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#Die Silbermeersaga König der Krähen
theforgottenfandoms · 3 years
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«Die Möwe war zurückgekehrt, hatte sich wieder auf der Mauer niedergelassen. Mit einem Ruck stieß Edda das Gatter auf und trat hindurch. Im selben Moment sah sie Brand. Er lehnte an dem einzigen Baum, der je auf dem Friedhof gewachsen war, einer Schwarz-Eiche, vor der Teofin und Edda sich bereits seit Kindertagen fürchteten. Der Baum schien eine sonderbar geduckte Haltung einzunehmen, beinahe als würde er kauern, seine wahre Größe lieber für sich behalten wollen. Niemand hatte je gesehen, dass sich ein Vogel auf seinen Ästen niederließ.»
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leinwandfrei · 4 years
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Wandeln zwischen den Literaturwelten - Die Silbermeersaga Band 1 von Katharina Hartwell
Fantasy mag zu den erfolgreichsten Genres des 21. Jahrhunderts gehören. Aber wie so oft deckt sich Popularität beim Publikum nicht mit Forschungsinteresse oder Akzeptanz in der Literaturszene. Qualitätsansprüche sind sicher wichtig, aber Vorverurteilung ist auch nicht angebracht. Denn neben der Massenware Fantasy auf den Jugendbuch-Tischen der Mainstream-Buchketten stehen auch in den nicht weniger von qualitätslosen Romanen durchseuchten Belletristik-Regalen einige Werke am Rande der ernsten Realitätsliteratur, welche mit fantastischen Elementen arbeiten, ohne sich dem Genre zu ergeben. Bekannte Namen wie Haruki Murakami haben diesen Stil belebt und die literarische Qualität (der Übersetzungen) seiner Werke sind unumstritten. Auch Kazuo Ishiguro hat sich in seinen Romanen verschiedener fantastischer Genreaspekten angenommen (darunter mit Alles was wir geben mussten (2005) das Science-Fiction-Genre und in Der vergrabene Riese (2015) dem Märchen oder der Fantasy-Literatur). Interessant ist zudem das Missverhältnis zwischen dem gesellschaftlichen Feiern der Fantasie und den anhaltenden Eskapismusvorwürfen gegenüber klassifizierten Fantasyromanen. Katharina Hartwell hat sich in ihrem Jugendbuch Der König der Krähen, dem Auftakt zur Fantasy-Trilogie Die Silbermeer-Saga, dem Genre gestellt und stieß dabei auf ungeahnte Probleme. Nach zwei Erzählbänden und einem mit dem genre-spezifischen Phantastik-Literatur-Preis Seraph ausgezeichneten Debütroman Das fremde Meer (2013) verlässt die Angloamerikanistin die Sicherheit der ernsten Belletristik. Im Interview mit Frank Meyer in der Lesart im Deutschlandfunk-kultur betont sie die Überkommenheit der Eskapismus-Diskussion, da doch einige Zeitgenossen und besonders die Game of Thrones-Vorlage schon bewiesen hätten, das die Fantasy-Literatur auch als Kommentar zur gegenwärtigen Realität und gesellschaftlichen Phänomenen fungieren kann. Phantastik sei letztlich eine Verschiebung, eine metaphorische Überarbeitung. Zudem beklagt sie die besonders strenge Trennung von Unterhaltung und ernster Literatur in Deutschland, während in der englischen Literatur diese Grenzen weniger streng sind und Grenzüberschreitungen als Chancen begriffen werden. (Das Interview ist unter: https://www.deutschlandfunkkultur.de/katharina-hartwell-ueber-phantastische-literatur- von.1270.de.html?dram:article_id=476884 nachzuhören.)
Doch wohin hat sie diese Überlegungen des „zwischen den Stühlen“ stehen oder gesetzt werden geführt und wie schlägt sich der literarische Anspruch an das eigene Werk nieder?
Im Auftaktband ihrer Trilogie wird das Fischermädchen Edda auf den ersten Stationen ihrer Suche nach ihrem verschwundenen Bruder Tobin begleitet. Dabei reist sie über das Meer, erhält Hinweise zu ihrer unbekannten Herkunft und trifft auf Unterstützer wie Gegenspieler. All dies passiert in einer maritim geprägten, frei entwickelten Welt und gehört daher, wie die Autorin betont, zur „high fantasy“. Doch im Kontrast zu den vielen Tolkien und Lewis-Imitaten bietet diese Welt tatsächlich einige eigene Aspekte, gerade durch die Fixierung auf das Meer und die dort lebende Bevölkerung.
Ein zweiter Band mit dem Titel Die fließende Karte ist für das Frühjar 2021 am Ende des Romans angekündigt: „Im zweiten Band der Silbermeer-Saga fährt Edda tief hinunter in den schönen Süden und hoch hinauf in den harten Norden des Inselreichs, um in der Schwärze des Teermeers endlich ihrem Bruder näherzukommen. Sie trifft alte Bekannte wieder, hört zum ersten Mal die Geschichte der drei Schwestern und begegnet der Liebe.“ Eddas Reise fern von dem isolierten Fischerdorf im Norden führt also durch das ganze Land und es kündigen sich einige typische Elemente an, wobei die Stereotypen des harten Nordens unserer Welt aufgegriffen werden. Eine vollkommen von der realen Wahrnehmungswelt losgelöste Fantasie-Welt ist kaum zu erschaffen, da die Vorstellungen letztlich doch von der erfahrenen Realität abhängig sind oder gezielt dieser entgegengerichtet werden.
In dieser unikalen Welt sind, neben dem Trilogie-Format, einige Fantasy-Klischees verarbeitet worden. Dazu gehört die unterprivilegierte Protagonistin ungeklärter Herkunft, das Motiv der Quest mit verschiedenen Stationen, der kratzbürstige Mentor (oder zumindest Unterstützer) sowie die Alte Sprache, die Sprache der Magie. Ähnlich wie die Elfen (oder Elben) in vielen anderen Romanen, wird diese Fähigkeit aber in erster Linie einem sagenumwobenen Volk in der Ferne zugeschrieben. Eine besonders große Ähnlichkeit lässt sich zu der magischen Sprache in Eragon erkennen. Auch das Protagonistenpaar, welches zum zukünftigen Liebespaar schon vorherbestimmt scheint, ist ein wiederkehrendes Element. Neben diesen Entsprechungen stehen einige besondere Abweichungen. Neben der poetischen Sprache von großer bildhafter Qualität sind auch die authentische See-Kulisse eine besonderes Merkmal, auch wenn das Meerjungfrauen-Volk im Aussehen Parallelen zum Meeresvolk im vierten Film der Harry Potter-Reihe und in ihrer Lebensart zu dem Volk der Gungan in Star Wars Epidose 1: Die dunkle Bedrohung oder dem Volk unter Namor, dem Submariner in den Marvelcomics aufzeigt. Ein erwähnenswerter Einfall ist das Fächer-Kartenspiel:
„Schnell verstand er, dass das Ziel darin bestand einen Fächer zu legen: eine Kombination von Karten, die zu einer Geschichte angeordnet wurden. Die einfachsten Geschichten bestanden aus einer Reihung niedriger Karten und erzählten von alltäglichen Ereignissen, einem Schiffbruch draußen auf See, einem Handel, einer Auseinandersetzung. (…) Besonders bei den aufwendig gebauten Geschichten kam es immer wieder zu Uneinigkeiten. Ergab die Geschichte Sinn oder nicht? Weil die Spieler sich oft nicht einigen konnten, unterstand jeder Tisch einer Zunge, einem Mann oder einer Frau, die entschieden ob ein Fächer angenommen wurde oder nicht. Diese Entscheidung hing nicht zuletzt davon ab, ob der Spieler seine Geschichte gut begründen konnte.“ (S. 452f)
Das Erzählen von Geschichten anhand von Karten ist das süchtig machende Glücksspiel in Hartwells Romanwelt. Man kann diese Szenerie auch als Parabel auf das Literatur schaffen lesen und das nicht mehr erzählen können von simplen Entwicklungen bildhaft für eine Schreibblockade und das Scheitern am eigenen Anspruch interpretieren. Natürlich stammt diese Idee auch nicht aus dem luftleeren Raum. Erzähl-Spiele wie Dixit, Es war einmal.. oder die Rory’s Story Cubes (mit verschiedenen Themenfeldern erhältlich) sowie der mündliche Spieleklassiker der Drei-Wort-Geschichte basieren auf diesem Prinzip des gestützten Fantasierens.
Aber alles in allem ist die Qualität des Buches die Eigenständigkeit, das fesselnde Erzählen und die authentische Szenerie, nichts anderes ist von der ehemaligen Stadtschreiberin von Sylt zu erwarten. Zudem werden kitschige Szenen vor dem rauen Hintergrund ausgelassen, vielleicht bleibt dies auch im zweiten Band das bestimmende Narrativ und die versprochene Entdeckung der Liebe macht Edda nicht doch noch zum Mädchenklischee. Und entgegen der Erfahrungen der Autorin soll hier die (optimistische) These aufgestellt werden, dass die Grenzen zwischen Literatur und Fantasy sowie zwischen Kinder- und Erwachsenenliteratur schon zusehends aufweichen und grenzüberschreitende Beispiele zunehmend ihre Berechtigung finden. Die Harry Potter-Reihe oder George R. R. Martins vielbändige Reihe haben dafür Erfolgsbeispiele geliefert. Das geringe Forschungsinteresse in der deutschen Literaturwissenschaft lässt sich auch darauf zurückführen, dass die Mehrzahl der Fantasy-Bücher eine Erforschung aufgrund mangelnden Themen (stilistisch wie inhaltlich) uninteressant machen oder auf einen Vergleich mit Tolkien, Rowling oder Lewis hinauslaufen. Das Genre ist ein Beispiel für die Herausbildung von festgelegten Erzählmustern und Motiven. Die Schwierigkeit für den Leser besteht darin, die abweichenden und individueller gestrickten Vertreter unter der Masse an Neuveröffentlichungen zu finden. Der Roman von Katahrina Hartwell aber hat mehr als Zitieren und Nachbilden zu bieten und steht auf der sich befruchtenden Grenze zwischen den literarischen Disziplinen. Und dabei darf schon der Begriff der Geschichtenerzählerin fallen, auch wenn die Autorin im Interview ihre Skepsis gegenüber dem Märchen und der Märchentante, gerade als Autorin, deutlich macht. Die Tradition des Geschichtenerzählers ist eng mit dem Märchen verknüpft und das fesselnde Erzählen solcher Fabeln auch als große Leistung anzuerkennen.
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theforgottenfandoms · 3 years
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Die meisten schlechten Dinge im Inselreich haben ihren Ursprung in der Alten Sprache genommen: Altsprech, Schmachter, die Brigorhexe.« ... Altsprech frisst sich in den Körper, in den Verstand.»
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theforgottenfandoms · 3 years
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Etwas lag nun zwischen Ihnen, wie die See, welche die Inseln voneinander trennte, ein tiefes Wasser, und kein Boot der Welt würde die Entfernung mehr überwinden können.
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theforgottenfandoms · 3 years
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Sind Inhaltsverzeichnisse wieder modern?
Are table of contents going to be a thing again? (I hope i used the wright word for Inhaltsverzeichnis, if not please correct me)
Do you know new books who have one?
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