#Unser Vorstadtidyll
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19. Juni 2024 Heute habe ich eine Vorankündigung für euch. Meine queere Romance Novelle "Unser Vorstadtidyll" handelt von Polyamorie und ist schon als E-Book vorbestellbar. Sie erscheint am 23. November 2024, dem Tag der Polyamorie. Das Taschenbuch erscheint ebenfalls im November. 🌈 Davon handelt die Novelle:
Und noch einige Inhaltshinweise:
Im Buch gibt es sexuelle Inhalte, aber keine expliziten Sexszenen. Die Handlung ist in einer fiktiven amerikanischen Kleinstadt angesiedelt. Die Taschenbuchausgabe hat ca. 110 Seiten. 🏠🌳 Link zum Buch, auch mit einer Leseprobe: https://amalia-zeichnerin.net/contemporary-queer-romance/
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Eine Heimatgeschichte über die Lust an der Zerstörung des Internets
Es ereignete sich in der vergangenen Silvesternacht. Während sich das Land wie an jedem 31. Dezember auf die letzte Nacht des Jahres vorbereitete, bereitete sich Jens Schmiedgen auf sein erstes Attentat vor. Genauer gesagt auf sein erstes Terrorattentat oder noch besser, auf seine erste Terrorattacke. So nannte er selbst nämlich sein Vorhaben, weil sich „Attacke“ eben noch ein wenig animalischer und Sci-Fi-mäßiger anhört als „Attentat“.
Während es also draußen dämmerte und die Kinder aus der Nachbarschaft anfingen, ihre sanft erwachende Vorstellung von Erwachsensein in Form von Böllerzündungen zu erproben, wollte Jens seine erwachende Unabhängigkeit eben in Form seiner ersten Instagram-Terrorattacke demonstrieren.
Angespannt saß der verwirrte Heranwachsende also vor seinem Computer in einem grauen, mit Erdnussbutter beschmutzten Hoodie. Eifrig tippte er auf dem mit verschiedenen Sekreten bespritzten Keyboard, deren Ursprungsgeschichten uns sicher zu weit weg von unserer eigentlichen Geschichte, nämlich der Geschichte über J.A.s ersten Instagram-Terroranschlag, führen würde. Mit einem komplizierten Verfahren, das er Wochen im Voraus gebaut und getestet hatte, begann er nacheinander die Profile aller in Deutschland ansässigen Influencer, deren Followerschaft mehr als 1 Mio. aufwies, endgültig zu löschen. Die auserwählten Opfer waren zusammengenommen mehr als 20 Milliarden Follower stark. Vor Mitternacht sollten alle Accounts gelöscht sein. Wie genau er das machte? Auch diese Geschichte würde uns zu sehr von unserer eigentlichen Geschichte wegführen.
So saß J unter einer hell erleuchteten Schreibtischlampe in seinem Jugendzimmer, dessen Unordnung die karge Einrichtung überspielte. Mittlerweile war es 20:13 Uhr. Js weiße Wangen waren leicht errötet, auf der unreinen Stirn hatte sich ein recht stabiler Schweißfilm gebildet. In regelmäßigen Abständen legte er eine Pause vom Tippen ein und griff nach seiner Handcreme von Rossmann, die rechts neben der Tastatur lag, um sich die von Neurodermitis geplagten Hände einzucremen. Er war ganz alleine Zuhause. Vielleicht hätten ein guter Freund, eine gute Freundin oder seine Eltern ihn ja zum Abbruch seines Vorhabens bewegen können. Er war aber nun mal allein und hoch entschlossen, die im Kopf skizzierte Attacke in der Realität auszumalen.
Jens wohnte mit seinen Eltern in so einem ländlich gelegenen frei stehenden, ebenerdigen Einfamilienhaus, dessen Fassade nahezu vollkommen verglast war und damit nicht ganz zu Unrecht Wohlstand vermittelte. Aber eben auch nicht vollkommen zu Recht. Ich habe mich immer gefragt, wie viel Geld in solcher Art von Häusern liegt. Sieglinde und Eymen, seine wahrscheinlich wohlsituierten Eltern, waren schon vor zwei Stunden zum Käsefondue im nachbarlichen Vorstadtidyll verschwunden. Sieglinde arbeitete bei Bayer, in einer nicht nachzuvollziehenden Position im Management und Eymen arbeitete als Erzieher in einem nahe gelegenem Kindergarten. Geschwister hatte Jens Abdullah keine.
Während seine Eltern also den Silvesterabend, wie viele andere Nachbarn, Schulfreunde und Bekannte in geselliger Runde begingen, stülpte sich Jens einen schwarzen Strumpf über den Kopf. Die Augenhöhlen schnitt er anschließend mit einer Schere frei. Wie bei einem echten Terroranschlag mit eventuellen Zeugen und Publikum.
So ging Jens also am Silvesterabend 2018 vollkommen allein und hingebungsvoll, mit einem vor Blicken schützenden Nylonstrumpf auf dem Kopf, seiner Lust nach Zerstörung des Internets nach. Um 23:47 Uhr war schließlich der letzte Account gelöscht. Genüsslich zog er den Strumpf vom Kopf, nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank und gesellte sich mit einer XXL-Packung Silvesterböller von Rewe zu den Jugendlichen auf der Straße.
von Claudia Raupach
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