#Russlandfeldzug
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abfindunginfo · 6 months ago
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Borodino 1812 - Frankreich und NATO 2024
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Borodino 1812 ist Geschichte - welche Lehren haben Politiker und Militärs daraus gezogen und welche davon beherzigen sie 2024? "Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten." (August Bebel 1840 - 1913) Borodino 1812 - im Westen heute vergessen? Das Zitat von August Bebel, einem der Begründer der deutschen Sozialdemokratie nutzte auch der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl in einer Rede im Deutschen Bundestag 1995, um auf die Bedeutung der Geschichte zu verweisen. Es wäre nicht nur für Politiker und Militärs angebracht, Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Die Schlacht von Borodino am 7. September 1812 war eine der größten und blutigsten Auseinandersetzungen der Napoleonischen Kriege und spielte eine zentrale Rolle im Russlandfeldzug Napoleons. Aus dieser Schlacht und dem gesamten Feldzug wurden zahlreiche militärische und politische Lehren gezogen, die die westliche Politik und das Militär nachhaltig beeinflussten. Aus westlicher Sicht bestand eine der militätischen Lehren darin, dass die russische Strategie des geordneten Rückzugs und der Vermeidung einer entscheidenden Schlacht bis zu Borodino nicht verstanden wurde. Napoleon glaubte Russland vernichtend geschlagen zu haben und zog in Moskau ein, während die Fliehenden ihre Stadt selbst in Brand setzten. Erst im Nachhinein wurde deutlich, dass Rückzüge als legitimes und oft notwendiges Mittel zur Erreichung strategischer Ziele sein können. Wer diese Geschichte - und die ähnlicher Schlachten - kennt, sollte eigentlich verstanden haben, was ein Pyrrhussieg ist und welche Folgen er hat. Daran erinnert der ehemalige CIA-Analyst Larry C Johnson in einem Blogbeitrag vom 03. 06. 2025. Beginn der Übersetzung (Links wie im Original) Der Westen setzt auf die Borodino-Strategie in der Ukraine und China Ich weiß. Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber manchmal reimt sie sich. Nachdem ich die jüngsten Aktionen des Westens in der Ukraine beobachtet und den zunehmend kriegerischen amerikanischen Drohungen gegenüber China zugehört habe, sehe ich unheimliche Parallelen zur Schlacht von Borodino. Was ist das? Inwiefern ist der Pyrrhussieg der Franzosen in der epischen Schlacht mit den russischen Truppen am 7. September 1812 in der Nähe des westlich von Moskau gelegenen Dorfes für die aktuelle Situation in der Ukraine und in China relevant? Lassen Sie mich das erklären. Die Schlacht von Borodino war der Höhepunkt von Napoleons rücksichtslosem Versuch, Russland zu erobern, und bereitete den Boden für seine anschließende Niederlage - die französischen Verluste bei der Sicherung ihres "Sieges" bei Borodino dezimierten sie und machten sie unfähig, den von ihnen begonnenen Krieg zu beenden. Napoleon und seine Befehlshaber kauerten für kurze Zeit in Moskau, mussten dann aber angesichts des frühen Wintereinbruchs erkennen, dass ihnen die Vernichtung drohte, wenn sie blieben, und beschlossen, die Rückkehr nach Frankreich zu versuchen. Es fehlte ihnen die Logistik, um sich in einer Konfliktzone zu halten. Der lange, tödliche Rückzug aus Moskau markierte den Tiefpunkt des französischen Militärs in diesem Feldzug, nachdem es mit einer Armee von 600.000 Mann in Russland einmarschiert war und mit nur noch 16 % der Truppenstärke entkommen konnte. 500.000 Soldaten zu verlieren, ist kein Rezept für einen Sieg. Heute, mehr als 200 Jahre nach diesem Debakel, sind die Franzosen wieder auf russischem Gebiet (ja, das Land, das wir heute Ukraine nennen, war 1812 russisches Gebiet). Ich schätze, die Franzosen halten nicht mehr viel vom Geschichtsunterricht. Sie haben sich an ein zum Scheitern verurteiltes ukrainisches Militär geheftet und stehen nun erneut einer größeren russischen Armee gegenüber, die auf ihrem eigenen Territorium kämpft. Und was werden die Franzosen den Ukrainern "beibringen"? Welche Erfahrung haben die Franzosen im Kampf mit kombinierten Waffen gegen einen technologisch überlegenen Gegner? Die Antwort lautet: "KEINE!" Das letzte Mal, dass die Franzosen so etwas wie einen Sieg für sich beanspruchen konnten, war im November 1918, als Deutschland vor den Alliierten kapitulierte und damit den Ersten Weltkrieg beendete. Aber nicht nur die Franzosen entscheiden sich törichterweise für eine Eskalation des Krieges mit Russland, auch die Vereinigten Staaten und viele NATO-Länder ermutigen die Ukraine offen dazu, mit vom Westen gelieferten Raketen innerhalb Russlands zuzuschlagen, und ignorieren dabei Russlands Warnung, dass dies eine rote Linie ist. Der Westen ist lernbehindert. Er hat die Warnungen Wladimir Putins in den letzten 17 Jahren ignoriert (ebenso wie das Telegramm von CIA-Direktor Bill Burn aus dem Jahr 2008), dass die ukrainische Mitgliedschaft in der NATO eine rote Linie für Russland darstellt. Die Nichtbeachtung dieser Warnung gipfelte in der militärischen Sonderoperation vom Februar 2022. Putin warnt nun den Westen, dass ukrainische Angriffe innerhalb Russlands eine weitere rote Linie darstellen, die mit einer russischen militärischen Antwort beantwortet werden wird. Es ist wie ein Déjà-vu: Der Westen ignoriert Putins Warnung weitgehend. Die vom Westen gelieferten Raketen - Himars, ATACMS, Storm Shadows und Taurus - haben zwar nur eine begrenzte Reichweite (die Taurus kann mit schätzungsweise 300 Meilen am weitesten fliegen), aber sie stellen dennoch eine grobe Verletzung der russischen Souveränität dar. Ich wiederhole den Punkt, den ich in einem früheren Artikel gemacht habe: Wenn Russland Raketen an Mexiko liefern würde, die dann dazu benutzt würden, Ziele in den Vereinigten Staaten zu treffen, würde das amerikanische Volk Vergeltung fordern. Warum zum Teufel geben sich die Amerikaner der Fantasie hin, dass die Russen sich nicht darum kümmern werden? Das ist völliger Wahnsinn. Wenn Männer wie Ted Postol, Stephen Bryen und Doug MacGregor offen ihre Besorgnis über die rhetorische und physische Eskalation des Westens gegenüber Russland zum Ausdruck bringen, weiß man, dass man sich in eine Zone enormer Gefahr begeben hat. Ich kenne alle drei Männer, und sie neigen nicht zu Emotionen oder wilden Vorhersagen. Doch in der gegenwärtigen Situation sind sie wirklich erschrocken über das, was sie sehen. Ich teile ihre Angst. Die Borodino-Strategie ist nicht auf die Ukraine beschränkt. Die Vereinigten Staaten haben die Absicht, gegen China in den Krieg zu ziehen. Das ist Wahnsinn. So wie Napoleons tiefer Einmarsch in Russland seine Kommunikationslinien (d. h. die Logistik) bis zum Zusammenbruch strapazierte, sprechen die Vereinigten Staaten von einer militärischen Konfrontation mit China, die sie nicht aufrechterhalten können. Das Scheitern der Operation Prosperity Guardian im Roten Meer, die angeblich nichts mit China zu tun hat, ist in Wirklichkeit ein Vorläufer dessen, was den Vereinigten Staaten droht, wenn sie in einen Krieg mit China ziehen. Die Machtprojektion mit Überwasserschiffen im Zeitalter von Drohnen und Hyperschallraketen ist die Analogie des 21. Ich schließe nicht aus, dass die Vereinigten Staaten den Chinesen mit einer Kombination aus Überwasserschiffen, U-Booten und Luftfahrzeugen schwere Verluste zufügen könnten. Aber die Chinesen werden zurückschlagen, und nach einem anfänglichen Energieschub werden die USA nicht in der Lage sein, ihre Streitkräfte im Pazifik, weit weg vom amerikanischen Festland, zu halten. Die Lektion von Borodino ist, dass ein Zermürbungskrieg die Macht begünstigt, die ihren Nachschublinien am nächsten ist. Das ist eine Lektion, die der Westen, insbesondere Amerika, nicht lernen will. Die herrschende politische Klasse der USA - sowohl die Republikaner als auch die Demokraten - haben sich dem Irrglauben hingegeben, dass sie der Welt ihren Willen mit Gewalt aufzwingen können. Diplomatie ist in ihrer Fantasiewelt etwas für Weicheier. Es gibt keinen Präsidentschaftskandidaten, der für Diplomatie statt für militärische Gewalt plädiert. Die Vereinigten Staaten und Europa stolpern auf einen Krieg zu, der völlig vermeidbar ist, weigern sich aber, die Auswege zu beschreiten, die zu einer Deeskalation der Konflikte führen würden. Eine weitere Lehre aus Borodino: Obwohl Napoleons Armee schreckliche Verluste erlitt, hielt Napoleon an seinem unstillbaren Eroberungsdrang fest und weigerte sich, einen Weg zum Frieden zu finden. Es war dieser ungestillte Drang, der ihn schließlich nach Waterloo führte. Das westliche Streben nach Vorherrschaft über Russland und China wird wahrscheinlich zu einem Waterloo für Amerika und Europa im 21. Jahrhundert, die Geschichte reimt sich. Ende der Übersetzung Lesen Sie den ganzen Artikel
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korrektheiten · 7 months ago
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Der Fluch des Bonsai-NapoleonsCOMPACT+ 
Compact:»Macron will Bodentruppen gegen Russland. Vorabdruck aus der Maiausgabe von COMPACT-Magazin. Präsident Macron will Bodentruppen in die Ukraine entsenden, Militärkreise diskutieren schon den Einsatz von Atomwaffen am Dnjepr. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages findet das alles halb so schlimm. _ von Karel Meissner Die Vernichtung der Grande Armée im Russlandfeldzug 1812 hat sich in das [...] Der Beitrag Der Fluch des Bonsai-NapoleonsCOMPACT+  erschien zuerst auf COMPACT. http://dlvr.it/T5gG3R «
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my-life-fm · 7 months ago
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Zunächst wird die Ellenbogengesellschaft gefördert, dann das Vertrauensverhältnis zwischen Politik und Bevölkerung nachhaltig gestört und schließlich die Eskalation von Gewalt als alternativlos dargestellt. Und dann sowas?
Drei Ursachen für die Eskalation von Gewalt in alltäglichen Kontexten seien angerissen:
1.) Der Grad der Erosion des gesellschaftlichen Zusammenhalts ist seit der Herrschaft des Wirtschaftsliberalismus und dem damit einhergehenden Neokonservatismus seit Beginn der 90iger Jahre massiv beschleunigt worden. Die Privatisierung neuralgischer gesellschaftlicher Einrichtungen und die Ökonomisierung von Prozessen, die sich einer betriebswirtschaftlichen Logik entziehen, haben zu einer qualitativen Verschlechterung der Bereiche Bildung, Gesundheit und Infrastruktur geführt. Diese Sektoren definieren durch ihre Existenz und Qualität, was als wesentliche Prägungen einer gesellschaftlichen Identität begriffen werden muss. Stattdessen erlebten Individualismus und Eigensinn eine nie da gewesene Hausse.
2.) Die Corona-Krise hat dazu geführt, dass Regierungen und Parlamente sich über den Souverän erhoben und unveräußerliche Rechte außer Kraft gesetzt haben. Zudem wurde die Kritik daran mit einer Ausgrenzung sondergleichen stigmatisiert. Das Vertrauensverhältnis zwischen Souverän und Gewählten wurde exorbitant zerstört. Gewählte, die in der Regel bis heute uneinsichtig sind, sind die Folge.
3.) Der von langer Hand vorbereitete und letztendlich eingetretene Krieg in der Ukraine wurde von emotionsgeladenen Feindbildern begleitet, die seit dem deutschen Russlandfeldzug als überwunden geglaubt waren. Seit Beginn dieses Krieges schwelgen Politik und Öffentlichkeit in Gewalt thematisierenden Überbietungsprozessen. Der Terminus wie das politische Ziel eines Friedens wurden zu Schimpfwörtern. Der Krieg ist in der Kollektivsymbolik längst wieder zur dominanten Figur geworden. Der Grad dieser Verrohung ist so weit gediehen, dass kaum jemand aus der öffentlichen Wahrnehmung die Courage aufbringt, diese bellizistische Phalanx zu durchbrechen.
Frei nach: "Gewalt: „The hell is empty…“" in M7 von Dr. Gerhard Mersmann am 05.05.2024. Den Artikel im Wortlaut lesen: https://form-7.com/2024/05/05/gewalt-the-hell-is-empty/
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bookloversofbath · 4 years ago
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Panzer: A Pictorial Documentation of World War II German Battle Tanks :: Horst Scheibert
Panzer: A Pictorial Documentation of World War II German Battle Tanks :: Horst Scheibert
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Panzer: A Pictorial Documentation of World War II German Battle Tanks :: Horst Scheibert soon to be presented for sale on the fantastic BookLovers of Bath web site!
West Chester: Schiffer Publishing, 1990, Hardback in dust wrapper.
Contains: Black & white photographs; Frontispiece; Marbled end papers & blanks;
From the cover: In all available archives we have sought the best photos of battle…
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slavarmada · 5 years ago
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Russian soldiers attacking a village held by german soldiers - - - - - - - #ww2 #russia #germany #mosinnagant #ppsh41 #häuserkampf #ostfront #russlandfeldzug #huaweip9 #fieldsofiron #foundlove (hier: Ranshofen, Oberosterreich, Austria) https://www.instagram.com/p/Byu-Q1FiAk7/?igshid=d0qnspzmf3l1
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nunc2020 · 3 years ago
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Nichts ist erregender als der Verzicht: Josef Hader bereitet sich mit seinem neuen Soloprogramm auf die letzte Party vor.
Als Josef Hader im Sommer mit seinem neuen Soloprogramm „Hader On Ice“ zu touren begann, gab es in der österreichischen Medienlandschaft kein Halten mehr – der beste Mann war zurück auf der Bühne. Der längst als Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor eine Marke ist. Nach einer ausverkauften Tour durch Österreich ist Hader mittlerweile in Deutschland angekommen, besser gesagt, in Bayern. Auch hier füllt Hader mühelos die Säle.
In München drei Abende hintereinander das Leo17, dann Audimax, demnächst den Circus Krone. Am gestrigen Dienstag war er zurück für einen Abend im Wiener Burgtheater. Ein Olympier also, was die Stuttgarter und Berliner noch nicht bemerkt zu haben scheinen, wo es für seine Auftritte noch Karten gibt.
Josef Haders Kunstfigur heißt Josef Hader
Ein Mann wird älter. Hader spielt auch in seinem zwölften Soloprogramm die Kunstfigur Josef Hader. Diese begrüßt zu ihrem „letzten Programm“, ist nach zwei Minuten Corona-Vorgeplänkel schon bei Hitlers Mundgeruch, den man im Russlandfeldzug als Waffe hätte einsetzen sollen. Hitler kommt noch öfter, ohne den geht es in Haders Generation – er ist Jahrgang 1962 – auf keinen Fall. Schwarze Schuhe, schwarzer Anzug, schwarzes Hemd, zwei Hemdknöpfe offen, das priesterliche Kleid des intellektuellen Babyboomers, der zu Geld und Ruhm gekommen ist.
Jetzt hat er sich nach Mistelbach, ins hinterste Waldviertel, zurückgezogen, einen barocken Pfarrhof saniert und die Pandemie mit äußerster Disziplin überstanden: Er sitzt an einer Romantetralogie, danach folge ein Kochbuch mit „Rezepten aus der Lagune von Grado mit langkettigen Kohlehydraten“. Wien hat er nicht mehr ertragen, man spare sich dort die Domina und gehe ins Kaffeehaus, um sich vom Ober demütigen zu lassen. Ständig klingele es an der Tür, ein störender Bote nach dem nächsten.
Auf dem Skateboard zur Darmspiegelung
Eigentlich nervt ihn die Rückkehr der Dienstleister, was ihn nicht davon abgehalten hat, sich einen Diener zuzulegen: Jimmy aus der nigerianischen Hauptstadt Lagos, den er als Bettler vor der Lidl-Filiale aufgegabelt hat. Der hat’s hier besser, obwohl er rund um die Uhr arbeiten muss. In Lagos habe man aus Plastikmüll Pfahlbauten errichtet und fahre mit Booten dazwischen herum – „praktisch wie in Venedig, nur dass alle arm san ».
Der Neu-Mistelbacher hat zeitlebens den Planeten geplündert, macht sich jetzt aber doch ein wenig Sorgen um ihn. Als „Boomer“ fährt er „im Kapuzenpulli auf dem Skateboard zur Darmspiegelung“. Bis auf einen SUV hat er alle seine anderen Autos abgeschafft. Sein Tag beginnt mit einem oder mehreren Schnäpsen, vormittags ein paar Weizen („verkleidetes Müsli“), mittags Weißwein, nach dem Aperitif bis spät in die Nacht Rotwein, Whiskey und Valium. Ansonsten trinkt er CO-neutral transportierten Rum, der mit einem Segelschiff aus der Karibik kommt – gibt es natürlich alles auch im richtigen Leben.
Der Wolf Rudl hat Hunger
Ist so viel Alkohol nach österreichischen Maßstaben noch im Rahmen? Ein gedehntes „No jo“. Was soll schon noch groß kommen? Ein Schlaganfall und dann noch schnell ein Ehren-Bambi? Schließlich sei er auf dem Weg zur „letzten Party auf der Palliativstation“. Mit Drogen aller Art, die ihm das Älterwerden versüßen sollen, begleitet von einem „Tripsitter“, der Entgleisungen verhindern soll. Ob das alles dazu geführt hat, dass er eines Tages im Fadenkreuz seines Zielfernrohrs einem Wolf namens Rudl in die Augen blickte? Ein sprechendes Wildtier mit übler Laune, dem zunächst der Sinn nach fünf Kilogramm Weidelamm steht.
Am Ende ist Rudl mehr als zwei Meter groß, sitzt mit Hader im Wirtshaus, und man weiß nicht so genau, wer da wessen Lupus ist. Von solcher Webart sind die epischen Konstrukte, mit denen sich Haders Kabarett von dem seiner tagespolitisch arbeitenden Konkurrenz unterscheidet. Denn in diesen Szenen wird Hader zum suggestiven Märchenerzähler, zeigt seine leisen, lyrischen Seiten. Irritierend für jenen Teil des Publikums, das gekommen ist, um zwei Stunden durchzuprusten.
Schnacksel, was da ist
Die zweite Hälfte beginnt im Wortlaut wie die erste, nur dass Hader nun Lackschuhe trägt, eine dickere Uhr, ein Armband und eine orangefarbene Pilotenbrille. Der Wiederholungstrick baut die Brücke in das nun stetig virtuoser verknotete Erzählgeflecht, mit immer schnelleren Schnitten in die Assoziationskette. Er berichtet von seiner gescheiterte Ehe mit einer viel jüngeren Frau („Slow Sex“), erinnert an seine Zeit als Bettnässer im Internat, seine Traumatisierung durch den heiligen Nikolaus. „Wem hat der Zweite Weltkrieg genutzt?“, fragt Hader als Verschwörungstheoretiker. „Dem Hitler jedenfalls ned.“ Und als Bonus gibt es noch eine Lebensweisheit: „Trinke, was klar ist / sage, was wahr ist / schnacksel, was da ist.“
Die zweite Hälfte beginnt im Wortlaut wie die erste, nur dass Hader nun Lackschuhe trägt, eine dickere Uhr, ein Armband und eine orangefarbene Pilotenbrille. Der Wiederholungstrick baut die Brücke in das nun stetig virtuoser verknotete Erzählgeflecht, mit immer schnelleren Schnitten in die Assoziationskette. Er berichtet von seiner gescheiterte Ehe mit einer viel jüngeren Frau („Slow Sex“), erinnert an seine Zeit als Bettnässer im Internat, seine Traumatisierung durch den heiligen Nikolaus. „Wem hat der Zweite Weltkrieg genutzt?“, fragt Hader als Verschwörungstheoretiker. „Dem Hitler jedenfalls ned.“ Und als Bonus gibt es noch eine Lebensweisheit: „Trinke, was klar ist / sage, was wahr ist / schnacksel, was da ist.“
Dekonstruktion einer Generation: Der weiße, alte Jedermann der geburtenstarken Jahrgänge ist berührbar, er kann wieder weinen, vor allem wenn ihm eine Flasche Barolo von der Jacht in den Wörthersee fällt. Dann landet er bei den „dressierten Schimpansen“, die schon einmal – vierzig Jahre ist es her – im Kalten Krieg beinahe auf den Atom-Knopf gedrückt hätten. Auch für die Migrationsfrage hat er eine Lösung: Europa führt die Sklaverei wieder ein, davon profitierten beide Seiten, denn „nichts ist bei uns so geschützt wie Eigentum“.
Im Ton eines dauerhaft Empörten, dem seine Welt abhandengekommen ist, mit Echos auf Klassiker von Gerhard Polt (Schäferhund, Hitler-Parodie), verwandelt sich der Conferencier in einen Schauspieler von Graden: Hader öffnet quälend langsam eine quietschende Tür, kämpft gegen eingeschlafene Beine, gibt den Pantomimen, den Wolf und reinszeniert schließlich eine Szene aus dem Film „Das Narrenschiff“ von 1965, in der Oskar Werner einen Bilderbuch-Herz­infarkt spielt. Josef Haders Traumtod. Ist das noch Kabarett? No jo. Eher ein Einmannwelttheater
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histokritiker-blog · 8 years ago
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Napoléon – kleiner Mann ganz groß
1769, Korsika. Eine Frau brachte ihren Zweitgeboren zur Welt. Eine Geburt, um die sich dreißig Jahre später allerlei Mythen ranken werden. Anscheinend hat man schon damals ahnen können, dass der kleine Nabulione einmal ein ganz Großer werden wollte. Europa erzitterte unter ihm allerdings erst ab 1799. Bis dahin tut es maximal seine korsische Großfamilie. Und, nein. Er war nicht nur 1,50m groß. Das sind alles englische Verleumdungen! Die stattliche 1,68m Person Napoléon war zu seiner Zeit eine doch durchschnittlich große männliche Erscheinung. Nabulione Buonaparte aka Napoléon Bonaparte soll laut Mutter Laetizia schon immer ein eigensinniges, engstirniges Kind gewesen sein. Seine Eltern hatten für ihn die Militärkarriere im Blick. Vielleicht war es Glück, denn zum Priester oder Anwalt hätte es mit seinem Dickschädel wohl eher nicht gereicht. Während seiner Ausbildung in Südfrankreich litt Napoléon unter starken Mobbingattacken seiner Mitschüler. Auch damals gab’s solche Rowdies. Hänseleien aufgrund des korsischen Akzentes waren alles andere als nett. Vom Ehrgeiz angespornt, lernte unser Militärschüler also noch fleißiger und übertrumpfte alle anderen seines Jahrgangs. Schon damals hatte Nappi, wie wir ihn liebevoll nennen, den Drang aufzufallen. Er war mutig und tollkühn. Er kämpfte für die Ideale der Französischen Revolution nach 1789. Er träumte davon, dass ganz Europa die Herrlichkeit der Aufklärung erkennen sollte. Dies ließ sich allerdings nur mit mehreren Kriegen verwirklichen. Mehrere Koalitionskriege führten europäische Monarchen gegen das revolutionäre Frankreich. Alle Könige hatten Schiss, bald selbst von revoltierenden Mobs gestürzt zu werden. Und Angriff ist bekanntlich die vermeintlich bessere Verteidigung. Dass bald eine viel größere Gefahr aus dem Land des Käses und der Brioche kommen sollte, ahnte zu jenem Zeitpunkt noch keiner. Nappi indes reichte die Arbeit als General schon bald nicht mehr. Bulionchen war einfach ein Streber. Als ob er ahnte, bald keine Zeit mehr fürs Reisen zu haben, führte ihn sein Weg 1798 auf eine staatlich finanzierte Expedition nach Ägypten. Hier durfte nochmals ausgiebig geraubt und geplündert werden. Kunstschätze und Gold fanden so ihren Weg nach Paris. Und heute steht‘s im Louvre rum… Da Napoléon noch nie stillsitzen konnte, meinte er die Politik nach seiner Rückkehr aus Ägypten selbst in die Hand nehmen zu müssen. Ein Umsturz der Regierung gelang. Der Weg zur Legendenbildung war geebnet. Als einer von drei Konsuln (Rom und Cäsar lassen grüßen) bekam er plötzlich so viel Macht, dass ihm die Werte der Französischen Revolution recht schnell am Allerwertesten vorbeigingen. So ist es mit der Gewalt: kaum hat man sie, leidet man an spontaner Demenz für ihre Grundsätze. Und man wird größenwahnsinnig. Denn Kaiser wäre doch noch besser als Konsul. Und so spielte Napoléon wieder einmal mit dem Recht und interpretierte es neu. 1804 folgte die Krönung zum Kaiser. Das unternahm er selbst. Der Papst war zwar auch anwesend, aber der hatte keine Wahl. Er war mehr oder weniger auf seinem Jagdausflug in Frankreich gekidnappt worden. Auch wenn das ZDF damals noch nicht live übertrug, kann man sich anhand eines großen 6x9m-Gemäldes von Jacques-Louis Davis auch heute noch ein Bild davon machen. Und so wurde der mittelgroße Napoléon Kaiser der Franzosen. Der Erste um genau zu sein. Sein Neffe sollte 1852 der Zweite werden. Und Europa sollte nun die uminterpretierte Version der französischen Ideale aus Aufklärungszeiten bekommen. Nein, hier ging es nicht um Verhütung, sondern eigentlich um die Ablehnung durch absolute Herrschaft. Aber da Bulionchen sich nach wie vor als Retter Europas sah, hatte er kein Problem mittels Krieg und Verderben diese Ideale hinaus in die Welt zu tragen. Während seiner Kriege erfand der gewitzte Kriegsherr auch noch das Baguette. Ja, richtig gelesen. Ein Stangenbrot à la Baguette ließ sich gar vortrefflich im Stiefel transportieren. So hatte man Platz und die Hände frei. Gleichzeitig wurde die Margarine entwickelt, da auch sie lange haltbar und gut zu transportieren war. Bis 1810 war ganz Kontinentaleuropa so von französischen Truppen überrollt worden. Außer in Russland – dieses Imperium arbeitete aber seit 1806 artig mit Napoléon zusammen – saßen in allen europäischen Ländern Geschwister des Kaisers auf dem Thron und sicherten dem Brüderchen die Macht. Ja, da zeigt sich wieder, wie gut es ist, eine Großfamilie zu haben. Und ja, an der Monarchie ist nichts auszusetzen, wenn die Familie Bonaparte sie ausführt. Muss man nicht verstehen. Aber Napoléon hatte kein Problem damit. Doch Russland und England fanden den französischen Miesepeter gar nicht dufte. Und so kam dieser 1812 schließlich auf die äußerst dämliche Idee, Russland den Krieg zu erklären. Vielleicht hätte jemand Napoléon sagen sollen, dass das russische Reich sehr sehr weit von Frankreich weg liegt. Und es ist im Winter ziemlich kalt da… Der Feldheer kam mit dem Schnupfen davon, doch seine Armee war kaum noch als solche zu erkennen. Auf die Insel Elba verbannt, wollte sich Bonaparte aber nicht mit dem Altenteil zufriedengeben. So ließ er sich eilig an die Côte d’Azur rudern, um nochmals 100 Tage Schreckensherrschaft in Frankreich auszuüben. Europa sollte ihm bekanntlich die Leviten 1815 in Waterloo lesen. Man hatte gelernt. Nun wurde er auf die englische Insel St. Helena vor der Westküste Afrikas verbannt. Da war nichts mehr mit Zurückrudern. Dass Napoleon nicht nur der durchgeknallte Kriegstreiber war, scheint heute vergessen. Er hatte gute Ansätze in der Zivilgesetzgebung. Er förderte die Verwaltung und setzte interne Strukturen, mit denen in ganz Europa heute noch zum Teil gearbeitet werden. Aber diese Errungenschaften verblassen schnell in der Relation der Toten und der Gewalt, die sein Zeitalter über Europa brachte. Wie soll man sagen: die A- und B-Note in der Ausführung seiner Kür gehen doch weit auseinander. Aber immerhin gibt’s seitdem nicht nur Baguette und Margarine, sondern auch zahlreiche Witze über den kleinen Mann, der eigentlich eher mittelgroß war.
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qpress-de · 2 years ago
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https://qpress.de/2022/10/18/gas-not-laesst-die-gruenen-fliegen-fressen/ 🇩🇪🪳🤢 Die Grünen, die Gas-Not und das neue LNG-Fieber beim aktuellen Russlandfeldzug hinterlassen alsbald ökologische Spuren in der Nordsee. Die Errichtung des ersten Flüssiggas-Terminals in Wilhelmshaven ist eine echte Herausforderung. Um dieser zu begegnen wurden zunächst alle Umweltauflagen außer Kraft gesetzt. Danach ein entsprechendes Regasifizierungsschiff gechartert, welches wegen zu hohen Schadstoffausstoßes für einen vergleichbaren Einsatz in Australien durchfiel. 🇩🇪🪳🤢 #LNG #Wilhelmshaven #DieGrünen #Umweltskandal
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germanischer-junge · 3 years ago
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Schwere Waffen für die Ukraine? Der nächste Akt des deutschen Deliriums
Schwere Waffen für die Ukraine? Der nächste Akt des deutschen Deliriums https://de.rt.com/meinung/136630-schwere-waffen-fur-ukraine-nachste/
Schritt für Schritt taucht Deutschland tiefer in diesen Krieg. Statt das ökonomische Elend zu verhindern, ist nur die Rede von Aufrüstung und Waffenlieferungen. Die Vernunft scheint im Exportrausch vergangener Jahrzehnte versehentlich ausgeliefert worden zu sein.
von Dagmar Henn
Man weiß nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll, so umfassend ist der Wahn, in dem dieses Land zu versinken scheint. Alles, was jemals an Erfahrungen zum Thema Krieg und Frieden in Deutschland vorhanden war, ist ausgelöscht; als wollten sie morgen schon mit Hurra gen Osten stürmen. Dabei muss man nüchtern feststellen, dass verglichen mit den Vorstellungen, die bei bundesdeutschen Politikern gerade vorherrschen, das wilhelminische Deutschland des Jahres 1914 von geradezu überwältigender Rationalität war, denn da hatte man sich vorbereitet. Das heutige Deutschland schafft es, in einer Mischung aus Größenwahn und Lakaiengesinnung acht Jahre lang mit an einem Krieg zu basteln, den es eigentlich schon verloren hat, ehe es sich ernsthaft in militärische Handlungen einmischt. Was das alte Zitat bestärkt, dass Geschichte sich nur als Farce wiederholt.
Allerdings mangelt es nicht an rhetorischer Aufrüstung. "Euer Kampf ist unser Kampf," tönte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen jüngst bei Selenskij und griff damit nur auf, was der Fraktionschef der Konservativen im Europaparlament Manfred Weber wenige Tage zuvor in Straßburg erklärt hatte: "Der Krieg in der Ukraine ist unser Krieg."
Damit hat er insofern unstreitig Recht, als dass es NATO, EU und auch die Bundesrepublik waren, die dafür sorgten, dass die schwärende Wunde im Donbass acht Jahre lang offen blieb. Die Scharte, die erst die Ukrainer mit einem inszenierten Aufstand sturmreif schossen, dann an Hitlerverehrer aushändigten und konsequent jeden Schritt verweigerten, der ein Ende des Bürgerkriegs ermöglicht hätte. Aber so haben die beiden das natürlich nicht gemeint.
Der aktuelle Hit, der aus diesen Lautsprechern des Krieges dudelt, heißt "Schwere Waffen für die Ukraine". Das grüne wie das gelbe Talglicht dieser Ampel können das nicht schnell genug verwirklicht sehen. Und der Spiegel empfiehlt Olaf Scholz jetzt schon die Vertrauensfrage, weil der "pazifistische Flügel" (Ich muss den Moment verpasst haben, als Pazifist wieder zum Schimpfwort wurde.) der SPD ihm bei der Bewilligung von hundert Milliarden für die Bundeswehr vielleicht nicht stramm genug folgt. Auch das einstige "Sturmgeschütz der Demokratie" befindet sich schon länger auf einem inneren Russlandfeldzug und hält jetzt den Zeitpunkt für gekommen, dafür die Regierung zu tauschen. Dabei hat sich Scholz so große Mühe gegeben und erst am Dienstag erklärt (10:24):
"Gemeinsam mit unseren Partnern in der EU und der NATO sind wir uns völlig einig, Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen."
Als hätte irgendjemand einen Schalter umgelegt, oder eine Art Zombievirus verteilt, und plötzlich verwandeln sich allerlei Menschen, die man früher doch irgendwie für Demokraten gehalten hätte, in blutrünstige Nazis wie aus dem Horrorfilm Outpost.
Das hat eine ganz reale Seite, die sich an den irrwitzigen Verboten von Buchstaben und Flaggen zeigt, und an dem Spielraum, der jetzt schon den importierten Banderafans gegeben wird, ukrainische Flüchtlinge durch Bedrohungen auf Linie zu bringen oder ihre Gesinnung mitsamt Hakenkreuzen auf sowjetischen Ehrenmälern auszuleben – als wüsste man nicht genau, um was es sich dabei handelt. Und es ist inzwischen ungeahndet möglich, sich auf unverkennbar rassistische Weise im bundesdeutschen Fernsehen zu äußern, solange es gegen Russen geht, wie es jüngst eine Dame mit dem Namen Florence Gaub tat, immerhin stellvertretende Direktorin des Instituts der Europäischen Union für Sicherheitsfragen, also des militärischen Think-Tanks der EU.
"Wir dürfen nicht vergessen, dass, auch wenn Russen europäisch aussehen, es keine Europäer sind, jetzt im kulturellen Sinne", erklärte sie bei Markus Lanz, denn sie hätten "einen anderen Bezug zu Gewalt, zum Tod". Da steht er wieder, der zähnefletschende Mongole, der mit seinen dunklen Krallenhänden nach den zarten weißen Frauen greift, wie man ihn auf alten Naziplakaten finden kann. Einen anderen Bezug zur Gewalt? Die Dame kennt die europäische Geschichte schlecht. Kein anderer Teil des Planeten hat eine solch finstere Woge der Gewalt über die Welt schwappen lassen wie Europa. Kreuzzüge? Sklavenhandel? Belgisch-Kongo? Nicht zu vergessen, zwei Weltkriege?
Aber man hat jahrelang vorgearbeitet für diesen Moment, in hunderten, nein, tausenden von Artikeln und Berichten, in denen ein Russland gezeichnet wurde, das von Putin als eine Reinkarnation Rasputins regiert wird. Dessen politische Aussagen dementsprechend in eine besondere Art kabbalistischen Rätsels verwandelt werden, hinter denen sich eine finstere Bedeutung verbergen muss. Auch wenn alles nachvollziehbar und logisch ist, sobald man die Worte so hört, wie sie gesagt wurden.
Das ist der Teil, der zum Weinen ist. Nachdem erst die antifaschistische Tradition im annektierten Teil dieser Republik, der immerhin tatsächlich von Menschen regiert wurde, die gegen die Nazis gekämpft und unter ihnen gelitten hatten, nach Kräften ins Lächerliche gezogen wurde, werden dreißig Jahre später die Reste im Westen ebenfalls endgültig entsorgt. Da gab es etwas, ich sage nur Fritz Bauer oder Gustav Heinemann... Und wenn es vor acht Jahren, als Marie-Luise Beck und andere Grüne in die Ukraine pilgerten, um mit Bandera-Anhängern zu jubeln, noch eine Vermutung war, dass man Faschist sein muss, um mit Faschisten zu buhlen, liegen die Belege dafür inzwischen auf dem Tisch und die bundesdeutsche Demokratie in den letzten Zügen. Ja, es ist zum Weinen, denn zu viele Menschen haben ihre ganze Kraft investiert, um ein besseres Deutschland zu erreichen als das zwischen 1933 und 1945. Sie taten es, um für diese Nation die Ehre und die Würde wieder zu erringen, die sie im blutigen Raubzug der Naziwehrmacht durch Europa verloren hatte.
Aber wir erleben die Farce, nicht das Drama. Und da gibt es einen Anton Hofreiter, der sich vehement für die Lieferung schweren Geräts an die Ukraine einsetzt und sagt: "Ich finde es etwas paternalistisch, dem ukrainischen Militär zu sagen, ihr könnt damit nicht umgehen." Weil es leise Einwürfe seitens bundesdeutscher Militärs gab, es würde doch gar nichts nützen, der Ukraine Marder-Schützenpanzer zu liefern, weil sie diese nicht ohne Anlernzeit nutzen könnten.
Das ist wirklich komisch, weil natürlich wokes Geschwätz von "Paternalismus" an technischen Tatsachen nichts ändert und diese ganzen Lieferungen in die Ukraine ohnehin nur Theater sind, das nur in zwei Varianten enden kann: Entweder der ganze NATO-Haufen kommt doch noch zur Vernunft und sagt den großen Krieg in letzter Minute ab. Oder die Irren in Washington und Brüssel setzen alles auf ihre letzte Karte und versuchen, die Vormacht zu retten, indem sie den halben Globus einäschern.
Denn selbst wenn die sich abzeichnenden Pläne, die nicht ausreichend kriegsbegeisterte SPD zu ersetzen – wo sich Scholz mit seinem menschenverachtenden Lachen damals in Moskau doch so viel Mühe gegeben hatte – und der gesamte Bestand der Bundeswehr in die Ukraine gekarrt wird, selbst wenn er samt Personal dorthin gekarrt werden sollte, wäre das Resultat – so zynisch wie abstoßend es unter menschlichen Gesichtspunkten ist und so abscheulich der Verbündete, für den man sich dort in die Bresche werfen würde – militärisch unbedeutend.
Die Fachzeitschrift Soldat und Technik bemüht sich, Herrn Hofreiter die Sachlage zumindest ansatzweise zu erklären. "Plakativ gesagt: Wenn man nicht in der Lage ist, der NATO eine zusätzliche Panzergrenadierkompanie, bestehend aus 14 Schützenpanzern, anzubieten, wie soll man dann der Ukraine 100 Schützenpanzer abgeben? Insbesondere dann, wenn man bedenkt, dass es ja nicht nur 100 Schützenpanzer wären, sondern entsprechende Ersatzteil- und Munitionspakete für Wochen und Monate Kriegseinsatz, der deutlich verschleißintensiver ist, als ein eFP-Einsatz im Baltikum oder ein Übungsplatzaufenthalt."
Wobei die Zeitschrift hier schwer untertreibt. Das russische Verteidigungsministerium ist so nett, tagtäglich aufzuführen, wie viel Gerät die Gefechte in der Ukraine die Lieblingsedelarier des Westens inzwischen gekostet haben. Der letzte Stand waren 2.388 Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge. In einem Zeitraum von noch nicht zwei Monaten. Und die wirklichen Materialschlachten beginnen erst. Scott Ritter hatte – ich denke, es war in dem Gespräch mit Gonzalo Lira – einmal angemerkt, der gesamte Panzerbestand der Bundeswehr würde gerade einmal für ein Gefecht reichen. Tatsächlich hätten selbst die größeren Gefechte im Donbasskrieg, wie Ilowaisk oder Debalzewo, ausgereicht, die Bundeswehrbestände komplett zu verschrotten.
Noch erheiternder ist eine Meldung von Bloomberg. "Mitarbeiter des Pentagon sagen, dass Kiew am Tag die Wochenlieferung von Antipanzermunition verheizt. (...) Die USA haben ein Drittel ihres Gesamtbestands an Javelin-Antipanzerraketen geliefert. Sie können nicht ohne Weiteres mehr liefern, ohne ihr eigenes Arsenal massiv zu leeren. Und es mag Monate oder Jahre brauchen, um die Produktion ernstlich zu erhöhen."
Da ist es das Stichwort: Produktion. Das ist das Dumme an Kriegen, die man nicht gegen ein hoffnungslos unterlegenes Gegenüber führt. Dinge gehen kaputt, und oft endgültig. Munition kann man nur einmal verschießen, dann ist sie weg. Über Jahrzehnte hinweg hat sich der ganze Westen so daran gewöhnt, hilflose und arme Völker zu überfallen, dass er vergessen zu haben scheint, dass man Panzer in einem Krieg mit Ebenbürtigen nicht hin- und nach ein paar Monaten wieder zurück fährt. Und dass Flugzeuge nicht ungehindert abwerfen können, was sie wollen. Dass nicht überall auf der Welt das Szenario "Kolonialherr gegen Wilde" nachgespielt werden kann.
Es kann natürlich sein, dass man sich in Washington, Brüssel und Berlin einbildet, jetzt erst einmal eine Runde Waffenlieferungen gekoppelt mit einem ökonomischen Totalabsturz zu spielen, um dann einer verarmten und womöglich auch noch hungernden Bevölkerung zu erklären, dass aus dem Elend jetzt nur noch eine echte Kriegswirtschaft mit einem echten Kriegseinsatz retten könne, damit die bösen Russen ihr Gas, wenn sie es schon nicht freiwillig umsonst herausrücken, dann eben unfreiwillig abgeben müssen.
Denn auch wenn der Öffentlichkeit gegenüber so getan wird, als wären diese Waffenlieferungen wirklich eine große Nummer – tatsächlich ändern sie gar nichts, weil sie erstens zu großen Teilen nicht ankommen werden, zweitens das, was ankommt, nicht viel taugt – schon beeindruckend, wie viele von diesen Javelins ungenutzt herumliegen, wenn wieder einmal ein ukrainisches Munitionslager in die Hände der Volkswehr fällt – und drittens diese Menge am Resultat nichts ändert. Denn während Russland auf die NATO-Osterweiterung nicht nur politisch reagiert hat mit jahrelangen Aufforderungen, ja fast flehentlichen Bitten um Verhandlungen, hat die ganze NATO munter vor sich hingezündelt, bis hin zum Donbasskrieg. Sich groß aufgeblasen, als gehöre ihr die ganze Welt, und das für immer und ewig. Aber irgendwie hat sie vergessen, dass das Material, mit dem Kriege ausgefochten werden, weder virtuell noch durch Börsenspekulation zu haben ist, sondern ganz traditionell in Fabriken mit Maschinen aus echten Rohstoffen und mit echten Arbeitern hergestellt werden muss.
Vielleicht wird ja deshalb jetzt uns armen Eingeborenen von Natostan so sehr die Seele zurecht massiert und Tag und Nacht das Melodram der unschuldig dahingeopferten Ukraine serviert, damit man die Kehrtwende zur Kriegswirtschaft doch noch irgendwie reißt und die woke Jugend gleich welchen Geschlechts zur Verteidigung der westlichen Vormacht in die Schützengräben jagen kann. Oder sie sind wirklich alle miteinander so dumm und verantwortungslos, die Konsequenzen ihres Handelns keine zwei Zentimeter weit zu übersehen.
Denn es ist egal, wie oft hier betont wird, es handle sich um einen "unbegründeten Angriffskrieg". Mittlerweile liegen gleich drei handfeste Gründe auf dem Tisch, die Biolabore, die Erklärung Selenskijs, nach Atomwaffen zu streben, und der vorbereitete ukrainische Angriff auf den Donbass. Und wenn nur einer davon zutrifft, einer von dreien, dann handelt es sich um einen völkerrechtlich legitimen Einsatz. Dieser Punkt ist es, der es erforderlich macht, alle Medien, die die entsprechenden Belege, wenn sie komplett veröffentlicht werden, auch der westlichen Öffentlichkeit zugänglich machen könnten, rechtzeitig zum Schweigen zu bringen. Was, wenn die Menschen, die hier ihre Heizung abstellen sollen aus Solidarität mit der Ukraine, und denen in den nächsten Monaten gezeigt werden wird, dass die ukrainischen Nazis wirklich welche sind, und dann noch erkennen, dass auch die Geschichte mit dem "unbegründeten Angriffskrieg" nicht stimmte?
Was wäre das peinlich. Wo doch die Floskel vom "unbegründeten Angriffskrieg" schon der erforderliche Kotau ist, damit sich jemand überhaupt noch politisch äußern darf. Dann hätte der ganze Burgfrieden nur den Effekt, dass jeder, der Teil dieser bizarren Front der NATO-Versteher war, ein für alle Mal die Glaubwürdigkeit verloren hat. Wobei, das würde den Weg zurück zur Vernunft öffnen. Das wäre, selbst wenn dieses Land bis dahin tief in der ökonomischen Misere steckt, ein gutes Ende. Vorerst besetzt aber die Farce die Bühne, und wir müssen sie betrachten, wie es einer Farce gebührt, immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
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aleksandrborislawrabitsch · 3 years ago
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Korporal Georg Büttner (1786-1841)
Korporal Georg Büttner (1786-1841)
Im Stadtarchiv Dillingen befindet sich ein Original des Büchleins „Beschreibung der Schicksale und Leiden des ehemaligen Korporals Büttner, jetzt Aufschlags-Untereinnehmers in Nennsling, während seiner 19 monatlichen Gefangenschaft in Russland, in den Jahren 1812 und 1813“. In diesem berichtet ein bayerischer Korporal von seinen Erfahrungen im Russlandfeldzug von 1812. Georg Michael Büttner…
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verschwoerer · 4 years ago
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"KenFM - Positionen, Berlin, 03.06.2015" Wird Deutschland, wird Europa in einen von den USA nahegelegten Russlandfeldzug geführt, obwohl es für diesen Krieg in Deutschland und Europa nicht den Hauch einer Mehrheit gibt? Warum diffamieren die Medien in Deutschland Putin? Wer steckt hinter dem Putsch in der Ukraine vom 20. Februar 2014? Wie berichten die Medien in Deutschland über den Anschluss der Krim an Russland? Über diese brisanten Fragen diskutierte der Journalist Ken Jebsen im Juni 2015 in Berlin mit seinen Gästen: - Willy Wimmer, CDU-Urgestein, ehemaliger Vize-Präsident der OSZE/KSZE und Autor des Buches "Wiederkehr der Hasardeure" - Mathias Bröckers, TAZ-Mitbegründer und Autor des Buches "Wir sind die Guten" - Dirk Pohlmann, Dokumentarfilmer für ARTE und ZDF - Dr. Daniele Ganser; Historiker und Friedensforscher aus der Schweiz, Autor des Buches: "NATO-Geheimarmeen in Europa - Inszenierter Terror und verdeckte Kriegsführung".
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korrektheiten · 2 years ago
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Unternehmen Barbarossa: Hetze gegen Ex-NVA-General
Compact:»Das Springer Blatt Die Welt hetzte gegen ihn unlängst in einem langen Artikel: Der frühere NVA-General Dr. Bernd Schwipper sei ein übler „Geschichtsrevisionist“. Warum? In seiner Dokumentation „Die Aufklärung der Bedrohung im Osten“ rührt an ein Tabu: War der deutsche Russlandfeldzug 1941 ein Präventivschlag?  Hier geht’s zu der Sensations-Doku. Für die Welt ist der Fall [...] Der Beitrag Unternehmen Barbarossa: Hetze gegen Ex-NVA-General erschien zuerst auf COMPACT. http://dlvr.it/SlnX8b «
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werkberg · 5 years ago
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Jeanette Winterson: »The Passion«. Vintage Books. 1987. 160 Seiten
In »The Passion« treffen zwei außergewöhnliche Menschen aufeinander: Henri, der Napoleon Bonaparte Hühnchen serviert und ihm zu Füßen liegt und Villanelle, die als Croupier in der magischen Stadt Venedig arbeitet und sich in die Pikdame verliebt.  »You play, you win, you play, you loose. You play.«
Obwohl die historischen Eckdaten von Napoleons Russlandfeldzug mit dem Romangeschehen übereinstimmen, ist dies nicht im entferntesten ein historischer Roman. Vielmehr geht es um Geschichten und die von ihnen ausgelöste Grenzerfahrung zwischen Fiktionalität und Realität. Neben Leidenschaften handelt der Roman auch von deren Gegenteil, den Obsessionen: Licht und Dunkelheit, Religions- und Staatstreue, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die Liebe zu einer Stadt und zum Spiel sind die großen Themen dieses dünnen Buches und werden eng miteinander verwoben. Jeanette Wintersons Schreibstil ist leichtfüßig und unterhaltsam. In »The Passion« gibt es immer wieder kleine Spiegelungen im Verhalten oder den Aussagen von Figuren, die mir sehr gut gefallen. Jeanette Winterson setzt eindringlichen philosophischen Einschüben aus der Gedankenwelt von Henri und Villanelle ein zügiges Voranschreiten des abwechslungsreichen Geschehens entgegen. Aufgrund einiger Leerstellen in der Handlung war »The Passion« für mich allerdings zu fragmentiert. So wurde zum Beispiel Henris Weg nach Russland sehr ausführlich beschrieben und der von Villanelle in zwei Sätzen, was dazu führte, dass die erwartete Begegnung zwischen den Protagonist*innen zu abrupt vonstatten ging. Der Roman hätte sich meiner Meinung nach auf zusätzlichen ca. 150 Seiten besser und kohärenter entfalten können. 3,5/5
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wilfriedbergerblog · 5 years ago
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geogonzo · 6 years ago
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Erster Weltkrieg original Königlich Preussische Armee Entlassungsschein ein Dokument des Irrsinnes
über das Leben meines Urgrossvaters Alwin G. (geboren am 16.7.1878). Eingezogen am 19.8.1914 in Dortmund Infanterie 9. Kompanie Reichsheer, vor Gefangennahme im Königlichen Infanterie Regiment 179 1.Kompanie am 11.6.1916 in Passi, Strafgefangenenlager in Samarkant Russland, irgendwo in der Steppe gegenüber von Afghanistan direkt hinterm Himalaya. Anschliessender Flucht quer durch Russland, soweit die Füße tragen. Er muss in dieser Zeit immer wieder von den Menschen der Bevölkerung in Russland gedeckt worden sein. Ich danke Ihnen hiermit. Auch wenn ich nicht weiß wie lange diese Odyssee durch Russland gedauert hat. Keiner der Verwandten von mir hat es wohl je erfahren. Wiederaufgenommen ins deutsche Heer und Wehrmachtsentlassung im Durchgangslager Swinemünde am 7. November 1921. Auszahlung von 551 Reichsmark für 7 Jahre Lebensraub und Horror als Sold für den ganzen Scheiss, sang- und klanglos… dabei hat er noch Glück gehabt. Viele haben das Lager nicht überlebt. Er starb leider kurz bevor ich geboren wurde. Liebend gerne würde ich ihn nochmal umarmen und ihn mein Respekt bekunden. Meine Wischiwaschi Generation behütet und verklärt durch seine Enkel Generation mit ihren kaputten Vorstellungen und Wahrnehmungen der heilen Welt haben es verhindert meine sozialen Wurzeln zu begreifen. Diese Vor-Nazi-Generation wurde im Namen des Kaisers gezwungen einem narzisstischen, patriarchalischen, imperialistischen Gewalt Regime Folge zu leisten, sich aufzuopfern gegen allen Widerstand, gezwungen zu Kriegen, deren Ziele nicht ihre waren, als Kanonenfutter dienten, weil sie Kommunisten oder Sozialisten waren. Für was? Kein Imperator, kein Staat dieser Welt ist es wert. Davon dürfte die politischen Nachfahren, die SPD und auch die Linke heute Lichtjahre entfernt sein. Missbraucht und geschändet und trotzdem aufrecht durch das Leben gegangen, einen Sohn gezeugt, meinen Opa, der bis heute in vielen Dingen mein direktes Vorbild war, ein lesender Arbeiter, ein echter Sozialist mit Mark und Blut. Obgleich sein Schicksal ihm ähnelte. Nur diesmal lief die Story unter der braunen Socke aus Braunau. Sie wurden im Romberg Park in Dortmund von der Gestapo mit gezogener Waffe vor die Wahl gestellt, Russlandfeldzug oder Lager. Beide haben nie wirklich über ihr Schicksal etwas darüber erzählt. Ich weiss nur das mein Opa manchmal nachts schweißgebadet im Bett saß, weil er Albträume von Stalingrad hatte. Und eine Geschichte von seinem Freund, der im Schützengraben von den eigenen Panzer überrollt wurde und von jetzt auf gleich schlottenweisse Haare bekam. Ich habe keine Ahnung wie das gehen soll, aber wenn es nicht stimmt, sollte das bestimmt nur als Synonym dienen für das, was sie da durchgemacht haben. Jahrzehnte später hatte ich eine plausible Erklärung von Wolf Biermann, der zitierte Brecht… Menschen die aus wahren Kriegen kommen singen keine Kampfeslieder…. wohl wahr! Danke Alwin, dein Urgrossenkel.
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official-kultur · 8 years ago
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Schreibe am Freitag Geschi Abi. Irgendwelche Tipps?
Ich hab mein Geschi-Abi als Präsentationsprüfung gemacht, deswegen weiß ich nicht genau, wie das schriftlich aussieht. Hier trotzdem ein paar Dinge, die du draufhaben solltest: 
So viel wie möglich von der NS-Zeit (die wird zu 99% drankommen, wahrscheinlich auch als Vergleich): Hitlers Machtergreifung, geschichtliche/politische Hintergründe (Weimarer Republik, ...), die wirtschaftliche Lage Deutschlands (/der Welt, Stichwort Finanzkrise 1929) vor & während Hitlers Regierungszeit; Widerstandsgruppen & Organisationen & wie sie Widerstand geleistet haben
Aufgrund der aktuellen Ereignisse kann es gut sein, dass du einen Vergleich NS-Zeit - heute machen musst (Trump, AfD); informiere dich deshalb gut über die heutige Lage, gerade auch im Bezug auf Wirtschaft & Gesellschaft (Flüchtlinge, Radikalisierung, Arbeitslosigkeit etc)
Nachkriegszeit: Unterteilung Deutschlands unter den Alliierten, Gründung der DDR & BRD, die wichtigsten Politiker & was sie gemacht haben, Mauerfall.
Französische Revolution: geschichtliche Hintergründe (Ludwig XIV, ..), die Gesellschaft (warum war sie unzufrieden? Gründe gegen die Aristokratie); der Sturz Ludwig XVI und die folgenden politischen/gesellschaftlichen Veränderungen. Auch die Frage, was die Französische Revolution für Folgen für die gesamte Geschichte hat, ist beliebt (z.B. Revolutionen/Revolten gegen die Monarchie in ganz Europa/Amerika). 
Darauf folgend Napoleons Machtergreifung & Regierung. Änderungen der Verfassung, seine Politik (vor allem Außen-, aber auch Innenpolitik), die wichtigsten Schlachten (Italien, Leipzig, Russlandfeldzug, Waterloo), Verbannung nach Elba, Herrschaft der 100 Tage, endgültige Verbannung nach St Helena. Was hat sich in Europa durch ihn geändert?
Guck dir außerdem die Ereignisse um 1848 in Frankfurt nochmal gut an. Du solltest Parteien nennen können, wer warum was vorschlägt und warum es scheitert.
Industrialisierung: wie fängt das wo und warum an? Wie verändert sie das Leben der Menschen? Was für Probleme & Vorteile bringt sie?
Ganz wichtig ist vor allem, dass du sagen kannst, wieso ein Ereignis passiert und was die Folgen davon sind. Was ist dem vorausgegangen, dass es darin resultiert? 
Ich schätze, damit bist du erstmal auf der sicheren Seite, da du ja aus 3 Vorschlägen auswählen kannst. Ansonsten ist es nie verkehrt, noch die Kaiserzeit & ihr Ende draufzuhaben (v.a. Bismarcks Rolle), den Kalten Krieg und was ihr sonst noch so durchgenommen habt. (Davon dann zumindest das Grundlegendste; bei den oben genannten Stichpunkten geht es auch viel um Details.)
Ich hoffe du kannst damit was anfangen! Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und wenn du zu irgendwas Fragen hast, immer her damit! (Aber wo wohnst du dass du im Januar schon Abi schreibst? omg...) Ich hoffe, ich hab nichts vergessen! :) 
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