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#Rauchkate
markgraeflerin · 4 years
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Beim Durchsehen von alten Urlaubsfotos habe ich entdeckt, dass ich euch im Blog zwar schon vom schwedischen Lunchbuffet an unserem letzten Urlaubstag in Schweden berichtet hatte, aber das Heimatmuseum von Gräsmark noch nicht erwähnt hatte und euch auch noch nicht die Bilder vom letzten abendlichen Spaziergang am Kymmen See gezeigt habe. Nach unserem Lunch haben wir uns also noch das Heimatmuseum von Gräsmark angesehen.
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Hier gibt es auch ein Café mit Bewirtung, an diesem Tag hätte es auch Nävgröt med fläsk gegeben, eineSpezialität aus dem Värmland, die aus geröstetem Hafermehl (Skrädmjöl) besteht. Ich hatte mir aus Schweden auch von dem Mehl mitgebracht und nachgekocht.
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Värmländische Spezialität “Nävgröt med fläsk” – zu Hause nachgekocht
Die Hauptsehenswürdigkeit des Heimatmuseums von Gräsmark ist das Haus mit Rauchkate, ein spezieller Wohnhaustyp, den die Waldfinnen aus ihrer Heimat ins Värmland mitgebracht hatten. In der Rauchkate liegt der Rauchofen, ein grosser Ofen ohne Rauchfang. Die Finesse dabei ist, dass der warme Rauch vom Ofen sich in der Kate verbreitet und nach und nach durch eine Lüftungsklappe im Katendach abzieht. Auf diese Weise wird die Wärme der Rauchgase besser ausgenutzt.
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In dem Schrank sind zwei Betten untergebracht
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Gebrauchsgegenstände und Flechtwerk aus Birkenrinde
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Die Schuhe (Größe 54) von Nils Olsson, auch Peckerudsgutten genannt
Kennen Sie die Geschichte von Nils Olsson? Auch Peckerudsgutten genannt – 2 Meter und 10 Zentimeter groß! Er wurde 1826 geboren und war der stärkste Mann in Värmland. Man erzählt sich, dass er schon im Alter von erst 15 Jahren, ganz alleine die Egge ziehen und pflügen konnte, statt ein Pferd einzuspannen. Er konnte sogar seinen Pferdewagen ziehen – ohne Pferd. “Ja, aber es ist nicht so schwer, einen Pferdewagen zu ziehen” mögen viele von Ihnen natürlich denken! Versuchen Sie doch einmal, einen einen mit 2 ½ Schiffspfunden beladen Holzkarren zu ziehen – das sind 425 Kilo! Aber für jemanden, Schuhgröße 54 hatte, war so ein Wagen vielleicht nicht so schwer!?! Möchten Sie die echten Schuhe von Peckerudsgutten sehen? Sie werden tatsächlich im Heimatmuseum “hembygdsgård” von Gräsmark aufbewahrt.
Peckerudsgutten nahm in seiner Jugend an der sogenannten Arbeitsreise nach Stockholm teil, wo er mit seiner riesigen Größe und seinem ländlichen Aussehen Aufmerksamkeit auf sich zog. Als Peckerudsgutten eines Abends in der Hauptstadt war, traf er auf eine aggressive Bande, die mit ihm kämpfte. Trotz der wiederholten Warnungen wurde Nils nicht in Frieden gelassen. So schlug er sie im Gegenzug. Einer der Männer fiel dabei tot um und Peckerudsgutten wurde verhaftet. Damals wurde in Schweden noch die Todesstrafe verhängt und Nils Olsson riskierte nun, sein geliebtes Värmland nie wiederzusehen. Aber König Karl XIV. hörte von dem gewaltigen Mann und verlangte, ihn zu treffen. Peckerudsgutten wurde seine Freiheit versprochen, wenn er mit bloßen Händen eine Spur auf einem Holztisch hinterlassen konnte. Nils nutzte seine raue Kraft und mit einem einzigen Schlag entfernte ein Stück des Tisches. Der König hielt sein Wort unter der Bedingung, dass Nils die Hauptstadt für immer verließ und sich nur noch in seinem Heimatbezirk unter seinem Volk aufhielt.
Nils kehrte zurück und lebte für den Rest seines Lebens im Wald von Peckerud. Noch heute können Sie die Überreste des Hauses Peckerudsguttens sehen, wenn Sie entlang der Gruvrunden gehen, einer der vielen schönen Wanderwege rund um Sunne. Und wenn Sie dabei sind, den Bach zu passieren, werden Sie einen Stein über dem Bach bemerken, den Nils dort platzierte, als es eine Flut gab. Es ist wirklich schwer zu verstehen, dass dieser große Stein nur von einer Person dorthin getragen wurde, einem Mann, der, wie so vielen andere alte Menschen damals, den letzten Teil seines Lebens in Armut verbringen musste.
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Es gibt in der Gegend noch viel zu sehen…
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Landschaft auf dem Rückweg zum Ferienhäuschen:
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Abendspaziergang am Kymmen See
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#Fotografie #Urlaubserinnerungen : Das #Heimatmuseum in #Gräsmark, #Schweden und der #KymmenSee Beim Durchsehen von alten Urlaubsfotos habe ich entdeckt, dass ich euch im Blog zwar schon vom schwedischen Lunchbuffet an unserem letzten Urlaubstag in Schweden berichtet hatte, aber das…
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markgraeflerin · 6 years
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Ich habe euch schon lange nichts mehr von unserem Schweden Urlaub vom vergangenen Sommer erzählt… Wie doch die Zeit vergeht. Wenn die Tage noch kurz sind und es im Garten noch trist und leer ist, kann man schonmal ein wenig in Urlaubserinnerungen schwelgen, oder nicht? Hier ist also die Fortsetzung…
An unserem siebten Tag in Schweden beschlossen wir, eine Wanderung auf dem “7-Torpsleden” zu unternehmen. An diesem Tag war es morgens mit 14 °C noch recht kühl und deshalb hatten wir erst gemütlich gefrühstückt und in dem Hüttentagebuch gestöbert, in dem die Gäste über ihre Ausflüge und Erlebnisse berichten und so auch über den “7-Torpsleden”.
Bei unserem ersten Besuch in Schweden hatten wir schon einiges über die Waldfinnen erfahren, die sich ab dem 16. Jahrhundert in der Gegend angesiedelt hatten und wir haben damals auch schon zwei der ehemaligen Finnenhöfe besucht, aber für die ca. 10 km lange Wanderung entlang der 7 Finnenhöfe, von denen 2 in norwegischem Gebiet liegen, hatten wir nicht genügend Zeit. Also haben wir unsere Rucksäcke mit einem Vesper, Wasser und einer dünnen Regenjacke bepackt und sind mit dem Auto über Schotterpisten zum nächstgelegenen Finnenhof gefahren, den wir vor 11 Jahren bereits gesehen hatten.
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typische skandinavische Schotterpiste, die auf der Karte als befestigte Landstraße ausgewiesen ist
Zuerst haben wir also einen Abstecher zum  Finnenhof KVARNTORP gemacht, der nicht direkt am 7 Torpsleden liegt, aber auf dem Weg dorthin mit dem Auto gut zu erreichen ist. Man kann vor dem Hof auf einem kleinen Platz parken und muss nur wenige Schritte zu Fuß gehen.
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KVNARNTORP
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Das westliche Värmland wurde schon früh von Finnen besiedelt. Hier sollen Finnenhöfe und -katen schon ab etwa 1610 gebaut worden sein. Kvarntorp (Myllyla) stammt etwa aus dem 17. Jahrhundert.
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Hier konnte man ohne Konkurrenz durch andere Wirtschaftszeige die traditionelle Schwendewirtschaft betreiben und mit Hilfe des Feuers wurden durch Brandrodung Ackerflächen, Wiesen und Weideland gewonnen. Der Schwenderoggen, der in die noch warme Asche gesät wurde, ergab reiche Ernten. Aber bald schuf man auch dauerhaft bebaute Ackerflächen in der Nähe der Höfe.
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Im Mittelpunkt des Finnenhofes liegt die Rauchkate aus 1774, ein spezieller Wohnhaustyp, den die Finnen aus ihrer Heimat mitgebracht hatten. In der Rauchkate liegt der Rauchofen, ein großer Ofen ohne Rauchfang. Die Finesse dabei ist, dass der warme Rauch vom Ofen sich in der Kate verbreitet und dann nach und nach durch eine Lüftungsklappe im Katendach abzieht. Auf diese Weise wird die Wärme der Rauchgase besser ausgenutzt.
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Die moderne Forstwirtschaft hat eine Veränderung des Landschaftscharakters eingeleitet und dazu geführt, dass die Spuren der Vergangenheit nach und nach ausgelöscht werden. Das Waldgebiet rund um den Finnenhof weist Beispiele für verschiedene Arten der Waldwirtschaft auf.
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Zuerst haben wir uns das Hauptgebäude des Hofs von innen angesehen. Hier werden verschiedene typisch Schwedische und Värmländische Spezialitäten angeboten. Neben Köttbullar gibt es auch Waffeln aus geröstetem Hafermehl und die tradtionelle Speise der Waldfinnen aus geröstetem Hafermehl – Motti & Fläsk. Da noch nicht Mittagszeit war, und wir aber trotzdem eine Kleinigkeit probieren wollten, haben wir uns für Waffeln mit Marmelade und Sahne mit Kaffee – als zweites Frühstück – entschieden.
Ein Vesper hätten wir also nicht gebraucht, denn ein Teil der Finnenhöfe wird im Sommer bewirtschaftet und man bekommt dort traditionelle Speisen oder zumindest Kaffee und Kuchen.
Die Wohnstube
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  Die Rauchstube
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Waffeln mit Marmelade und Sahne
Die Rauchstube dient heute als Gaststube.
Hier geht es zum
Rezept für Skrädmjölsvaffla (Waffeln mit geröstetem Hafermehl)
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  Die Nebengebäude
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  Das stille Örtchen
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Und dann haben wir uns von KVARNTORP verabschiedet und sind zum Ausgangspunkt unserer Wanderung gefahren.
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Im folgenden Teil erzähle ich euch mehr über die Geschichte der Waldfinnen und nehme euch mit auf unsere Wanderung. Fortsetzung folgt…
  #Fotografie #Food #Reisen #Wandern #Schweden Der "7-Torpsleden" - auf den Spuren der #Waldfinnen, im Grenzgebiet zwischen Schweden und Norwegen - KVARNTORP Ich habe euch schon lange nichts mehr von unserem Schweden Urlaub vom vergangenen Sommer erzählt... Wie doch die Zeit vergeht.
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