#abbekommen und Leo genauso
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iilllya · 1 year ago
Note
I'm curious: Wenn du die shipper-goggles abnimmst, wie interpretierst du die Szene mit dem GlĂŒckskeks in Herz der Schlange? Besonders von Adams Seite?
Als hĂ€ttest du meine Gedanken gelesen! Die GlĂŒckskeks-Szene ist nĂ€mlich diejenige, die mich immer am meisten verwirrt hat. Alle verhalten sich so out of character, dass mehrere Schichten von Analyse nötig sind, um das alles zu entschlĂŒsseln. Ich werde mein Bestes versuchen.
Also, was als erstes auffĂ€llt ist natĂŒrlich, wie außergewöhnlich glĂŒcklich Leo und, auf den ersten Blick (!), auch die anderen zu sein scheinen.
Generelle Stimmung bei allen Beteiligten:
Leo: VerhĂ€ltnismĂ€ĂŸig entspannt, scheint nicht ĂŒbermĂ€ĂŸig alkoholisiert, wie an SchnĂŒren zu Adam hingezogen.
Pia: Wirkt ein bisschen beschwipst, sie lebt vermutlich die Freundlichkeit und Offenheit aus, die sie normalerweise auch gerne zeigen wĂŒrde, aber nicht kann, weil Leo, Adam und Esther meistens eher abweisend sind.
Esther: Entspannt, aber nur, weil sie sich nicht angegriffen, oder bedroht fĂŒhlt. Sie guckt genau wie Pia umher, aber nicht freundlich, sondern abwĂ€gend. Sie wirkt am meisten “wie sie selbst”.
Adam: Ganz und gar nicht entspannt. Auf jeden Fall nicht einmal ein bisschen angetrunken, er hat Wasser in seinem Glas. Emotional bei Leo, von der Aufmerksamkeit her bei Esther und Pia.
Adam ist hier tatsĂ€chlich der interessanteste Fall. Er fĂ€llt aus der Reihe, weil er als einziger nicht nur etwas unentspannt, sondern sogar direkt unruhig ist. Direkt am Anfang der Szene, macht Leo einen Witz (“Auf einer Skala von 1 bis 10?”) und niemand lacht (how dare they). Er guckt aber auch nur zu Adam, der ihn — leider sehen wir ihn hier nicht — zur BestĂ€tigung wahrscheinlich so schief angegrinst hat, wie er das immer tut, woraufhin Leo praktisch aufleuchtet. Sie existieren definitiv in einer Bubble, in der es nur sie zwei gibt, aber dazu spĂ€ter mehr. Jedenfalls guckt Adam, als wir ihn das nĂ€chste Mal sehen, fĂŒr den Bruchteil einer Sekunde zu Leo (liebevoll und nachdenklich), bevor er plötzlich eine Art Grimasse zieht und sich zu Esther und Pia dreht. Er tĂ€uscht sowohl vor entspannt zu sein als auch sich fĂŒr etwas anderes zu interessieren als nur Leo. Beides davon stimmt nicht, denn als Esther ihren GlĂŒckskeks vorliest, hört er nicht wirklich zu. Er starrt nur ins Leere und zeigt sogar auf den Familien-Spruch aus dem GlĂŒckskeks keine bemerkenswerte Reaktion. Leo schielt sogar einmal kurz zu ihm rĂŒber, sein Blick scheint aber nicht von Adam aufgefangen zu werden. Adam ist hier also nicht wegen Leo abgelenkt, sondern wegen irgendeinem verworrenen Gedankengang, der in ihm vorgeht. An dieser Stelle musste ich lange nachdenken und bin zu dem Schluss gekommen, dass es vermutlich auf seine generelle Natur zurĂŒckzufĂŒhren ist. Adam ist heimgesucht, verfolgt und paranoid. Er ist nie ruhig oder gar entspannt. Eine Nebenwirkung davon in einem Haushalt aufzuwachsen, in dem du nirgendwo sicher bist. Er musste in jeder Sekunde damit rechnen, dass ihn sein Vater holen kommt. So etwas ĂŒbertrĂ€gt sich auf den Rest deines Lebens, denn wenn man in einem solchen Haus aufwĂ€chst, lĂ€sst einen das nie wieder los. (Dazu hab ich auch mal einen Post gemacht, der diese spezielle Adam-Emotion noch mehr erklĂ€rt.) Jedenfalls stelle ich mir Adams innere VorgĂ€nge folgendermaßen vor:
Alle sind vergnĂŒgt und entspannt, aber Adam kann sich wie gesagt nicht entspannen.
Gute Dinge bedeuten, dass jemand kommen wird, der sie dir wieder wegnimmt. (Es ist unfassbar, dass sich das fĂŒr ihn immer und immer wieder bestĂ€tigt. Ich könnte heulen.)
Leo ist glĂŒcklich und Adam will, dass das so bleibt, was ihn zusĂ€tzlich unter Druck setzt.
Ich glaube Adam geht es in sozialen Settings, die nicht ausschließlich seine Vertrauten enthalten, einfach generell nicht gut.
Diese GedankengĂ€nge sind aber fĂŒr ihn hochgradig persönlich und teilweise unterbewusst und außerdem hat er gelernt, dass Esther keine Person ist vor der er verletzlich sein kann, deswegen versucht er zumindest entspannt zu wirken, was aber halt nur so mittelmĂ€ĂŸig gut funktioniert. ZusĂ€tzlich möchte er, dass Leo sich gut fĂŒhlt und das geht nur, wenn es Adam (scheinbar) gut geht.
Das sind erstmal sehr grundlegende Ideen, aber es gibt ja auch einen Moment in dem Adam tatsĂ€chlich glĂŒcklich wirkt und das ist, als er Leo den Inhalt seines GlĂŒckskekses vorliest. Ich sage Leo, weil er es ausschließlich Leo vorliest. Es geht um Leo bei dem Spruch und Leo und Pia wissen das auch. Leo, weil er sichtlich innerlich geschrien hat, als Adam das vorgelesen hat. Und Pia wegen ihres fröhlichen Grinsens. Auch vorher, als Leo so verlegen wird wegen seines GlĂŒckskeks-Spruchs, lacht er ehrlich, weil Leo halt unfassbar liebenswert ist wie er sich da so in seinem Stuhl herum windet. Als Esther ihn aber dazu auffordert seinen Spruch auch vorzulesen, wird er SOFORT ernst. Also sofort. Er versteckt sein Lachen hinter seinem ĂŒblichen Kieferbewegung+Nase hochziehen und sagt: „Ganz sicher nicht.” Das geschieht nicht, weil er es unbedingt nicht vorlesen will, er weigert sich danach nicht nochmal, sondern um speziell Esther zu zeigen, dass er sie ablehnt. Adam fĂŒhlt sich in der Gesellschaft nicht wohl, er wĂ€re lieber mit Leo alleine und weil er nunmal ein Arschloch ist (affectionate) lĂ€sst er das Esther auch wissen.
Die Weigerung von Leo und Adam ihre SprĂŒche vorzulesen ist ebenfalls interessant. In solchen GruppengefĂŒgen, die sich klar in Untergruppen aufspalten, ist das ein Zeichen fĂŒr die bewusste, willentliche Abgrenzung einer Gruppe gegenĂŒber der anderen. Leo sagt: „Ich glaub’ daran nicht.” Und „Ne,“. Woran man, nebenbei bemerkt, sieht, dass er voll entspannt ist, bis es um ihn selbst geht. (I love him so much I’m going to die) Aber um auf Adam und sein Rudelverhalten zurĂŒckzukommen, er grenzt sich durch seine Weigerung aktiv ab. Er sagt praktisch ‘Ich und Leo haben uns geweigert = Leo und ich gehören zusammen’ und ‘Esther, ich kann dich nicht leiden, deswegen gehören du (und Pia, die er vermutlich einfach zu Esther hinzu zĂ€hlt) nicht zu uns dazu’. Adam ist, wie ich gerne sage, wie ein Hund, der zuschnappt sobald er sich bedroht, in die Enge gedrĂ€ngt oder auch einfach nur mit einer unbekannten Situation konfrontiert sieht und das wird hier wieder mal deutlich.
Als der alte SchĂŒrk dann gegen Ende anruft, ist es auch mit Adams falscher Gelassenheit vorbei. Er stĂŒrmt geradezu raus, immer noch darauf bedacht sich nicht das volle Ausmaß seiner Angst anmerken zu lassen, und lĂ€sst Leo mit den anderen zurĂŒck. (K-O-M-M-U-N-I-K-A-T-I-O-N, Adam, aber nun gut)
Insgesamt ist also diese „schöne“ Szene nicht wirklich schön. Esther ist nach wie vor nicht wirklich vertrauenswĂŒrdig oder zugewandt, Pia steht mit ihrer HerzensgĂŒte auf verlorenem Posten, Leo ist sozial sehr awkward und adamzentrisch und Adam ist nicht in der Lage sich zu entspannen. Er hat, das fĂ€llt mir gerade ein, den Dean-Winchester-Komplex. Er wĂŒrde am liebsten in einem Schuhkarton leben in dem niemand ist, außer die Leute, die er liebt und denen er hundertprozentig vertraut und nie wieder von irgendjemandem berĂŒhrt, angesprochen oder gar angegriffen werden, ist aber gleichzeitig viel zu getrieben dafĂŒr und lebt so in einem konstanten Zustand von dem Verlangen nach Frieden und dem DĂŒrsten nach Konflikt. Das was ich in dieser Szene also hauptsĂ€chlich sehe, wenn ich nicht gerade von Leos LĂ€cheln geblendet und in einen Zustand mentaler InkohĂ€renz versetzt werde, ist die Aufteilung des Teams in Gruppe A+L und Gruppe P+E, die Zuneigung zwischen Adam und Leo, die ja sowieso alles am Laufen hĂ€lt sowie Adams zerrĂŒtteten mentalen Zustand. P.S. Ich bin gerade richtig verwirrt, weil ich nicht weiß ob das alles Sinn ergibt, aber ich schicke das einfach mal so los.
Was denkst du von der Szene? Das interessiert mich brennend!!
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