#AGFA OPTIMA 535 sensor
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Agfa Optima 535 - ein Erfahrungsbericht
Ungefähr ein Jahr ist es nun her, dass ich nach langem Überlegen und Abwägen der Versuchung erlag, und mir eine neue Analogkamera zulegte. Dass ich zu dem Zeitpunkt lediglich zwei Filmrollen in meinem Leben auf der nur kurze Zeit vorher gekauften ersten Kamera verschossen hatte, sei nur der Vollständigkeit halber angemerkt. Ich war also auf dem Markt und auf der Suche nach einer günstigen und vor allem idiotensicheren Kamera, da sich mein Wissen über Belichtungszeiten, Iso-Werte und ähnliches auf das absolute Minimum beschränkte. Nach einigen Recherche-Sessions, welche sich weder auf mein Schlafpensum noch die akademischen Leistungen vorteilhaft auswirkten, hatte ich die oben erwähnte Kamera ins Auge gefasst. Ich könnte jetzt versuchen diese Entscheidung mit dem ausgezeichnet akkuraten Belichtungsmesser oder dem besonders hochwertigen Objektiv zu rechtfertigen, aber ich bin ehrlich: die Kamera sah einfach cool aus. Da sie ansonsten auch alle meine Anforderungen erfüllte und allgemein als sehr Anfängerfreundlich galt, war die Entscheidung gefällt und die Jagd eröffnet. Lange sollte sie nicht dauern: wenige Tage nach dem Entschluss sollen während einer Vorlesung einige Studenten einen leisen Siegesschrei aus der letzten Sitzreihe vernommen haben. Nach einer nervenaufreibenden eBay-Auktion (Ich war der einzige Bieter) war ich stolzer Besitzer einer ungetesteten, aber praktisch neuwertig aussehenden, Agfa Optima 535. Inklusive Ledertasche, Tragriemen und Versand hatte ich mit einem Preis von 20 Euro das Gefühl ein Schnäppchen gemacht zu haben.
Kommen wir nun zum Review. Das Design weiß auf jeden Fall auch in Natura zu überzeugen. Die Kamera ist äußerst kompakt und fühlt sich durch ihr überzeugendes Gewicht und Metallgehäuse wertig an. Made in Germany prangt auf der Rückseite. Tatsächlich wurde die 535 nur wenige Jahre später zur Optima Sensor electronic umbenannt und die Produktion aus Kostengründen nach Portugal verlagert. Die Kamera ist bis auf ein paar weiße Schriftzüge und dem roten Auslöser fast komplett in schwarz gehalten. Dies, in Kombination mit ihrer Kompaktheit und dem leisen Verschluss, macht sie zu einer ausgesprochen unauffälligen Kamera. Es ist sozusagen die perfekte Kamera für (Street-)Fotografen mit Sozialphobie. Ein wenig der guten Verarbeitung des Kameragehäuses entgegen steht leider das festverbaute Kameraobjektiv. Im Gegensatz zum Rest der Kamera ist es aus Kunststoff gefertigt und vor allem das Drehen des Fokusrings macht wenig Freude. Es fühlt sich leicht klapprig an und versucht stark in eine der drei voreingestellten Distanzen (Porträt, Gruppe und Landschaft) einzurasten, was genaues Einstellen von Entfernungen etwas fummelig macht. Das Gleiche gilt leider auch für das Rädchen zum Einstellen des Iso-Wertes, welches vorne am Objektiv zu finden ist. Diese ungewöhnliche Positionierung führte bei mir leider außerdem dazu, dass ich häufiger vergaß nach dem Filmwechsel den Iso-Wert anzupassen. Beides kann ich der Kamera aber verzeihen, da ich sowieso 90% der Zeit mit unendlichem Fokus fotografiere und den Iso-Wert bei meinem aktuellen Filmverbrauch auch nur gelegentlich abändern muss. Alle anderen Bedienelemente machen dafür sehr viel Freude in der Benutzung. Der Spannhebel fühlt sich solide an und hat einen satten Widerstand beim Ziehen und der Auslöser macht dieses leise, aber irgendwie befriedigende, elektronische Surren beim Betätigen. Leider ist Selbiger auch anfällig dafür in der Tasche oder während der Benutzung aus Versehen auszulösen, da der Knopf hierfür nicht besonders tief gedrückt werden muss. Ein Grund, weshalb die Kamera so minimalistisch daherkommt, ist, dass es keine Rückspulkurbel gibt. Stattdessen wird ein Knopf auf der Oberseite betätigt, um den Spannhebel in eine Art "Rückspulhebel" zu verwandeln. Dinge wie diese zeigen meiner Meinung nach, welche Rolle das Produktdesign während der Entwicklung der Kamera gespielt haben muss. An der Seite des Gehäuses findet sich außerdem oben das Bildzählwerk und unterhalb ein kleiner Hebel zum Öffnen der Rückwand, wo man den Film in die Kamera einlegt. Hier findet sich ein weiterer Hinweis auf die Zielgruppe der Kamera: eine Dunkelkammer im Inneren verhindert beim versehentlichen Öffnen der Rückklappe die Belichtung des kompletten Films. Ich würde gern behaupten das ich von solchen Vorsichtsmaßnahmen nicht profitieren würde, aber das wäre eine Lüge. Des weiteren kann man die Kamera mittels des Blitzanschlusses auf der Oberseite mit einem Blitz betreiben und hat dann ganz hinten am Objektiv die Möglichkeit die Blende einzustellen. Da ich weder einen Blitz habe, noch vor habe in der Öffentlichkeit mit Blitz zu fotografieren (Stichpunkt Sozialphobie), kann ich hier keine Aussage über die Handhabung oder Funktionsweise treffen. Man sollte außerdem auf jeden Fall erwähnen, dass die Kamera die Belichtungszeit und Blende automatisch berechnet. Das bedeutet auf der einen Seite, dass man lediglich den Iso-Wert des Filmes einstellen und die Distanz zum fotografierten Objekt grob schätzen muss. Andererseits gibt man auch sämtliche Kontrolle an die Elektronik der Kamera ab und ist immer auf eine Batterie angewiesen. Was für Anfänger sehr entspannt ist, wird mit zunehmender Versiertheit leider immer unbefriedigender.
Nachdem ich also das neueste Ergebnis meiner Sozialisierung innerhalb der kapitalistischen Überflussgesellschaft (oder meines individuellen unverantwortlichen Konsumverhaltens) ausgiebig untersucht hatte, musste ich mich auf die Suche nach der obskuren Batteriezelle (LR9 in diesem Fall) machen, welche alte Analogkameras in der Regel benötigen. Naiv wie ich war, zog ich mit der Hoffnung los, in Kürze eine funktionierende Kamera in der Hand zu halten. Nachdem ich im fünften Elektronikfachgeschäft abgeblitzt bin (ja, ich nehme Dinge schnell persönlich), schwanden Hoffnung und Laune gleichermaßen dahin. Als ich fast aufgegeben hatte, erblickte ich mit müdem Blick einen kleinen Euronics für Haushaltsgeräte. Ich trat ohne große Erwartungen ein, inspizierte alibimäßig kurz einige Waschmaschinen und trat anschließend zu dem gelangweilten Mitarbeiter an den Tresen. Meine Stimmung wendete sich allerdings abrupt, als ich auf die Frage nach der bestimmten Batteriezelle nicht versucht wurde mit einer anderen Batterie abgespeist zu werden oder ein "haben wir nicht" zu ernten. Stattdessen wurde eine gigantische Schublade unterhalb der Theke herausgezogen und ohne langes Suchen exakt die benötigte Zelle hervorgezogen. Mit neuer Energie und einer gewissen Anspannung, da ich ja nicht mal wusste ob der Belichtungsmesser und damit die Kamera, wirklich funktionieren würden, setzte ich die Batterien noch im Geschäft ein. Ein erster Blick durch den Sucher offenbarte eine grün leuchtende LED, was ein gutes Zeichen war. Die Kamera schien zu funktionieren und ich konnte endlich anfangen zu fotografieren.
Kommen wir also nun zum wichtigsten Teil des Reviews. Um es kurz zu machen, die Kamera produziert sehr solide Fotos. Der Belichtungsmesser arbeitet akkurat und zuverlässig und die Linse bildet scharf ab. Da ich bisher leider nicht das Vergnügen hatte, eine große Zahl an verschiedenen Kameras zu benutzen, kann ich die Qualität natürlich nicht groß vergleichen. Anhand der Fotos auf meinem Blog kann sich aber denke ich jeder einen eigenen Eindruck verschaffen. Wer neu im Thema Fotografie/Analog-Fotografie ist oder einfach eine Kamera sucht, die ohne viel Aufwand und Wissen gute Bilder macht, ist bei der Agfa Optima auf jeden Fall richtig. Zusätzlich bringt sie eine sehr ansprechende Optik mit und ist mit ein wenig Glück für unter 50 Euro in einem gutem Zustand zu haben.
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Filmphotography/Summertime Blues by yasu(comme ci, comme ca.) Via Flickr: AGFA OPTIMA 535 SOLITAR 40mm F2.8 Fujifilm 業務用100
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Az Agfa Optima Sensor 335/535/1035/1535 széria egy akkora minimalista dobás volt a hetvenes évek végén, hogy egy volt kolléga Németországban, bizonyos Udo M. Geissler láthatóan egész lelkesen lekoppintotta, mikor megkérdezték tőle, mégis milyen legyen a professzionális középformátumú, végül Nikon lencsével szerelt Plaubel Makina 67.
https://www.35mmc.com/01/04/2018/functionalist-camera-design-agfa-1035-plaubel-makina-67
Az Agfa a Makinához képest egy eldobható játékszer, ami épp ezért szinte javíthatatlan is a felépítése miatt. Ám ez mindegy, mert funkció/méret arányban tényleg egy mestermű, amit Norbert Schlagheck és Herbert H. Schultes összehoztak.
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Filmphotography/Summertime Blues by yasu(comme ci, comme ca.) Via Flickr: AGFA OPTIMA 535 SOLITAR 40mm F2.8 Fujifilm 業務用100
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