In der analogen Welt hat das Kunstmuseum Olten – wohl als einziges Kunstmuseum der Schweiz – keinen Lift. Aber wir wünschen uns oft sehnlichst einen herbei, wenn der Bildertransport mit Muskelkraft vom Keller in den dritten Stock wieder in die Wädli geht… Deshalb erwecken wir ihn schon mal virtuell zum Leben: Der Lift stellt die digitale Erweiterung des Kunstmuseums Olten dar. Er erschliesst virtuell die Depots, Ausstellungsräume, Werkstätten und Studierstuben unseres Hauses bis unter das Dach, schiesst manchmal auch darüber hinaus, um in der Umgebung des Museums Orte künstlerischer Produktion und Präsentation zu erkunden. Auf dieser Plattform kommen Expert*innen, Künstler*innen und Freund*innen des KMO zu Wort und teilen ihre Leidenschaft und ihr Fachwissen zu den vielseitigen Themen unseres Museums. Konzept und Wartung: Katja Herlach, Yolanda Ludwig und Miriam Edmunds (Die Liftgirls)
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Virtueller Rundgang durch die Ausstellung Arbeit – und was es sonst noch zu tun gibt
Schatzkammer Sammlung #8, kuratiert vom Wärchlade Olten
Kunstmuseum Olten (3. OG), 2. Juni bis 25. August 2024
Im Rahmen des Ausstellungsformats «Schatzkammer Sammlung» sind Gäste aus der Oltner Bevölkerung dazu eingeladen, gemeinsam mit den Kuratorinnen des Museums thematische Sammlungspräsentationen zu entwickeln, die unterschiedliche Aspekte der Bestände «ihrer» stätischen Sammlung ins Licht rücken. Die Ausgabe #8 wurde vom Wärchlade Olten kuratiert zum Thema «Arbeit – und was es sonst noch zu tun gibt».
Die Ausstellung wird im 3. OG und im Treppenhaus des Kunstmuseums gezeigt. Da wir leider keinen «richtigen» Lift im Haus haben, ermöglichen wir allen, welche die Treppen bis ins 3. OG nicht erklimmen können, hier einen Einblick in die Ausstellung:
vimeo
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Put on Your Red Shoes... ...and dance the STEP
MACH MIT bei unserer kollektiven Tanzchoreographie
Mit seiner Sommerausstellung (4.6.–21.8.2022) bittet das Kunstmuseum Olten zum Tanz.
Der Titel «Put on Your Red Shoes (and Dance the Blues)!» ist dem Stück «Let’s Dance» (1983) von David Bowie entnommen. Die thematische Schau befasst sich mit dem Verhältnis von Tanz und bildender Kunst.
Wir möchten auch unser Publikum zum Tanzen animieren. Die Ausstellung wird deshalb von einem vielfältigen Programm begleitet, dass hoffentlich viele Hüften zum Schwingen bringt.
Abb. 1: Viviane von Gunten beim Dreh der Tutorial-Videos
Ursula Berger (TANZINOLTEN) hat eigens für die Ausstellung eine Choreographie entwickelt, die von Besucher:innen, Passant:innen und Tanzbegeisterten im Museum, in der Stadt oder zu Hause getanzt werden kann.
Die erste Sequenz der Choreographie – zum Refrain – soll zum bewegten «Signet» unserer Ausstellung werden.
Im Museum haben wir eine Tanzfläche mit Filmstation eingerichtet, auf der Sie den Signet-STEP lernen und aufnehmen können.
Weitere Tuturials, aus denen sich die komplette Choreographie zusammensetzen lässt, finden Sie in auf einem Parcour durch die Altstadt.
Den STEP lernen
Hier finden Sie die mit der Tänzerin Viviane von Gunten eingespielten Video-Tutorials. Machen Sie mit und nehmen Sie Ihre Füsse (in roten Schuhen?) beim nachtanzen auf. Wir freuen uns über die Zusendung Ihres Steps per Mail!
Wenn Sie Ihr/e Video/s auf Ihren Social-Media-Kanälen teilen, freuen wir uns über eine Verlinkung mit @kunstmuseumolten und #redshoesstep
Viel Spass!
Tutorials
ganze Choreographie
STEP 1/7 (Signet-STEP)
STEP 2/7
STEP 3/7
STEP 4/7
STEP 5/7
STEP 6/7
STEP 7/7
Die Stadt tanzen – der STEP-Parcours
Wir laden Sie dazu ein, die Stadt Olten auf einem Parcours mit 7 Stationen tänzerisch zu erkunden. Auf diesem Weg lässt sich die komplette Choreographie zusammensetzen.
Stationenen
1/ Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8 2/ Buchhandlung Schreiber, Kirchgasse 7 3/ Nomadic Art Projects, Mühlegasse 1 4/ Marktecke, Hauptgasse 4 5/ links&rechts, Klosterplatz / Graben 23 6/ Sozialamt, Stadthaus, Dornacherstr. 1 7/ Hinterhof Olten, Kirchgasse 25
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61 Fenster für das Solothurner Kunstschaffen Nr. 19 – Aline Stalder
Aus Anlass der 37. Kantonalen Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen im Kunstmuseum Olten stellen wir Ihnen die beteiligten Kunstschaffenden und ihre Exponate vor.
Die Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden findet abwechselnd in Olten und Solothurn statt. 2021 wird sie vom Kunstverein Olten im Kunstmuseum Olten ausgerichtet.
Die Ausstellung gibt Einblick in die vielgestaltige und lebendige Solothurner Kunstszene und bietet eine wichtige Plattform für den Austausch mit und zwischen den Kunstschaffenden der Region.
Aline Stalder Konstruierte Sehnsucht #2
Betritt man den Ausstellungsraum im dritten Stock, fällt der Blick unweigerlich auf die Installation von Aline Stalder (*1980). Zehn grosse Papierrollen, je 10 m lang, stehen unterschiedlich auf- und ineinandergerollt frei im Raum. Darauf zu sehen sind feine Striche, die sich im Verbund der Rollen zu einem abstrakten Bergpanorama zusammenschliessen.
Abb. 2 Aline Stalder: Konstruierte Sehnsucht #2 (Detail), 2020 Fineliner auf Papier, Installation mit 10 Rollen à je 1 x 10 m Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 37. Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden Foto: Kaspar Ruoff © Künstlerin
Entstanden ist das Werk während Stalders Atelieraufenthalts in der Fundaziun Nairs im Engadiner Scuol. Eine typische «Schlechtwetter-Arbeit», wie sie die Künstlerin nennt, der sich Stalder immer dann zuwandte, wenn die Witterung es nicht zuliess, an der frischen Luft zu arbeiten und nach draussen zu gehen. Mit dem Fineliner holte sie sich die Berglandschaften und die bei gutem Wetter erwanderten Routen aus der Erinnerung und ihrem mentalen Bildspeicher kurzerhand ins Atelier.
Den Stift einmal angesetzt, zeichnete die Künstlerin in zügigen Bewegungen das bergige Panorama aus dem Kopf. Stets nach vorne gerichtet auf einer ausgerollten Fläche von ca. 2.5 Metern Länge – dann wurde das bezeichnete Papier eingerollt und das nächste noch freie Stück auf dem Arbeitstisch ausgerollt.
Abb. 3 Aline Stalder: Konstruierte Sehnsucht #2 (Detail), 2020 Fineliner auf Papier, Installation mit 10 Rollen à je 1 x 10 m Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 37. Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden Foto: Kaspar Ruoff © Künstlerin
Die Zeichnungen zeigen kein getreues Abbild spezifischer Orte, sondern eigene Kreationen von Bergwelten. Auf Farbe hat die Künstlerin bewusst verzichtet. «Die Betrachtenden sollen sich die entstandenen Flächen und Linien selber ausmalen... man ist sich gewohnt, farbige Landschaftsbilder zu betrachten» erklärt Stalder. Durch die spezifische Präsentation wiederum geben die Rollen viel des Gezeichneten nicht Preis. Man wird aufgefordert, das Bild selbst weiterzudenken. Was ist verborgen? Sind es die Strommasten, Zweitwohnungen, kommt sogar Farbe zum Vorschein oder wie geht die Linie weiter? Geht Sie überhaupt weiter?
Abb. 4 Aline Stalder: Konstruierte Sehnsucht #2 (Detail), 2020 Fineliner auf Papier, Installation mit 10 Rollen à je 1 x 10 m Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 37. Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden Foto: Kaspar Ruoff © Künstlerin
Der Werktitel «Konstruierte Sehnsucht #2» nimmt Bezug auf die kunsthistorische Bedeutung der Berge. Im 19. Jahrhundert, insbesondere in der Romantik, aber auch im 20. Jahrhundert war das ästhetische Versprechen der erhabenen Bergwelt zentral – neben ihrer symbolischen Deutung als Hort der Freiheit und ihrer zunehmenden Bedeutung als Freizeit- und Tourismusmagnet.
«Die Gemälde versuchten Schönheit zu kommunizieren […], sie auf die Leinwand zu bringen und […] damit transportabel zu machen. Meist fehlen in den Berggemälden dieser Zeit grössere Übersetzungsprozesse oder Brüche. Gerade die Brüche interessieren mich bei meinen Panoramen. Es fehlt zum Beispiel die Farbe, das genaue Licht- und Schattenspiel, realitätsgetreue Bergformen usw.... Meine Berge erzählen nicht: So sehen die Berge aus und dort oben ist es schön. Es sind keine perfekten Landschaften. Spannend finde ich die Frage, was heute fotografiert und gepostet wird. Und was wird dabei weggelassen? Man macht viele Fotos, bis man die Seilbahn und die anderen Wanderinnen nicht mehr auf dem Bild hat – damit diese vermeintlich zeitlose Schönheit der Berge zum Vorschein kommt.» schreibt die Künstlerin.
Abb. 5/6 Aline Stalder Wer legt sich am Morgen mit einer Distel an?, 2020 Installation mit getrockneten Disteln, Nylon Ausstellungsansicht Fundaziun Nairs, Tag der offenen Ateliers Fotos: Hannah Grüninger und Aline Stalder © Künstlerin
Bereits 2019 ist «Konstruierte Sehnsucht #1» entstanden. Damals ging die Künstlerin etwas anders vor. Sie spannte eine 16 Meter lange Papierrolle auf eine motorisierte Vorrichtung, welche das Papier langsam ab- und wieder aufwickelte. Ähnlich wie ein Seismograph liess die Künstlerin dann den Stift an einer Stelle über die leere Fläche gleiten. Das Werk wurde damals in kleinere Fragmente geschnitten und zum <Internationalen Tag des Berges> 2020 in den Schweizer Botschaften von Islamabad, Teheran, Ankara, Maskat, Rabat, Beirut und Bern gezeigt, wo die Werke noch heute hängen. Als Verkörperung der Sehnsucht nach der Heimat? Nach dem, was unser Land schon seit Rousseau im Kern ausmacht und zusammenhält?
Mit dem Panorama bedient sich Aline Stadler eines Bildtypus, der mit der wissenschaftlichen Erforschung der Bergwelt, mit der Entwicklung technischer Hilfsmittel für die Abbildung, Aneignung und Kartierung der Welt sowie mit neuen Erkenntnissen im Bereich der Optik um 1800 verbunden ist. Ihre technisch, kühl und abstrahierend wirkenden Notationen weisen zwar in diese Richtung, jedoch verwehrt uns die Art der Präsentation just den Überblick, der das Wesen eines Panoramas eigentlich ausmacht, und führt damit sein erkenntnistheoretisches Versprechen ad absordum. Längst wissen wir, dass umfassender Überblick angesichts der Komplexität der Welt eine Wunschvorstellung bleiben muss. Gerade am Unerreichbaren aber entzündet sich die Sehnsucht. Und was verkörpert das Erhabene und Absolute besser als die von mächtigen Kräften über unvorstellbare Zeiträume hinweg geformten Alpen?
Bei den konstruierten Sehnsüchten geht es auch um die Künstlerin selbst, um «den Menschen und die Verbindung zu den Bergen.» Es ist, wie sie sagt, «die zeitlose Sehnsucht nach den schönen Bergen, die mich interessiert. Weshalb dieses Verlangen nach konservierter, unberührter Natur? Und wo trifft das Klischee auf die Realität? – Wer kennt diese Sehnsucht nicht? Einfach nur schöne Landschaft sehen: blauen Himmel, goldenes Licht, scharfkantige Felsen, Wiesen, vielleicht noch Scheunen im Talgrund, vielleicht noch Kühe auf der Alpweide, vielleicht einen Adler, aber sicher keine Parkplätze, keine Seilbahnen, keine Schneekanonen, keine Hochspannungsleitungen, keine Zweitwohnungsbaukräne, keine Rivella-Sonnenschirme, keine Staumauern und vor allem – keine Menschen.»
Abb. 7 Portrait Aline Stalder Foto: Sabrina Christ © Künstlerin
Biographisches
Aline Stalder, 1980 in Solothurn geboren, lebt und arbeitet in Basel, Bern und Italien.
Abb. 8 Arbeitsort Aline Stalder in Italien (Civitella D'Agliano) Foto + © Künstlerin
Nach dem Vorkurs an der Schule für Gestaltung in Basel studierte sie an der Basler Hochschule für Gestaltung und Kunst mit Schwerpunkt Bildender Kunst .
Seit 2014 sind ihre Werke regelmässig in Gruppen und Einzeldarstellungen in der Schweiz und im angrenzenden Ausland zu sehen. In Olten stellte Stalder 2020 im Kulturlokal Mokka Rubin aus.
Mehrere Atelieraufenthalte im In- und Ausland (u.a. war sie mit einem Stipendium des Kantons Solothurn 2019 in Paris) haben ihr Schaffen geprägt, das oft Themen im Spannungsfeld von Natürlichkeit und Künstlichkeit behandelt. Sie arbeitet mit unterschiedlichen Medien und versteht es, ihre Objekte und Installationen mit besonderen haptischen Qualitäten auszustatten. Oberfläche und «Haut» von alltäglichen Dingen stehen dabei oft im Fokus, ist es doch die äusserste Schicht, die Form und Erscheinung eines Gegenstandes definiert. Stalder spielt mit Objekten aus verschiedenen europäischen Kulturen und spannt einen Bogen von der Archäologie bis zum Kitsch.
Abb. 9/10 Aline Stalder: polvere di terra #2 Fotos: Alberto Mauro Fabi © Künstlerin
Mehr erfahren
Website Aline Stalder
Aline Stalder bei Dock Basel
Aline Stalder auf artlog.net
Abbildungen
Abb. 1 Aline Stalder (*1980) Konstruierte Sehnsucht #2, 2020 Fineliner auf Papier, Installation 10 Rollen je à 1 x 10 m pro Rolle Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 37. Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden Foto: Kaspar Ruoff © Künstlerin
Abb. 2–10 Siehe Legenden unter den Abbildungen.
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Ein Beitrag von Rani Magnani, Kunsthistorikerin Praktikantin Kunstmuseum Olten
Redaktion: Katja Herlach Kuratorin Kunstmuseum Olten
Veröffentlicht am 29.01.2022
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61 Fenster für das Solothurner Kunstschaffen Nr. 18 – René Zäch
Aus Anlass der 37. Kantonalen Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen im Kunstmuseum Olten stellen wir Ihnen die beteiligten Kunstschaffenden und ihre Exponate vor.
Die Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden findet abwechselnd in Olten und Solothurn statt. 2021 wird sie vom Kunstverein Olten im Kunstmuseum Olten ausgerichtet.
Die Ausstellung gibt Einblick in die vielgestaltige und lebendige Solothurner Kunstszene und bietet eine wichtige Plattform für den Austausch mit und zwischen den Kunstschaffenden der Region.
René Zäch Spanische Nüssli (analog)
In x-facher Ausführung reihen sich auf drei Tonkartons «Spanische Nüssli» aneinander. Die typische Struktur der Nussschalenoberfläche wird in den Zeichnungen durch eine Art Gerüst ersetzt, so als erstelle der Künstler einen Bauplan der südamerikanischen Hülsenfrucht. In freiem Raum schwebend und dreidimensional aufgebaut, erinnern sie entfernt an digitale Gitternetze von Vektorgrafiken.
Abb. 2 Abb. 1 René Zäch: Spanische Nüssli (analog), 2020 (Detal) Tusche auf Tonkarton, 3-teilig, je 70 x 50 cm Foto Kaspar Ruoff © Künstler
Das viel-ansichtige Porträt des beliebten Partysnacks erfolgte jedoch manuell; – ‹analog› mit Tusche und Feder, wie der Titelzusatz es unterstreicht. Die Leseart bleibt offen, wandert der Blick jedoch von Nuss zu Nuss, so fangen die Striche einem Daumenkino gleich zu tanzen an. Die zu einem dynamischen Muster zusammengefügte Multiplikation eines Gegenstandes im Bild lässt sich bereits in Zächs Zeichnungen der frühen 2000er-Jahre finden. Ungewöhnlich sind hingegen die organischen Formen, welche der Grafik eine zusätzliche Leichtigkeit verleiht. Die Hingabe, mit der der Künstler die unscheinbare Nuss skizziert, enthält die Prise Humor, die in vielen seiner Arbeiten mitschwingt.
Schon während seiner Ausbildung zum Tiefbauingenieur stand für den in Solothurn aufgewachsenen Bieler Künstler René Zäch das freie Zeichnen im Vordergrund. An der Kunstgewerbeschule Basel begann er zu malen und sich mit der Minimal Art auseinanderzusetzen. Stringenz prägt das gescheite wie sinnliche Schaffen des Objektkünstlers und Zeichners, das zwischen Ernst und Ironie pendelt. Bewusst fokussiert Zäch die Ambivalenz von Kunst- und Gebrauchs- oder Alltagsgegenstand.
Abb. 3 René Zäch: Spanische Nüssli (analog), 2020 (Detal) Tusche auf Tonkarton, 3-teilig, je 70 x 50 cm Foto Kaspar Ruoff © Künstler
Wie bei der Serie «Spanische Nüssli (analog)» auch, zielt Zächs Schaffen immer auf die Schärfung des Sehens und auf eine präzise Wahrnehmung. Und es thematisiert neben Präsentations- und Rezeptionsbedingungen von Kunst auch deren Charakter. Hier etwa ihre Fähigkeit, mit einfachsten Mitteln räumliche Illusion zu schaffen. Verblüffend und magisch, wie eine noch in der Fläche liegende Umrisslinie durch eine aus simplen Spiralen bestehende Binnenzeichnung zur dreidimensional fassbaren Form, zum Körper mutiert. Ein klares Konzept, handwerkliche Präzision und eine gute Prise Humor zeichnen auch dieses Werk aus, das sich mit dem vorweihnächtlichen Sujet in die jährlich wachsende Werkreihe eingliedert, die er explizit für die kantonale Überblicksschau schafft, die vor nicht nicht allzu langer Zeit noch «Weihnachtsausstellung» hiess.
Abb. 4 René Zäch: Volltreffer, 2019 Tusche auf Papier, Rahmen, Dart-Pfeile, 3-teilig, 85 x 75 cm Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2019 35. Jahresausstellung der Solothurner Künstler:innen Foto Katja Herlach © Künstler
Biographisches
Geboren und aufgewachsen ist der heute in Biel lebende Künstler René Zäch (*1946) in Solothurn. Seine Erstausbildung schloss er mit dem Diplom für Tiefbautechnik ab, auf die ein mehrjähriges Studium an der Schule für Gestaltung in Basel folgte. Seit 1974 ist er als freischaffender Künstler tätig.
Mehrfach zog es Zäch ins Ausland, wo er beispielsweise mehrere Jahre in Amsterdam oder Florenz lebte. Für sein Schaffen erhielt der Künstlers mehrere Auszeichnungen und Werkjahrbeiträge, darunter auch der Kunstpreis des Kantons Solothurn (2012). Er ist eine feste Grösse im Solothurner Kunstleben. 2010 hat ihm das Kunstmuseum Solothurn eine umfassende Retrospektive mit Katalog ausgerichtet.
In Gruppen- und Sammlungausstellungen des Kunstmuseums Olten ist sein Werk regelmässig vertreten. Leider musste seine geplante Intervention im Dienstraum, unserer Dependance im Bahnhof Olten, 2021 wegen Corona abgesagt werden. In der Oltner Kunstsammlung ist er mit mehreren Hauptwerken vertreten.
Abb. 5 René Zäch: Suchfinder, 2003/04 Rauminstallation, variabel (Holz, Acryllack, Metall, Plastik) Kunstmuseum Olten
Der Kunstverein Olten hat René Zäch ein Atelierstipendium in Genua zugesprochen, 2013 hat er die Jahresgabe des Vereins gestaltet.
Abb. 6 René Zäch: o. T., 2013 Hochdruck 2-farbig, 50 x 70 cm, Auflage 350 Ex. Jahresgabe 2013 des Kunstvereins Olten
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René Zäch auf sikart.ch
Retrospektive René Zäch im Kunstmuseum Solothurn 2010
Publikation: René Zäch, Ausst. Kat. Kunstmuseum Solothurn 2010, Rezension Barbara von Flüe
René Zäch auf artlog.net
René Zäch bei hausamgerm.ch
Abbildungen
Abb. 1 René Zäch (*1946) Spanische Nüssli (analog), 2020 Tusche auf Tonkarton, 3-teilig, je 70 x 50 cm Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 37. Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden Foto Kaspar Ruoff © Künstler
Abb. 2–6 Siehe Legenden unter den Abbildungen.
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Ein Beitrag von Rani Magnani, Kunsthistorikerin Praktikantin Kunstmuseum Olten
Redaktion: Katja Herlach Kuratorin Kunstmuseum Olten
Veröffentlicht am 28.1.2022
#1OG#Ausstellungen#Jahresausstellung#KunstvereinOlten#KantonSolothurn#Künstlerportrait#Zeichnung#filmisnotdead#ReneZaech#RaniMagnani#Konzeptkunst
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61 Fenster für das Solothurner Kunstschaffen Nr. 17 – Maja Rieder
Aus Anlass der 37. Kantonalen Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen im Kunstmuseum Olten stellen wir Ihnen die beteiligten Kunstschaffenden und ihre Exponate vor.
Die Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden findet abwechselnd in Olten und Solothurn statt. 2021 wird sie vom Kunstverein Olten im Kunstmuseum Olten ausgerichtet.
Die Ausstellung gibt Einblick in die vielgestaltige und lebendige Solothurner Kunstszene und bietet eine wichtige Plattform für den Austausch mit und zwischen den Kunstschaffenden der Region.
Maja Rieder Operator (Juxtapose)
Zurückhaltend ist sie nicht, die Arbeit von Maja Rieder. Im Gegenteil; grossformatig nimmt sie die Wand im letzten Raum des Erdgeschosses in Beschlag und fordert die Besucher:innen mit ihrer Kombination aus Farben und Symbolen zur Betrachtung auf.
Abb. 2 Maja Rieder: Operator (Juxtapose), 2021 Tusche und Gouache auf Papier, 200 x 330 cm Courtesy the artist und Tony Wuethrich Galerie Foto Kaspar Ruoff © Künstlerin
Zwei nebeneinanderliegende Felder mit farbkräftiger orange-violetter Grundierung sind grossflächig mit schwarzer Tusche überpinselt. Begonnen bei einem feinen Kreuzmuster im Hintergrund über überkreuzende Formen der mittleren Schicht bis hin zu den beiden zentralen neongelben Kreuzen im Vordergrund des Bildes, das «Kreuz» oder auch «X» bildet das tragende Element der Arbeit.
Bleibt die Symbolik zunächst offen, so vermittelt sie doch unterschiedliche Stimmungen. Bedrohlich wirkt das ‹Fadenkreuz›, warnend das ‹Andreaskreuz›. Harmloser ist hingegen das «X»: im römischen Ziffernsystem verkörpert es die Nr. 10, als Buchstabe wird es auch als Abkürzung für ‹Kuss› genutzt.
Der Titel «Operator (Juxtapose)» legt eine Spur zur Mathematik. Die sich «gegenüberstehenden Operatoren», hier für Addition und Multiplikation, stehen im Zeichen der Vermehrung, das X hingegen für das Unbekannte, für das, was wir (noch) nicht kennen. Dazu passt der umfassende Kreis, ein vieldeutiges Symbol für Unendlichkeit, Einheit oder Vollkommenheit…
Rieders Arbeiten wirken gleichermassen einfach wie komplex. Ihre bevorzugten Medien sind die Zeichnung und die Malerei auf Papier, im raumgreifenden Format. Körpereinsatz, Bewegung und Arbeitsinstrumente manifestieren sich darin unmittelbar. Der Zufall gestaltet trotz eines konzeptuellen Vorgehens die Genese der Bilder mit und betont deren sinnliche Qualität. Die Beziehung von Maja Rieders Kunst zum Raum ist eng. Ihre Werke bilden selbst Räume aus. So ist das redundante X in unserer Arbeit nicht nur Zeichen und Form, sondern wird von der Künstlerin auch als räumliche Dimension und dynamisches Element verstanden.
Abb. 3 Maja Rieder: Operator (Juxtapose), 2021 (Detail) Tusche und Gouache auf Papier, 200 x 330 cm Courtesy the artist und Tony Wuethrich Galerie Foto Kaspar Ruoff © Künstlerin
Ein mathematisch inspiriertes Gedankenspiel zum Schluss: Fassen wir das Bild als Gleichung auf, so interessiert sich Maja Rieder weniger für das Ergebnis der Gleichung, sondern für den Rechenprozess. Denn, so die Künstlerin, «der Prozess ist am Ende das, was die Arbeit ausmacht.»
Biographisches
Maja Rieder, 1979 geboren im solothurnischen Kestenholz, vollendete zunächst eine Lehre als Goldschmiedin bevor sie sich der Bildenden Kunst zuwandte. Hierfür studierte sie im Bachelor am Institut Kunst an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel und schloss 2011 ihr Masterstudium an der Fachhochschule Nordwestschweiz ebenfalls in Basel ab, wo sie heute lebt und arbeitet.
Seit über 10 Jahren stellt sie (inter)national erfolgreich aus. Aktuell ist ihre Kunst an der verschiedene künstlerische Disziplinen verbindenden Ausstellung «Fritz Hauser, Sweet Spot» im Kunsthaus Baselland und in einer Gruppenschau in der Galerie Wuethrich in Basel zu entdecken.
Mit ihrem Heimatkanton ist Maja Rieder nach wie vor verbunden. Über die Jahre war sie in den Museen von Grenchen, Olten und Solothurn wiederholt zu Gast und hat ihre Arbeit auch an zahlreichen kleineren Kunstorten wie dem Künstlerhaus S11 in Solothurn oder der Galerie Rössli in Balsthal gezeigt. Ihr Schaffen wurde vom kantonalen Kuratorium, aber auch von den Kunstvereinen Solothurn und Olten gefördert. 2009 stellte sie beim Kunstverein Olten aus, 2015 präsentierte sie im Kunstmuseum Olten gemeinsam mit Matthias Huber Werke, die in der ehemals in Olten beheimateten Druckwerkstatt (Lenzburg) entstanden waren. An den Jahresausstellungen bilden ihre Beiträge eine Konstante.
Abb. 4 Maja Rieder: Prêt-à-porter, 2015 Holzschnitt auf Papier, mehrteilig, je 83 x 70 cm Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2015 Popup-Ausstellung «Maja Rieder & Matthias Huber. Hochparterre» Foto Kunstmuseum Olten © Künstlerin
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Website Maja Rieder
Website Tony Wuethrich Galerie Basel
Maja Rieder auf artlog.net
Maja Rieder auf artinside.ch
Fritz Hauser, Sweet Spot, Kunsthaus Baselland, 2021
Installation Bagdad in der Klosterkirche Dornach, 2019
Einzelausstellung Kunsthaus Baselland, 2017
Abbildungen
Abb. 1 Maja Rieder (*1979) Operator (Juxtapose), 2021 Tusche und Gouache auf Papier 200 x 330 cm Courtesy the artist und Tony Wuethrich Galerie Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 37. Jahresausstellung der Solothurner Künstler:innen Foto Kaspar Ruoff © Künstlerin
Abb. 2–4 Siehe Legenden unter den Abbildungen.
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Ein Beitrag von Rani Magnani, Kunsthistorikerin Praktikantin Kunstmuseum Olten
Redaktion: Katja Herlach Kuratorin Kunstmuseum Olten
Veröffentlicht am 27.01.2022
#1OG#Ausstellungen#Jahresausstellung#37Jahresausstellung#peinture#majadahonda#RaniMagnani#Künstlerportrait
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61 Fenster für das Solothurner Kunstschaffen Nr. 16 – Matthias Huber
Aus Anlass der 37. Kantonalen Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen im Kunstmuseum Olten stellen wir Ihnen die beteiligten Kunstschaffenden und ihre Exponate vor.
Die Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden findet abwechselnd in Olten und Solothurn statt. 2021 wird sie vom Kunstverein Olten im Kunstmuseum Olten ausgerichtet.
Die Ausstellung gibt Einblick in die vielgestaltige und lebendige Solothurner Kunstszene und bietet eine wichtige Plattform für den Austausch mit und zwischen den Kunstschaffenden der Region.
Matthias Huber Malerei
Was für eine Leuchtkraft! Die Gemälde von Matthias Huber (*1980) in der Jahresausstellung sind lichtdurchflutet und vermitteln ein wohlig warmes Gefühl – ein Stimmungsaufheller in dieser eher düsteren Zeit. Die einzelnen Farbfelder auf dem kleineren Werk sind mit Strukturen und Mustern versehen. Jedes ist für sich ein kleines Einzelbild. Die Kombination mag etwas unruhig wirken, ist aber dennoch stimmig. Überall lassen sich wunderbare Komplementärkontraste entdecken.
Das zweite Gemälde kommt einem Feuerwerk gleich, was zum Jahreswechsel passen würde. Oder handelt es sich vielleicht doch eher um Blüten, die im Frühjahr aus den Knospen hervorspriessen? Die Farbigkeit ist etwas zurückhaltender als im kleineren der beiden Werke aber dadurch nicht minder ausdrucksstark.
Abb. 2 Matthias Huber: Ohne Titel, 2021 Öl auf Leinwand, 50 x 63 cm / 100 x 80 cm Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 37. Jahresausstellung der Solothurner Künstler:innen Foto: Kaspar Ruoff © Künstler
Beide Werke haben eine besondere Stellung im Schaffensprozess des Künstlers. Sie sind quasi als Begleitprodukte seiner «eigentlichen» Bildproduktion entstanden; möglich, dass Mathias ihnen daher mit einer weniger grossen Erwartungshaltung begegnet ist, und dass die Leichtigkeit und Unbekümmertheit, die sie ausstrahlen, auch daher rührt?
Abb. 3 Matthias Huber: Ohne Titel, 2021 Öl auf Leinwand, 50 x 63 cm Foto: Kaspar Ruoff © Künstler
Das aus der Distanz textil anmutende, kleinere Bild ist ein «Übplätz». Auf den exakt umrissenen Rechtecksfeldern hat der Künstler unterschiedlich Möglichkeiten für Farbübergänge ausprobiert, bevor er sie skaliert, im grösseren Massstab auf Gemälden einsetzte. Eine Art Studiensammlung also, die zum Bild mutierte, als das letzte Feld ausgefüllt war. Ein fertiges Bild – und als solches ein absoluter Exot unter Hubers Bildern. Matthias Huber arbeitet immer an vielen Bildern gleichzeitig und dies über einen langen Zeitraum hinweg. Oft unterzieht er Werke nach Jahren erneut einer Überarbeitung. Wirklich fertig sind sie eigentlich nie. Selbst Werke, die sein Atelier verlassen haben, sind nicht davor gefeit, nochmals mit einem Pinsel in Berührung zu kommen.
Abb. 4 Matthias Huber: Ohne Titel, 2021 Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm Foto: Kaspar Ruoff © Künstler
Mit dem grösseren Gemälde hat eine andere Bewandtnis: Die Leinwand diente dem Künstler einige Zeit jeweils am Ende des Arbeitstages dazu, die Restfarbe aus seinen Pinseln zu bekommen. Im Unterschied zur verhalten-sorgfältigen Pinselschrift auf dem kleinen Bild, ist der Gestus hier flüssig, salopp. Die fächerartigen Pinselstrichballungen dokumentieren die gerade bevorzugte Palette des Künstlers (und die Vorfreude auf das Feierabendbier?)
Beide Gemälde verraten uns also etwas über die Arbeitsweise von Matthias Huber, lassen uns – von den Rändern her – erahnen, was ihn gerade im Atelier beschäftigt; ein passender Beitrag für eine Jahresausstellung, die Einblick in das aktuelle Kunstschaffen einer Region geben will!
Und bei Matthias Huber heisst das normalerweise: Grossflächige Malerei, die das Medium nicht in seiner Vielfältigkeit, sondern in seiner Einfachheit ausreizt: Das ist, wodurch seine Arbeiten überzeugen. Die intuitive Linienführung und Farbgebung berühren, wer seine Gemälde betrachtet. Die Werke ergeben sich erst durch das Arbeiten an ihnen, was sich in einer durchgehend hohen Qualität der technischen Ausführung manifestiert und Matthias Hubers oft bunte Arbeiten zu einem regelrechten Augenschmaus macht. Es ist aber auch die Haltung der Kunst gegenüber, die überzeugt. In ihr findet sich eine Vielzahl interessanter Ansätze, die Bezug nehmen auf alltägliche Situationen, Materialien oder sonstige Voraussetzungen. Gebrauchsgegenstände dienen dem Künstler als Inspirationsquelle, als Experimentierfelder.
Huber sammelt gern und viel, und aus dieser Tätigkeit entstehen immer wieder hochinteressante Arbeiten. Einerseits betreibt er seit Jahren diese sorgfältig komponierte, farbenfrohe Malerei, andererseits ist da immer wieder dieses Versteckspiel mit fremdem Material, das er sammelt und für seine Zwecke umdeutet.
«Ich brauche halt beides», erklärt Huber. Malerei sei ein sehr langsamer und mehrstufiger Prozess, einem Archiv nicht unähnlich. Beide, so Huber, seien Teil einer Formen- und Farbensammlung, aus der er schöpfen könne. «Der Fundus der Malerei kommt halt von Innen und jener der gefundenen Bilder ist in einer Schachtel.» Lösungen ergeben sich oft erst nach langer Reifezeit: «Manchmal finde ich Sachen nach Jahren wieder und sie haben sich verändert, plötzlich ergibt sich etwas.» Bei Gemälden sei das nicht anders. Daneben sei Malen für ihn auch eine Strategie, sich zu befreien. Der Mythos der spontanen Kreativität sei zwar ein schöner, aber auch ein falscher.
Biographisches
Matthias Huber wurde 1980 in Bottmingen geboren und lebte von 1982 bis 2010 im Kanton Solothurn. Nach den Schulen studierte er an der Hochschule der Künste in Bern Visuelle Kommunikation und schloss ein Studium an der Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz mit dem Master of Fine Arts ab. Huber lebt und arbeitet heute in Basel.
Für das Kunstmuseum Olten ist er kein Unbekannter, waren seine Werke doch schon mehrfach an Ausstellungen präsent. Anlässlich der 31. Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen im Kunstmuseum Olten 2015 wurde Matthias Huber der Preis der Rentsch-Stiftung verliehen. 2019 wurde eines seiner Werke aus der Jahresausstellung vom Kuratorium des Kantons Solothurn angekauft.
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Website Matthias Huber
Laudatio Werkjahrbeitrag Kanton Solothurn
Matthias Huber auf plattformplattform.ch
Jahresaussenprojekt im Kunsthaus Baselland, 2016
Beitrag in der Tageswoche zum Projekt im Kunsthaus Baselland, 14.6.2016
Abbildungen
Abb. 1 Matthias Huber (*1980) Ohne Titel, 2021 Öl auf Leinwand, 50 x 63 cm / 100 x 80 cm Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 37. Jahresausstellung der Solothurner Künstler:innen Foto: Kaspar Ruoff © Künstler
Abb. 2–4 Siehe Legenden unter den Abbildungen.
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Ein Beitrag von Rani Magnani, Kunsthistorikerin Praktikantin Kunstmuseum Olten
Redaktion: Katja Herlach Kuratorin Kunstmuseum Olten
Veröffentlicht am 27.1.2022
#1OG#Ausstellungen#Jahresausstellung#37Jahresausstellung#KunstvereinOlten#MatthiasHuber#peinture#MarinaStawicki#Künstlerportrait
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61 Fenster für das Solothurner Kunstschaffen Nr. 15 – Luzia Klossner
Aus Anlass der 37. Kantonalen Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen im Kunstmuseum Olten stellen wir Ihnen die beteiligten Kunstschaffenden und ihre Exponate vor.
Die Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden findet abwechselnd in Olten und Solothurn statt. 2021 wird sie vom Kunstverein Olten im Kunstmuseum Olten ausgerichtet.
Die Ausstellung gibt Einblick in die vielgestaltige und lebendige Solothurner Kunstszene und bietet eine wichtige Plattform für den Austausch mit und zwischen den Kunstschaffenden der Region.
Luzia Klossner Landscape Model for Daily Use
Das Werk Luzia Klossners (*1996) erstreckt sich mittig über dem Boden des letzten Ausstellungsraumes im Erdgeschoss.
Abb. 2 Luzia Klossner: Landscape Model for Daily Use, 2021 Mixed Media, Installation, 200 x 250 x 20 cm Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 37. Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden mit Werken von Luzia Klossner, Mathias Huber (links) und Maja Rieder (rechts) Foto Kaspar Ruoff © Künstlerin
Die 6 Tonobjekte und unterschiedliche Schaumstoffmatten verschmelzen zu einer fremdartigen Landschaft aus gegensätzlichen Elementen. Runde organische Formen stellen sich gegen die harten dicken und dünnen Kanten der Matten. Harmonieren die hellgrauen Gegenstände mit den violetten und zartfliederfarbenen Nuancen des Kunststoffes, so stehen die erdigen Terracottatöne der anderen Objekte wiederum im Kontrast dazu.
Dadurch, dass wir die Installation als Betrachtende umrunden können, erhält sie weitere Lebendigkeit. Schattenwürfe werden sichtbar, und je stärker der Blick die Formen des Gebildes abtastet, desto deutlicher treten Assoziation hervor. Hier ein Canyon, da Fabriktürme, eine Vase, Iglu, Moschee, und ist das etwa eine Anlehnung an eine Betonkirche, wie diejenige von Carsten Schröck?
Abb. 3–6 Luzia Klossner: Landscape Model for Daily Use, 2021 Mixed Media, Installation, 200 x 250 x 20 cm Foto + © Künstlerin
Das menschliche Gehirn ist bemüht, ein möglichst schlüssiges, auf seine visuellen, ästhetischen, kulturellen und soziologischen Erfahrungen beruhendes Bild der Welt zu liefern. Eine Erkenntnis, welche die Ausgangsposition zu Klossners künstlerischer Arbeit liefert. Sie selbst schreibt: «Ich setzte Zeichen, die den Betrachtenden das Gefühl geben, etwas zu erkennen. Durch die Verschiebung von Funktions- und Anwendungsmuster ergeben sich Objekte, die unterschiedliche Assoziationen ermöglichen und dadurch Sehgewohnheiten offen legen.»
Abb. 7 Luzia Klossner: Landscape Model for Daily Use (Detail), 2021 Mixed Media, Installation, 200 x 250 x 20 cm Foto + © Künstlerin
Der Titel «Landscape Model for Daily Use�� hat sowohl eine deskriptive Komponente als auch einen verweisenden Charakter. Mit diesem Modell greift die Künstlerin auf ein beliebtes Verfahren der Bildenden Kunst zurück, welches die Kraft besitzt, die wahre Natur, sprich die schwer erfassbare Realität, vielschichtig erfahrbar zu machen. (vlg. Sabine Vogel)
Biographisches
Die Werke der gebürtigen Baselerin Luzia Klossner (*1996) bewegen sich auf der Bruchkante zwischen Kunst und Design. Aus dem Bereich des Objektdesigns kommend merkte sie schon bald, dass Ihr Interesse über die Ästhetik und Funktionalität von Gegenständen hinaus reicht. In Ihren Werke hinterfragt Klossner die gesellschaftlichen Konventionen, die mit alltäglichen Objekten in Verbindung stehen und spielt mit der Grenze ihrer Lesbarkeit.
Luzia Klossner schloss in diesem Jahr ihren Bachelor of Arts in Kunst und Design an der HSLU in Luzern ab. Seit 2018 ist die junge Künstlerin schweizweit in diversen Gruppenausstellungen vertreten.
Fragen an Luzia
Alle in der Jahresausstellung vertretenen Künstler*innen haben wir gebeten, uns dieselben sieben Fragen zu beantworten. Auf diese Weise möchten wir – im O-Ton – mehr über ihr jeweiliges Selbstverständnis, ihre Arbeitsweise und ihre Inspirationsquellen erfahren:
Warum bist Du Künstler*in geworden?
LK: Ich bin mehr oder weniger zufällig zur Kunst gekommen. An der Hochschule Luzern hatte ich mich anfangs für den Studiengang Objektdesign eingeschrieben. Nach dem ersten Studienjahr habe ich mich dann entschlossen, in den Studiengang Kunst+ zu wechseln. Angezogen hat mich die selbständige Art zu arbeiten und das freie Experimentieren mit Ideen, Materialien und Präsentationsformen.
Handwerk und Design sind noch immer Themen, die meine künstlerische Arbeit stark prägen. Im Studium schärfte ich meinen Blick für die Bedeutung der Beziehung zwischen Mensch und Objekt. Die Betrachtung im Kontext der Kunst machte mir bewusst, wie viele Codes wir im Unterbewussten entschlüsseln, bevor wir ein Objekt gebrauchen. Die Tatsache, dass unser Körper vierundzwanzig Stunden am Tag und in allen Lebenslagen von Objekten unterstützt wird, und wir uns dennoch selten mit deren Bedeutung und Wirkung beschäftigen, beeindruckt mich. Ich bin der Meinung, dass wir unsere enge Bindung zu den Gegenständen dazu nutzen sollten, um kritisch zu hinterfragen wie wir leben und wonach wir streben.
Wie definierst Du Kunst?
Für mich ist Kunst anzufertigen oder zu betrachten eine Methode um zu denken, die Dinge zu reflektieren, nicht nur auf intellektueller, sondern auch auf emotionaler und körperlicher Ebene.
Welchen Ort hat die Kunst in der Gesellschaft?
Obwohl Kunst so unumgänglich zu unserem Alltag gehört, in dem sie gesellschaftliche Debatten aufgreift und dadurch Platz schafft für Auseinandersetzungen, ist der Begriff für viele etwas ausserhalb ihrer Wohlfühlzone. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass unter anderem die Meinung vorherrscht, es gäbe ein richtig und falsch bei der Betrachtung von Kunst. Das konnte ich oft in Gesprächen mit meiner Familie oder Freunden beobachten. Die Angst davor, etwas falsch zu verstehen, hält dann davon ab, sich wirklich auf ein Kunstwerk einzulassen. Ich denke, das ist einer von vielen Gründen, weshalb ein Teil der Gesellschaft die Relevanz von Kunst nicht wirklich nachvollziehen kann.
Gibt es eine/n ideale/n Betrachter/in für Deine Werke?
Ich freue mich über jeden, der sich die Zeit nimmt, mein Werk zu betrachten und sich damit auseinander zu setzen. Ich sehe es als meine Aufgabe in meinem Werk Anhaltspunkte zu setzen, die vom Betrachtenden gedeutet und verknüpft werden können.
Wo arbeitest Du? Wie sieht Dein Arbeitsort / Atelier aus?
Vor kurzem bin ich in ein Gemeinschaftsatelier gezogen, das zum Stellwerk Basel gehört, hier arbeite ich mit 5 weiteren Kunst- und Kulturschaffenden. Mein Arbeitsplatz ist meistens gut strukturiert und ordentlich, so behalte ich den Überblick über Skizzen und Materialversuche.
Abb. 8 Atelier Luzia Klossner Foto + © Künstlerin
Abbildungen
Abb. 1 Luzia Klossner (*1996) Landscape Model for Daily Use, 2021 Mixed Media, Installation, 200 x 250 x 20 cm Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 37. Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden Foto Kaspar Ruoff © Künstlerin
Abb. 2–10 Siehe Legenden unter den Abbildungen.
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Ein Beitrag von Rani Magnani, Kunsthistorikerin Praktikantin Kunstmuseum Olten
Redaktion: Katja Herlach Kuratorin Kunstmuseum Olten
Veröffentlicht am 26.1.2022
#1OG#Ausstellungen#Balkon#BlickInAteliers#Künstlerportrait#Künstlergespräch#Jahresausstellung#37Jahresausstellung#KunstvereinOlten#assemblage#keramik#LuziaKlossner#RaniMagnani
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61 Fenster für das Solothurner Kunstschaffen Nr. 14 – Laura Mietrup
Aus Anlass der 37. Kantonalen Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen im Kunstmuseum Olten stellen wir Ihnen die beteiligten Kunstschaffenden und ihre Exponate vor.
Die Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden findet abwechselnd in Olten und Solothurn statt. 2021 wird sie vom Kunstverein Olten im Kunstmuseum Olten ausgerichtet.
Die Ausstellung gibt Einblick in die vielgestaltige und lebendige Solothurner Kunstszene und bietet eine wichtige Plattform für den Austausch mit und zwischen den Kunstschaffenden der Region.
Laura Mietrup Nesi
Mit etwa 6 x 2 Metern gibt das Werk von Laura Mietrup die grösste Position der #jahresausstellung ab. Es erstreckt sich über die gesamte Wandfläche, die erst kürzlich für die imersive Cyanotypie von Daniela Keiser durch die Entfernung der alten Bilderleisten vergrössert worden war.
Abb. 2 Laura Mietrup: Nesi, 2020 Acryl auf MDF, 596 x 222 x 5 cm Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 37. Jahresausstellung der Solothurner Künstler:innen Foto: Kaspar Ruoff © Künstlerin
Abb. 3 Daniela Keiser: Cyanogarten 5, 2017/2021 Fotografisches Raumbild, 65-teilig Cyanotypien auf BFK-Rives Blatt je 56.5 x 76 cm, Gesamtbild 285 x 615 cm Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 Foto: Kaspar Ruoff © Künstlerin
«Nesi», so der Titel des reliefartigen Werks, setzt sich aus unterschiedlichen geometrischen Formen zusammen. Umrandet von einem schwarzen Rahmen ist die Fläche in unterschiedlich grosse Rechtecke gegliedert. Scheint es sich zunächst – gelöst von jeglicher Gegenständlichkeit – um eine suprematistische Reduktion auf geometrische Köper zu handeln, so treten bei näherer Betrachtung der Gestaltungsmittel wohlbekannte Gegenstände wie etwa ein Fussmassagegerät hervor.
Alles bis auf eine rote Scheibe als Blickfang ist in Schwarz gehalten. Was in den einzelnen Elementen gesehen wird, ist allein den Betrachtenden überlassen. Ob Ufo, Gitarre, mechanische Bedienungsanleitung oder doch nur Fliegenklatsche – den Assoziationen ist freien Lauf gelassen.
Abb. 4 Laura Mietrup: Nesi (Detail), 2020 Acryl auf MDF, 596 x 222 x 5 cm Foto: Kaspar Ruoff © Künstlerin
Bemerkenswert ist auch die glatte, makellose Oberfläche der Elemente. Hierbei greift Mietrup auf Masken, Techniken und Methoden zurück, die sie in ihrer Ausbildung als Rahmenvergolderin gelernt hatte. Im Allgemeinen fliessen immer wieder autobiografische Elemente in ihre Werke mit ein. Strukturen, die repräsentativ für Ereignisse in ihrem Leben stehen, deren Bedeutung jedoch nur die Künstlerin selbst kennt. Ähnlich verhält es sich auch mit den Werktiteln, die, der Fantasie entsprungen, mal mehr nach dem Klang eines Wortes, mal mehr in Bezug auf eine Botschaft ausgesucht werden, die den Aussenstehenden jedoch verborgen bleibt.
Die Bandbreite von Mietrups Arbeiten erstreckt sich von kleinen Skulpturen über Gouachen hin zu dreidimensionalen Wandgemälden und raumeinnehmende Installationen. Stets in klaren Formen, manchmal humoristisch, aber stets rätselhaft geheimnisvoll.
Biographisches
Geboren ist Laura Mietrup (*1987) in Rheinfelden, wo sie im Schreinerbetrieb ihrer Eltern aufwuchs. Vom Handwerklichen angezogen, machte sie zunächst eine Berufslehre als Rahmenvergolderin. Am Haus der Farbe, der Zürcher Fachhochschule für Gestaltung in Handwerk und Architektur, absolvierte sie eine Weiterbildung bevor sie an der Hochschule für Gestaltung in Basel (HSG) ihren Bachelor of Fine Arts und schliesslich an der Hochschule der Künste in Bern (HKB) ihren Master of Fine Arts abschloss. Heute lebt Mietrup in Basel, wo sie im Atelierhaus Klingenthal ihren Arbeitsort besitzt.
In den letzten Jahren war die Künstlerin an diversen Ausstellungen in der Schweiz und im angrenzenden Ausland präsent. Das Kunsthaus Baselland richtet ihr Anfang 2022 ihre erste grosse Einzelausstellung aus (14.1.–37.2.2022) .
Vom Kunstmuseum Olten wurde Laura Mietrup mit dem erstmals im Rahmen der Jahresausstellung vergebenen Ausstellungspreis ausgezeichnet. Er besteht in einer Einladung, den Dienstraum, die Dependance des Kunstmuseums Olten im Bahnhof Olten, zu bespielen. Wir freuen uns auf ihren Beitrag Ende 2022.
Mehr erfahren
https://www.artlog.net/de/users/laura-mietrup
Abbildungen
Abb. 1 Laura Mietrup (*1987) Nesi, 2020 Acryl auf MDF, 596 x 222 x 5 cm Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 Foto: Kaspar Ruoff © Künstlerin
Abb. 2–10 Siehe Legenden unter den Abbildungen.
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Ein Beitrag von Rani Magnani, Kunsthistorikerin Praktikantin Kunstmuseum Olten
Redaktion: Katja Herlach Kuratorin Kunstmuseum Olten
Veröffentlicht am 26.1.2022
#1OG #ausstellungen #jahresausstellung #37jahresausstellung #kuenstlerportrait #wandbild #wandinstallatin #RaniMagnani
#1OG#Ausstellungen#Jahresausstellung#37Jahresausstellung#Relief#LauraMietrup#Künstlerportrait#RaniMagnani
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61 Fenster für das Solothurner Kunstschaffen Nr. 13 – Edy A. Wyss
Aus Anlass der 37. Kantonalen Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen im Kunstmuseum Olten stellen wir Ihnen die beteiligten Kunstschaffenden und ihre Exponate vor.
Die Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden findet abwechselnd in Olten und Solothurn statt. 2021 wird sie vom Kunstverein Olten im Kunstmuseum Olten ausgerichtet.
Die Ausstellung gibt Einblick in die vielgestaltige und lebendige Solothurner Kunstszene und bietet eine wichtige Plattform für den Austausch mit und zwischen den Kunstschaffenden der Region.
Edy A. Wyss Objekt (Einschneidend 1)
Einschneidend, 2020, Lack auf MDF-Platten, 205 x 100 cm
Das Werk des Balsthaler Künstlers Edy A. Wyss (*1945) ist ganz und gar in (Ultramarin-)Blau gehalten. Es besticht durch seine Klarheit und wirft dennoch Fragen auf. Der Titel ist Programm: Die gänzlich mit Lack überzogene Holzfaserplatte weist an fünf Stellen «Einschnitte» auf. Die in der Platte fehlenden Versatzstücke sind am Boden davor platziert – so als könnten sie, wie bei einem Puzzle, wieder an der richtigen Stelle eingefügt werden.
Doch so einfach macht es uns Wyss nicht. In seinem breitgefächerten Schaffen geht er unterschiedlichsten Fragestellungen nach. Das Lesen der Zeichen, die er setzt, erfordert Zeit. Denn «Je schneller man ein Bild lesen kann, desto schneller hat man es wieder vergessen.» (Zitat Künstler)
Abb. 2 Edy A. Wyss: Einschneidend, 2020 Lack auf MDF-Platten, 205 x 100 cm Foto + © Künstler
Beim Rundgang durch die Jahresausstellung wird die Betrachterin des grossformatigen Werkes mit sich selbst konfrontiert. Unscharf allerdings, trotzdem ist die Silhouette deutlich erkennbar. Man kommt also nicht umhin, sich mit dem Spiegelbild und mit der Wirkung des Werkes auseinanderzusetzen. Aufgrund des Entstehungsjahres 2020 liegt die Vermutung nahe, dass das «einschneidende Ereignis» einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hat. Möglich, aber nicht zwingend.
Die blaue Farbe will nicht recht zum «Einschneidenden» passen – vermittelt sie doch im Allgemeinen ein Gefühl von Ruhe und Harmonie. Blau wird eine emotional ausgleichende, angenehme Wirkung zugeschrieben. Ein Widerspruch?
Die Welt ist aus den Fugen geraten – sowohl, was das globale Geschehen, aber auch, was das eigene Wohlergehen des Künstlers anbelangt. Durch eine Krankheit verlor Edy A. Wyss sehr plötzlich die Sehkraft seines linken Auges.
Abb. 3 Atelierimpression mit Brille, die das rechte Auge abdeckte Foto + © Künstler
Diese Erfahrung verarbeitet er in seinen Kunstwerken. Er nimmt die künstlerische Freiheit für sich in Anspruch und vermittelt den Betrachtenden durch die Fragen, die er stellt, Denkanstösse. Er liebt aufwendige Entstehungsprozesse und intensive Denkarbeit, kaum etwas wird dem Zufall überlassen.
Abb. 4 Portrait Edy A. Wyss Foto + © Künstler
Biographisches
Der Künstler wurde 1945 in Fulenbach geboren. Als er zwölf war, zog seine Familie nach Balsthal. Eigentlich wäre er gerne Bauer geworden, schlug aber nach ersten Zeichenversuchen einen anderen Weg ein. Er liess sich zum Grafiker ausbilden und absolvierte anschliessend in München eine Kunstausbildung. 1975 kehrte er eher zufällig wieder nach Balsthal zurück, wo er noch immer sein Grafik- und Kunstatelier betreibt. Er ist Mitglied der losen Künstlergruppe «Lenz Friends» und nimmt seit 45 Jahren an Einzel- und Gruppenausstellungen teil.
Abb. 5 Atelier Edy A. Wyss Foto + © Künstler
Werke von Edy A. Wyss sind im öffentlichen Raum in der Region anzutreffen, so beispielsweise im Empfangsbereich mehrerer Bankfilialen. 2003 durfte er auf Ausschreibung der Papierfabrik Tela den farbenprächtigen Strassenkreisel «vom Holz zum Papier» in Niederbipp realisieren.
Abb. 6 Edy A. Wyss: Kreiselskulptur, Niederbipp, 2003 Foto + © Künstler
Mehr erfahren
Website Edy A. Wyss
Edy A. Wyss bei der Visarte Solothurn
Abbildungen
Abb. 1 Edy A. Wyss Einschneidend, 2020 Lack auf MDF-Platten, 205 x 100 cm Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 37. Jahresausstellung der Solothurner Künstler:innen Foto Kaspar Ruoff © Künstler
Abb. 2–6 Siehe Legenden unter den Abbildungen
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Ein Beitrag von Marina Stawicki Stalder, Kunsthistorikerin Wissenschaftliche Mitarbeiterin Kunstmuseum Olten
und Katja Herlach, Kuratorin Kunstmuseum Olten
Veröffentlicht am 26.1.2022
#1OG#Ausstellungen#BlickInAteliers#Künstlerportrait#contemporarypainting#Objektkunst#Jahresausstellung#37Jahresausstellung#EdyAWyss#MarinaStawicki
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61 Fenster für das Solothurner Kunstschaffen Nr. 12 – EberliMantel
Aus Anlass der 37. Kantonalen Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen im Kunstmuseum Olten stellen wir Ihnen die beteiligten Kunstschaffenden und ihre Exponate vor.
Die Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden findet abwechselnd in Olten und Solothurn statt. 2021 wird sie vom Kunstverein Olten im Kunstmuseum Olten ausgerichtet.
Die Ausstellung gibt Einblick in die vielgestaltige und lebendige Solothurner Kunstszene und bietet eine wichtige Plattform für den Austausch mit und zwischen den Kunstschaffenden der Region.
EberliMantel Condensed 2
In ihrer neuen Serie gehen die beiden Künstlerinnen Simone Eberli (*1972) und Andrea Mantel (*1966) der Fragen nach dem Grossen im Kleinen nach. Zustände der Unübersichtlichkeit und Orientierungslosigkeit, Beharrlichkeit, Humor und der Blick in die Ferne sind dabei ausschlaggebende Elemente, die sich in den Bildern wiederfinden lassen. Die Attribute «nah» und «fern» bilden dabei keine Gegensätze, sondern sind, wie die Künstlerinnen es ausdrücken, «zwingende Ergänzungen im Suchprozess, um in Bewegung zu bleiben».
Abb. 2 EberliMantel: Condensed 2, 2021 Digitalprint, 110 x 240 cm Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten 2021 Foto Kaspar Ruoff © Künstlerinnen
Als Grundlage der Reihe diente ihnen die «Exotische Landschaft mit Tiger und Jägern» (1907) des französischen Malers Henri J. F. Rousseau.
In ihrer Rousseau-Adaption sind Dschungel und Mond durchaus von symbolischem Charakter. «Der Mond», so das Duo, «zieht den Blick in die Ferne wie eine Anziehungskraft und repräsentiert das Unerreichbare, das durch Forschung erreichbar werden kann. Die fliegenden Objekte im Dschungelbild können stellvertretend für Eingebungen, Störungen, Humor und noch Namenloses gelesen werden.»
Abb. 3 EberliMantel: Condensed 2 (Detail), 2021 Digitalprint, 110 x 240 cm Foto + © Künstlerinnen
Weitere Modifikationen entstehen durch das in die Länge ziehen einzelner Bildelemente wie des Blattwerkes oder der fliegenden Körper. Die mittels digitaler Bildbearbeitung entstandenen neuen Streifenbilder lassen sich dabei genauso als kleines Fragment, als Teil eines Ganzen, aber auch als Gegenüber, also als etwas Grosses, als eigenständiges Werk verstehen.
Abb. 4 Atelier EberliMantel Foto + © Künstlerinnen
Biographisches
Das Künstlerinnen-Kollektiv besteht aus Simone Eberli und Andrea Mantel. Sie lernten sich 1993 während des Studiums an der Höheren Schule für Gestaltung in Zürich kennen und arbeiten seit 2000 als Duo in Zürich. Ihr Hauptinteresse gilt der Auseinandersetzung mit bekannten Kunstwerken, denen sie sich anhand variierender Medien annähern.
Beide Künstlerinnen treten jedoch auch mit Werken unter ihrem eigenen Namen auf. Solo und als Kollektiv verfolgen sie eine rege Ausstellungstätigkeit. In Olten waren sie zuletzt in der Jahresausstellung 2015 dabei.
Abb. 5 Atelier EberliMantel Foto + © Künstlerinnen
Mehr erfahren
Website EberliMantel
EberliMantel bei artlog
EberliMantel bei sikart.ch
Abbildungen
Abb. 1 EberliMantel (*1972, *1966) Condensed 2, 2021 Digitalprint, 110 x 240 cm Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten 37. Jahresausstellung der Solothurner Künstler:innen, 2021
Abb. 2–5 Siehe Legenden unter den Abbildungen.
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Ein Beitrag von Rani Magnani, Kunsthistorikerin Praktikantin Kunstmuseum Olten
Redaktion: Katja Herlach Kuratorin Kunstmuseum Olten
Veröffentlicht am 25.01.2022
#1OG#Ausstellungen#Jahresausstellung#37Jahresausstellung#Künstlerportrait#Künstlerin#Kollektiv#KunstvereinOlten#seagrass#theodorerousseau#EberliMantel#RaniMagnani
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61 Fenster für das Solothurner Kunstschaffen Nr. 11 – Thomas Woodtli
Aus Anlass der 37. Kantonalen Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen im Kunstmuseum Olten stellen wir Ihnen die beteiligten Kunstschaffenden und ihre Exponate vor.
Die Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden findet abwechselnd in Olten und Solothurn statt. 2021 wird sie vom Kunstverein Olten im Kunstmuseum Olten ausgerichtet.
Die Ausstellung gibt Einblick in die vielgestaltige und lebendige Solothurner Kunstszene und bietet eine wichtige Plattform für den Austausch mit und zwischen den Kunstschaffenden der Region.
Thomas Woodtli Gefundenes
In den Hinterglasbildern von Thomas Woodtli (*1956) vereinen sich digitalisierte Malerei, Zeichnung, bearbeitete Fotografien mit unterschiedlichen Druckverfahren und der Airbrush-Technik zu lebhaften Collagen.
Das Ausgangsmaterial bilden Motive, die der Künstler auf seinen Stadt- und Landspaziergängen, aber auch auf Reisen findet und fotografisch festhält. «Für mich ist», so Thomas Woodtli, «die Fotografie kein Medium der Aufzeichnung, sondern ein Instrument des Denkens, des Experimentierens und des neu Interpretierens.» Und genau das wird in seinen Arbeiten spürbar.
Motive wie Bäume, Blätter, Blumen, Fenster und Häuser verdichten sich anhand der medialen Überlappungen zu einer ornamentalen Poesie.
Abb. 2/3 Thomas Woodtli: Gefundenes, 2021 Digitaldruck mit UV-aushärtender Tinte auf verschmutzem Glas, PU-Lack weiss, je 61 x 42 cm Foto + © Künstler
Seine «poetischen Wahrnehmungsreflexe», wie der Künstler seine Arbeiten selbst nennt, entspringen dabei sowohl dem Digitalen als auch Analogen, dessen Eigenschaft er dem jeweils anderen zu entlocken sucht. In seinen eignen Worten: «Ich suche das Analoge im Digitalen und umgekehrt».
Abb. 4/5 Thomas Woodtli: Gefundenes, 2021 Digitaldruck mit UV-aushärtender Tinte auf verschmutzem Glas, PU-Lack weiss, je 61 x 42 cm Foto + © Künstler
«Gefundenes», der Titel der fünf in diesem Jahr gezeigten Unikate Woodtlis, verweist jedoch nicht nur auf die <gefundenen> Motive, sondern ebenfalls auf deren Bildträger. Hierbei handelt es sich um entsorgtes, in einer Baumulde gefundenes Glas, welches der Künstler ungereinigt digital bedruckte und mit einem weissen Polyurethan-Lack (PU-Lack) versiegelte.
Die digital erstellten Bildkompositionen aus Fotografien und eingescannten weiteren Medien trägt er bei diesem Druckverfahren mit einem bestimmten, in Japan entwickelten Airbrush-System auf die Oberfläche auf – eine Technik, die es ermöglicht, ebenfalls sanfte Abgrenzungen im Bild zu schaffen.
Der sich auf dem Glas befundene Schmutz wird als Zufallskomponente Teil des Bildes und schafft zugleich einen materiell-analogen Bezug.
Abb. 6/7 Thomas Woodtli: Gefundenes, 2021 Digitaldruck mit UV-aushärtender Tinte auf verschmutzem Glas, PU-Lack weiss, je 61 x 42 cm Foto + © Künstler
Abb. 8 Portrait Thomas Woodtli © Künstler
Biografisches
Nach seiner Ausbildung zum Laboranten arbeitete der 1956 in Dübendorf geborene Thomas Woodtli zunächst 20 Jahre am Zentrum für Lehre und Forschung des Universitätsspitals in Basel.
Es folgt eine politische Laufbahn, zunächst als Gemeinderat in seiner Wahlheimat Witterswil, dann als Kantonsrat des Kantons Solothurn. Parallel dazu entfachte zunehmend seine Leidenschaft für das künstlerische Schaffen. Über die Jahre eignete er sich autodidaktisch das nötige Wissen zu Verfahren und Drucktechniken auf unterschiedlichen Bildträgern an.
Heute widmet sich der Künstler hauptsächlich der Kunst. Zusammen mit seinem Künstlerkollegen Daniel Gaemperle gründete er in Kleinlützel die «Bildmanufaktur», einen Dienstleister im Bereich Druck, Bildbearbeitung, Grafic Design und mehr. Als Präsident des Fachausschuss Bildende Kunst und Architektur Kuratorium des Kantons Solothurn engagiert sich Woodtli seit 10 Jahren für die Kunstförderung in der Region.
Selbst stellt er seit 1985 regelmässig in Galerien und Kunst-Institutionen aus, arbeitet an Kunst und Bau Projekten und veröffentlicht Kunstpublikationen. Sein Atelier befindet sich im baselländischen Oberwil.
Abb. 9 Atelier Thomas Woodtli © Künstler
Fragen an Thomas
Alle in der Jahresausstellung vertretenen Künstler*innen haben wir gebeten, uns dieselben sieben Fragen zu beantworten. Auf diese Weise möchten wir – im O-Ton – mehr über ihr jeweiliges Selbstverständnis, ihre Arbeitsweise und ihre Inspirationsquellen erfahren:
Warum bist Du Künstler*in geworden?
TW: Weil ich nicht Lehrer werden durfte.
Wie definierst Du Kunst?
Ich kann Kunst nicht definieren. Ich beschäftige mich jeden Tag
damit.
Welchen Ort hat die Kunst in der Gesellschaft?
Einen viel zu wenig wichtigen, vor allem in Corona Zeiten.
Gibt es eine/n ideale/n Betrachter/in für Deine Werke?
Ich denke nicht. Menschen die sich gerne spiegeln in meinen Gläsern.
Wo arbeitest Du? Wie sieht Dein Arbeitsort / Atelier aus?
In der alten mechanischen Ziegelei in Oberwil BL
Was inspiriert Dich?
Das Leben, der Alltag, meine Stadt- und Land-Spaziergänge
Was bleibt Dir besonders von 2021 und was wünschst Du Dir für das kommende Jahr?
Meine 2 Monate in Südfrankreich, wo ich mit Sonnenbelichtungen experimentierte.
Fürs 2022; das man wieder unbeschwerter reisen kann.
Mehr erfahren
· Thomas Woodtli auf sikart.ch
· Thomas Woodtli auf artlog.net
· Thomas Woodtli bei askforart.ch
· Thomas Woodtli bei sokultur.ch
· Thomas Woodtli bei kleio.com
Abbildungen
Abb. 1 Thomas Woodtli (*1956) Gefundenes, 2021 Digitaldruck mit UV-aushärtender Tinte auf verschmutzem Glas, PU-Lack weiss je 61 x 42 cm Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten 2021 37. Jahresausstellung der Solothurner Künstler:innen Foto: Kaspar Ruoff © Künstler
Abb. 2–9 Siehe Legenden unter den Abbildungen
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Ein Beitrag von Rani Magnani, Kunsthistorikerin Praktikantin Kunstmuseum Olten
Redaktion: Katja Herlach Kuratorin Kunstmuseum Olten
Veröffentlicht am 26.1.2022
#1OG#Künstlerportrait#EinblickInAteliers#Jahresausstellung#37Jahresausstellung#ThomasWoodtli#Hinterglasmalerei#photographer#Druckgraphik#seagrass#audition#Künstlergespräch#RaniMagnani
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61 Fenster für das Solothurner Kunstschaffen Nr. 10 – Samuel Blatter
Aus Anlass der 37. Kantonalen Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen im Kunstmuseum Olten stellen wir Ihnen die beteiligten Kunstschaffenden und ihre Exponate vor.
Die Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden findet abwechselnd in Olten und Solothurn statt. 2021 wird sie vom Kunstverein Olten im Kunstmuseum Olten ausgerichtet.
Die Ausstellung gibt Einblick in die vielgestaltige und lebendige Solothurner Kunstszene und bietet eine wichtige Plattform für den Austausch mit und zwischen den Kunstschaffenden der Region.
Samuel Blatter Minigolfbahn
Wussten Sie, dass die weltweit erste moderne Minigolfbahn in der Schweiz eröffnet wurde? Genauer 1954 in Ascona.
Ein Relikt also aus einer Zeit des Schrebergarten-Booms und den langen Opel Kadett Fahrten nach Elba, wo die vielköpfige Familie plus Oma den Sommer auf dem immer gleichen Campingplatz verbrachte. Einer Zeit, in der es lediglich zwei Geschlechter gab und die beruflichen Schritte zum Erfolg klar definiert waren.
Heute hingegen ist alles anders. Die Familien sind kleiner, die Autos größer, die Ferien viel kürzer und der Campingplatz sowieso zu unbequem. Die Schrebergärten wurden vom <Urban Gardening> abgelöst, die Geschlechter um zwei erweitert und von der beruflichen Laufbahn wollen wir erst gar nicht anfangen. Oder eben doch?!
Abb. 2 Samuel Blatter: Minigolfbahn, 2021 (Videostill) Foto + © Künstler
In der ersten Videoarbeit des Musikers Samuel Blatter (*1982) wird die zerfallene Oltner Minigolfbahn zur Analogie veralteter Karrierestrukturen. Denn die Schritte, die es für den beruflichen Erfolg der Minigolf-Hochjunktur-Zeiten unserer Eltern und Grosseltern bedurfte, haben in der heutigen Welt der Digitalisierung und Technisierung in einigen Branchen an Bedeutung verloren. Die Laufbahnen sind zerfallen und die einstigen Löcher, die den sicheren Sieg versprachen, sind längst überwuchert und zugewachsen.
Es tritt immer stärker die Notwendigkeit hervor, kreativ zu werden und neue zielbringende Bahnen zu finden.
Ein Umstand der gerade während der letzten beiden Jahre in vielen kulturellen Bereichen sehr deutlich wurde. So verwundert es auch nicht, dass die Idee zu diesem Projekt während des Lockdowns entstand.
Abb. 3 Samuel Blatter: Minigolfbahn, 2021 (Videostill) Foto + © Künstler
Auf dem als Videoclip für Socialmedia conziptierten Video sind der Künstler selbst sowie sein Freund, der Oltner Fotograf Claude Hurni, zu sehen, wie sie in der Rolle unterschiedlicher Sportler, in immer wieder neuen farbenfrohen Outfits gekleidet, die Bahnen des verwitterten Minigolfareals in Olten <abspielen>. Verkleidung und exaltierte Gestik lassen ihr Spiel zur unterhaltsamen Parodie diverserer Ballsportarten (allen voran des Fussballs) sowie der dort teilweise ad absurdum gesteigerten Jubelgesten werden.
Die visuelle Ebene wird von Samuel Blatters Song «Minigolfbahn» begleitet, mit dessen Zeilen er über die eigene musikalische Laufbahn reflektiert.
Das Areal kennt Blatter nur in diesem Zustand des Vefalls. Der sich heute im Umbau zum Pumptrack befindende Ort war lange einer dieser «Lost places» die eine besondere Faszination ausübten.
Das Video entsprang zunächst dem Umstand, dass während des Lockdowns alle Sport-Events und Fussball-Matchs abgesagt wurden. Dieses Vakuum führte zur Idee, einfach selbst ein kommentiertes Sportevent zu inszenieren.
Angestossen durch die Dreaharbeit formierten sich der Songtext und die tiefere Bedeutung der Minigolfbahn als Sinnbild für Veränderungen und Unwägbarkeiten des Lebens.
Abb. 4 Portrait Samuel Blatter (Balz okay)
Biografisches
Aufgewachsen ist der heute in Kappel wohnhafte Musiker Samuel Blatter in Solothurn.
Nach der Matura zog es ihn zunächst an die Hochschule Luzern (HSLU), wo er 2007 erst den Master of Arts in Klavierpädagogik und anschliessend 2009 den Master of Arts in Komposition abschloss. Seit 2010 erhielt der Musiker mehrere Auszeichnungen, u. a. einen Werkbeitrag des Kantons Solothurn.
Der Komponist und Musiker bewegt sich mit seiner Musik zwischen Avangard Pop, Rock, Kleinkunst und Jazz und steht seit 12 Jahren mit unterschiedlichen Projekten auf Schweizer Bühnen. Er ist musikalischer Leiter und Hauptkomponist der Luzerner Grossformation 'Fischermanns Orchestra' (Explosive Street Jazz) und Bühnenpartner von Kilian Ziegler (Kabarett), hat die Musik für vier Stücke der Tanzkompanie 'betweenlines' produziert und ist Bandleader von Roamer (Alternative Rock).
Abb. 5 Samuel Blatter: Minigolfbahn, 2021 (Videostill) Foto + © Künstler
Als «balz okay» verfolgt er Soloprojekte, in denen er jüngst den Zugang zur Mundart fand. Er selbst schreibt: «balz okay sucht nebst der inhaltlichen und musikalischen auch eine eigenständige visuelle Sprache und spielt mit Elementen von Pop, Trash und Kunst.»
Mit Werken «Minigolfbahn» und «MiniLaufbahn» wagte Blatter 2021 seine ersten Schritte im Bereich der Bildenden Kunst. Die beiden aufeinander bezogenen Arbeiten waren im Ausstellungs- und Theaterprojekt «Kultourmuseum» von Elly Sutter und Sina Wilhelm im Jugendwerk Olten zu sehen.
Abb. 6 Samuel Blatter: Minilaufbahn, 2021 Ausstellungsansicht Kultourmuseum Olten, 2021 Foto + © Künstler
Text «Minigolfbahn»
Zwöi mou achzäh möglichi Bahne Sächsedrissg drvo si kaputt Bi de meischte chasch's Ziel nur erahne Begrabe ungerem Schutt Do hei si d'Laufbahne gschtartet Vüu Talent und vüu trainiert Leider heisi die Bahne nid gwartet Und jetz si si ruiniert
Mini Laufbahn isch öppe so fit Wie die auti Minigolfbahn wo's in Olte no git Mini Laufbahn verlauft e so grad Wines Glace ir Sunne
Per Zufeau hani au scho troffe ha mit eim Schlag reüssiert Hanes One Hit Wunder gschaffe Aber niemer het's realisiert Augen auf bei der Berufswahl Het mit Grossvater immer scho gseit als hätti är gwüsst, dass die Laufbahn unger mine Auge zergheit
Mini Laufbahn isch öppe so fett Wie die auti Minigolfbahn wo's in Olte no het Mini Laufbahn verlauft e so grad Wines Glace ir Sunne
Mittlerwile isch aues online Das isch gratis und bequem Und aui lifere Content Gratis und bequem Die einte zahle mit Date Die angere si no Pirate Techfirmene us de Staate Hei e Stüüroase im Garte
Mini Laufbahn isch so bedütsam Wines Chrüz am fausche Platz bi de Glückszahle vom Lottoschiin / Mini Karriere isch wie ne Barriere wo nümm ufgoht
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Samuel Blatter auf patreon.com
Samuel Blatter auf sokultur.ch
Abbildungen
Abb. 1 Samuel Blatter (*1982) Minigolfbahn, 2021 Video, 5:42 min Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten 37. Jahresausstellung der Solothurner Künstler:innen Foto: Kaspar Ruoff © Künstler
Abb. 2–6 Siehe Legenden unter den Abbildungen.
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Ein Beitrag von Rani Magnani, Kunsthistorikerin Praktikantin Kunstmuseum Olten
Redaktion: Katja Herlach Kuratorin Kunstmuseum Olten
Veröffentlicht am 25.1.2022
#1OG#Ausstellungen#Jahresausstellung#37Jahresausstellung#Künstlerportrait#SamuelBlatter#Musiker#Olten#Video#Videoclip#RaniMagnani
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61 Fenster für das Solothurner Kunstschaffen Nr. 9 – Nicolle Bussien
Aus Anlass der 37. Kantonalen Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen im Kunstmuseum Olten stellen wir Ihnen die beteiligten Kunstschaffenden und ihre Exponate vor.
Die Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden findet abwechselnd in Olten und Solothurn statt. 2021 wird sie vom Kunstverein Olten im Kunstmuseum Olten ausgerichtet.
Die Ausstellung gibt Einblick in die vielgestaltige und lebendige Solothurner Kunstszene und bietet eine wichtige Plattform für den Austausch mit und zwischen den Kunstschaffenden der Region.
Nicolle Bussien Réviser les lignes
In Nicolle Bussiens (*1991) Video-Essay wird der Fussballplatz zum politischen Spielfeld. «Réviser les lignes», so der Titel des zweikanaligen Werkes, «(de)konstruiert die Markierungs- und Begrenzungslinien von Fussballfeldern auf poetische Weise», wie die Künstlerin selbst sagt.
Abb. 2 Nicolle Bussien: Réviser les lignes (Videostill), 2020 Foto + © Nicolle Bussien
Gezeigt wird eine Rasenfläche, auf die mal von Hand mit Pinseln, mal mechanisch mit einem Markierwagen Linien gezogen werden. Eine Stimme aus dem Off kommentiert das Bild, versucht die Bedeutung der Linien zu erfassen und zu verorten, während eine andere von ihren Kindheitserinnerungen an den Fussballspiele auf dem Pausenhof berichtet.
«Die weissen Standartlinien», so die Künstlerin über ihre Arbeit, «beschwören die metaphorische Trennung und Abgrenzung.» Markierungen werden zu Grenzen, die Grenzen zu Abgrenzungen und die Abgrenzungen zur Ausgrenzung! Sie übernehmen die wortwörtliche Funktion der ‹Richtlinie› anhand derer vermeintlich Zugehörigkeit gemessen werden kann.
Abb. 3 Nicolle Bussien: Réviser les lignes (Videostill), 2020 Foto + © Nicolle Bussien
«Teilung, Weg, Barriere, Trennung, Frontlinie, Separation, Markierung» – die Wiesenfläche wird abgeschritten, abgemessen mit weisser Farbe fein säuberlich aufgegliedert. Ein Akt, der entfernt an die einstige Grenzziehung zwischen nordafrikanischen Ländern auf dem Reissbrett erinnert.
Die Linien in unsere Gesellschaft zu revidieren bedeutet, unser kategorisches, kategorisierend Trennen in ein «Wir» und ein «Andere» zu hinterfragen.
«Als wir klein waren, spielten wir Schweizer*innen gegen Ausländer*innen», berichtet die Stimme aus dem Off. «Wir waren alle am selben Ort. Wie kann also eine Person lokaler sein als eine andere?»
«Réviser les lignes», so Bussien weiter, «ist eine Reaktion auf politische Debatten um Migration und Zugehörigkeit, die regelmässig im Zusammenhang der postmigrantischen Schweizer Nationalmannschaft geführt wird.» (NZZ)
Abb. 4 Nicolle Bussien, Nina Jaun (Fashiondesignerin), Vanja Ivana Jelić (Grafiker) Themus, 2020 Fussballtrikots, je ca. 1.4 x 1.2 m Foto + © Nicolle Bussien
Fragen zu Diskriminierung, Inklusion und Exklusion unterschiedlicher Gesellschaftsgruppen bilden das Leitmotiv in Nicolle Bussiens künstlerischem Schaffen. Ihre Arbeiten bilden oftmals Analogien zu tiefer liegenden Problematiken aus. So repräsentiert z. B. ein klassisches Studio für Bewerbungsfotos die strukturelle Diskriminierung von Migrant*innen bei der Arbeitssuche («Lights On», 2020). Ein Eintritts-Stempel eines Clubs tritt an die Stelle der Validierungsstempel amtlicher Dokumente («act privileged!», 2021) oder ein aus Trikos von verschiedenen regionalen Fussballklubs zusammengesetztes Fussballshirt verweist auf die Migrationsgesellschaft der Schweiz («Themus», 2020).
Im Zentrum ihres Interesses steht dabei die Multiperspektivität, mit der sie die vielschichtigen Lebensrealitäten aufzuzeigen und kategorische, kategorisierende Denkmuster zu reflektieren sucht. Ein Merkmal, was sich auch in ihrer kollaborativen und transdisziplinären Arbeitsweise widerspiegelt.
Abb. 5 Nicole Bussien: Nimm Platz, 2019 Installation (Stühle, Text auf Papier)
In ihrer Heimatstadt Olten hatte die Künstler ihr Ausstellungsdebut 2019, wo sie gleich an zwei Gruppenausstellungen gezeigt wurde. Neben der JKON (Junge Kunst Olten) nahm sie auch erstmals an der Kantonalen Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen teil. Mit ihrer Textarbeit «Nimm Platz» forderte sie Besucher*innen direkt dazu auf, sich für die Lektüre des Textes auf einem der zur Verfügung gestellten Klappstühle an einem Ort ihrer Wahl im Museumsraum gemütlich zu machen. Zu lesen bekam man eine Sammlung von Textfragmenten über unterschiedlichen Vorstellungen von Gemeinschaften und Platzverteilung.
Abb. 6 Portrait Nicolle Bussien © Nicolle Bussien
Biografisches
Die gebürtige Oltnerin absolvierte ihre künstlerische Ausbildung an den Kunsthochschulen von Zürich (ZHdK) und Bern (HKB). Letztere schloss sie 2015 mit dem Bachelor of Arts ab.
Seit 2011 ist die sie wiederholt in Solo- und Gruppenausstellungen in der Schweiz aber und darüber hinaus in Städten wie New York, Warschau, Berlin, London, Toronto, Vancouver oder Bogotá zu sehen.
Seit 2015 engagiert sich Bussien neben ihrer künstlerischen Tätigkeit stark in kultur- und sozialpolitischen Projekten. So war sie u. a. Mitbegründerin der Ateliergemeinschaft «Verein Schwobhaus» in Bern, wo sich auch ihr eigenes Atelier befindet. Weiter war sie Mitinitiatorin und -organisatorin der transdisziplinären Veranstaltungsreihe «Immer am Achten» (2015–2019) sowie der Diskussionsreihe «Über Texte sprechen» (2016). Seit 2019 wirkt sie beim «Institut Neue Schweiz» mit, ist seit 2020 Teil des Organisationsteams der Berner Werkgesprächsreihe «Freipass» und gehört zu den Gründer*innen des Berner Art Community Center «Living Room».
Für ihre Arbeit wurde sie wiederholt ausgezeichnet, 2020 etwa für «Lights On» mit dem Hauptpreis der Schweizer Stiftung Frauenkunstpreis.
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Nicolle Bussien im Künstlerhaus S11, Solothurn
Nicolle Bussien auf artfacts.ch
Frauenkunstpreis 2020
Alice Britschgi und Nicolle Bussien, Lights on – Werkschaubeitrag Nr. 24, Werkschau 2021 Werkbeiträge Bildende Kunst, Fachstelle Kultur Kanton Zürich
Abbildungen
Abb. 1 Nicolle Bussien Réviser les lignes, 2020 HD Video Installation, 9 min © Künstlerin
Abb. 2–7 Siehe Legenden unter den Abbildungen
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Ein Beitrag von Rani Magnani, Kunsthistorikerin Praktikantin Kunstmuseum Olten
Redaktion: Katja Herlach, stv. Direktorin Kunstmuseum Olten
Veröffentlicht am 25.1.2022
#1OG#Ausstellungen#Jahresausstellung#37Jahresausstellung#NicolleBussien#RaniMagnani#Video#Videokunst#engangierteKunst
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61 Fenster für das Solothurner Kunstschaffen Nr. 8 – Adrian Schär
Aus Anlass der 37. Kantonalen Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen im Kunstmuseum Olten stellen wir Ihnen die beteiligten Kunstschaffenden und ihre Exponate vor.
Die Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden findet abwechselnd in Olten und Solothurn statt. 2021 wird sie vom Kunstverein Olten im Kunstmuseum Olten ausgerichtet.
Am Ende des Jahres gibt die Ausstellung Einblick in die vielgestaltige und lebendige Solothurner Kunstszene. Zahlreiche Veranstaltungen machen sie zur wichtigen Plattform für den Austausch mit und zwischen den Kunstschaffenden der Region.
Adrian Schär Deep Cover / I’m that guy
Unmittelbar, anziehend und doch irgendwie unergründlich – so präsentieren sich die Gemälde von Adrian Schär. Darin blitzt auf, was sich in seiner eigenen Geschichte eingeschrieben hat, und was sein Umfeld an Ritualen, Trends, Fragen, Wünschen und Wissen bereithält. Referenzen aus der Kunstgeschichte, aus dem Alltag, von Momenten des Zusammenlebens, des Gemeinschaftlichen und des urbanen Wohnens durchdringen sich in seinen Bildern. Es ist eine besondere Symbiose aus Intuition und Konzept, die seinen Arbeitsprozess auszeichnet.
Die Einblicke, die uns der Künstler in seine Welt gewährt, sind betont ausschnitthaft und nah herangezoomt. Das schafft Intimität. Es fühlt sich an, als könnte man partizipieren an dem, was im portraitierten Bildraum gerade vor sich geht. Die meist isoliert dargestellten Personen oder Objekte treten den Betrachter:innen als direktes Gegenüber entgegen, zu und mit dem man sich fast unweigerlich in Beziehung setzt. Obwohl die Protagonist:innen von Schärs Bildern in weitgehend undefinierten, leeren Räumen latent verloren wirken, meint man die Gesellschaft, das Leben rundherum zu spüren und wähnt sich einen Moment lang als Teil davon.
Abb. 2 Adrian Schär: Deep Cover, 2020 Öl auf Leinwand, 100 x 70 cm Foto + © Adrian Schär
Abb. 3 Adrian Schär im Studio, 2021 © Adrian Schär
«Prost Adrian!» möchte man vor dem grossen Gemälde in Jahresausstellung fast sagen, doch etwas hält einen davon ab. Der Mann auf dem Bild, der Künstler selbst, erwidert unseren Blick nicht. Er trinkt sein Bier und ist ganz bei sich, in Gedanken versunken. Oder beobachtet er etwas, jemanden? Ein dicker Kapuzenpulli und das tief ins Gesicht gezogene Baseball Cap mit der Aufschrift «HAINAN / A WAY OF LIVING» schirmen ihn ab, erlauben es ihm, quasi «undercover» anwesend zu sein – wie dies der Titel «Deep Cover» suggeriert.
Und der Schriftzug auf dem Cap? Ein Statement? – Jedenfalls sind die in Schärs Gemälden öfters anzutreffenden Text-Elemente wie auch seine Werktitel immer mit Bedacht gewählt. Sie transportieren Stimmungen, unterlegen einen Soundtrack, sorgen für ironische Brechung, vermitteln Denkanstösse oder geben den Betrachter:innen Hinweise zur Entschlüsselung in die Hand.
In unserem Fall sticht die Andersartigkeit zwischen der Welt ins Auge, die Adrian in seinen Bildern portraitiert, und dem way of life, den Hainan als eine Mischung aus «Hawaii und Dubai Chinas» verheisst. Ende der 1980er-Jahre als eine der ersten «Special Economic Zones» für Experimente mit der Marktöffnung eingerichtet, hat sich die Insel vor der Südküste der Volksrepublik in den letzten Jahren zur Massentourismusdestination entwickelt.
Zur Vorstellung dieses exotischen Inselidylls will die Düsternis, die Schärs Bild dominiert, nicht recht passen. Aufgelockert wird sie von einem aus dem Untergrund leuchtenden Rot, das uns auch in anderen Gemälden begegnet.
Abb. 4/5 Adrian Schär: Deep Cover (Entstehungsprozess), 2020 Öl auf Leinwand, 100 x 70 cm Foto + © Adrian Schär
Abb. 6 Adrian Schär: I'm that guy, 2021 Öl auf Leinwand, 40 x 30 cm Foto + © Adrian Schär
Im zweiten ausgestellten Werk (Abb. 6) springt einen die intensive, durch den Kontrast des tiefschwarzen Hintergrunds maximal gesteigerte, fast rauschhafte Farbigkeit geradezu an. Das helle Leuchten der neonroten Grundierung durchdringt die Malschichten und blitzt entlang der Umrisse von Figuren und Objekten aus dem Untergrund auf. Es verleiht der Malerei Tiefe und entfaltet eine Sogwirkung, die ein tiefes Eintauchen ermöglicht.
«I’m that guy» – ein weiteres Selbstportrait in Form eines Stilllebens mit Pinsel und Spachtel, dem Werkzeug des Malers, oder eher sein Essbesteck? Beides würde passen, denn Arbeit, Alltag und Sozialleben scheinen sich in seinen Bildern zu durchdringen.
Diese Beobachtung deckt sich mit der Aussage des Künstlers, er zeige in seinen Werken mehrheitlich Treffen, die in seinem Umfeld stattfanden oder auch Selbstbilder in solchen Situationen. Konsum sei oft ein Begleiter solcher Zusammentreffen, gerade weil (gemeinsames) Kochen, Essen und Trinken soziale Interaktionen sind, die einen wichtigen Teil unserer Leben ausmachen. Mit oder ohne Pandemie.
Für Schär ist der malerische Prozess eine Momentaufnahme. Durch die rasche Malweise und die haptische Qualität wird das Malen als Akt für die Betrachtenden nachvollziehbar. Er ist nicht daran interessiert, über längere Zeit an seinen Bildern herumzufeilen und sich in detailreiche Verbesserungen zu vertiefen. Sie fassen für ihn so eine Rohheit und Direktheit, die sonst verloren gehen würde.
Abb. 7/8 Adrian Schär: I'm that guy (Details), 2021 Öl auf Leinwand, 40 x 30 cm Foto + © Adrian Schär
Biographisches
Adrian Schär wurde 1989 in Zürich geboren, heute lebt und arbeitet er in Zürich Altstetten. Der gelernter Informatiker EFZ hat nebst einem Bachelor in Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Zürich auch einen Bachelor in Fine Arts mit Vertiefung Mediale Künste an der ZHdK erworben.
Seit 2014 stellt er regelmässig in der Schweiz aus. An der Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffen beteiligt er sich das zweite Mal. Seit 2020 betreibt er den von ihm mitbegründeten Offspace «Warenlift» in Zürich. Schär ist Mitglied der Sektion Zürich von Visarte Schweiz. Sein Schaffen ist in der Sammlung des Kunstmuseums Thun vertreten.
Abb. 9 Portrait Adrian Schär, 2020 © Adrian Schär
Fragen an Adrian
Alle in der Jahresausstellung vertretenen Künstler:innen haben wir gebeten, uns dieselben sieben Fragen zu beantworten. Auf diese Weise möchten wir – im O-Ton – mehr über ihr jeweiliges Selbstverständnis, ihre Arbeitsweise und ihre Inspirationsquellen erfahren:
Warum bist Du Künstler*in geworden?
AS: Weil ich musste. Ich sah, dass dies der richtige Beruf für mich ist, nachdem ich viele Jahre andere Jobs hatte.
Wie definierst Du Kunst?
AS: Kunst ist immer eine Frage der Kontextualisierung. Ein gefundenes Objekt kann Kunst sein, ein Ölbild kann hingegen auch keine Kunst sein. Es ist wichtig, wer die Kunst macht und was die Person für einen Hintergrund hat und wie/wann/wo die Kunst gezeigt wird.
Welchen Ort hat die Kunst in der Gesellschaft?
AS: Wenn mit Ort die Wertschätzung gemeint ist, dann einen subtilen, aber riesigen. Dies wird aber erst bewusst, wenn sie fehlt. Dies war z. B. zu beobachten als der 1. Lockdown kam und Museen, Konzerte, Galerien etc. geschlossen waren. Daher wäre es wichtig, viel mehr Geld in Kunst und Kultur zu investieren.
Gibt es eine/n ideale/n Betrachter/in für Deine Werke?
AS: Nein, es ist doch interessant, wenn verschiedene Menschen verschiedene Zugänge sowie Interpretationen haben.
Wo arbeitest Du? Wie sieht Dein Arbeitsort / Atelier aus?
AS: In Zürich, Altstetten. Ich arbeite mit vier anderen tollen Künstler:innen zusammen in unserem Studio, wo wir zusätzlich noch einen offspace betreiben (warenlift.net).
Abb. 10 Adrian Schär im Atelier © Adrian Schär
Was inspiriert Dich?
AS: Erlebte Situationen und Treffen mit Menschen. Natürlich auch visuelle Stimulationen aus dem Alltag.
Was bleibt Dir besonders von 2021 und was wünschst Du Dir für das kommende Jahr?
AS: Ich konnte viele neue Projekte beginnen und mich weiter in meiner künstlerischen Praxis vertiefen. Wünschen würde ich mir, dass die Menschen nicht mehr mit Nazis auf die Strasse gehen würden.
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Adrian Schär auf up & coming
Abbildungen
Abb. 1 Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 37. Jahresausstellung der Solothurner Künstler:innen mit zwei Werken von Adrian Schär: Deep Cover, 2020 (links) & I'm that guy, 2021 (rechts) Foto Kaspar Ruoff © Adrian Schär
Abb. 2–10 Siehe Legenden unter den Abbildungen.
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Ein Beitrag von Marina Stawicki Stalder, Kunsthistorikerin Wissenschaftliche Mitarbeiterin Kunstmuseum Olten
und Katja Herlach, Kuratorin Kunstmuseum Olten
Veröffentlicht am 21.1.2022
#1OG#Ausstellungen#Balkon#BlickInAteliers#Künstlergespräch#Künstlerportrait#Jahresausstellung#37Jahresausstellung#Malerei#Marina Stawicki#Adrian Schär
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61 Fenster für das Solothurner Kulturschaffen Nr. 7 – Otto Lehmann
Aus Anlass der 37. Kantonalen Jahresausstellung der Solothurner Künstler:innen im Kunstmuseum Olten stellen wir Ihnen die beteiligten Kunstschaffenden und ihre Exponate vor.
Die Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden findet abwechselnd in Olten und Solothurn statt. 2021 wird sie vom Kunstverein Olten im Kunstmuseum Olten ausgerichtet.
Am Ende des Jahres gibt die Ausstellung Einblick in die vielgestaltige und lebendige Solothurner Kunstszene. Zahlreiche Veranstaltungen machen sie zur wichtigen Plattform für den Austausch mit und zwischen den Kunstschaffenden der Region.
Otto Lehmann WP 13
Kraftvoll aber auch düster und beklemmend, beinahe angsteinflössend wirken die beiden Werke von Otto Lehmann (1943–2021), mit denen sich die Besucher:innen als Auftakt der Jahresaustellung konfrontiert sehen. (Abb. 1 rechts & Abb. 2)
Mit schwarzer Tusche auf der Rückseite alter Ausstellungsplakate flüssig über die teils schon leicht spröden Papierfalten gemalt, knüpfen diese Pinselzeichnungen an frühere Darstellungen zum Thema «Aufbruch – Rückzug» an.
Auf dem linken Blatt nimmt ein menschliches Wesen grösste Anstrengungen auf sich, um aus dem Körper einer Schlange herauszudrängen und sich zu befreien. Auf dem anderen Blatt hat sich ein nicht näher zu definierendes Wesen – sei es zur Tarnung oder zur Verwandlung – in eine schwarz gestreifte Haut gehüllt. «Ob es sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder aus der Verhüllung lösen wird, ist offen.», mutmasste der Künstler im Bewerbungsdossier für die Teilnahme an der Jahresausstellung.
Abb. 2 Otto Lehmann WP 13, 2021 Chinatusche auf Plakatpapier, je 128 x 89 cm Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 Foto Kaspar Ruoff © Erben Otto Lehmann
Nur wenige Tage nach dem Eingang seines Dossiers, noch vor der Jurierung, ist Otto Lehmann am 14. Oktober 2021 im Alter von 78 Jahren überraschend verstorben, nachdem er bei der Gartenarbeit einen Schlaganfall erlitten hatte. Die Nachricht hat bei den Organisator:innen der Jahresausstellung grosse Bestürzung und Trauer ausgelöst. Denn mit Otto haben wir nicht nur einen bedeutenden Schweizer Künstler seiner Generation, sondern auch eine zentrale Figur der Solothurner Kunstszene, einen wunderbaren Menschen und langjährigen Freund unseres Hauses verloren.
Abb. 3 Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten, 2021 mit Werken von Otto Lehmann und Kondolenzbuch
So scheint es selbstverständlich, dass seine beiden Arbeiten mit dem Titel «WP13» in der Ausstellung einen Ehrenplatz erhalten haben und uns Anlass bieten zum gemeinsamen Gedenken. Diesem widmen wir am Donnerstag, den 27.1.2022, um 18 Uhr, eine eigene Veranstaltung. Im Rahmen einer erweiterten Werkbetrachtung möchten wir an diesem Abend anhand ausgewählter Werke von Otto Lehmann aus der Sammlung des Kunstmuseums Olten auf sein reiches Lebenswerk zurückblicken und an wichtige Wegmarken unserer gemeinsamen Geschichte, an Ausstellungen, Begegnungen und Schenkungen erinnern.
Abb. 4 Otto Lehmann und Dorothee Messmer im Kunstmuseum Olten anlässlich der Übergabe einer grossen Schenkung früher Druckgraphiken, 2019 Foto Katja Herlach
In den letzten Jahren arbeitete Otto Lehmann intensiv an Farbstiftzeichnungen der Werkgruppe «Noli me tangere» (Rühr mich nicht an). Die Blätter dieser Serie, mit der er sicherlich auch die Bedrohung durch eine Krebserkrankung zu bannen versuchte, sind von expressiver Farbigkeit und einem überbordenden, oft ornamentalen Formen- und Detailreichtum geprägt. Im Unterschied dazu weisen die neusten, in Schwarz-Weiss gehaltenen Arbeiten auf den Beginn seiner Karriere als freischaffender Künstler in den späten 1970er-Jahren zurück. Mit reduzierten Mitteln verbildlicht er wie damals in einer kruden, eindringlichen, zugleich direkten und enigmatischen Sprache existentielle Befindlichkeiten, Gefühle und Ängste.
Die beiden Tuschzeichnungen sind als Gegensatzpaar aufeinander bezogen: den Bildraum sprengende Bewegung auf der einen, skulpturale, in sich ruhende Festigkeit auf der anderen Seite. Aufbruch und Rückzug.
Durch die Falten im Papier erlangen die Blätter reliefartige Raumhaltigkeit und Körperlichkeit. Als Spuren eines – nicht eben pfleglichen – Umgangs mit dem als Verbrauchsmaterial konzipierten Bildträger gelesen, bringen die Knicke in den umgedrehten Ausstellungsplakaten auch eine zeitliche Dimension ins Spiel, deuten Verletzlichkeit an und verorten die Kunstproduktion in einem Spannungsfeld zwischen häuslichem Alltag, stiller Arbeit im Atelier und Partizipation am Kunstsystem, als Protagonist ebenso wie als Rezipient. Weist uns das Recycling allenfalls gar auf Fragen der Nachhaltigkeit und auf Wertediskussionen im Kunstkontext hin?
Immer schon war die Haptik der Kunstwerke zentral im Schaffen von Otto Lehmann. Ob er mit dem Bleistift das Papier derart traktiert, dass Risse und Löcher entstehen, während die satten Graphitlagen metallen glänzen (Abb. 5), ob er mit Kreide ungestüm auf grossen Wandtafeln zeichnet (Abb. 6) oder mit Ölfarbe eine eigene Radierung übermalt (Abb. 7), immer betonen seine Arbeitsweise und sein Umgang mit dem Material dessen Charakteristika. Der offensichtliche Widerstand des Materials macht dabei die Impulsivität der Geste deutlich. In Verbindung mit der Motivebene trägt somit auch das Materielle zur hohen Präsenz und zur Dringlichkeit der Werke bei und offenbart eine starke emotionale Engagiertheit des Künstlers.
Abb. 5 Otto Lehmann Ohne Titel, 1981 Bleistift auf Ingres Papier, 30.5 x 43.5 cm Kunstmuseum Olten, Inv. 2013.14 Geschenk des Künstlers Foto Kaspar Ruoff © Erben Otto Lehmann
Abb. 6 Otto Lehmann Wandtafel, 1981 Ölpastellkreide und Acryl auf Pavatex, 150.5 x 200.5 cm Kunstmuseum Olten, Inv. 2013.9 Geschenk des Künstlers Foto Kaspar Ruoff © Erben Otto Lehmann
Abb. 7 Otto Lehmann Ohne Titel, 1980 Kaltnadelradierung, übermalt, auf Kupferdruckpapier, 53.2 x 38 cm Kunstmuseum Olten, Inv. 2019.69 Geschenk des Künstlers Foto Kaspar Ruoff © Erben Otto Lehmann
An den Exponaten in der Jahresausstellung lässt sich ein weiterer Wesenszug von Otto Lehmanns Schaffen aufzeigen: Die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Figur und Raum beschäftigt ihn nicht nur kompositorisch, sondern auch auf inhaltlicher Ebene. Selten bietet der Raum Halt. Oft ist er entgrenzt, undefiniert und leer (Abb. 8), ober aber vergittert, verstellt und eng umschlossen (Abb. 9). Manchmal ist die Balance zwischen Positiv- und Negativräumen so fein austariert, dass das Auge wie beim Betrachten von Vexierbildern unwillkürlich von einer Anschauung zur andern hin- und herspringt. Die ausgeprägte Spannung zwischen Hell und Dunkel, die sich schon früh in Lehmanns Werken manifestiert, ist Ausgangspunkt seines formal wie inhaltlich gesuchten Ausgleichs der Pole, schreibt Christoph Vögele treffend in der von ihm 2019 veröffentlichten Monografie. (Abb. 10)
Abb. 8 Otto Lehmann Ohne Titel, 2007 Acryl auf Zerkall Büttenpapier, 24 x 32 cm Kunstmuseum Olten, Inv. 2013.19 Geschenk des Künstlers Foto Kaspar Ruoff © Erben Otto Lehmann
Abb. 9 Otto Lehmann Ohne Titel, 1991 Lithographie auf Kupferdruckpapier, 38.5 x 50.3 cm Kunstmuseum Olten, Inv. 2019.77a Geschenk des Künstlers Foto Kaspar Ruoff © Erben Otto Lehmann
Abb. 10 Otto Lehmann Ohne Titel, 1981 Linolschnitt auf Kupferdruckpapier, 53.3 x 37.8 cm Kunstmuseum Olten, Inv. 2019.72 Geschenk des Künstlers Foto Kaspar Ruoff © Erben Otto Lehmann
Biographisches
In Solothurn 1943 geboren und aufgewachsen, liess sich Otto Lehmann bereits 1965 im Kanton Luzern nieder. Nach einer Ausbildung zum Grafiker und dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Bern, arbeitete Lehmann zunächst als Gebrauchsgrafiker. Zugunsten des freien künstlerischen Schaffens reduzierte er seine Tätigkeit und gab sie schliesslich – dank der Unterstützung seiner Ehefrau Kristin – zu Beginn der 1980er-Jahre ganz auf. Bereits Ende der 1970er-Jahre hatte die Beschränkung auf die Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur schlagartig zur Entwicklung eines unverwechselbaren, kompromisslosen Stils geführt, mit dem er bald – auch dank der Förderung durch seinen Galeristen Jörg Stummer – breite Anerkennung erhielt.
Nach einigen Experimenten im Bereich der Druckgraphik (Abb. 7, 9, 10) verwendete er zunächst ausschliesslich den Bleistift, um den Menschen in auf das Existenzielle reduzierten Extremsituationen festzuhalten (Abb. 5). Dann entdeckte er die Wandtafelzeichnung für sich und fand zu grösseren Formaten (Abb. 6). Seine Acrylbilder, die stets die Herkunft von der Zeichnung her erkennen lassen und eine beschränkte Farbpalette aufweisen, zeigen Einzelfiguren in räumlich definiertem Umfeld und zunehmend auch menschenleere Raumbilder, deren Tiefenillusion flächigen Gitterstrukturen weicht und die Frage nach dem Existenziellen ins Erkenntnistheoretische verlagern. Nach einer Phase, in der malerische Fragen in den Vordergrund rücken und vorübergehend zur Monochromie führen, kehrt das Gegenständliche in seine Arbeiten zurück. Ab den 2000er-Jahren begann er, Bleistift, Acryl und Tusche zu kombinieren.
Trotz seines Umzugs in die Innerschweiz ist Otto Lehmann seinem Heimatkanton und dessen Kunstszene eng verbunden geblieben. 1990 wurde er mit dem kantonalen Fachpreis für Malerei ausgezeichnet und 2014 realisierte er gemeinsam mit seiner Frau Kristin eine grosse Kunst und Bau Arbeit mit dem Titel «Minotaurus. Ariadnes Fadenkneuel» in der neuen Justizvollzugsanstalt Solothurn.
Als zurückhaltender, aufmerksamer Beobachter und anregender Gesprächspartner hat er das Programm der Kunstinstitutionen begleitet und unterstützt. Immer wieder hat er sich an den Kantonalen Jahresausstellungen beteiligt. Das Kunstmuseum Solothurn hat sein Schaffen dreimal in Einzelausstellungen präsentiert, zuletzt 2019 «Noli me tangere». Im Kunstmuseum Olten war er wiederholt an Gruppen- und Sammlungsausstellungen beteiligt.
Dank früher Ankäufe und grosszügiger Schenkungen des Künstlers darf das Kunstmuseum Olten mehrere Werkserien und Einzelarbeiten Otto Lehmanns sein Eigen nennen. Sie vermitteln einen Überblick über sein Schaffen und halten die Erinnerung an einen einfühlsamen, überaus konsequenten und liebenswürdigen Menschen wach.
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Nachruf in der Solothurner Zeitung von Christoph Vögele, 25.10.2021
Nachruf in der Luzerner Zeitung von Niklaus Oberholzer, 17.10.2021
Otto Lehmann im SIKART-Lexikon
Otto Lehmanns Blog
Otto Lehmann auf artlog.net
Publikation: Otto Lehmann. Noli me tangeren, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Solothurn 2019, Wien: Verlag für moderne Kunst, 2019
Abbildungen
Abb. 1 Ausstellungsansicht 37. Jahresausstellung der Solothurner Künstler:innen Kunstmuseum Olten, 2021 mit Werken von Tomaz Gnus (links) und Otto Lehmann (rechts) Foto Kaspar Ruoff © Tomaz Gnus & Otto Lehmann
Abb. 2–10 Siehe Legenden
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Ein Beitrag von Katja Herlach, Kuratorin Kunstmuseum Olten und Marina Stawicki, wiss. Mitarbeiterin Kunstmuseum Olten
Redaktion Katja Herlach, Kuratorin Kunstmuseum Olten
veröffentlicht am 20.1.2022
#1OG#Ausstellungen#Jahresausstellung#37Jahresausstellung#OttoLehmann#malerei#zeichnung#nachruf#MarinaStawicki#3OG#Sammlung#Künstlerportrait
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