#Suchtmittelabhängigkeit
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Tag 488 / Der schwere Abschied vom Suchtmittel
Von meinem ersten festen Freund kam ich ziemlich schlecht los. Wir versuchten es mehrmals wieder. Mal drängte er mehr darauf, doch zusammenzubleiben. Mal lief ich ihm hinterher. Auch mit meinem bisher letzten Ex gab es zwei, drei Anläufe, bis wirklich Schluss war, bis der Abschied definitiv, für immer, final war und blieb. Viel länger als all meine Beziehungen zu Jungs und Männern zusammengenommen war meine Beziehung mit dem Alkohol. Der Alkohol hat mich durch all meine Lebensphasen begleitet - Schule, Studium, Arbeit, Single, in Partnerschaft, in Trennungsschmerz, in WG, in eigener Wohnung, Arbeitslosigkeit. Der Alkohol war immer da. Tröster, Helfer, Aufheiterer, Begleiter. Das war noch eine viel engere Verbindung als ich sie selbst zu Eltern oder meiner Schwester hatte. Der Alkohol hörte ewig lange zu, brachte mich auf andere Gedanken, ermutigte mich, Neues auszuprobieren, der Alkohol verordnete mir Ruhetage im Bett, er brachte mich an meine körperlichen und seelischen Grenzen, er war im Alltag, im Urlaub immer da. Klassenfahrt nach Berlin, Abiball, erstes Händchenhalten mit Raphael, erster Kuss mit Helge, Schaumparty am Strand, Robbie, Muse, The Killers live, mein Achtzehnter Geburtstag, mein Dreißigster Geburtstag – unzählige meiner emotionalen Highlight-Erlebnisse sind mit Alkohol verbunden.
Wie verabschiedet man sich von dieser jahrzehntelangen Konstante? Wie gelingt einem die Trennung?
Für eine Nachsorgesitzung sollten wir uns erinnern an den Abschied von unserem Suchtmittel. Und als ich überlegte, wurde mir klar, dass ich mindestens drei Abschiedsanläufe nahm. Und dass ich vor jeder dieser bevorstehenden Beziehungsauflösungen nochmal Vollgas gab, meinen Partner, den Alkohol, täglich aufsog in möglichst großen Dosen. Ich wollte, dass der Alkohol mir über ist, dass ich ihn auch gar nicht mehr sehen, riechen, schmecken, haben will, wenn ich es nochmal übertreibe, wenn ich mir das Trinken als Zwang auferlege. Der Abschied im März 2014 (ambulante Entgiftung) funktionierte aber nur vier Tage lang. Dann wurde ich weich, ließ mich vom Alkohol bequatschen, die vorliegende Situation nur gemeinsam mit ihm bewältigen zu können. Ich sehe da heute wirklich sehr, sehr viele Parallelen in den Beziehungen zu Menschen, die ich liebte und in der Beziehung zu dem Stoff, den ich mochte, brauchte, verherrlichte, über (fast) alles stellte. Das Programm "Kontrolliertes Trinken" (EkT) ähnelt ja auch stark dem Versuch in Partnerschaften "Lass uns mal eine Weile weniger oft sehen", dem Versuch, durch Distanz wieder mehr Nähe herzustellen, durch weniger Quantität mehr Beziehungsqualität zurückzugewinnen. Und dann bricht einer doch mal die Regel, kommt vorbei, obwohl man sich nur noch samstags treffen wollte. Oder der eine stellt fest, dass es ihm besser geht, je weniger Kontakt man hat, und der andere leidet.
In meiner letzten Beziehung lag ich oft neben diesem Mann, der mich nicht (mehr) liebte und ich litt darunter, dass er mich nicht mehr berühren wollte, noch nicht mal zum Kuscheln. Ich lag da manchmal wie versteinert. Einerseits in der Hoffnung, dass seine Hand, sein Arm, sein Bein, irgendwas doch zu mir rüberwandern würde auf meine Seite des Bettes. Andererseits redete ich mir oft ein, ich müsse dieses Leiden, diese Traurigkeit, den Schmerz durchstehen, ich müsse das intensiv spüren, das gehöre auch zu Beziehungen, es sei immer noch besser, hier neben ihm zu leiden, anstatt alleine zu Hause. Ich habe eine Menge Tage und Nächte mit diesem Mann und seinem Liebesentzug verbracht. Und am Ende war es sogar er, der im zweiten Anlauf den endgültigen Schlussstrich zog. Das Tolle am Suchtmittel ist ja, dass ICH endlich mal Schlussmachen konnte. Dass ich mich abwenden und bestimmen konnte, so nicht, ich will ohne dich. Denn es ist ja mit dem Alkohol schon lange nicht mehr schön gewesen. Ich hatte mich da an etwas klammern wollen, in meiner Alkoholbeziehung, das ich vielleicht Jahre nicht mehr erlebt hatte. "Es geht nicht mit und es geht nicht ohne." In diesem Dilemma können Paare stecken. Und in diesem Dilemma stecken Alkoholiker.
Ich hatte drei intensive Abschiede von meinem Suchtmittel - März 2014, vielleicht muss ich sogar Januar und Februar dazuzählen, Juli, August 2014 und Februar, März 2015, vor allem die erste Märzwoche, meine "Abschiedstournee" (Blogeintrag vom 6. März 2015). Genaugenommen hatte ich viele Abschiedsanläufe. In meinen handgeschriebenen Tagebüchern steht nach mehreren Partys, Feiern, Besäufnissen "Nie wieder Alkohol". Ich habe das in meiner Jugend, beim Erwachsenwerden manchmal schon gespürt, dass es mit nicht geht, aber ohne wollte ich dann doch nicht, konnte ich nicht.
Bei so einer intensiven, langen Beziehung ist es absolut nachvollziehbar, dass die Trennung nicht leicht ist, dass manche, so wie sie mit einem Ex-Partner nach Jahren nochmal abstürzen, im Bett landen, einen Rückfall erleiden, hoffen, es geht doch wieder miteinander. Und genauso selbstverständlich aufgrund der Beziehungsintensität und -dauer ist auch, dass es gigantisch schwer fällt, den stetigen Begleiter zu vergessen, dass man je frischer die Beziehungsauflösung ist, je öfter an die gute, alte Zeit denkt, oder dass man sich in Krisenzeiten, wenn Einsamkeit und Überforderung hochkommen, den Stoff zurückwünscht, dass man empfänglicher ist für Erinnerungen, Idealisierungen und Verklärungen. Einer meiner Ex-Freunde war für mich mit einer ganz bestimmten Stadt verbunden. Stuttgart. Und immer wenn ich Stuttgart irgendwo las, hörte, sah - in der Wetterkarte der Tagesschau, in der Bundesligaberichterstattung, in Artikeln über Ereignisse aus der Region, im Dialekt anderer Menschen - dann befeuerte das meinen Liebeskummer, dann bekam ich im Bauchraum ein leichtes Druckgefühl und Übelkeit, genau in der Gegend, wo es früher wegen diesem Ex gekribbelt hatte. Das ging monatelang so, es fiel mir total schwer darüber hinwegzukommen, dass wir uns getrennt hatten. Momentan fühle ich mich beinah so, als ob jede Kneipe, jede Bar die Landesvertretung Baden-Württembergs ist, als ob das Logo des VfB Stuttgart auf jeder Bierflasche klebt, als ob die Stuttgarter Marketing-Gesellschaft ganz Berlin mit City-Tourismus-Angeboten plakatiert hätte. Momentan erlebe ich mein Suchtmittel, mein Ex-Suchtmittel als hyperpräsent. Und das reaktiviert den Trennungsschmerz, obwohl der Beziehungsabbruch von mir ausging. Wenn der Alkohol das könnte, würde er mir sicher auch noch Textnachrichten und Emails senden, um mich für sich zurückzugewinnen.
Aber ich bin fertig mit dir. Du Karma Killer! Sieh her, was alles noch an mir dran ist, was alles noch in mir funktioniert, was du mir nicht wegnehmen konntest, was du nicht zerstört hast! Du, Alkohol, gehörst in die Hölle. Ich hab dich überlebt. Natürlich hatte ich anfangs Angst wie es ohne dich sein wird. Doch ich bin stärker geworden, gerade weil du nicht mehr bei mir bist. Lass mich endlich los, lass mich in Ruhe. Gib mir meine Freude, meine Selbstliebe, meinen Selbstwert, mein Herz zurück!
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Ex-Playlist
Robbie Williams Karma Killer http://www.jukebo.de/robbie-williams/videoclip,karma-killer,3k00z.html
Herbert Grönemeyer Flugzeuge im Bauch http://www.dailymotion.com/video/x2ewgl_herbert-gronemeyer-flugzeuge-im-bau_music
Gloria Gaynor I will survive https://www.youtube.com/watch?v=XZGwHtGBZJU
Marius Müller-Westernhagen Fertig https://www.youtube.com/watch?v=ymyYQ8Lm1rQ
#Verabschieden#Beziehungen#Trennungsschmerz#Suchtmittelabhängigkeit#Alkoholabhängigkeit#Abstinenzentscheidung#Leidensdruck#Emanzipation#Erinnerungen#Vergangenheit#Konsumgedanken#Trinkwunsch
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Tag 447 / Breaking news
"Breaking news" steht auf diesem City Light Poster. Eingefasst in einem metallfarbenen Rahmen. Der Inhalt wechselt. Zwei, drei Poster werden abwechselnd zur Ansicht gerollt. "Breaking news" Daniela Schwatzenberger: 8 Kilo in 8 Wochen.
Alkoholikerin 8 Tage in Folge trocken. DAS ist breaking! DAS ist außergewöhnlich! DAS hat Nachrichtenwert!
Und mit jedem Tag mehr wird es außergewöhnlicher.
Ob das absehbar ist, dass ich vielleicht ab Herbst nicht mehr so viele Termine jede Woche habe. "So eine Therapie läuft ja auch irgendwann aus. Da werden ja meist 25 Sitzungen bewilligt..." "Nee, das sehe ich momentan nicht kommen, dass ich mal weniger Termine in der Woche habe," sage ich. Dass zwei der drei, die ich angebe, zu haben, Selbsthilfegruppen sind, sage ich nicht. Und auch nicht, dass ich momentan fünf oder mehr solcher Termine zur Gesundheitserhaltung wahrnehme. Harte Arbeit ist das, trocken zu bleiben. Deshalb ist es ja so groundbreaking.
In welcher Märchenwelt lebt ihr denn? Heilung!? Oder bin nur ich die, die nicht gesund wird?
Man, Alter, Scheiße-Kack-Fick!
Heute ist es wieder so weit! So ein mega-krasser emotionaler Ausnahmezustand!
Scheißegal, hier in der S-Bahn zu heulen! Scheißegal, Agatha! Wenn 's dir hilft, nicht zu saufen, darfst du auch Philipp Poisel über Handynetz LTE hören. Scheiß auf Zusatzkosten und Datenvolumen-Guthaben! Aber scheiß nicht auf dein Abstinenz-Guthaben!! Halt sie fest deine Abstinenz!!!
Was genau so ist oder noch schlimmer als in der Saufzeit: Diese Emotionsintensität. Dieses Katastrophenerleben. Dieses betrogen, beschissen, unverstanden fühlen von dieser Stadt, allen, die mir doch helfen sollten, dem Staat, dem Land, dem Leben. Ausweglosigkeit. Gleichzeitig Platzenmüssen vor Wut. Alles kurz und klein schlagen wollen, mit der Gabel Muster in den Arm piksen. Und doch zu schlaff, zu gehemmt, zu brav, zu reflektiert, um in dem beruflichen Trainingszentrum die Scheiben der Glastüren einzuschmeißen, in der S-Bahn den Mann mit der Bierpulle anzuschreien oder den anderen von der Bank zu schubsen, weil sein Oberschenkel meinen berührt. Zu funktional, zu sozial erwünscht, zu ängstlich, um den Asis irgendwas vom Balkon runterzuschmeissen - Worte, Flüssigkeiten oder Gegenstände. Was aber ja nicht heißen muss, dass ich das nicht irgendwann mache.
Was besser ist als zur Saufzeit und zu vielen anderen Krisenzeiten: Ich helfe mir. Ich bin gut zu mir. Versuche es. Höre dieses Lied. Wieder und wieder. "1000 Farben, 1000 Lichter" Tausend glückliche Gesichter, tausend Grashalme, tausend Blumen. Kaufe mir zwei Stück Kuchen. Koche mir Kaffee. Rufe bei der Rehaklinik an, ob die zwei guten, netten Ärztinnen da noch arbeiten, weil ich denen ja mal schreiben sollte-wollte.
Die Gefühlsexplosionen, der Sog, das bleibt. Was sich nüchtern verändert, ist, wie ich damit umgehe und dass ich ertragen kann, was in mir passiert.
Es ist schwer auszuhalten, es ist schwer durchzustehen, es ist anstrengend und und und. Aber es ist genau das, von dem ich vor eineinhalb Jahren, vor zwei Jahren, früher einfach immer sagte: "Das halte ich nicht aus. Das hält keiner aus. Das ist doch klar, dass ich da saufen muss."
Eine trockene Alkoholikerin erzählte mal von ihrer Rehaklinik, dass die eine Therapeutin da sagte, es gäbe für den Süchtigen nichts Unnatürlicheres, als sein Suchtmittel nicht zu nehmen. Trocken und clean leben ist genau das Gegenteil von selbstverständlich, von normal, von logisch für den Suchtkranken! Ich hab doch gelernt, was geholfen hat. Was mich kurzfristig ruhig stellen, ablenken, konnte, was meine Gefühle modulieren, meine Zustände verändern konnte. Ich handele also wider "besseren" Wissens. Wider meiner falsch erlernten Natur. Wider meiner suchttypischen Verhaltensweise. Ich höre Musik, anstatt zu saufen! Ich esse Kuchen und trinke Kaffee! Ich streichele mich an meiner Katze ruhig! Und ich gehe auch heute noch zur Selbsthilfegruppe. Und spreche darüber, wie unnormal es ist, zehn Kekspackungen zu kaufen, wie unnormal es ist, in der S-Bahn zu heulen, und dass ich das trotzdem mache, weil ich mich für einen neuen Lebensweg entschieden habe. Weil ich dieses Ichwerdungs-Projekt mache. Weil ich therapiefähig sein will. Weil ich ja weiß, dass es besser wird. Saufend alleine zu Hause, jeden Tag Mikrowellenfraß oder Nudeln mit Pesto oder kalt gewordenes Bestelltes, jeden Tag Übelkeit, schwitzen, Kopfweh, jeden Abend Sehstörungen beim ultimativen Pegel und dann die Angst, dass die Augen jetzt so stehenbleiben und ich nie wieder unverschwommen sehen kann. Die Befreiung von der aktiven Alkoholsucht, die will ich behalten.
Testet euch doch alle selbst! Assest euch doch mal!
Ich sag der Frau, dass mir schon schlecht wird, wenn ich diese Worte hier lese: Eignungsdiagnostik, Abklärung der Belastbarkeit, Psychologische Tests, Psychosoziale Kompetenzen. Ich würde das anders formulieren, auch wenn man vielleicht das gleiche machen muss, macht.
"Wir sind ja zertifiziert im Gegensatz zu den anderen... Also, die Groneschule kann das gar nicht bieten, was wir bieten. Und das kostet ja auch, dass wir hier so ein Team haben, Arzt, Psychologe, Sozialarbeiter," bla.
Wisst ihr Kackärsche, ich gebe gerne in einer Klinik all meine Diagnosen ab. Ich verspreche mir davon Hilfe. Hilfe bei gesundheitlichen Problemen. Aber euch lass ich nicht meine Diagnosen wissen. Fickt euch! Schiebt euch eure bepisste Maßnahme in eure verklemmten, faltigen Rosetten. Holt euch doch einen runter auf eurer Reha-Zertifizierung. Was ihr da macht, geht vorbei an den Menschen. Geht vorbei an den kranken Seelen. "Wir empfehlen nur Berufe, die auch auf dem Arbeitsmarkt gesucht werden. Sonst macht es ja keinen Sinn..." Und verstehen tue ich das Prinzip ja. Ich bin nicht komplett verblödet. Aber ich kenne mich eben auch ein bissssssschen im Marketing aus. Selbst, wenn der Markt an Getränken, an Erfrischungsgetränken, an zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken gesättigt ist, bringen Getränkehersteller neue Limonaden raus. Gucken Sie mal in die Regale im Supermarkt. Und auch an den neuen Biersorten im schrumpfenden Biermarkt komme ich nicht vorbei. Der Clou an der Sache ist, dass man ein Produkt hat, was geiler ist oder geiler vermarktet wird als all die hunderte, die es schon gibt. Ich könnte nach einem Coaching, nach einer Schulung, nach einer Maßnahme die zweitausendste arbeitslose Ergotherapeutin sein. Von mir aus auch die zehntausendste. Ich könnte mich aber auch so spezialisieren oder mich selbst so vermarkten, das ich die einzige bin, die den XY-Ansatz hat, die XY kann. Yogalehrer für Amputierte, für Blinde, für Taubstumme gibt es schon. Vielleicht aber noch nicht genug. Davon, Masseurin werden zu wollen, riet die Frau am Montag ab. Gebe es schon zu viele. Aber gibt es auch schon Tantra-Masseurinnen spezialisiert auf Post-Prostatakrebs-Kunden? Dass soziale Berufe gänzlich ausgeklammert sind bei psychisch Kranken, finde ich auch komplett hohl. Denn genau die, die sehr einfühlsam sind, die die mehr geben, als nur den Pillencocktail auf den Nachttisch zu stellen und ruppig den Katheter zu wechseln, die machen den menschlichen, warmen, liebevollen Unterschied. Und das Andere ist: Immer dieses Argument "soziale Berufe seien zu stressig, belastend, anstrengend" klingt so, als ob all diese Arbeitsmaschinen-Büroberufe nicht stressig, belastend und anstrengend wären. Als ob man da sitzt und nebenbei mit den Füßen strickt, während man den Brief des Chefs nach Phonodiktat abtippt. Was stressig, belastend und anstrengend ist, kann doch jeder nur individuell für sich entscheiden.
"Wie lange waren Sie in der medizinischen Reha? Waren Sie zu einer Psychosomatischen?" "Ja, acht Wochen" lüge ich. "Da hatten sie ja höchstens sechs Einzelgespräche. Na, die schreiben da immer irgendwas rein in diese Berichte" entkräftet die Frau mal eben die Empfehlung meiner Klinik, dass ich vier bis sechs Stunden arbeitsfähig sei. Ach, aber in sechswöchiger Erweiterter Berufsfindung und Arbeitserprobung kann man mich gaaaanz anders beurteilen.
In der Klinik bin ich manchmal total verheult oder sehr wütend rumgelaufen. Das haben ziemlich viele gesehen. Mitpatienten und Mitarbeiter. Das will ich nicht nochmal. Nicht in so einem Rahmen. Soziales Kompetenztraining habe ich auch ohne euch. Zum Beispiel in den Selbsthilfegruppen.
Das Beschissenste daran, dass ich das scheiße finde mit der Erweiterten Berufsfindung und Arbeitserprobung (EBA) und dem Beruflichen Training (BT) ist ja nicht, dass die alle so doof und widersprüchlich und größenwahnsinnig und druckausübend sind, sondern, dass dadurch scheiße nochmal ich ins Gespräch gehen soll (Wortlaut der Dingensfrau heute) mit der Reha-Beraterin, dass jetzt wieder alles offen ist, dass ich neu verhandeln muss, dass ich mich weiter informieren muss, dass ich noch bekloppter dastehe als vorher.
Bekloppt, aber trocken. Breaking news. Breaking news.
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Danke, Herr Poisel. Dieses Ihrer Lieder hat mir für heute meine Abstinenz gerettet. https://www.youtube.com/watch?v=Rqy6Xw1KjUs
#Suchtdruck#Rückfallgefahr#Konsumgedanken#Suchtmittelabhängigkeit#emotionalinstability#Emotionsregulation#Skills#Genesungsprozess#Wunder#Traurigkeit#Wut#unverstanden
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Tag 378 / really challenging
Beim real Supermarkt gibt es die größte Auswahl laktosefreier Milchprodukte in meiner Umgebung. Aber auch die größte Herausforderung für mich als Alkoholikerin. Die höchste Konfrontationsdichte mit meinem Suchtmittel. Nicht nur vier komplette Regalgänge mit alkoholischen Getränken, also acht ganglange Regale einander gegenüber, plus das lange Regal mit Sekt und Sektmischgetränken, nein. Unmengen an Aktionsständen, quasi als Bremselement mitten im Gang, Aufstellern und Sonderplatzierungen, Regalerweiterungen durch gangverengende Palettenpräsentation. Ich möchte lediglich laktosefreie Vanillemilch, laktosefreie Butter und vielleicht ein paar Becher Joghurt kaufen. Laktosefreien Mozzarella haben sie hier auch. Und verschiedene Frischmilchsorten ohne Laktose bzw. mit Laktase. Auf dem Weg zur Molkereiprodukte-Verkaufsregion begegnen mir fünfmal an unterschiedlichen Stellen - außerhalb der regulären Alkohol-Verkaufsregion - schrankhohe Aktionsangebote. Drehe ich meinen Kopf zu weit nach links, während ich meine Milchprodukte aus dem Kühlregal hole, springt mich schon wieder eine Sonderplatzierung an. Wenn ich mich zur Kasse begebe, stolpert mein Blick über wiederum fünf Alkoholikaangebote, ohne explizit in die Gänge für Bier, Wein, Spirituosen zu gucken. Selbst wenn ich Eistee kauften wollte, steht die Palette einer neuen Biersorte verlockend gestapelt direkt daneben. Wer es bis jetzt geschafft hat, nicht bei den alkoholischen Getränken zuzugreifen, muss auf jeden Fall noch animiert werden. Daher steht auch im Gang für Saftschorlen und Wasser mit Fruchtgeschmack noch ein Einkaufswagen, der mir "Reduziert" entgegenschreit und offenbar Sondereditionen hochprozentiger Suchtmittel enthält.
Kurz bevor ich rechts zur Kasse abbiegen kann, sind neben den Batterien noch die drei Bier-Kühlschränke eine Falle.
Als hätte real einen Pakt mit der Sucht geschlossen. "Gehen Sie nicht ohne Flasche nach Hause!"
Ich hab es jetzt schon oft geschafft ohne Flasche. Doch jeden Tag in jeder Verfassung könnte ich nicht zu real.
real ist viel zu gefährlich für Alkoholiker, die abstinent überleben wollen. Aber real ist ja nur ein alkoholsuchtfördernder Laden in einem alkoholsuchtförderndem Land.
Eine junge Frau rennt mit geöffnetem Sternburg-Bier durch den Supermarkt. Das ist kein Vergehen. Nur rauchen darf man hier nicht.
Als ich in die U-Bahn steigen will, sehe ich wieder die vielen Osteuropäer, vermutlich obdachlos, die neuerdings in dem Bahnhof hier immer kampieren. Sie streiten sich, kurva, sie lallen in ihrer Muttersprache. Einem steht der Hosenstall weit offen. Ihnen liegt eine Pfütze aus dünnem Rotwein zu Füßen. Vermutlich sind sie alle suchtkrank, noch leidende, nasse Alkoholiker.
#Suchtmittelabhängigkeit#Bagatellisierung#AlltäglicherKonsum#Nicht geeignet für trockene Alkoholiker#Anspannung#AbstinenteAlkoholikerin#Supermarkt#Respekt#abhängigkeitsfördernd#Alkoholismus
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Tag 314 / DIE ZEIT verhöhnt Suchtkranke
Vielleicht haben sich die Macher der ZEIT gedacht: “Wenn die taz einen Kolumnisten hat, der über sein nüchternes Leben schreibt, dann bringen wir eine Kolumnistin, die trinkt.” Vielleicht war die Überlegung auch: “Wenn unser (kürzlich verstorbene) Herausgeber als Ikone der Liebe zum Zigarettenrauchen dieses trotz mittlerweile scharfem Nichtraucherschutzgesetz öffentlich zelebrieren darf, brauchen wir eine Kolumnistin, die dem übermäßigen Alkoholgenuss ein journalistisches Denkmal setzt.”
Ich fing mit meiner nüchternen Brille das Online-Angebot DER ZEIT lesend an, mich aufzuregen, als Ende letzten Jahres etwas zum Thema Alkohol- und Drogenkonsum veröffentlicht wurde. Das Fazit einer die Klickzahlen hoch pushenden Bildergalerie über Drogen und Alkohol war “informierter Konsum ist besser als uninformierter". Nur hat mir das ja wohl ab dem 13. Lebensjahr Alkohol trinkend auch nichts genutzt. Natürlich wissen die ach so schlauen Akademikerkinder auch schon bevor sie DIE ZEIT lesen, dass mehr als zwei Gläser pro Abend ungesund sind und dass man auch alkoholfreie Phasen (mehr als zwei Tage) einlegen soll. Der Artikel am Neujahrstag online (am 30.12. in der Printausgabe) “Wir sollten den Kater umarmen” war ein neuer Aufreger für meinen trockenen und klaren Verstand. // “Der Kater ist wahr. Er dauert… Der Kater invertiert den Rausch. Er macht uns zerbrechlich, empfindsam. Er hindert uns daran zu funktionieren… Er ist die Einkehr nach dem Ausgehen. Er führt zu seltenen Momenten der Reduktion, da er uns lahmlegt und die alltägliche Betriebsamkeit unmöglich macht. Und ohne Betriebsamkeit kommen die Fragen, die kleinen und die großen.” // Ein Journalist schreibt (sich) die Folgen einer Alkoholvergiftung schön. Als ob man verkatert die wirklich wichtigen Fragen klären, die körperliche Zwangslähmung genießen kann. Keinen Kater mehr zu haben, keine Folgen von leichten oder schwereren Alkoholvergiftungen mehr zu spüren, ist eine der größten, schönsten und wunderbarsten Errungenschaften meiner Abstinenz! Und das beginnt sofort! Das ist jeden Morgen ein Fest für die Sinne, für den Körper, für die Seele! DAS ist existentiell.
Aber die Entdeckung der “trinkenden Frau” bei der ZEIT, markiert den Gipfel meiner Empörung. Was sie unter dem Logo des Qualitätsjournalismus veröffentlichen darf, schockiert nicht nur meinen Tag für Tag klarer werdenden Geist, sondern ist auch ein Stich in mein chronisch-krankes, hochsensibles Herz. Gerade weil Akademiker wie ich immer denken, differenzieren zu können, zitieren, um zu legitimieren, ist die Kolumne einer Trinkerin in einem klassischen Qualitätsmedium fataler als eine 24-Stunden-Schleife Alkoholwerbung im Kino.
Der Absatz in Frau Raethers aktueller Kolumne, der mich - suchtkrank, Alkoholikerin - am meisten wütend macht ist: // “Alkohol ist nämlich entgegen einer weitverbreiteten Meinung immer noch das beste Mittel gegen Pessimismus. Meditieren und Yoga helfen sicher auch gegen schlechte Gedanken. Aber ein Glas Wein genügt meistens, damit der Tag, der mies war, doch noch sehr schön endet. Die Verspannung im Kiefer und im Nacken lässt mit jedem Schluck nach. Was andere Leute Gemeines und Ungerechtes über einen denken, ist mit einem Mal egal. Die allumfassende Müdigkeit lässt nach, und das Leben scheint plötzlich wieder unglaublich interessant. Was zählt, ist der Moment. Das nenne ich wahre Achtsamkeit.” // (ZEITmagazin Nr. 52/2015) Denn hier kommt der Punkt, wo DIE ZEIT nicht nur Suchtkranke verhöhnt, sondern auch Suchttherapie, Psychotherapie, Bewegungstherapie und somit die Arbeit und wissenschaftlich belegten Erkenntnisse und Errungenschaften aus der Hilfe für Menschen, die aus destruktiven Sucht- und Emotionsregulationsmechanismen aussteigen möchten.
Bedingt hat die Autorin recht: Alkohol hilft schneller, unmittelbarer. Aber Yoga, Meditieren, Chanten, Beten, Hypnose, Progressive Muskelentspannung und Achtsamkeit schaffen genau das, was kein Getränk der Welt und keine Droge je bewirken wird: Eine langfristige Zustandsverbesserung, nicht nur im Moment der Anwendung und Ausübung, sondern grundsätzlich, permanent. Meine Schultern, mein Nacken und mein Kiefer haben sich so an das eine, das zweite und das dritte Glas Wein gewöhnt, dass es zäh ist, dass es regelmäßige Übung braucht (PMR, Tai Chi, Achtsamkeitstraining z.B. in meiner Suchtklinik). Und das hört nicht mit der Entlassung aus der Langzeittherapie auf. Ich muss das täglich weitermachen, sagte mir auch gerade zu Anfang dieser Woche meine neue Orthopädin. Und wenn ich dann auf ZEIT ONLINE lese wie es doch früher viel simpler ging und für einige auch noch geht, dann platzt mir der Arsch.
Arbeitet Frau Raehter eigentlich im Auftrag der Spirituosen-, Winzer- und Brauerei-Industrie? Liegt nicht darin die verführerisch subtile, suggestive Kraft von PR, wenn Produktgattungen nicht massiv beworben, sondern sogar von Buchautorinnen pseudo-philosophisch besprochen und verherrlicht werden?
“Die Raether macht das ja auch. Und die ist ja nicht dumm. Dann kann das nicht schlecht sein.” Bäh! Vielleicht verstehe ich den Witz nicht. Vielleicht seh ich das zu eng-ernst-einseitig.
Aber Entschuldigung. Ich bin suchtkrank. Ich bin Alkoholikerin. Und ich hätte mir sehr gewünscht, wenn das Thema Alkoholkonsum von nur einigen meiner Helden der Jugend kritisch-aufklärerisch reflektiert worden wäre.
Nur weil sich die Leserschaft zu zwei Dritteln aus Akademikern zusammensetzt, heißt das nicht, hier bestünde weniger Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial. Im Gegenteil. Wer Alkohol funktional einsetzt und ihn nicht trinkt wie mal eine eiskalte Fanta, wie mal einen Pfefferminztee mit frischen Blättern, ist bereits auf dem Weg fort vom Genussmittel hin zum Suchtmittel.
Aber das weiß Frau Raether bereits, sie kokettiert mit ihrem Substanzmissbrauch wie ich auch in älteren Ausgaben der Sauf-Kolumne lesen kann: // “…wir brauchen unnützes Wissen, um beim Biertrinken den beunruhigenden Gedanken zu ertragen, dass wir alle, wenn wir nicht aufpassen, im Nullkommanichts zu Saufköppen werden könnten.” //
// “Ich jedenfalls denke: Nach dem ersten Glas fängt der Spaß erst an. Das erste Glas ist wunderbar. Aber das zweite auch. Und das dritte.” // // “Diese Art des Denkens verrät, dass ich zu der Gruppe von Leuten gehöre, deren Trinkgewohnheiten die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung als “riskant” beschreibt.“ //
(ZEITmagazin Nr. 31/2015) // "Ich sitze auf dem Bett, am Tisch, auf dem Balkon und trinke was. Man könnte sagen, dass es meine Lieblingsbeschäftigung ist. Gern darf sich jemand zu mir gesellen, aber allein ist es auch gut, wie bei jedem schönen Hobby. Manche werden jetzt denken, dass ich mir eine handfeste Substanzabhängigkeit eingehandelt habe. Darauf möchte ich erwidern: Alkoholsucht ist schlimm, aber man sollte nicht immer gleich von Abhängigkeit sprechen, wenn jemand etwas einfach sehr, sehr gern mag.” // (ZEITmagazin Nr. 31/2013)
Was mich an den Texten der Kolumne “Die trinkende Frau” zudem anwidert und empört, ist, dass die trinkende Autorin das Nicht- und Wenigtrinken abwertet. Sie macht sich lustig über alternative Heilmethoden, über Frauen, die Wasser trinken und Melone essen und mit ihrer Entpathologisierung der anerkannten Krankheit Alkoholabhängigkeit auch über alle Alkoholiker. Wenn die Form des “neuen Feminismus”, von der ein Buch von Frau Raether aus Vermarktungssicht handelt, trinkende Frauen glorifiziert, dann lebe ich gern das alte Rollenverständnis, in dem nüchterne, reine, klare Frauen en vogue sind. Die erste und einzige, die wegen der gefährdenden Schriften von Frau Raether verärgert ist, bin ich nicht. Als Kommentar zu einem Kolumnentext schreib im Juli 2013 C.W. aus Berlin: // “Wäre es wenigstens als Ironie erkennbar …! ??????!!!!!! Sowas bin ich von der "Zeit” wirklich nicht gewöhnt. In Zeiten, in denen die Folgen der Alkoholabhängigkeit Milliarden kosten, von den persönlichen Dramen, die die Abhängigkeit einer Person bei Kindern und Familienangehörigen auslöst, mal ganz abgesehen, ist der Artikel eine Frechheit! Sorry, aber die dargestellte Meinung spiegelt haargenau wieder, was die Alkoholsucht so gefährlich macht, die schleichende Akzeptanz, die Verdrängungsmaschinerie des Süchtigen … Sorry, aber ich finde den Artikel echt zum Kotzen!“ //
Wenn DIE ZEIT schon regelmäßig über Abstürze und den funktionalen, selbstmedikativen, missbräuchlichen Einsatz von Alkohol berichtet, dann doch bitte auch in ähnlich hohem Maße auch die Gegenseite. Aber nein. Die nicht-Trinker-Kolumne gibt es ja schon bei der taz. 'Dann ist es viel amüsanter für unsere Bohème-Zielgruppe, wenn “unsere Kolumnistin trinkt”.' Ich bin sehr gespannt, welche Entwicklung diese Autorin macht.
// Und leider kommt mir noch nicht mal die Idee, dass man statt Bier auch stilles Wasser trinken kann.” // schreibt diese Frau Raether (ZEITmagazin Nr. 35/2015). Da auch mir nie die Idee kam, in Restaurants, Bars, Clubs, Bistros Wasser zu bestellen, da auch ich immer dachte, Wasser kann ich zu Hause trinken, eine Zapfanlage habe ich dort jedoch nicht, denke ich inzwischen, dass ich seit jeher ein ungesundes Verhältnis zum Alkohol habe. Denn es gab immer ein Gegenüber (Mutter, Schwester, Freundin, Kollegin), die nicht das Verlangen verspürten, Bier oder Wein bestellen zu müssen, für die das ganz normal war, auch beim Unterwegssein, draußen, im Lokal Wasser zu trinken und dafür zu bezahlen. Das sind die Gesunden. Wir, Frau Raether, scheinen beide krank zu sein. Mit dem Unterschied, dass Ihnen die Sucht noch sagt, wo es lang geht.
Ich bin mir bewusst, dass ich mit meinem Blog, mit diesem Abstinenztagebuch auch viel von meinem Innersten veröffentliche. Der internet-typische Kontrollverlust bei in solchem Rahmen publizierten Inhalten gehört dazu. Damit mache ich mich angreifbar wie auch ich die Texte der ZEIT-Kolumnistin angreife. Ich mache aber nicht wie Frau Raether als eine "trinkende Frau” schreibend auf mich aufmerksam. Von denen gibt es schon genug. Ich möchte die Frau sein, die gegen die Verführungen und die Bagatellisierungen, gegen die Vorurteile und die Abwertungen den Kampf für die AlkoholUNabhängigkeit, für die Abstinenz aufgenommen hat und ihn - bis heute - erfolgreich kämpft.
#tödlichekrankheiten#Alkoholismus#Suchtmittelabhängigkeit#Selbstmedikation#Gefühlsmodulation#Bagatellisierung#Nicht geeignet für trockene Alkoholiker#Genesungsprozess#Trockenheitsweg#Zellgift#Abhängigkeitserkrankungen#saufen#Abstinenzschutzgebiet
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Tag 294 / Die Freiheitsliebe der Süchtigen
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Tag 294 / Die Freiheitsliebe der Süchtigen
Heute vorm Spiegel im Bad ist mir noch ein Grund mehr eingefallen, warum so eine Selbsthilfegruppe wie die Anonymen Alkoholiker für mich funktioniert und diese freiwillige Betreuung nicht. AA hat keine Mitgliedsbeiträge, keinen Beitrittsvertrag. Eine Verpflichtung, alles offenzulegen, gibt es dort nicht. Ich kann alles über mich erzählen in der Selbsthilfegruppe, aber es ist nicht Bedingung. Mehrmals habe ich schon bei AA gehört, dass Bedingungen, Verpflichtungen, Verträge und Vorschriften, Sanktionen und Zwangsmaßnahmen Süchtige abschrecken. Wer dabei ist, sich aus der drückenden, fesselnden, einengenden Dominanz des Suchtmittels zu befreien, wird sich nicht bereitwillig in eine Abhängigkeit von Organisationen, Gruppen, Institutionen begeben. AA funktioniert seit 80 Jahren weltweit nur, weil keiner zu etwas gezwungen wird. Es gibt keine Anamnesephase, keine Aufnahmeprüfung und kein Assessment, ob man ein "richtiger Alkoholiker" ist. Süchtige würden bei AA und NA nicht bleiben, wenn diese Gemeinschaften nicht so von Freiheit geprägt wären. Und darum bin ich auch nicht wahnsinnig oder irre, denke ich vor meinem Badezimmerspiegel, sondern ich bin süchtig und will frei sein. Ich will mich selbst am eigenen Schopf aus der Scheiße ziehen. AA ist ein Tu-Programm, sagen manche. Ich muss es tun. Mir selbst helfen. Nicht bei einem Betreuungsanbieter um Hilfe bitten. Selbermachen. Selbsthilfe.
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