#Gunter Pappendell
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Oh Nein! Welch Schreck, welch Graus! Sie ist weg! Die Nase ist weg! Als Kollegienassessor Kowaljow eines schönen Morgens aufwacht, da ist es geschehen. Seine Nase ist weg! Einfach verschwunden! In seinem Gesicht nur noch ein roter Punkt, wo eigentlich sein stolzer Zinken sitzen sollte. Verzweifelt und panisch macht sich der gute Mann auf die Suche nach seinem verschwundenen Riechorgan. Die ganze Stadt durchkämmt er auf der Suche nach ihr, will sogar eine Suchanzeige in der Zeitung aufgeben, damit die abhanden gekommene Nase wieder zu ihm zurück findet. Nur leider weigert sich der geschäftige Chef der Anzeigenabteilung, eine derart schlüpfrige Angelegenheit in seiner Zeitung zu veröffentlichen. Kowaljow ist mittlerweile schon vollkommen fertig mit der Welt, schamhaft versteckt er den leeren Platz in seinem Gesicht hinter einem Tuch, während er aufgeregt durch die Stadt wirbelt.
Barrie Kosky macht aus Gogols Nonsensgeschichte um die verlorene Nase und die albtraumhafte Odyssee auf der Suche nach ihr, zu einem Fest für Augen und Ohren. Die farbenfrohen Kostüme, die verschwenderisch fantasievollen Haarkunstwerke, sie sind eine richtige Opernpracht, ich konnte mich gar nicht sattsehen. An jeder Ecke, an jedem Ende, gibt es wieder etwas Neues zu entdecken und etwas Schöneres, Ausgefalleneres zu sehen. Die turmartig aufgestellten Zöpfe der einen Dame oder die zum Bart zusammengebundenen, dicken Haarsträhnen der anderen… grandios! Ach, und Koskys Männerballett, die berühmten schönsten Beine von Berlin, die dieses Mal beeindruckend (und sexy, natürlich auch immer sexy!) unter gigantischen Nasen verborgen steppen: die allein machen den Besuch der Komischen Oper schon zu etwas besonderem!
Ein wahnsinniger, etwas verstörender und einen doch sofort in seinen Bann ziehender Spaß aus irrsinnigen Ideen und wahnwitziger Fantasie. Musikalisch topp, schauspielerisch (vor allem Günter Papendell als völlig konfuser und mehr und mehr verzweifelter Nasenloser) beeindruckend. Jedem, dem beim Thema Oper glaszerberstende dicke Damen vor dem Auge erscheinen und endlose schwere Kost, dem lege ich “Die Nase” ans Herz, ein großer, großer Spaß! Wunderschöne, aber auch schmissige und treibende Musik von Schostakowitsch, die Ainārs Rubiķis wunderbar energisch präsentiert.
Musikalische Leitung: Ainārs Rubiķis, Inszenierung: Barrie Kosky, Choreographie: Otto Pichler, Bühnenbild und Licht: Klaus Grünberg, Co-Bühnenbild: Anne Kuhn, Kostüme:
Buki Shiff, Dramaturgie: Ulrich Lenz, Chöre: David Cavelius
Weitere Informationen und Tickets bekommt ihr hier.
©Nicole Haarhoff
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Die Nase – Komische Oper Berlin Oh Nein! Welch Schreck, welch Graus! Sie ist weg! Die Nase ist weg! Als Kollegienassessor Kowaljow eines schönen Morgens aufwacht, da ist es geschehen.
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