Tumgik
#(und also vielleicht auch das genaue gegenstück von der wand beim anderen bernd wo sie als requisit der langeweile dient.....)
lalalaugenbrot · 11 months
Note
Vor meinem inneren Auge schwebt gerade ein Bild von Bernd (dem Brot) und dem anderen Bernd wie sie zusammen eine Raufasertapete bewundern
ich besitze ein relativ großartiges Buch names Heinrich von Kleist: Im Netz der Wörter (László F. Földényi), dass sich Kleist (oder eben: Bernd) anhand einiger Dutzend Schlüsselbegriffe nähert – und ich habe nachgesehen, Tapete oder gar Raufasertapete war leider nicht dabei, dafür aber "Wand" und ich möchte gerne ein wenig daraus zitieren:
Was hängt an den Wänden?
In Michael Kohlhaas Luthers Brief. Jedenfalls reißt ihn Kohlhaas von dort ab... (...) In Die Marquise von O... reißt der Vater eine Pistole von der Wand seines Zimmers (...) In Das Erdbeben von Chili betet Jeronimo zu dem Marienbild, das an der Gefängniswand hängt (...) In Die Verlobung in St. Domingo fesselt Toni Gustav mit einem Strick, der, »der Himmel weiß durch welchen Zufall, an dem Riegel an der Wand hing«...
Die Wand: ein Requisit der Gewalttätigkeit. Innerhalb der Mauern toben die Leidenschaften, und da die Figuren nicht aus ihren vier Wänden ausbrechen können, müssen sie etwas an den Wänden suchen, woran sie ihre Spannung abreagieren können. Es ist zufällig immer etwas zur Hand; und die Folgen sind zufällig immer: Blut, Hirn, Weinen, Auspeitschung, Erhängen, Erschießung...
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