justine-leng
Justine Leng
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Schriftstellerin in Uppsala, vor allem für die Kaffeekultur hier
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justine-leng · 1 year ago
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Dieser Film ist nicht nur schön anzusehen, es ist mit Past Lives der beste Liebesfilm, den ich dieses Jahr gesehen habe. Durchdachte Charaktere, ein Konflikt, der nicht einfach aus der Luft gegriffen sondern nachvollziehbar ist und sich organisch entwickelt. 5/5 und ja, ich hab geweint.
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justine-leng · 1 year ago
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Szenen ohne Anfang, 2
Es ist wichtig, eins nach dem anderen zu machen, besonders jetzt, wo bald alles auf einmal passieren wird, Schreien und Milcheinschüsse und volle Windeln und dann noch der eigene Hunger, die Müdigkeit, Schlaf und Aufwachen. Ich spüre die Tritte des Babys, während ich die kleinen Strampler zusammenlege, aufrolle und dann in der kleinen Schublade im Schrank verstaue. Ich habe sie Anja genannt. 
Auf dem Sofa liegt ein unordentlicher Haufen weißer Stoff, aus dem ich Moskitonetze zu nähen versuche, für die Fenster, vor allem die im Schlafzimmer. Es ist noch so viel zu tun, bevor Anja sich entscheiden wird, diesen Bauch, diesen Körper auch mal von außen zu sehen, berühren zu wollen. Ein Baby ist wie eine Deadline, auf einmal erkennt man, was in der Wohnung nicht passt, noch getan werden muss, findet all die Dinge im Schrank, die man eigentlich schon seit Jahren auf dem Flohmarkt verkaufen will und für die in einigen Monaten definitiv kein Platz mehr sein wird. Man fragt sich, wo in den zwölf Quadratmetern Platz für eine Wiege sein soll und googelt jede Pflanze, um herauszufinden, ob sie giftig ist. Man muss sich eingestehen, die Namen der Pflanzen nicht einmal alle zu kennen, obwohl man sich auf Instagram stolz #plantmom nennt. Man verrät niemandem, dass man Google Lens benutzen musste und lernt nebenbei die Namen der Pflanzen auswendig, inklusive ihrer Vorlieben: Sonne oder Schatten? Viel Wasser oder wenig? Sandige oder lehmige Erde?
Man stellt die Pflanzen, von denen man nun weiß, dass sie giftig sind, auf Facebook Marketplace online und schreibt dazu, dass sie giftig ist, damit Hunde- und Katzenbesitzerinnen (und natürlich Eltern von Krabbelkindern) vorgewarnt sind. Man macht den Leuten auf, die sie abholen und streicht unbewusst mit einer Hand über den Bauch, und mit den Monaten kommen immer öfter Kommentare, die mal ein Gefühl von Verbindung, mal Abneigung hervorrufen.
Und man beginnt auf einmal, Moskitonetze zu nähen, per Hand, obwohl man a) sehr einfach und kostengünstig welche im Internet bestellen könnte, und b) eine (gut funktionierende) Nähmaschine besitzt. Stich für Stich nähe ich das Netz, das Anja davor bewahren soll, riesige juckende Stiche zu ihrer ersten Kindheitserinnerung zu zählen. 
Stich für Stich lenke ich mich davon ab, dass ich alleine bin. 
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justine-leng · 1 year ago
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Winter-Wunderzeit
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justine-leng · 1 year ago
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Mein NaNoWriMo Projekt als Collage - Clueless und Schnee.
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justine-leng · 1 year ago
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Jede Schriftstellerin braucht ein vernünftiges Lieblingscafé
(Café Carl von Linné, Uppsala)
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justine-leng · 1 year ago
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Um runterzukommen, schnappte ich mir gewöhnlicherweise eine weitere Dose Eistee und setzte mich auf den Balkon. Zwischen den Hochhäusern der Gropiusstadt hatte sich seit Mai die Hitze gestaut und uns alle verändert, wie, das kann ich nicht sagen. Auf den anderen Balkonen hingen Lichterketten, standen Sonnenschirme, sprossen Pflanzen aus Töpfen und Kästen. Dort wurde geraucht, gelacht, gestritten. Das Klirren von Glas begleitete jede Nacht. Der Abend begann mit dem Anstoßen zwischen Freunden, auf den Feierabend, den Sommer, die Freundschaft. Spät abends, wenn man außerhalb der Lichtkegel der Straßenlaternen nur noch das Glimmen von Zigaretten und das Aufleuchten von Handydisplays erkennen konnte, zerschellten die gleichen Flaschen auf dem Asphalt. Und früh am Morgen, wenn die letzten nach hause wankten und die Sonne ihr graues Morgenlicht auf die Stadt warf, hörte man zwischen dem Schrubben der Kehrmaschine das Klimpern der aufgekehrten Scherben.
Verschwesterung // Justine Leng
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justine-leng · 1 year ago
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Szenen ohne Anfang, 1
Am Tag zuvor hatte Oma uns ein Kilogramm Pflaumen in einer Papiertüte mitgebracht. In der Nacht wurden wir geweckt. Wir mussten gehen, ich wusste nicht wohin, aber ich weiß, dass ich dafür sorgte, dass ein Kilogramm Pflaumen mit uns kam.
Ich sah meine Oma nie wieder. Ich erinnere mich daran, auf dem Rücksitz des Autos mit klebrigen Händen die süßen Pflaumen zu essen, eine nach der anderen, und wie ich alle Kerne aufbewahrte in der Hoffnung, dort, wo auch immer wir jetzt hingehen würden, einen Pflaumenbaum pflanzen zu können. So einen, wie bei Oma im Garten stand; ich wusste nicht, was vor sich ging, aber selbst mir war klar, dass es sein könnte, dass ich diesen Pflaumenbaum, dass ich den Garten meiner Oma nie wieder sehen würde.
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justine-leng · 1 year ago
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Wäre mein Roman Verschwesterung ein Lied, wäre es vermutlich dieses:
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justine-leng · 1 year ago
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Schreibtagebuch, 14. September 2023
Ich glaube, ich habe es bald geschafft.
Ich habe Angst davor, es bald geschafft zu haben.
Seit fast 12 Jahren schreibe ich an meinem Coming of Age-Roman Verschwesterung. Ein Entwurf folgt auf den anderen, die Festplatte ist vollgestopft mit überflüssigen Szenen, unfertigen Fassungen, fertigen Fassungen, die dann doch nicht gut genug waren.
Seit fast 12 Jahren schiebe ich das Ende vor mir her. So erfolgreich, dass ich immer wieder Betalesenden absage, oder Betalesende mir absagen, weil das versprochene Ende nie in Sicht gekommen ist. Bis jetzt.
Letztes Jahr im NaNoWriMo (National Novel Writing Month) habe ich eine Rohfassung von Verschwesterung geschrieben, vom ersten bis zum letzten Satz. Seither kämpfe ich mich durch Überarbeitungen, die ich endlich zu Ende bringen will. Zwei Seiten schreibe ich aktuell am Tag, per Hand, immer mit der Angst, nicht gut genug zu sein. Mit der Angst, wieder alles verwerfen zu müssen, weil das Ende der Geschichte nicht gerecht wird. Aber jeder Satz, den ich zu Papier bringe, ist besser, als niemals den Schluss zu finden.
Ich habe den letzten Abschnitt des Buches nicht geplottet. Keine Ahnung, was in den kommenden Kapiteln genau auf mich zukommt. Aber irgendwie fühlt es sich falsch an, für die letzten Schritte eine Outline zu schreiben. Ich habe die letzte Szene im Kopf und vertraue nun blind darauf, dass meine täglichen zwei Seiten mich zuverlässig in die richtige Richtung führen werden.
Letztes Jahr um diese Zeit, als ich mich auf den NaNoWriMo im November vorbereitet habe, hatte ich genau die gleiche Angst: dass ich niemals ein Ende schreiben könnte. Und dann habe ich es einfach getan. Habe innerhalb eines Monats einen kompletten Roman aus mir raus geschrieben, mit einem Ende, das so gut war, dass es in die überarbeitete Version reinkommt.
Daher hoffe ich einfach, dass ich das auch ein zweites Mal hinbekomme.
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justine-leng · 1 year ago
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Der Geruch von Herbst ist zurück
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justine-leng · 1 year ago
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Es gibt einen Mythos, den ich nie verstanden habe: die Legende der viel zu schnell vorbeiziehenden Sommerferien.
Verschwesterung // Justine Leng
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