*Deutsch* Aufarbeitung von Kriminalfällen | Raum: ganz Österreich | Für Anregungen, Fragen oder Sonstiges stehe ich gerne zur Verfügung | https://coldcasesaustria.blogspot.com/
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Arnold Sch. (46 Jahre) 2016
Wir schreiben den 16. November 2016. Heute befinden wir uns in Österreichs Hauptstadt Wien. Etwas abseits, Wien-Meidling, befand sich der Friseursalon Hair + Style von Arnold Sch. Es war ein ruhiger Arbeitstag und Arnold, sowie eine Mitarbeiterin und eine Kundin, befanden sich im Salon. Circa gegen 11:30 Uhr betritt ein zwischen 40 - 50 jähriger Mann das Geschäft. Arnold befand sich am Eingangsbereich, während die Kundin und die Mitarbeiterin sich im Nebenraum befanden. Der Mann zog plötzlich eine Pistole und drückte mit den Worten “Du hast Hochzeitschance genommen. Dein Leben gehört mir.” ab. Zwei Schüsse trafen den Inhaber in die Brust, er ging schwerverletzt zu Boden. Arnold wurde in das nächste Krankenhaus nach Meidling gebracht und notoperiert. Am selben Tag gegen Abend erlag der Friseur seinen schweren Verletzungen mit nur 46 Jahren. Arnold Sch. hatte damals die Gendarmerie-Schule besucht, jedoch abgebrochen um Friseur zu werden. Zum Tatzeitpunkt war er nicht verheiratet und lebte getrennt von seiner langjährigen Lebensgefährtin. Der begeisterte Biker und Friseurmeister hatte eine Tochter im Volksschulalter.
Der Tatort in Wien-Meidling (Quelle: DerStandard.at )
Motiv und Täter
Ein unbekannter Mann betrat den Salon, drückte ab und verschwand spurlos. Jedoch war Arnold nicht alleine. Die Mitarbeiterin und die Kundin konnten eine Täterbeschreibung liefern. Es handelte sich um einen ca. 1,70 m großen Mann, südosteuropäischer Herkunft und zwischen 40 und 50 Jahre alt. An dem Tag war er dunkel gekleidet und er sprach in gebrochenen Deutsch mit starken Akzent. Ein wichtiger Hinweis für die Ermittlung ist die Patronenhülse, die am Tatort gefunden wurde. Sie stammt von einer Pistole serbischen Fabrikats der Marke Crvena Zastava Kaliber 9mm. Es wird vermutet, dass er wohl möglich aus Serbien stammt, da Arnold’s ehemalige Lebensgefährtin ebenfalls Verbindungen in dieses Land hat. Die Lebensgefährtin konnte jedoch keinen Namen nennen, der dem Opfer etwas Böses wollte. Das Motiv steht trotz allem fest: Eifersucht.
Da es sich hier um einen ungelösten Mordfall handelt, gebe ich die Kontaktdaten der zuständigen Polizeidienststelle an. Diese ist aber nur zu kontaktieren, wenn Sie (der Leser) einen sachlichen Hinweis liefern können über den gesuchten Mörder. Ich hoffe, dass der Fall bald einen Durchbruch erleben wird und nicht Bestandteil der Cold Cases bleibt. Auch wenn die Tat jetzt bereits über 3 Jahre her ist, es besteht immer noch die Chance auf eine Aufklärung. Also bitte, liebe Leser/Leserinnen aus Wien, verbreiten und teilen, damit dieser schreckliche Mord nicht vergessen wird!
Im Übrigen wurde eine Belohnung von 20.000 € für sachliche Hinweise über den Friseurmörder ausgesetzt.
Kontaktdaten: Hinweise (auch anonym) über Identität und/oder Aufenthaltsort der gesuchten Person werden an das Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01-31310-33800 oder per E-Mail an [email protected] erbeten.
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Rudolf K. (63 J.) Amoklauf von Urfahr
Erneut befinden wir uns in der Landeshauptstadt Linz im Jahre 1995. Ein normaler Tag an dem Bezirksgericht in Urfahr. Der Angeklagte Rudolf K., ein 63 Jähriger Pensionist, war an diesem Tage vor Ort, da er einen Prozess gegen seinen Nachbarn in die Wege geleitet hatte.
Herr K. fiel den Behörden bereits öfters auf, da er seine damalige Frau im Jahre 1987 krankenhausreif schlug. Die Polizei fand nach der Verhaftung mehrere Schusswaffen in seinem Haus auf dem Dachboden. K. hatte keine Waffenbesitzgenehmigung, daher wurde ein Waffenverbot auf K. verhängt.
Wie kam es zum Prozess?
Herr K. hatte Streitigkeiten mit seinem damaligen Nachbarn. Insgesamt kam der Prozess zustande, da der Streit über den Bau einer Garage eskalierte. Die Anklage lautete “Ehrenbeleidigung” des K.
Der Prozess
Am 10. März 1995 war es dann soweit. Die Verhandlung tagte im Saal Nr. 209 im Bezirksgericht Urfahr. Da die Anklage ein geringfügiger Delikt war, gab es bei der Ankunft der beteiligten Personen keine Durchsuchung. Bereits um 15:13 endete der Prozess mit dem Freispruch des Nachbarn.
Herr K. war außer sich, da seiner Meinung nach die Justiz ihm im Stich ließ.
Mit den Worten: “Was ist das für eine Gerechtigkeit?” sprang der Pensionist auf und zog eine Pistole. Er erschoss den vorsitzenden Richter, den Nachbarn und eine vierfache Mutter, die als Zeugin ausgesagt hat. Ein Justiz-Praktikant, der gerade mal 25 Jahre alt war und seinen ersten Tag im Gericht hatte, wurde am Hals und Fuß verletzt. Der Strafverteidiger des Nachbarn versuchte zu flüchten, jedoch holte Herr K. den Mann am Gang ein und erschoss ihn. Ein Jugendrichter, der zufällig auf den Gang trat um nach den Rechten zu sehen, wurde ebenfalls erschossen. Der Täter flüchtete aus dem Gebäude und fuhr zu einem Haus eines Bekannten nach Neulichtenberg. Nach Stunden der Fahndung fand man ihn. Er hatte sich selbst erschossen.
Umstellung des Gebäudes (Quelle: OÖNachrichten-Archiv)
Auf dem Fahndungsbild: Rudolf K.
Zwei weitere Personen, die bei der Flucht verletzt wurden
Auswirkung
Nach diesem tragischen Ereignis beschloss man bei jeglichen Betreten des Bezirksgerichtes Personen- und Gepäckkontrollen durchzuführen von Mitarbeitern von Sicherheitsdiensten.
Die Stadt Linz hat vor dem Bezirksgericht ein Denkmal für die Opfer des Amoklaufes von 1995 errichtet. Die fünf abgebrochenen Steinsäulen in unterschiedlicher Färbung und Dicke sollen jeweils für die Ermordeten stehen.
Zum Gedenken an die Opfer:
Dr. Alfred Eichler
Dr. Eugen Kordik
Heidemarie Schinkinger
Ludwig Schürz
Dr. Erwin Streinesberger
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Monika S. (19 Jahre) 1992
Wir befinden uns in der Landeshauptstadt Linz in Oberösterreich. Am 10. März 1992 hatte die 19 Jährige Monika Dienst, sie war eine Kellnerin in dem Spielautomatenlokal “Casino Treff” in der Rainerstraße. Jedoch überlebt die junge Dame diese Nacht nicht.
“Eine so schlimm zugerichtete Leiche habe ich in meiner langjährigen Laufbahn selten erlebt“, erklärte der damalige Gerichtsmediziner Klaus Jarosch nach der Obduktion. Der Täter schlug mehrmals auf das Opfer ein, würgte sie minutenlang. Zuletzt tötete der Täter die junge Monika mit einer zerbrochenen Bierflasche, die er ihr in die rechte Halsseite rammte. Die Obduktion ergab, dass dabei die Halsschlagader vollkommend durchtrennt wurde. Die Polizei ging von einen sexuellen Motiv aus, da der Täter das junge Mädchen mit dem Bierglas sadistisch im Genitalbereich verletzt hatte.
Damals gab es jedoch wenige Spuren die auf den Mörder hiweisen. Die Kleidungsstücke, der Schmuck und die Tatwaffe wurden aber sichergestellt. Außerdem fand man Fingerabdrücke auf der Tatwaffe, diese konnten jedoch niemanden zugeordnet werden. Somit gelang der Mord an Monika in Vergessenheit.
Der Tatort (Quelle: OÖN, www.nachrichten.at/oberoesterreich)
2009
Einige Zeit später wurden die damals sichergestellten Beweisstücke auf eine DNA Spur untersucht und man wurde fündig. Ein DNA Profil des Täters konnte anhand einer Spur angefertigt werden, die man damals in Monika’s Handtasche gefunden hatte.
2012
In Frankreich wurden Fingerabdrücke genommen, welche einen Treffer ergaben auf die sichergestellten Abdrücke der Tatwaffe von 2002. Der Fal wurde somit neu aufgerollt. Im Dezember dann der Durchbruch: Die Kriminalbeamten konnten den Tatverdächtigen Davor B. in Slowenien verhaften und im Jänner nach Linz bringen. Nach mehreren Verhörungen gestand der gebürtige Kroate die Tat. In einer Haftprüfungsverhandlung hatte er dann eine damals angeblich schlechte psychische Verfassung ins Spiel gebracht. Die Staatsanwaltschaft Linz erhob somit die Mordanklage.
2013
Der Kroate Davor B. wurde wegen kaltblütigen Mordes an der 19-Jährigen zu 19 Jahren Haft verurteilt. Monika musste 21 Jahre auf die Verurteilung ihres Mörders warten. Der Vater von Monika war sehr erleichtert, als der Mörder seiner Tochter endlich gefasst wurde. Jeden Sonntag spaziert er zum Grab der jungen Monika und betet für sie. Er wollte Gewissheit und einfach Abschließen mit dem Verlust. Monika wurde in Bad Goisern beigesetzt.
2019
Heute existiert das “Casino Treff” in der Rainerstraße nicht mehr. Eine Zeit lang befand sich dort eine Bar mit Spieleautomaten mit dem Namen “Diva Palace”. Jedoch nach meinen Recherchen gibt es dieses auch nicht mehr. Jedoch wurde die Rainerstraße bekannt durch das große Casino Austria, welches sich nur zwei Häuser weiter befindet.
Ich war auf der Durchreise in Linz angekommen, als ich diesen Text verfasst habe. Ich begab mich in die besagte Straße um mir selbst ein Bild davon zu machen, wie es da heute aussehen könnte. Es war eine ziemliche Suche, denn der einzige Anhaltspunkt, den ich hatte, war ein altes Foto des damaligen Lokals. Vor dem nun leerstehenden Geschäftslokal, welches mit einem Plakat verziert wurde, auf dem “Zu Vermieten” steht, zündete ich eine Kerze für Monika an. Man sollte solche Taten niemals vergessen, auch wenn es viel zu viele davon gibt. Mir ist es wichtig, diese zusammen zu fassen und hier erneut zu behandeln.
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