gesucht hatten, weil du eigentlich mit ihnen durch die Clubs ziehen wolltest, hattest du erzählt, eine weit entfernt lebende Freundin sei kurzfristig angereist und daher hast du dich entschieden, wieder nach Hause zu gehen.
Doch in Wirklichkeit lagst du in dieser Nacht in Jaehyuns Bett, auf seiner Matratze, auf der schon die ganze Schule gelegen hatte, während er Küsse auf deinem ganzen Körper verteilte. Er nutzte deine Unerfahrenheit aus, während er deinen Körper in einen Zustand versetzte, den er zuvor noch nie erlebt hat.
***
Du schaust Doyoung kurz sauer an, dann nimmst du einen Schluck des Bieres, welches bitter auf deine Geschmacksknospen wirkt. Seit der Nacht mit Jaehyun hast du um Alkohol relativ konsequent gemieden, aber heute konnte ein Bier ja nicht schaden. An den Geschmack bist du nur nicht mehr allzu gewöhnt und leicht angewidert verziehst du dein Gesicht. Du stellst den Becher auf den Boden und lehnst dich weiter im Stuhl zurück.
Das Knistern des Lagerfeuers, an welchem du so dicht sitzt, übertönt fast gänzlich die grölenden Laute der anderen, welche völlig vertieft in ihren Trinkspielen sind. Der Geruch des brennenden Holzes ruft Erinnerungen aus deiner Kindheit hervor und du verlierst dich in ihnen.
Du willst gerade die Augen schließen, als sich Amber sich vor dich stellt, eingehakt in Johnnys Ellenbeuge.
„Y/N, du Schlafmütze. Steh auf, wir wollen durch den Wald wandern!“
Skeptisch ziehst du eine Augenbraue hoch. Deinen warmen Platz am Lagerfeuer willst du nur sehr ungerne verlassen.
„Jetzt? Aber es ist stockdunkel. Haben wir überhaupt Taschenlampen?“
„Jetzt sei mal nicht so ein Spielverderber“, stöhnt Johnny und zieht dich am Arm auf die Füße. „Wir zwingen dich jetzt dazu, aufzuhören, die ganze Nacht wie traumatisiert ins Feuer zu starren. Die Welle, die du hier schiebst, können wir dir als Freunde, die sich sehr um dein Wohlergehen sorgen, nicht durchgehen lassen. Also komm jetzt mit und hab Spaß mit uns!“
Du kannst keine Widersprüche mehr einwerfen, denn Johnny und Amber zerren dich bereits unter Einsatz ihres ganzen Körpers zum Anfang des Waldes, wo die anderen bereits auf euch warten.
Das Camp befindet sich auf einer Lichtung, um die herum in einem Halbkreis ein Wald aus hohen, dichten Tannen ragt. Ein breiter Weg führt durch den Wald zurück auf die Autobahn, von der ihr gekommen seid.
Lustlos verschränkst du die Arme, während Johnny aufgeregt das gleich Folgende erläutert: „Okay Leute, zuhören! Also Amber und ich haben uns überlegt, dass es doch ganz lustig wäre, wenn wir alle durch den Wald wandern. Ihr wisst schon, um eins mit der Natur zu werden und so, wie Herr Park immer sagt. Machen wir ihn heute stolz, Leute!“
Pfiffe und Klatschen sind zu hören, doch du kannst nur den Kopf schütteln. Diese Idee war bescheuert. Die anderen haben den ganzen Abend bereits getrunken, und ihr benebeltes Gehirn hält sie anscheinend davon ab, zu realisieren, wie hirnrissig diese Idee ist.
Du hebst den Arm, fragend. „Was ist, wenn wir uns verlaufen?“
Johnny lacht. „Daher wird niemand alleine gehen! Wir haben euch in Zweierteams eingeteilt, einer von euch wird eine Taschenlampe bekommen und dann irrt ihr durch den Wald. Jeder muss mindestens dreißig Minuten drinnen bleiben, bevor ihr zurückkommen dürft. Und zurückfinden werdet ihr auch, denn wir werden alle Lichter hier einschalten, dann könnt ihr ganz einfach ihrem Schein folgen wie die Mücken, die schon die ganze Zeit mein Blut saugen.“
Du seufzt. Jetzt bleibt dir nur noch zu hoffen, in einem Team mit jemandem zu sein, den du magst. Beziehungsweise jemandem, der nicht Jaehyun ist. Du bist mit jedem hier gut befreundet, daher hast du auch kein Problem, als Johnny dir Yuta zuteilt. Ein riesiger Stein fällt dir vom Herzen.
Grinsend stapft dieser zu dir herüber, mit der Taschenlampe in der Hand.
„Bereit, dich zu gruseln im dunklen, dunklen Wald?“, lacht er und legt seinen Arm freundschaftlich um deine Schultern. Er wuschelt dir durch die Haare und du riechst seine leichte Alkoholfahne. Zum ersten Mal an diesem Abend lachst du.
Er lässt dich wieder los, und als Johnny das Signal zum Start gibt und sich alle Teams in den Wald begeben, bemerkst du aus dem Augenwinkel, wie Jaehyun dich anstarrt. Mit zusammengezogenen Augenbrauen. So, als würde er versuchen, sich an etwas zu erinnern. Garantiert an die Geräusche, die er dir in der Nacht entlockt hat.
Schnell schüttelst du den Kopf und beschleunigst deine Schritte, um aus Jaehyuns Sichtfeld zu verschwinden. Yuta muss dir hinterherjoggen, um dich einzuholen.
„Hey, was ist denn los mit dir?“, keucht er und stoppt dich, indem er seine Hand auf deine Schulter legt. Er schwankt etwas hin und her, was sich wohl auf die ganzen Wodkashots schieben lässt, die er vorhin mit Luna geext hat.
Du guckst dich kurz um. Kein Jaehyun in Sicht, eigentlich ist niemand in Sicht. Nur Bäume und Büsche, und hier und da einige blinkende Taschenlampen. Nicht einmal Silhouetten kannst du ausmachen.
„Du benimmst dich schon den ganzen Abend so seltsam“, fährt Yuta fort, als er sich unsichtbaren Staub von den Oberschenkeln klopft. „Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass das an einem der hier Anwesenden liegt.“
Du weißt es besser, als Yuta zu vertrauen. Er ist eine kleine Labertasche,, die sofort jede noch so winzige Information jedem weitererzählte, der ihm auch nur mit halbem Ohr zuhört.
Aber da er auch einer deiner engeren Freunde ist, entscheidest du dich dazu, ihm eine Halbwahrheit aufzutischen.
„Ja, das tut es allerdings. Ich hatte eine Art…unangenehme Situation mit jemandem und seitdem gehen wir uns gegenseitig aus dem Weg. Keiner von uns hat die Absicht, mit dem anderen noch vor dem Ende des letzten Schuljahres oder überhaupt jemals noch mal zu reden.“
Die Taschenlampe, die Yuta in seiner Hand hält und mit ihr auf den Boden geleuchtet hatte, richtet sich jetzt in dein Gesicht.
Vom hellen Licht geblendet kneifst du die Augen zusammen. „Bist du bescheuert? Nimm das raus aus meinem Gesicht!“
„Tut mir leid Fräulein, aber Sie befinden sich nun in einem Verhör“, sagt Yuta mit tiefer Stimme und du kannst trotz des weißen Lichtes sehen, wie er leicht genervt die Augenbrauen zusammenzieht. „Sag doch einfach, was passiert ist. Ich hasse es, dass man dir immer alles aus der Nase ziehen muss!“
Du schnaubst wütend. „Und ich hasse es, dass du jedem alles weitererzählst! Dir kann man nichts anvertrauen, also sorry, aber ich werde dir garantiert nicht erzählen, was passiert ist.“
Yuta senkt das Licht wieder und schaut dich entrüstet an. „Na gut, wenn das so ist, dann find doch alleine zurück!“
Damit dreht er sich ruckartig um. Er verliert fast das Gleichgewicht, aber der Athlet in ihm verfügt wohl auch im komplett betrunkenen Zustand über unglaubliche Reflexe und so sprintet er taumelnd los, mit der Taschenlampe in der Hand. Schon nach ein paar Sekunden siehst du nur noch den tanzenden Strahl seiner Taschenlampe in der Dunkelheit des Waldes.
„Bleib gefälligst hier!“, rufst du und rennst ihm nach, doch er ist einfach zu schnell. Wütend verfluchst du den Präsident des Fußballclubs, während du ihn weiter verfolgst, immer wieder über Wurzeln und Gestrüpp stolpernd. Ohne das Licht kannst du nichts sehen und deine Reflexe sind nicht so gut wie die von Yuta. Deine unbeholfenen Schritte kommen zu einem Ende, als Yuta und sein Taschenlampenlicht vollkommen verschwunden sind. Unachtsam irrst du weiter umher, stolperst aber plötzlich über eine Unebenheit und schlägst unsanft auf den Boden auf.
Genervt stehst du wieder auf und wischst dir die Erde von der Kleidung. Es ist sehr dunkel, aber du kannst jetzt ein paar Umrisse ausmachen, außerdem siehst du immer wieder die Taschenlampen der anderen irgendwo aufblitzen. Doch ohne Hilfe wirst du nicht aus dem Wald finden.
„Hallo? Ich brauche Hilfe!“, rufst du und legst deine Hände an deinen Mund, um sie als eine Art Trichter zu benutzen.
Du schreist mehrmals nach jemandem, und schon nach dem zweiten Mal siehst du, wie sich dir ein Licht einer Taschenlampe nähert.
Erleichtert stolperst du auf das Licht zu.
„Ah man, du bist meine Rettung!“, Dein Knie pulsiert von deinem unglücklichen Sturz und du willst einfach nur noch zurück zum Camp. „Yuta ist einfach abgehauen und hat mich hier alleine gelassen.“
Du bleibst stehen und wartest, bis auch das Licht kurz vor dir zum Halt kommt.
„Dieses Arschloch.“
Du reißt entsetzt die Augen auf. Nein. Nein. Wieso ausgerechnet er?
„Jae-Jaehyun? Wo ist dein Teammate?“, fragst du perplexund machst einen Schritt zurück.
Jaehyun senkt die Taschenlampe, sodass sie den mit Moos übersäten Boden unter euren Füßen beleuchtet.
„Hat mich auch alleine gelassen. Wieso, hast du etwa jemand anderen erwartet?“ Er lacht leise. „Oder kannst du nicht anders ausdrücken, dass du dich freust, mich zu sehen?“
Gereizt verschränkst du die Arme. „Red keinen Scheiß. Ich hatte einfach nur auf jemanden gehofft, der nicht du ist.“
„Also hatte Amber Recht, als sie meinte, dass du mich ignorieren würdest.“
Irrst du dich oder schwingt da ein Hauch von Ärger in seiner Stimme mit? Ja, du irrst dich garantiert.
„Ich hatte es nicht geglaubt; wieso solltest du? Aber deine Aussage zeigt klar, dass ich etwas getan haben muss, was dich ziemlich wütend gemacht hat.“
Du kannst es nicht glauben. Meint dieser Mistkerl das ernst?
„Hör mir mal zu, Jung Jaehyun. Wenn du jetzt gerne das Unschuldslamm spielen willst, dann bitte sehr. Aber ich werde dir nicht den Gefallen tun, und nochmal über diese Nacht reden. Es war das Dümmste, was ich je getan habe. Du hast meine Unerfahrenheit schamlos ausgenutzt, nur damit ich eine weitere deiner Bettgeschichten bin. Mag ja sein, dass du dich daran erfreust, dass auch ich endlich in deinem Bett gelandet bin. Aber ich habe keine Lust, dass sich das wiederholt, vor allem weil du ein mieses Arschloch bist, welches sich nicht um die Gefühle anderer schert. Ganz ehrlich, verpiss dich aus meinem Leben, Jaehyun.“
Wütend rauschst du an ihm vorbei und machst dich auf den Rückweg zum Camp, dich an den Lichtern der anderen orientierend. Auch wenn du nicht schnell voran kommst und immer wieder über Wurzeln stolperst und in nasses Moos fasst, bleibst du nicht stehen. Du willst nur weg von ihm.
Plötzlich packt dich eine starke Hand am Oberarm und du drehst dich mit einem Ruck um und starrst Jaehyun aufgebracht ins Gesicht. Du willst ihn wieder anschreien, bis du seinen verletzten Gesichtsausdruck bemerkst. Es erschreckt dich fast. Deine wütende Miene fällt ein wenig und du siehst ihn leicht besorgt an. Dieser Gesichtsausdruck ist nicht gespielt, so wie all die, die er seinen anderen Spielzeugen schenkt, wenn er ihnen sagt, dass es vorbei ist. Das hier ist der erste ehrliche Gesichtsausdruck auf Jaehyuns Gesicht.
„Also war es kein Traum?“ Seine Stimme bricht am Ende des Satzes und verwirrt starrst du ihn an. Aber du kannst das Verlangen, ihn in deine Arme zu nehmen und zu trösten, welches in dir aufflammt, nicht verleugnen. Und doch hältst du dich zurück. Nicht nochmal fällst du auf ihn rein.
„Was meinst du?“
Du kommst dir vor wie in einem Paralleluniversum, als Jaehyuns Gesicht auf einmal leicht rot wird.
„Dass du…dass wir miteinander…dass ich deine Unschuld genommen habe...“
Ein empörtes Lachen verlässt deine Lippen. „Willst du mich verarschen, Jung Jaehyun? Es ist so wahr, wie ich hier vor dir stehe. Ist das wieder einer deiner miesen Tricks, mit denen du alle anderen Mädchen rumkriegst? Tut mir leid, aber ich werde denselben Fehler nicht noch einmal begehen und mich auf dich einlassen.“
Du willst weitergehen, als Jaehyuns Worte dich anhalten lassen.
„Ich bin am Morgen aufgewacht und du warst nicht da. Dein Geruch war nicht in meinen Decken und es war auch keine Delle deines Kopfes in meinem Kopfkissen. Ich habe wirklich gedacht, ich hätte alles nur geträumt, weil ich am Abend zuvor so viel getrunken hatte. Mein Herz ist in tausend Stücke zersprungen, als mir klar wurde, dass das wahrscheinlich nie passieren würde. Mit uns. Weil du ganz genau weißt, wie – was – ich bin und sich daher nie etwas Tieferes zwischen uns entwickeln kann. Vielleicht ist auch das der Grund, wieso ich mich nie für ein Mädchen entscheiden kann. Weil ich…“
Du drehst dich langsam um und siehst in Jaehyuns Gesicht. Er ringt sichtlich mit sich selbst, während du immer noch nicht glauben kannst, was er gerade gesagt hat. Jung Jaehyun, charismatischer und selbstbewusster Fuckboy und Teamcaptain des Basketballteams, ist doch verletzlich?
„Weil was?“ Vielleicht ist deine Betonung etwas zu hart, aber es interessiert dich nicht. Du hast wirklich keine Lust, länger als nötig in seiner Nähe zu sein. Nicht nach dem, was vorgefallen ist.
„Weil…ich etwas für dich empfinde, Y/N.“
Jaehyun schaut von seinen Füßen unsicher zu dir auf. Deine Augen weiten sich vor Erstaunen. Du hast mit allem gerechnet, nur nicht mit einer Liebeserklärung.
„Und es tut mir so unendlich leid, dass ich dein erstes Mal war. Ich bin es nicht wert gewesen. Ich wünschte wirklich, es wäre jemand besonderes für dich gewesen. Aber jetzt bin ich schuld daran, dass du damit für immer eine schlechte Erinnerung verbinden musst. Ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen.“
Du spürst dein Herz einen Marathon in deiner Brust rennen und musst tief durchatmen, um dich zu beruhigen. Auf einmal kommen die ganzen Gefühle für ihn, die du nach der Nacht für immer weggeschlossen zu haben glaubtest, wieder hoch; überfluten dich wie ein Tsunami und nehmen dir fast den Atem.
Jaehyun deutet dein Schweigen falsch und hebt geknickt die Taschenlampe auf, die er während des Prozesses auf den Boden hat fallen lassen.
Eigentlich hätte er wissen müssen, dass du ihn nicht akzeptieren wirst. Er ist ein Fuckboy, verdammt noch mal. Welches Mädchen würde schon mit einem wie ihm eine Beziehung eingehen, geschweige denn eine Liebeserklärung akzeptieren, wenn doch alles was seinen Mund verlässt, eine Lüge ist. Und Vertrauen ist ein Luxus, den er sich schon lange nicht mehr leisten konnte.
„Es hätte mir klar sein sollen, dass du mich ablehnst. Es fühlt sich aber gut an, dass ich es endlich gesagt habe. Auch wenn ich nicht glaube, dass ich jemals jemanden finden werde, der mein Herz so rasen lässt, wie du es tust…Ich hoffe du findest jemanden, der würdiger für dich ist, als ich es bin.“
Mit gesenkten Schultern schiebt er sich an dir vorbei und geht zurück in Richtung Camp.
Du stehst für ein paar Sekunden da, als hättest du einen Geist gesehen, aber dann rennst du ihm hinterher und packst ihn am Arm, so wie er es vorhin bei dir getan hat.
„Jung Jaehyun, bleib stehen!“
Die Grillen des Waldes spielen ihr nächtliches Lied und du siehst den überraschten Jaehyun mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Er setzt an, um etwas zu sagen, aber in diesem Moment macht deine Handfläche mit einem lauten Knall Kontakt mit seiner rechten Wange.
Es ist zwar nicht stark gewesen, aber genug, damit es zeckt.
Mit großen Augen hält er seine langen Finger an die pulsierende Seite.
„Das ist für den Schmerz, den ich wegen dir erleiden musste“, keuchst du außer Atem. Deine Wut glänzt in deinen Augen und Jaehyuns Herz schlägt unnormal schnell.
Ein paar Sekunden steht ihr so da, bis du plötzlich warm lächelst, seine Hand von seiner Wange schiebst und dafür deine sanft an beide Seiten seines Gesichts legst.
Ohne zu zögern, ziehst du ihn zu dir herunter und legst vorsichtig deine Lippen auf seine.
Ein Feuerwerk der Gefühle explodiert in euren Bäuchen und seine Hände finden Halt an deinen Hüften, damit er dich näher an sich heranziehen kann. Du kannst seinen schnellen Herzschlag an deiner Brust spüren, so nah presst er sich an dich. Und er kann deinen spüren.
„Und das ist dafür, dass du endlich die Wahrheit gesagt hast. Du weißt nicht, wie lange schon die Gefühle für dich in mir alles steuern, was ich tue.“
Er sieht dich ungläubig an. „Meinst du das ernst? Du liebst mich, obwohl ich das größte Arschloch der Welt bin? Obwohl ich dich verletzt und deine Unschuld ausgenutzt habe?“
Du lachst leise und pikst in die Stelle, an der sonst immer sein Grübchen zu sehen ist, wenn er lacht.
„Ich stehe anscheinend auf Arschlöcher.“
Endlich legt sich auch ein Lächeln auf sein Gesicht und er beugt sich vor, um dich erneut zu küssen. Seine Hände finden ihren Platz um deine Mitte und du schlingst deine um seinen Nacken. Jaehyun gleicht deine unerfahrenen Bewegungen mit seinen dominanten aus und entlockt dir einen freudigen Laut.
Keuchend löst ihr euch und legt eure Stirnen aneinander.
„Versprich mir nur, dass du mich nicht mit einem deiner Spielzeuge betrügen wirst“, sagst du mit einem ernsten Blick. „Dann kann ich dir vielleicht sogar verzeihen, dass du mich ausgenutzt hast. Und wenn du dich gut benimmst, kannst du meine schlechten Erinnerungen an mein erstes Mal in gute umwandeln.“
Ein süßes Halblächeln legt sich auf Jaehyuns Lippen und er schaut dir tief in die Augen. Es ist, als würde eine ganz andere Person vor dir stehen. Deine Neugier ist erweckt und du kannst es kaum abwarten, im Laufe der Zeit alle seine wahren Facetten ans Licht zu bringen
„Wieso sollte ich dich betrügen, wenn ich jetzt endlich das habe, was ich schon immer haben wollte?“
ende
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Kato
Es war dunkel draußen. Und kalt. Ich hasste Kälte. Kälte war nicht gut. Sie stoppte Fäulnis und Nurgels Gaben hatten es schwerer sich durchzusetzen. Es gab nicht viel was ich hasste, aber das...hasste ich. Es war nicht viel wärmer im Zelt, weil wir kein Feuer machten. Feuer. Flüsterte ich. Feuer war auch nicht gut. Es brannte auf der Haut und riss wie ein hungriges Tier Fleisch aus einem Körper. Ich dachte an Farouk, er kam aus der Wüste. Die Wüste war warm, das wusste ich. Es war in gleichem Maße verwirrend wie logisch, dass starke Kälte und Hitze beide nicht gut für eine Anhängerin Nurgels waren. Wie bei allem brauchte man Gleichgewicht…. Farouk hatte gesagt, es gebe dort eine Verfluchte Oase, wo das Wasser einen von innen trocken machte und nicht den Durst löschte. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte, aber ich würde es gern sehen. Wir hatten überlegt, ob der Wasserdieb die Oase heim suchte. Der Wasserdieb war in Akrapor ein Aspekt Nurgles. Nurgle Flüsterte ich. Ich streckte mich und meine Gelenke knarzten wie die einer alten Frau. Ich fühlte wie etwas in mir riss, aber es war nicht schlimm. Hatte keine Schmerzen. Und es würde was da nachwachsen, wo etwas fehlte. Ich lächelte. Ich war allein im Tempel und passte auf die Räucherschalen auf und auf die Kerzen, die mit grüner Flamme leuchteten. Die anderen hatten eine Mission, die ich nicht verstanden hatte. Ich war allein und nicht allein. Fühlte Vinh in mir. Fühlte mich wohl. Ich sah an mir runter. Der Meister war mit uns immer wieder auf Märkte gegangen. Wir hatten dort die Armen gespeist und gepredigt. Der Meister hatte gesagt, das sei wichtig und ich fand das auch. Ich hatte ganz viele Samen Nurgels ins Essen getan. Es würde allen, die von unserem Essen gegessen hatten bald besser gehen. Viele hatten Hunger gehabt und Schmerzen. Ich hatte ihnen gesagt, dass ihre Schmerzen bald vorbei sein würden und manche hatten mir geglaubt. Der Meister hatte uns für den Besuch auf den Märkten neue Sachen gegeben. Ich durfte meinen Hut behalten, aber er bestand immer darauf, dass ich mein Gesicht bedeckte, weil eine Illusion oft nicht richtig funktionierte bei mir. Illusion. Flüsterte ich. Ich verstand nicht ganz warum und der Meister hatte es mir nicht richtig erklärt, nur dass ich zu auffällig war und wir nicht auffallen sollten. Auffallen. Flüsterte ich. Es machte mir Spaß mich zu verkleiden aber ich fand auch, dass ich auf alles was ich von Nurgle bekommen hatte stolz sein konnte und das ich das zeigen sollte. Es waren schließlich kostbare, wunderbare Geschenke...Coh-Pra hatte mir aber erklärt, dass die Geschenke all denen, die sie nicht verstanden eher Angst machten und sie dann vielleicht was taten, was uns schadete. Das verstand ich. Ich hatte früher auch Angst gehabt vor denen, die anders aussahen. Ich war froh, dass ich mich geändert hatte. Und ich mochte verkleiden. Ich mochte die neuen Sachen die ich trug. Ich hatte Kleidung gekriegt, die so ähnlich war wie das was ich auch in Chatay getragen hatte. In Huangshang Ein bisschen mehr anders als zuhause, aber ähnlich. Ich mochte das. Hatte angefangen, die Kleidung zu bemalen und zu besticken. Es war schwierig, denn mir waren neue Klauen gewachsen. Ich liebte meine Klauen, sie waren sehr praktisch, wenn es in der Nase juckte. Oder wenn man etwas verletzen wollte, dann waren sie auch sehr gut. Aber sie waren nicht so gut um kleine Sachen zu machen oder was hin und her zu tragen. Auch sticken war nicht so leicht. Ich brauchte viel Geschick um die Muster zu machen, die ich wollte. Geschick Flüsterte ich. Ich versuchte Symbole zu machen, auch um Vinh zu zeigen was ich meinte, als ich versucht hatte Sprache zu erklären. Aber es wurde alles unregelmäßig und krumm. Es störte mich nicht so arg, denn ich freute mich zu sehr über die Klauen. Die Klauen leuchteten ein bisschen, wenn ich das wollte und dann konnte ich besser sehen. Ich glaube, dass das Magie ist, das meine Klauen leuchten lässt aber ich weiß nicht ob die Magie da ist, weil ich schon immer Magie konnte oder ob sie wegen Nurgel da ist. Ich erinner mich dafür zu wenig an mein Leben vor Nurgle. Ich hoffe aber, dass sie wegen Nurgel da ist, denn ich mag es wenn er mir Sachen schenkt. Ich stickte Motten auf die Sachen, weil ich Motten schön finde. Ich hatte mich sogar nach einer Motte benannt, die in Huangshang ein bisschen gefürchtet war aber die auch sehr verehrt wurde. Sie war erst eine Raupe, voller Stacheln die Gift versprühte wo sie lief. Wenn sie dann verpuppt war und schlüpfte hatte sie immer noch Stacheln, aber sie war sehr schön. Es waren kleine Falter, so groß wie der weiteste Abstand zwischen Daumen und Zeigefinger, mit großen Ohren und verschlungenen Flügeln, die sich von Tränen ernährten. Sie saugten sie aus den Augen von Tieren und oft auch aus Menschen. Der Puder auf den Flügeln machte, dass man besser sehen konnte. Oft wurde er benutzt wenn man jagen ging und wenn jemand starb den man liebte, dann holte man die Motten, damit sie die Trauer von den Gesichtern leckten und niemand seine Ehre verlor. Man sagte, dass Trauer einen klarer sehen ließ und es stimmte. Aber in manchen Monaten saugten sie Tränen und dann legten sie ein Ei in die Augen. Aus dem Ei schlüpfte dann eine kleine Raupe, die das Auge frass. Wenn die Raupe nicht entdeckt wurde, konnte man auch daran sterben weil sie ja giftig waren. Wenn sie satt waren, dann suchten sie sich was anderes zum fressen, meistens krochen sie dann aus der Augenhöhle und aßen kleine Insekten oder totes Fleisch. Ein bisschen gefährlich war es schon, mit den Augenmotten umzugehen. Augenmotte Füsterte ich. Augenfalter nannten sie manche. Ein bisschen mehr am Meer kannte man sie einfach als Tränentrinker. In Beyang hießen sie Trauerfresser. Aber überall wusste man dass sie eigentlich Kato´Idea hießen. Trinker von Tränen und Trauer. Ich mochte all die Name. Ich fand, dass ich ein bisschen war wie die Motte. Ich lächelte und strich über meine neuen Kleider, griff nach einem Faden und einer Nadel und bemühte mich die Nadel in den Stoff zu bringen, ohne mit meinen Klauen den Stoff zu zerfetzen. Ich hatte vom Meister einen Mantel bekommen, der ein wenig Seide drinne hatte. Ich hatte mich nicht getraut zu fragen, was der Meister dafür hatte geben müssen, denn Seide war sehr teuer. Ich hatte früher ganz viele Sachen aus Seide gehabt… Meine Finger strichen vorsichtig über den Stoff. Er fühlte sich weich an, zart, wie Spinnweben…oder wie eine Umarmung. Umarmung Flüsterte ich Und sehnte mich ein wenig nach einer solchen Berührung. Ich mochte anfassen, aber...das mochten sonst nicht so viele. Ich war ein bisschen müde, aber ich hatte dem Meister versprochen zu warten, bis sie zurück waren. Ich legte Nadel und Faden weg und tapste nach draußen um zu gucken, ob ich sie vielleicht schon sehen konnte. Der Himmel war voller Wolken und es roch ein bisschen nach Regen. Mochte Regen. Die Kälte machte mich wacher. Tief sog ich die Luft ein. Sie roch frisch und rein. Ich suchte in meinen Taschen das Räucherwerk und änderte das. Der Meister hatte gesagt, dass wir bald zu den anderen der Horden gehen würden. In einigen Monden wären wir dafür irgendwo oben im Norden, jedenfalls ein paar von uns. Er hatte gesagt, ich müsse mich dafür warm anziehen, weil das nochmal ganz anders kalt wäre als hier. Ich setzte mich hin und hob ein wenig meine weiten Kleider an. Dann wackelte ich ein bisschen mit den Zehen. Der Meister hatte gesagt, dass ich neue Schuhe bräuchte. Ich wusste nicht wo ich neue Schuhe her bekommen sollte, denn ich hatte nichts zum tauschen. Ich hatte die Münze von Konstantin. Aber sonst hatte ich nichts. Der Klappermann...Faudach, unser Heerführer, hatte als Bezahlung einen Gefallen gewollt. Das verstand ich nicht richtig, warum das eine Bezahlung war. Der Meister hatte auch einen Gefallen bei dem Blutpakt gehabt. Es handelten ganz viele Leute mit Gefallen. Für mich war das keine Bezahlung, wenn jemand mich fragte ob ich was für ihn tun konnte, dann würde ich natürlich was für ihn tun. Das war schließlich freundlich und gut, so wie Nurgle es als Vorbild machte. Der Klappermann hatte fies gegrinst, als ich ja gesagt habe. Vielleicht will er was von mir, das ein Problem für mich ist...vielleicht soll ich was machen wo ich sterbe? Das fänd ich nicht so gut, aber...ich hatte auch ein bisschen Angst vor dem Klappermann...war er nicht der, der jemanden mit einem Stuhl verprügelt hatte? Ich wollte nicht mit einem Stuhl verprügelt werden…aber ich hatte auch nicht so viel Angst vor dem Tod. Ich glaube, in mir war inzwischen so viel Leben, dass kein Schwert, keine Axt oder Stuhl alles von mir töten würde können. Vielleicht ein bisschen was von mir, aber ich spürte jedes Geschenk Nurgels und wenn dieser Körper starb würde nur was neues daraus wachsen. Vielleicht sogar mehrere neue... Nachdenklich sah ich auf meine Füße. Vielleicht sollte ich Nurgel fragen ob ich was anderes als Füße bekommen könnte, dass ich sie nicht dauernd in Schuhe stecken musste...ich spürte keinen Schmerz, aber es war nicht so einfach zu laufen wenn was im Fuß steckte oder ein Knochen aus der Haut gebrochen war….ich hörte ein Geräusch und sah auf. Im Gebüsch wackelte es, als wäre da ein großes Tier drin. Ich sah wieder auf meine Füße. Ich mochte Tiere. Tiere Flüsterte ich. Ich hatte ein bisschen Angst vor dem Treffen der Horden. Ich hatte ein bisschen Angst vor dem Vogelmensch, der mir weh getan hatte, als wir im Land der Lesath gewesen waren. Ich wusste, dass er viel stärker war als ich und ich hatte nur Glück gehabt, dass ich mit meinem kleinen bisschen Zauber genug Zeit gekriegt habe, dass mich Coh-Pra da rausgeholt hat...aber ich hatte ein bisschen Angst, dass der blaue Vogelmann auch da war und mir vielleicht wieder weh tun würde...mir wieder sagte, dass ich keine Anhängerin des Chaos war und der mir nicht zuhörte als ich ihm sagte dass das nicht stimmt. Ich wusste das Nurgel Chaos war und ich fragte mich, wie man mich ansehen konnte ohne zu sehen, dass ich eine Dienerin des Seuchengottes war, der ja der größte und dickste der Vier war... Er hatte behauptet, dass ich keine Gelehrte sei und nicht wüsste was eine Bibliothek wäre. Das stimmte, ich war keine Gelehrte. Und zuhause hatten wir keine Bibliotheken mit Büchern, in Cathay hatten wir Schrifthäuser. Über und Über gefüllt mit Rollen aus Reispapier. Gefüllt mit Menschen, die schrieben und die jedes Wort einer einzelnen Rolle in sich aufsogen. Auch in Huangshang gab es Schrifthäuser nur sie waren nicht so groß. Aber ich war früher mal in der Stadt des himmlischen Palasts und durfte dort ins Schrifthaus und das war ein Berg von Haus...es stimmte, ich war keine Gelehrte aber ich hatte gesehen was das bedeutete Gelehrt zu sein, nämlich dass man sehr viele...sseeeeehr viele Sachen nicht wusste. Dass man mehr nicht wusste als man je wissen würde und dass jede Antwort eine Unzahl neue Fragen brachte, die man nicht beantworten konnte, weil man zu schnell starb. Ich glaube es war schrecklich im Kopf zu haben, dass man so vieles nicht wusste. Weil man dann erkannte wie dumm man eigentlich war und wie klein und unzulänglich. Dann versuchte man, seine eigene Unbedeutung zu überspielen und im Vergleich mit anderen hatte man immer den Drang zu zeigen, wie viel klüger man ist und wie dumm alle anderen sind, die wissen, dass sie nicht so bedeutend sind, die aber so zufrieden sind. Das war ziemlich fies, fand ich. In Cathay gab es viele die so gelehrt waren. Es gab aber auch gute Gelehrte, die bereit waren von anderen zu lernen und die weise waren und die Klarheit eines unberührten Geistes verehrten. Ich wusste ja auch vieles und ich wollte immer neue Sachen lernen. Ich fand, dass es keinen Unterschied gab ob man Wissen bekam, wenn man über staubiges Papier gebeugt Texte las oder ob man draußen war, Sachen beobachtete und Fragen stellte wenn man etwas nicht verstand und so lernte, Sachen zu wissen. Ich fand, dass das beides genau gleich viel wert war. Aber viele Gelehrten taten immer so, als wäre es nicht wertvoll wenn man nicht lernte so wie sie. Sie taten immer als wären sie viel klüger als alle anderen, dabei stimmte es gar nicht. Wissen hatte nichts mit Klugheit zu tun und nur weil jemand nicht lesen oder schreiben konnte war er nicht dumm oder ungebildet. Er wusste vielleicht andere Sachen. Vielleicht sogar Sachen die in keiner Schriftrolle standen und die so kein Schriftgelehrter je erfahren würde...
Ich glaubte, dass viele Gelehrte so nicht dachten. Es machte keinen Spaß für mich mit Gelehrten zu reden, weil sie immer davon ausgingen ich wäre dumm. Obwohl ich lesen und schreiben konnte. Obwohl ich verstand. Der Vogelmann war ein Gelehrter. Und ich hatte ein bisschen Angst vor ihm. Er war gemein, hatte mir weh getan und mich verspottet. Ich wollte nicht nochmal mit ihm reden. Ich würde meine Zeit nutzen und nicht so wie er Andere beleidigen und quälen in der Hoffnung meine eigene Undebdeutung zu überspielen. Ich war zufrieden so wie es war. Zufrieden mit meiner Bedeutung, die so winzigklein war und sich doch so gewaltig anfühlte. Zufrieden Flüsterte ich Und dieses Gefühl füllte mich bis in die Spitzen meiner Klauen. Wette, das hat der Vogelmann noch nie gespürt! Das Gebüsch wackelte wieder und ruckartig sah ich hin. Ich stand auf und ging gucken. Wollte wissen, was darin war, dass das Gebüsch so zum schwanken brachte. Umsichtig schob ich einige Äste zur Seite und blickte in das Gestrüpp. Es war dunkel. Ich schob meinen Kopf zwischen die Blätter und verfing mich mit meinem Kopfschmuck promt zwischen den Zweigen. Ich quietschte leise und drückte mich weiter nach vorn, lies die Klauen aufleuchten und sah im schummrigen Licht des dicht bewachsenen Geäst, was das Gebüsch so bewegt hatte. Ich spürte mein Herz aussetzen. Es dauerte sehr lang, bis es wieder zu schlagen anfing, unrythmischer und stockender als sonst, aber dafür schneller. Vor mir lag ein Kristall, der aussah wie ein Bergkristall. Durchsichtig, beinah weiß. Vinh Flüsterte ich aufgeregt VinhVinhVinhvinhVinh! Ich streckte die Hand nach dem Kristall aus, da löste er sich auf, verwandelte sich in einen rotierenden Strudel und brachte das Gebüsch zum zittern. Ich quietschte wieder und zuckte zurück. Mein Kopfschmuck hoffnungslos verfangen. Es schien so, als würde ich ab sofort hier wohnen… Ich setzte mich bequemer hin und suchte in meinem Kopf nach Vinh. Sie schlief. Ungeduldig rief ich sie. Wieder und wieder, bis ich sie spürte, wie einen warmen Sommertag. „Wie ist der hierher gekommen?“ War ihre erste Frage. Doch ich merkte, dass sie jetzt wach und aufgeregt war. Ist doch egal. Antwortete ich, fasziniert von dem Farbenspiel. Der Kristall verfestigte sich wieder und lag unschuldig da. Ich streckte abermals die Hand danach aus und nahm ihn auf. Er riss eine Wunde und trank die Flüssigkeit die austrat. Fasziniert sah ich zu. Ich spürte Vinh in meinem Kopf unruhig werden, sie mochte nicht, wenn was mir wehtat. Tut nicht weh. Flüsterte ich. Siehst du, ist schon vorbei… Lächelnd sah ich wie an den Rändern der Wunde kleine schwarze Ästchen hervorkrochen, wie Tentakel mit Eigenleben zogen sie die Wundränder aufeinander zu und verschlossen die Wunde mit einem schwarzen Geschwür und einer eitrigen Pocke. Ich pickste in das Gebilde und es gab das lustige Geräusch eines aufplatzenden Schädels, der seit Wochen in der Sonne gelegen hatte. Gelblich grüner Schleim trat aus. Rasch leckte ich ihn ab. „Du...willst du...du weißt, was du tun musst? Hast du eine Spritze?“ Fragte Vinh, ganz nervös und ein bisschen angewidert. Spritze. Antwortete ich. Brauch ich nicht. Ich öffnete mit meiner Klaue eine neue Wunde, träufelte mein Blut auf die Spitze und wartete. Nur wenige Augenblicke später verwandelte sich der Kristall in den Studel. Schnell steckte ich die Klaue mit meinem Blut hinein...unsicher ob das reichte wiederholte ich den Vorgang nochmal. Vinh sah gespannt zu. Die Reaktion war ähnlich wie das, was bereits bei Vinh passiert war. Der Stein zuckte, sprühte Funken, warf Äste aus und der Busch um mich herum begann zu glühen. Ich kreischte, als das Geäst vor mir plötzlich Feuer fing. Es ging lichterloh in Flammen auf. Ich höre Vinh schreien… „KATO!“ Feuer griff meine Hände an...Ich schrie, als das Feuer an meinem Fleisch riss. Panisch versuchte ich mich rückwärts zu befreien, doch ich hing fest…um mich herrum erhoben sich Flammen, hungrige Mäuler aus Gluht schnappten nach mir...es würde nichts von mir übrig bleiben. Kein Geschenk Nurgels würde das Überleben. Allumfassende Verzweiflung schloss mich in eine feste Umarmung. Dafür war ich nicht bereit! Ich schrie wieder und Tränen fielen aus meine Augen, die in der plötzlichen Hitze verdampften…Ich sah wie Fleisch von mir ab fiel und spürte das erste mal seit langer Zeit wieder Schmerz. Ich weinte und versuchte noch immer zu entkommen, doch es hielt mich an Ort und Stelle...Ich würde hier verbrennen.
Dann plötzlich war es vorbei.
Der Kristall war explodiert und mit ihm auch der Busch. Ich saß über und über mit Ruß bedeckt in einem kleinen Äschernen Krater. Verwirrt und überfordert versuchte ich zu verstehen was passiert war. Meine Tränen versiegten sofort, genau wie der Schmerz. Ich sah auf meine Hände, die kaum noch als solche zu erkennen waren. Ich schniefte ein bisschen und streute Erde, die unter der Asche lag über die bloß liegenden Knochen. Meine Klauen waren verkohlt und teilweise abgebrochen. Sie würden nachwachsen, aber ob sie je wieder so schön werden würden…. Ich schniefte abermals. Das würde Nurgle nicht gefallen, wie ich mit seinen Gaben umgegangen war... Im Zentrum des Kraters lag der Kristall. Ich versuchte nicht zu intensiv an Nurgle zu denken und griff nach dem Stein. Er sah anders aus als bei Vinh. Er hatte keinen roten Nebel in sich drin, sondern grünen. Und in der Mitte wurde er geteilt von einem schönen braunen Stück Holz. Ich drehte ihn ein, er war ein bisschen milchig aber wunderschön. Ich nahm den Kristall fest in meine noch intakte Hand. Ich glitt in Vinhs Kopf wie eine Made ins Fleisch. Ich sah durch ihre Augen auf das Meer, ich roch durch ihre Nase das Salz und ich fühlte ihr Herz so anders schlagen als meins. Sie lachte und ich lachte auch. Glück durchdttrömte mich, wie bis vor wenigen Momenten die Angst, sie füllte mich aus und machte mich schwindelig. Wir atmeten tief ein. Sie und ich. Zugleich. Vinh strich mit ihren Fingern über das Holz der Railing, ihren Kristall mit der anderen Hand fest umschlossen. Die Luft roch frisch und rein. Bei ihr. Bei mir. Ich suchte in meinen Taschen das Räucherwerk und änderte das.
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Wenn Gott tot wäre
Lesedauer: 4min
Gedanken von einer Welt ohne Gott
Die meisten Fragen im Leben lassen wir nicht zu, aus Angst, uns könnte die Antwort nicht gefallen. Wenn es zum Beispiel keinen Unterschied gäbe zwischen einem Leben mit Gott und einem Leben ohne Gott. Ein Gedankenexperiment. Hey du, was, wenn mir ein Leben ohne Gott attraktiver erscheinen würde? Wenn das Leben ohne ihn stressfreier wäre? Vielleicht sogar logischer? Auf der anderen Seite: Wenn ich wirklich glaube, dass Gott lebendig ist, wenn er in Jesus Christus Mensch geworden ist, gestorben und vor allem: wenn er auferstanden ist, also heute tatsächlich immer noch real und erfahrbar ist - warum sollte ich vor dieser Frage Angst haben? Wenn das so ist, dann kann diese Fragestellung die Chance sein, diesen Gott noch einmal ganz neu kennenzulernen... und zu entdecken, warum es sich lohnt, mit ihm zu leben. Also wage ich es: Wie wäre mein Leben, wenn es Gott nicht gäbe? Was sich alles nicht ändern würde Klar ist: Es gibt eine ganze Menge, das sich nicht ändern würde. Weil ich es nicht Gott zuliebe - und trotzdem voller Hingabe mache. Sei es aus Liebe zu einem meiner Hobbys oder aus dem Wunsch, anderen ein guter Freund zu sein. Ich könnte hier kühn behaupten, dass ich mir als Christ weniger Gedanken über mein Geld, Online-Games oder das nächste superheiße Smartphone mache. Das ist aber nicht so. Diese Dinge haben nichts mit meiner Gottesbeziehung zu tun. Nicht mal für meinen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn bräuchte ich Gott. Immer wieder inspirieren mich Menschen, die nicht gläubig sind, mit ihrer Geradlinigkeit im Kampf gegen systematische Gewalt an Menschen in der ärmeren Hälfte der Welt, gegen Raubbau, Ausbeutung und Zwangsprostitution. Oder Menschen, die sich für den Schutz dieser wunder vollen, und schönen Welt, unseres Planeten einsetzten. Vielleicht wäre ich einer von ihnen. Vor allem wüsste ich dann definitiv, für wen ich es tu: für die Menschen und nicht als bloße Pflichterfüllung, weil ich das als Christ eben muss. Careless, fearless, limitless? In anderen Bereichen hätte ich es sogar definitiv besser. Ich könnte am Sonntag ausschlafen und in Ruhe mit meiner Familie frühstücken. Ich könnte freitagabends mit den Jungs feiern gehen, als mit ein paar Freunden in den Jugendkreis zu gehen. Vielleicht wäre ich auch erfolgreicher, weil ich längst gelernt hätte, auch mal die Ellbogen auszufahren und das Maximum aus Situationen herauszuholen. Ohne Rücksicht auf andere. Ohne schlechtes Gewissen. Vielleicht würde ich mir bei manchen Entscheidungen im Leben auch nicht so einen Kopf machen, weil nicht alles "richtig" und von Gott abgesegnet sein müsste. Manchmal denke ich, Gott lässt mich zögern. Als habe er mich zu einem vorsichtigeren Menschen gemacht. Das muss nicht falsch sein, aber es gibt den Dingen mehr Gewicht als sie verdienen. Ich könnte auf der ein oder anderen Sommerparty einfach gedankenlos trinken und mich gehen lassen, ohne gleich das Gefühl zu haben, mich dafür vor jemandem rechtfertigen zu müssen. Mein Leben wäre also in mancherlei Hinsicht eindeutig leichter. Warum trotzdem nicht alles besser wäre Und dann gibt es die andere Seite. Das sind diese Momente, in denen ich froh bin, nicht von klein auf, in eine Beziehung mit Gott erzogen worden zu sein. Denn ich kann mich an eine Zeit erinnern, in der ich ohne Gott durch meinen Alltag kommen musste. Eine Zeit, die nicht besser als die mit Gott war. Rückblickend würde ich sagen: Ich war ein anstrengender Typ. Einer von denen, die auffallen wollten, um dazuzugehören. Die ständig gegen das Übersehen werden ankämpfen. Denen aus jeder Pore "Los, lieb mich, schätz mich, nimm mich an!" quillt. Ich brauchte Anerkennung. Was hab ich mir für peinliche Dinger geleistet, nur um im Mittelpunkt zu stehen. Wenn ich beim Sport nicht der Beste war, fühlte ich mich schäbig. Es fehlte nicht an Ehrgeiz, schon gar nicht Begabung. Aber ständig hatte ich die Angst zu scheitern, schlecht dazustehen, meinen Ruf zu verlieren. Verbissen und so fast Profi - das war nicht genug, mich wohl in meiner Haut zu fühlen. 180 Grad In diesen Bereichen hat Gott mein Leben ganz schön auf den Kopf gestellt. Lebenswende bedeutet. Mit mir selbst leben zu können. So wie ich bin. Mir nichts beweisen zu müssen. Mich geliebt zu wissen. Mich nicht ständig steigern zu müssen. Es ist gut so, wie es ist. Ich bin mir sicher: Würde ich immer noch ohne Gott leben, ginge es mir heute nicht anders als damals. Ich wäre auf mich allein gestellt.
Ich würde fordern, fordern, fordern, die Welt müsste sich um mich drehen - Freunde, Familie: Ich würde sie hoffnungslos überfordern.
Und zuletzt: Ich hätte keine Hoffnung auf ein Leben über den Tod hinaus. Meine Zukunft wäre begrenzt. Alles, aber auch alles, was ich brauche, würde ich aus diesem einen Leben herauszuquetschen versuchen. Denke ich zurück an den hohlen Ehrgeiz meiner Kindheit - ich würde verzweifeln beim Gedanken, mein Leben in Mittelmäßigkeit zu verplempern und am Ende mit leeren Händen dazustehen. Ohne Jesus ist alles sinnlos "Angenommen, es gibt wirklich keine Totenauferstehung: Dann ist auch Christus nicht auferstanden.
Und wenn Christus nicht auferstanden ist, ist es sinnlos, dass wir das Evangelium verkünden, und sinnlos, dass ihr daran glaubt." (1. Korinther 15, 13-14)
Paulus bringt es auf den einen Punkt. Ohne einen lebendigen Gott, ohne den auferstanden Jesus wäre alles sinnlos. Jesus wäre dann lediglich ein Vorbild, an dem man sich orientieren kann. Sätze wie "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" wären moralische Imperative, die nur noch mehr Druck aufbauen - zumal zu hinterfragen wäre, wie gut es wirklich wäre, unsere Nächsten wie uns selbst zu lieben, wenn wir gerade mit der Selbstliebe unser allergrößtes Problem haben. Auch die Bergpredigt wäre nicht mehr als eine bittere Moralpredigt. Unser Glaube wäre eine Illusion. "Die Schuld, die ihr durch eure Sünden auf euch geladen habt, liegt dann immer noch auf euch." (1. Korinther 15, 17). Wäre also Jesus nicht von den Toten auferstanden, würde ich mit allem Dunkel in meinem Leben, mit meiner Schuld, meinem Versagen, aber auch mit meinen Verletzungen allein bleiben. Und selbst, wenn ich mich bemühen würde, schlechte Dinge durch gute Taten auszugleichen, weiß ich letztlich genau: Alle meine Versuche, mit diesen Dingen selbst fertigzuwerden, würden scheitern. Ebenso, wie sie in meinem Leben ohne Gott zum Scheitern verurteilt waren. Gott würde fehlen Was mir fehlen würde, wenn es keinen Gott gäbe? Mir würde ein guter Freund fehlen, mit dem ich über alles und zu jeder Zeit reden kann. Mir würde jemand fehlen, der mir sagt: "Ich liebe Dich!". Und der dies nicht an irgendwelche Bedingungen knüpft, sondern der das sagt, einfach weil ich bin. Mir würde jemand fehlen, der mir meine Schuld vergibt, der mir zu jeder Zeit einen Neustart ermöglicht. Mir würde jemand fehlen, dem ich zu 100 Prozent vertrauen kann. Mir würde jemand fehlen, der meine Verletzungen heilt und in den tiefsten Gedanken und Abgründen meines Lebens bei mir ist und mich versteht, weil er selbst die tiefsten Abgründe durchlebt und durchlitten hat. Mir würde jemand fehlen, der meinen Blick hebt über die Grenzen dieses irdischen Lebens hinaus und die Vision eines neuen Himmels und einer neuen Welt malt. "Seht, die Wohnung Gottes ist jetzt bei den Menschen! Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein - ein Volk aus vielen Völkern, und er selbst, ihr Gott, wird immer bei ihnen sein." (Offenbarung 21,3) Was verliert man, wenn man an Gott glaubt und er gar nicht existiert? Und was verliert man, wenn man nicht an Gott glaubt und er existiert? #expectgod Be blessed Manuel Bildquelle: https://ift.tt/2N6dUON via Blogger https://ift.tt/2IF0Ooe
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Wenn Du im Internet blätterst und Dir die Angebote der Workshops im Kontext von NLP ansiehst, scheint es, dass jeder Trainer, der etwas auf sich hält, einen Workshop zum Thema „Ziele erreichen“ im Angebot hat. Im Modell von NLP selbst findet sich unter dem Begriff „Zielökologie“ ebenfalls eine ganze Menge an Information. Doch ich wäre nicht der Chris und dieser Artikel wäre nicht lesenswert, wenn zu diesem Thema das letzte Wort gesprochen wäre. Meine Wahrheit ist, wie meistens durchaus komplex. Letzte Woche bekam ich zwei hilfreiche Ratschläge. Einer stammte von Stefan, der mir riet, unbedingt einen Workshop zum Thema „Ziele stecken und erreichen!“ in mein Workshopprogramm aufzunehmen. Jeder Teilnehmer sollte sich eines oder mehrere Ziele aussuchen, formulieren, testen und würde danach von mir programmiert, diese Ziele auch erreichen zu müssen. Natürlich mit Garantie. Dieser Workshop sollte eine Stange Geld kosten und ein Kultworkshop werden. Kein Problem für mich, sagte ich ihm – eher ein Problem für die Teilnehmer an diesem Workshop. Die einfache Lösung ist nicht immer die erfolgreiche Vielleicht möchtest Du genau hier einen Augenblick innehalten und Dir überlegen, welche zwei Ziele Du Dir stecken würdest. Natürlich hättest Du dann die Teilnahmegebühr bereits bezahlt. Vielleicht würdest Du zur imaginären Vorbereitung meinen Zieleartikel (nochmals) durchlesen und die zielökologischen Kriterien aus dem Modell von NLP besonders beachten. Damit wäre gewährleistet, dass Du Deine gesteckten Ziele auch erreichen kannst. Dann würden nur noch eine Portion Selbstdisziplin oder eben die hypnotische Programmierung im Workshop dazugehören und alles wäre paletti. So weit, so einfach… oder? Diese Art von Angebot und der darauf folgende Lösungsansatz im Workshop scheint mir, wenn ich im Internet herumblättere, eines der häufigsten Themen junger NLP Trainer am Beginn der Karriere zu sein. Ziele formulieren – Ziele erreichen, das kann doch jeder brauchen. Vielleicht hast Du ja ähnliche Themenstellungen? Es gibt dazu in der Bibliothek dieser Webseite eine Menge an Hilfestellungen. Die Artikel zu den Themen Lebensplanung, Ziele erreichen, Selbstdisziplin usw. sind dafür besonders gut geeignet. Auch alle Artikel, die sich mit den Grundannahmen des Modells von NLP befassen, legen den Schluss nahe, dass das Leben ausschließlich selbstbestimmt verläuft. Ein Schräubchen hier, ein kleines Format da – und schon läuft Dein Leben nach Plan und aller Erfolg stellt sich umgehend ein. Die Wirklichkeit ist ein trügerisch Gut Der zweite hilfreiche Vorschlag zum Thema stammte von Bernhard, einem Deutschprofessor an der Kyoto University. Wir saßen beim traditionellen Yakitori, er knabberte an seinem Stäbchen und sagte gedankenverloren einen (mir) wichtigen Satz: „Chris, wenn alles das, was ich mir im Leben vorgenommen hatte, tatsächlich Wirklichkeit geworden wäre, dann verliefe mein Leben sicher nicht so schön, wie jetzt!“ Dieser Satz hat sich bei mir im Gehirn eingehakt. Steht er doch im Gegensatz zu dem, was Stefan zu mir sagte. Auf der einen Seite Ziele vornehmen und erreichen, auf der anderen sorgt das Universum mit einem Dir verborgenen Lebensplan dafür, dass Dein Leben höheren Zielen gewidmet ist. Ich habe einige Tage darüber nachgedacht, wie sich die beiden Ansätze – völlig selbstbestimmt oder fremdbestimmt vom Universum – in meinem Leben manifestiert und wie und mit welchen Regeln und Erkenntnissen ich mein Leben damit führe. Wannabes oder Havegots? Wenn ich einen Menschen zum ersten Mal kennenlerne, unterscheide ich im Stillen für mich nach WANNABEs und HAVEGOTs. Die Wannabes sind oft junge Menschen, die ihr Leben und Ihre Ziele noch vor sich haben und optimistisch an der Verwirklichung ihres Lebensplan arbeiten. Im schlimmsten Falle geben sie jetzt schon die Millionen aus, die sie noch nicht verdient haben. Ihre Sprache ist in die Zukunft gerichtet, es gibt ja so viel zu tun. Die Havegot’s hingegen haben viele ihrer Ziele bereits erreicht. Ihre Sprache ist meist in die Vergangenheit gerichtet, sie sind stabil im Hier und Jetzt verankert, die Zukunft ist eher nebulös. Das Leben läuft in festen Bahnen. Ich allerdings verkehre gerne mit jungen Menschen, meist Wannabe’s. Da ist mehr los. Obwohl ich ja im Laufe der Jahre selbst zu einem Havegot geworden bin. Das passt zu meiner momentanen Lebenssituation. Wenn es Dich interessiert, kannst Du einen kurzen Abriss meines Lebens HIER lesen. Beim Lesen wird Dir auffallen, dass mein Lebenslauf durchaus von einer inneren Logik der Entwicklung bestimmt scheint. Alle Entscheidungen und Ereignisse scheinen sich sinnvoll ineinander zu fügen und logisch aufeinander aufzubauen. Das ist kein „Darstellungstrick“, ich erzähle einfach, wie aus meiner Sicht mein Leben passiert ist. Musst Du wirklich alles selbst entscheiden? Wenn ich jedoch zurückdenke und mich in die jeweiligen Situationen begebe, dann hat sich das beileibe nicht so dargestellt. Es war nicht so, dass ich für jeden Lebensabschnitt die entsprechenden Ziele gesetzt gehabt hätte. Es war auch nicht so, daß ich diese zielstrebig erreicht hätte. Hättest Du mich beispielsweise gleich nach Beendigung meines Studiums gefragt, was mein wichtigstes Ziel ist, hätte ich Dir zur Antwort gegeben: „Erst einmal einen guten Job, dann sehen wir weiter!“ Na, der kam auch. Ziel erreicht, oder? Nein, natürlich nicht. Ich wurde krank und musste leiden, bis ich die „richtige“ Entscheidung traf. Drei oder vier Jahre später hättest Du mich fragen können, was mein wichtigstes Ziel ist und ich hätte gesagt: „Ein berühmter Fotograf werden!“ Na, auch dahin war ich mit großen Schritten unterwegs. Bis das Schicksal es eben anders mit mir meinte. Was mich dabei so fasziniert, ist die Tatsache, dass ich, aus dem Bewusstsein meiner jeweiligen Gegenwart heraus, zielstrebig unterwegs war. Ich war auch diszipliniert unterwegs, und wollte die mir nach bester Erkenntnis gesteckten Ziele erreichen. Bis, ja bis dann „Dinge“ passierten, die ich und niemand sonst voraussehen konnte. Sie haben mein Leben jeweils dahin veränderten, dass ich mich heute an dem Platze befinde, an dem ich bin. Ich gebe es ehrlich zu: daran bin ich nicht immer aktiv beteiligt gewesen. Meist musste ich „nur“ ja oder nein sagen, also eine Entscheidung treffen. Wer hat mich im Leben an meinen Platz gebracht Es stellt sich für mich in meiner Lebensplanung wirklich so dar, dass eine höhere Schicksalsmacht immer wieder die unsichtbaren Fäden zog. Ich frage mich oft in meinen Mußestunden, was denn das Universum, diese höhere Schicksalsmacht von mir haben will? Wohin soll ich gehen, was ist meine karmische Bestimmung? Das sagt man ja so in Heutesprech. Auch in meinem gegenwärtigen Leben fühle ich diese heimlichen Kräfte am Werk. Auch heute würde ich wieder sagen: „Ich bin zielstrebig unterwegs!“ und meine, im Großen und Ganzen an meinem Platz im Leben angekommen zu sein. Ich lehre und helfe anderen Menschen ein glückliches Leben zu führen. Vielleicht, und das ist nun wirklich eine Vermutung, sind wir alle nur hier auf die Erde gekommen, um den Weg einer „Emanzipation ins Glück“ zu gehen. Vielleicht bist Du hierher in diese Welt gekommen, um zu realisieren, dass das Universum Dir immer hilft, Deine Wünsche nach einem glücklichen und selbstbestimmten Leben auf die eine oder andere Weise zu erfüllen. Ich fühle oft einen gordischen Knoten in meinem Kopf, den ich nicht lösen kann. Einesteils soll ich mir vom Universum alles wünschen und bekomme meine Wünsche auch erfüllt. Das beahaupten riesige Stapel an Büchern in allen Sprachen dieser Welt. Die Gesetze des Universums seien einfach so. Und in meinem Leben finde ich auch genügend Beweise für diese Annahme. Andernteils laufe ich manchmal gegen eine unsichtbare Wand. Obwohl ich mir „Dinge“ gewünscht habe, fliegen mir die Knüppel nur so zwischen meine Beine. Ich entdecke beständig Hindernisse, die mir das Universum in den Weg stellt. Was also soll ich mir wünschen, wie soll ich planen, oder um es mit anderen Worten zu sagen: „Wie soll ich meinen freien Willen einsetzen, damit das Universum tatsächlich auch in meinem Sinne tätig wird? Jetzt wird es spannend… Vor einiger Zeit schrieb mir ein Leser meiner Artikel: „Lieber Chris, hiermit melde ich mich für die NLP Workweek an. Bitte warte noch mit der Rechnung, bis das Universum den Betrag manifestiert hat!“ Das war zum letzten Jahr und ich warte noch, ob er vielleicht in diesem Jahr kommen wird. Aber ganz im Ernst: gibt es grundsätzliche Regeln, nach denen das Universum Deine Wünsche erfüllt? Ich glaube tatsächlich einige Regeln erkannt zu haben. Die 1. und wichtigste Regel: Ohne Angst Ich wünsche mir alles das, was meine Angst besiegt. Allerdings möchte ich das Wort „Angst“ in einem sehr viel allgemeineren Kontext verstanden wissen, als es gemeinhin verwendet wird. Angst ist demnach jedes Gefühl, das mich in meiner Handlungsflexibilität limitiert. Wirklich frei bin ich nämlich nur dann, wenn ich frei entscheiden kann, was ich tun will. Da lohnt es sich wirklich einmal, nachzudenken, wie frei Du in dieser Hinsicht bist. Bist Du frei, wenn Du viel Geld hast? Dann könntest Du ja vermeintlich tun und lassen, was Du willst, oder? Aber: Wann ist genug Geld genug? Bist Du frei genug, Deine Gefühle im Leben jederzeit selbst wählen zu können? Bist Du frei, Dich oder andere jederzeit in eine bessere „Stimmung“ bringen zu können? Bist Du frei, Dein Herz zu verschenken und jemanden anderen bedingungslos zu lieben – vielleicht sogar ohne Aussicht auf Erwiderung? Jeder einzelne Satz kann, richtig interpretiert, Jahre und Jahrzehnte an Entwicklung für Dich bedeuten. Die 2. Regel: Gute Gefühle Fahre Deine Antennen möglichst weit aus. Das bewerkstelligst Du durch eine möglichst positive Grundhaltung, also viele gute Gefühle. Je schlechter Deine Gefühle und damit Dein Zustand sind, desto weniger bekommst Du realisiert. Das gilt nicht nur im Hinblick auf Deine Wünsche ans Universum. Gute Entscheidungen brauchen einfach gute Gefühle. Je besser also Deine Gefühle sind, desto mehr bekommst Du von Deinen Wünschen erfüllt. Dein direktes Ziel kann deshalb in einem Leben mit möglichst vielen guten Gefühlen bestehen – das braucht eine möglichst lange Antenne. Diese Technik bringe ich Dir übrigens am Tag 7 und 8 des Practitioner bei. So funktioniert Dein Leben wirklich einfach Du kannst Dir Dein Leben so eingerichtet haben, dass Du Dir Ziele steckst und Dir tolle Projekte ausdenkst und diese mit Energie und Disziplin verfolgst. Wenn Du Hindernisse entdeckst, arbeitest Du, wie immer, an deren Beseitigung. Bleiben die Hindernisse bestehen, glaubst Du einfach an einen Wink des Universums und widmest Dich anderen Dingen. Das meint so ungefähr auch eine NLP Grundannahme: „Wenn das was Du tust, nicht funktioniert, tue etwas anderes!“ So hört sich Dein Leben in Zukunft wirklich einfach an … ist aber nicht so einfach, wie es klingt. Diese Haltung liefert Dir nämlich bei Faulheit eine tolle Ausrede. Du kannst gleich bei ersten Hindernissen von „Schicksalsmacht“ reden und die nötige Selbstdisziplin vernachlässigen. Auf diese Weise kann alles in Deinem Leben so bleiben, wie es ist, auch wenn die Aussichten dann trübe sind. Ist ja nicht Deine Schuld… Pass also auf. Deine Lebenserfahrung wird Dir zeigen, ob Du gerade einen Wink des Schicksals bekommst, oder eben nur faul bist. Vielleicht willst Du ja dann eines der vielen Angebote annehmen und viel Geld für einen Zieleworkshop ausgeben. Warte noch, für den Herbstworkshop 2019 habe ich noch kein Thema gefunden… Der Beitrag Deine Wünsche und der Wille des Universums erschien zuerst auf kikidan: NLP & Hypnose. https://www.kikidan.com/news/hast-du-den-willen-deine-ziele-zu-erreichen.html
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Offen ins Grab: Veränderung
Deine Art zu leben, dein Denken, deine ganze Welt verändert sich. Ein Ereignis was mit vollster Kraft einschlägt und nach einer komaähnlichen Zeit alles in Frage stellt.
Vor allem das Leben. Welchen Sinn könnte es jetzt noch geben? Wenn nur noch innerliche Leere da ist, wo vorher was war? Selbst die Erinnerungen sind verschwommen.
Es ist ein unbezwingbarer Kraftaufwand, wenn ich versuche an etwas anderes zu denken. Konzentration unmöglich. Noch nicht einmal für ein paar Minuten. Alles dreht sich nur noch um diese Zeit und gleichzeitig versuch ich sie zu vergessen. Doch je mehr ich mich gegen diese Gedanken wehre, desto präsenter bleiben sie in meinem Kopf. Es ist wie ein Teufelskreis, welchen ich unter keinen Umständen bezwingen kann.
Nichts ist mehr übrig. Nichts mehr so wie es mal war. Als wenn die Erde sich geteilt hätte. Ich stehe auf der einen und der Rest der Welt auf der anderen Seite. Jegliche Versuche wieder Kontakt aufzunehmen, verlaufen ins Leere. Und ich bleibe allein mit meinen Ängsten.
Ich möchte weglaufen, nie wiederkommen. Einfach mein Leben genießen und dann abdanken. Nur noch ein Jahr in der Realität leben, welche ich mir seit langem erträumt habe. Alles Gute abarbeiten, bevor das Schlechte überhaupt eine Chance bekommt. Selbst einen Strich ziehen.
Wie lange kann ich vom Ersparten leben? In Saus und Braus genau 12 Monate. So mach ich es. Ein letztes Jahr. Das ganze andere Spiel brauch ich nicht. Wir alle wissen doch wie das läuft. Studieren. Job. Ehe. Kinder. Job. Rente.
Wieso also noch 40 Jahre warten bis ich wieder Zeit habe, um mein Leben zu genießen? Wieso nicht gleich? Warum müssen wir durch die ganze Prozedur gehen, obwohl wir ohnehin schon wissen, was kommt? Ich möchte das nicht!
Und vor allem möchte ich keine Kinder! Weil ich nicht weiß, wie lange meine starke Phase anhält. Weil ich nicht möchte, dass meine Kinder so werden wie ich. Und weil es mich umbringen würde, sollte ihnen etwas Ähnliches wie mir zustoßen. Das wäre wirklich das Schlimmste. Einschneidender als das es mir passiert ist. Weil ich so einen Menschen in diese grauenvolle Welt gebracht hätte. In eine Welt wo sich alle nur gegenseitig verletzen.
Abhauen ist schon die beste Idee. Ich nehme mir ein kleines Zimmer in Chiang Mai oder Adelaide. Dort werde ich die Natur genießen, körperliche Grenzen überschreiten und die Vergangenheit hinter mir lassen. Keinen Kontakt mehr aufrecht erhalten. Abtauchen ohne ein Wort.
Wem würde es denn auffallen? Keinem. Jeder lebt sein eigenes Leben, aber auf diese standardisierte Scheiße habe ich keine Lust. Das führt doch zu nichts. Arbeit hält dich nur zurück. Wie bei dem Esel und der Möhre. Ich möchte aber sofort die Möhre haben. Und nicht erst 40 Jahre in der Illusion einer freien Gesellschaft leben.
Was aber, wenn das Jahr so schön wird, dass ich es dann gar nicht mehr zu Ende bringen möchte? Vielleicht finde ich ja sogar einen Job. Zurückgehen ist dann jedenfalls keine Option. Meine Familie würde mich bestimmt auch nicht zurücknehmen. Nur Perfektion zählt. Jeder Fehler wird bestraft. Jedes Wort auf den richtigen Klang überprüft. Besser nicht zu viel sagen. Aber auch nicht schweigen. Denn das steht ebenfalls unter Strafe.
Ich weiß noch genau wie meine Eltern mich deswegen angeschrien haben. Ich konnte und wollte nicht mehr reden. Es gab nichts mehr zu sagen. Es war alles egal. Das Leben ist ohnehin auch ohne mich weitergelaufen. Mit oder ohne mir. Reden oder nicht reden. Essen oder nicht essen. Kitzeln oder nicht kitzeln. Drogen oder keine Drogen. Wo ist der Unterschied? Es bleibt doch unwichtig bezogen auf die Gesamtheit unseres Universums. Warum regen sich die Menschen noch darüber auf? Warum interessiert es sie, was ich mache oder nicht? Warum beschäftigen sie sich lieber mit den Fehlern anderer, als über ihre eigenen nachzudenken?
Ich bin da anders als die meisten. Ständig denke ich über mich, mein Verhalten und mein Leben nach. In letzter Zeit frage ich mich, wann ich meine Seele verkauft habe. An welchem Punkt der Verlust meiner Würde dazu geführt hat, dass ich verlernte für mein eigenes Handeln Verantwortung zu übernehmen. Nicht nur für die Vergangenheit, sondern auch für die Gegenwart. Ich handle ohne zu agieren. Ich denke ohne zu fühlen. Ich überlebe ohne zu leben.
Ich möchte das nicht mehr. Mich an die unschuldige Janina von vor 10 Jahren zu klammern bringt nichts. Es ist einfach zu viel passiert. Ich habe zu viel gesehen. Zu viel gefühlt. Zu viel getan. Es ist vielleicht nicht einfach das zu zugeben. Aber letztendlich war alles, was nach der dritten Klasse geschehen ist, mein Verdienst.
Ohne, dass ich das Prinzip von Ursache und Wirkung in Frage stellen zu wollen, aber… ich möchte ihn nicht mehr als Ausrede benutzen. Nein, er ist keine Ausrede sondern ein Grund. Trotzdem möchte ich mich von ihm befreien.
Außerdem glaube ich nicht, dass mein Trauma allein schuld an all dem ist. All dem Dunklen. Keine außenstehende Person ist in der Lage etwas in dir auszulösen, was nicht schon längst da war. Ich kann ja noch nicht mal behaupten, dass meine Familie so anders ist. Dafür kenn ich sie zu oberflächlich. Die entscheidenden Fragen werden nicht gestellt. Jedoch kann ich an ihren Aussagen eine gewisse Unbewusstheit erkennen.
Die Frage bringt mich damit weg von meinen Eltern und hin zu meinem Opa. Nicht den, der trotz aufgegebener Träume weiter lebt. Da er seine Karriere als Profisportler an den Nagel hing, um seine erkrankte Mutter zu pflegen. Ein Wunder wie er das überleben konnte. Ohne Sport halte ich es keine 2 Tage aus.
Doch jetzt geht es um den, den ich nie wirklich kennenlernen durfte. Irgendwann werde ich ihm wieder begegnen und vielleicht erkennen, dass er genauso war. Aber heiß das, dass ich genauso enden muss? Ich meine, wenn ich genauso bin wie er. Ist es dann Schicksal? Gibt es somit keine Möglichkeit davon loszukommen? Keine Chance einen anderen Weg einzuschlagen?
Ob er wohl etwas hinterlassen hat? Außer Papa und mich. Vielleicht ein Tagebuch? Wenn ja, wo ist es? Warum habe ich es nie gesehen? Warum musste er nur so früh von uns gehen? Vielleicht hätte er mir ja helfen können. Vielleicht hätt ich ihn gebraucht. Aber vielleicht hätt ich mich gar nicht getraut ihn zu fragen. Genau wie ich Opa nie gefragt habe.
Prinzipiell haben sie zwei verschiedene Wege zur Kompensation gefunden: Drogen und Essen. Soll das jetzt bedeuten, dass die mit den Drogen schneller abdanken als die mit dem Essen. Immerhin lebt mein Opa noch, aber Opa lebt nicht mehr. Das mit dem Namen kann wirklich verwirren. Aus Glück im Unglück wurde ich deswegen nie in Verlegenheit gebracht. Es gibt nun mal auch einen Vorteil am Tod. Selbst wenn es hier um einen sehr primitiven geht.
Auf der anderen Seite sind da so viele Fragen und aus irgendeinem Grund bekomm ich so langsam das Gefühl in ihm die Lösung zu finden. Da er sich jedoch nicht mehr äußern kann, werde ich mit seinen Zeitzeugen Kontakt aufnehmen. Mal schauen, ob ich was Hilfreiches erfahren werde.
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Wer hat denn nun gewonnen?
»Ach, verarschen kann ich mich alleine! Wie soll das funktionieren? Einfach mal so gemacht und die sind umprogrammierbar?« Dabei strich Katja mit ihrer Hand vor Pascal vorbei. »Willst du die Dämonen-Antwort, oder die rational erklärbare?« »Die rational erklärbare bitte.« »Dann pass mal auf. Der Kerl steht seit Stunden unter Spannung. Der war wahrscheinlich schon den ganzen Tag im Park und hat gewartet. Dann das Verhör und er will langsam nachhause. Zudem hat er ja auch mitbekommen, dass Rebekka ihm nichts nutzt. Vielleicht hat sie sich wie eine Prostituierte verhalten, aber sie hat keinen Zuhälter und gar nichts. Im besten Fall kriegt sie eine Geldstrafe. So, der hatte also von sich aus schon keinen Bock mehr. In dem Moment, wo ich mit meinen Fingern vor seinen Augen vorbei bin, hat sein Kopf kurz gestreikt. Er war derart in das Verhör versteift, dass sein Bewusstsein sich einen Moment abgeschaltet hat. Soft-Reset, könnte man sagen. Das heisst, ich hatte für eine Sekunde die Möglichkeit, direkt sein Unterbewusstsein direkt zu erreichen und das ist von Hause aus sehr empfänglich für Suggestionen. Zudem war das, was ich ihm gesagt habe, ein Weg schnell in den Feierabend zu kommen und deshalb hat er so bereitwillig mitgemacht.« Katja war nun kein Psychologe, oder sonst wie Fachmann auf dem Gebiet, aber das klang ja derart logisch und möglich, dass sie es nicht bezweifeln konnte. »Okay. Aber die Sache mit dem Selbstvertrauen?« »Im Prinzip das Gleiche. Nur das sein Bewusstsein sich da schon an der Frage festgebissen hatte, wie er das seinem Chef erklären soll.« Endlich mal eine für Katja zufriedenstellende Antwort von Pascal. Nun drehte sie sich zu Rebekka. »Mit dir ist alles klar?« »Ja. Am Anfang hat mir das echt Spass gemacht. Aber irgendwann wurde es langweilig. Wer hat denn nun gewonnen?« »Alexis. Mit Abstand!« »Wie, mit Abstand?« »Na, mit Abstand eben. Sie sagt, sie hat 27 Nerds geknallt.« »Wow. Ich hätte ja jetzt auf Amy getippt.« »Nee. Die liegt noch hinter Janine und mir. Fast gleich auf mit Claudia. Claudia hatte nur einen weniger.« »Super. Ich hatte null. Keine wirkliche Leistung!« Katja grinste. »Du hast aber wenigstens eine gute Ausrede. Elena hat auch keinen abbekommen und dir wurde nicht verhaftet!« »Elena? Wieso hat die keinen bekommen?« »Weiss ich doch nicht!« »Weil sie gar nicht wirklich wollte. Sie ist geknickt wegen Waldemar und hat sowieso im Moment nur Interesse an ihm!« »Denkst du Pascal?« »Klar. Hab ich schon oft mitbekommen. Sie hat alle typischen Anzeichen und will im Moment lieber heulen, als ficken. Das gibt sich aber bald wieder.« Auch wenn es schon spät war, ging es zu Markus Haus. Da gab es noch etwas wegen den bevorstehenden Junggesellenabschieden zu klären. Als schliesslich alle bei Markus versammelt waren, bat der um Aufmerksamkeit. »Okay. Die Junggesellenabschiede stehen an. Das ist vielleicht komisch und ungewöhnlich, aber ich bestehe darauf, dass Katja bei uns mitfeiert!« Verwirrte Blicke trafen Markus. »Wieso? Ich gehöre doch zu den Mädels!« »Mag sein, aber ich bestehe mit Nachdruck darauf!« Katja schaute zu den anderen Mädels, die zuckten nur mit den Schultern. »Nennst du mir wenigstens den Grund?« »Nö. Ich bestehe einfach drauf. Das war es.« »Schatz, was sagst du dazu?« »Das ich jetzt lange genug von dir getrennt war!« Auch wenn Katja da eigentlich nicht dran gedacht hatte, ihr ging es genauso. So lange von Perry getrennt gewesen zu sein gefiel ihr nicht, obwohl sie zuhause auch schon länger aufeinander verzichtet hatten und nicht dieses Gefühl verspürten. »Ja, okay. Dann bin ich dabei. Macht euch das was Mädels?« Die schüttelten den Kopf. »Nein, aber du wirst was verpassen!« Das konnte Katja sich schon denken. Aber gut, es würde einen Grund haben, warum Markus das forderte. Vielleicht brauchten sie auf dem Trip ja ein Mädel zum verhauen? Amy wäre niemals mitgegangen, da Alexis so etwas wie ihre beste Freundin war. Insofern man Janine und Rebekka zu ihrer Familie zählte. Ja, so konnte es sein und das hätte ihr dann nicht einmal schlecht gefallen. Nun kam Waldemar. »Meine liebe Elena. Ich habe angeregt, dass du auf Isla Oak in diesen Schacht kriechst, den wir dort gefunden haben. Marios Roboter ist zwar hervorragend und hat wertvolle Informationen gesammelt, aber auch der kann einen Menschen nicht ersetzen.« Elena verschränkte die Arme. »Was bin ich eigentlich für dich? Auch so etwas wie ein Roboter? Ich helfe dir bei deinen Studien, soll jetzt in ein Loch krabbeln und für was? Weil der Herr Waldi das so will?« »Aber nein, weil du dafür einfach die Beste bist!« »Wofür? In ein Loch zu kriechen?« »Ja! Deine Statur erlaubt es dir, die am freisten in dem Schacht zu bewegen und ein scharfer Blick gepaart mit deiner schnellen Auffassungsgabe sind ein Garant dafür, dass dir auch Kleinigkeiten auffallen, wie andere übersehen würden. Zudem bist du die beste Wahl für meine Studien. Nicht nur, weil du den perfekten Körper hast, sondern weil dein ganzes Wesen mich fesselt und ich mir wirklich niemand vorstellen kann, mit dem ich lieber meine Experimente durchführen würde, als mit dir!« Da sass Elena nun, der Mund stand ihr offen, die Augen drückten Fassungslosigkeit aus. »Zudem hat er dich auf der Insel seine Freundin genannt!« Das riss Elena in die Realität zurück. »Ja, genau wie er Katja und Claudia Freundin nennt Donald!« »Öhm, nein! Es ging darum, dass wer auch immer mit Elena zusammen ist, sich einfacher von Elena trennen kann, als sie in ein Schacht zu werden. Daraufhin sprach Waldi von seiner Freundin!« Offener Mund, aufgerissene Augen. »Natürlich habe ich sie als meine Freundin tituliert! Wir verbringen die Nacht im selben Bett, ich fühle mich in ihrer Gegenwart, sogar wenn sie mal wieder Körperkontakt sucht, wirklich wohl und sogar bei meinen Experimenten fühle ich mich in aller Regel nicht belästigt. Es wurde vielleicht nicht offen ausgesprochen, aber so verhält sich in aller Regel ein Paar!« Jetzt war es mit Elena völlig vorbei. »Ja, besonders in den Momenten wo man gesagt bekommt, dass man nur ein Versuchsobjekt ist und da keinerlei Gefühle bestanden haben! Entschuldigt mich, ich muss mich mal frisch machen!« Elena ging oben ins Bad. Es machte ihr extreme Mühe, die Tränen zurückzuhalten. Der ganze Tag war eine einzige Katastrophe gewesen. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie keinen Erfolg bei irgendeinem Mann gehabt und das kratzte schon mächtig an ihrem Ego. Dann noch Waldemars Aussage, die in ganz krassem Gegensatz zu dem stand, was er ihr zeigte, oder auch schon gesagt hatte. Das war alles einfach zu viel für sie. Nachdem sie eine Zeit geheult hatte, versuchte sie sich wirklich halbwegs frisch zu machen und ging in ihr Zimmer. Ausgezogen war sie schnell, wobei sie natürlich Slip und Shirt anbehielt, mit Sicherheit würde Waldemar ja auch noch ins Bett kommen. Da lag sie nun und wusste gar nicht mehr, wer sie eigentlich war. Bevor sie die Jungs kennengelernt hatte, war sie sich da doch so sicher gewesen. Sie hatte ihr Leben in wirklich festem Griff und konnte Schwierigkeiten schon umgehen, bevor sie wirklich entstanden. Ausser wenn Katja es wirklich massiv darauf anlegte, musste sie sich keiner Frau bei einem Kerl geschlagen geben und wenn sie einen haben wollte, dann bekam sie ihn auch. Doch was war jetzt? Sie war massiv von Waldemar eingenommen. Liebte sie ihn? Vielleicht! Auf jeden Fall reichte es aus, um ihr ganzes Leben aus der Bahn zu werfen. Das war einfach nicht in Ordnung und da musste etwas passieren. Nur was? Sie konnte versuchen, sich von Waldemar zu distanzieren, nur wie? Hier in Amerika war das ausgeschlossen, da sie hier immer aufeinander hockten. In Deutschland war es schwieriger, aber nicht unmöglich. Sie würde einfach mehr Zeit in der Kommune verbringen. Dabei fiel ihr dann auf, seit Tagen hatte sie nicht in die Gruppe geschaut. Fast unmöglich, normalerweise was das das Erste, was sie morgens tat. Da war ja aber auch noch der Junggesellenabschied und da würde sie sich richtig austoben. So viel, dass sie dabei nicht mehr an Waldemar dachte. Vielleicht würde ihr das schon helfen. Read the full article
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