Heh, man sollte hier wirklich nichts Lehrreiches oder Interessantes erwarten. Aber vielleicht findet es ja irgendwer aus irgendeinem Grund so dumm, dass er oder sie es mag.
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"Bla, bla, bla - abgedroschene Gesellschaftskritik”
Ich habe kein Interesse daran, zu leben. Versteht mich nicht falsch: das heißt nicht, dass ich sterben will.
Das Problem liegt eher darin, dass das Leben anstrengend ist. Besonders im Kapitalismus und einer Leistungsgesellschaft wie dieser fühle ich mich einfach nicht wohl.
Ich soll also 5-6 Tage in der Woche jeweils ca. 8 Stunden arbeiten, um mein Überleben zu sichern; ich muss für Nahrung, ein Dach über dem Kopf, medizinische Versorgung, Fortbewegungsmöglichkeiten, angenehme Raumtempertaturen, Lampen und eine Zukunftsabsicherung zahlen? Dafür muss ich mich 85% meiner Lebzeit zu einem Sklaven der Gesellschaft degradieren? Nur um letztendlich keine Zeit und kein Geld für meine Hobbies und Interessen zu haben?
Dazu kommt, dass ich, um diesen Punkt überhaupt erst zu erreichen, in einem kompetitiven Ausschlussverfahren eines konservativen, sexistischen, ignoranten System ausgelost werde?
(Dog-eat-dog)
Wofür? Was bringt mir all diese Anstrengung, all diese vergeudete, von oberflächlichen und materialistischen Motivationen geprägte Zeit, wenn ich meine komplette, ohnehin bereits eingeschränkte Energie in diesem Prozess verliere?
Ich habe weder das Bedürfnis noch den Antrieb an solch einer Gesellschaft, an solch einem Leben teilzuhaben. Ehrlich gesagt möchte ich eigentlich nur existieren.
Leben? Leben ist mir zu frustrierend, aufwendig und anstrengend. Ich habe kein Interesse daran, zu leben. Sorry.
(Sanageyama)
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Begegnung
Während ich im Gras neben dir sitze und den Briefumschlag auf meinem Schoß liegen habe, wird es mir klar. Bienen und Hummeln schwirren um mich herum, setzen sich auf die Blumen neben dir und verschwinden im Licht der untergehenden Sonne. Ihr Brummen ist ein Kontrast zu der ruhigen Musik, die aus den Kopfhörern um meinen Hals schallt. Ich erzähle dir leise von dem, was vor mir liegt und was ich noch erreichen möchte. Der Wind legt sich angenehm um meinen entspannten Körper. In meinen Fingern liegt Papier, auf welches ich mit liebevollen Augen schaue. Ich bin mir sicher, du siehst meinen Blick. Ein kleiner schwarzer Käfer krabbelt von einem Löwenzahn neben dir auf mein Knie. Ich lasse ihn auf das Papier klettern und lächle. Ich frage dich, ob du erwartet hast, dass ich so weit komme und ob du stolz auf mich bist und erneut weht Wind durch das Gras, die Büsche und die Bäume, die uns umgeben. Meine Augen verfolgen eine Biene, die in Richtung Feld fliegt und sage dir, dass ich froh bin, endlich wieder bei dir zu sein, so selten ich auch bei dir sitze. Ich weiß, dass du es mir nicht übel nimmst. Du hast mitbekommen, wie schwer die leichtesten Dinge für mich sind. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte dir mehr zeigen und mehr erzählen, was mir passiert und woran ich arbeite. Es ist leider nicht mehr, aber ich sehe dein stolzes Grinsen vor mir, welches du mir früher zeigtest, wenn ich die normalsten Sachen tat. Ich bedanke mich ein weiteres Mal für deine Geduld, Liebe und Unterstützung. Für alles, was du mir beigebracht hast. Ohne dich wäre ich jetzt nicht hier. Ein paar Meter von uns entfernt läuft eine Katze durch das Gras. Ich versuche sie herzulocken, doch sie guckt mich nur kurz an und kommt nicht weiter von ihrem Weg ab. Meine Playlist beginnt von vorne und die Katze verschwindet aus meinem Blickfeld. Mittlerweile höre ich auch die Vögel und den Uhu. Vorsichtig packe ich die Zettel zurück in den Briefumschlag und setze mich bequemer hin. Ich werde mir mehr Mühe geben ist, was ich dir verspreche und der Wind begrüßt mich erneut. Mein Blick fällt auf dich und der Briefumschlag liegt auf meinem Schoß. Eine Hummel fliegt neben dich auf eine Blume. Mir wird bewusst, dass du mittlerweile länger tot bist, als du in meinem Leben anwesend warst.
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02:32-03:07
Es ist halb drei nachts und ich hatte gerade einen kompletten mentalen Breakdown, lol. Seit anderthalb Stunden denke ich an dich. Davor habe ich mich abgelenkt und gelesen. Und davor habe ich auch an dich gedacht. Meine Gedanken machen mir oft Angst. Ich war nie der Typ, zu viel nachzudenken, zu überdenken, habe Gedanken einfach abgetan. Eher aus reiner Intuition gehandelt. In letzter Zeit fällt mir das immer schwerer. Die Stunden, die ich auf Social Media verbracht habe, um zu verdrängen, zu fühlen, zu lachen, während ich Ängste und Probleme in den Hintergrund schob - und ich wusste genau, sie sind alle noch da und lauerten nur -, bekomme ich nie wieder zurück. Ich wollte mich öfter meinen Gedanken stellen. Will es immer noch. Du meintest, ich sollte es. Ich versuche es.
Manchmal.
Heute Nacht war einer dieser Momente. Obwohl. Zugegeben, ich habe in den anderthalb Stunden mehrmals probiert, die Reise woandershin zu lenken. Aber die Stimme in meinem Kopf verschwand einfach nicht. An manchen Stellen wollte ich es auch nicht. Und dann wieder doch. Man finde da mal die Muster.
Wie auch immer. Nach anderthalb Stunden knipste ich das Licht wieder an. Und gab irgendwie auf. Oder das genaue Gegenteil. Wer weiß. Links neben mir in meinem Nachtschrank lag unter ein paar Socken der Briefumschlag. Ich hatte ihn lange nicht mehr in der Hand. Bevor ich danach griff, dachte ich nach, was mich darin erwarten würde. Ich hatte den Brief natürlich mehrmals gelesen. Oft, wenn es mir nicht gut ging. Im Groben wusste ich auch noch, was ich finden würde. Jedoch nicht mehr genau. Es waren nur noch verschwommene Zeilen vor meinem inneren Auge. Warum ich ihn so lange nicht mehr vor mir hatte? Angst. Bevor ich ihn öffnete, überkam mich die Angst, wie schon einige Male zuvor, als ich in der Vergangenheit vor hatte, den Umschlag zu öffnen.
Die Angst, die Worte nicht mehr zu verdienen.
Was soll ich sagen? Nachdem ich mich nun doch dazu gerungen hatte, zu lesen - in der Hoffnung, ich könne zumindest für heute Nacht mit allem abschließen -, kann ich selbstsicher behaupten, dass ich kein einziges Wort mehr davon verdiene. Bei der Hälfte sind mir so sehr die Tränen gekommen, dass ich kurz in meine Bettdecke heulen musste, bevor ich weiterlesen konnte. Ab zwei Dritteln fing ich an, laut zu schluchzen und ließ einfach los.
Ich habe kurz überlegt, ob ich dich anrufe. Mitten in der Nacht, ohne Vorwarnung, das erste Mal nach so langer Zeit. Habe mir vorgestellt, wie du reagieren würdest. Ich hätte es wahrscheinlich auch getan. Wäre mein Handy nicht durch ein Systemupdate gesperrt. Hätte ich den PIN nicht vergessen und wüsse ich, wo ich ihn finden könnte.
Ich verdiene weder diese Worte - deine Worte - noch dich. Ich vermisse dich, habe aber mittlerweile kein Recht mehr dazu.
"[...] Es macht mich traurig, wenn du kraftlos bist und wütend wenn du dich zum Lächeln zwingst. [...] Du musst nicht lachen, du musst nicht gut drauf sein [...] Du darfst heulen [...] Ich akzeptiere dich so wie du bist und ich werde versuchen für dich da zu sein. Wenn du nicht mehr kannst, hast du Sicherheit bei mir [...]"
Keinem Menschen auf der Welt würde ich diese Worte mehr glauben als dir. Niemandem würde ich sie glauben. Nur dir. Ich weiß nicht, ob du noch immer so denkst. Aber ich bin dir dankbar für diese vergangenen Worte.
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Emptiness
Das Gefühl, von starken Emotionen, die man konstant unterdrückt. Das Gesicht wirkt wie eingefroren; die Augen sind leer. Ein innerer Druck erschwert Bewegungen. Man sagt nichts. Realität verschwimmt und es gibt nichts mehr - außer die Gedanken, die einen auffressen. Mehr nicht. Es ist leer. Kaum zu beschreiben. Unangenehm.
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Weltschmerz
Man verschließt seine Augen vor dem Schlechten. Das kann man entweder Optimismus oder lügen nennen. Egozentrik ist der Schlüssel zu einem erfüllten und glücklichen Leben. Keine Realität, keine Wahrheit, keine Einsicht. Nur eine perfekte Scheinwelt, um das Beste erreichen zu können.
Doch sobald man die Augen öffnet, sieht man das Leid und den Egoismus, den so viele ignorieren, um das schlechte Gewissen einzusperren und zu verstecken. Plötzlich kann man nicht mehr einfach an sich selbst und nur an sich selbst denken. Man ist schon fast dazu gezwungen, den Blick auf sich selber zu verlieren, so schlimm ist die Realität.
Während man beides nicht vergessen sollte, ist es so schwer eine Mitte zu finden. Kaum konzentriert man sich auf das Eine, rückt das Andere für den richtigen Geschmack, ja, gar die richtige Würze, zu sehr in den Hintergrund und Schuld oder Identitätsverlust kommt auf.
Man gebe einem das richtige Rezept für das Endgericht.
Eines ist jedoch sicher: Hat man einmal die Augen geöffnet, wird man sie nie wieder richtig schließen können. Das Zukneifen zeigt nur die eigene Schwäche. Der Weltschmerz wird bleiben.
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Rush
In manchen Momenten meines Lebens weiß ich nicht, wie ich mit gegebenen Situationen umgehen soll. Sie könnten noch so simpel sein, und doch wäre ich komplett überfordert. Zum Einen liegt das an mir selbst. Dass ich mir selbst nie Stress mache und irgendwie trotzdem immer eine Lösung finde. Nur wird das irgendwann nicht mehr funktionieren. Zum Anderen liegt das auch an genannten Situationen. Die Kombination lässt mich erblinden. Mein Leben zieht an mir vorbei, ohne dass ich es überhaupt genieße, da eine Sache nach der nächsten passiert und ich dabei nicht wahrnehme, was das alles überhaupt ist und bedeutet. Ein konstanter Stress überwiegt die guten Erinnerungen und lässt mich kalt und gefühllos werden.
Übertreibe ich? Eventuell.
Ich lache gerne. Viele Situationen tun mir gut und lassen mich das Leben leben, das ich vor meinen Augen habe. Doch so viele Dinge kommen dabei in die Quere, dass ich keine Lust mehr habe.
Dabei an das Karma zu glauben, macht es noch schlimmer.
Ich möchte in jedem Moment vollkommen aufmerksam sein und den Grund des Zeitpunktes auswerten. Mir wird das nur nicht gegönnt. Ob vom Schicksal oder mir selbst ist hierbei das größte Rätsel.
Dass ich so jung bin, macht das Ganze nicht einfacher. Gerade jetzt sollte ich allem und jedem Aufmerksamkeit schenken, aus Situationen lernen und mich selbst finden.
Aber alles, was ich sehe, ist verschwommen und rennt an mir vorbei. Ich bin blind in einer so farbenfrohen Welt. Ich sehe nur schwarz und weiss.
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Silence.
Hörst du sie reden? Wie sie dir leise Dinge zuflüstern, die nur du verstehen kannst. Vorsichtig wählen sie Worte, um den richtigen Effekt zu haben. Um dich zu beeinflussen. Bemerkst du das? Es ist dunkel um dich herum. Deine Bettdecke erdrückt dich unter ihr. Aber es ist okay. Daran bist du schon zu gewöhnt. Das Flüstern wird leiser. Du wirst kurz von der aggressiven Vibration deines Handys abgelenkt - ein Geräusch, das dich aus dem Konzept reißt. Doch du ignorierst es. "Denkst du nicht, dass..." "Weshalb hast du..." "Danach wird wohl..." "Und wenn du doch..." "Nein." Lauter, lauter, lauter. Kaum auszuhalten. ... Niemand hört es. Weiterhin drückst du deine Wange in dein weiches Kissen. Nur gibt es dir keinen Komfort. Kurzes Tuscheln, dann weitere zurechtgelegte Worte. Du schließt deine Augen, kneifst sie zusammen, im Versuch, einzuschlafen, während du dein anderes Kissen neben dir umschlingst, als sei es dein Rettungsring. "Was ist mit..." "Warum hast du nicht..." "Sei nicht so..." "Du hast selbst..." "Stopp." Eine weitere Vibration direkt neben dir auf dem Nachtschrank. Das blaue Lämpchen erleuchtet alle paar Sekunden den Raum, um dir deutlich zu machen, dass jemand deine Aufmerksamkeit will. Aber die Stimmen reden noch. "... du das falsche gesagt hast?" "... nicht anders reagiert?" "... alles anders sein." "... nur leise gewesen wärst." "..." Du seufzt. Es könnte etwas wichtiges sein. Vielleicht brauchte jemand deine Hilfe. Sonst schriebe niemand um halb drei nachts noch Nachrichten. So komplett ohne Grund. Wenn sie doch wissen, dass du entweder schläfst oder eh nicht antwortest. "... den Gefühlen anderer?" "... einfach den Mund gehalten?" "... egoistisch." "... zugestimmt." "..." Besiegt greifst du nach dem Störenfried und entsperrst ihn. Ein Bild und einige Sätze in Capslock leuchten dir entgegen. Die Stimmen verschwinden; das schwere Gefühl im Magen bleibt. Nach einiger Zeit zwingst du ein Lächeln auf dein Gesicht. Die Stimmen beeinflussen dich in mehr Wegen als du dachtest. Als du wolltest. Silence.
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Papier
Angepflanzt für einen Nutzen, wird des Baumes Schicksal gefällt. Zierde, Photosynthese, Fortpflanzung, Nahrung, Baumaterial oder eben Papier. Papier, das beschrieben wird. Benutzt wird. Aber auch lediglich diesen einen Zweck hat. Keinen anderen. Ist kein Platz mehr darauf vorhanden oder gibt es keine Idee mehr, welche man darauf vernarben würde, legt man es zur Seite. Man liest es noch ein paar Male durch, bekommt jedoch immer nur den gleichen Text zu lesen. Immer nur die gleiche Antwort. Es hat seinen Nutzen schon erfüllt und ist nun mich mehr von Wichtigkeit. Der Text wurde sich gemerkt. Der Text wurde nicht mehr verändert. Langweilig, verbraucht, nutzlos. Das Papier wird zerknüllt. Weggeworfen. Niemand zeigt mehr Interesse an ihm. Egal, wie viel es noch erzählen könnte. Egal, wie viel es noch erzählen wollte. Ihm wird nicht zugehört. Es ist schon wertlos. Wertlos, nutzlos, langweilig, verbraucht, benutzt und nun auch zerknüllt und schäbig. Trotz seiner Dienste im Müll alleine gelassen.
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Schuld
Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Stetig und bedrückend. Es hinterlässt Leere in meiner Brust. Vielleicht auch in meinen kompletten Oberkörper. Ein unangenehmes Gefühl. Fast so schlimm wie die Gedanken in meinem Kopf. Sie verschwinden schneller als sie kommen, sind aber zahlreich genug, um mich aus der Realität zu reißen. Mir ist es kaum möglich, einen zu fassen, gar zu verstehen, bevor sie sich meinem Griff entwinden und vor mir verstecken. Soll mich das foltern? Schützen? Noch mehr verwirren? Mir ist kalt. In drei Decken eingewickelt liege ich im Dunkeln des Zimmers in dem kurzen Einzelbett. Zwar bin ich allein, doch erkläre man mir, warum ich so viel Nähe von Menschen spüre. Weshalb habe ich dann eine Gänsehaut, wenn ich so viele laute Pulse höre? Ach ja. Das ist mein eigener. Mein Atem verändert sich. Von regelmäßig zu abgehackt. Angehalten. Komplette Stille. Überall. Ausgeatmet. Wie werde ich das Zittern dabei los? Er wird hastiger, tiefer. Unbeschreiblich. Weder ertrinke noch ersticke ich. Was ist das? In meine Schultern graben sich meine Fingernägel. Ich halte mich fest. Zu fest. Zu schmerzhaft. Ich will loslassen, jedoch kann ich nicht. Will ich nicht. Weiß ich nicht. Dazu fehlen mir die richtigen Gedanken. Wo sind sie? Aus welchem Grund lassen sie sich nicht finden? Untergegraben. Anderes hat eine höhere Priorität. Das 'Was' hat mehr Priorität. Was ist los? Was passiert? Was kann ich dagegen machen? Bevor mein Gehirn aufhört begreife ich es. Ergreife ich sie. Die Antwort auf meine rasenden Gedanken. Eigentlich sollte es nun das genaue Gegenteil mit mir anstellen, doch es beruhigt mich trotzdem. Eine Klarheit lässt mich aufatmen. Mich entspannen. Draußen fängt es an zu stürmen. Regen prasselt gegen die Wand rechts von mir. Es macht mich nicht nervös. Schuld.
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Eindrücke
Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, welche Erinnerungen ihr bei einem Abschied hinterlasst? Woran werden die Menschen denken, wenn ihr weg seid und sie sich über euch Gedanken machen? An gute Zeiten? An schlechte Momente? Wovon wird das beeinflusst?
In den letzten paar Tagen habe ich mir sehr oft darüber den Kopf zerbrochen und konnte lange keine Antworten darauf finden. Dann habe ich mich aber mal selbst gefragt und mir meine letzten Eindrücke und prägende Erinnerungen an verschiedenen nahestehenden Menschen vorgestellt. Letztendlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es alles von den letzten Aktionen der Person abhängig wäre, wie ich mich an sie zurück erinnere.
Stellt euch einen Streit vor, den man vor dem Abschied nicht geklärt hat. Man wird sich die erste Zeit darüber ärgern - meistens die Schuld auf den anderen schieben. Später jedoch wird man sich selbst schuldig fühlen. Schuldig dafür, nichts geklärt und sich nicht entschuldigt zu haben. Jedenfalls war und ist das bei mir immer so. Stellt euch nun ein glückliches Auseinandergehen vor. Scheint toll, huh? Ja, eigentlich schon. Gute Erinnerung; gute Zeit. Mehr gibt es dazu nicht wirklich zu sagen, bis auf: Wie oft passiert das normalerweise? Bei mir größtenteils nur mit Menschen, mit denen ich nicht allzu viel zutun habe. Zum Schluss möchte ich, dass ihr euch vorstellt, dass ihr eine Woche vorher eine Auseinandersetzung hattet. Vielleicht hast auch nur du selbst dich über die Person geärgert, ohne sie darauf anzusprechen. Dennoch geht ihr gut auseinander und versucht das ganze zu übersehen und zu vergessen.
Ratet mal, was euch später an diese Person erinnert. Genau, die negativen Dinge vor dem Abschied. Einfach aus dem Grund, dass schlechte Erinnerungen besser im Gedächtnis bleiben. Ihr werdet erneut unzufrieden mit der Situation sein - und das obwohl ihr euch freundlich verabschiedet habt.
Das hört sich alles sehr offensichtlich an, ich weiß. Trotzdem habe ich etwas länger gebraucht, um das zu verstehen. Und so kindisch sich das anhört: Ich bin mir nicht sicher, welchen Eindruck ich hinterlassen will. Gut auseinander gehen ist - wie gesagt - gut. Schlecht auseinander bedrückend. Was ist aber, wenn man absichtlich einen schlechten Eindruck macht, um es für den anderen nicht so schwer zu machen, dich zu gehen lassen. Ihm die Chance gibt, eine neuere Freundschaft/Liebe/Bekanntschaft zu entwickeln und dich nicht vermissen muss? Mir ist sehr wohl bewusst, dass dieser Gedanke unreif ist. Und eigentlich auch totaler Quatsch. Und auch nicht das, worauf ich hinaus wollte. Jedoch erwische ich mich momentan sehr oft dabei, mich genau so zu verhalten - unbewusst, ungewollt. Danach werde ich meistens still und fresse mal wieder Dinge in mich hinein.
So stellt sich mir die Frage ein weiteres Mal: Welchen Eindruck will ich hinterlassen? Man kann kaum einen guten Eindruck aufrecht erhalten, wenn man sich vorher streitet, ignoriert oder über schlechte Dinge hinweg sieht. Wenn man sich nicht langsam am Riemen reißt, ist es zu spät, um es wieder auszubügeln. Egal, ob man gut auseinander geht oder nicht.
Deshalb habe ich für mich entschieden, dass ich keine Diskussion oder Streit mehr anfange - mich nicht soweit provozieren lasse, so dass es aus mir heraus platzt. Vielleicht ist mir das Gefühl später unwohl, sobald ich die Person alleine gelassen habe, jedoch geht der andere dann mit guten Erinnerungen weiter durch seine Welt und schöpft daraus eventuell die Energie, jemanden neues zu finden, der meinen Platz einnehmen kann.
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Baldiges Ende
Es ist gerade 01:59 Uhr und ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, jetzt noch einen langen Text zu schreiben, doch momentan gehen mir diese Gedanken öfters durch den Kopf und so langsam will ich sie einfach nicht mehr darin einsperren.
Traurigerweise leide ich an Motivationslosigkeit. Schon mein ganzes Leben. Ich weiß nicht, woher es kommt oder warum, jedoch stört es mich und ich schaffe es trotzdem nicht, dies zu ändern. Egal, was ich anfange, worauf ich mich freue oder welche Aufgaben ich zu bewältigen habe: Mir fehlt es an Motivation, sie zu beenden oder überhaupt erst anzufangen. Ein gutes Beispiel dafür sind meine Geschichten. Es ist schon länger her, dass ich tatsächlich mal eine fertig geschrieben habe. OneShots zu schreiben macht Spaß, dennoch wünsche ich mir, nicht so oft zu prokrastinieren und in meiner ohnehin schon begrenzten Freizeit meine Prioritäten anders zu setzen. Allerdings nenne ich hier eben nur ein Beispiel. Andere wären mir zu privat.
Doch in letzter Zeit erwische ich mich nicht nur dabei, solche kleinen Dinge vor mir her zu schieben, sondern auch wichtige. Ob das nun Papierkram, Weiterbildung, Kochen oder soziale Kontakte am Leben zu erhalten sind. Würde mich die Arbeit nicht jeden Tag aufs Neue aus dem Haus zerren, stünde ich wahrscheinlich gar nicht mehr aus meinem Bett auf. Aktivitäten, für welche ich vor ein paar Monaten noch gekämpft habe, sie nur anfangen zu dürfen und können, werden mehr als nebensächlich und fast lästig, obwohl ich mich nach den Anstrengungen richtig darauf freuen müsste.
Alles durch dieses baldige Ende.
Teilweise habe ich das Gefühl, dass mein Leben einen kompletten Dreh ab diesem Zeitpunkt machen wird, trotz des Wissens, dass dieses sogenannte “Ende” weder ein Abschluss noch ein krasser Wendepunkt sein wird. Die Zeit danach gibt es nämlich auch noch, aber das vergesse ich meistens gerne und sage mir im Stillen, dass doch eh alles unwichtig ist, denn bald ist es ja eh vorbei.
Das ist wahrscheinlich schwer zu verstehen, wenn ich nicht definiere, was ich unter diesem “Ende” verstehe, jedoch sollte zumindest mein Problem klar werden: Ich bin unmotiviert - gar lustlos, mein jetziges Leben zu genießen, obwohl eigentlich jede Sekunde zählt. Mich macht diese Tatsache traurig und zu wissen, dass es auch allein meine Schuld ist, verbessert es nicht.
Normalerweise sollte ich alt genug sein, meine Probleme selbst zu lösen und nicht vor ihnen wegzurennen oder wenigstens andere Menschen um Rat fragen, aber... das ist zu anstregend und bringt ja eh nichts. Ich könnte mich so oder so nicht dazu durchringen, es tatsächlich umzusetzen.
Der Fakt, dass ich nicht mal weiß, wann dieses “Bald” ist, spielt dabei natürlich auch eine Rolle, aber es ist bald genug, um mich davon zu überzeugen, dass es jetzt keinen Zweck mehr hat.
Bald ist es doch zu Ende. Bald muss ich mir doch keine Sorgen mehr darüber machen.
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Begegnungen
[Reupload] In der Gastronomie ist es tatsächlich nicht sehr schwer, andere Menschen kennen zu lernen. Obwohl ich nicht schüchtern bin, kann ich aber sagen, dass ich introvertiert bin. Das erschwert das Ganze deshalb ein bisschen. Man kommt nicht darum herum, mit den Kunden zu reden, dennoch ist es meistens nicht mehr als Smalltalk. Seit einiger Zeit kommt eine bestimmte Gruppe von Frauen öfter mal zu uns. Sie sind die Sorte Mensch, die laut beim ruhig sein möglich machen. Fragt einfach nicht. Nachdem ich sie schon zum zweiten Mal in einem relativ kurzen Zeitraum bedient hatte, wollte ich den Versuch wagen, ein wenig mehr ins Gespräch zu kommen - eigentlich das, was man mit Stammkunden tut, wenn man sie allein durch die Verhaltensweise im Restaurant einigermaßen einschätzen kann. So komisch das klingt, denn das ist mit ein paar Menschenkenntnissen gar nicht so schwer. Also begebe ich mich zu ihrem heutigen Tisch, Karten auf dem linken Arm, und begrüße sie. Die erste, die mir ins Auge fällt: Eine Rothaarige, wahrscheinlich einige Jahre älter als ich. Sie wirkt selbstbewusst und vielleicht sogar ein bisschen eingebildet. Jedoch scheinen die anderen beiden gut mit ihr auszukommen, deshalb bin ich nicht diejenige, die sie bewerten sollte. Nach kurzer Zeit wird mir klar, dass sie gerne und sehr laut von ihren Erlebnissen berichtet, welche mal mehr mal weniger interessant sind. Trotz dessen ein mir sympathischer Mensch. Die zweite: Eine Blondhaarige. Sie ist die Kleinste von ihnen, aber die, deren Kleidungsstil mir am meisten gefällt. Ironischerweise. Normalerweise achte ich auf so etwas nicht. Mit mehr als zehn Ohrringen und Piercings ist sie fast komplett schwarz gekleidet. Ihr Humor gleicht so ungefähr meinem. Auf die deutsche Art und Weise. Ebenfalls sehr sympathisch. Die dritte und letzte unter ihnen: Eine Dunkelblondhaarige. Auf dem ersten Blick wirkt sie ruhig und zufrieden. Von ihr wird nicht viel zum Gespräch beigetragen. Das Lächeln auf ihren Lippen ist nur zaghaft zu erkennen und doch strahlt sie nur von Freundlichkeit. Das einzige, das kurz negativ auffällt, ist, dass sie scheinbar nicht so gut mit der ersten Person auskommt, sich jedoch trotzdem zurückhält und keine abfälligen Kommentare loslässt. Das war das erste Mal, dass ich diese Frau an diesem Abend bewunderte. Und es blieb nicht bei diesem einen Mal. Mein Interesse an der Tischgruppe wuchs, weshalb ich möglichst unauffällig meinen Mitarbeitern unterschwellig immer öfter gezeigt hatte, dass ich sie bedienen wollte. Dies hat auch mehr oder weniger geklappt. Mit der Zeit fielen mir mehr und mehr Dinge an der Frau auf, die mich erst stutzig machten, dann aber in eine Art Fangirl verwandelten. Erneut etwas ironisches. Ihre ruhige Art mit den anderen beiden umzugehen, das Lächeln, das sie nicht nur mir und meinen Mitarbeitern jedes Mal zuwarf, als wir vorbei liefen oder mit ihr redeten, sondern auch den anderen Gästen, welche ab und zu in die Richtung mussten, um entweder zum Tresen oder zur Toilette zu gelangen, faszinierte mich auf irgendeine Art. Mein Wortschatz reicht leider nicht aus, damit ich das beschreiben könnte. So viele Dinge fielen mir an ihr auf. Nur durch ihr zuvorkommendes Gemüt und die Aura, die einen willkommen fühlen ließ - was mal wieder etwas ironisches ist, denn sie saßen ja schließlich in meinem Restaurant. Wie gesagt, ich kann es nicht gut beschreiben, doch letztendlich darf ich behaupten, dass sie in mir einen Schalter umgelegt hat: Zwar habe ich schon immer versucht, nett, freundlich und sozial zu sein sowie jedem Menschen, dem ich begegne, ein Lächeln zu schenken, aber ich war noch lange nicht so wie sie. Und das wollte ich lernen. Letzten Endes habe ich mich gut mit den dreien unterhalten und dabei besonders auf sie geachtet. Vielleicht schaffe ich es ja irgendwann anderen ein ähnliches Gefühl zu vermitteln.
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