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8. März 2019: Feministischer Kampftag in Kiel
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Feminists Strike Back! Feministischer Kampftag 2019
Aufruf zum internationalen feministischem Kampftag am 8. März 2019
Feminists strike back!
queerfeministisch – kämpferisch – solidarisch
Start 16:00 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz
Am 8. März gehen weltweit seit über 100 Jahren Millionen Feminist_innen auf die Straße. Auch in Kiel rufen wir unter dem Motto „Feminists strike back! Queerfeministisch – kämpferisch – solidarisch“ zur Demonstration auf. Mit der Demo reihen wir uns ein in feministische Streiks weltweit. Lasst uns diesen Tag nutzen, um unsere verschiedenen Kämpfe zu verbinden, sichtbar zu machen und mit unseren Freund_innen und Genoss_innen laut und wütend dem Patriarchat den Kampf anzusagen!
Wir werden tagtäglich diskriminiert, unterdrückt und ausgebeutet. Unsere Arbeit wird geringgeschätzt und noch immer verdienen wir in Deutschland im Schnitt 22% weniger als Cis-Männer [1]. Nicht nur das, zu Hause übernehmen wir auch noch unzählige Stunden an unbezahlter Erziehungs-, Haushalts- und Pflegearbeit. Manche von uns tun dies auch schlecht bezahlt im Krankenhaus, in der Pflege, oder im Zuhause anderer. Sorgende Berufe sind dabei von besonders hoher Ausbeutung geprägt. Darüber hinaus leisten wir oft auch noch emotionale Arbeit für Familie, Freund_innen, Partner_innen und Kolleg_innen. Doch obwohl wir so viel bezahlt und unbezahlt arbeiten, kommen wir im Alter mit unserer Rente kaum oder gar nicht über die Runden.
Daher rufen wir, ein Bündnis engagierter Feminist_innen auf, mit uns am diesjährigen feministischen Kampftag gegen patriarchale Unterdrückung, Ausbeutung und Geringschätzung unserer Arbeit auf die Straße zu gehen! Wir solidarisieren uns mit Frauen, Lesben, Trans und Inter weltweit, die am heutigen Tag ihre Arbeit niederlegen.
Für eine solidarische Welt, in der alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft, ihrer Identität, ihrem Glauben und ihrer sexuellen Orientierung uneingeschränkt gleichberechtigt zusammenleben! Für eine Welt ohne Ausbeutung, Sexismus, sexualisierte Gewalt und Rassismus!
Die Demo zum internationalen feministischen Kampftag in Kiel ist von Frauen/Lesben/Trans und Inter (FLTI*) organisiert. Unsere cis-männlichen [1] Freunde und Genossen sollen uns unterstützen, sie sollen sich heute aber im Hintergrund halten. Der erste Block sowie der Schutz für den Lautsprecherwagen ist daher Frauen, Lesben, Trans und Inter vorbehalten. Die Reden werden ebenfalls nur von FLTI* gehalten. Die Demonstration soll von Respekt und gegenseitiger Anerkennung geprägt sein. Bitte achtet aufeinander und passt aufeinander auf. 
Meldet euch bei uns, wenn ihr den Aufruf zur Demo unterstützen möchtet und/oder einen Redebeitrag halten möchtet: [email protected].
Start und Auftaktkundgebung um 16:00 Uhr am Kiel Hbf. Die genaue Demoroute wird noch bekannt gegeben. Ihr könnt jederzeit zur Demo dazu stoßen. Wir freuen uns auf euer zahlreiches Kommen. Spread the Word und leitet diese Mail an so viele Menschen wie möglich weiter!!!
[1] cis oder cis-geschlechtlich = Personen, deren das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht mit der eigenen Geschlechtsidentität übereinstimmt; cis-männlich meint also die Zuschreibung und Identität als Mann
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Slam Poetry Beitrag zum 8. März
Fiese Feministinnen wollen euch fressen!!!111elf
Einige völlig unangemessen radikale Forderungen zum 8. März
Im Internet habe ich neulich gelesen: „Der Feminismus ist eine extrem korrupte Bewegung!“ Ich wusste gar nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Aber hauptsächlich war ich wütend und verwirrt. MIR hat nämlich noch niemand Schmiergelder angeboten! Nicht einen Cent! Frechheit. Aber ich bin auch nur ein ganz kleiner Fisch, von daher: Vielen Dank, liebe 8. März-Orga, dass ich hier sprechen darf!
Und ich denke, ich spreche für diese fiese, korrupte Bewegung, die wir Feministinnen offenbar sind, wenn ich sage: Es gibt da ein paar Dinge, mit denen ihr uns tatsächlich bestechen könnt.
Denn wir wollen vor allem eins: Wir wollen die Straße zurück. Wir wollen uns zu jeder Tages- und Nachtzeit frei bewegen können, ohne Angst haben zu müssen, dass uns das verdammte Pfefferspray schon wieder in der Handtasche ausläuft. Ohne Schlüssel zwischen den Fingern, just in case. Und wir bieten all unseren Respekt für die, die nicht sagen: „Pass auf, dass dich keiner anfasst!“, sondern „Du allein bestimmst, wo deine Grenzen sind.“
Wir wollen, das unsere Körper uns gehören. Uns allein! Es gibt Gesetze, laut denen ist es ein Verbrechen, wenn wir bestimmte Entscheidungen über unseren Körper treffen. Es gibt Gesetze, laut denen ist es ein Verbrechen, uns über unsere reproduktiven Rechte zu informieren. Meine Güte, es ist 2018! Wir können zum Mond fliegen, wir können Pizza aus dem Internet bestellen, aber dass die Chefetage in unseren Körpern nur wir allein besetzen, das soll immer noch ein radikaler Gedanke sein? Ob wir unsere Körper nun mit Kraftfutter oder Kuchen vollstopfen, sollte allein unsere Sache sein. Aber dazu brauchen wir nicht nur unser Stück vom Kuchen, sondern die ganze Bäckerei.
Wir wollen eine Chancengleichheit, die nicht bei einer müden 30%-Frauenquote in ein paar Vorständen Halt macht. Wenn ihr den fiesen Feministinnen-Verein effektiv bestechen wollt, dann müssen die Schmiergelder an uns alle gehen. Und mit „Alle“ meine ich alle, an denen der Kelch mit den weißen heterosexuellen Cis-Männerprivilegien Tag für Tag vorbeigeht.
Wir wollen unsere Geschichten selbst erzählen. Wir sind keine Leinwände für eure Gefühle. Wir sind keine Fleißbildchen, die ihr bekommt, wenn ihr mal ganz vorsichtig über den Tellerand geschielt habt. Unser Feminismus ist kein Feel-Good-Movie! Wir wollen unsere eigenen Geschichten erzählen, von unseren Kämpfen, von dem Blei an unseren Füßen und dem Feuer in unseren Herzen. Und wir tun es hier und jetzt, denn wir wollen nicht mehr und nicht weniger, als dass die ganze Stadt unsere Stimmen hört.
Also, wenn da draußen jemand ist, der nur ein, zwei Knöpfchen drücken muss, damit wir alle dem Leben, das wir leben wollen, ein Stückchen näher kommen, wendet euch an uns. Wir kommen da sicher ins Geschäft. Denn wir sind eure starken Partner*innen für einen Feminismus ohne Grenzen und ohne faule Kompromisse.
Ansonsten nehmen wir die Dinge auch gerne selber in die Hand.
Dann sind wir weiterhin laut und zwar so lang, bis es völlig normal ist, uns zuzuhören. Dann erzählen wir unsere Geschichten so oft, bis jeder endlich checkt: Das, was wir jeden Tag erleben, das ist real. Dann sind wir so lange auf der Straße, bis es niemanden mehr erschreckt, dass wir Raum einnehmen, einfach so! Dann holen wir uns so sehr die Nacht zurück, dass wir nie wieder Pfefferspray geschenkt bekommen oder unsere kostbare Zeit bei Selbstverteidigungskursen verplempern müssen. Dann werden wir unsere eigenen Chef*innen, dann zerstören wir die Gläserne Decke mit dem Vorschlaghammer oder werden Faulenzerinnen aus Leidenschaft. Einfach, weil es geht, einfach, weil wir es können. Also: 1000 Fäuste für ein „Halt die Fresse“, wenn das Patriarchat mal wieder vorlaut wird. Denn wir wollen einen Feminismus, der allen Angst macht, die sich nur sicher fühlen, wenn sie sich auf ihrem gemütlichen Privilegienpolster aus staubigen Dogmen und fossilen Vorstellungen vom Leben ausruhen können. Und wem das zu militant ist, der oder die möge sich eins in Erinnerung rufen: Um eine Revolution hat noch nie jemand nur höflich gebeten. Und eine Revolution ist noch das geringste, was wir brauchen.
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Redebeitrag des AStA der CAU Kiel
MAKE FEMINISM A THREAT AGAIN Für einen grenzenlosen Feminismus!
Antifeminismus an der CAU
Wir als AStA setzen uns für eine Gesellschaft ein, in der unterrepräsentierte, denunzierte, diffamierte, nicht gehörte Menschen endlich das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe erlangen sollen. Kritik an Antifeminismus bedeutet nicht, jegliche Einwände an feministischen Ideen zu verurteilen. Auch wir müssen uns Kritiker*innen stellen, mit ihnen umgehen, an ihnen wachsen oder Widerstand leisten. Wir stehen für einen intersektionalen und queeren Feminismus, welcher versucht sich über Machtstrukturen hinwegzusetzen, sie zu durchbrechen und sie zu überwinden. Wir stellen uns klar und deutlich gegen antifeministische Männerrechtler, die althergebrachte Privilegien in den Geschlechterbeziehungen erhalten oder wiederherstellen wollen.
Nicht selten erleben wir Anfeindungen, Beleidigungen, Unterstellungen. Diese reichen bis dahin, dass wir als Verfolger*innen einer sexistischen Ideologie Teil dessen sind, was wir eigentlich zu bekämpfen versuchen. Hier besteht unseres Erachtens eines der größten zu lösenden Probleme. Es ist diffamierend, das Hinterfragen von Rollenbildern als „Ideologie“ zu bezeichnen. Das Hinterfragen ermöglicht ja gerade erst, ihre willkürlichen Inhalte offenzulegen und somit und deren ideologische Wurzeln zu erfassen. 
Die blinde, unreflektierte Übernahme dieser Rollenbilder soll demnach der "kritische", unideologische Blick auf das Geschlechterverhältnis sein? Wir weisen solche Auffassungen zurück. Sie bestärken uns darin, heute hier zu stehen und mit euch zusammen für Gleichberechtigung, Toleranz und Diversität einzutreten. Hinter Antifeminismus steckt oft mehr als die bloße Ablehnung feministischer Denktraditionen. Das beste Beispiel dafür ist die rechtspopulistische AfD! 
Wir als AStA, als Vertreter*innen der Studierenden haben es oft mit einem getarnten Antifeminismus zu tun. Wir alle sollten das Verwirrspiel durchschauen und dem Maskulinismus die Stirn bieten. Wir erleben regelrechten Hass. Aufgeladene Diskussionen von Menschen, die sich daran stören, dass ihre Mitstudierenden ihr Statement für Feminismus an der CAU abgegeben haben. Uns überrascht das nicht mehr und das ist zu tiefst bedenklich. Kaum ein Angebot des Referats für Gleichstellung bleibt unkommentiert. Andauernd dieselben Vorwürfe und stets der Einwand, der AStA würde sich somit in sexistischer Weise männerdiskriminierend positionieren und engagieren. Auch der heutige FLTI*-Block steht am Pranger. Würden diese Menschen ähnliche Kraft darin investieren, sich kritisch mit den eigenen Privilegien zu befassen, würde ihnen schnell einleuchten, dass es sich dabei nicht um diskriminierende Sonderrechtsstellungen handelt. Es handelt sich um eine Notwendigkeit, die lange Zeit ignoriert wurde. 
Das Normative zu durchbrechen und den Menschen zu helfen, die keinen Platz und kein Gehör in der heutigen Gesellschaft finden, dafür stehen nicht nur wir als AStA heute hier. Dafür sollten sich alle Menschen auf die Straße begeben. Sich für Akzeptanz und Respekt vor sexueller Vielfalt, für eine moderne und pluralistische Gesellschaft einzusetzen, sich gegen homo- und transphobische Gegebenheiten zu stellen, sich für Selbstbestimmung stark zu machen, auf all das wird auf diversen Plattformen förmlich eingeschlagen.
Wir stehen heute hier mit dem Leitsatz „Make feminism a threat again“ - uns wird immer wieder demonstriert, dass Feminismus für viele Menschen allerdings bereits eine ernsthafte Bedrohung zu sein scheint. Aus Angst vor der Komplexität, die über Jahre auf das Geringste reduziert wurde und nun emporwächst. 
Wir lassen uns nicht unterkriegen und appellieren an euch, dies auch nicht zu tun. Wir werden nicht zulassen, dass man Gleichberechtigung als Sonderrechte denunziert. Wir werden nicht zulassen, dass versucht wird, die Kritik an Rassismus, Homo-, Trans- ,Inter- oder Frauenfeindlichkeit als Meinungszensur zu labeln. 
Für uns ist es selbstverständlich, dass wir Antifeminismus dieser Art nicht unbeantwortet lassen. Die Emanzipation der Geschlechter, Gleichberechtigung, Antidiskriminierung und Anerkennung aller sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten sind für uns zentrale Elemente der Menschenrechte. Diese gilt es mit Entschiedenheit zu schützen. Wir sehen die Vernetzung und gegenseitige Solidarität von Feminist*innen als wichtige Gegenmaßnahme gegen die antifeministischen Stimmen. Denn es gilt ihnen entgegenzusteuern, sie zu widerlegen, ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen. 
Deswegen bleibt entschlossen! Vereinigt euch und lasst uns heute  zusammen für eine gerechtere Welt kämpfen. 
Für einen grenzenlosen Feminismus! Für deine, meine - unsere Freiheit! 
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Redebeitrag des Queeren Queerfeministischen Treffens Kiel
Wir vom queeren queer-feministischen Treffen Kiel sind der Überzeugung, dass Feminismus nicht nur von Cis-Frauen für Cis-Frauen ist.[1]  Patriarchale Strukturen unterdrücken Personen unterschiedlichster Geschlechtsidentitäten. Im Kampf um Frauenrechte werden allerdings häufig nur Cis-Frauen gemeint. Queers, Transgender*, Inters* und andere Identitäten werden nicht mitgedacht oder teilweise sogar bewusst ausgeschlossen. 
In einer Gesellschaft, in der binäre Geschlechterkategorien als Norm gelten, es also nur Männer und Frauen zu geben scheint, werden Menschen, deren Körper und / oder Geschlechtsidentität davon abweicht, pathologisiert, also für krank erklärt. Beispiele hierfür sind die medizinische, juristische und soziale Diskriminierung von Trans* und Inters*. 
Transgender und intergeschlechtliche Personen sind in ihrem Alltag vielfältigsten Formen von Unterdrückung ausgesetzt. Neben mangelnder gesellschaftlicher Akzeptanz und Solidarität müssen sie sich mit zahlreichen anderen Problemen auseinandersetzen: der Leugnung oder Abwertung ihres Geschlechts oder ihrer Identität, Schwierigkeiten angemessene, kompetente und wertschätzende medizinische Unterstützung zu finden und dem sozialen Druck, sich an vorgegebene Geschlechtsrollen anzupassen. 
Queere Personen kämpfen um Anerkennung ihrer Identität in einer Welt, in der Heterosexualität bzw. ein Lebensstil, der der heterosexuellen Norm möglichst nahekommt, als erklärtes Ziel gilt. Feministische Räume müssen konsequent die Anliegen von Queers, Trans* und Inters* miteinschließen, um gemeinsam diese Strukturen wirksam und langfristig aufzubrechen und zu verändern. Wenn alle mitgedacht werden, verliert niemand! Es geht nicht darum, um Sichtbarkeit in der Gesellschaft zu konkurrieren, sondern um den gemeinsamen Kampf aller Personen, die von den existierenden Strukturen unterdrückt werden. 
Genauso wie feministische Räume queer sein sollten, müssen queere Räume feministischer werden. Die Entpolitisierung von Queerness, also die Behauptung Geschlechtsidentitäten, Geschlechterrollen und sexuelle Orientierung seien reine Privatsache, steht in starkem Gegensatz zur Einmischung staatlicher Organe in ein selbstbestimmtes Leben. Queere Räume müssen deshalb politisch sein, weil sie eine wichtige Basis bieten können, sich Fremdbestimmung und Diskriminierung entgegenzusetzen. 
Wir als QQFT sind der Überzeugung, dass Queerness und Feminismus untrennbar zusammengehören. Wie eine Person des QQFT bereits in ihrem Manifest deutlich fordert: „Als (Queer)-Feminist*innen solltet ihr in der Lage sein zu verstehen, dass das Patriarchat nicht nur „biologische“ Frauen unterdrückt. Ich fordere, dass ihr Lesben- und Schwulenfeindlichkeit, Trans*- und Inter*feindlichkeit ebenso wie Bifeindlichkeit und die Abwertung von Femmes, Butches und Crossdresser*innen als solche benennt, problematisiert und bekämpft, wenn sie auftreten!“ Für Solidarität zwischen FLTI* und einen gemeinsamen feministischen Kampf! 
[1] Cis bedeutet, dass eine Person sich selbst dem Geschlecht zugehörig fühlt, dass dieser bei der Geburt zugeschrieben wurde.
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Redebeitrag des laDIYfest Kollektivs
Make Feminism A Threat Again – Für einen grenzenlosen Feminismus!
Liebe Freund_innen, liebe Genoss_innen, liebe Mitdemonstrant_innen –
Letztes Jahr waren wir wütend. Wir sind es immer noch!
Wütend, dass wir den größten Teil unserer Rede aus dem letzten Jahr fast haargenau heute wieder vortragen könnten.
Als Feminist_innen wird uns immer gesagt, wir sollen doch bitte „positiver“ eingestellt sein. Nicht immer „so viel dagegen“. Wir sollen nicht so „anti“ sein. Wir sollen nicht so „wütend“ sein. Nicht so „aggressiv“. Der Aufruf zu der diesjährigen feministischen Kampftagsdemo hat eine absurde Debatte über die „zu aggressiven“ Formulierungen des Aufrufes geführt. Ich fasse es nicht. In was für Zeiten leben wir eigentlich?
Uns wird immer und immer wieder gesagt, wie wir sein sollen und wie wir nicht sein sollen.
Aber wisst ihr was!? Wir sind verdammt wütend. Wir sind aggressiv! Und wir haben auch allen Grund dazu.
Mich macht es aggressiv, wenn rechts-konservative mir Tipps geben, wie ich mich vor Übergriffen schützen kann – und sich dabei rassistischer Rhetoriken bedienen.
Es macht mich aggressiv, dass mein Körper und mein Aussehen ständig bewertet werden und dem männlichen Blick gefallen sollen. Ich bin schön, so wie ich mich gut fühle!
Mich macht es aggressiv, dass Menschen, die Opfer von sexualisierter Gewalt werden immer noch gesagt wird, sie hätten selbst Schuld, sie müssten sich doch „nur“ wehren, anstatt potentiellen Täter_innen zu erklären, wie sie sich nicht übergriffig verhalten und was „Konsens“ bedeutet.
Hashtag #metoo hat wieder einmal bewiesen, wie viel noch schief läuft. Es ist rein gar nichts in Ordnung und es macht mich aggressiv, dass jede dritte Frau Opfer von sexualisierter Gewalt wird und dass Freund_innen diese Erfahrung machen mussten.
Es macht mich aggressiv, dass so viel Gewalt in Paarbeziehungen und Familien geschieht, dies jedoch verschwiegen wird und damit unsichtbar bleibt.
Antifeminist_innen machen mich aggressiv! An der Uni Kiel sind die Trolle auf einige der Organisator_innen dieser Demo losgegangen. Das tolerieren wir nicht! Wir werden Seite an Seite mit unseren Verbündeten gegen Antifeminismus kämpfen. Wir lassen nicht zu, dass die AFD und andere rechts-konservative Spinner_innen unsere Ideale in Frage stellen und das Leben von Menschen weiterhin bedrohen. Hört ihr das! Wir werden niemals aufhören gegen euch zu kämpfen.
Es macht mich aggressiv, dass meinen trans* Freund_innen ihre Geschlechtsidentität abgesprochen wird und Kämpfe für die Anerkennung jedes Geschlechts marginalisiert werden. Es macht mich aggressiv, dass dies auch in Kiel in unseren feministischen Kreisen passiert und es macht mich wütend und nachdenklich, dass wir nicht in der Lage waren darauf angemessen und unterstützend zu reagieren.
„Mich macht aggressiv, dass rechtsextreme Gewalt zunimmt, und sie noch immer gesellschaftlich verharmlost und nicht oft genug thematisiert wird!“
Racial Profiling durch die Polizei macht mich aggressiv!
Es macht mich aggressiv, dass Frauen im Durchschnitt immer noch 22 Prozent weniger verdienen als Männer und außerdem immer noch den Großteil der schlecht bezahlten Lohnarbeit und der gar nicht bezahlten Arbeit in der Pflege, im Haushalt und in der Kinderbetreuung leisten.
Es macht mich aggressiv, dass rechts-konservative Parteien Frauen das Recht auf Abtreibung verbieten wollen, nicht nur in Deutschland, aber auch in Polen oder in den USA. Und es sind meist Männer, die über die Körper von Frauen bestimmen wollen. Wir solidarisieren uns mit den Frauen in Polen, die gerade Tag für Tag ihren Kampf gegen Abtreibungsverbote auf die Straßen tragen!
Es macht mich aggressiv, dass Menschen auf der ganzen Welt und insbesondere im Globalen Süden in schlecht bezahlten, menschenunwürdigen Arbeitsverhältnissen ausgebeutet werden. Es macht mich aggressiv, dass wir in einem Konsumkapitalismus leben, der nur aufgrund von Ausbeutung funktioniert! Und es macht mich aggressiv, dass davon meist Kinder und FLTI*s betroffen sind.
Und jetzt sagt uns noch mal, dass das keine guten Gründe sind, aggressiv zu sein.
Unsere Wut ist noch lange nicht genug!
Genau deshalb sind wir heute hier. Heute mit unserem Bündnis zum 8. März und darüber hinaus über jahrelange kontinuierliche feministische Arbeit in Kiel, leisten wir einen kleinen Beitrag im internationalen Kampf für feministische Forderungen.
Heute tragen wir gemeinsam unsere Wut über die herrschenden patriarchalen und nationalistischen Zustände auf die Straße. Wir wandeln unsere Wut in Energie um und bringen sie laut zum Ausdruck.
Es braucht immer soziale Bewegungen um etwas zu ändern. Und wir sind heute, mit der feministischen Kampftagsdemo, Teil einer internationalen sozialen Bewegung. Wir stehen Seite an Seite mit unseren Freund_innen und Mitstreiter_innen, die heute weltweit, von Peru bis Russland, für ihre Rechte kämpfen gegen Patriarchat und Nationalismus. Unser Feminismus ist international solidarisch, denn unser Kampf kann nicht einzeln betrachtet werden. Wir sind nicht alleine.
Den internationalen Frauen*kampftag gibt es schon seit mehr als 100 Jahren und unsere Vorgänger_innen haben schon Einiges für uns erreicht. Aber wir müssen weiterkämpfen: Gegen den Nationalismus, der uns um die Ohren fliegt. Gegen Rassismus und Antisemitismus. Gegen den alltäglichen Sexismus, die Homophobie und die Trans*und Inter*feindlichkeit die uns und unsere Freund_innen jeden Tag belasten. Gegen den Sozial-Chauvinismus, der Menschen in wertvoll und nicht wertvoll unterteilt. Wir kämpfen für Emanzipation und weigern uns, rückwärtsgewandte Politik zu akzeptieren.
Auch dieses Jahr haben Menschen gezeigt, was sie in kurzer Zeit auf die Beine stellen können. Wir kämpfen heute hier zusammen für das schöne Leben für ALLE. Und für nichts weniger als das 
Wir hören niemals auf der Freiheit am Horizont hinterherzujagen!
Vielen Dank!
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MAKE FEMINISM A THREAT AGAIN
Demo zum internationalen feministischen Kapmftag am 8. März 2018 um 16 Uhr
Start der Demo: Bahnhofsvorplatz
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Aufruf zum internationalen feministischem Kampftag am 8. März 2018
MAKE FEMINISM A THREAT AGAIN
Für einen grenzenlosen Feminismus!
Start 16:00 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz
Ein Bündnis engagierter Feminist_innen ruft auch dieses Jahr wieder auf zur 8. März-Demo!
Am 8. März gehen weltweit seit über 100 Jahren Millionen Feminist_innen auf die Straße. Auch in Kiel rufen wir unter dem Motto „MAKE FEMINISM A THREAT AGAIN / Für einen grenzenlosen Feminismus!“ zur Demonstration auf. Lasst uns diesen Tag nutzen, um unsere verschiedenen Kämpfe zu verbinden, sichtbar zu machen und mit unseren Freund_innen und Genoss_innen laut und wütend dem Patriarchat den Kampf anzusagen! Füreine solidarische Welt, in der alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft, ihrer Identität, ihrem Glauben und ihrer sexuellen Orientierung uneingeschränkt gleichberechtigt zusammenleben! Für eine Welt ohne Sexismus, sexualisierte Gewalt und Rassismus!
Mit unserer Demo MAKE FEMINISM A THREAT AGAIN reihen wir uns in die internationalen Proteste gegen patriarchale Gewalt ein. 
Kampagnen wie #metoo zeigen ein Mal mehr, wie aktuell und wichtig eine Thematisierung sexualisierter Gewalt ist. Die gesellschaftliche Debatte hat Erfahrungen mit Sexismus und sexualisierter Gewalt öffentlich gemacht, woraufhin eine breite Diskussion folgte. Viele Menschen solidarisierten sich mit den Menschen, die sich zu #metoo geäußert haben. Allein Empathie und Likes reichen aber nicht aus! Wir wollen eine ständige Auseinandersetzung in unserem täglichen Leben und in allen gesellschaftlichen Bereichen! Wir fordern außerdem, die Verantwortlichen in den Fokus zu rücken. 
Unser Feminismus ist queer, intersektional, international solidarisch und antirassistisch. Sexismus, Lesben- und Schwulenfeindlichkeit, Bifeindlichkeit, Trans*feindlichkeit, Inter*feindlichkeit, Klassismus, Ableismus, Rassismus und Nationalismus sind niemals getrennt voneinander zu betrachten und müssen kontinuierlich zusammen bekämpft werden! Wir solidarisieren uns heute auch mit den feministischen kurdischen Kämpfer_innen in den besetzten Gebieten in der Türkei, im Iran, im Irak und in Syrien. Haltet durch in Afrin! 
Gewalt und Diskriminierung sind immer international zu betrachten und in ihrer Gesamtheit bedrohen sie unser Leben und unser Zusammenleben.
Feminismus bedeutet auch Rassismuskritik. #ausnahmslos! Gegen jeden Rassismus und Sexismus. Immer. Überall. Wir lassen unsere Kämpfe nicht vereinnahmen durch rechte und konservative Kräfte! Wir fordern einen grenzenlosen Feminismus!
Die Demo zum internationalen feministischen Kampftag in Kiel ist von Frauen/Lesben/Trans* und Inter* (FLTI*) organisiert. Unsere cis-männlichen [1] Freunde und Genossen sollen uns unterstützen, sie sollen sich heute aber im Hintergrund halten. Der erste Block ist Raum für Frauen, Lesben, Trans* und Inter*, sowie der Schutz für den Lautsprecherwagen. Die Reden werden ebenfalls nur von FLTI* gehalten. 
Diese Demonstration soll von Respekt und gegenseitiger Anerkennung geprägt sein. Bitte achtet auf einander und passt auf einander auf. 
Meldet euch bei uns, wenn ihr den Aufruf zur Demo unterstützen möchtet: [email protected]
Anmeldungen für Redebeiträge bitte ebenfalls an: [email protected]
Ihr findet die Demo auch als Facebook-Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/1571679982915406
MAKE FEMINISM A THREAT AGAIN! Lasst uns gemeinsam kämpfen für einen grenzenlosen Feminismus!
Die Demoroute für den 8. März 2017:Start und Auftaktkundgebung um 16:00Uhr Kiel Hbf (die genaue Demoroute wird noch bekannt gegeben).Ihr könnt jederzeit zur Demo dazu stoßen. Wir freuen uns auf euerzahlreiches Kommen. Spread the Word und leitete diese Mail an so vieleMenschen wie möglich weiter!!!
[1] cis oder cis-geschlechtlich = Personen, deren das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht mit der eigenen Geschlechtsidentität übereinstimmt; cis-männlich meint also die Zuschreibung und Identität als Mann
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women*smarch in Kiel 2017
Am 8. März, dem internationalen Frauenkampftag, versammelten sich ca. 800 Menschen am Kieler Hauptbahnhof und zogen laut, fröhlich und wütend durch die Kieler Innenstadt.
Der Woman*s March Kiel hat unsere Erwartungen sogar noch übertroffen!
Es war eine große Freude zu sehen, dass sich trotz Kieler Regen-Schmuddl Wetter, so viele Menschen beteiligten. Der Marsch war bunt und friedlich, aber auch kraftvoll, laut und wütend.
Im ersten Block, der ausschließlich FLTI* geprägt war, liefen viele junge Frauen*, mit kurzen, langen, bunten oder grauen Haaren, mit Iros, Dreads und bunten Mützen. Aber auch ältere Frauen*, mit Gehhilfen, Frauen* mit Kinderwagen und Frauen* in farbigen, traditionellen kurdischen Gewändern. Einige hatten ihre Hunde oder ihre Fahrräder dabei.
Es gab wütende Frauen* die Parolen riefen wie „Was kotzt uns so richtig an? Einteilung in Frau und Mann!“ während eine Gruppe junger Mädels fröhlich zu feministischer Musik durch den Regen tanzte.
Aber auch im hinteren Block liefen viele engagierte Menschen. Es waren Paare dabei, Kinder und Mütter mit ihren Teenie-Töchtern und auch zahlreiche Männer*.
Insgesamt war es eine bunte Mischung von Menschen unterschiedlichen Alters und Backgrounds, die gemeinsam ein beeindruckendes Zeichen in unserer Stadt gesetzt haben.
Es gab kraftvolle, wütende, beeindruckende und berührende Redebeitrage. (Diese können auf dieser Seite auch noch mal nachgelesen werden)
Es ging um Gewalt gegen Frauen* in jeglicher Form, um den historischen Frauen*kampf und um das Gedenken an Frauen* die hierfür ihr Leben gelassen haben.
Es wurde über versteckten Rassismus in Form eines Weiß-männlichen-Pseudo-Feminismus nach der Kölner Silvesternacht gesprochen und über 13 Gründe warum es entgegen der Meinung einiger Menschen allen Grund gibt wütend zu sein! Sexualisierte Gewalt, Gewalt in Paarbeziehungen und Familien, Feminismus als „Luxusproblem“, schlecht und unbezahlte Lohnarbeit und das Hochhalten der „Normalfamilie“ sowohl von Rechtspopulisten als auch der Bundeskanzlerin.
Als krönenden Abschluss gab es einen tollen Poetry Beitrag, der mit bitter-süßem Humor und viel Power darstellte, welchen Rollenvorstellungen und Erwartungen Frauen* sich tagtäglich aussetzen müssen.
In sämtlichen Redebeiträgen wurde für einen intersektionalen Feminismus plädiert, der unterschiedliche Herrschaftsstrukturen zusammen denkt und Rassismus, Sexismus, Homophobie, Nationalismus, Anti-Semitismus und Islamfeindlichkeit gleichermaßen verurteilt.
Vielen Dank für diesen großartigen, kraftvollen gemeinsamen Marsch. Er gibt Hoffnung für eine Zukunft, in der Geschlechterungerechtigkeit überwunden werden kann und ein gleichberechtigtes Zusammenleben möglich ist. Und er zeigt, dass wir nicht alleine sind mit unserer Wut, unserer Verletzung aber auch Entschlossenheit und unserem Willen etwas zu verändern.
Vielen Dank auch an unsere cis-männlichen Freunde und Genossen für die Unterstützung und für eure Zurückhaltung. Der erste Block konnte bis auf wenige Ausnahmen wie geplant durch FLTI* Personen besetzt werden.
Lasst uns weiterhin gemeinsam Mauern einreißen und unseren Kampfgeist nicht abebben lassen!
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Videomitschnitt vom Demo-Zug.  
Vielen Dank an alle Teilnehmenden, an alle Organisatorinnnen* und an die Filmmacherin
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Fotos von der Demo
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Darkfemme Duck
Zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn, zu kurz, zu lang, zu männlich, zu weiblich, zu laut, zu leise, zu schön, zu hässlich, zu viel plus, zu viel minus, zu viel Meinung, zu viel „kein Bock“, zu viel Kind, zu viel Job, zu viel Arbeit, zu viel zu viel zu viel Schminke, zu wenig Makeup, zu viele Männer, zu viel allein, zu wenig Plan zu viel zu viel zu viele Flausen im Kopf. 
Du bist jung und schön und gehst ganz gern einfach so allein spazieren. Du gehst nachts am liebsten allein nach Hause – nur du und die Straße und ein bisschen Musik. Reisenden gehört die Welt und du eroberst sie am ganz allein. OMG, ganz allein? Als Frau? Ist das nicht viel zu gefährlich? Denk doch mal an all die Männer, die in dunklen Ecken lauern und nur darauf warten, dass ihnen endlich mal eine von den Unvorsichtigen in die Falle geht! Und das Kleid mit dem Ausschnitt, ist das nicht schon eine Einladung? Ach, du bist immer noch Single? Mach doch mal ein bisschen mehr aus dir. – Aber denk dran, Männer mögen natürliche Frauen, also nicht zu viel Lippenstift! Und ein paar Kilo weniger ist mehr, aber lass noch was zum anfassen dran – was, du magst nicht angefasst werden? Bist du jetzt im Kloster? Ach, du willst angefasst werden? Na, wenn das so ist. Und eigentlich bist du doch immer viel zu nett, mach dich doch mal grade und setz dich durch, sonst hört dir niemals jemand zu, aber guck jetzt nicht so böse! Lächel doch mal. Du bist zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn, zu kurz, zu lang, zu männlich, zu weiblich, zu laut, zu leise, zu schön, zu hässlich, zu viel plus, zu viel minus, zu viel Meinung, zu viel „kein Bock“, zu viel Kind, zu viel Job, zu viel Arbeit, zu viel zu viel zu viel Schminke, zu wenig Makeup, zu viele Männer, zu viel allein, zu wenig Plan zu viel zu viel zu viele Katzen in der Wohnung. Das kannst du nicht machen. Das geht nicht, als Frau. Das schickt sich nicht. Das schickt dich für immer ins Abseits und dann kriegst du keinen Mann und endest als Crazy Old Cat Lady in einem Apartment am Stadtrand und fragst dich mit Mitte 50, wo du eigentlich falsch abgebogen bist, während du Leute, die dich nerven, mit unschuldigen kleinen Katzenbabys bewirfst. Dabei muss ich nicht mal alt und verrückt sein und bin trotzdem verdächtig – als FRAU, wenn ich komme und gehe, wie's mir passt und mich gar nicht schminke, oder zu viel Make-Up trage und trotzdem die Hosen anhab, oder Röcke, wenn ich mag. Und ich muss nicht mir nichtmal das Kopfhaar rasieren und den Rest wachsen lassen und meinen BH verbrennen, es reicht, wenn ich irgendwas mache, was gegen die Regeln ist. Sowas wie: zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn, zu kurz, zu lang, zu laut, zu leise, zu schön, zu hässlich, zu viel „kein Bock“, zu wenig Sex, zu viele Männer zu viel zu viel zu viele Katzen in der Wohnung – zwischen Plus und Minus gibt es nicht viel mehr als Null. Und mal ehrlich, was ist gefährlicher? Ohne Netz und doppelten Boden zwischen den Extremen auf einem Seil, das es nicht gibt, zu balancieren und im Falle eines Falles an Widersprüchen zu zerbrechen – oder den Zirkus verlassen und einfach geilen Scheiß machen, auf den ich Bock hab? Das macht doch vor allem denen Angst, für die alles am besten immer genau so bleibt, wie es ist. Die hinter allem, was aus der Reihe tanzt und nicht in ihre Muster passt, das Chaos fürchten. Dabei ist das Chaos nur dann eine Gefahr, wenn man denkt, es kontrollieren zu müssen. Natürlich wirkt es chaotisch, wenn ich gleichzeitig oder nur manchmal Heilige und Hure bin. „Hey, guck nicht so böse, Schöne Frau, lächel doch mal!“ ist schon ein Aufräumversuch zu viel von euch in meinem Leben. Denn ich gehöre vor allem mir selbst und ich bin nicht nicht dein Sonnenschein – Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert. Ich bin die, die die Straße zurückerobert, auch, wenn ich als Frau nicht alleine im Dunkeln nach Hause gehen soll. Zwo, eins, Risiko! Ich bin der bunte Lippenstift, der so unnatürlich ist, dass sich alle, die so wahnsinnig viel über „echte Frauen“ wissen, für immer in ihren Löchern verkriechen. Ich bin die Jogginghose, die du tragen kannst, wann immer dir danach ist. Ich bin die verweigerte Fortpflanzung und die Crazy Old Swag Lady, wenn mir danach ist. Der Schrecken der Verkalkten, der Mörser, der alle lebenden Fossilien zu Staub zermalmt. Der endgültige Untergang der letzten Dinosaurier. Ich bin zu klein, zu groß, zu hässlich und zu schön, zu laut und zu leise und ich bin nicht dazwischen, sondern überall da zuhause, wo ich mindestens 20 Katzen halten und in Ruhe alt und verrückt werden kann.
Warum haben Frauen so kleine Hände? – Ist doch egal, hauptsache sie haben zwei Fäuste und einen Mittelfinger.
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Ich spreche heute zu euch als Mitorganisatorin des Frauentreffens, dass einmal im Monat im „Lieber Anders“ stattfindet. Es ist kein kollektiver Redebeitrag, sondern einer der meine persönliche Meinung wieder spiegelt und aufzeigen soll, aus welcher Motivation heraus ich das Frauentreffen organisiert habe und warum die Solidarität unter Frauen die Voraussetzung dafür ist die patriarchalen Verhältnisse zu stürzen.
„In chinesischen Legenden steht geschrieben, daß große Meister in ihre Bilder hineingehen und verschwunden sind. Die Frau ist kein großer Meister. Deshalb wird ihr Verschwinden nie vollkommen sein. Sie taucht wieder auf, beschäftigt wie sie ist, mit dem Verschwinden!“ Eva Meyer zitiert nach Elfriede Jelinek
Heute ist der 8 März. Frauenkampftag. An diesem Tag geht es um uns liebe Genossinnen, liebe Freundinnen, liebe Frauen.
Dieser Tag ist da, um uns zu feiern, uns zu ermutigen, uns zu ermächtigen und als gemeinsame Stärke von Frauensolidarität auf der Straße dem Patriarchat den Mittelfinger zu zeigen. Zu zeigen, dass wir noch da sind. Dass wir nicht verschwinden werden. Die großen Meister, die Männer, die die Macht besitzen, haben seit jeher dafür gesorgt, dass wir unsichtbar bleiben, haben uns ins Dunkle gedrängt und sich selbst ins Licht gestellt, uns hinter Wände verbannt und eingepfercht, und sich die Welt, die Macht der Öffentlichkeit, genommen.
Sie gestehen uns, wenn wir uns ihre Gunst erarbeiten, einen Platz im Halbschatten zu. Gerade sichtbar genug, um sich an uns zu erhöhen und uns an ihnen zu erniedrigen. Wir selbst, im Dunklen oder im Halbschatten, aber wirken auch an unseren Verschwinden mit. Wir haben unsere Geschichte vergessen, unseren 5000 Jahre währenden, mutigen und starken Kampf gegen das Patriarchat. Der 8. März ist der Tag, an dem wir uns zusammen schließen, um aus dem Schatten hervorzutreten. Der Tag, an den wir uns unserer Stärke, uns selbst, ins Licht holen können. Wir merken wie schwierig es ist dieses zu tun, denn in den meisten Aufrufen zum 8. März, die ich gelesen habe, geht es um den globalen patriarchalen Backlash, um das Erstarken rechter Bewegungen und den ganz großen Arschlöchern dieser Welt. Aber kaum ein Wort über den alltäglichen Terror, den wir Frauen, die wir heute hier auf der Straße sind, in unserem Leben, in unseren Beziehungen und Freundschaften, auf der Arbeit und unter Genossen erleben. Kaum ein Wort über uns. Uns Frauen, unsere Realität, unser Erleben und unsere Empfindungen, unsere Erfahrungen, unseren alltäglichen Kampf und die Scheiße, die uns umgibt, die mit jedem Atemzug spürbar ist.
Die herrschenden Strukturen sind nicht immer klar erkennbar, sie sind keine Reihe von Trumps. Sie machen sich schon an kleinen Situationen bemerkbar. Jede Frau, weiß was es bedeutet in dieser Gesellschaft als Frau aufzuwachsen. Es bedeutet in einer männlichen Welt wertlos zu sein.  Uns wird von Kindesbeinen anerzogen wir seien schwach, zu empfindlich, zu emotional, wären nicht in der Lage komplex zu denken. Wir werden zur Passivität erzogen, sollen uns anpassen, brav und niedlich sein. Uns wird unsere Intelligenz und unsere Fähigkeiten abgesprochen und wir werden aus der Öffentlichen Sphäre in den privaten Fürsorgeknast gezwängt. Wir verlieren das Bewusstsein über unsere Bedürfnisse. Sollen wir doch nur die des Mannes befriedigen. Schon als Mädchen werden wir mit Schönheitsidealen konfrontiert, wir sind entweder zu dick, zu hässlich, zu groß. Unsere Körper gehören uns nicht mehr, sie werden zu unserem Feind und unserem Gefängnis.  Und unter uns Frauen wird die Konkurrenz geschürt. Welche ist beliebter, welche ist schöner? Schon als Mädchen beäugten wir uns kritisch und sahen uns voller Skepsis an. Freundschaften unter Mädchen gestalteten sich schwierig: Als kleines Mädchen gab es ein Wort dafür unter meinen Freundinnen: „Auslassen“. Eine wurde immer ausgelassen, ausgegrenzt, die Freundschaft wurde entzogen. Wir lernten: Eine Frau muss sich über eine andere erheben, um gesehen zu werden. Andere Frauen wurden zur Gefahr, nicht zu Verbündeten. Wir trauen Frauen nichts zu, weil wir uns selbst nichts zutrauen. Eine feministische Gruppe aus Mailand schrieb einmal: „Wir meinen, daß es für die Frauen solange keine Gerechtigkeit geben kann, wie Frauen unter Gerechtigkeit etwas verstehen, was man ihnen vorenthalten hat und nun zugestehen muß, und nicht etwas, was sie selbst herstellen können und herstellen müssen, indem sie von sich selbst und von ihren Beziehungen untereinander ausgehen.“
Ja auch mir macht das Erstarken einer AFD oder eines Trumps mehr als nur ein mulmiges Gefühl. Und wir müssen gegen sie vorgehen. Aber so sind dieser Erscheinungen doch nur die Spitze des Eisberges. Die Scheiße unter der Oberfläche ist das Fundament, welches diese Zustände erst möglich machen lässt. 5000 Jahre Patriarchat haben sich in unser Denken, Fühlen und Handeln eingeschrieben. Haben sich fest gesetzt in unsere Beziehungen und unser Miteinander. So müssen wir Frauen im Alltag Angst vor Übergriffen in unserem Nahbereich haben. Angst vor unseren Vätern, Brüdern, unseren Freunden und Genossen und unseren Partnern. Jedes Alleinsein mit einem Mann birgt die potentielle Gefahr Gewalt zu erfahren – das ist in uns eingeschrieben und begleitet uns, ob bewusst oder unbewusst immer, wenn wir uns bewegen.
Die meisten Aufrufe, die ich gelesen habe, sprechen von den Meistern, von Männern und ihrer Herrschaft. Und wie wir über diese Herrschaft  schreiben macht sie abstrakt, wie ein Bild dessen Farben wir kaum erkennen können. Wir Frauen und unsere Unterdrückungserfahrungen verschwinden darin. Auch wir richten unseren Blick auf die, die sich selbst das Licht genommen haben, und sprechen selten darüber wie gleißend und hell unser Licht sein kann. Wie hell es brennt, wenn wir zusammen unsere Wut erkennen, uns gegenseitig unterstützen, zusammen trauern, und zusammen lachen. Wir reden auch heute zumeist über die Geschichte der Männer, halten die unsere mit im Schatten.
Heute ist unser Tag – ein Tag an dem wir unseren Vorkämpferinnen gedenken, die für uns ihrer Zeit gekämpft haben, die den Mut und die Stärke hatten die Verhältnisse anzugreifen und nicht zu Letzt mit dem Leben bezahlt haben und in täglichen Kampf auch weiterhin bezahlen. Denn das Patriarchat schlägt tödlich zu, früher und auch heute noch, wenn wir heraustreten und uns sichtbar machen. Wir denken an die Hexen und Ketzerinnen die verbrannt wurden, weil sie der Entwicklung hin zur kapitalistischen Form des Patriarchats Einhalt gebieten wollten, an die Mujeres Libres – die freien Frauen in der spanischen Revolution, an die Suffragetten, die uns durch ihre militanten Aktionen zu dem Recht zu wählen verhalfen, an die Poissarden, die in der französischen Revolution für die Freiheit der Frauen kämpften, an die Frauen, die sich zusammen schlossen um gegen die weißen Eroberer zu kämpfen in Amerika, und sich gegen ihre Versklavung zur Wehr setzten in der Karibik. Wir denken an alle Frauen weltweit, die sich auch heute erheben. Fühlen uns verbunden mit den Freundinnen in Kurdistan, in Afghanistan und den Guerilleras im lakandonischen Urwald. Wir denken an die Millionen von namenlos gebliebenen Frauen, deren Kampf für uns nicht sichtbar ist, weil die Herrschaft alles dafür tut sie zu vergraben, die wir aber sichtbar machen und spüren können, wenn wir uns zum Kampf erheben.
Zu kämpfen heißt sich nicht mit dem Zwielicht zufrieden zu geben, zu kämpfen heißt uns gegenseitig zum Leuchten zu bringen: Deshalb muss das wesentliche Element in unserem feministischen Kampf die Beziehung zwischen uns Frauen sein. Erst wenn wir uns gegenseitig lieben und schätzen lernen, können wir uns selbst lieben und wertschätzen. Wir brauchen weibliche Vorbilder, von denen wir lernen, uns spiegeln und zusammen verändern können. Alle meine Freundinnen sind mir Vorbilder. Sie inspirieren mich, sie helfen mir mich selbst in ihnen zu entdecken und mich weiterzuentwickeln. Im italienischen Feminismus gibt es für die besondere Verbindung von Frauen ein Wort „affidamento“. Es bedeutet so viel wie „sich anvertrauen“. Frauenfreundschaften sind politisch. Wir brauchen keine Forderungen an Männer und an ihre Welt stellen. Ihre Werte sind unmenschlich und basieren auf Hierarchien, Gewalt, Krieg und Konkurrenz. Anstatt uns an Männern zu orientieren und uns von ihnen vermeintliche Selbstbestätigung abzuholen, verbünden wir uns mit und unter Frauen. Vertrauen wir uns einander an und uns etwas zu. Nur gemeinsam können wir uns befreien. Schaffen wir eine Welt von freien Frauen!
Lass uns nicht warten, dass die Männer sich selbst zum verschwinden bringen und mit ihnen die Welt in den Abgrund reißen. Lasst uns nicht nur heute zusammen auf die Straße gehen, sondern bestreiten wir auch den Rest des Jahres zusammen frauensolidarisch!
Heute sind wir laut, wütend strahlend, wir werden nicht verschwinden – für die feministische Revolution!
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Pressemitteilung
Women*s March Kiel – Internationale Solidarität statt Patriarchat und Nationalismus
Anlässlich des internationalen Frauen*kampftages am 8. März ruft ein breites Bündnis engagierter Feminist*innen, autonomer Gruppen, Institutionen, Einrichtungen und Vereinen zum Women*s March Kiel auf. Die Demonstration unter dem Motto: „ INTERNATIONALE SOLIDARITÄT STATT PATRIARCHAT UND NATIONALISMUS! Women*s March Kiel - Internationaler Frauen*kampftag 2017“ wird am Mittwoch, den 8. März 2017 um 16.00 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz starten, durch die Kieler Innenstadt führen und mit einer Abschlusskundgebung vor der Stadtgalerie auf der Andreas-Gayk-Straße enden.
Leyla Sores vom Bündnis zum Women*s March Kiel: „Wir werden am internationalen Frauen*kampftag zusammen für die Perspektive einer solidarischen Welt auf die Straße gehen, in der alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft, ihrer Identität, ihrem Glauben und ihrer sexuellen Orientierung uneingeschränkt gleichberechtigt zusammenleben. Für eine Welt ohne Sexismus, sexualisierte Gewalt und Rassismus!“
Die Veranstalter*innen laden alle solidarischen Frauen*, Lesben*, Transgender*, Inter* und solidarischen Männer* ein, sich an dem Women*s March Kiel zu beteiligen, bitten letztgenannte jedoch um Zurückhaltung. Im vorderen Teil der Demonstration soll ein lauter und kämpferischer FLTI* Block gehen.
Leyla Sores vom Bündnis zum Women*s March Kiel: „Wir erleben nicht erst mit dem Erstarken ultra- reaktionärer, antifeministischer Kräfte wie dem Front National in Frankreich, Trump in den USA oder einer AfD hier einen antifeministischen Backlash. Autoritäre und rechtspopulistische Positionen, Bewegungen und Parteien gewinnen weltweit an Zulauf und stellen feministische Errungenschaften in Frage: Sexuelle und reproduktive Rechte von Frauen werden eingeschränkt, Abtreibungen verboten oder verschärft und Gleichstellung als Genderismus verdammt. Und auch, wenn das Thema Feminismus derzeit bei staatlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen sehr populär ist, wird zu oft ausgeblendet, dass von den meisten Gleichstellungsmaßnahmen nur sehr wenige Frauen profitieren und soziale Ungleichheit zunimmt, da die Haus- und Sorgearbeit weiterhin vor allem von (migrantischen) Frauen zu prekären Bedingungen geleistet wird. Feminismus muss antirassistisch bleiben und sich gegen Ungleichheit, Unterdrückung und Ausbeutung von Frauen* in Deutschland und weltweit einsetzen! Sexualisierte Gewalt ist überall und jederzeit zu skandalisieren und Patriarchat als Herrschaftsstruktur zu entlarven und abzuschaffen!“
Zum Women*s March Kiel rufen auf:
Frauenhaus Kiel, Petze-Institut für Gewaltprävention, Autonome Antifa Koordination Kiel, Kurdistan Solidaritäts-Komitee Kiel, AStA der CAU, Kreisverband Die Linke, SKB (Bund sozialistischer Frauen), Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein , Juso Hochschulgruppe, Jusos SH, Subvertere Kiel, Antifa Neumünster, queer Referat der FH Kiel, laDIYfest Kiel, Gleichstellungsbüro der Stadt Kiel, Linksjugend Solid, Campus Grüne HSG, Popshop Kiel, Gleichstellungsbüro der FH Kiel, nara - netzwerk antirassistische aktion kiel, ZBBS e.V., FLTI*Party Kiel, Grüne Jugend, SiSTERS – Frauen für Afrika, Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V., LAG der kommunalen hauptamtlichen Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten in Schleswig-Holstein
Mittwoch, 8. März 2017, 16.00 Uhr, Bahnhofsvorplatz Kiel: Women*s March Kiel: INTERNATIONALE SOLIDARITÄT STATT PATRIARCHAT UND NATIONALISMUS!
Erklärungen zur Schreibweise: FLTI* steht für Frauen*, Lesben*, Trans* und Inter* Wir haben verschiedene Begriffe in unserem Text mit Sternchen markiert.
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Redebeitrag des AStA - CAU
Binäre Gedanken bestehen aus „Mann“ und „Frau“, aus „gut“ und „böse“, aus „schwarz“ und „weiß“, aus „rechts“ und „links“, aus „arm“ und „reich“.
Wie aber sollen so viele Menschen, die alle Individuen sind, immer entweder das eine oder das andere sein? Und warum müssen denn andere Menschen als du selbst etwas tun oder lassen? Kann das nicht eine individuelle Entscheidung sein und kannst du die nicht einfach hinnehmen? Ohne blöde Kommentare, verachtende Blicke und gewaltvolle Akte? 
Sehr viele Menschen weltweit erfahren Gewalt. Betroffene sind oft sich selbst oder von anderen als weiblich definierte oder sozialisierte Menschen. Das geht von der Objektifizierung der sogenannten „Frau“ über binärgeschlechtlich getrennte Konsumartikel bis hin zu Belästigung, Nötigung, Ausbeutung und den grauenvollsten Gewalttaten.
An dieser Stelle möchte ich sagen, dass ich selbst vergleichsweise wenig direkte Diskriminierung erfahren habe und ich viele Privilegien besitze. Ich bin weiß, habe keine finanziellen sorgen und war keiner Gewalt ausgesetzt.
Es ist mir wichtig dies zu betonen denn besonders Frauen*, die nicht dem Idealbild des Kapitalismus entsprechen, Frauen*, die nicht weiß, reich und heterosexuell sind, von vielen Arten der Diskriminierung betroffen sind. Deshalb fordere ich eine solidarische Welt in der alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft, ihrer Identität, ihrem Glauben und ihrer sexuellen Orientierung uneingeschränkt gleichberechtigt zusammenleben:  unser Feminismus ist antirassistisch und intersektional!
Noch heute ist es Praxis, dass intersexuelle Kinder nach der Geburt operiert werden um sie in ein binäres System zu zwängen. Weltweit sind Zwangsehen, Genitalverstümmelung, Ehrenmorde und Vergewaltigungen tägliche Realität
Europaweit hat eine von drei Frauen* Erfahrung mit körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt, jede zweite Frau* war bereits mit Formen der sexuellen Belästigung konfrontiert. Jede vierte Frau berichtet, mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt durch den Partner erfahren zu haben und jede siebte Frau gibt an, mindestens einmal in ihrem Leben vergewaltigt worden zu sein.
Trotzdem gibt es kaum Gesetze, die Täter*innen danach zur Rechenschaft ziehen. Noch immer wird dem Opfer so oft nicht geglaubt, die Tat wird heruntergespielt oder dem Opfer wird unterstellt „es doch darauf angelegt zu haben“. Denn der Rock war zu kurz, das Gesicht geschminkt und das Nein zu leise.
Das, was mir am meisten Angst und macht ist, dass sich derzeit überall politische Personen in Positionen mit Macht gehör verschaffen und sich sexistisch, homophob und widerlich äußern. Das sind die Trumps, Erdogans, die AfD und le Front National. Durch ihre Präsenz im öffentlichen Diskurs werden ihre herabwürdigenden Positionen bagatellisiert und legitimiert. Sie bestärken  die Menschen, die in ihrem Leben viele Privilegien genossen haben und Angst haben diese zu verlieren.
Es ist so wichtig, dass wir uns verbünden, aufmerksam sind und uns dem entgegenstellen. Dass wir Werbung widersprechen die eindeutig gewaltverherrlichend ist oder einfach nur binäres Gedankengut fördert. Dass wir auf einander achtgeben und sexistische, faschistische und rassistische Handlungen nicht einfach passieren lassen sondern dagegen aufstehen. Dass wir laut sind und bunt sind und die heutige Weltordnung auf den Kopf stellen. Das wir Rollenbilder nicht einfach hinnehmen, sondern überlegen, was möchte ich und was kann ich und nicht darauf achten, was andere davon halten. Also „lass die Leute reden und höre einfach nicht hin, die meisten haben ja nichts besseres im Sinn. Lass die Leute reden, das haben die immer schon gemacht.“ – Ärzte ;)
Und wenn du Gewalterfahrungen machst, dann schäme dich nicht. Es ist nicht deine Schuld. Suche dir Hilfe und mache auf die Probleme aufmerksam. Versuche dafür Sorge zu tragen dass es nicht noch mal passiert. Und wenn du keine Anzeige erstatten willst, dann respektiere ich das natürlich und habe vollstes Verständnis.  Es gibt auch andere Möglichkeiten, du kannst dich trotzdem an (nicht-staatliche) Beratungsstellen wenden, dich mit anderen verbinden und solidarisieren, dir  geschützte Räume suchen oder aufbauen, um einen kollektiven Prozess der Überwindung und des Empowerments anzustoßen.
In Schleswig-Holstein gibt es aktuell etwa 35 Frauen*beratungsstellen, die zu unterschiedlichen Fachbereichen arbeiten. Auch für Männer* gibt es ein Angebot.
Wir vom AStA sind gerade dabei eine Beratungsstelle an der Uni einzurichten. Ab April bieten wir vier Stunden die Woche Beratung und Unterstützung bei Gewalt an. Wir wollen damit ein niedrigschwelliges Angebot etablieren, das es ALLEN Betroffenen von Gewalt ermöglicht, sich im Studierendenalltag Information, Beratung und Unterstützung zu holen.
Die neue Beratungsstelle ist aus einer Kooperation mit dem Frauen*notruf e.V. Kiel entstanden und politisch möchten wir damit sagen, dass wir dafür sorge tragen dass Menschen, die aufgrund von Gesellschaftlichen Zwängen und Normen leidtragen, auch von uns und unserer Gesellschaft Hilfe bekommen.
Zum Abschluss dieser Rede möchte ich nun an Delali Assigbley erinnern. Ich habe sie persönlich nicht kennenlernen dürfen aber dennoch war und bin ich noch immer schockiert von ihrem Tod. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass sie nicht vergessen wird.
Delali Assigbley studierte bis 2012 Pädagogik an der CAU nachdem sie in Togo Rechtswissenschaft studiert hatte. Sie arbeitete in verschiedenen Kieler Projekten im Migrationsbereich und engagierte sich für die Aktion „Brot für die Welt“ und war Koordinatorin des SISTERS Projekts, einem Zusammenschluss von Frauen* aus Deutschland und Frauen* aus Togo.
Am 7. Dezember 2016 wurde sie Opfer einer schrecklichen Gewalttat. Ihr Ehemann und Vater ihrer Kinder hat sie bei lebendigem Leibe mit Benzin übergossen und angezündet. Sie verstarb an den Verbrennungen.
 Kämpfen wir gemeinsam dafür, dass solche Gewaltverbrechen nicht mehr passieren!
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