#antideutsche kritik
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Broschüre: Zum historischen Verhältnis der radikalen Linken zum Zionismus
PDF-Download:
https://adkr.noblogs.org/files/2023/12/radikalelinke-zionismus-broschuere-digital.pdf
Inhalt:
einleitendes
Eklat Münster (2020) Ja, Israel. Darum. Eine kleine Handreichung
Olaf Kistenmacher (2005) Vom „Judenkapital“ zur „jüdisch-faschistischen Legion in Jerusalem“ Zur Entwicklung des „Antizionismus“ in der Kommunistischen Partei Deutschlands der Weimarer Republik, 1925-1933
vor der israelischen staatsgründung
Olaf Kistenmacher (2015) „Zionist kann man sein“ Anarchistische Positionen zu Antisemitismus, Zionismus und zum Staat Israel
zur israelischen staatsgründung
Stephan Grigat (2014) Die kommunistische Partei in Israel
Joachim Bruhn (1997) Vom Antizionismus zum Antisemitismus Der Zionismus ist eine falsche Antwort auf den Antisemitismus. Er war jedoch die historisch einzig angemessene.
innerlinke konflikte & gründung der »antideutschen«
Jan Gerber (2010) „Nie wieder Krieg“ versus „Nie wieder Auschwitz“ Von der Neuen zur deutschen Linken
Revolutionäre Zellen (1991) Gerd Albartus ist tot
Joachim Bruhn (2007) Wer sind die Anti-Deutschen? Interview von Stephen Cheng
der (nahost-)konflikt heute
Nkululeko Nkosi (2007) Wir fordern das Wort „Apartheid“ zurück! Warum die Gleichsetzung von Israel mit dem rassistischen Südafrika falsch ist
Stephan Grigat (2014) Zionistische und antizionistische Sorge in Israel
Balázs Berkovits (2021) Israel als weißer, siedlerkolonialistischer Staat in den aktivistischen Sozialwissenschaften
Karin Stögner (2022) Hat Intersektionalität ein Problem mit Antisemitismus?
Alex Gruber (2023) Revisionismus von links Der „multidirektionale“ Angriff auf das Holocaustgedenken und den jüdischen Staat
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is natürlich ein bisschen unsinnig "antideutsche" in den details ihrer positionen zu kritisieren, aber ich kann nicht fassen dass man "Antiamerikanismus" als auf dem gleichen level schlimm wie antisemitismus sehen kann.
das impliziert ja im absurdesten falle dass die angst haben dass amerikaner in pogromen gegen sie sterben werdet
wenn ich antideutsche richtig verstanden hab, dann ist antiamerikanismus antisemitismus, weil israel halt quasi ein außenposten der USA ist (also nicht so formuliert, aber halt, dass die amerikaner israels größter unterstützer sind und dass deutsche kritik an amerikanischer außenpolitik automatisch und grundsätzlich in den fußstapfen der nazi-"amerikakritik" stehe) (warum das identitätsdenken des zweiten arguments nicht ethnischen gruppen immanente charaktereigenschaften zuschreiben soll, fragen wir mal nicht, aber das denken entsteht wahrscheinlich sowieso nur daraus, dass man gründe sucht, nicht über inhalte zu sprechen)
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"ANTI-CAPITALIST AND ANTI-IMPERIALIST BLOC AGAINST THE RUSSIAN WAR OF AGGRESSION" des Bündnis Linke Ukraine Solidarität Berlin @righttoresistua
#FreeTheLeopard
space_antifa
Seit Jahren wird mit Putin & seinem Regime in unterschiedlichsten Formaten verhandelt.
Nun lassen wir den #Leoparden selbst sprechen. Wenn als Vorschlag zum Kriegsende "mehr Verhandlungen" gefordert wird, lässt mich das Ratlos zurück Natürlich wäre eine eine diplomatische Lösung wünschenswert. Aber dafür brauch es Gesprächspartner, die dazu bereit sind. Momentan gibt es die nicht in der russischen Regierung. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich dies zeitnah ändert. Ich weiß auch nicht wie diese mörderischer Krieg beendet werden kann. Aber zumindest kann ich sagen, dass Verhandlungen wohl erstmal nicht dazu gehören. Und nochmal fürs Protokoll: du kannst Nato, EU, Bundeswehr und co kritisch sehen & zugleich aber anerkennen, das es eben die Nato vor allem die USA ist die die Ukraine im Kampf gerade gegen den russische Imperialismus am stärksten beistehen Von uns nach antideutscher Kritik und Reflexion verändert. Anm.Freiheit für die Leoparden und Antifa heißt Luftangriff #memes #antifa #deinwiderstand #bildungsarbeit #putin #russland #ukraine #antifaschismus #manifestfürfrieden #manifestfürdenfrieden#stoppputin #fckputin #solidaritywithukraine #fckafdStoppt die alldeutsche #friedensbewegung damit #Ukraine nicht vernichtet wird#memes #antifa #deinwiderstand
#bildungsarbeit #putin #russland #ukraine #antifaschismus #manifestfürfrieden #manifestfürdenfrieden
#stoppputin #fckputin #solidaritywithukraine #fckafdStoppt die #alldeutsche #friedensbewegung damit #Ukraine nicht vernichtet wird Wenn ihr aus Berlin oder Umgebung kommt, schließt euch gerne den "ANTI-CAPITALIST AND ANTI-IMPERIALIST BLOC AGAINST THE RUSSIAN WAR OF AGGRESSION" des Bündnis Linke Ukraine Solidarität Berlin @righttoresistua am 24.02. um 16 Uhr an. Ort: Café Kyiv, Karl Marx Allee 34
#AgainstPutin #freerussiafoundation #FreeIran #2022review #notowar #SupportUkraine #Antideutsche #Antifa #SupportIsrael #freerussia #AgainstPutin #freerussiafoundation #FreeIran #SupportUkraine #Antideutsche #Antifa #SupportIsrael #MahsaAmini #IranRevolution2022 #Frau_Leben_Freiheit #RefugeesWelcome
#weideninderoberpfalz
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Die dummen Deutschen
Ansage: »Die antideutsche Linke hat exakt zwei Gegner: die Rechten und die Linken. Kritik an dieser Bewegung ist berechtigt, allen voran ihr stetes Mantra des Hervorhebens einer kollektiven Schuld, die bereits bezogen auf die Jahre 1933 bis 1945 falsch war; denn wie könnten die Enkelkinder eine Schuld empfinden für Taten, für die sie ab ihrer Geburt […] The post Die dummen Deutschen first appeared on Ansage. http://dlvr.it/TG2KHW «
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Ein Nachruf auf Joachim Bruhn Von Clemens Nachtmann
Militanter Aufklärer
Sein Denken war »antideutsch« im besten Sinne, noch bevor die Parole geprägt wurde. Der Theoretiker und intellektuelle Agitator Joachim Bruhn, Mitglied der Initiative Sozialistisches Forum (ISF) und Mitbegründer des Freiburger Verlags Ça ira, war ein freundlicher, zu Witzen aufgelegter, aber dabei stets verbindlicher Mensch, der auf den ersten Blick so gar nicht dem Bild zu entsprechen schien, das seine gestochen elaborierten Texte von ihm vermitteln mochten. Doch war der Gegensatz nicht so schroff, wie er zunächst anmutete; zwar wuchs, wo er polemisierte, kein Gras der konstruktiven Denkungsart mehr, aber seine Kritik war bei aller Vehemenz nie eifernd, wütend oder schimpfend, sondern eben: verbindlich, schneidend sachlich und angriffslustig. Bruhns Denken ist zentriert um eine Rekonstruktion der Marx’schen Kritik der politischen Ökonomie, die sich gegen die theoretischen Borniertheiten und das entsprechende epochale Versagen sowohl der alten Arbeiterbewegung als auch der Neuen Linken richtet.
Der Erfahrungsgehalt, der sein Denken antrieb, war der gleiche, der auch der Kritischen Theorie zugrunde liegt: der der nazistischen Barbarei, bei der das Proletariat massenhaft mitmachte, anstatt sie zu verhindern, und die seit 1945 zwar formell beendet ist, aber ideologisch und institutionell fortlebt. Es waren die Achtundsechziger-Linken und es sind ihre heutigen Nachfahren, nicht irgendwelche Rechten, die das nazistische Erbe zukunftsträchtig weiterbewirtschaften: indem sie mit progressiver Gesinnung und im Namen von Antifaschismus und »Kultursensibilität« mit dem Islam fraternisieren und den jüdischen Staat delegitimieren. Bruhn nannte derlei Treiben das, was es ist: Aufklärungsverrat. Weil er wusste, dass es etwas noch Schlimmeres geben kann als das Kapital, nämlich die ihm entsprungene Barbarei, hat er die Intention materialistischer Ideologiekritik neu bestimmt: als Sabotage jener Bedingungen, unter denen das einzelne Individuum sich die Tendenz des Ganzen zu eigen macht. Die Bedingungen dafür erkannte er in der negativen Verfasstheit des Kapitalverhältnisses selbst, das jedem Einzelnen zumutet, seinen Widersinn praktisch zu vollstrecken und gedanklich zu rationalisieren, das heißt, sich als Subjekt zu verhalten, das glaubt, über sich und die Wirklichkeit souverän zu verfügen und sie geistig und politisch zu kommandieren; und indem es das tut, reproduziert es bewusst das bewusstlose Prozessieren der Gesellschaft, im äußersten Fall bis hin zu deren barbarischer Explosion. Ungeschmälerte Erkenntnis bedeutet demnach: dass das Subjekt gegen sich selbst, seine notorische Neigung zu Beziehungswahn und zur Wichtigtuerei andenken muss – die sich wiederum sprachlich, nämlich im gespreizten Jargon des Meinens und Dafürhaltens verrät. Joachim Bruhn hingegen hatte als passionierter Kritiker eine Liaison mit der Sprache; aus seinen Texten geht klar hervor, dass Stil kein Accessoire ist, sondern sachliche Notwendigkeit; wer sich zum Kapital nicht polemisch verhält, verhält sich unsachlich zu ihm, war sein Motto.
Dass Deutschland als Vorreiter der kapitalentsprungenen Barbarei fungiert, war für Bruhn fraglos, ebenso, dass deren Begriff eine wesentlich internationale Konstellation bezeichnet; »antideutsch« im besten Sinne war sein Denken, noch bevor die Parole geprägt wurde, und vom »Islamfaschismus« hat er in den neunziger Jahren als einer der ersten gesprochen. Was er postulierte, praktizierte er auch: ungeschützt zu denken, ohne Deckung sich vorzuwagen. Das ist es, was man von ihm lernen kann; seine Einsichten wie Merksätze daherzubeten, wie es immer wieder geschah und geschieht, widerspricht ihrer Form und ihrem Gehalt.
Joachim Bruhn ist am 28. Februar 2019 mit 64 Jahren gestorben. Eine Stimme militanter Aufklärung ist damit verstummt. Sie wird schmerzlich fehlen.
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Notiz zum Leipziger Drama
Thomas Maul sollte einen Vortrag über muslimischen Antisemitismus an der Uni Leipzig halten, doch ein Facebook-Post wusste dies zu verhindern. Eine Menge Empörung und ein paar Absagen anderer Referenten der ‘70 Jahre Israel’-Reihe später sorgt der Stura für die Aufkündigung des Raumantrags. Das Conne Island springt ein und die Veranstaltung findet trotzdem statt.
Es bestätigt sich einmal mehr: “Der linke 'Common sense’ ist die moraline Variante der herrschenden Meinung”, wie Bruhn schrieb. Dem ‘Common sense’ ist der Jude nur dann ein guter Jude, wenn er sich von Israel abgrenzt, dem linken, israelsolidarischen ‘Common sense’ (zu dem das Island somit nicht gehört) ist man nur dann ein guter Antisemitismuskritiker, wenn man sich von rechts abgrenzt. Wer dies nicht tut, ist autormatisch auf der rechten Seite, gegen die man entsprechend unterschiedslos vorgeht. Dabei ist nach David Schneider & Mario Möller der Einsatz “der bevorzugten Kampfmittel der Skandalisierung, der Denunziation und des politischen Stalkings” keine Seltenheit, wie auch das Beispiel Maul wieder zeigt. Sie schreiben weiter:
“Zu behaupten, mit der AfD drohe der neue Faschismus, ist genauso geschichtsvergessener wie realitätsverleugnender Unfug. [...] Das faschistische Potential blitzt unterdessen in der spontanen Mobilmachung von Leuten auf, die weltanschaulich gar nicht so fest gebunden sein müssen, aber von bestimmten Stichworten, Kampagnen und Krisen temporär angeheizt werden, woraufhin sie für eine Weile auf Feindbildjagd gehen, dabei alle Hemmungen ablegen und nach zielloser Triebabfuhr wieder in den depressiven Normalzustand zurückfallen. [...] Aber um die reale AfD geht es ihnen ohnehin viel weniger als darum, mit der AfD ein willkommenes Nazi-Schreckgespenst zu haben, auf das man alles projizieren kann, was man selber verdrängen muss, um als besserer Deutscher mit sich selbst und der postnazistischen Demokratie im Reinen zu bleiben. Ganz so, als seien Abschiebungen, Grenzsicherungen oder moralisch verrohtes Denken Erfindungen der AfD. Wenn das andere Deutschland die Moralkarte gegen rechts spielt, [...] [w]enn es gegen die Feinde der Demokratie geht, sind die Reihen fest geschlossen.”
Mir passt auch nicht alles, was von der Bahamas neuerdings so kommt, aber die Hysterie, irgendwelche Details, einen Satzteil aufzubauschen und dann Sprech- und Leseverbote gegen ‘rechte’ Autoren und Zeitschrift zu erteilen, sind so unangebracht wie sie Bedürfnisse befriedigen, die Realität doch nicht bin in die letzte Konsequenz durchringen zu müssen, weil dies eventuell die eigene (politische) Identität schädigen könnte. Das zeigt sich auch an der Reaktion auf Maul. Da verwendet der Stura über eine halbe Stunde während ihrer Sitzung und verfasst ein Statement, in dem jeder Satzbaustein des einen (!) Facebook-Posts (!) penibel analysiert wird. Dieses Vorgehen wie auch die Argumentation würden so niemals in anderen Kontexten dargebracht werden.
Als Bsp. das Argument ‘die haben ja auch einen Antisemiten wie Gideon, auch Israelfeinde in der Partei’: Tja, dann müsste man auch die Bezugnahme auf sämtliche Parteien vergelten. Wenn Referenten Klaus Lederer oder Volker Beck auf Facebook zustimmend teilen, wird sie sicher keiner mit den Argument ausladen, bei Linken und Grünen sind diese und jene Gestalten dabei (ob ‘Deutsche zuerst’-Wagenknecht und ‘Gaza Flottille’-Höger oder Rassenforscher Boris Palmer und Christian Ströbele, der einst Einreiseverbot in Israel erhielt). Aber da sieht man eben die Projektionsmechanismen: Alles Schlechte wird auf die AfD gemünzt, die - weit davon entfernt irgendwie unterstützenswert zu sein - eben “zuweilen” mal das Vernünftigste im Bundestag sagen kann. Dass dies zuweilen auch z.B. Mitglieder der Linkspartei tun mögen, würden Leute wie Maul nicht auf Facebook posten. Das ist auch klar.
Andererseits kann man Maul so auch mit etwas guten Willen als Feldforscher betrachten, der seine Thesen, ob des Zustands der Linken schlicht testen will. Und siehe da: Sie springen drauf an. Denn die eigene Lebenswelt, die Szene, die Uni - sie müssen absolut rein bleiben von allem ‘Rechten’. Wie die Welt außerhalt dieser Sphären aussieht, ist höchstens zweitrangig, erst einmal geht es ums Reinheitsgebot (vgl. auch die beliebte Demo-Parole ‘Nazis raus’ oder den Stura neulich erst: ‘Campus bleibt nazifrei’). Es ist wie bei den Stalinisten: Hauptsache den eigenen Laden sauber halten, Safe spaces ermöglichen; und ansonsten geht es um die Abwehr des Gegners, um Raumgewinne im Gefüge ‘links-rechts’, um Siege im ‘Kulturkampf’ - damals hieß der Dualismus eben ‘sozialistisch-bürgerlich’ und das Konzept ‘Kulturrevolution’. Die Israelsolidarität diente so letztlich objektiv dem Zweck, abtrünnige Antideutsche wieder in die linke Front einzugemeinden und nicht wenige haben dieses Angebot freilich nur allzu gerne angenommen. Sowas passiert nicht durch Hintermänner, sondern durch die Logik des Politischen. Das Ergebnis ist immer dasselbe: Taktik und Bedürfnisbefriedigung statt Erkenntnis und Wahrheit.
Geht es einem um Letzteres, kann man genauso dem Marxologen bei der Konsumkritik lauschen, wie dem klugen Konservativem bei der Kritik an Linken, ohne große Abgrenzungsrituale zu begehen. Wo diese aus dem Negativen der Kritik ins Positive übergehen, zu Vorschlägen über Lösungen etc., das ist der Punkt, wo man sich geistig von ihnen abwenden bzw. noch besser: selbst im Sinne einer Ideologiekritik tätig werden kann. - Verlangen es nun die gesellschaftlichen Umstände, kann man abseits davon durchaus ins Politische gedrängt werden, da dies mit der Erkenntnis des Gefahrenpotentials bestimmter Gruppen zusammenhängt. Dann muss man leider nehmen, was da ist. Wenn man also provinzielle Nazi-Strukturen nicht in den Griff bekommt, warum sollte man in diesem Punkt nicht mit aufrechten Demokraten und Unternehmern, Grünen und Antiimps an einer Seite stehen, ohne diesen sonst irgendwelche Konzessionen zu machen. Während sich aber ‘gegen rechts’ alle einig sind, sieht es bei ‘gegen jeden Antisemitismus’ doch ganz anders aus. Da findet der Unsinn einer linken Antisemitismuskritik am rechten Feind seine Grenzen, da wird nicht zusammengearbeitet. Wieder wie die Stalinisten: Mit dem Klassenfeind wird nicht kooperiert, auch wenn es gegen Nazis geht. Dieses Gesetz wurde erst im Angesicht der KZ’s gebrochen. Wie viele tote Juden es diesmal braucht, bis die Taktik geändert wird, ist schwer vorherzusagen. Wenn diese aber nicht schnell genug fliehen können, wie sie es aus den Brennpunkten bereits massenhaft tun (siehe Frankreich und Schweden), und einmal auch hierzulande ein muslimisch-geprägter Mob vor einer Synagoge stehen sollte, kann man sich sicher sein, dass Linke beschäftigt sind zu checken, ob in den Abwehrreihen dagegen nicht jemand ist, der irgendwann einmal was Falsches in die sozialen Netzwerke gepostet hat. - Und wer weiß, vielleicht hat der Rabbi ja auch mal was ‘Rechtes’ gesagt...
Als die Zionisten 1933 nur im NS-Wirtschaftsministerium ihre Verbündeten sahen, nutzen sie dies und retteten Tausenden Juden das Leben; als Israel nur in Stalin seinen Verbündeten sah, nutze es dies und verhinderte 1948 die Katastrophe; als Israel in Geldnot geriet und nur in Deutschland einen Verbündeten sah, nahm es sein ‘Wiedergutmachungs’-Paket an, was einer Krise entgegenarbeitete - und wenn viele Juden (und auch Israel) heute nur in Rechten Verbündete sehen, weil sie aus welchen Gründen auch immer muslimischen Antisemitismus bekämpfen (oder außenpolitisch nicht den deutschen Kurs fahren), dann werden sie das nutzen. Was die Zionisten für einen Widerstand (auch von Juden) gegen sich hatten, was ein Ben-Gurion (auch von Israelis) - das haben heute die ‘rechten’ Juden, das hat heute Netanyahu gegen sich. Sie haben keine Wahl, es geht um Existenzfragen. Alle anderen haben eine, soweit sie etwas von Antisemitismus verstehen. Das verstanden die Juden nicht, die sich 1933 angewiedert von den Zionisten abwandten, das verstanden auch die Linken nicht, die sich 1967 während des Sechstagekriegs angewiedert von Israel abwandten usw. - Und das verstehen auch heute nicht die, die eine Veranstaltung mit dem Namen ‘Kritik des islamischen Antisemitismus’ verhindern wollen, weil ihnen der Referent nicht ganz passt. Schon bei Fragen der Erkenntnis des Antisemitismus in seiner aktuellen Gestalt ist man also nicht willens, über Unstimmigkeiten in einzelnen Punkten hinwegzusehen. Man wartete ja auch nicht, bis Ersatz gefunden wurde, womit klar ist: Der Standort des Referenten ist entscheidender als der Inhalt des Vortrags. Lieber gar keine Kritik, als dass ein ‘Kontroverser’ was Richtiges sagt. - Das ist ein Menetekel für Folgendes.
Unausgesprochener Ausgangspunkt des Ganzen ist die Frage, was wichtiger ist: Kampf gegen Antisemitismus oder Kampf gegen rechts. Die Antwort hängt davon ab, ob man etwas begriffen hat von kapitalistischer Vergesellschaftung. - Der Stura und die meisten Linken haben sie natürlich längst gegeben.
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Antiimp, Antideutsch, Antimensch
Menschen morden ist okay, so lange nur das Dogma stimmt?!
Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern schaukelt sich seit Beginn der zweiten Intifada (arabisch für Aufstand) immer weiter hoch. Auf palästinensischer Seite tobt zudem ein gnadenloser Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Widerstandsgruppen.
Um Opfer eines palästinensischen Selbstmordattentates zu werden, reicht es inzwischen, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Egal ob Soldaten, Zivilisten, Kinder oder Friedensaktivisten getroffen werden – bei solchen Kamikazeaktionen geht es schlichtweg um möglichst viel Angst durch möglichst viele Opfer. Das ist klassischer Terrorismus.
Die israelischen Sicherheitsdienste fahren den gleichen Kurs. In Israel ist Folter in bestimmten Fällen (als “mäßiger physischer Druck” bezeichnet) gesetzlich legitimiert. Bei militärischen Aktionen werden regelmäßig viele Zivilisten getötet. Hinzu kommen gezielte Mordanschläge auf unliebsame Palästinenser.
Schon zuvor (vgl. Störenfried 09/02, 11/03) beschäftigte sich der Störenfried mit der Reaktion der deutschen Linken auf diesen Konflikt. Anlass war, dass oftmals erschreckend vereinfachend und parolenhaft über den Krieg schwadroniert wurde und wird und inzwischen überall dogmatische Kämpfe zwischen Antideutschen und Antiimperialisten so verbissen geführt werden, dass man meinen könnte, es ginge gar nicht mehr um die Menschen im so genannten heiligen Land, sondern um Rechthaberei und Selbstdarstellung. Nachdem die Diskussion nun seit etwa fünf Jahren heftig geführt wird, hat das selbst der hiesige Verfassungsschutz endlich bemerkt und berichtet. Allerdings nicht aufgrund eigener Erkenntnisse, sondern, wie sollte es anders sein, sie mussten bei anderen Diensten abschreiben.
Aber zurück zum Thema. Kritik an der israelischen Politik ist absolut legitim. Auch Selbstverteidigung hat ihre Grenzen. Diese werden inzwischen selbstverständlich und regelmäßig überschritten und in der israelischen Gesellschaft wird der Hass auf alles Arabische langsam zur Staatsdoktrin. Darunter leiden ironischer Weise inzwischen auch in der israelischen Armee dienende Drusen. Die Selbstverständlichkeit, mit der Palästinenser enteignet, vertrieben, festgenommen oder ermordet werden, ist klassischer Rassismus. Das sehen auch israelische Offiziere, Friedensaktivisten und sogar manche Politiker so.
Auch auf palästinensischer Seite halten viele die Logik der Gewalt für das, was sie ist: Wahnsinn. Sowohl muslimische als auch christliche Palästinenser haben in vielen Fällen vom Krieg schlichtweg die Schnauze gestrichen voll.
Aus weiter Ferne, hier in Deutschland, ist es natürlich einfach, den moralischen Zeigefinger zu erheben. Das klammheimliche Bedürfnis, sich endlich auch mal entrüsten zu dürfen und nicht zum Volk der Richter und Henker gehören zu müssen, treibt dann eigenartige Blüten. Da rennen einige mit Symbolen von Staaten und Gruppen herum, die Israel vernichten wollen. Israels wird dabei auch gerne als Judenstaat bezeichnet, seine Bewohner häufig pauschal als Zionisten. Was unterscheidet jemanden, der sich mit Antisemiten solidarisiert und solchen verallgemeinernden Rassismus nachplappert eigentlich noch von Nazis und Faschisten?
Israel wird von Juden, Christen, Drusen, Moslems und Atheisten bewohnt. Diese Mischung findet sich auch in Gruppen, die in Opposition zur derzeitigen israelischen Politik stehen. Sie alle pauschal in die Zionisten-Schublade zu stecken unterscheidet sich kaum von den Phrasen, die “die Juden” für jedes Kriegsverbrechen in Palästina verantwortlich machen. Es ist auch nicht zu verstehen, wie man jede Form von Widerstand gegen Israel als legitim ansehen kann. Nicht nur die israelische “Selbstverteidigung”, sondern auch der palästinensische “Widerstand” sollte seine Grenze da haben, wo es nur noch darum geht, alles zu vernichten, was nicht so denkt, wie man selbst.
Militärisch scheint der Konflikt unlösbar zu sein. Die israelische Armee ist den Kämpfern aus Palästina technisch und taktisch meilenweit überlegen. Da aber selbst Israels Sicherheitsdienste keine absolute Kontrolle über Palästina erlangen können, werden sie auch immer wieder mit Anschlägen rechnen müssen. Der endgültige Sieg und die totale Kontrolle bleiben unerreichbare Ziele. Die einzige denkbare Option für das israelische Militär wäre eine totale Abschottung bzw. die Vertreibung der Palästinenser aus Gaza und Westbank. Beides wird in Ansätzen schon überlegt und aktiv umgesetzt.
Schön, dass viele kritiklos diesen Blödsinn unterstützt. Wir haben die Wahl zwischen zwei Sorten von Rassismus. Verbrenn ich jetzt die amerikanische Flagge oder schwenke ich die israelische? Waren die Panzer in Ramallah jetzt die Antifa oder zionistische Handlanger des US-Imperialismus? Welche Dummheit ist denn heute im Angebot? Mmh, mal sehen.
Folgende Alternative steht auch noch zur Debatte: Statt sich die allgemeine Gewaltgeilheit einer der beiden Seiten schönzureden und mit komplizierten theoretischen Konstrukten selbstgerecht zu legitimieren, sollten sich die antideutschen, antiimperialisitischen, anti-was-auch-immer-Dogmatiker vielleicht überlegen, ob sich die Verneigung vor Menschenverachtung und Hass wirklich mit emanzipatorischen Idealen vertragen.
Originaltext: http://home.pages.at/der-stoerenfried/zeitung/a16/18.htm
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Was hältst du von antideutschen?
first one: ich glaube nicht, dass alle leute, die ins antideutsche spektrum fallen, die komplett selben ansichten haben. es gibt antideutsche, die ich kennen gelernt habe, von denen ich viel, und welche von denen ich wenig halte ;)aber ich kann ein bisschen darüber schreiben, was ich von sichtweisen halte, die aus der antideutschen szene kommen. ich versuche das jetzt kurz, ohne politisch großartig auszuholen.als ich in die szene kam, kam ich schon erstmal in ein eher antideutsch geprägtes umfeld. einige ansätze (z.b. bezüglich kritik an konsumkritik oder sicht der notwendigkeit israels) kann ich schon nachvollziehen, allerdings würde ich viele “typisch antideutsche” sichtweisen nicht unterstützen und kann einiges auch nicht nachvollziehen. generell geht mir der umgang mit dem nah-ost konflikt der deutschen radikalen linken auf die nerven, da dieser behandelt wird wie ein fußballspiel und leute irgendwie vergessen, dass es da um menschenleben geht und nicht um “ich stelle mich mal auf eine seite”. die abfeierung der usa einiger anti-ds finde ich nicht nur nicht nachvollziehbar sondern sogar verwerflich;die legitimierung von nationalflaggen, das verkrampfen auf den kampf gegen antisemitismus (klar ist das wichtig. aber es gibt halt auch noch mehr!), legitimierung von kapitalismus.. sind alles dinge, die ich nicht nachvollziehen kann. ZUM BEISPIEL. ich finde es aber mindestens genauso bescheuert von der anderen seite “antideutshe sind keine linken” zu hören. dieses ganze “lass ma in schubladen stecken und uns dann gegenseitig hassen und wir sind die besseren linken”-ding kotzt mich an.. und kann die szene nicht gebrauchen. ps: pauschalisierung ist immer kacke.
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Ich würde mich selbst als antideutsch bezeichnen, finde Amerikanismus und Islamfeindlichkeit dennoch scheiße. Trotzdem stehe ich für ein bedingungsloses Existenzrecht Israels ein, was nicht bedeutet, dasz ich Netanyahus Politik begutheiße! Macht mich das zu einem nicht antideutsch?^^
Nö. Das was ich bisher an Antideutschen erlebt habe und was ich als antideutsch bezeichnen würde sind Leute, die bei jeglicher Kritik an Israel oder der Politik Israels hochgehen und mich gleich als Antisemit oder Hamasanhänger oder sontwas bezeichnen. Solche Leute können mir einfach wegbleiben, brauch ich nicht. Ich stehe weder auf palästinas noch Auf Israels Seite, weil ich finde das beide Fehler machen. Wenn jemand sich auf die Seite Palästinas oder Israels stellt ist das auch vollkommen okay solange man mit den Menschen diskutieren kann, aber sowas braucht man eben nicht.
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Kritik an Umgang der AfD mit Wahlkampfspenden wird lauter
Kritik an Umgang der AfD mit Wahlkampfspenden wird lauter
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Politiker von CDU, Grünen und FDP haben den Umgang der AfD mit den dubiosen Wahlkampfspenden aus der Schweiz an die Partei scharf kritisiert. Die AfD scheine ein strukturelles Problem mit Spenden zu haben: "Es geht nicht um einzelne falsch verbuchte Spenden, sondern um den Einfluss antideutscher und antieuropäischer Kräfte auf die deutsche Politik über die AfD",…
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Die schwedische Zeitung Flamman hat ein paar Antideutsche zur politischen Linken und Israel interviewt:
> Übersetzung: https://www-flamman-se.translate.goog/for-israel-mot-tyskland/?_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp
> Quelle: https://www.flamman.se/for-israel-mot-tyskland/
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>> Überall auf der Welt hat sich die Linke zur Unterstützung der Palästinenser organisiert. Doch in Deutschland hat sich ein einflussreicher Teil der Linken auf die Seite Israels geschlagen - und will den deutschen Staat abschaffen. Flamman trifft die "antideutsche" Linke.
[…]
Sowohl Jutta Ditfurth als auch Tom Uhlig wünschen sich einen Waffenstillstand im aktuellen Krieg. Doch dafür müssen die Bedingungen stimmen.
- Jeder unschuldige Mensch, der in Gaza stirbt, ist einer zu viel. Unter der Voraussetzung, dass die Hamas alle israelischen Geiseln freilässt, den Beschuss der israelischen Zivilbevölkerung einstellt und die Waffen niederlegt, bin ich für einen Waffenstillstand und Verhandlungen über eine Zwei-Staaten-Lösung", so Ditfurth.
- Natürlich ist ein Waffenstillstand notwendig, aber wie immer hängt er von den Bedingungen ab. Die israelischen Geiseln müssen freigelassen werden und es muss sichergestellt werden, dass die Hamas nie wieder ein Pogrom wie am 7. Oktober begehen kann. Die Hamas hat deutlich gemacht, dass sie keinen Frieden mit Israel will und dass es ihr Ziel ist, jüdisches Leben zu zerstören. Es kann keinen Frieden mit der Hamas geben", sagt Tom Uhlig.
Aber auch innerhalb der antideutschen Bewegung gibt es Nuancen. Thomas Maul ist Publizist und Autor* [...]. Seiner Meinung nach liegt es allein an Israel, wann die Bombardierung des Gazastreifens eingestellt wird.
- Ich unterstütze die militärischen Entscheidungen Israels in seinem antifaschistischen Verteidigungskrieg im Gazastreifen, und insofern ist es Sache Israels zu entscheiden, ob und wann ein Waffenstillstand geschlossen werden soll. Für die toten Palästinenser ist die Hamas verantwortlich; Israel versucht, die Zahl der zivilen Opfer so gering wie möglich zu halten.
Seiner Meinung nach ist Solidarität mit Palästina per Definition antisemitisch und daher verwerflich.
- Ich sehe die pro-palästinensischen Positionen der internationalen und deutschen Linken als antisemitisch an, auch wenn das nicht ihre Absicht ist. Die Araber und Palästinenser haben bisher jedes Angebot einer Zweistaatenlösung abgelehnt und mit Gewalt oder Terror oder Krieg gegen Israel geantwortet, weil sie letztlich nicht mit einem jüdischen Staat in "Palästina" leben können. Für mich haben sie damit jeden Anspruch und jedes Recht auf einen eigenen Staat verwirkt. Wenn die Araber einen solchen Kampf verlieren, haben sie verloren. Wenn Israel verliert, wird es keinen israelischen Staat mehr geben. Für die Palästinenser einzutreten bedeutet also, gegen die Juden einzutreten - das heißt, die "Solidarität mit Palästina" der Linken führt zur Zerstörung Israels und ist daher antisemitisch.
Alle Befragten sind der Meinung, dass die Hamas für die mehr als 15.000 toten Palästinenser im Gazastreifen verantwortlich ist, aber im Gegensatz zu Ditfurth und Uhlig glaubt Herr Maul, dass es keine israelische Besatzungs- oder Siedlerpolitik gibt.
- Abgesehen davon, dass die UNO eine antisemitische Kloake ist, ist die israelische Präsenz im Westjordanland rechtlich gesehen keine Besetzung, da dieses Gebiet rechtlich gesehen verwaist ist, da es 1948 von den Briten aufgegeben und von den Palästinensern abgelehnt wurde, und bis 1967 von Jordanien** besetzt war, das seit dem Frieden mit Israel keinen Anspruch mehr auf das Gebiet erhebt.
Antisemitismus scheint in Deutschland ein größeres Problem zu sein als Islamophobie. Wie sehen Sie das?
- In Deutschland müssen jüdische Einrichtungen wegen des rechtsextremen und islamischen Antisemitismus ständig von der Polizei geschützt werden. Muslimische Einrichtungen müssen nicht geschützt werden, da es keine vergleichbare Bedrohung gibt. Im Gegenteil: Nicht Islamophobie ist das Problem, sondern dass vernünftige Kritik am Islam als "Islamophobie" oder "antimuslimischer Rassismus" bezeichnet wird.
Zu diesem Punkt wird Herr Maul von Stephan Grigat, Professor für Antisemitismusforschung an der Universität Nordrhein-Westfalen, unterstützt.
- Der Begriff 'Islamophobie' ist für mich ein politischer Kampfbegriff, der jede Kritik an islamischen Herrschaftsformen als Rassismus missversteht. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus müssen überall kritisiert und bekämpft werden, aber eine linke oder liberale Islamkritik ist etwas ganz anderes und dringend notwendig", sagt er.
In jüngster Zeit sind einige Befürworter des israelischen Krieges in Gaza so weit gegangen, zu behaupten, die Verbrechen der Hamas seien schlimmer als die der Nazis im Zweiten Weltkrieg, weil letztere versucht hätten, sie zu vertuschen. Jutta Ditfurth und Tom Uhlig halten solche Argumente für entgleist.
- Dieser Vergleich ist geschichtsrevisionistischer Wahnsinn, mit dem sich viele Deutsche bequem von historischer Schuld freisprechen", sagt Tom Uhlig, dem sich Jutta Ditfurth anschließt:
- Den Holocaust zu relativieren, um die Hamas schlechter aussehen zu lassen, als sie ist, zeugt von mangelnder politischer Bildung und intellektueller Faulheit. Die Hamas kann auf der Grundlage ihrer Texte und Taten verurteilt werden, ohne den Holocaust zu relativieren: Sie ist eine mörderische, kapitalkräftige islamistische Terrorgruppe, die auf der gleichen Seite steht wie das iranische Mullah-Regime, das seine eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde benutzt, um Juden überall zu massakrieren, nicht nur in Israel. Wir müssen dies verhindern
Auch Stephan Grigat hält den Vergleich für unnötig, obwohl er versteht, warum er gezogen werden kann.
- Es ist natürlich, dass das Hamas-Massaker vom 7. Oktober die Menschen in Israel an den Holocaust erinnert. Natürlich ist die Behauptung, die Hamas sei schlimmer als die Nazis, Wahnsinn und unnötig. Ich denke jedoch, dass solche Aussagen auf einem bestimmten Aspekt beruhen: Die Nazis versuchten, ihre schlimmsten Verbrechen zu verbergen. Die Hamas hat das Gegenteil getan und sogar die schlimmsten Verbrechen gefilmt.
Nach Ansicht von Herrn Maul ist der Vergleich jedoch angemessen.
- Die Vergleiche relativieren den Holocaust nicht. Denn wenn sie könnte, würde die Hamas Israel zerstören und alle Juden ermorden. Sie kann es nicht, weil die Hamas militärisch zu schwach ist und weil die Juden - anders als im Zweiten Weltkrieg - dank Israel eine Armee haben, die einen weiteren Holocaust verhindert. Dies sollte jedoch nicht als positiver Aspekt der Hamas gesehen werden, noch sollte es einen davon abhalten, ihre ideologischen und praktischen Verwandtschaften mit den Nazis zu sehen.
Doch nicht jeder in der deutschen Linken ist mit der antideutschen Bewegung einverstanden.
[…]
[*] Im Original heißt es weiter: "für die antideutsche Zeitung Bahamas". Das ist seit März 2020 nicht mehr der Fall.
[**] Im Original steht „Libanon“ statt „Jordanien“, was keinen Sinn ergibt…
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Übersetzung des Artikels per google-translate:
Für Israel – gegen Deutschland
Überall auf der Welt hat sich die Linke zur Unterstützung der Palästinenser organisiert. Doch in Deutschland hat sich ein einflussreicher Teil der Linken auf die Seite Israels gestellt
– und will den deutschen Staat abschaffen. Die Flamme trifft die „antideutsche“ Linke.
In Leipzig weht die antifaschistische AFA-Flagge vor einem Meer blau-weißer israelischer Flaggen. „Kampf gegen Antisemitismus! Nieder mit Deutschland – es lebe der Zionismus!“ lautet einer der Slogans auf den Plakaten, die die rund 600 schwarz gekleideten Demonstranten in ihren Händen halten. Die Aktivisten gehören der „antideutschen“ Antideutschenbewegung an, einer Randgruppe innerhalb der deutschen autonomen Linken, die seit den 1990er Jahren ihre starke Unterstützung für Israel zum Ausdruck bringt und gleichzeitig den Abbau des deutschen Nationalstaats befürwortet.
In Deutschland war die palästinensische Bewegung in den letzten zwei Monaten schwerer staatlicher Repression ausgesetzt: Für einige Wochen gab es ein völliges Verbot von Demonstrationen zur Unterstützung Palästinas und Mitte Oktober wurden pro-palästinensische Sprechchöre laut „Vom Fluss zum Meer“ wurde als strafbar erklärt, ebenso wie „Sieg heil“. Antirassistischen Organisationen, darunter auch jüdischen antiisraelischen Bewegungen, wurden ihre Zuschüsse entzogen. Treffen und Auftritte internationaler linker Persönlichkeiten wie Bernie Sanders und Jeremy Corbyn im Land wurden unter Berufung auf ihre früheren Äußerungen zu diesem Thema abgesagt. In einem Artikel im Spiegel wurde kürzlich auch Greta Thunbergs Fridays-for-Future-Bewegung unter Verdacht gestellt, antisemitisch zu sein.
In einem solchen Klima kann es für Palästinenser schwierig sein, Sympathie für ihre Sache zu gewinnen. Nach Ansicht der antideutschen Linken sind es jedoch nicht in erster Linie die Palästinenser, die Solidarität verdienen. Jutta Ditfurth ist Autorin und Leiterin der linken Lokalpartei ÖkoLinX in Frankfurt. Sie glaubt, dass die Solidarität junger Menschen mit pro-palästinensischen Organisationen wie BDS (Boycott, Divest and Sanction) ein Problem darstellt.
- Das wirklich Gefährliche ist, dass junge Menschen auf der ganzen Welt mit antisemitischen Terroristen sympathisieren. So entsteht eine antisemitische Bewegung, die mit faschistischen Bewegungen verschmelzen kann. Es ist in Ordnung, pro-palästinensisch zu sein, solange das nicht bedeutet, antisemitische Organisationen wie BDS oder Hamas zu unterstützen. Der Slogan „Vom Fluss bis zum Meer wird Palästina frei sein“ sei beispielsweise ein klarer antisemitischer Aufruf zur Vernichtung des Staates Israel, sagt sie zu Flamman.
Der Hintergrund der antideutschen Bewegung liegt im wiedervereinigten Deutschland der frühen 90er Jahre. Die Bewegung basierte auf den Theorien des Philosophen Theodor Adorno über einen Faschismus, der auch nach dem Zweiten Weltkrieg in der deutschen Gesellschaft schlummerte. Teile der Linken befürchteten, dass die Wiedervereinigung sie wiederbeleben würde und dass mit der Konstruktion einer neuen, deutschen Identität die Verbrechen der Nazis unter den Teppich gekehrt würden.
- Ein Teil der deutschen Linken hat Lehren aus der Geschichte der Nazis gezogen und sich mit der Schuld ihrer Vorfahren auseinandergesetzt. Wir haben die Verantwortung übernommen, zu verhindern, dass sich ein Holocaust wiederholt. Große Teile der antifaschistischen Linken verbinden den Kampf gegen den Nationalsozialismus mit dem Kampf gegen Antisemitismus. Ein anderer Teil der deutschen Linken leugnet oder verharmlost die Verbrechen und lehnt die Verantwortung ab. Dieser schuldverleugnende Antisemitismus drückt sich in dem Slogan „Befreit Gaza von deutscher Schuld“ aus, da sie die Palästinenser für ihren eigenen Antisemitismus instrumentalisieren, sagt Jutta Ditfurth.
Sie wird unterstützt von Tom Uhlig, der politischer Berater in Frankfurt ist und in einer der Zeitungen der antideutschen Bewegung, Jungle World, schreibt. Er glaubt, dass die westdeutsche Linke nach dem Zweiten Weltkrieg relativ pro-israelisch war.
- Israel galt als Staat der Holocaust-Überlebenden und sie sympathisierten auch mit der sozialistischen Kibbuz-Bewegung. Doch 1967 wurde daraus ein aggressiver Antizionismus. Die militante Linke in Deutschland verübte antisemitische Gewalttaten und legitimierte diese mit ihrer Opposition gegen Israel.
Erst in den 1990er Jahren sei dieser antizionistische Konsens grundlegend gestört worden, glaubt er.
– „Im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung entstand ein neuer aggressiver Nationalismus: Flüchtlingsunterkünfte wurden niedergebrannt, Einwanderer und Juden angegriffen.“ In dieser Zeit formierte sich eine linke Bewegung, die sich gegen den deutschen Nationalismus und damit auch gegen Antisemitismus und Rassismus richtete. Ihr Motto war „Nie wieder Deutschland“. Dieser Teil der Linken hat erkannt, dass es etwas Schlimmeres als den Kapitalismus gibt, nämlich seine barbarische Abschaffung.
Sogar Tom Uhlig glaubtdass sich die pro-palästinensische Linke auf die falschen Themen konzentriert hat.
- Eine Mehrheit derjenigen, die sich als pro-palästinensisch verstehen, hat den Palästinensern nichts zu bieten außer einer Konsolidierung der vorherrschenden Gewalt. Eine wirkliche Befreiung Palästinas erfordert die Anerkennung des Existenzrechts Israels und die Beendigung des islamistischen Terrors, auch gegen die eigene Bevölkerung. Die vorherrschende „palästinensische Solidarität“ basiert eher auf Israelhass und Antisemitismus als auf Empathie mit den Palästinensern.
Ich unterstütze die militärischen Entscheidungen Israels in seinem antifaschistischen Verteidigungskrieg in Gaza. Bisher liegt es an Israel, zu entscheiden, ob und wann ein Waffenstillstand geschlossen werden soll.
Sowohl Jutta Ditfurth als auch Tom Uhlig wollen einen Waffenstillstand im andauernden Krieg. Damit das aber gelingt, müssen die Bedingungen stimmen.
- Jeder unschuldige Mensch, der in Gaza stirbt, ist einer zu viel. „Vorausgesetzt, dass die Hamas alle israelischen Geiseln freilässt, den Beschuss der israelischen Zivilbevölkerung einstellt und ihre Waffen niederlegt, bin ich für einen Waffenstillstand und Verhandlungen über eine Zwei-Staaten-Lösung“, sagt Jutta Ditfurth.
- Natürlich ist ein Waffenstillstand nötig, aber wie immer hängt es von den Bedingungen ab. Die israelischen Geiseln müssen freigelassen werden und es muss sichergestellt werden, dass die Hamas nie wieder ein solches Pogrom wie am 7. Oktober begehen kann. Die Hamas hat deutlich gemacht, dass sie keinen Frieden mit Israel will und dass ihr Ziel darin besteht, jüdisches Leben auszulöschen. Mit der Hamas könne es keinen Frieden geben, sagt Tom Uhlig.
Aber auch innerhalb der antideutschen Bewegung gibt es Nuancen. Thomas Maul ist Publizist und Autor der antideutschen Zeitung Bahamas. Seiner Meinung nach liegt es ganz bei Israel, wann die Bombardierung von Gaza aufhört.
- „Ich unterstütze Israels militärische Entscheidungen in seinem antifaschistischen Verteidigungskrieg in Gaza, und bisher ist es Israels Aufgabe, zu entscheiden, ob und wann ein Waffenstillstand geschlossen werden soll.“ Für die toten Palästinenser ist die Hamas verantwortlich, Israel versucht, die Zahl der zivilen Opfer so gering wie möglich zu halten.
Ihm zufolge ist die Solidarität mit Palästina per Definition antisemitisch und daher verwerflich.
- Ich empfinde die pro-palästinensischen Positionen der internationalen und deutschen Linken als antisemitisch, auch wenn das nicht ihre Absicht ist. Die Araber und Palästinenser haben bisher jedes Angebot einer Zwei-Staaten-Lösung abgelehnt und mit Gewalt oder Terror oder Krieg gegen Israel reagiert, weil sie letztlich nicht mit einem jüdischen Staat in „Palästina“ leben können. Für mich haben sie damit jeden Anspruch auf einen eigenen Staat verwirkt. Wenn die Araber einen solchen Kampf verlieren, verlieren sie. Wenn Israel verliert, gäbe es keinen israelischen Staat mehr. Sich für die Palästinenser einzusetzen bedeutet also, sich gegen die Juden zu stellen – das heißt, die „Solidarität der Linken mit Palästina“ führt zur Vernichtung Israels und ist daher antisemitisch.
Alle Befragten glauben, dass die Hamas für die mehr als 15.000 toten Palästinenser in Gaza verantwortlich ist. Doch im Gegensatz zu Ditfurth und Uhlig glaubt Thomas Maul, dass es weder eine israelische Besatzung noch eine Siedlerpolitik gibt.
- „Abgesehen von der Tatsache, dass die UN eine antisemitische Jauchegrube ist, stellt die israelische Präsenz im Westjordanland rechtlich keine Besatzung dar, da dieses Gebiet rechtlich verfallen ist, seit die Briten es aufgaben und die Palästinenser es 1948 und bis dahin ablehnten 1967 wurde es von Jordanien besetzt, das seit dem Frieden mit Israel keinen Anspruch mehr auf das Gebiet erhebt.
Antisemitismus scheint in Deutschland ein größeres Problem zu sein als Islamophobie. Wie siehst du es?
– „In Deutschland müssen jüdische Einrichtungen aufgrund von Rechtsextremismus und islamischem Antisemitismus dauerhaft polizeilich geschützt werden.“ Muslimische Institutionen müssen nicht geschützt werden, da kein annähernd ähnliches Bedrohungsbild besteht. Im Gegenteil: Nicht Islamophobie ist das Problem, sondern dass berechtigte Kritik am Islam als „Islamophobie“ oder „antimuslimischer Rassismus“ bezeichnet wird.
In diesem Punkt wird Thomas Maul auch von Stephan Grigat unterstützt, der Professor für Antisemitismusforschung an der Hochschule NRW ist.
- Ich verstehe den Begriff „Islamophobie“ als einen politischen Kampfbegriff, der jede Kritik an islamischen Herrschaftsformen wie Rassismus verdächtig macht. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus müssten kritisiert und bekämpft werden, wo auch immer sie Ausdruck finden, doch eine linke oder liberale Kritik am Islam sei etwas ganz anderes und dringend notwendig, sagt er.
Kürzlich sind einige Verteidiger des israelischen Krieges in Gaza so weit gegangen zu behaupten, dass die Verbrechen der Hamas schlimmer seien als die der Nazis im Zweiten Weltkrieg, weil diese es versucht hätten vertuscht sie. Jutta Ditfurth und Tom Uhlig sehen solche Argumente als entgleist an.
- Dieser Vergleich ist geschichtsrevisionistischer Wahnsinn, den viele Deutsche als dankbare Möglichkeit nutzen, sich von historischer Schuld zu reinigen, sagt Tom Uhlig und wird von Jutta Ditfurth unterstützt:
- Den Holocaust zu relativieren, um die Hamas schlimmer darzustellen, als sie ist, zeugt von mangelnder politischer Bildung und intellektueller Faulheit. Man kann die Hamas aufgrund ihrer Texte und Taten ohne Holocaust-Relativierung verurteilen: Sie ist eine mörderische, grundsolide islamistische Terrorgruppe, die sich auf die Seite des iranischen Mullah-Regimes stellt, die ihre eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde nutzt, um Juden massakrieren zu können Jüdinnen überall, nicht nur in Israel. Das müssen wir verhindern
Selbst Stephan Grigat sieht den Vergleich als unnötig an, obwohl er versteht, warum er möglich ist.
- Es ist selbstverständlich, dass das Massaker der Hamas am 7. Oktober die Menschen in Israel an den Holocaust erinnert. Zu behaupten, die Hamas sei schlimmer als die Nazis, ist natürlich verrückt und unnötig. Ich gehe jedoch davon aus, dass solchen Aussagen ein besonderer Aspekt zugrunde liegt: Die Nazis versuchten, ihre schlimmsten Verbrechen zu verbergen. Hamas tat das Gegenteil und filmte selbst die gröbsten Taten.
Aber laut Thomas Maul ist der Vergleich ausreichend.
- Die Vergleiche relativieren den Holocaust nicht. Denn wenn sie könnten, würde die Hamas Israel zerstören und alle Juden töten. Das können sie nicht, weil die Hamas militärisch zu schwach ist und weil die Juden – anders als im Zweiten Weltkrieg – dank Israel über eine Armee verfügen, um einen weiteren Holocaust zu verhindern. Dies sollte jedoch weder als positiver Aspekt der Hamas gewertet werden, noch sollte es einen davon abhalten, ihre ideologischen und praktischen Berührungspunkte mit den Nazis zu erkennen.
Allerdings sind nicht alle deutschen Linken mit der antideutschen Bewegung einverstanden. Loren Balhorn ist Chefredakteurin der deutschen Ausgabe der Zeitung Jacobin und Mitglied der Linken. Er glaubt, dass die antideutsche Linke viel mehr Aufmerksamkeit erhalten hat, als sie verdient.
- Die antideutsche Linke ist kein relevanter politischer Trend mehr und war es vielleicht auch nie. Es handelt sich in erster Linie um einen intellektuellen Trend unter einer Reihe populärer Denker und innerhalb einer undurchsichtigen sozialen Szene in einigen Universitätsstädten. Ich möchte keine Zeit damit verschwenden, darüber zu reden. Aber ihre Präsenz seit 1989 hat eindeutig dazu beigetragen, die Linke zu schwächen, die jetzt Angst davor hat, Israel ernsthaft zu kritisieren oder zuzugeben, dass ein dauerhafter Frieden in Israel-Palästina nicht erreicht werden kann, bis die Besatzung endet. Das sind Ansichten, die noch vor 40 Jahren als gesunder Menschenverstand galten.
Die antideutsche Linke übt einen überproportional großen Einfluss auf den Rest der Linken aus, sagt Loren Balhorn.
- Die deutsche Linke im Allgemeinen und Die Linke im Besonderen haben sehr wenig Selbstvertrauen und wenig Vertrauen in ihre eigenen Ideen. Wenn sie von der liberalen Mitte angegriffen werden, ist ihre erste Reaktion immer, die Vorwürfe ernst zu nehmen und zu argumentieren, dass sie nicht wahr sind. Die Linke hat alles getan, um zu zeigen, dass sie genauso „solidarisch mit Israel“ ist wie der Rest des Establishments.
Als Beispielführt er den Antrag der CDU im Bundestag zur Solidarität mit Israel an, der lange nach Beginn der Bombardierung von Gaza eingebracht wurde. Alle Parteien außer Die Linke und der rechtsextremen AfD waren eingeladen, den Antrag zu unterstützen. Die Reaktion der Linken-Führung bestand darin, die CDU wegen der Nichteinladung zu kritisieren und dann wie die AfD einstimmig für den Antrag zu stimmen.
- Ich denke, es ist symptomatisch für eine Linke, die hauptsächlich in der gebildeten Mittelschicht verwurzelt ist und sich daher bewusst oder unbewusst hauptsächlich darum kümmert, was die Menschen der Mittelschicht denken. Die Linke hat keine konkreten Verbindungen zu den Gewerkschaften und führt keine Kämpfe. Es konkurriert nur darum, im Echoraum der Mainstream-Medien gehört zu werden. Meinungsumfragen zufolge ist eine große Minderheit in Deutschland gegen das, was Israel in Gaza und im Westjordanland tut, aber es seien nicht diejenigen, die auf Fernsehsofas, Redaktionen oder Start-up-Unternehmen sitzen, sagt Loren Balhorn.
Das Klima in Deutschland erinnert laut Loren Balhorn an die USA nach dem 11. September 2001, wo er auch aufgewachsen ist.
- Die deutsche Debatte hat sich fast ausschließlich auf das Recht Israels konzentriert, sich gegen die Hamas zu verteidigen, und auf die Grausamkeit des Hamas-Angriffs, mit dem ich an sich kein Problem habe. Doch der Ton der öffentlichen Debatte, in der jeder Versuch, der Israel-Palästina-Frage einen historischen Kontext zu geben, sofort als „Antisemitismus“ abgestempelt wird, erinnert stark an die Stimmung in den USA nach dem 11. September. Die Geschichte Deutschlands ist von entscheidender Bedeutung für das Verständnis der allgemeinen Zurückhaltung gegenüber Kritik an Israel, das im deutschen Bewusstsein heute völlig gleichbedeutend mit Juden als Gruppe ist, aber auch des extremen Tons der Debatte – und der unbegründeten Behauptungen, dass Europa eine Welle von Antisemiten erlebe Hass und dass kein jüdischer Mensch mehr sicher ist – hat meiner Meinung nach auch etwas mit einer gewissen protestantischen Grundstimmung der deutschen Mittelschicht zu tun. Schuld und Scham über die Taten der eigenen Vorfahren mögen die Ursache sein, aber es geht genauso sehr darum, die eigene Güte zu signalisieren und gleichzeitig die eigenen Interessen auf der Weltbühne zu wahren.
Loren Balhorn sieht das „antideutsche“ Phänomen als Folge der Verarbeitung des Zusammenbruchs der Sowjetunion und der ostdeutschen DDR durch die deutsche Linke, als ehemalige Marxisten-Leninisten und die Maoisten versuchten, zur Erklärung der Niederlage auf die Frankfurter Schule und andere „undogmatische“ Spielarten des Marxismus zurückzukommen.
- Sie akzeptierten eine kulturalistische Erklärung, die behauptete, dass sowohl der Faschismus als auch das Versagen der Linken ihre Wurzeln in der deutschen Kultur und einem „reduktiven“ Verständnis des Kapitalismus hätten, das ihrer Meinung nach auf antisemitischen Tropen des „Bösen“ beruhte „Finanzkapitalismus gegen den „guten“ produktiven Kapitalismus.“ Eine bestimmte Lesart des Karl-Marx-Kapitals, die in Westdeutschland begann und deren berühmtester Vertreter Michael Heinrich ist, begann sogar, das Konzept des Klassenkampfs als zu verstehen an sich schon etwas Antisemitisches, sagt Loren Balhorn und fährt fort:
- Diese Art von hypertheoretischem und streng intellektuellem Diskurs wird heute in weiten Teilen der deutschen Linken als „Marxismus“ bezeichnet, auch wenn die meisten Aktivisten diese Autoren nie gelesen haben. Es hat das Klima und den Mut der Menschen beeinflusst, über Israel-Palästina zu sprechen, auch wenn sie vielleicht tatsächlich mehr mit den Palästinensern sympathisieren.
Eine noch wichtigere Erklärung für die Unfähigkeit vieler deutscher Linker, mit den Palästinensern zu sympathisieren, ist laut Loren Balhorn die 90-jährige Niederlage der Linken in diesem Land. seit den 1930er Jahren .
- Es hat die Linke intellektuell wehrlos und moralisch verloren gemacht. Sie glauben nicht, dass sie die Welt verändern können und verhalten sich entsprechend.
Der Krieg hat dazu geführt, dass vielen in anderen Ländern die Augen dafür geöffnet wurden, wie besonders die Situation in Deutschland ist. Glauben Sie, dass sich die deutsche Debatte über Israel und Palästina, insbesondere auf der linken Seite, durch diesen Krieg verändern wird?
- Es ist schwer zu sagen. Da immer mehr Bilder von der Zerstörung in Gaza ans Licht kommen, ist es möglich, dass dies zu einer gewissen Selbstkritik in der öffentlichen Debatte führen wird, und ich denke, dass viele der drakonischsten Angriffe auf die freie Meinungsäußerung, wie etwa die Entscheidung Berlins, den Gazastreifen zu schließen Ein Kulturzentrum zur Aufnahme in die „antisemitische“ Gruppe „Jewish Voice for Peace“ wird deutschen Politikern zufolge zu einer größeren Gegenreaktion führen, als vielen Machthabern bewusst ist. Gleichzeitig sollte man die Fähigkeit der deutschen Öffentlichkeit zur selbstgerechten Sturheit nicht unterschätzen. Trotz seines Reichtums sei Deutschland im Umgang mit der Außenwelt ein sehr provinzielles Land, sagt Loren Balhorn und fährt fort:
- Die meisten Deutschen der Mittelschicht, also diejenigen, die die Debatte dominieren, sprechen schlechter Englisch als sie denken und konsumieren viel weniger ausländische Medien als ihre Altersgenossen beispielsweise in Schweden, Italien oder Belgien. Der politische und mediale Echoraum ist daher sehr stark. Bisher hat es bis auf ein paar mutige Stimmen in den Medien und in der Linken niemand gewagt, sich dagegen zu wehren. Und da es bei der Unterstützung für Israel nicht wirklich um Israel, die Juden oder Palästina geht, sondern darum, was die Deutschen zu diesen Dingen denken, glaube ich nicht, dass es so wichtig ist, was in der Realität passiert. Selbst wenn die israelische Armee nächste Woche 50.000 Zivilisten töten würde, würde das nichts an der deutschen Geschichte ändern, worum es in dieser ganzen Diskussion eigentlich geht.
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Vatikan spricht polnischen Kardinal selig, der erst gegen Juden, dann gegen Deutsche zu Felde zog › Die Unbestechlichen
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Vatikan spricht polnischen Kardinal selig, der erst gegen Juden, dann gegen Deutsche zu Felde zog › Die Unbestechlichen
Man stelle sich vor, irgendein einfacher Ortsverband von CSU, AfD, FPÖ oder ÖVP oder vielleicht irgendeine kaum über Mitglieder verfügende sogenannte „rechte Studentenverbindung“ erwiese entgegen allen Warnungen und Protesten einem berüchtigten Antisemiten eine öffentliche Ehrung. Wut und Verbitterung „politisch korrekter“ Kreise samt Mainstream-Medien nähmen kein Ende, umgehend wäre der Ruf nach einem Verbot und von manchem die Einschätzung, dass hier Gewalt als Gegenmittel gegen solche Menschenverachtung vertretbar wäre, zu vernehmen. Eine betreffende Partei würde so mancher Bischofskonferenzvorsitzende als „für Katholiken unwählbar“ verdammen.
Vatikan ehrt umstrittenen polnischen Primas
Wie aber lautet das Sprichwort doch: „Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.“ Genau dieses Sprichwort mag demjenigen in den Sinn kommen, der in der deutschsprachigen Wochenausgabe der offiziellen Zeitung des Vatikans, Osservatore Romano, vom 25. Mai 2018 auf Seite 4 unter der Überschrift „Promulgierung von Seligsprechungsdekreten“ las, dass der Vatikan „den heroischen Tugendgrad des Dieners Gottes August Josef Hlond“ anerkannt habe.
Heftige Kritik von Juden an Seligsprechung
Dieser verstorbene Kardinal und Primas von Polen ist allein schon gegenüber jüdischen Menschen kein unbeschriebenes Blatt. Tatsächlich hat es gerade von jüdischer Seite heftige Kritik gegen diese in Richtung Seligsprechung gehende amtskirchliche Würdigung Hlonds gegeben.
Das „American Jewish Committee“ (AJC) bezog deutlich, ja heftig Stellung. So wurde von dieser wichtigen jüdischen Einrichtung festgehalten, dass Hlond 1936 in einem Hirtenbrief Juden und Judentum verdammt und zum Judenboykott aufgestachelt habe. So habe Hlond allen Ernstes dazu aufgefordert:
„Fernhalten vom schädlichen moralischen Einfluss der Juden“
Es ist gut, wenn ihr eure eigene Art beim Einkaufen bevorzugt, um jüdische Geschäfte und jüdische Verkaufsstände auf dem Marktplatz zu meiden ( …) Man sollte sich fernhalten von dem schädlichen moralischen Einfluss der Juden, sich fernhalten von ihrer antichristlichen Kultur, und besonders die jüdische Presse boykottieren und jüdische Publikationen entmutigen.“ (deutsche Übersetzung)
„Jüdische Opfer sind selber schuld an Massaker“
Wie sehr solch antisemitische Tiraden bei Hlond kein „Ausrutscher“ waren, wurde neben anderen Vorfällen, so das „American Jewish Committe“, nach dem Massaker von Kielce am 4. Juli 1946 an dortigen Juden deutlich. Kardinal und Primas Hlond behauptete daraufhin, die jüdischen Opfer seien infolge ihres Verhaltens selber schuld!
Kritik selbst aus kirchenfreundlichen Medien
Selbiger Kardinal Hlond ist nun allen Ernstes auf dem Weg zu einer amtskirchlichen Seligsprechung! Sein übles Verhalten gegenüber Juden wie auch gegenüber Deutschen räumten selbst so gewiss nicht amtskirchenkritische Medien wie Domradio.de und Katholisches Magazin für Kirche und Kultur ein.
Vom Judenhass zum Deutschenhass
Schon in der Zwischenkriegszeit hatte Hlond sich demzufolge gezielt antideutsch verhalten. 1945 war er massiv tätig für die „Beseitigung der ostdeutschen Kirchenleitungen“ in den Gebiete östlich von Oder und Neiße. Umso weniger verwundert die betont kritische Haltung auch bekannter katholischer Theologen gegen Primas Hlond. In einem eigenen Beitrag räumt selbst Domradio.de ein:
„Deutsche Heimatvertriebene sprachen sich in der Vergangenheit gegen Hlonds Seligsprechung aus.“
Alles im Geist des II. Vatikanischen Konzils?
Man muss sich fragen, ob die Vorgänge in Rom bedeuten sollen, dass es einen „guten“ Antisemitismus und „gute“ Hetze gegen Vertriebene, eine „gute“ Mitwirkung bei Vertreibungsaktionen geben soll, wohl ganz so im Sinne des „Geistes des II. Vatikanischen Konzils“, auf den man sich in der gegenwärtigen Amtskirche doch so gerne bezieht.
Quelle: www.unzensuriert.at
Politik – Die Unbestechlichen Redaktion Quelle
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Sie hassen Deutschland, stehen fest an der Seite Israels und lehnen jede Kritik an den USA ab. Die Antideutschen sind eine sehr seltsame Gruppe innerhalb der linken Bewegung. Ursprünglich wollten sie mal das "Vierte Reich" verhindern – und haben sich dabei furchtbar verlaufen. Was sind das eigentlich für Leute? Eine Reise durch Antideutschland.
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Der Schuldkult ist nicht postmodern
Sezession:Zu Unrecht wird der heutige linke Mainstream als „postmodern“ bezeichnet. Ungerecht ist es der Philosophie der Postmoderne gegenüber. Denn die infantile Schuldmetaphysik der Linken von Anti-imps über Antideutsche bishin zu intersektionellen Sekten hat nichts, aber auch gar nichts mit einer Kritik des modernen Denkens zu tun. Es gibt unzählige Annäherungen an die, und Definitionsversuche der […] http://dlvr.it/R0MFJx
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Zum fünften Todestag von Joachim Bruhn
Am 28. Februar 2019 starb der Kritiker Joachim Bruhn. Zur Erinnerung an ihn hat nicht nur die AG Antifa eine Veranstaltung organisiert (Freitag, 1. März, 19 Uhr, Ludwigstraße 37, Halle), aus Anlass seines fünften Todestages hat auch ein „Freundeskreis Joachim Bruhn“ ein Buch mit seinen besten, bisher noch nicht in Buchform veröffentlichten Texten herausgegeben. Wenn der Versand schnell genug ist, werden am Freitag Exemplare zum Verkauf vor Ort sein.
Joachim Bruhn: Materialismus und Barbarei. Pamphlete und Essays
Herausgegeben vom Freundeskreis Joachim Bruhn zu dessen fünftem Todestag, Amsterdam 2024, de Munter, 162 Seiten
Joachim Bruhn: Materialismus und Barbarei. Pamphlete und Essays
Herausgegeben vom Freundeskreis Joachim Bruhn zu dessen fünften Todestag, Amsterdam 2024, de Munter, 162 Seiten bruhn.noblogs.org
Bestellungen: [email protected] 1 Exemplar: 15 € Ab 3 Exemplare: 10 € / Stk. Ab 10 Exemplare: 8 € / Stk.
weitere Informationen: bruhn.noblogs.org
instagram
Im Verlag De Munter (Amsterdam) erschienen ab 1965 in der sogenannten »Schwarzen Reihe« Raubdrucke der Studentenbewegung. Den Auftakt machte Wilhelm Reichs »Die Funktion des Orgasmus«, als Band 2 erschien Lukács' »Geschichte und Klassenbewusstsein«. Die Bände 3 und 4 enthielten Horkheimers »Zur Kritik der instrumentellen Vernunft«, »Autoritärer Staat« sowie »Die Juden und Europa«. Die größte Berühmtheit erlangte Band 5: Horkheimers und Adornos »Dialektik der Aufklärung«. Letztere Schriften waren zu dieser Zeit von den Autoren zurückgehalten worden; ihre spätere Neupublikation hat Horkheimer mit einem historisierenden Vorwort versehen, um zu verhindern, dass die Analysen 1930er und 1940er Jahre umstandslos auf die Gegenwart bezogen würden.
Vergleichbare Gründe für das bisherige Ausbleiben der Neupublikation von Joachim Bruhns Schriften dürfte es nicht geben – schon gar nicht von ihm selbst vorgetragene, denn er ist heute seit genau fünf Jahren tot. Dass seine Schriften mit ihm begraben wurden, ist dem Verlag zu verdanken, der sich in seiner letzten Joachim Bruhn betreffenden Wortmeldung rühmte, dass er »alle Rechte an seinen Texten ... nach Joachims Willen und Testament« besäße. Das ist viereinhalb Jahre her, in denen entgegen anderslautender Versicherungen keine Neupublikation von Bruhns Schriften auch nur angekündigt wurde.
Wie gut also, dass der Verlag De Munter offenbar wiederbelebt wurde und sich der Sache angenommen hat.
Sozialisierte Drucke und proletarische Reprints:
Kritik als Leidenschaft. Ein Abend für Joachim Bruhn
Freitag, 1. März 2024, 19:00 Uhr VL ― Ludwigstraße 37, Halle (Saale) facebook: fb.com/agantifaschismus
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Kritik als Leidenschaft. Ein Abend für Joachim Bruhn
Am 28. Februar 2019 starb der Verleger und Publizist Joachim Bruhn im Alter von 64 Jahren. Das Denken dieses „militanten Aufklärers“ (Clemens Nachtmann) war bereits „antideutsch“ geprägt, bevor der Begriff im Guten wie im Schlechten beliebt wurde. Joachim Bruhns Denken kreiste um das Glücksversprechen der Aufklärung, das in der Marx’schen Kritik ihren vollendeten Ausdruck wie eine der elaboriertesten Formen der Selbstkritik gefunden hatte, und dessen Dementi durch Auschwitz. Für Joachim Bruhn hatte mit dem Holocaust eine neue Epoche begonnen, die der Barbarei. An der vollkommenen Sinn- und Zwecklosigkeit der Vernichtung scheiterte das Denken der Arbeiterbewegung, darauf bestand er. Dennoch wollte Bruhn nicht von der Kritik der politischen Ökonomie lassen. Angesichts von Auschwitz versuchte er, mit Marx (und Adorno) gegen Marx zu denken. Aus diesem Denken folgte für ihn die bedingungslose Solidarität mit Israel. Gemeint war eine Parteinahme, die nicht an Bedingungen wie die Parteimitgliedschaft des israelischen Ministerpräsidenten, die Gesetzesvorhaben der Knesseth oder die Verteidigungsstrategie des israelischen Generalstabs geknüpft ist. Auch darauf zielt sein viel zitierter Ausspruch, dass jede Kritik am Staat Israel „glasklar“ antisemitisch ist.
Im Rahmen der Veranstaltung soll aus Anlass seines fünften Todestags an Joachim Bruhn erinnert werden. Zu diesem Zweck sollen ein Nachruf, vor allem aber einige seiner Texte vorgestellt und diskutiert werden. Im Zentrum steht seine Kritik des Antisemitismus, seiner außenpolitischen Form, des Antizionismus, und des Postnazismus, die aus gutem Grund nur polemisch zu haben war.
Eine Veranstaltung der AG Antifa
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Kritik als Leidenschaft. Ein Abend für Joachim Bruhn
Am 28. Februar 2019 starb der Verleger und Publizist Joachim Bruhn im Alter von 64 Jahren. Das Denken dieses „militanten Aufklärers“ (Clemens Nachtmann) war bereits „antideutsch“ geprägt, bevor der Begriff im Guten wie im Schlechten beliebt wurde. Joachim Bruhns Denken kreiste um das Glücksversprechen der Aufklärung, das in der Marx’schen Kritik ihren vollendeten Ausdruck wie eine der elaboriertesten Formen der Selbstkritik gefunden hatte, und dessen Dementi durch Auschwitz. Für Joachim Bruhn hatte mit dem Holocaust eine neue Epoche begonnen, die der Barbarei. An der vollkommenen Sinn- und Zwecklosigkeit der Vernichtung scheiterte das Denken der Arbeiterbewegung, darauf bestand er. Dennoch wollte Bruhn nicht von der Kritik der politischen Ökonomie lassen. Angesichts von Auschwitz versuchte er, mit Marx (und Adorno) gegen Marx zu denken. Aus diesem Denken folgte für ihn die bedingungslose Solidarität mit Israel. Gemeint war eine Parteinahme, die nicht an Bedingungen wie die Parteimitgliedschaft des israelischen Ministerpräsidenten, die Gesetzesvorhaben der Knesseth oder die Verteidigungsstrategie des israelischen Generalstabs geknüpft ist. Auch darauf zielt sein viel zitierter Ausspruch, dass jede Kritik am Staat Israel „glasklar“ antisemitisch ist.
Im Rahmen der Veranstaltung soll aus Anlass seines fünften Todestags an Joachim Bruhn erinnert werden. Zu diesem Zweck sollen ein Nachruf, vor allem aber einige seiner Texte vorgestellt und diskutiert werden. Im Zentrum steht seine Kritik des Antisemitismus, seiner außenpolitischen Form, des Antizionismus, und des Postnazismus, die aus gutem Grund nur polemisch zu haben war.
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