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Wochen-Ende
Regen. Grauer Himmel, nur ab und zu lugt die Sonne hervor. Wind, der die Kälte bis unter die Jacke treibt. Die Finger sind nach dem Radln halb erfroren.
Theater, das man als Nicht-Muttersprachler nur halb versteht, bewegend und beeindruckend schrill. Ein Bier danach mit Leuten aus der ganzen Welt. Wie steht es um die Politik? Eindrücke von außen und innen.
Ein Gedenkmarsch für die “Verlegung” der Juden im Krakauer Ghetto ins naheliegende Konzentrationslager. Eine zu laut Deutsch Sprechende macht verlegen. Psalmen-Gesang auf Hebräisch macht bewegt. Blauer Himmel, die Sonne scheint. Ob der Himmel damals auch gelacht hat? Äußerst unpassend, also wirklich.
Hello, hiii, my name is. Nice to meet you. You too. Where are you from? Als ob das immer so wichtig wäre. Pure Neu-Gier.
All die Namen und netten Gesichter, Gespräche. Führen zu nichts als zu einem netten Moment, der die anderen Gedanken kurz übertönt. Über diese kann ich mit niemandem reden, man hielte mich für nicht gesellschaftsfähig. Na zdrowie!
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Film #4: Ziemia obiecana. Ein Film von Andrzej Wajda nach dem Roman von Wladyslaw Reymont.
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Film #3: Denial
Ein Film über den Prozess von Holocaust-Leugner David Irving gegen Deborah Lipstadt.
Mit u.a. Rachel Weisz und Andrew Scott
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Film #2 der #fastenzeit: “Hitlerjunge Salomon” von Agnieszka Holland.
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Film #1 der #fastenzeit:
“Fotoamator” von Dariusz Jabłoński. Ein Film über das Ghetto “Litzmannstadt” in Lodz.
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Lion Feuchtwanger: Die Geschwister Oppermann
Buch #1 der #fastenzeit: Lion Feuchtwangers “Die Geschwister Oppermann.
“Das ist ja die Stärke dieser Partei, dass sie die Vernunft ablehnt und an den Instinkt appelliert. Es gehört Intelligenz dazu und Willensstärke, das so konsequent durchzuführen wie diese Burschen. Die Herren verstehen sich auf ihre Kundschaft wie jeder gute Geschäftsmann. Ihre Ware ist schlecht, aber gängig. Und ihre Propaganda, first-class, sage ich Ihnen. Unterschätzen Sie den Führer nicht, Herr Hintze.” (S. 40)
“Hier, in den kultivierten Räumen Gustav Oppermanns, war man nicht geneigt, einer so blödsinnigen Sache wie der v��lkischen Bewegung im Ernst Chancen zuzugestehen. [...] Man stand auf festem Grund, ausgerüstet mit dem Wissen der Zeit, gesättigt mit dem Geschmack von Jahrhunderten, ein stattliches Bankkonto hinter sich. Man lächelte darüber, dass jetzt das gezähmte Haustier, der Kleinbürger, androhte, zu seiner wölfischen Natur zurückzukehren.” (S. 40 f.)
“Die Herrschaft der nüchternen Vernunft sackt zusammen. Die läppische Tünche der Logik wird abgekratzt. Eine Epoche dumpft heran, in der das große, partiell überentwickelte Tier Mensch zu sich selber zurückfindet. Das ist der Sinn der völkischen Bewegung.” (S. 42)
“Ihr habt alle so ausgezeichnete Theorien, ihr erklärt alles so gescheit, ihr wißt alles. Die andern wissen gar nichts, sie kümmern sich einen Dreck darum, ob ihre Theorien dumm sind und voll Widerspruch. Aber sie wissen eines: sie wissen genau, was sie wollen. Sie handeln. Sie tun etwas. Ich sage dir, Onkel Jacques, und dir, Onkel Martin, sie werden es schaffen, und ihr seid die Gelackmeierten.” (S. 42)
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Fastenzeit
Fasten macht doch eigentlich keiner mehr. Und doch lese ich erst kürzlich in der SZ, dass man nicht nur das “Typische” fasten kann: Wie wär’s denn zum Beispiel mal mit Verzicht auf mobiles Internet oder auf Netflix?
Das hat mich inspiriert, und nachdem ich sowieso denke, dass ich mich viel besser auskennen müsste mit polnischer Literatur und polnischem Film - faste ich jetzt amerikanische Serien. Denn ja, ich bin süchtig nach diesen Geschichten, ob es nun um Gangster, Superhelden oder Superschurken geht.
Doch jetzt mache ich mindestens 40 Tage Pause. Doch ohne gute Geschichten geht es nicht. Deshalb wage ich mich an den deutschen Kanon heran, aber ebenso an die polnischen Filme, die “man gesehen haben muss” sowie an die wichtigsten literarischen Werke. Mein Gehirn wird also nicht fasten. Es wird sogar überernährt werden, doch das schadet nicht, nachdem es so lange zu kurz gekommen ist.
Warum ich nicht früher damit angefangen habe? Warum fängt man mit der Diät erst kurz vor knapp an? Oder mit Sport? Weil es der Überdruss an Süßem ist, der Überdruss daran, dass die Hose zu eng ist oder der Blusenknopf so oft reißt. Weil man sich endlich besser fühlen will.
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Ich stehe an der Bushaltestelle. Viele Autos rauschen vorbei. Inmitten dieses durchdringenden Motorendröhnens: Hufgeklapper. Eine weiße Pferdekutsche, geführt von zwei weißen Pferden, fährt auf der rechten Fahrspur vorbei. Feierabend.
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Einkaufscenter können se.
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Wohl zu viele Pferdekutschen auf dem Marktplatz gesehen...
Pferdeflüsterin
Vor ein paar Tagen träumte ich doch tatsächlich:
Ich unterhalte mich mit diesem Pferd, diesem wunderschönen Hengst. Er ist lustig, bringt mich die ganze Zeit zum Lachen, einfach wunderbar, dieser Typ. Ich fühle mich pferdewohl (pudelwohl ja eher nicht), als mir ein guter Freund zuflüstert, dass er es ja wohl eindeutig sei. - Wer? - Ja er, er ist der, mit dem du dein Leben verbringen solltest. Er, der dich zum Lachen bringt wie sonst keiner, mit dem du einfach nur glücklich sein kannst und der dich nicht schwerer macht und zu jemandem anderen, die du gar nicht bist. - Das Pferd? Ja wohl in diesem Universum nicht! - Wer sagt dir, dass du noch in ‘diesem’ Universum bist?
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Another streetart in Kazimierz
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Streetart in Kazimierz
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Stadt voller Banes
“Banes”? Ja, richtig gelesen, die Mehrzahl von Bane, berüchtigter Maskenträger in einer Comicreihe. Die Luft ist hier so verschmutzt, dass ganze Scharen von Mini-Banes in der Stadt spazieren gehen, Hand in Hand in Zweierreihen. Nur die mutigsten dieser Kindergartenkinder wagen sich ohne Maske hinaus. Vielleicht aber hat die Mutter auch versucht, eine dieser Atemschutzvorrichtungen zu ergattern, war jedoch zu spät dran.
Am ersten Tag war ich noch bestürzt, hatte abends “Raucherhusten” und musste mir die Hände waschen vor lauter Staub.
Jetzt, nach drei Tagen, ist er, der feine Staub, Alltag. Auch für mich, ich landluftverwöhntes Dorfkind.
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Zwei Tage wie zwei Wochen
Neue Umgebung, neue Menschen, neue Luft kostet Kraft, zumindest mir. Jeden Abend gehe ich so müde ins Bett, als wäre ich den ganzen Tag hart arbeiten gegangen. Eigentlich habe ich noch nicht viel zu tun außer mir mein Nest einzurichten und mich an die neuen Größenverhältnisse - im Gegensatz zu meiner Studien-Heimatstadt - zu gewöhnen.
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