Tumgik
#bolivienerfahrung
nonotravel-blog · 7 years
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Marktkrieg und eine todestolle Busfahrt
Santa Cruz und eine lange Busfahrt nach Sucre, 16.-19. Dezember
Nach unserer ersten Nacht im Backofen, wechseln wir in ein Zimmer mit Klimaanlage. Fünf Franken mehr kostet unser weitaus grösseres und schöneres Zimmer. Kaum darin, legen wir uns aufs Bett und jagen die Temperaturanzeige der Klima in den Keller. Daliegen, frieren, gut fühlen.
Eine halbe Stunde später hat die Hitze wieder gewonnen. Wir stehen inmitten von hunderten von Marktständen in einer überdimensional grossen Halle. Stand an Stand reihen sich die halb aufrecht stehenden Kabinen aneinander, dahinter kleine, robuste Frauen mit ledriger Haut und dickem Haar. Hier ist es etwas dunkler, nur wenig Licht kommt von den Seiten herein. Die Halle ist riesig und man bekommt das Gefühl, in einem in sich funktionierendem Ameisenhaufen gelandet zu sein. Wir laufen durch die schmalen Gänge der latent nach Fleisch und Hundefutter riechenden Halle und stellen schnell fest, dass sich Tisch um Tisch das Gleiche in immer etwas anderen Ausgaben stapelt. Make Up, Shampoos und alles was sich gepflegte Nägel wünschen, so weit das Auge reicht. Ein Gang weiter dann das Selbe, nur jetzt mit Schuhen. Nikes, Allstars und unbekannte Marken reihen sich neben-, unter- und übereinander. Schnell haben wir das Prinzip der Ordnung hier verstanden: Ein Gang, ein Ziel! Stunden laufen wir umher, wahrscheinlich immer wieder mal durch die gleichen Gänge, merken es aber nie. Vorbei an rostigen Schrauben, Ungeziefervernichter, Haarmaschenkunst, Babystramplern, Hundeaccessoires, Stecknadeln, Gewürzesäcken, hautengen Glitzerkleidern. Hier findet man ungelogen alles, was man sich so denken kann. Das sich Fortbewegen hier ist Krieg! Verteidigung gegen die impulsiven Verkäufer, Angriff auf das, was man will und natürlich eigentlich nicht braucht. Laufen, schwitzen, sich doch verleiten lassen, etwas anzuprobieren und es dann bereuen. Welche Frau kennt es nicht: Schweissnass bis überallhin, mit einem kurzen Overall, der mir schon an den Armen über meinem Kopf kleben bleibt, stehe ich hinter einem Miniatur-Vorhang, hinter den nun wirklich jeder sehen kann. Bewegen tut sich nichts mehr, weder rauf noch runter und sehen kann ich natürlich auch nichts, da das scheiss Ding genau auf meinem Gesicht Pause macht. Wie schön, dass ich heute ein Oberteil auswählte, das man ohne BH anzieht. Halb nackt, blind und mit in die Luft gestreckten, schwadernden Armen in Bolivien. Grosses Kino wie der Overall sitzt! „Noëmi Hilfe!“ „Dankeschön.“ Wie so oft eine Situation, in der man ungemein froh darüber ist, nicht alleine unterwegs zu sein. So laufen wir noch etwas durch den Irrgarten mit System und ergattern uns eine der schlechtesten Maniküren überhaupt, sowie ein paar neue umwerfende Kleidungsstücke im bolivianischen Weltenbummler Stil; Günstig, bunt, wahrscheinlich schneller kaputt als gekauft und wunderbar leicht. Sogar einen Rasierer haben wir uns geleistet, nachdem wir unseren letzten schon vor Wochen verloren haben. Ade Hippiedasein! Irgendwann sind wir hungrig und merken es natürlich erst, als es schon anfängt dramatisch zu werden. Wir rennen halb durch die Gänge mit Fleisch, vorbei an ganzen Schweinen und Haufen von unerkennbaren Fleischstücken. Rennen, Luft anhalten und geradeaus schauen, beruhigende Worte zu unseren leeren Mägen, dass sie sich keine Sorgen machen müssen. Kurz darauf kommen wir zu einer Art Kreuzung, an der mehrere Stände mit Tischen vorne dran zu finden sind. Der fleischliche Todesgeruch wird abgelöst von frischen Früchten und Kaffe. Wir erblicken Leute, die aus grossen Schalen riesige turmhohe Müeslis mit Joghurt, Eiscreme und Früchten essen. Wollen wir und es schmeckt hervorragend! Als wir uns dann einen Weg nach Draussen an die frische Luft erkämpfen, bemerke ich einen kleinen männlichen Träger eines riesigen toten Schweins fast zu spät und werde nur knapp nicht von dem toten Stück Fleisch umgehauen. Aber Gott sei Dank ist knapp daneben ja auch vorbei.
Santa Cruz ist anders, anders als Zuhause, anders als der Rest von Südamerika, den wir bis jetzt gesehen haben. Wahrscheinlich ist ganz Bolivien anders. Weniger vertraut, günstiger, heisser, voller. Die Menschen hier scheinen nicht zu gehen, sondern immer irgendwie zu wimmeln. Tuktuk’s wie in Asien düsen auf den Strassen, alles scheint irgendwie staubiger und Abfalleimer und Strassenrand sind hier ein und dasselbe. Trotzdem lass ich mich von der Stadt faszinieren. Ich mag die Fruchtstände, die nur so überborden an aufgetürmtem Exotischen, das der Armut trotzende immer pulsierende Leben überall oder die fein duftenden Grillstände an jeder Ecke. Glace steht bei uns hier hoch im Kurs und Fruchtsäfte (aber bitte ohne Zucker!) ersetzten ganze Mahlzeiten. Zum warm essen, ist es hier irgendwie sowieso zu heiss.
Es fasziniert mich immer wieder während dem Reisen, wie gut man in der Welt auch ohne Vorplanung zurecht kommen kann und wie sicher ich mich fühle dabei. Ohne Plan wo wir als nächstes hingehen werden oder wie wir dahin kommen, verbringen wir ein paar Tage an einem uns völlig unbekannten Ort. Wir leben vor uns hin, entdecken eine Stadt, Landschaften, lernen Menschen kennen, lassen uns von ihnen inspirieren oder vergessen sie wieder. Zeit erscheint hier relativ, unwichtiger. Wie wir einen Tag verbringen, entscheiden wir fast immer von Augenblick zu Augenblick, Pläne werden sowieso viel zu schnell durch äusseren Einflüssen zu Nichte gemacht. Reisen ist nicht wie Ferien machen. Wir haben keine Highlights, die wir abhacken müssen, dafür laufen wir früher oder später meist irgendwann sowieso an ihnen vorbei. Man hat Zeit, Zeit Menschen zu treffen, sie kennenzulernen und seinen Weg durch ihre Erzählungen anzupassen. Lokale Märkte und zerbeulte Pfannen mit abgeblätterten Böden ersetzen schicke Restaurants und wohnen bei Einheimischen macht viele Museumsbesuche irgendwie überflüssig. Ganz zu schweigen davon, dass sich grosse Shoppingtouren und Rucksäcke verhalten wie bauchfreie T-Shirt’s und tiefgeschnittene Hosen. Tage, an denen wir einfach bloss Filterkaffe trinkend und Menschen beobachtend an einer Strassenecke verbringen oder aber acht Stunden fast nonstop irgendwas erkunden, wechseln sich ab, bis wir irgendwann irgendwo sitzen und feststellen, dass wir weiter müssen.
So auch hier in Santa Cruz. Über einem wirklich hervorragenden, italienisch schmeckenden Cappuccino sitzend, beschliessen wir als Nächstes nach Sucre zu reisen. Weisse Kolonialhäuser, schöne Pärke und kühlere Temperaturen tönen verlockend nach den paar Tagen hier. Kaum ausgesprochen, geht immer alles ganz schnell: eine Unruhe packt uns und wir müssen so schnell wie möglich weiter. 2018 ist auch in Bolivien schon angekommen und Wifi an jeder Ecke ermöglicht rasches Handeln. Googeln, Reiseberichte lesen, Flugseiten checken, bis wir eine Stunde später masslos überfordert feststellen, dass wir keinen blassen Schimmer haben, was das beste ist. Der Bus sei gefährlich aber günstiger, irgendwie dauert die Fahrt je nach Reisebericht 6 bis 15 Stunden, die Flüge werden als günstig angegeben, was uns aber eine europäische Lüge scheint und ausserdem gibt es gefühlte 30 Busgesellschaften, die das Gleiche anzubieten scheinen und dazu noch mehrere Busterminals. Zu viele Möglichkeiten, zu viele Infos. Handy aus. Wir entscheiden uns für den Bus und Tickets kaufen vor Ort. Einfach.
Trotz aller Vorwarnungen und Horrorberichten im Internet oder vielleicht genau deswegen entscheiden wir uns den Weg von Santa Cruz nach Sucre mit dem Nachtbus anzutreten. 14 Stunden Fahrt gegen 40 Minuten fliegen, vierzig Franken sparen. Hört sich nach einem schlechten Deal an, doch als Backpacker man fängt an, absurd zu denken. Ausserdem gefällt uns ruckelndes Schlafen auf Sitzen, die man halb zu einem Bett ausziehen kann. Wer weiss, ob es Abenteuerlust oder pure Naivität ist, wir wissen es nicht. Einen Tag früher besorgen wir die Tickets. Wir erkämpfen uns einen Weg durch die überdimensionale Busstation und suchen unter den zig Anbietern die Flota Bolivar, von der wir durchaus auch schon einige nicht ganz so negative  Berichte gelesen haben. Einigermassen sicherer, zuverlässiger und auch wird in keinem Bericht ein betrunkener Fahrer erwähnt, was hier durchaus nicht selbstverständlich scheint. Wir schlängeln uns durch Sitze gefüllt mit stoisch wartenden Einheimischen und ihren Plastiksäcken. Babies, Erwachsene, Dunkle, Helle, Mamacitas und Bettler. Hier in Südamerika muss jeder und jede immer irgendwo hin, irgendwas erledigen. Leute schreien uns Ortsnamen ins Gesicht, die ganz Frechen mit Lautsprechern, wollen uns Fahrtickets ins Niemandsland andrehen. „No gracias“ und weitergehen. Inkafrauen in traditionellen Kleidern, mit grossen Säcken aus bunten Tüchern auf den Rücken, verkaufen kleine Brötchen, die verführerisch nach Speck und Käse duften. Kleine stämmige Frauen, fast schon winzig, genau so wie die Brötchen auch. Ob es dazu eine Jobbeschreibung gibt? „Kleine Brötchen suchen kleine Verkäuferin.“ So wie die asiatischen Restaurants meistens nur asiatische Angestellte haben. Wir finden den Schalter der Flota Bolivar und ersteigern uns für je schlappe 18 Schweizer Franken zwei Tickets, den Sitzplatz dazu können wir frei wählen. Mit Erfolgsgefühl und ohne Brötchen verlassen wir den Busbahnhof.
Gegen Nachmittag des nächsten Tages heisst es dann Aufbruch von Santa Cruz in Richtung Sucre. Wieder laufen wir durch den Busbahnhof, geben unsere Rucksäcke beim Schalter ab und hoffen, sie am anderen Ende wieder zu bekommen. Man weiss ja nie. Dieses Mal lassen wir uns von den kleinen Brötchenfrauen hinreissen, Proviant kann ja nicht schaden. Wir haben zwar gehört, dass es einen Stopp für das Abendessen geben soll, aber mit Sicherheit wissen wir das nicht. „In ein paar Minuten wissen wir, ob wir es bereuen werden, nicht den Flug genommen zu haben“, sage ich zu Noëmi, während wir noch einmal eine Toilette aufsuchen. Ich bekomme nur einen unsicheren Blick als Antwort. Auf der Toilette sitzend führe ich dann eine kleine Streitdiskussion mit meiner Blase. Sie will eigentlich gar nichts hergeben und ich ermahne sie, wie es früher meine Mutter vor einer langen Autofahrt mit mir gemacht hat, dass jetzt die letzte Gelegenheit für seeehr lange sei. Im Bus wird nämlich kein WC vorhanden sein. Nach einem kurzen hin und her ergibt sie sich und ich lasse zurück, was mir möglich ist. Die Getränkeflasche gleich dazu, mit trinken ist ab jetzt eh erst mal finito. Kühn wie zwei Abenteurerinnen laufen wir dann dem Bus Nr 23 entgegen. Gar nicht mal so schütter wirkt der auf uns, gut haben wir uns auf das Schlimmste eingestellt. Wir kommen als erste im Bus an, steigen ein und stellen fest, dass es uns wirklich nicht so sehr schockiert, wie wir gedacht haben. Blaue Sitze, die erwartete nicht vorhandene Toilette, alles etwas abgefuckt, aber doch irgendwie vertrauenserweckend funktionsfähig. Wir beziehen unsere Sitze, testen natürlich gleich die Liegefähigkeit aus und meinen zufrieden, dass es reichen wird. Gleichzeitig mit dem Losfahren, ergeben wir uns dem Geschaukel und werfen alle Warnungen von wegen in Bolivien bloss nicht mit den unsicheren Nachtbussen reisen aus den offenen Fenstern. Busfahrt wir kommen!
Ein paar Kilometer ausserhalb der Stadt ziehen wieder einmal üppige Landschaften an uns vorbei. Grüne Berge und kleine Flüsse, die dahin fliessen. Wir fahren durch Täler, kurvige Strassen, manchmal auch auf Berge hoch und nur wenige Zentimeter neben dem Abgrund her. „Du willst gar nicht wissen, wie nah neben uns es wirklich steil runter geht“, sagt Noëmi zu mir mit einem leicht hysterischen Grinsen im Gesicht. Ich schaue raus. Ja ich will es wirklich nicht wissen. „Visualisier dir, dass wir gut in Sucre ankommen werden. Das hilft.“, meint sie. Ich hoff’s! Doch ich lasse mich entschädigen von der Landschaft, bestechen von der unendlichen Natur hier. Gewaltig, unberührt und wild und irgendwie denke ich mir, dass ich die Busfahrt ja sowieso nicht beeinflussen kann, wieso also nicht einfach geniessen. Kurve um Kurve kämpft sich unser Bus über die Schotterstrassen, hofft, dass er noch eine weitere Fahrt übersteht. Noëmi hält den Kopf aus dem Fenster. „Als Kind habe ich das stundenlang gemacht auf dem Weg in die Ferien. Dabei habe ich laut in den Wind gesungen“, erzählt sie mir und hält den Kopf gleich daraufhin noch etwas weiter raus. Irgendwie verliert man beim Reisen etwas die Grenzen zwischen Abendteuer und Wahnsinn und man fängt sich an zu fragen, wieso man sie überhaupt hatte. Sei es auf einem Auto stehend hintendrauf, das viel zu schnell fährt, ohne Sattel und Helm auf einem erst vor kurzem eingerittenen Pferd, beim essen ungewisser Fleischstücke, die zu lange in der Sonne lagen oder hier in dem abenteuerlustigen Bus. Man fängt sich an zu fragen, vor was wir uns Zuhause immer zu fürchten scheinen. Wieso wir nie eine runtergelassenen Bahnschranke überqueren würden, selbst wenn kilometerweit kein Zug zu hören und sehen ist. Wieso wir beim Wandern ein Handy dabei haben müssen, sobald wir uns mehr als ein paar Stunden entfernt von den nächsten Häusern befinden. Was, wenn etwas passieren würde? Ja, was wenn. Aber was, wenn das Leben so an uns vorbeifährt. Lieber schaue ich da auf die vorbeifahrenden Landschaften.
Stunden vergehen, ohne dass ich es bemerke.  Langsam wird es dunkler draussen, rote Berge ziehen an uns vorbei und lassen mich plötzlich an Indianerzeiten denken, ich weiss auch nicht wieso. Ich schaue weiter hinaus, geniesse jede Sekunde, in der die Sonne die Landschaft noch zeigt. Neben dem Abgrund herfahrend, halte ich mich an das Gefühl, das alles irgendwie gut kommt. Noëmi neben mir holt mich aus meinen Gedanken. „Was unheimlich ist, ist dass es immer wieder Grabsteine neben den Strassen hat.“ Irgendwie gibts darauf keine gescheite Antwort, die mir einfällt und ich denke an Bernardo aus Uruguay, der uns mit den Worten: überlebt Bolivien und Kolumbien, verabschiedet hat. Ich muss an meine Schwester denken und vermisse sie. Ich hätte sie gerne hier, dabei auf der waghalsigen Busfahrt ins dunkle Unbekannte. Geschichten über nächtliche Autofahrten in die Ferien, über gemeinsame Campingausflüge und Übernachtungen auf dem Balkon würden nur zu gut hierher passen.  Ich stelle mir uns beide vor, wie wir auf den ausziehbaren Sitzen liegend in den immer dunkler werdenden Himmel schauen und über unsere Kindheit reden. Alles um uns herum ist jetzt blau und dunkelgrün.  Noëmi ist ins Schreiben verfallen, Musik tönt ununterbrochen aus meinen Kopfhörern, lässt mich durch verschiedene Stimmungen und Gedanken gleiten, wie ein Drache im Wind.  Ein paar Stunden später ist die Sonne weg und mit ihr die Landschaft. Irgendwie lässt nun auch unser Sicherheitsgefühl noch mehr nach.  „Hat er überhaupt Licht vorne?“, frage ich Noëmi.  Sie schaut aus dem Fenster nach vorne.  „Nein, ich glaube nicht.“  Langsamer werden wir nicht, trotz der fehlenden Sicht. Ich verlasse mich auf die routinierte Fahrfähigkeit des Busfahrer und auf das eine Auto, das vor uns fährt und zuerst abstürzen würde, wenn die Strasse plötzlich ein Ende hätte. Ich weiss, nicht gerade nett, aber die höchstens vier Leben in dem Auto vor uns würden wenigstens als Helden dahingehen, mit der glorreichen Tat die 40 Busnutzer gerettet zu haben. Wenn dann der Busfahrer überhaupt eine schnelle Reaktion hat. Nette Busfahrt, schöne Gedanken.  Ich erinnere mich an grosse Worte vor ein paar Stunden noch über vorbeiziehende Landschaften und das Leben und unsinnige Grenzen. Mittlerweile bemerke ich mehr die fehlenden Grenzen zwischen den Strassen und den Abhängen daneben. Wieso spendet man Bolivien keine Leitplanken? Tatsächlich meldet sich nun auch noch meine Blase und ich sage ihr insgeheim: „Ja das hast du jetzt davon!“  Ich lege mich in meinem Sitz zurück. Im mich in den Schlaf zwingen in ungünstigen Situationen war ich schon immer hochbegabt.
by Nora
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