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Wie kannst du betroffene Schüler*innen schützen oder helfen?
Als Lehrkraft ist Bullying nie eine einfache Thematik. Wie verhält man sich richtig und was muss getan werden? Wie sehen Sanktionen für die Täter aus und welche Präventionsmöglichkeiten gibt es?
Wann muss/sollte man eingreifen?
Lehrkörper tun sich mit dieser Frage besonders schwer: Wann ist der richtige Zeitpunkt und wann zählt was zu Bullying? Man möchte als Lehrkörper nicht zu früh eingreifen, oder hat Angst Situationen überzubewerten, dabei ist es dies sehr einfach zu klären: Besteht ein Verdacht, dann sollte man als Lehrkörper aktiv werden, ob es sich bei der Situation tatsächlich um Bullying handelt, ist zunächst nicht primär. Weitaus wichtiger ist es nämlich, dass es (zumindest aus Deinem Blickwinkel) einem Schüler oder einer Schülerin schlecht geht.
Aktiv werden als Lehrkraft:
Hast Du die Lage richtig eingeschätzt und handelt es sich dabei um eine Bullying-Situation, so sollte man schnell handeln. Hierbei ist es wichtig, die Situation nicht zu verharmlosen und die Schule (Schulleiter, Kolleg*innen), die Schüler*innen und Eltern einzubinden. Dabei ist es wichtig, vor allem die betroffenen Schüler*innen ernst zu nehmen. Genauso falsch sind aber auch direkte, offene Schuldzuweisungen und das Präferieren einer Seite. Es müssen klare Linien und Grenzen (á la "Ich dulde so einen Ton/Umgang in meiner Klasse nicht.") gezogen werden. Für die Klasse muss ein Bewusstsein für die prekäre Gesamtsituation geschafft werden, dennoch ist hier darauf zu achten, dass kein Mitleid geweckt wird, oder das Opfer als hilflos darzustellen. Schaffe eine Situation, in der sich das Opfer vertraut und sicher fühlt, so kann es zu möglichen Lösungsvorschlägen und -wegen kommen. Für alle gewählten Maßnahmen, holst du Dir am besten die Erlaubnis des Opfers - so vermeidest Du, dass sich sein Ohnmachtsgefühl weiter verstärkt.
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Cyber-Bullying
Das Internet so wie wir es kennen und nutzen, ermöglicht und erfordert eine Partizipation. Das heißt, es ist nicht einseitig, man ist in regem Austausch mit anderen Nutzern. Es ist eine interaktive Welt - quasi ein Wohnzimmer auf einem leuchtenden Bildschirm. Das Internet hat jedoch nicht nur positive Aspekte der Nutzung (zum Beispiel neue Freundschaften schließen, oder Freundschaften verteilt auf der ganzen Welt knüpfen, Informationen abrufen, etc.) sondern auch negative Aspekte. So ist zum Beispiel die Anonymsierung der Nutzer ein vielfaches Problem, Schüler und Schülerinnen haben in diesem Rahmen das Gefühl keine Regeln zu haben, eine Lehrkraft hat auf die verfassten Nachrichten keinen Zugriff. Hinzu kommt, dass jeder zu einem Beitrag etwas hinzufügen kann. Dabei sind diese Beiträge nicht immer nur hilfreich oder nett, sondern oft verletzend und abwertend. Cyber-Bullying entsteht hier durch die Nutzung des Internets, durch das Verfassen von Beiträgen auf verschiedenen Communitys, das Verfassen von böswilligen und abwertenden Kommentaren oder das Hochladen von Bildern und anderen Dingen. Damit erreicht das Bullying eine neue Dimension: es enthemmt die Personen und Akteure und es findet nicht mehr nur in der Schule oder außerhalb des Zuhauses statt, sondern integriert sich in das Zuhause mit ein. Kinder und Jugendliche haben eine ausgeprägt hohe Nutzung des Smartphones, weshalb solche Nachrichten schnell verfasst und an den Empfänger kommen können. Das heißt es begrenzt sich nicht mehr nur auf den Schulbereich, sondern ist nun zeit- und raumunabhängig und kann beliebig fortgesetzt werden.
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Auswirkungen von (Cyber-)Bullying
Es gibt viele negative Auswirkungen, die durch (Cyber-)Bullying verursacht werden. Darunter wären Ängste, somatische Störungen, niedrige soziale Kompetenzen, Essstörungen - nur um einige zu nennen.
Drei besonders gravierende Auswirkungen sind Depression, ein selbstverletzendes Verhalten und die Suizidalität. In Deutschland ist dies in der Altersgruppe der Fünfzehn- bis Zwanzigjährigen sogar die zweithäufigste Todesursache (Statistisches Bundesamt, 2010). Jedoch müssen hier auch die Suizidversuche genannt werden, da diese oft nicht gemeldet werden und weitaus mehr Jugendliche einen Versuch unternehmen, als an einen "geglückten" zu sterben. Ein Review von über 31 Studien von Klomek, Sourander und Gould (2010) bestätigte eindeutig einen Zusammenhang zwischen Suizidgedanken und -versuchen nach erlebtem Bullying.
Depression, die auf Bullying basiert, existiert länderübergreifend, wobei hier von einer Wechselwirkung die Rede ist: Das heißt, dass die Depression und das Bullying sich in einer Art Kreislauf-Modell gegenseitig negativ verstärken.
Zuletzt kommen wir zum selbstverletzenden Verhalten. Erst vor einigen Jahren begann erstmals die Auseinandersetzung darüber, ob ein Zusammenhang zwischen Bullying und selbstverletzendem Verhalten besteht. Absichtliche Selbstverletzung muss von suizidalen Verhaltensweisen abgegrenzt werden, da hierbei keine Intention zum Suizid besteht, vielmehr dient die Selbstverletzung dem Umgang mit unerwünschten, negativen Gedanken und der Flucht und Ablenkung aus der Situation.
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Die agierende Person: der Täter/ die Täterin
Die Täter haben ein starkes Bedürfnis, andere Mitschüler herabzusetzen oder diese zu dominieren und sich durchzusetzen. Sie zeigen wenig Mitgefühl mit Schülern, die von ihnen drangsaliert werden, auch gegenüber Erwachsenen haben sie ein abweichendes Profil und sind auch diesen gegenüber oft aggressiv. Wenn es sich bei dem Täter um einen Jungen handelt, so ist dieser häufig im allgemeinen physisch stärker als seine auserwählten Opfer oder Mitschüler. Mädchen agieren oft subtiler und grenzen aus oder sticheln ihre Mitschüler*innen.
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Die betroffene Person: das Opfer
Die Opfer, die von Bullying betroffen sind, sind vorsichtig, sensibel, ruhig und zurückgezogen. Sie sind ängstlich, unsicher und haben ein geringeres Selbstvertrauen. Mit Altersgenossen haben sie häufig Schwierigkeiten, mit älteren Personen jedoch weniger. Sie haben häufig keinen besten Freund oder beste Freundin und sind ihren Altersgenossen häufig körperlich unterlegen.
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Hi und willkommen zu unserem Blogpost über "(Cyber-)Bullying"!
Zunächst einmal: Was genau ist (Cyber-)Bullying - und warum ist es so schwer, dafür im deutschen Raum einen geeigneten Begriff zu finden? "Bullying" stammt übrigens aus dem Englischen und heißt übersetzt so viel wie: tyrannisieren, schikanieren, drangsalieren. Jedoch sind diese Begriffe leider nicht ausreichend oder umfangreich genug, um (Cyber-)Bullying zu beschreiben. "Cyber" steht in dieser Wortkonstellation übrigens in Klammern, da dies eine besondere, neuere Form des Bullying ist, die online betrieben wird.
Kommen wir nun zum Faktencheck:
Die Definition von Bullying ist folgende: "Ein Schüler wird gemobbt oder schikaniert, wenn er wiederholt über einen gewissen Zeitraum den negativen Aktivitäten von einem oder mehreren Mitschülern ausgesetzt ist." (Olweus 1986,1993) Demnach ist Bullying eine perfide Form des Missbrauchs. Eine Provokation seitens des Opfers oder der Opfer muss es oft nicht geben.
Seit den 1970er Jahren wird das Phänomen systematisch und wissenschaftlich untersucht, dabei ist Mobbing oder Bullying ein sehr altes Problem. In vielen Studien und Fragebögen wurde systematisch herausgearbeitet, wie viele Schüler*innen von Bullying betroffen sind, wie viele es betreiben und welche Auswirkungen Bullying auf die betroffenen Personen hat. In unserem Blogpost beziehen wir unsere Quellen aus "Opfer von Bullying in Schulen"(Haffner 2012), "Cyberbullying in Internet-Chatrooms"(Katzer, Fetchenhauer, Belschak 2009) und "Mobbing in Schulen: Fakten und Interventionen"(Olweus 2009).
Bullying betrifft eine große Anzahl an Schüler*innen und findet unabhängig der jeweiligen Schulformen statt. Dabei ist zu erwähnen, dass es einige Studien gibt, die sich mit der Thematik auseinandersetzen, jedoch nicht alle Zahlen klar und offen vorliegen. So ist in vielen Fällen (aufgrund des Alters der Kinder und Jugendlichen) das Einverständnis der Eltern erforderlich, ist dieses nicht gegeben, verfälschen sich die Zahlen ungewollt.
Wie funktioniert/ läuft (Cyber-)Bullying ab?
(Cyber-)Bullying basiert immer auf Gewalt, ob dies physisch oder seelisch abläuft, ist je nach Einzelfall zu beurteilen. Physische Gewalt zeichnet sich durch das Treten und Schlagen aus, die seelische hingegen verläuft meist subtiler und beschreibt Situationen in denen verbal agiert wird, mit Gesten oder vorsätzliches Ausschließen einzelner Personen aus Gruppen und Aktivitäten. Bullying findet nicht in einzelnen, voneinander unabhängigen Situationen statt, sondern läuft über einen langen, kontinuierlichen Zeitraum ab.
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