Tumgik
lenkasletztertraum · 6 years
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albtraum
bitte, lass mich endlich aufwachen.
hier hängen sie plakate vor flüchtlingsunterkünften, auf denen geschrieben steht: wir hängen nicht nur plakate! hier sind selbst die voller hass und argwohn, die doch alles haben und sich christen nennen. hier höre ich nur worte und taktierende, politische Korrektheit.
politische korrektheit hat anders auszusehen, wenn vor den mauern unseres sogenannten “christlichen” abendlandes die menschen erfrieren, ertrinken und verhungern, die sich einfach nur nach frieden für ihre kinder sehnen. wie können wir uns christen nennen, wenn selbst die kirche in manchen teilen europas nicht hinter ihren werten steht? wie können sich jene christen nennen, die ohne jeglichen glauben aufgewachsen sind? politische korrektheit müsste sich jetzt in taten und nicht in worten ausdrücken.
gleich einem albtraum sehe ich zu, wie alles geschieht, ohne zu wissen, wie ich eingreifen könnte. ein albtraum, in dem man in die zeit von damals zurückversetzt wird, die zeit, die sich niemals mehr wiederholen sollte.es scheint, als hätte der hass in den köpfen der menschen nur dornröschenhaft geschlummert. war die kurze phase der demokratisierung und freiheitsliebenden republik nur ein traum? eine illusion?
gleich einem albtraum kann ich nicht vor und nicht zurück, hilflosigkeit breitet sich aus und lähmt mich.
bitte, lass mich endlich aufwachen.
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lenkasletztertraum · 6 years
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Aus der Traum
Er ist einer meiner Lieblingsschauspieler, was für ein Mann. Kaum zu glauben, es kann nur ein Traum sein, doch ich bin mit ihm in den Bergen unterwegs. Wir sind zusammen auf dem Weg zu einer seiner Drehstätten, doch wir kommen einfach nicht weiter. Er erzählt und erzählt; erzählt mir von Höhlen in der Nähe, in die wir klettern könnten - zwinker -, erzählt von Filmen, die er gesehen und Bücher, die er gelesen hat. Alles aber dauert mindestens fünf Sekunden, bis es seinen so wunderschönen Mund verlässt, sein wunderschöner Mund macht ihn immer älter und unattraktiver. Am Ende werde ich ihn verlassen, ihn, von dem ich einst träumte, ihn, der das Idealbild eines Mannes für mich darstellte. 
Zum Glück nur ein Traum, in Wirklichkeit ist er bestimmt, wie ich ihn mir vorstelle. Ha! Und die Moral von der Geschicht? Nur das Äußre tut es nicht. 
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lenkasletztertraum · 6 years
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Flucht und Segen
Mir träumte von einer wunderschönen Frau, sie war zusammengewürfelt aus zwei Frauen, die ich kenne. Wir befanden uns in einem gemütlichen Hängematten-Urlaub, denn Hängematten sind, wo sie sich - zumindest auf Instagram - zuhause wähnt. Es muss in Amerika gewesen sein, irgendwoher weiß ich, dass es Amerika war. Vielleicht aber auch nur irgendwo, wo es Hängematten, Holzterrassen und erfrischende Drinks gibt. Vielleicht denke ich es aber auch deswegen, weil plötzlich von überallher amerikanische Soldaten und Polizisten mit Maschinenpistolen (oder sowas, ich kenne mich da nicht aus, sah auf jeden Fall gefährlich aus) panisch in eine Richtung liefen. Die Anspannung war mit Händen greifbar, hätten sie nicht noch im lauwarmen Sand gesteckt. Doch nun keine Zeit mehr für Urlaubsgefühle. Ich packte meine Freundin - wir müssen los - und wir rannten. Ich weiß nicht, wie lange wir uns hinter Büschen und Sträuchern versteckten, duckend, huschend, schleichend, hastend, flüsternd, es müssen Stunden gewesen sein, vielleicht aber auch nur zehn Sekunden, Träume trügen. Endlich gelangen wir an ein vermeintlich leerstehendes Haus, sie weiß, wo die Tür aufgeht - hier war Unterschlupf von Cisco - und wir betreten den Eingang. Irgendwie weiß ich, träumerisch allwissend, dass Cisco ein ehemaliger Kollege von ihr ist und sie (wir?) sich (unser?) ‘entledigt’ hat (haben?). Aber das macht mir nichts aus, es geht jetzt um unsere Sicherheit, nachher kann man immer noch über eventuell differenzierende Moralverständnisse diskutieren. Nur - nach was eigentlich? Vor was waren wir auf der Flucht? Wir wussten es nicht und wussten es doch. Die ganze Zeit aktualisierte ich meine Nachrichtenapp, doch keine Neuigkeiten. Vielleicht die einer amerikanischen Zeitung checken? Ah nein, die kostet. So blieben wir in unserer Zweisamkeit einsam versteckt, des Ursprungs aller Panik und Maschinengewehre harrend, blieben zweisam bis zum Morgengrauen.
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lenkasletztertraum · 6 years
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Drachen über den Dächern
Mir träumte vor einiger Zeit, ich sei in einem großen, alten Haus. Dieses Haus war so groß, dass darin an die hundert WGs Platz hatten. In einer davon befand ich mich, vermutlich in der mit den abgefucktesten jungen Menschen. Fühlte sich nur so an, natürlich konnte ich nicht alle WGs durchstreifen und einen Kontest veranstalten, wer die fertigste WG und deren Mitbewohner von allen hatte.
Während also noch alle früh morgens auf ihren Matratzen am Boden lagen, hörten wir dieses Geräusch. Es klang, als wäre der Flügelschlag eines tausendfach vergrößerten Vogels oder einer Fledermaus in Zeitlupe abgespielt worden. Und dieses absolut seltsame Geräusch kam immer näher.
Plötzlich hörten wir auch Schreie. Schreie und fürchterliches Krachen, dazu kam der Geruch nach Verbranntem, schwer einzuordnen, welcher Art von Material.
Die ersten Gerüchte kamen uns zu WG-Ohren: Häuser und Menschen brannten, der Krieg sei nun auch hier angekommen, und - riesige Drachenwesen flögen durch die Lüfte und würden mit ihrem feurigen Atem alles in Brand setzen. Leichte Panik setzte ein. Die anderen wollten abwarten,werde schon nicht so schlimm, alles wird gut. Ich dagegen beschloss zu rennen.
Als ich aus dem Haus trat, sah ich sie von weitem kommen. Kurz bevor sie Feuer spuckten,wachte ich auf.
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lenkasletztertraum · 7 years
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Insthaargram
Mir träumte nun endlich wieder etwas Gräuliches. Bestimmt hatte meine Reise in den Iran vorletzte Woche etwas damit zu tun.
Wir, das waren meine Eltern und ich, aber auch noch ein paar Freunde, waren in einem Paradies von Garten. Wenn ich zurückdenke, könnte es der Naranjestan-Garten gewesen sein, aber vielleicht täuscht mich da auch schon die Erinnerung. In diesem traumhaften Garten mit Springbrunnen, Palmen, exotischen Pflänzchen und Blumen spazierten auch einige Tiger mit ihren Kindern. Tiger sind bei erster Betrachtung mit die schönsten Tiere, die es auf dieser Erde gibt, und doch mit die gefährlichsten. Sie machten allerdings nicht diesen Anschein, denn sie fraßen Pflanzen, lachten, und waren uns Menschen sehr gefällig. Wie es aber in solchen Träumen eben so ist - dieser Zustand war nicht von Dauer. Denn plötzlich waren diese liebevollen Tierchen, auch die Baby-Tiger, hungrige, nach Blut dürstende Monster, die einen nach dem anderen von uns in die Waden, sich dort fest bissen und nicht wieder los ließen. Ein Alptraum. Wie in den vor 2500 Jahren in den Stein gemeißelten Bildern in Persepolis, wo die Löwen die Hirschen beißen (und vermutlich töten, aber wie diese Szenen ausgehen, kann man ja bei Stein-Bildern nie genau sagen, vielleicht machen sie den Hirschen ja nur einen ziemlich fiesen Knutschfleck).
Zum Glück befreite mich mein Gehirn bald von diesem grauenvollen Stress, und setzte mich auf einen Liegestuhl in die Sonne (vielleicht in Shiraz?). So ein wunderbarer Moment, der muss gleich mal für Instagram zum Neidisch-Machen festgehalten werden. Ich ziehe noch schnell meine hochhackigen Schuhe an und fast ist das Foto fertig - Klick! Doch was ist das?! Ich entdecke - und es ekelt mich an - meine Beinhaare, die an die 30 cm lang sind, einen dichten Flies ergeben und zusammen mit den Stilettos aussehen, als hätte ich dicke Winterstiefel aus Fell an. Das ist schlimmer als die Tiger, hilfe, bitte fresst mich!
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lenkasletztertraum · 7 years
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Der Auflauf-Attentäter
Mir träumte wieder einmal etwas sehr Kurioses. Plötzlich stand ich inmitten von Haufen von Aufläufen verschiedenster Art: Spinatauflauf, Nudelauflauf, Kartoffelauflauf, Gemüseauflauf, Auflaufauflaufauflauf. Lauf. 
Eine Nachricht erreicht mich: Jetzt ist es leider zu spät. 
Zwei Minuten später noch: Sry...ich habe euch gewarnt. 
Ein zynischer Kommentar zu dem, was zur selben Zeit geschah. Die Luft explodierte, Hitze überall, rot-weiß-blendendes Licht, kurz darauf ein ohrenbetäubender Knall. Die Aufläufe waren nämlich zu Bomben präpariert worden, die uns nun Gemüse, Kartoffeln, knusprig gebratenen Käse und Gliedmaßen um und in die Ohren fliegen ließen. Uns, denn ich war nicht die einzige in diesem mörderischen Auflauf-Wirrwarr. Zum Glück war es mir aber in einer wahnsinnig schnellen Reaktion auf jene SMS gelungen, die paar Menschen um mich rum so zu platzieren, dass ihnen keine Einzelteile des Körpers entflohen, sondern nur ein paar Kratzer durch zu lang gebratene Kartoffeln entstanden. 
Schock, und doch erleichtertes Aufatmen aufgrund des riesenhaften Glückes, das einen selbst verschonte. Oder war das Teil des Plans? 
Im Hintergrund ein diabolisches Lachen, das Gesicht des Täters brennt sich mir ein. Rückläufige Kopfbehaarung, teigiges, Bechamel-farbenes, von Genussmitteln aufgeschwemmtes Gesicht, Ziegenbart und grünlich-graue Augen. 
Aufgewacht. So schnell gibt’s keinen Auflauf mehr. 
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lenkasletztertraum · 7 years
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Und plötzlich: BUMM
Heute träumte mir, mein Freund von damals wollte wieder mit mir zusammen sein, also waren wir’s auch. Klar, hab ja sonst nichts zu tun. Aber war nett, muss ich sagen. 
Außerdem unternahm ich noch etwas mit Freundinnen, wir waren auf einem kleinen Hügel über einer schönen, grünen Landschaft - nichts, was mir bekannt vorkam. Und plötzlich tat es einen Riesenknall, zeitverzögert, und eine heftige Druckwelle erfasste uns. Als wir in die Richtung des Bombe - ohne Zweifel war es eine, das wusste ich sofort - sahen, war es schlimmer als gedacht. Es handelte sich nämlich sogar um die größte aller Zerstörer: eine Atombombe. 
Seltsamerweise waren wir nicht im geringsten beschädigt, aber es war ja auch ein Traum. Und von dem wachte ich zum Glück dann auch auf. 
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lenkasletztertraum · 8 years
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Nicht einfach schwimmen
Kurz und heftig. 
Meine Bekannten sind auch hier, wie schön. Alle sind sie gekommen, dem guten Wetter sei gedankt. Letzten Sommer verbrachten wir gemeinsam im Urlaub, zwiegespaltene Gefühle beherrschen meine Erinnerung darüber. 
Es ist ein wunderschöner Tag im Freibad, die Sonne lacht, Postkarten-Schreibe. Anna und Florian (Namen von der Redaktion geändert) sind auch da, und zwar mit der ganzen Clique. Ihr Ex begrüßt mich freudestrahlend, und dessen Freund, ein ehemaliger Schwarm meiner Freundin, ist nicht weniger herzlich. Schwulstig ausgedrückt - mein Herz quillt vor Freude über. Wir springen um das Schwimmbecken, rennen, lachen, Spass. 
Und plötzlich stehen da Männer von der Feuerwehr-Security, sie spritzen ekelhaft stinkendes Gebräu ins Wasser: Nicht näherkommen! Warum auch immer, ich komme näher. Dabei trifft mich ein Schwall des ekelerregenden Giftes im Gesicht. Ja Sakrament, wie das brennt! Ich schreie und suche fieberhaft nach einem Spiegel, denn ich habe das Gefühl, dass mich plötzlich alle sehr, sehr komisch anschauen. Irgendwas ist anders an meinen Augen: Das Weiße ist verschwunden, ich sehe nur noch die Regenbogenhaut und meine Pupillen, der Rest ist wie ausgewaschen. Ich glaube, ich muss mich übergeben. Der Feuerwehr-Security-Mann erklärt noch, dass es sich bei der Flüssigkeit um ein bestimmtes Chemie-Erzeugnis handele, das die Iris abhärte, gleichzeitig den Glaskörper zerstöre. Sie wollten damit “nur” das Wasser von bestimmten Bakterien reinigen. Pfui deife, so a Schmarrn!
Da wach ich doch lieber erstmal auf. 
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lenkasletztertraum · 8 years
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Pferdeflüsterin
Vor ein paar Tagen träumte ich doch tatsächlich: 
Ich unterhalte mich mit diesem Pferd, diesem wunderschönen Hengst. Er ist lustig, bringt mich die ganze Zeit zum Lachen, einfach wunderbar, dieser Typ. Ich fühle mich pferdewohl (pudelwohl ja eher nicht), als mir ein guter Freund zuflüstert, dass er es ja wohl eindeutig sei. - Wer? - Ja er, er ist der, mit dem du dein Leben verbringen solltest. Er, der dich zum Lachen bringt wie sonst keiner, mit dem du einfach nur glücklich sein kannst und der dich nicht schwerer macht und zu jemandem anderen, die du gar nicht bist. - Das Pferd? Ja wohl in diesem Universum nicht! - Wer sagt dir, dass du noch in ‘diesem’ Universum bist?
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lenkasletztertraum · 8 years
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Der geheime Club
Diese Nacht war furchtbar. Ich hustete mir wohl alle halbe Stunde die Seele aus dem Leib. Viele Male dachte ich mir: Wann wird es besser, wann wird es besser. Als sich meine Lunge für kurze Zeit beruhigt hatte, stand ich plötzlich in einem großen Raum. Dieser war gefüllt mit allerlei seltsamen Formen, von denen manche eine bekannte Form hatten, andere wiederum sehr befremdlich auf mich wirkten. Sie alle waren von bunter Farbe, und was das interessanteste daran war: Sie alle pulsierten wie ein frisch herausgeschnittenes Herz. 
Wo bin ich?, fragte ich. Du bist jetzt im Club der Huster, antwortete eine Stimme hinter mir. Ich konnte jedoch nicht ausmachen, woher diese kam und zu welchem Körper sie gehörte. Wir wollten dich nur testen, ob du unsrer auch würdig bist. Daher haben wir dich solange so viel husten lassen. Da du nun auch ein Mitglied bist, verraten wir dir ein Geheimnis. Du kannst mit deinem Husten Sachen bilden, wir diese hier am Boden. Niemand in der Welt der gesunden Menschen ist dazu fähig, nur wir sind es, daher verrate dein Geheimnis nicht. Du wirst immer wieder aufwachen und husten, damit alles beim Alten ist und keiner Verdacht schöpft, doch zurückkehren kannst du jederzeit und deine Formen bilden. 
Wozu dies gut sein sollte, war mir nicht klar. Was mir jedoch völlig egal war, denn nun hatte mein Husten einen Sinn. Ich war in einem Geheimclub, in einer Parallelwelt, in der alles Schlimme gut war und alles Gute schlimm.
Die Nacht war auf einmal weniger furchtbar und ging wie im Flug vorüber.
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lenkasletztertraum · 8 years
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Die Traum-Macherin
Irgendwer, vielleicht sogar ich, war der, der die Träume macht. Aus verschiedensten Szenarien und Bildern und Gerüchen und Düften baute ich einen Traum. Viele Träume für viele Menschen. Und doch war da nur dieser eine, der sich mir ins Gedächtnis einbrannte. Er, mit ihr, wunderschön anzusehen und gar lieblich als Paar, spazieren durch die Menge. Auf der Party, auf der er eigentlich nicht sein hätte dürfen. Vor allem nicht mit ihr, war sie nicht verreist? Die kaputten Teile meines Herzens entfernen sich noch weiter voneinander - bah, Kitsch, fühlt sich aber so an, sorry - und gleichzeitig weiß ich, dass ich diejenige bin, die diesen Traum, diese Szene erst gemacht hat. Anscheinend WILL ich mich leiden sehen. Macho macho. Also bin ich aufgewacht. Mach mir jetzt meinen eigenen Traum in der echten Welt. Irgendwie. 
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lenkasletztertraum · 8 years
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Hüter des Ingwer
Hüter des Ingwer, werden wir genannt. Aus dem ganzen Erdkreis kamen wir zusammen, um in dieser Stadt uns zu vereinen. Wir waren geboren aus dem Ingwer, und zum Ingwer kehren wir zurück, wenn unsere Sache hier erledigt ist. Wir hüten den heiligen Ingwer, die Wurzel allen Glückes. So steht es geschrieben in der heiligen Ingwerschrift, die uns zuteil ward durch Ingbert, den Großen. Eine Regel in diesen Schriften lautet zum Beispiel: Würze nie mit etwas anderem als Ingwer. Oder: Trinke nie etwas anderes als Ingwer. Oder: Begehre nie eines Anderen Ingwer. Und so fort. 
Daher ist es mir leider nicht möglich, dich hier und jetzt zur Frau zu nehmen, da du nicht eine von uns bist. Desweiteren übernehme ich in zwei Tagen eine Charakterrolle, die ich fünf Jahre spielen darf. Wir können uns dann nicht mehr kennen, denn ich habe dich als dieser dann ja nie kennengelernt.
Der falsche Zeitpunkt, der uns zusammenführte, wird uns auch wieder trennen. Der Ingwer sei mit dir, mein Mädchen, also sei nicht traurig. 
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lenkasletztertraum · 8 years
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Weiß
Er hat geheiratet. Nein, Moment, das war eigentlich nicht das Schlimmste. Das hat er ja nur getan, um vor Gericht nicht aussagen zu müssen. Nein, das Schlimmste war, wie er ausgesehen hat. Blass, dünn, pickelig, riesige Augenringe vom vielen Feiern. Was ist los, warum bist du so fit? - Nun, das wird das Heroin sein, das noch in mir zirkuliert! Bam, ein Schlag auf den Kopf. Heroin? Er? Ich zeige ihm das Baby - meins? - und frage ihn, ob er nicht mal unser Kind sehen will. Dass er mit der anderen zusammen ist, die im Traum natürlich wunderschön ist - zumindest hat sie ewig lange Beine - stört mich plötzlich wieder gewaltig. Wie kann sie zulassen, dass er sich so gehen lässt?! Irgendwie kommen meine ganzen Freunde von Zuhause vor. Wir unternehmen was, es ist lustig, auch wenn er in der Nähe ist. Ich will zeigen, dass ich immer noch die Alte und cool und lustig und gechillt bin. Interessiert ihn aber glaube ich nicht. Seine Freundin interessiert ihn auch nicht. Irgendwann geht die Reise wieder zurück, alle steigen in die Busse. Wir sind in den hohen Bergen, Schnee liegt überall und die Straßen sind alpin, also nicht sehr breit gebaut und kurvig. Ich steige als Letzte zu, weiß nicht, wer noch in meinem Bus sitzt. Normalerweise müssten meine Mutter, mein Bruder und ein Bekannter hier sein. Der Busfahrer fährt “wie eine gesenkte Sau”, würde man bei uns sagen. Mein Bekannter ist unruhig, er murmelt die ganze Zeit vor sich hin. Die Straßen sind brüchig, die Straße bröckelt schon, nicht so wild fahren. Und da passiert es wie in Zeitlupe. Ich sehe es von oben, da ich wundersamerweise auf dem Bus stehe. Die Straße hält nicht mehr, sie reißt ab und alles mit ihr, inklusive unserem Bus. Ich springe so kräftig und weit wie noch nie und kann mich gerade noch an festem Gras und Erde festhalten, das mache ich solange, bis es tatsächlich nicht mehr abrutscht. Die ganze Zeit denke ich: soll ich nicht auch einfach loslassen, mich begraben lassen von den Erd- und Schneemassen? Meine halbe Familie ist da drin, ich wäre die einzige Überlebende. Doch mein Überlebenswille ist zu stark, er ist einfach da und ich rette mich in sichere Höhen. Der Schmerz in der Brust ist kaum auszuhalten, die ersten Hubschrauber kreisen schon, ich wache auf. Es tut immer noch weh.
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lenkasletztertraum · 8 years
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Held mit Schnauzer
Mir träumte heute, ich wäre ein Superheld, der über die Dächer einer Stadt flog, immer gerade so weit drüber, dass es ihn nicht am Dach zerriss. Warum “er”? Es ist komisch, aber ihm nachhinein kommt es mir so vor, als hätte ich mich teilweise von außen gesehen - wie das so ist bei Träumen - oder wäre sein Robin gewesen. Einen dicken, braunen Balken hatte ich oberhalb der Lippen, wie der Kommissar im Münchner Tatort von gestern. Was genau oder wem genau ich geholfen habe? Keine Ahnung. Hauptsächlich war ich wohl damit beschäftigt, nicht gegen die Dächer zu krachen und den Weg zu finden. Ich schwimme in der Luft, schwimme mit allen meinen Kräften, rudere durch die Luft, um ja nicht abzustürzen. Jeden Moment kann ich fallen, jeden Moment muss ich das mit meinen Schwimmbewegungen zu verhindern suchen…
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lenkasletztertraum · 8 years
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Wieso, Kopf
Wieso kann er nicht endlich mal verschwinden. Verschwinde, hopp hopp, aus meinem Kopf und vor allem aus meinen Träumen! Er weiß genau, wie die mich immer fertig machen. Egal, ob er am Ende nett zu mir ist - was er übrigens schon lange nicht mehr war - oder so richtig scheiße wie heute Nacht. Eigentlich hatten wir was unternommen, aber im ersten Augenblick, bei dem ich nicht bei ihm war mit den Augen, war er verschwunden. Ich entdeckte ihn dann beim Frisbee schmeißen auf den Klippen mit irgendeinem anderen supercoolen Typ und einer Tussi, die bestimmt genau nach seinem Geschmack waren - keine enge Verbindung, keine Verpflichtung, kein Stress. Er warf mir nur einen mitleidigen Blick zu und drehte sich dann wieder um. Diese Blicke schmerzen am meisten. Blicke können töten, da bin ich mir sicher. Wie ein scharfes Messer schneidet er in die Brust, das Herz raus und die Lunge gleich mit. Ich kann diese Gedanken nicht lassen - was stimmt nicht mit mir?! Oder stimmt mit ihm etwas nicht, weil er so gefühllos geworden ist? Projeziere ich den Traummenschen auf den echten? Wieso zur Unterwelt tut es mir immer noch weh so oft, wenn ich daran denk, dass er jetzt einfach so sein Leben weiterlebt, ohne solchen Herzschmerz oder blöde Gedanken, sich in ein Mädchen nach der anderen stürzt und es ihm sicher sau gut geht? Dann bin ich wieder froh, dass ich so bin wie ich bin, ich empfinde was, ich lebe, und Menschen sind mir grundsätzlich nicht egal, vor allem nicht die, die ich geliebt habe. Also bitte, Kopf, lass diese Träume endlich, lass mich über bunte Blumenwiesen und Bäche springen, auf Einhörnern und Drachen reiten, alles - damit ich nicht jeden Tag sowas hier schreiben muss.
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lenkasletztertraum · 8 years
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Ein Dorf im Osten Deutschlands
In einem großen, leeren Haus treffe ich zwei Freundinnen. Die eine erzählt, dass sie von ihrem Freund verlassen wurde, und muss weinen. Ich weine mit. 
Ich stelle mein Auto ab und nehme mein himbeerrotes Fahrrad heraus. Keine Ahnung mehr, wohin ich wollte, doch ich finde Unterschlupf in einem Haus, in dem fünf Männer wohnen, zwei davon aus Kalifornien, einer trägt einen Cowboy-Hut. Sie sagen, ich kann hier bleiben und am nächsten Tag zurückfahren. Ich will aber sofort los, anscheinend ist das Ziel die Eile wert. 
Also fahre ich mit meinem alten Drahtesel durch die von der Abendsonne beleuchteten Straßen dieses abgefuckten Dorfes, überall liegen Scherben (oder doch nur Eis?), ich weiß, dass ich danach einen Platten im Reifen habe. Und dann diese Menschen hier: abgefuckt wie die Straßen, Punks, junge Mütter, arbeitslose junge Männer mit kahlrasierten Schädeln oder nur die Seiten rasiert und die restlichen, aschblonden Haare schön im Seitenscheitel. Alle sehen mich mit einem Abscheu an, einer Gierde und Hass - ich weiß, es war ein Fehler, mit dem Fahrrad zu fahren. Wo ist überhaupt mein Auto? 
Aus Angst vor den Menschen auf der Hauptstraße nehme ich eine kleine Gasse. Plötzlich steht da dieser abscheuliche Kerl, mager und schwitzend und geil. Er will was auch immer mit mir anstellen, doch dank meiner Selbstverteidigungskünste und Kampfkünste kann ich mich so verteidigen, dass er abhaut. Zuvor jedoch schickt er eine Nachricht an alle Bewohner des Dorfes, ein Foto meines Fahrrads beinhaltend und die Nachricht: Ein Prachtstück, greift zu!!! Koordinaten [...]. 
Das ist das Ende, ich schreibe den Amis: Hilfe! und wache zum Glück auf...
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lenkasletztertraum · 8 years
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ŻEMOWICZ
Das Licht an meinem Fahrrad ist aus. Ja, okay, ich hab’s zuhause vergessen. Nichtsdestotrotz fahre ich durch die dunklen Straßen. Straßen, die in meiner Erinnerung eigentlich mein Heimatdorf sein sollten, doch im Traum zu einer unbekannten Stadt werden. Dunkle Straßen und Gassen, dunkle Erinnerung. 
Dann ist da plötzlich diese schmale Eingangstür, durch die ich nur schemenhafte Gestalten erkennen kann. So spät beziehungsweise früh noch was los? Meine Neugierde lässt mich hineingehen. 
Noch vor ein paar Minuten war ich im Dunkeln, jetzt im Licht. Es ist eine Art Bar oder Partyraum, es sieht aus wie eine heftige Hausparty am nächsten Morgen. Überall liegen junge Menschen mit ihren Köpfen auf den Tischen - wenn sie nicht schon ganz am Boden liegen - und die Luft ist schwer von den Ausdünstungen der Feierwütigen. Ist da nicht meine Mitbewohnerin? Hier treibt sie sich also immer rum. Ist aber auch sehr alternativ hier. In Leuchtbuchstaben steht über dem großen Tisch in der Mitte “ ŻEMOWICZ” geschrieben. Aha. Ein polnischer Name also, was auch immer er bedeuten mag. 
Langsam werden die Partyzombies wach, ein DJ legt seine Platten auf und jemand sagt: “Wow, so krass ey, um elf Uhr früh schon so heftig geile Mukke, Alter.” Er fängt an, sich zu den elektronischen - sogar meiner Meinung nach guten - Klängen zu bewegen. 
Den Rest der Party bekomme  ich nicht mit. Ich verlasse den Raum und plötzlich ist das andere Zimmer, in das ich vorhin getreten war und das nach altem Wirtshaus-Stammtisch-Wohnzimmer ausgesehen hat, pink und rosa und voller Kleinkinder und Babys. Als wären die Feierwütigen die Zauberer und die Mütter und Babys die Muggel. Bin ich unbewusst zu den Muggel übergetreten? 
Ich gehe einen Raum weiter (wie groß ist dieses rätselhafte ŻEMOWICZ eigentlich??!!!) und sehe von weitem schon meinen Freund. Puh, jetzt bin ich erleichtert. Anscheinend hatten wir ausgemacht, dass jeder von sich aus die Stadt (Dorf?) erkundet, und zufällig treffen wir uns hier wieder. 
Durchs Dunkle bin ich gewandert, durch alternative Zombiepartyhöhlen und über Mutter-Kind-Spielplätze. Genug von den Abenteuern, sage ich, und wache auf.
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