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Massaiweihnachten und Sansibar
Weihnachten verbinde ich schon immer mit einer aufregenden Adventszeit, die in einem schönen Heiligabend und den gemütlichen Weihnachtsfeiertagen endet, mit Adventskalender, Plätzchen, Geschenken, Weihnachtsmusik und Schnee (oder zumindest kaltem Wetter).
Das alles sollte dieses Jahr ganz anders sein.
Den Großteil des Dezembers verbrachte ich damit, dass Lehrbuch der Sprachschule zu digitalisieren. Dieses stammt aus dem Jahr 1980 und liegt nur in analoger Fassung vor, was dazu führt, dass für jeden neuen Schüler ein armer Lehrer Stunden am Kopierer steht, um ein neues Exemplar anzufertigen. Der Vorteil daran war, dass ich komplett frei bestimmen konnte, wann ich arbeiten wollte. Dies gab mir die Gelegenheit u.a. auch andere Freiwillige in Iringa zu besuchen oder mir spontan freizunehmen, wenn Besuch (aus Lugala) kam.
Leider kam in dieser Zeit nicht wirklich Weihnachtsstimmung auf, erst in der allerletzten Adventswoche schallten öfter mal Weihnachtslieder aus den Radios der dalladallas oder man sah Werbung, in der die tansanische Fußballnational-mannschaft zusammen mit einem Bierhersteller ein besinnliches Fest und frohes neues Jahr wünschten.
Die Feiertage selbst fanden für mich dann in drei Akten statt. Am 24. machte ich mich morgens früh mit Pfarrer Michael auf zum Gottesdienst in einer Massaigemeinde westlich von Morogoro. Wir fuhren extra um neun Uhr los, da wir auf dem Weg noch einen ganzen Chor inklusive Musikanlage abholen und in den Landcruiser zwängen mussten, kamen aber tatsächlich schon um halb zehn in der Gemeinde, die eine zwanzigminütige Fahrt über Stock und Stein abseits der Hauptstraße liegt, an. Natürlich mussten alle erst mal chai trinken, Mandazis essen und sich über Gott, die Welt und Fußball unterhalten und es wurde spontan entschieden, den Gottesdienst aus der Kirche ins Freie unter ein paar große Bäume zu verlegen.
Zwei Stunden später gegen zwölf Uhr wurde der Gottesdienst in der Mittagshitze eröffnet. Eingeladen waren neben allen Gemeindemitgliedern und interessierten, noch nicht getauften Massai, vier Chöre und sogar der Bischof der Diözese Morogoro, der selbst Massai ist. Es wurde viel gesungen, Jugendliche konfirmiert und natürlich gepredigt – zur einen Hälfte auf Kiswahili, zur anderen auf Kimassai, was vieles für mich natürlich unverständlich machte, aber der Atmosphäre eines tansanischen Weihnachtsgottesdienstes nicht abtat. Nach bloß vier Stunden war der große Gottesdienst schon wieder beendet (Michael erzählte mir, es wäre schon vieles aus dem Programm gestrichen worden) und nach einer großen Portion Reis und Fleisch mussten wir uns schon wieder auf den Weg machen.
Eine deutsche Familie hatte uns zum Heiligabendgottesdienst in ihre Gemeinde eingeladen und so erlebten wir einen kurzen anglikanischen Gottesdienst, der statt einer Predigt ein Krippenspiel beinhaltete. Abgerundet wurde der Heiligabend ganz klassisch mit einem Weihnachtsabendessen und einer schönen Bescherung.
Der 1. Weihnachtsfeiertag begann für mich gut ausgeschlafen. Nach einer Runde Faulenzen war ich bei meinen Kollegen eingeladen. Wir aßen Pilau, Rind und Hühnchen, und zwar so viel, dass ich bis zum Abend des nächsten Tages keinen Hunger mehr bekam.
Diesen nächsten Tag verbrachte ich vor allem mit Packen und Reisen, denn für mich ging es schon am 26.12 Richtung Sansibar. Durch Zufall konnte ich bei einem Bekannten aus Iringa, der auf der Durchreise war, bis nach Dar Es Salaam mitfahren und traf mich dort mit einigen anderen Freiwilligen.
Nach einem schönen Tag, an dem wir die Stadt erkundeten und Tickets für die Weiterreise besorgen mussten, bestiegen wir am nächsten Tag die Fähre nach Sansibar. Das Einchecken an dieser Fähre läuft wie am Flughafen bei einem internationalen Flug, inklusive Gepäck- und fünffacher Passkontrolle, da Sansibar eine halbautonome Teilrepublik Tansanias ist. 90 Minuten Fahrt über das erstaunliche ruhige Meer später erreichten wir Stonetown und trafen dort auf die letzten Freiwilligen unserer Gruppe. Mit einem gemieteten Daladala ging es quer über die Insel in den Urlaubsort Jambiani. Nach ein bisschen Suchen erreichten wir unser Hotel, das Nyamkwi White Sands, und uns erwartete eine Überraschung.
Der Manager des Hotels war ein alter, besoffener und bekiffter Mann, der von unserer Ankunft total überrascht war. Wir hatten vier Zimmer für acht Leute gebucht, allerdings hatte das Hotel insgesamt nur vier Zimmer. Uns wurden nun zwei kleine Zimmer angeboten, die restlichen vier sollten in einem zum Meer hin offenen Dachboden auf zerschließenen Matratzen schlafen. Da wir bereits nach der Buchung im November gezahlt hatten, schrieben wir sofort an Booking.com. Mein Vater nahm von Deutschland aus über die Telefonhotline Kontakt auf und versuchte einen Refund zu erwirken. Am Nachmittag des Einreisetages wurde uns angekündigt, dass uns vielleicht auch noch ein Zimmer genommen werden würde. Mit dieser Unsicherheit im Hinterkopf verbrachten wir diese erste Nacht im Hotel und suchten am nächsten Tag nach einer neuen Unterkunft, die wir nach langer Suche auch fanden. Abends schaffte mein Vater es, dass ich direkt mit Booking.com telefonieren konnte und sobald die Mitarbeiter dort erfuhren, wie aussichtslos es war mit dem Manager vernünftig reden zu wollen, da er den ganzen Tag zugedröhnt war und uns unteranderem als Kompensation auch Marihuana angeboten hatte, bekamen wir einen Refund zugesichert und zogen am nächsten Tag in ein anderes Haus um.
Von da an wurde der Urlaub sehr entspannt. An Silvester waren wir tagsüber schnorcheln und abends am Strand feiern. Die nächsten Tage machten wir Ausflüge nach Stonetown und die Blue Safari, aber ließen uns auch viel Zeit nur am Strand zu liegen und zu entspannen. Als roter Faden, der sich durch den gesamten Urlaub zog, aßen wir fast jeden Abend Pizza. Auf Sansibar gibt es eine große Gruppe an ausgewanderten Italienern, viele von ihnen haben Restaurants eröffnet, in denen selbst die Angestellten Italienisch sprechen.
Stonetown ist die historische Hauptstadt von Sansibar, das viele Jahrhunderte zum Oman gehörte und daher sehr arabisch beeinflusst ist. Das 97% der Bevölkerung muslimisch sind merkt man vor allem an den sehr präsenten Moscheen und daran, dass zu den Gebetszeiten ein Großteil der Geschäfte vorübergehend geschlossen ist. Trotzdem gibt es auch ein paar Kirchen, denn von Sansibar aus landeten die ersten europäischen Missionare auf dem ostafrikanischen Festland.
Neben der arabisch inspirierten Architektur der Altstadt und den vielen Geschäften für Touristenschnickschnack (die horrende Preise verlangen), kann man auch den alten Sklavenmarkt besichtigen, der mittlerweile ein Museum über die Geschichte des Sklavenhandels in Ostafrika, ins Besondere in Sansibar, ist.
Insgesamt war Sansibar eine willkommene Abwechslung für alle von uns und besonders schön, da wir als Gruppe das erste Mal seit Monaten wieder zusammen waren. Am 6.1 reisten wir nach einem gelungenen Urlaub wieder ab und für mich kehrte in Morogoro wieder der Alltag ein. Die erste Woche zurück am Seminary machten wir einen Frühjahrsputz im Kindergarten, danach fing der Unterricht wieder an.
Der Januar ist wie im Flug vergangen, nun hat der Deutschkurs für die Süd-Nord-Freiwilligen angefangen, aber dazu mehr im nächsten Post.
Bilder für diesen Post konnte ich aufgrund technischer Schwierigkeiten nur auf Instagram hochladen (http://instagram.com/mogensinmorogoro)
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2 Wochenenden - 2 Mal Dar Es Salaam
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Morogoro ist zwar die sechstgrößte Stadt Tansanias und ich liebe es hier zu leben, da das Stadtzentrum übersichtlich ist und man alles schnell findet, aber ab und zu ist es dann doch schön mal rauszukommen und eine ganz andere Art von Stadt zu erleben.
Genau dazu hatte ich die letzten Wochen gleich mehrmals Gelegenheit, denn es verschlug mich relativ spontan gleich zweimal nach Dar Es Salaam. Die Stadt am Indischen Ozean – von den Tansanen meist Dar oder Bongo (Kiswahili für Gehirn)  genannt, war bis 1974 die Hauptstadt Tansanias, bis dieser Titel an das deutlich kleinere, schnell aus dem Boden gestampfte, Dodoma ging. Trotzdem ist die Stadt noch immer die wichtigste und mit (offiziell) 4,4 Millionen Einwohnern auch größte Stadt Tansanias (und Ostafrikas). Fragt man die Tansanen sind es wohl eher 5 oder 6 Millionen Leute, denn große Teile des Ballungsraumes bestehen aus informellen Siedlungen.
Am Wochenende vom 18. und 19. November fuhr ich also das erste Mal seit meiner Ankunft in Tansania, zusammen mit einer befreundeten Sprachschülerin, wieder zurück nach Dar Es Salaam. Am Tag meiner Ankunft hatte ich nur wenig von der Stadt gesehen und war eh noch von den ganzen neuen Eindrücken überwältigt – jetzt mit 3 Monaten Abstand und all meinen neuen Erfahrungen gewann ich den ersten richtigen Eindruck von der Metropole.
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Die Einfallstraße ins Stadtzentrum am Busbahnhof Ubungo (Sonntags morgens tatsächlich relativ leer)
Der erste Eindruck den man bekommt ist der Verkehr, der schon in den Vororten sehr zähflüssig sein kann. Die ca. 180 Kilometer von Morogoro an den Stadtrand von Dar Es Salaam legten wir mit dem Auto eines Pfarrers in ca. dreieinhalb Stunden zurück, doch damit waren wir noch lange nicht am Ziel unserer Reise. Auf der in beide Richtungen zweispurigen Einfallstraße ins Zentrum drängten sich so viele Fahrzeuge, wie man sie selbst in München zur Rush Hour nicht sieht. Zwischen den PKWs und unzähligen daladalas (Kleinbussen) schlängelten sich zahlreiche bajajis (Motorradrikschas) und eine Horde an pikipikis (Motorradtaxis) hindurch. Im Gegensatz zu Morogoro gibt es hier aber doch einige Ampeln, die den Verkehr regeln und breite Fußgängerwege, die von einigen Autofahrern ohne mit der Wimper zu zucken genutzt werden, um teilweise kilometerweise Staus zu umfahren.
Nach ca. 2 Stunden im Stau erreichten wir das Hostel der Salvation Army. Kaum dass wir unser Gepäck ausgeladen und unser Fahrer abgefahren war eröffnete uns einer der Mitarbeiter, dass unsere Onlinebuchung wohl nicht angekommen wäre und wegen einer Generalsanierung im Moment sowieso keine Zimmer verfügbar wären. Zum Glück fanden wir mit dem YMCA Hostel schnell eine Alternative, die zentraler gelegen und auch noch günstiger war. Dort traf ich auch meine altbekannte Taxifahrerin Stellah wieder, die mich bei meiner Ankunft Ende August spät abends vom Flughafen abgeholt hatte.
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Mit Kokosnuss am Coco Beach
Wir verstauten unser Gepäck in unserem Zimmer und machten uns auf zu einem Spaziergang ohne richtiges Ziel. Vorbei an Banktowern, Botschaften, Casinos und diversen ausländischen Fastfoodketten (die hier sehr begehrt sind) ging es in Richtung Strand. An diesem entlang wanderten wir gen Norden in Richtung der Halbinsel Msasani, auf der sich die wohlhabenderen Viertel Dar Es Salaams und ein Großteil der Expatcommunity befindet. Auf dem halben Weg machten wir Stop im Central Park Cafe, einer Lokalität, die aussah wie eine Kopie von Starbucks und zusätzlich noch einen Spielplatz für die Kinder der gutbetuchten Tansanen bot.
Nach einem kleinen Abstecher zum Terminal der Sanzibarfähre, um für meine Begleiterin ein Ticket zu kaufen, ging es zum Coco Beach, einem der beliebtesten Strände Dar Es Salaams. Dort genossen wir  mit vielen Einheimischen zusammen die Abendatmospäre und probierten Casava, ein Snack, der aus der Maniokwurzel zubereitet wird. Danach ging es zum Cape Town Fish Market, einem Restaurant an der Spitze der Halbinsel, von wo aus wir den Sonnenuntergang über der Skyline Dar Es Salaams beobachten konnten. Zum Glück hatte ich schon gegessen, denn die Preise waren auf demselben Niveau wie in der Münchner Innenstadt.
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Sonnenuntergang über der Skyline Dar Es Salaams - gesehen vom Cape Town Fish Market auf der Halbinsel Msasani
Während wir im Restaurant waren, fiel schlagartig der Strom aus. Nach zwei Sekunden fingen zwar die Generatoren an zu arbeiten, aber zu sehen, wie eine gesamte Skyline plötzlich dunkel wird und der Gedanke daran, dass ein Großteil der 5 Millionen Einwohner plötzlich im Dunkeln saßen, war eine schlagartige Erinnerung daran, dass es trotz all den Annehmlichkeiten, die wir an diesem Tag erlebt hatten, in unmittelbarer Nähe immer noch große Probleme gab. Unser Hostel hatte leider keinen Generator, dafür aber die beiden Hochhäuser, zwischen denen es liegt. Diese liefen die ganze Nacht durch und trugen zu einer Geräuschkulisse bei, die wir nicht gewohnt waren, für viele Menschen aber Normalität ist.
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Einer von vielen Neubauten im Zentrum Dar Es Salaams
Am nächsten Morgen brachte ich meine Begleitung zur Sanzibarfähre und trat auch sogleich die Heimreise an. Dabei ließ ich es mir aber nicht entgehen ein für Tansania einzigartiges Transportmittel zu benutzen. Zwar verkehren in Dar Es Salaam wie überall sonst in Tansania auch die Daladalas (Kleinbusse) – und gefühlt viele mehr als sonst irgendwo – aber seit einigen Jahren gibt es auch ein Rapidbussystem. Die Busse sehen genauso aus wie normale Busse in den meisten europäischen Städten, sind hier aber eine willkommene Abwechslung. Eine Fahrt kostet mit 650 Schilling (0,25€) genauso viel wie eine Daladalafahrt, da die Rapidbusse aber eine eigene Spur in der Mitte der Straße besitzen, legte ich die Fahrt vom Stadtzentrum zum Busbahnhof in 20 Minuten statt der üblichen 60 Minuten im Verkehrsstau zurück. Nach diesem für Tansania einmaligen Erlebnis bestieg ich auch schon den Bus zurück in Richtung Morogoro, im Wissen das ich schon am nächsten Wochenende wiederkehren sollte.Am darauf folgenden Samstag bestieg ich mit zwei Freunden erneut einen Bus Richtung Dar Es Salaam. Diesmal sollte es zur Fiesta gehen, einem Musikfestival, dass alljährlich durch die 15 größten Städte des Landes tourt und seine Finale in Dar Es Salaam – wo auch sonst – feiert. Eigentlich hätte das Festival schon am Wochenende zuvor stattfinden sollen, dank Problemen mit der Stadtverwaltung musste es aber um eine Woche verschoben werden.
Nach einer Busfahrt mit einem schrecklichen tansanischen Film, in dem nur rumgeschrien wurde, kamen wir am Busbahnhof Ubungo und machten uns auf zur Mlimani City Mall, um einige Einkäufe zu erledigen. Einkaufszentren sehen wirklich überall auf der Welt gleich aus…
Eine Bajajifahrt später, bei der unser Fahrer orientierungslos 40 Minuten durch ein Ghetto kurvte, trafen wir uns mit zwei Freiwilligen, mit denen wir uns auf den Weg zum Coco Beach machten, um dort bei Chipsi, Barbecue und Bier den Sonnenuntergang zu genießen.
Um 21 Uhr ging es dann zur Fiesta. Die ersten Acts waren ein paar weniger bekannte Hip Hop Crews, die die Stimmung aber schon gut aufheizten. Besonders gut gefiel mir hier Zaiid. Nächster Höhepunkt war Fid Q, einer von Tansanias bekanntesten Rappern, der mit Band und Streichern auftrat und mit „Fresh“ einer der Songs des Sommers in Ostafrika hatte.
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Gegen 0 Uhr kamen einige sehr bekannte Sänger, die allerdings teilweise mit unnötigen schlecht geschauspielerten Stageshows (Vanessa Mdee) und Balladen die das Publikum trotz Primetimeplatzierung und hohem Bekanntheitsgrad nicht bei der Stange halten konnten.
Ali Kiba, Rich Mavoko und Rostam hoben die Stimmung aber wieder, sodass wir tatsächlich bis zum offiziellen Ende um 5 Uhr morgens blieben.
Nach wenigen Stunden Schlaf machte ich mich auch schon wieder zum Busbahnhof auf, erwischte dort aber leider einen mangelhaften Bus. Schon als ich die Lüftung anmachen wollte und nur Staub hinaus und auf meine Hose rieselte, hätte ich mir denken, dass die Fahrt unter keinem guten Stern stand.
Nachdem sich der Bus nach ca. einer Stunde Fahrt aus Dar Es Salaam heraus gequält hatte und gerade dabei war, ein wenig Fahrt aufzunehmen, fiel dem Fahrer ein, dass wir wohl einen Motorschaden hätten. Er parkte am linken Straßenrand in der prallen Sonne, und da er im Büro der Busgesellschaft niemanden erreicht hatte, bestieg er kurzerhand ein pikipiki, um zum Busbahnhof zurückzufahren. Nur 90 Minuten später kehrte er mit einem neuen, halbwegs funktionierenden Ersatzfahrzeug zurück und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. Zwar funktionierte auf meiner Seite die Lüftung auch hier nicht, doch es kam wenigstens ab und zu ein bisschen von der anderen Seite herüber.
Das waren meine zwei aufregenden Wochenenden in Dar Es Salaam, einer Stadt mit vielen Seiten – Vorzügen und Nachteilen.
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Selbst mitten in der Stadt gibt es noch Natur
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Prüfungen und ein Spielplatz
Einer der Unterschiede zwischen Deutschland und Tansania ist, dass Schulen hier ihre Abschlussfeiern vor den eigentlichen Abschlussprüfungen veranstalten, um eventuelle Spannungen zwischen Lehrern und Schülern zu vermeiden.
Nachdem die Secondary School Schüler ihre Prüfungen schon im Oktober angefangen hatten, sollte es letzte Woche also auch für die Kindergartenkinder losgehen. Für die Großen, die anschließend in die Grundschule kommen, standen schriftliche Prüfungen in Mathe, Lesen und Schreiben, Science sowie eine mündliche Englischprüfung an.
Bei den kleinen Kindern fanden Prüfungen in denselben Fächern statt, nur mit abgespeckten Inhalten. Dabei ging es z.B. darum, das Alphabet aus dem Gedächtnis aufzuschreiben, mit den Zahlen von 1 bis 10 rechnen zu können usw.
Die Englischprüfung habe ich dann größtenteils alleine abgenommen. Die Kinder sollten auf Englisch begrüßen, sich vorstellen, bis 10 zählen und verschiedene Farben, Tiere und Körperteile benennen können. Das funktionierte mal mehr, mal weniger gut, erschreckend fand ich aber, dass einige Kinder Farben und Tiere nicht einmal auf Kiswahili benennen konnten, obwohl wir öfters malen und jedes der Kinder Löwen (simba), Giraffen (twiga) und Elefanten (tembo) schon mal bei einem Kindergartenausflug in den nahe gelegenen Mikumi Nationalpark gesehen hat.
Auf dem Spiel stand dabei für die Kinder allerdings nichts, die Prüfungen sind lediglich dafür da den Eltern nachvollziehbar darzustellen, was und wie viel ihre Kinder im Kindergarten lernen.
Weitere Gelegenheit dazu hatten sie dann am Freitag letzter Woche. Ausnahmsweise fand vormittags kein Kindergartenbetrieb statt, dafür wurde groß gekocht, denn nachmittags war Elterntag. Davor sollte ich allerdings noch bei der feierlichen Graduation der Seminarteilnehmer meiner Mentorin Ingrid vorbeischauen, welche mit einem kleinen Gottesdienst und einem großen, leckeren Kuchen begangen wurde.
Danach trudelten die Eltern nach und nach mit ihren Kindern ein und durften sich erst einmal in Ruhe die mehr oder weniger gut geführten Hefte ihrer Sprösslinge anschauen. Danach versammelten sich alle, stellten sich zusammen mit uns Lehrern kurz vor und kriegten dann vorgeführt, was ihre Kinder in Lesen, Schreiben, Singen, Englisch und der Montessoristunde so alles gelernt hatten.
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Letzten Mittwoch haben wir dann mit der Kindergruppe den neuen Spielplatz des Lutheran Junior Seminary offiziell eingeweiht. Er wurde komplett mit deutschen Spendengeldern finanziert und von tansanischen Arbeitern gebaut.
Der neue Spielplatz hat ein Klettergerüst mit Spinnennetz und zwei Rutschen, zwei Paar Schaukeln (jeweils zwei für kleine und zwei für große Kinder) und einen Kletterturm aus Autoreifen, von dem viele der Kinder besonders gerne runterspringen, sowie eine Chillout-Area unter einem großen Baobabbaum in der Mitte des Platzes. In den kommenden Monaten soll noch ein großer Sandkasten hinzu kommen, für den im Moment nur Grundriss existiert.
Die Kinder waren begeistert, denn in Tansania sind Spielplätze ein selten anzutreffendes Phänomen. Gespielt wird normalerweise überall, wo irgendwie ein bisschen Platz ist - in Gärten, Höfen oder am Straßenrand - mit allem was gerade zur Verfügung steht. Auch die Eltern freuen sich, denn sie werden durch den Spielplatz entlastet, da nicht andauernd ein Haufen Kinder vor ihrem Haus oder auf dem Hof spielt und bei der Hausarbeit stört.
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Da der Spielplatz so beliebt bei den Kindern ist, nutzten wir ihn am Freitag dann auch mit dem Kindergarten, um das Schuljahr mit einem kleinen Highlight abzuschließen. Für einige der Kinder war dies ihr letzter Tag im Kindergarten, sie gehen ab Januar dann in die 1. Klasse. Der Kindergarten bleibt bis 15. Januar geschlossen, ich soll in der Zwischenzeit andere Nebenaufgaben verrichten.
Was ich die letzten beiden Wochenenden alles erlebt habe, erfahrt ihr im nächsten Post, der hoffentlich bald kommen sollte.
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Graduation
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Sonnenuntergang nahe dem LJS
Nachdem ich jetzt seit zwei Wochen nichts mehr gepostet habe, möchte ich in diesem Eintrag erzählen, was ich nach meiner Malariaerkrankung erlebt habe.
Am Sonntag den 22.10 fand am Lutheran Junior Seminary, genauso wie an allen anderen Kindergärten, Primary- und Secondaryschulen in Tansania die Graduation statt. Am LJS ist dies die Abschlussfeier für die Absolventen des letzten Kindergartenjahres, das gezielt auf die Grundschule vorbereiten soll, die Teilnehmer des einjährigen Leadershipkurses für angehende Kindergärtner und Sozialpädagogen und die Schüler der Form IV (10. Klasse).
Interessanterweise findet diese Feier vor den eigentlichen Abschlussprüfungen statt, mir wurde erzählt, dass diese Regelung in Tansania seit einigen Jahren besteht, da es häufiger zu Konflikten bei der Feier kam, wenn sie nach den Abschlussprüfungen stattfand.
Der Sonntag begann um 8 Uhr mit einem dreieinhalb stündigen Gottesdienst, bei dem extra der Bischof von Mtwara, einer Stadt im Südosten Tansanias, für eine lange Predigt eingeladen war. Nach einer kleinen Mittagspause begann dann die eigentliche Abschlussfeier, die von der Pastorin der Kirchengemeinde moderiert wurde.
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Die Kindergartenkinder singen
Jede Gruppe (Kindergarten, Leadershipkurs und Form IV) sang ein paar Lieder, führte Tänze vor und hielt eine kleine Dankesrede. Bei den Kindergartenkindern wurde dies von Loveness, einem schlauen sechsjährigen Mädchen übernommen, die mit dem Vorlesen von sowohl Kiswahili- als auch Englischtexten für ihr Alter sehr gut zu Recht kommt. Nie im Leben hätte ich mich mit 6 Jahren getraut, bei einer Feier vor mehreren hundert Leuten etwas vorzulesen.
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Samwel und ich nach 8 Stunden Graduationfeier. Die Hemden hat er extra zu diesem Anlass geschneidert
Neben den Absolventen traten verschieden Chöre der Gemeinde auf und die Direktoren hielten Reden. Bevor dann aber die Zeugnisse überreicht werden konnten, durfte der als Ehrengast eingeladene Bischof eine weitere lange Rede halten. Nach mittlerweile sieben Stunden Feierlichkeiten waren die Kinder natürlich hungrig, durstig und entweder eingeschlafen oder total aufgedreht, sodass wir direkt nach der Zeugnisübergabe der Kinder die Festhalle verließen und mit noch mit den Kindern gemeinsam aßen.
Ansonsten habe ich in den letzten Wochen einen neuen Markt in Morogoro außerhalb des Stadtzentrums für mich entdeckt, den mawenzi. Hier gibt es eine größere Auswahl an Obst und Gemüse und man bezahlt deutlich weniger. Statt 2000 TSH (ca. 0,79€) zahlt man hier 500 TSH (ca. 0,20€) für zehn Orangen.
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Teil des mawenzi-Marktes. Bei Regen (wie auf diesem Bild) kann man hier auch schnell im Schlamm ausrutschen
Nach Besuch dieses Marktes hatte ich auch meine erste negative Begegnung mit Tansanen. Während ich kurz am Busbahnhof wartete, wurde ich von einem jungen Mann von der Seite umgerannt, wobei meine frisch gekaufte Wassermelone zu Boden fiel und in zwei Hälften zersprang. Zum Glück ist mir bei diesem Vorfall weder Handy noch Geldbeutel abhanden gekommen.
Da ich nun auch ungefähr weiß, wie viel verschiedene Waren hier normalerweise kosten, merke ich rückblickend wie oft ich bisher übers Ohr gehauen wurde und den mzungu price zahlte. Trotzdem passiert mir dies dank meiner Unaufmerksamkeit noch vereinzelt.
So wollte ich diese Woche Papier für die Kindergruppe kaufen, die meine Mentorin Ingrid einmal die Woche führt und bezahlte bei einem seriös wirkenden indischen Schreibwarenladen für 50 Blätter 5000 TSH (ca. 1,92€). Normalerweise sollte man für eine Packung mit 500 Blättern 10000 TSH (ca. 3,85€) bezahlen…
Für besagte Kindergruppe habe ich die letzten zwei Wochen auch die Planung übernommen, da Ingrid mit einem Seminar beschäftigt war. Letzte Woche machten wir eine Schnitzeljagd, für die ich vier auf dem Campus verteilte Stationen geplant hatte. Mit meiner Erfahrung aus der evangelischen Jugend hatte ich 45 Minuten eingeplant, letztendlich brauchten wir aber 75 Minuten und haben auch noch die letzte Station weg gelassen.
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Papierfliegerschlacht mit der Kindergruppe
Diese Woche überlegte ich mir also etwas einfacheres und wir bastelten verschiedene Papierfliegen, was deutlich besser funktionierte und den Kindern großen Spaß machte.
Letzte Woche war auch mein Vorvorgänger Jonathan zu Besuch in Morogoro, von ihm bekam ich noch ein paar praktische Tipps für meine weitere Zeit hier. Donnerstags versuchten wir dann auch noch einmal zur Morningsight in den Uluguru Mountains zu wandern.
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Wir starteten den Aufstieg bei Sonnenschein...
Anfangs war das Wetter auch noch gut, auf halbem Weg wurden wir aber vom Regen überrascht. Zum Glück gewährte uns eine Frau in ihrem Haus Schutz vor Regen und starkem Wind, nachdem dieser sich abgeschwächt hatte mussten wir aber trotzdem den Rückweg antreten, da der Regen die rot-braunen Bergpfade in schlammigen Morast verwandelt hatten.
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...mussten aber bald vor Regen Schutz suchen
Zu guter Letzt möchte ich auch noch die neusten Schätze meines Kleiderschrankes vorstellen. Aus einem kitenge-Stoff, den ich bei meinem Besuch in Arusha gekauft hatte, habe ich mir bei einem Schneider auf dem Markt eine Hose und eine Jacke schneidern lassen.
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Hose
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Jacke
So weit so gut, das waren die spannendsten Ereignisse der letzten Wochen. Hoffentlich dauert es bis zum nächsten Post nicht wieder solange.
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Bagamoyo und Arusha
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Um ein Land wirklich verstehen zu können, muss man verschiedene Orte bereist haben. Da ich die letzten eineinhalb Monate vor allem auf dem Lutheran Junior Seminary in Morogoro verbracht habe war es vor gut zwei Wochen nun soweit: ich würde endlich einen Tapetenwechsel bekommen.
Schwer bepackt mit allem Nötigen für eine 10 Tage Reise setzte ich mich also am 6.10. in den Landcruiser meiner Mentorin und machte mich mit ihr und vier weiteren Missionaren auf den Weg nach Bagamoyo.
Nach einer dreistündigen Fahrt durch das Flachland der Pwani-Region erreichten wir die Kleinstadt mit ca. 35000 Einwohnern. Sie liegt etwa 60 Kilometer nördlich von Dar Es Salaam an der Küste des indischen Ozeans, die Einheimischen leben größtenteils vom Fischfang und Touristen, die nicht nur von den wunderschönen Stränden, sondern auch vom reichen kulturellen Schatz der Stadt angezogen werden.
Der kleine Ort ist bekannt für viele Konzerte, Ausstellungen und ein eigenes Filmfestival, eine große einheimische Kunstszene, eine Universität und seine historischen Wurzeln.
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Moschee und Baobabbaum
Jahrhunderte lang wurde der Hafen von Bagamoyo von arabischen Sklavenhändlern als Knotenpunkt genutzt, Ruinen ihrer Bauten kann man noch immer sehen. Auch heute ist die Stadt noch stark islamisch geprägt.
Im Gegensatz dazu gingen in Bagamoyo in den 1860er Jahren auch die ersten europäischen Missionare an Land und errichteten die erste Kirche Ostafrikas, von der aus sich das Christentum rasend schnell verbreitete.
In Bagamoyo angekommen durfte ich nach langer Zeit endlich mal wieder einen Sonnenuntergang am Meer erleben, begrüßte die beiden Mitfreiwilligen, mit denen ich das Kinderprogramm übernehmen sollte und lernte unter den Teilnehmern der Konferenz einen Mann kennen, der vor über 40 Jahren zusammen mit meinem Vater im Internat in Moshi war.
Am Samstag fing dann die Kinderbetreuung an. Der erzählerische Rahmen war eine kindgerecht aufbereitete Nacherzählung des Lebens von Martin Luther, ganz passend zum diesjährigen 500. Reformationsjubiläum. Die Geschichte war in 5 Kapitel eingeteilt, die wir im Laufe der Woche mit den Kindern lesen, als Theater spielen und darüber reden wollten. Dies klappte die ersten paar Tage nicht so gut, da die Kinder lieber spielen wollten, dass eines der kleineren Kinder lieber zu seinen Eltern und alleine mit einem Betreuer (die Wahl fiel auf mich) spielen wollte, half auch nicht gerade. Doch die letzten drei Tage fanden die Kinder sogar Gefallen daran und machten eifrig mit.
Natürlich wollten wir aber auch nicht nur über Martin Luther reden. Deshalb luden wir Samstag und Montag einen lokalen Maler ein, um mit den Kids im Tingatinga- und im Massaistil zu malen, was echt super geklappt hat. Sonntags hielten wir einen kleinen Gottesdienst, hatten aber ansonsten frei und erkundeten die Stadt, inklusive ausgiebiger Shoppingtour (bedingt durch meine beiden Kinderbetreuungskolleginnen) und einem Besuch im Eiscafe.
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Alte Ruinen in Bagamoyo
Montags wollten wir nachmittags mit den Kindern eine Kirche besuchen und hatten dies auch am Tag zuvor beim Pfarrer angemeldet, der uns zusätzlich auch noch herumführen wollte. Mit den Kindern dort angekommen erwartete uns aber ein gerade zu Ende gehender Trauergottesdienst für einen 12 jährigen Jungen, der Pfarrer blieb verschwunden, weshalb wir lieber wieder ins Hotel zurück kehrten.
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Dienstags wollten wir mit den Kindern etwas größeres basteln, das sie auch mit nach Hause nehmen könnten. Dazu schnitten wir aus großem Karton stabile Vorlagen für mittelalterliche Ritterschilder aus, die die Kinder dann bemalten und selbst verzierten. Nachmittags fuhren wir dann mit bajajis zu einer anderen Lodge direkt am Meer, in deren Steinofen wir mit den Kindern Pizza backen konnten.
Mittwoch schlossen wir vormittags das Kinderbetreuungsprogramm mit ein paar kleinen Spielen gemütlich ab und hatten nachmittags frei. Da ich aber noch ein Busticket nach Arusha brauchte, machte ich mich mit Pfarrer Michael und einem Hotelmitarbeiter auf die Suche nach einem Bookingoffice.
Bagamoyo hat zwar einen Busbahnhof, dieser wird aber nur von daladalas aus der Region angefahren und verkauft keine Tickets für Fernreisebusse. Das „Büro“, auf das wir stattdessen verwiesen wurden, lag etwas außerhalb und war nicht viel mehr als ein offener Wellblechverschlag mit einem Schreibtisch. Als nächstes kam hinzu, dass der Angestellte uns für meine Fahrt kein physisches Ticket ausstellen, sondern nur eine SMS mit meinem Namen und meinem Sitzplatz schicken wollte.
Nach 90 minütiger Diskussion und Telefonaten mit verschiedenen Busgesellschaften kamen wir zu dem Kompromiss, dass er mein Ticket im Voraus bezahlen würde und ich ihm das Geld wiedergäbe, wenn ich im Bus sitze. Davon war der bemühte Verkäufer zwar nicht sonderlich begeistert, er willigte aber dennoch ein.
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Sonnenaufgang am Strand von Bagamoyo
Am Donnerstagmorgen reiste ich also gleich nach der Morgenandacht ab, da ich um 9 Uhr meinen Bus erwischen wollte. Dank einer kleinen Verspätung fuhr dieser erst um 11 Uhr bei mir vorbei und ich durfte noch zwei Stunden im Schatten eines Baumes Tansanen beim Schach spielen zu sehen.
Dafür wurde ich im Bus mit einem bequemen Sitz, einer guten Klimaanlage und kühlen Getränken, kleinen Snacks und einer Sitznachbarin, die gut Englisch konnte entschädigt.
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Aussicht während der Fahrt nach Arusha
Nach knapp 550 Kilometern und 10 Stunden Fahrzeit kam ich dann um 21 Uhr abends in Usa River an und wurde nach einer kurzen pikipiki-Fahrt im Usa River Rehabilitation Center von Helena empfangen.
Sie arbeitet dort in verschiedenen Abteilungen mit behinderten Schülern, in der Physiotherapie und mit Kindern mit Klumpfuß, wohin ich sie tags drauf auch begleiten durfte. Allerdings waren an diesem Freitag die Aufnahmegespräche für neue Schüler für das anstehende Schuljahr, weshalb ich den Großteil des Freitagvormittags damit verbrachte Helena beim Bewerbungsfotos schießen zuzuschauen.
Mittags traf ich mich dann mit Anne und Pauline zum Essen in einem nahegelegenen Tankstellenbistro. Die beiden arbeiten in einem Waisenhaus in Nkoaranga, das ca. 20 Minuten mit daladala und pikipiki von Usa River am Hang des Mount Meru (dem dritthöchsten Berg Tansanias) liegt. Dorthin begleitete ich sie dann auch für den Nachmittag.
Die Kinder dort sind zwischen wenigen Wochen und drei bis vier Jahren alt und brauchen damit nochmal ein bisschen mehr Aufmerksamkeit als meine Kindergartenkinder. Trotzdem waren sie nach einer Woche mit deutschen Kindern eine willkommene Abwechslung. Besonders schön war es, dass ich zum ersten Mal ein kleines Baby mit der Flasche füttern konnte.
Nach getaner Arbeit stieß dann Helena noch zu uns und wir verbrachten einen gemütlichen Abend in Anne und Paulines schönem geräumigen Haus, allerdings ohne Wasser.
Am nächsten Morgen machten wir uns mit kurzem Zwischenstopp in Usa River auf den Weg nach Arusha, wo wir den Tag verbringen wollten. An diesem Samstag war zufällig auch Nyerere Day, der Todestag des ersten tansanischen Präsidenten Julius K. Nyerere, der das Land seit der Vereinigung mit Sansibar von 1964 bis 1985 regierte. Daher waren auch einige Straßen gesperrt, weshalb es ein bisschen länger dauerte in die Stadt zu kommen.
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Eine Kreuzung in Arusha
Arusha ist die drittgrößte Stadt Tansanias mit ca. 2 Millionen Einwohnern in der Metropolregion und eines der Wirtschaftszentren des Landes, daher ist es auch infrastrukturell besser ausgebaut als Morogoro; dreispurige Straßen sind dort keine Seltenheit und es gibt sogar Ampeln (in Morogoro wurde gerade erst die erste Ampel gebaut).
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Mount Meru von Arusha aus gesehen
Zuerst mussten wir aber erst unser Hostel finden und uns dort mit den anderen Freiwilligen treffen, die extra für das Wochenende aus Moshi angereist waren. Danach begann unsere Stadterkundung, ich kaufte mir sicherheitshalber schon mal ein Busticket für die Rückreise am nächsten Tag und nach einem kurzen Snack mit Chips Mayai stürzten wir uns in das Getümmel des Marktes.
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Ein Stand auf dem Stoffmarkt
Natürlich mussten wir zuerst den Stoffmarkt besuchen, denn fast jeder von uns wollte sich einen typisch tansanischen Stoff, entweder leicht (kitambaa) oder schwerer und gewachst (kitenge), kaufen. Ich habe tatsächlich auch einen gefunden, der Verkäufer verlangte allerdings horrende Touristenpreise, weshalb es tatsächlich eine Viertelstunde dauerte, bis alle von uns einen einigermaßen fairen Preis ausgehandelt hatten. Dazu mussten wir an einem Punkt sogar damit drohen das Geschäft zu verlassen.
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Nach dem Markt teilten wir uns in Gruppen auf, um die Stadt weiter zu erkunden. Die meisten Sehenswürdigkeiten in Arusha sind in der Mitte von Kreisverkehren und gefühlt alles ist von Coca Cola gesponsert: das Stadion (von dem aus man einen guten Blick auf den Mount Meru hat), der berühmte Clocktower (mit Coca Cola-Ziffernblatt), der angeblich exakt in der Mitte der Entfernung zwischen Kairo und Kapstadt steht, die Kantine der Polizei und verschiedene Schulen. Außerdem sehenswert war das Denkmal für die Arusha-Deklaration, in der Julius Nyerere 1967 die Grundlagen für den tansanischen Sozialismus der 70er und 80er Jahre verkündete.
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In der Nähe des Clocktowers trafen wir zufällig einen alten Kenianer, der Ende der 70er in München seine Hoteliersausbildung gemacht hatte und auch fast 40 Jahre später noch super Deutsch sprach. Gerade wegen solcher Zufälle liebe ich es einfach mal planlos in einer neuen Stadt rumzulaufen.
Eine pikipiki-Fahrt zurück zum Hostel führte uns noch einmal fast quer durch die Stadt und zeigte, dass Arusha schon deutlich westlicher geprägt ist als andere tansanische Städte.
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Am nächsten Morgen musste ich dann nach einer langen Nacht schon um 4:45 Uhr ein Taxi zum Busbahnhof nehmen, denn mein Bus sollte schon um 6 Uhr fahren, laut Ticket sollte man aber schon um 5:30 Uhr da sein. Da Arusha den Ruf hat, nachts nicht ganz ungefährlich zu sein, vor allem für weiße, schwer bepackte Touristen wie mich, bestand mein Taxifahrer darauf noch extra mit mir zu warten und mich zu begleiten, bis ich im Bus saß.
Kaum hatte ich in meinem Sitz Platz genommen schlief ich auch schon ein und verpasste damit die ersten paar Stunden der Rückfahrt. Allgemein war der Sonntag ein sehr schlafreicher Tag, denn sobald ich um 16 Uhr in Morogoro am Seminary den Bus verließ und mich in meiner Wohnung angekommen nur 5 Minuten hinlegen wollte, schlief ich ein und wachte erst früh am Montagmorgen auf.
Montags freuten sich die Kindergartenkinder mich nach einer Woche Pause endlich wieder zu sehen. Nachmittags war ich dann zum Großeinkauf in der Stadt, um meine Vorräte wieder aufzufüllen und traf mich danach mit meinem Kollegen Samuel, da wir zusammen einen Stoff für Hemden finden und eine Hose für mich in Auftrag geben wollten.
Nach getaner Arbeit zeigte er mir auch noch einen etwas außerhalb vom Stadtzentrum gelegenen Markt, den mawenzi, auf dem vor allem Früchte und Gemüse verkauft werden. Den Markt kann ich jedem, der Morogoro besuchen möchte und frisches Obst und Gemüse mag, nur ans Herz legen, denn die Preise sind hier deutlich günstiger als auf dem Hauptmarkt im Stadtzentrum und die Auswahl größer. Dafür kann man auch den ca. 15 minütigen Fußweg vom Stadtzentrum getrost auf sich nehmen.
Dienstags fühlte ich mich dann erstmals so richtig schlecht, da die Schlappheit und Übelkeit aber nachmittags wieder weg waren, ging ich erst am Mittwoch zum Arzt und bekam die schon erwartete Diagnose: Malaria.
Somit musste ich Mittwoch, Donnerstag und Freitag fast ausschließlich im Bett verbringen, weshalb sich auch dieser Blogeintrag immer weiter nach hinten verschoben hat. Dank der richtigen Medikation bin ich aber heute (Samstag den 21.10) schon wieder auf einigermaßen fit. Aus meinem kleinen Ausfall habe ich gelernt, dass man sich vor allem auf Reisen vor Mücken schützen sollte, denn die Krankheit habe ich mir wohl in Bagamoyo eingefangen.
Abschließend kann ich sagen, dass die letzten zwei Wochen sehr erlebnisreich waren und ich viele neue Seiten von Tansania kennengelernt und auch mal gesehen habe, wie meine Mitfreiwilligen leben. Trotzdem ist es schön wieder daheim zu sein in good old Morogoro.
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Erste Schritte im Kindergarten
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Nach gut einem Monat in Tansania hat letzte Woche nun endlich mein Arbeitsleben angefangen, Montag stand mein erster Tag im Kindergarten an. Typisch deutsch bin ich extra früh aufgestanden, um schon um 7:30 Uhr am Kindergarten sein zu können, der zwar eigentlich erst um 8 Uhr anfängt, da ich aber nicht genau wusste, wann ich da sein sollte, wollte ich lieber auf Nummer sicher gehen.
Von den zwei Kindergartenlehrern war noch keiner da, empfangen wurde ich nur von ein paar aufgeregten Kindern, von deren Gerede ich aber leider nicht viel mehr als „Shikamoo“ (eine übliche Begrüßung für Ältere und ranghöher gestellte Personen) verstand.
Als einer der Lehrer kam, durfte ich mit ihm erst einmal den Gang vor den Kindergartenräumen fegen und ihn dann in den Unterricht begleiten. Die Kinder sind in zwei Gruppen, die watoto wadogo (die Jüngeren von 2 bis 4 Jahre) und die watoto wakubwa (die Älteren von 4 bis 6 Jahre) eingeteilt, deren Unterricht sich vom Anspruch her unterscheidet.
In der ersten Woche begleitete ich den Lehrer der größeren Kinder in den Unterricht. Auf dem Lehrplan stehen kusoma (Lesen), was bei den kleinen Kindern aus dem Lernen der einzelnen Buchstaben in Kiswahili und Englisch, bei den Älteren aus dem Lernen von Silben und einfachen Wörtern, besteht, hesabu (Rechnen), die Kleinen lernen hier die einzelnen Zahlen, die Größeren die Zahlen bis 100 und einfache Rechnungen, Siansy (eine einfache Form von Heimat- und Sachkunde) und Englisch.
Ein Tag im Kindergarten sieht für mich so aus: ich komme um ca. 7:40 Uhr an, fege den Gang und gehe mit einem Lehrer in den Unterricht. Von 8 Uhr bis 8:30 Uhr ist die erste Stunde, in der die Kinder einen Buchstaben, eine Zahl, Wörter oder eine Rechenart erst an der Tafel vorgemacht bekommen und dann durch Abschreiben ins Heft festigen sollen. Danach ist von 8:30 Uhr bis 9 Uhr Morgenandacht, diese wird entweder von einem Lehrer oder einem der angehenden Lehrer, die dafür kommen extra dazu kommen, gehalten. Dabei werden Kinderlieder gesungen, gebetet und eine Geschichte aus der Bibel erzählt.
Danach ist bis 10 Uhr die zweite Unterrichtsstunde, in der ein anderes Fach behandelt wird. Um 10 Uhr gibt es dann uji, eine Art Porridge aus Mehl, Zucker und Wasser, den Kinder und Lehrer aus Tassen trinken und der echt sättigend ist.
Von 10:30 bis 11 Uhr spielen die Kinder entweder oder schlafen (oder tun zumindest so), was von beiden passiert hängt davon ab, ob der Lehrer gerade Lust auf spielende, laute Kinder hat oder eben nicht. Während dieser halben Stunde trinken wir Lehrer noch chai oder Kaffee.
Die letzte Stunde besteht je nach Tag entweder aus einem der beiden Fächer, die alle Kinder zusammen haben (Englisch oder HSU),  es wird gesungen oder draußen oder mit Spielzeug gespielt.
Um 12 Uhr kommen dann wieder alle Kinder und Lehrer zusammen, es wird ein Abschiedslied gesungen und jedes Kind steht noch einmal auf, sagt auf Englisch seinen Namen und verabschiedet sich.
Die Kinder, die in der Nachbarschaft wohnen laufen eigenständig nach Hause, die restlichen werden von ihren Eltern mit dem pikipiki (Motorrad) abgeholt oder wir bringen sie zum daladala (Bus), mit dem sie dann alleine nach Hause fahren.
Wie ihr seht hat der Kindergarten hier praktisch nichts mit einem deutschen Kindergarten zutun, er ist vor allem auf die Vorbereitung der Grundschule ausgelegt. Dabei wird jede neue gelernte Zahl, Vokabel oder Rechenart drei Unterrichtsstunden hintereinander wiederholt, bevor man zum nächsten Thema übergeht.
Dieses Auswendiglernen hat nicht unbedingt bei jedem Erfolg, als Vorbereitung auf die Anforderungen der Grundschule ist es aber vielleicht gar nicht so schlecht. Mit einem anderen Vorurteil muss ich allerdings aufräumen, geschlagen wird hier (meiner Erfahrung nach) keiner, allerdings kriegen die Kinder teilweise Strafen, wenn sie sich im Unterricht daneben benehmen. So müssen diese Kinder z.B. eine halbe Stunde mit den Armen über dem Kopf ausgestreckt ruhig stehen oder während dem Spielen alleine draußen vor der Tür sitzen.
Außerdem auffällig ist der extreme Respekt, den die Kinder vor den Lehrern haben. Wenn kein Lehrer im Raum ist, reden die Kinder laut, singen vor sich hin oder spielen miteinander, sobald aber ein Lehrer im Raum ist werden sie still. Daher waren die Kinder in den ersten zwei Tagen hier mir gegenüber auch sehr schüchtern, da sie mich noch nicht einschätzen konnten, mittlerweile sind sie aber mit mir warm geworden, auch weil sie wissen, dass sie bei mir mehr Quatsch machen kann und ich mit ihnen spiele, oder sie auch mal auf den Arm nehme.
Um meine Kiswahilifähigkeiten zu verbessern versuche ich im Kindergarten so viel wie möglich Kiswahili zu sprechen und nehme immer ein Wörterbuch und ein Heft für neue Vokabeln mit. Wenn ich ein Wort brauche, dass ich nicht kenne, oder jemand im Gespräch mit mir eins verwendet, schaue ich es einfach nach oder frage einen meiner Kollegen.
Leider sprechen sowohl die Kinder als auch einige der anzugehenden Kindergärtner, die hier manchmal vorbeischauen, sehr schnell, bei den Kindern kommt oft noch Nuscheln oder undeutliche Aussprache hinzu, weshalb ich vor allem diesen Montag und Dienstag sehr frustriert war, da die Kinder die ganze Zeit auf mich eingeredet haben, aber ich leider keine Wörter verstehen konnte.
Nach Feierabend um 12 Uhr mache ich an manchen erst einmal einen Mittagsschlaf und lerne danach Vokabeln oder entspanne. Letzten Mittwoch waren wir abends im Dragonaires, einem Restaurant in der Nähe Billard spielen und haben Fußball geschaut, da eine der Sprachschülerinnen ihren letzten Abend hatte, Freitags waren wir dann nochmal dort.
Samstag habe ich meinem Kollegen, der auch in der Sonntagsschule mithilft bei den Proben für den folgenden Tag geholfen, denn am Sonntag war der Tag der Kinder. Er begann um 8:30 Uhr mit einem Gottesdienst, der sogar von der Kirche in die größere Assembly Hall der Schule verlegt wurde, und wurde von zwei zehnjährigen Kindern angeleitet.
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Der Chor der Sonntagsschule
Neben den verschiedenen Liedern und einer Predigt mit Anspiel trat eben auch der Chor der Sonntagsschule und andere Chöre auf. Nach dem Ende des Gottesdienstes um 11 Uhr spielten wir mit den Kindern, um dann um 12 Uhr das Programm mit den Kindern fortzusetzen. Dazu waren mehrere Ehrengäste eingeladen, die allerdings das Programm bis zum Essen nicht ganz füllen konnten, weshalb die Sonntagsschullehrer einspringen mussten.
Interessant finde ich, dass bei Kindergruppe auch muslimische Kinder teilnehmen, die zum Großteil zu den begeistertsten und enthusiastischsten Mitgliedern gehören.
Abends war ich dann mit dem deutschen Pfarrer Michael und seinem Mitbewohner, einem jungen Massai, der gerade die Secondary School nachholt, im Umland des Seminarys unterwegs. Dabei sind wir zwei jungen Massaihirten begegnet, die mit ihren Kühen in vier Tagen von Lugala (ca 300 Kilometer von hier entfernt und auf der anderen Seite der Uluguru Mountains) nach Morogoro gewandert sind. Hier wollten sie mit ihren Kühen nun die Autobahn überqueren, was sich gar nicht so leicht gestaltete.
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Massai überqueren die Autobahn
Beim Abendessen erfuhr ich dann einiges über die Massaikultur, vor allem über ihre Haltung zum Christentum und zu Medizinmännern, dazu aber ein anderes Mal mehr.
Am Montag war ich dann mit Michael für das anstehende Mitarbeiterseminar in Bagamoyo Materialien einkaufen. Dabei habe ich zum ersten Mal eine der besten tansanischen Spezialitäten probiert:
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Chips Mayai, Pommes mit Eiern und Fleisch angebraten und mit einer Chillisauce serviert. Gegessen habe ich das ganze aus einer Plastiktüte mit zwei Zahnstochern, um das richtige tansanische Streetfoodfeeling zu bekommen.
Am Freitag geht es nun also nach Bagamoyo, wo ich zusammen mit zwei Mädels die Kinderbetreuung übernehmen werde. Dazu aber dann nächste Woche mehr.
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Berge, Ziegen und vieles mehr
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Diese Woche ist viel passiert.
Am Samstag waren wir zum zweiten Mal auf dem Massaimarkt, diesmal mit der großen Voluntärgruppe. Diesmal waren noch mehr Kühe und Ziegen da, besonders beeindruckend waren einige Bullen mit riesigen Hörnern. Im Gegenzug waren die Massai von Helena beeindruckt, die mit ihren 1,93m selbst für die eher großen Massai groß ist.
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Bullen mit Riesenhörnern
Als wir beim Ziegenteil des Marktes waren, kam plötzlich ein starker Wind auf und auf einmal stand die ganze Gruppe in einer Windhose, die über den Markt zog und Menschen und Tiere aufscheuchte, den Sand hatte ich noch abends in der Kleidung.
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Die Windhose
Auf dem Rückweg vom Markt hatte unser Bus eine Reifenpanne, trotz freundlicher Hilfe beim Reifenwechsel kochten wir eine halbe Stunde in der Mittagshitze.
Am Sonntag waren wir wieder schwimmen, die Abkühlung ist vor allem jetzt, wo es tagsüber immer heißer wird, immer willkommen.
Montags ging es dann mit dem Unterricht weiter, mir ging es aber plötzlich schlecht und ich hatte die typischen Malariasymptome mit Übelkeit, Schlappheit und Gliederschmerzen, also sind wir abends mit mehreren anderen Voluntären und meiner Mentorin in ein kleines Krankenhaus gefahren und Tests gemacht.
Anscheinend hatte ich einen Infekt, den ich mit verschiedenen Antibiotika behandeln sollte, mittlerweile geht es mir aber wieder gut.
Dienstag fing dann der große Regen an, davor hatte es in über drei Wochen, die ich jetzt hier bin, nur zweimal ganz kurz geregnet. Besonders Mittwoch war es so, dass es mal kurz trocken war, dann aber aus dem Nichts aus allen Rohren geschüttet hat. Zusätzlich zum Regen war auch die Luft noch drückend schwül, nur abends hat es ein bisschen abgekühlt. So hab ich Dienstag und Mittwoch schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf die Regenzeit bekommen, die Mitte Oktober anfangen soll.
Donnerstag sind wir zur „Morning Sight“ gewandert, einem alten Missionarshaus aus der deutschen Kolonialzeit, das in den Uluguru Mountains gelegen sind. Nach einer fünfzehnminütigen Fahrt begann unser Aufstieg, der anstrengender als gedacht war. Teilweise musste man fast klettern und die schwüle Luft drückte auch ganz schön auf den Kreislauf. Nach fast drei Stunden waren wir dann am Ziel angekommen, wo wir für unsere Anstrengungen mit einem Lunch bei wunderschöner Aussicht entlohnt wurden.
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Aussicht von der “Morning Sight”
Erstaunlich fand ich, dass auch oben in den Bergen viele Menschen in kleinen Siedlungen und Dörfern leben, komplett mit Schulen und Läden. Sie leben vor allem von Landwirtschaft, die sie auf Terassen ähnlichen Feldern an den Hängen der Berge betreiben. Krass ist auch, wie hoch und auf was für steilen Wegen hier noch mit Motorrädern gefahren und Sachen transportiert werden.
Freitag war der letzte Tag des Sprachkurses und wir hatten eine mündliche Prüfung, die schwerer als gedacht war. Zur Feier des Tages wurde eine Ziege gekauft und dann kurz vor dem Mittagessen neben der Küche der Sprachschule geschlachtet. Das war für mich eine neue Erfahrung, da ich bisher noch nie die Gelegenheit hatte sowas zu sehen, es aber wichtig finde zu wissen, wo mein Essen herkommt.
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Die Ziege wird ausgenommen
Nach dem Mittagessen wurde die Ziege dann auseinander genommen, mit Knoblauch, Essig, Curry und Ingwer gewürzt und auf große Stöcke aufgespießt am Lagerfeuer geröstet.
Die Abschlussfeier war schön, da alle Sprachschüler und Lehrer zusammen gegessen haben, wir feierlich die Zertifikate überreich bekamen und einen gemütlichen letzten Abend mit Musik (und ein wenig Wein) zusammen verbracht haben.
Samstagmorgen sind dann die meisten der Voluntäre abgereist, sowohl nach Norden Richtung Arusha und Moshi als auch nach Süden Richtung Iringa und Mbeya. Viele von ihnen waren noch gar nicht an ihren Einsatzstellen und dementsprechend groß war die Aufregung und Spannung, wie denn ihre ganz unterschiedlichen Stellen aussehen würden.
Am Nachmittag sind die verbliebenen Voluntäre und ich zum letzten Einkaufen nochmal in die Stadt gefahren. Nach getaner Arbeit und einem kleinen Snack bei Ricky’s Bistro wollten Matze und ich mit dem Daladala wieder stadtauswärts gefahren.
Da wir noch nie auf diesem Wege zurückgefahren sind und sonst immer ein Bajaji nehmen, wollten wir uns an der Zentralen Bushaltestelle durchfragen und wurde auch in den vermeintlich richtigen Bus gesetzt. Da dieser VW-Bus noch kleiner als ein Daladala und mit Leuten gefüllt war, die uns fragend und belustigst anschauten, hätten wir uns denken können, dass wir im falschen Bus saßen, der natürlich genau in die falsche Richtung fuhr.
Durch die Sprachbarriere konnten wir leider weder dem Conductor noch dem Fahrer mitteilen, dass wir raus wollen und konnten leider erst den Bus verlassen, als der erste Fahrgast ausstieg.
Nun fanden wir uns am Rande einer großen Straße stadtauswärts wieder und hatten keine Ahnung, wohin wir gehen mussten. Zum Glück konnten wir uns durch fragen und haben zwei Pikifahrer gefunden, die uns mitnahmen. Das einer von ihnen im Vorbeifahren einer Frau voll an die Brüste gelangt hatte, ließ in uns die Ungewissheit, ob wir unversehrt ankommen würden, wachsen.
Am Fernbusterminal, unserem eigentlichen Ziel, angekommen, wollten wir ein Daladala stadtauswärts zum Seminary nehmen. Leider waren diese alle voll, zum Glück entdeckten wir in einem aber meinen Lehrer, der ausstieg und einen Bekannten traf, der uns mit dem Auto zurück mitnahm.
Heute (Sonntag) morgen sind dann die letzten Voluntäre vom Sprachkurs abgereist und es ist wieder Ruhe auf dem Lutheran Junior Seminary eingekehrt. Den Ruhetag habe ich heute genutzt um zu waschen, Blog zu schreiben und Vokabeln zu lernen, bevor ich dann morgen meine Arbeit anfange.
Jetzt wo alle weg sind, wird einem erst so richtig klar, dass man hier ein Jahr alleine lebt. Wie ich damit zurecht komme wird sich noch zeigen.
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Sprachkurs und Radel
Übers Wochenende sind endlich die anderen Freiwilligen zum zweiwöchigen Sprachkurs hier angekommen. Neben meinen Mitfreiwilligen von MEW sind auch Voluntäre vom Berliner und Leipziger Missionswerk, der Diakonie Baden-Württemberg und der Nordkirche dabei, das Seminary wird jetzt also von insgesamt 28 Deutschen belagert.
Am Samstag und Sonntag habe ich den Neuankömmlingen gleich mal die wichtigsten Orte in Morogoro gezeigt und mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Nur auf die Frage, welche Sehenswürdigkeiten es in Morogoro denn gäbe, wusste ich nicht so recht zu antworten, denn die Innenstadt besteht nun mal zum Großteil aus Geschäften, der Post und dem Markt.
Am Montag fing dann der Sprachkurs auch für mich offiziell an. Mithilfe eines Tests wurden wir in Anfänger und Fortgeschrittene eingeteilt, da ich ja aber davor schon eineinhalb Wochen Unterricht hatte bekomme ich nun weiterhin Einzelunterricht mit meinem gewohnten Lehrer. Mittlerweile kann ich schon ein bisschen sprechen und mach genügend Fortschritte, daher ist es auch nicht so schlimm, dass dank Lehrermangel die Hälfte der Unterrichtszeit eine Gruppe von Anfängern dabei ist und ich daher auch noch die Basics mit wiederhole.
Da bald die Regenzeit und damit der „Frühling“ anfängt, wird es diese Woche von Tag zu Tag heißer, weshalb die Mittagspause nicht anders als im Haus bei einem Mittagsnickerchen auszuhalten ist und wir erst am Abend Volleyball spielen können.
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Am Donnerstag hab ich mir dann endlich ein Fahrrad gekauft. Für 60€ bekommt man hier ein Hollandrad in gutem Zustand, allerdings ohne Licht oder Klingel. Im hektischen Stadtverkehr damit zu fahren hab ich mich nicht auf Anhieb getraut, daher haben wir das gute Stück hinten auf dem Bajaji zurück transportiert. Blöderweise ist dieses auf dem letzten Drittel der Strecke abgestorben, weshalb ich den Rest geradelt bin, während der Fahrer den Schaden behoben und die anderen nach Hause gebracht hat.
Viel mehr gibt’s im Moment nicht zu berichten. Es ist auf jeden Fall sehr schön mal ein paar Leute hier zu haben, die ähnliche aber auch ganz andere Erfahrungen bisher hier gemacht haben.
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Die Schnupperwoche
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Meine zweite Woche in Morogoro begann mit einer weiten Reise. Noch ein wenig schlaftrunken bestiegen wir (die Sprachschüler) mit einigen Lehrern der Sprachschule ein gemietetes daladala und machten uns durch die aufkommende Hitze auf den Weg.
Nach ca. einer Stunde erreichten wir unser Ziel, einen Massaimarkt, auf dem vor allem Kühe und Ziegen, aber auch die Massai-typischen Gewänder und andere lokale Spezialitäten verkauft werden.
Da mein Lehrer selbst Massai ist hatten wir auch gleich einen Experten für Infos aus erster Hand mit dabei. Er erzählte uns, dass die Massai im Zuge der Modernisierung nicht mehr nur von ihren Kühen leben können und daher diese Märkte veranstalten, um ihren größten Reichtum an Großmetzgereien aus dem ganzen Land zu verkaufen.
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Der Massaimarkt
Die Kühe der Massai sind mit unseren Milchkühen kaum vergleichbar. Sie sehen ziemlich ausgemergelt aus und haben, vergleichbar mit einem Dromedar, einen Höcker auf dem Rücken. Auch ihr Fleisch ist zäher als normales Rindfleisch.
Am Montag startete dann meine „Schnupperwoche“, bei der ich jeden Tag in einem anderen Department des Seminarys vorbeischauen sollte. Dazu war ich als erstes beim Leiter der Leadership School, in der angehende Religionspädagogen und Kindergartenlehrer ausgebildet werden. Er erzählte mir einiges über die Geschichte und Struktur der Schule, zeigte mir die Räumlichkeiten und stellte mich den Schülern vor.
Dienstags war ich beim Leiter der Sprachschule, das Treffen war aber kurz und knackig, er hat mir mitgegeben, dass ich für die neuen Sprachschüler ein Ansprechpartner sein soll.
Mittwochs war ich beim Pfarrer der Kirchengemeinde des Seminarys, die neben mehreren Chören auch Jugendgruppen und eine Fußballmannschaft betreibt. Wenn ich ein bisschen besser Kiswahili kann, will ich einem der Chöre beitreten.
Am Donnerstag habe ich dann endlich meinen neuen Arbeitsplatz, den Kindergarten, von innen gesehen. Leider haben die Kinder diese und die kommende Woche Ferien, weshalb ich mir nur die leere Klassenräume und den Stundenplan der Kinder anschauen konnte. Zum Kindergarten erzähl ich in einem späteren Post mehr.
Freitags war ich beim Schulleiter der Secondary School. Deren Schüler haben diese Woche ihre Midtermklausuren, bevor sie dann nächste Woche Ferien haben, daher gab es leider auch in der Schule nicht viel mehr zu sehen als leere Klassenräume und konzentriert schreibende Schüler.
Ansonsten hatte ich weiter Einzelunterricht für Kiswahili und mache große Fortschritte, mittlerweile versteh ich in Gesprächen anderer zumindest so ein bisschen worum es grob geht…
Wir waren öfter in der Stadt und mittlerweile kenn ich mich schon relativ gut aus und kann sogar selbst ein Bajaji bestellen :D
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Bajajifahrt von Morogoro zum Seminary
Soweit bis hier, nächsten Freitag gibt’s mehr, denn am Montag (also heute) fängt der Sprachkurs an.
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Die Anreise und erste Woche
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Behörden erledigen Dinge immer auf den letzten Drücker, wenn man etwas von ihnen möchte. Das ist nicht nur in good ol‘ Germany so, sondern auch in Tansania. Und so kam es, dass die für die Einreise benötigten Unterlagen erst zwei Stunden vor der Deadline am Mittwoch bei uns ankamen. Dazu aber später mehr.
Am Freitag den 25.8 war es also so weit: in aller Herrgottsfrüh mussten wir zum Flughafen fahren und waren so schon um 5:15 Uhr da. Dort traf ich die beiden anderen Tansaniafreiwilligen von MEW aus dem Großraum München, und nach einem kurzen, aber herzlichen Abschied passierten wir die Sicherheitskontrollen (wo mir mein Deo abgenommen wurde und ich ein neues für 8.50€ (!) kaufen durfte) und bestiegen unseren ersten Flieger.
Da wir KLM flogen und die niederländische Hauptstadt nunmal der Dreh- und Angelpunkt des europäischen Flugverkehrs ist, ging dieser nach Amsterdam-Schiphol, wo wir vier der anderen Freiwilligen trafen und nach kurzer Wartezeit unseren nächsten, deutlich längeren Flug antraten.
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Irgendwo über der Küste Nordafrikas
Durch ein schweigsames britisches Ehepaar von meinen Mitfreiwilligen räumlich getrennt, verbrachte ich den etwa siebeneinhalb stündigen Flug zum Kilimanjaro Airport damit, „Logan“ zu schauen (sehr zu empfehlen, auch für Nicht-Fans der Marvel-Filme), Musik zu hören und aus dem Fenster die Alpen, das Mittelmeer und die Sahara zu betrachten.
Vom Kilimanjaro habe ich leider nichts gesehen, da bei unserer Ankunft um ca. 19:30 Ortszeit draußen schon tiefschwarze Nacht herrschte. Hier musste ich mich von meinen Mitfreiwilligen verabschieden, denn alle von ihnen arbeiten in der Gegend um Arusha und Moshi.
Nach einer weiteren Stunde Flug erblickte ich dann die hellen Lichter Daressalams. Mit dem ausgedruckten Resident- und Work Permit, auf das ich so bange gewartet hatte, durfte ich nicht einreisen, also musste ich ein Touristenvisum kaufen, was erstaunlich schnell ging. Nach kurzem Warten auf mein Gepäck tauschte ich Geld um und wurde von meiner Taxifahrerin Stellah in Empfang genommen.
Auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel sah Daressalam nicht großartig anders aus als viele andere Großstädte in Europa, die Straßen waren aber erstaunlich leer, es fehlte irgendwie die Energie, die wochenends die Luft unserer Städte erfüllt.
Am Hotel angekommen, einem kleinen zweistöckigen Gebäude zwischen zwei großen Gebäuden, wurde ich von Esther, meiner Vorgängerin begrüßt. Sie reist mit ihrer Familie nach dem Ende ihres Freiwilligendienstes in Tansania rum und machte nun einen Zwischenstopp in Daressalam.
Totmüde und aufgeregt fiel ich ins Bett und schlief trotz der lauten Musik zweier angrenzender Bars schnell ein.
Am nächsten Tag ging es nach einem Frühstück mit Esther und ihrer Familie schon weiter zur letzten Etappe der Reise. Stellah holte mich ab und brachte mich zum Daressalamer Busbahnhof. Dieser ist im Prinzip ein großer staubiger Platz mit vielen Verkaufsständen und noch mehr Bussen, die jede größere Ortschaft Tansanias und der Nachbarländer anfahren.
Sofort nachdem wir aus dem Taxi ausgestiegen waren, wurden wir von jungen Männern umschwärmt, die uns beim Gepäcktransport helfen wollten. Meine Bekundigungen, wir bräuchten keine Hilfe beim Tragen wurden interessanterweise als Verhandlungstaktik aufgenommen, so dass die Träger ihren Preis von 5 US-Dollar auf 3000 Schilling (1,12€) senkten. So eine Summe war ich dann doch bereit auszugeben.
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Busbahnhof Daressalam
Stellah erklärte dem Busfahrer, wo er mich absetzen sollte, ich verabschiedete mich von ihr und nach 40 Minuten Wartezeit fuhr der Bus dann endlich los. Die Fahrt verbrachte ich damit, meine vorbeiziehende Wahlheimat für die nächsten 12 Monate aus dem Fenster zu beobachten. So ganz hatte ich das auch 12 Stunden, nachdem ich aus dem Flieger gestiegen war, immer noch nicht realisiert. Einzige andere Ablenkung waren tansanische Musikvideos, die im Bus gezeigt wurden und teilweise aufgrund ihrer, aus europäischer Sicht, absurden Situationen sehr amüsant waren.
Als der Bus schließlich am Seminary kurz links ranfuhr, wurde ich in der Mittagshitze vom Hausmeister der Sprachschule in Empfang genommen und erst einmal zum Mittagessen gebracht. Danach zeigte er mir meine Wohnung, bestehend aus einem Wohnzimmer/Eingangsbereich/Küche, einem Schlafzimmer und dem Badezimmer, und führte mich über das Seminary.
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Das Gelände des Junior Seminarys ist riesig, es beherbergt die Sprachschule, inklusive 5 Wohnblocks und Dinning Hall, einen Kindergarten, eine Secondary School (vergleichbar mit unserem Gymnasium), eine Leadership School (hier werden Kindergartenlehrer, Pfarrer etc ausgebildet) und eine Kirchengemeinde.
Nachdem ich meine Koffer ausgepackt und meine Wohnung einigermaßen eingerichtet hatte, stellte sich mir der Leiter der Leadership School vor, der mir etwas über die Geschichte des Seminarys erzählte und mich einlud, am nächsten Morgen den englischen Gottesdienst zu besuchen und mich vorzustellen.
Am Sonntag Morgen besuchte ich also zusammen mit drei anderen deutschen Freiwilligen, die zurzeit zum Sprachkurs hier sind, den englischen Gottesdienst. Ein großer Teil dieses Gottesdienstes wird vom Schulchor begleitet, der unglaublich schön singt. Auch beim Rest sind Schüler und Lehrer involviert, so wurde die Predigt von einer Lehrerin gehalten und die Abkündigungen von einer Schülerin verlesen. Diese war allerdings so leise, dass ich ihre Aufforderung mich vorzustellen nicht hörte und dies erst mitbekam, als alle Augen auf mich gerichtet waren.
Ein auffallender Unterschied zu deutschen Gottesdiensten war das Engagment der Gemeinde. Die Kirche war fast komplett voll, alle haben laut mitgesungen und fast jeder der Schüler etwas in die Kollekte gegeben. Das Abendmahl ging erstaunlich schnell, da die Besucher reihenweise nach vorne gingen und statt einem Kelch kleine Stamperlgläser erhielten.
Nach dem Gottesdienst fuhren wir nach Morogoro, um Mittagessen zu gehen. Die Busse hier heißen Daladala und sind etwas größer als ein VW-Bus. Sie fahren feste Routen aber nicht nach einem festen Fahrplan, wenn man einsteigen möchte zeigt man dies einem vorbeifahrenden Daladala einfach mit der Hand an, der conductor, der meist halb aus dem Seitenfenster raushängt, gibt dem Fahrer ein Klopfzeichen, dass er anhalten soll und man steigt zu.
Die Fahrt kostet nur 400 Schilling (ca 15 Cent), dafür mussten wir zumindest diesmal so gedrängt darin stehen, dass ich aufgrund der geringen Höhe meinen Kopf einziehen musste, meine Knie nicht durchstrecken konnte und auf zwei verschiedenen Paar Füßen stand.
Wir aßen in einem internationalen Hotel Lunch, komischerweise gab es zu allem, selbst zu meinem Chicken Tandori, Pommes dazu.
Nachmittags habe ich dann Ingrid Walz, meine Mentorin kennengelernt, mit der ich das Programm für die folgenden beiden Wochen geplant habe. Ingrid wohnt schon seit einigen Jahren hier am Seminary, ich bin der sechste Freiwillige den sie betreut, daher hatte sie viele wertvolle Tipps und Ratschläge.
Montag und Dienstag war ich dann mit meinem Lehrer in Morogoro, um eine SIM-Karte für mich zu besorgen, Lebensmittel zu besorgen und die verschiedenen Routen und Verkehrsmittel zur und in der Stadt kennenzulernen.
Der Stadtkern von Morogoro ist im Verhältnis zum Rest der Stadt nicht besonders groß, er beschränkt sich auf ein paar Plätze, Blocks mit Geschäften und Straßenständen und zwei große Kreisverkehre. Trotzdem findet hier alles was man braucht Platz. Viele Verkäufer, vor allem Handwerker, haben garkeine richtigen Läden sondern Stände am Straßenrand, wo sie unter freiem Himmel, im Schatten eines Baumes oder eines kleinen Pavilions arbeiten und verkaufen. So kommt es öfter vor, dass man im Vorbeifahren eine große Ansammlung Sessel, Betten oder Fahrräder am Straßenrand sieht, aber erst auf zweiten Blick den Verkäufer entdeckt.
Mittwoch bis Freitag habe ich dann Einzelunterricht in Kiswahili erhalten. Die Stunden gehen hier von 8 bis 10, nach einer kleinen Teepause, dem chai, geht es dann bis zum Lunch um 12 Uhr weiter. Die Mittagspause endet um 14:30 Uhr, die letzte Unterrichtsstunde geht dann bis 16 Uhr, wonach es noch einmal chai gibt.
Nachdem ich zu Wochenbeginn schon Lebensmittel eingekauft hatte, habe ich diese Woche nur noch Mittags in der Sprachschule gegessen, Frühstück und Abendessen habe ich mit frischer Milch vom Seminary, Kaffee und Spagetthi mit Tomatensauce gut, wenn auch nicht besonders abwechslungsreich, selbst bestritten.
Heute ist ein muslimischer Feiertag, daher entfällt der Nachmittagsunterricht und wir gehen in einem Hotel schwimmen.
Soweit zu meiner Anreise und der ersten Woche am Lutheran Junior Seminary Morogoro. Ich fühle mich hier sehr wohl und bin schon gespannt, was die nächste Woche bringt.
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Eine Woche noch
7 Tage dauert es noch, dann werde ich (hoffentlich) an einem Freitagmorgen um 4 Uhr aufstehen, um gegen 7 Uhr in München in den Flieger zu steigen. Meine Vorbereitungen mit Impfungen, Vorbereitungsseminaren und zahlreichen Sachen, die noch gekauft oder erledigt werden mussten (besonders die ganzen Bankangelegenheiten...), sind zum Glück so weit erledigt.
Nun habe ich noch ein wenig Leerlauf, schaue, dass ich mich gebührend von allen verabschiede, und hoffe, dass unsere Einreisepapiere noch rechtzeitig kommen, damit wir auch tatsächlich am 25.8. fliegen können.
Heute werde ich das erste Mal “Testpacken”, damit ich am Donnerstagabend nicht böse überrascht werde. Da wir aber 46 kg auf zwei Gepäckstücke verteilt mitnehmen dürfen, mache ich mir darum keine Sorgen.
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