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Marmor, Stein und Eisen bricht, aber mein Nokia 6230 nicht!
Es war der 20.12.2018. Hecktisch verlies ich die Bahn, denn bis eben war ich noch im Land der Träume. Der Kopf brummte. Glühwein mit Schuss, war doch keine so gute Idee. Hä, wo bin ich denn hier? Scheiße, da bin ich doch glatt an der falschen Station ausgestiegen. Unmut macht sich breit. Peng! Mein Handy flog geradewegs Richtung Asphalt und ich sah es schon kommen…. Kennt ihr das, wenn ihr ein Marmeladenbrot fallen lasst? Ja, genau das war es. Ein gesplittertes Display. Ach, was ein herrlicher Tag. Mein Akku war leer und ich hatte einen Abdruck in meinem Gesicht von meiner eingeschlafenen Hand.
Du fragst dich jetzt sicherlich, worum es in diesem Blogbeitrag geht, oder? Während mein Smartphone in Reparatur war, habe ich mein erstklassisches Nokia 6230 ausgekramt. Im Folgenden berichte ich euch von meinem Selbstversuch und nehme euch mit auf meine Reise aus der Gegenwart in die Vergangenheit.
Also, wo waren wir stehen geblieben?
Nach gefühlt einer Stunde hatte ich es dann auch aus meinem Nachbarort zu mir nach Hause geschafft. Ich war im Arsch und mein Handy auch. Das Erste was ich tat, nachdem ich meine Tränen unterdrückt hatte, war mein geliebtes Samsung Galaxy S8 an die Ladestation zu hängen. Die Spannung stieg, Deal or no Deal? Hatte sich mein Smartphone verabschiedet oder konnte ich es noch gebrauchen? Nach fünf Minuten hatte ich es auch schon aufgegeben. Das Ding ist hinüber! Die SIM-Karte und Speicherkarte konnte ich noch retten. Naja, das war es dann aber auch.
Meine Gedanken kreisten wie wild. Ich war traurig und ärgerte mich über meine Dummheit. Alle meine Kontakte, Bilder, Apps. Nein, mein Leben war auf diesem verdammten Gerät. Ich begriff auf einmal, wie abhängig ich von meinem Smartphone war. Da blinkte es auf einmal auf. Adrenalinschub, Emotionen stiegen bis zum Kopf. [Zuuuup] Da war es auch schon wieder aus. Na gut, danke!
Ersatz muss her! Ohne Handy, hat kein Flair!
In meinem Arbeitszimmer gibt es eine Schublade mit alten Handys. Hierbei rede ich von Handys und nicht von Smartphones. Ich öffnete die Schublade und was sah ich da? Mein heiß geliebtes NOKIA. Erschienen ist dieses Prachtexemplar, Modell 6230, vor 15 Jahren. Genauer gesagt, 2004. Die Displayauflösung von 128 x 128 Pixeln unterscheidet sich kaum noch zu einem 4K Fernseher. Sage und schreibe 97 Gramm bringt es auf die Waage und soll laut Hersteller wasser- und staubgeschützt sein. Das würde ich aber in Frage stellen. Jetzt haltet euch bitte fest!!! Dieses High-End-Gerät, der Anfang 2000er hat einen Gerätespeicher von unglaublichen acht Megabyte. [Nein, das ist kein Schreibfehler, es sind wirklich 8 Megabyte]. Vergleichsweise macht mein Samsung Galaxy S8 ein einfaches Bild, welches acht Megabyte hat. Zum übertragen von Dateien, verfügt das NOKIA 6230 über eine Infrarotschnittstelle. Ich musste selber schmunzeln, als ich die technischen Daten checkte. Das Highlight dieses tollen Handys ist allerdings die Kamera, mit einer brillanten Schärfe von 0,3 Megapixeln. [Auch das ist kein Schreibfehler].
Ich freute mich irgendwie schon darauf, das Handy zu benutzen, kam mir aber doch etwas altmodisch vor. So stand ich da, mit meiner SIM-Karte in der einen Hand und dem Handy in der Anderen. Klar, dass die SIM-Karten von heute viel zu klein sind. Zum Glück hatte ich noch eine Erweiterung, damit ich sie wieder in die richtige Passform drücken konnte. Das NOKIA 6230 hat sogar einen Micro-SD Schlitz, zur Speichererweiterung.
Jetzt wird es richtig spannend
Nach dem Aufladen, drückte ich langsam den Knopf auf der oberen Kante des 2000er High-End-Gerät.
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Pfeiltasten Hoch/Runter benutzen, um die Lautstärke zu regeln.
Blitzschnell startete das System, was ich nach 15 Jahren ehrlich gesagt nicht erwartet hätte. Betriebsbereit lag es nun vor mir auf dem Tisch. Meine Mundklappe war immer noch geöffnet und meine Augen geweitet. Es fühlte sich an, als wäre ich gerade in die 2000er katapultiert worden. Ich war einfach nur glücklich und hatte die Sorgen um mein schönes Samsung Galaxy S8 schon lange verdrängt. Wer braucht schon ein Smartphone?
Euphorisch öffnete ich als erstes Snake und verschwand für die nächsten zwei Stunden in meinem Zimmer. Ich fühlte mich regelrecht beflügelt. Wer braucht schon WhatsApp, Instagram oder wie der ganze „Bums“ heißt. Nach zwei Stunden Snake und Tetris, war meine Sucht vorerst befriedigt. Es war Donnerstagabend. Freitags habe ich keine Uni. Das hieß, ich könnte ja noch etwas unternehmen. Ich klickte mich durch meine Kontakte. Mit Vorfreude überlegte ich, ob ich eine SMS schreiben oder einen Anruf tätigen sollte. Na gut, keine voreiligen Entschlüsse. Erstmal rief ich an. Meine erste Kommunikation funktionierte einwandfrei. Jetzt überkam es mich aber trotzdem: Das NOKIA 6230, meine blitzschnellen Hände und die T9 Autokorrektur, wir wurden zu einem Element.
Als ich meine erste SMS bekam, zuckte ich regelrecht zusammen, weil der Ton so aggressiv war. „Jamba Klingeltöne, jetzt für 2,99€ /Monat als Abo.“ – Ja, ist das nicht geil?
Kennt ihr das, wenn ihr euch ein neues technisches Gerät zulegt und es bis ins kleinste Detail erforscht. Wow, ich kann es kaum in Worten beschreiben aber genauso hatte es sich angefühlt.
Nachdem sich die ganze Aufregung etwas gelegt hatte, stand ich nun da und hatte plötzlich Langweile. Meine Gedanken schweiften immer wieder zu meinem Instagram Account und zu WhatsApp Nachrichten, die ich gerade in diesem Moment verpasste. Gut, ich musste jetzt einen kühlen Kopf behalten und einen starken Willen zeigen. Im Endeffekt, hatte ich ja keine andere Wahl.
Ein kleiner Exkurs
Mein bester Freund hat ein IPhone Xs und nutzt dieses wie ein Steinzeit-Handy. Er schreibt SMS und geht nur dann online, wenn es unbedingt nötig ist. Der Kerl ist ein echtes Vorbild. Denn wie gut kennt ihr die Freunde, die 24/7 am Smartphone kleben und nichts verpassen wollen. Darauf werde ich jetzt nicht eingehen, denn mein Puls steigt und ihr seid mit dem Thema mehr als vertraut. Falls nicht, dürft ihr gerne hier einmal reinschauen: http://onkomm18.web-literacy.net/die_wichtigen_dinge_im_leben/
Erfahrungen bereichern das Leben
Glücklicherweise hatte mein Smartphone Elektriker nur fünf Tage gebraucht, um mein Gerät wiederherzustellen.
Diese fünf Tage waren weniger aufregend, als ich es erwartet hatte. Da ich mich geradewegs Richtung Klausuren bewegte und meine Zeit schon gefühlt niemals ausreichen würde, um die ganzen Lerninhalte zu verstoffwechseln, sah ich darin einen großen Vorteil. Keine Ablenkung, da das Gerät vielleicht 3x am Tag vibrierte. Ebenfalls musste ich feststellen, dass ich beim Autofahren nicht mehr auf mein Handy schaute. Da gab es ja eh nichts Interessantes.
Im Folgenden möchte ich meine Erfahrung in Pro und Contra unterteilen, um euch klar zu zeigen worin die Vor- und Nachteile eines Handys liegen.
PRO:
Unzerstörbar.
Marmor, Stein und Eisen bricht aber mein Nokia 6230 nicht. Dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen.
Akkuverbrauch
Bevor ich es einschaltete war der Akku bei 100%. Drei Tage später war es dann endlich leer. Verglichen mit einem Smartphone ist das Out Standing. Das heißt, du sparst Strom und musst nicht in der Angst leben, dass dein Endgerät gleich ausgeht, bevor du den Weg zu deiner Freundin gefunden hast.
Fokus
Kein Kommunikationsstörer. Man ist viel weniger abgelenkt und das ist mir im Straßenverkehr besonders aufgefallen. Ich habe nicht mehr alle naselang die Musik geändert oder schnell noch eine WhatsApp geschrieben. #kopfhochdashandykannwarten Wenn ich mit Freunden essen ging, konnte ich es ohne Ablenkung in Ruhe genießen.
Haptik
Was ich ebenfalls als total angenehm empfunden habe, war das handliche Format. Kein extragroßes Gerät, das sich wie eine Schallplatte in deiner Hosentasche anfühlt. Schlicht und elegant.
KONTRA:
Fear of missing out
Das Gefühl, ständig etwas zu verpassen, war vor allem in den ersten Tagen schlimm. Ich konnte es nicht lassen, über meinen Laptop die sozialen Medien zu überprüfen. Außerdem fehlte es mir mit vielen Leuten in Kontakt zu stehen, denn mit T9 SMS zu verschicken und auf eine Antwort zu warten, machte mich regelrecht verrückt.
Keine Apps
Der größte Nachteil für mich war es, nicht all meine Apps zu haben, die mir mein Leben erleichterten. Das sind zum einen Fahrpläne, Google Maps, die Sparkassen App und Nachrichten Dienste.
Kamera
In fünf Tagen ist nicht viel passiert, dennoch hätte ich gerne den ein oder anderen Moment festgehalten, was mit 0,3 Megapixeln und 8 Megabyte Speicher leider nicht möglich ist.
Kein All-in-One
Ich fühlte mich etwas unstrukturiert, da ich nicht alles auf einem Gerät hatte. Einkaufszettel, Bilder, Kalender, wichtige Daten, Uni Kram, RMV Fahrpläne, Google Maps… Das alles war vorher in meinem Smartphone komprimiert. Ich brauchte keine fünf Zettel, auf denen unterschiedliche Dinge standen.
Ende gut, alles gut
Die anfängliche Aufregung, ein solches Prachtexemplar der frühen 2000er Jahre in der Hand zu halten, legte sich ziemlich schnell. Wie eben genannt, gibt es Vor- und Nachteile. Abschließend kann ich sagen, dass ich mir an meinem besten Freund ein Beispiel nehmen sollte. Das Smartphone, wie ein Handy zu benutzen und wenn es drauf ankommt, kann ich trotzdem auf meine Apps zugreifen. Es ist gar nicht so leicht, seinen Kopf davon zu befreien etwas zu verpassen. Dennoch sehe ich den größten Vorteil darin, nicht abgelenkt zu werden.
„Und die Moral von der Geschicht‘, ein Smartphone brauch‘ ich (eigentlich) nicht!“
Du bist gefragt!
Im Folgenden stelle ich eine These und würde diese gerne mit dir diskutieren: Hättest du kein Smartphone, hättest du weniger Freunde und wärst erfolgreicher bei dem was du machst.
Danke, dass du meinen Blogbeitrag gelesen hast. Ich hoffe, er gefällt dir. Bei weiteren technischen Fragen zum Nokia 6230 würde ich dich bitten, Google zu benutzen. Danke!
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Die wichtigen Dinge im Leben!
Was haben Haschischjoints, kleine Kinder und mobile Kommunikatoren gemeinsam? Sie vermitteln dir ein Gefühl von Abhängigkeit. Falls du dich fragst, um was sich dieser Blogpost dreht, du wirst es herausfinden. Ich gebe dir ein paar Einblicke in die letzten 4 Monate meines Lebens und wie ich auf meiner Reise durch Südost Asien feststellte, was mir wirklich wichtig ist.
You never try you never know
Mein Gedanke, Süd-Ost Asien auf eigene Faust zu erkunden, hatte seinen Ursprung im Sommer 2017. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich es schaffe, alleine in einem weniger entwickelten Land ein paar Monate zu reisen. Also entschloss ich mich einem Test zu starten. Kurzerhand buchte ich mir einen Flug nach Barcelona und ein kleines Bett in einem Hostel. Die ganze Sache war kurzfristig geplant und machte es umso spannender. Aber bevor ich euch die ganze Geschichte erzähle, fasse ich es kurz zusammen.
Es war der absolute Wahnsinn! Ohne mein kabelloses Endgerät mit GPS Funktion und einer virtuellen Landkarte, die mir den Weg anzeigte, wäre ich wahrscheinlich aufgeschmissen gewesen. Mein Spanisch beschränkt sich auf „una cerveza por favor“, was aber nicht weiter schlimm war. Fünf Tage Barcelona waren etwas knapp, um alles zu sehen. Aber es war eine aufregende Woche, mit vielen Eindrücken und tollen Menschen. Mein Entschluss war gefasst, ich plante meine große Reise.
So kam das eine dann zum andern. Ich kündigte im Juni 2018 meinen Job und beschloss vor meinem Studium die Welt zu erkunden. Nach drei Monaten Planung hatte ich meinen Rucksack gepackt und saß im Flieger Richtung Sri Lanka.
Würde ich jetzt all meine tollen Erfahrungen hier niederschreiben, wäre der Akku eurer elektronischen Rechenmaschine schon leer, bevor ihr am Ende meines Blogpost wärt. Dennoch möchte ich eine besondere Erkenntnis mit euch teilen. Auf meiner dreimonatigen Reise durch Sri Lanka, Thailand, Malaysia und Indonesien entwickelte sich mein Handtelefon zum heiligen Kral. Alle meine wichtigen Daten hatte ich hier gespeichert. Bankverbindungen, Telefonkontakte, Bilder und noch vieles mehr. Von diesem kleinen Gerät war alles abhängig!
Am Anfang wollte ich noch meine Erlebnisse mit meinen Freunden teilen. Ich erstellte mir einen Instagram Account, um all meine schönen Bilder und Eindrücke hochzuladen. Also reiste ich von Ort zu Ort und machte fleißig Bilder und stellte sie ins digitale Fotobuch namens Instagram. Darauf folgten rote Herzchen und Kommentare.
Falls ihr die digitalen Bilder meiner Reise sehen wollt, checkt meinen Instagram Account! https://www.instagram.com/yoshimizu_view/
SRI LANKA – Haschischjoints und ab vom Schuss
In meiner zweiten Woche in Sri Lanka reiste ich in einen kleinen Ort namens Ella. Hier war die Welt noch in Ordnung. Vormittags erledigten die Einwohner Ihr Handwerk und nachmittags wurden Haschischjoints gerauchten und Bier geschlürft. Ella, ein kleines Dorf zwischen Teeplantagen und Bergen, Träumern und Realisten.
Ich hatte ein paar Jungs aus Frankfurt kennengelernt, mit denen ich dann einige gemeinsame Touren unternahm. Da die Mopeds so günstig waren, fuhren wir auf eigene Faust in die Berge, um eine berühmte Teeplantage namens „Lipton Seeds“ zu finden. Gar nicht so einfach ohne digitalen Wegweiser und ohne Internet Zugang. Wir hatte ja nicht die überteuerte Touristentour inklusive qualifiziertem Führer gebucht, sondern stürzten uns ins Abenteuer.
Lost in Space landeten wir mit unseren hochtourigen Mofas in einem kleinen Vorort inmitten von Teeplantagen. Einwohnerzahl der letzten Zählung: 79 Menschen.
Wat ist das denn? Es scheint, als wäre dieses Dorf von der Zivilisation abgeschottet und die Menschen würden ausschließlich auf den umliegenden Teeplantagen leben und arbeiten.
Nonverbale Kommunikation, die dir die Sprache verschlägt
So schlenderten wir durch das winzige Dorf und blieben an einem kleinen Blechhäuschen stehen, als mich 3 kleine Kinder umzingelten und neugierig betrachteten und mit mir spielen wollten. Die Kinder leben in mehr als armen Verhältnissen. Strom und warmes Wasser ist definitiv kein Standard. Trotzdem strahlten sie und lachten. Verbale Kommunikation kannst du vergessen. Nonverbal haben diese Kinder mehr rübergebracht, als manch anderer #Hashtags benutzt. Hier bekommt Glück eine neue Bedeutung. Du musst den kleinen nur in die Augen schauen.
Ich versuchte mit den Kids zu interagieren, was sich als relativ einfach herausstellte. Wir machten coole Bilder mit der Vorderkamera meiner Telekommunikationshilfe. Was das für ein Gerät in meiner Hand war wussten sie nicht, aber sie lachten und strahlten über beide Backen. Es kam ihnen vor, als würden sie vor einem kleinen Spiegel, den ich in der Hand hielt, rumalbern. Diese Kinder waren einfach unfassbar glücklich.
Moo, der seinen kleinen Bruder auf den Armen hält, steht zwischen den Blechhütten und Kleidern, die zum trocken aufgehängt waren. Seinen Gesichtsausdruck konnte ich nicht klar definieren. Er schien sorglos zu sein und gleichzeitig verwundert.
Als die Kinder wieder in die Straße zurück rannten, lief ich weiter zu einem kleinen Aussichtspunkt. – Puh, erst mal durchatmen. Was war das denn für eine krasse Erfahrung?
Das musst du erst mal verstehen
Ich stellte fest, dass ich noch nie jemanden in so einer Lebenssituation getroffen hatte, der so unglaublich glücklich war. Die Einwohner brauchen gar keine roten Herzchen, Daumen nach oben oder Kommentare. Die analoge Variante von Glück reicht völlig aus.
Während ich darüber nachdachte, was gerade passiert war, wurde mir klar, wie unterschiedlich doch unsere Werte und Ansichtsweisen sind. In diesem kleinen Ort braucht niemand ein vernetztes Handtelefon, um Status zu zeigen oder sich auf sozialen Medien zu präsentieren. Keine Likes, Feeds, Tweets oder Bilder von materiellen Dingen. Ich würde behaupten, die Menschen die nicht vernetzt sind und noch in einer analogen Welt leben, kennen es gar nicht sich digital zu befriedigen.
Wenn ihr mehr über die Orte in den Teeplantagen erfahren wollt, checkt den Artikel!
„Wollen Familien die Plantage verlassen und sich eine bessere Arbeit suchen, sagen die Besitzer unmissverständlich: Dann verliert ihr euer Haus. Also bleiben die meisten.“
http://www.spiegel.de/karriere/sri-lanka-teepfluecker-schuften-wie-zu-zeiten-der-sklaverei-a-1084032.html
Zurück in Deutschland, fällst du schneller wieder in alte Muster, als das du Telekommunikator sagen kannst.
In Deutschland angekommen, musste ich mich erst mal wieder daran gewöhnen, so gut vernetzt zu sein. Am laufenden Band gibt deine mobile Telekommunikationseinheit irgendwelche Laute von sich und vibriert wie verrückt. Da fühlt man sich doch gezwungen zu antworten. Als wäre es eine Pflicht und wenn du der Pflicht nicht nachkommst, musst du die Konsequenzen tragen.
So, und ich Klugscheißer studiere jetzt Online Kommunikation. Dabei wollte ich doch gerade lernen, wie es möglich ist analog glücklich zu werden, ohne Anerkennung aus den unendlichen Weiten des Netzes zu erhalten.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass du folgendes Szenario kennst:
Du bist mit deinen Freunden unterwegs zum Abendessen im angesagtesten Burger Laden der Stadt. Das Erste was den Tisch berührt ist nicht deine Hand, weil du dich hinsetzten willst. Das Erste was den Tisch berührt ist dein elektronisches Endgerät, dass darauf wartet, eingeschaltet und benutzt zu werden. Als würde der kabellose Kommunikator dich anschreien: „Los! Los! Los! Du hast Benachrichtigungen. Da ist jemand der braucht jetzt sofort, aber sofort eine Antwort. Oh! Oh, du verpasst hier gleich was.“
Bling [Sound], Augenkontakt, dank Gesichtserkennung öffnet sich die Startseite. Nervöse Finger, Augenflackern, Pulsanstieg. Die Versuchung ist zu groß. Der elektronische Kommunikator schafft es, deine Aufmerksamkeit so zu beanspruchen, dass du der Versuchung nicht widerstehen kannst. Die Augen gehen von oben nach unten. Kurzer halt. Doppelklick. Weiter von oben nach unten. Schließen, öffnen, schauen, antworten, schließen, öffnen…“Ähh sorry was hast du gesagt? “
Ich komm auf den Punkt
Wann hast du zum letzten Mal bewusst dein Handy ausgeschaltet und die Dinge in deiner Umgebung wahrgenommen?
Wir definieren uns über online Identitäten, dürfen nichts mehr verpassen und müssen an allem teilhaben. Glücklich machen uns nur noch lustige Videos auf skurrilen Websites oder das Gefühl von Bestätigung. Wir beneiden andere Menschen, die Ausschnitte aus ihrem Leben so inszenieren als wären sie perfekt. Genau diese Generation sind wir.
Um meine Kernaussage noch etwas deutlicher zu machen: Das reale Leben spielt sich jetzt und hier ab. Nicht auf Instagram. Nicht auf Facebook. Nicht auf irgendwelchen sozialen Netzwerken. Sei ein Vorbild und gehe bewusst mit den Medien, die du nutzt, um. Hinterfrage dein Handeln und bleibe authentisch. Nimm die Dinge in deiner Umgebung wahr und stelle jeden Menschen auf die gleiche Stufe. Niemand ist etwas Besseres als du, nur weil der- oder diejenige es so aussehen lassen. Werde dir im Klaren darüber, was für DICH wirklich von Bedeutung ist.
Wenn du bis hier gelandet bist, möchte ich mich bei dir bedanken.
Im Folgenden ist deine Meinung gefragt.
Rote Kapsel oder blaue Kapsel
Rote Kapsel:
Du musst deine kleine Rechenmaschine mit Netzanschluss abgeben, dafür erhältst du Zugang zu allen Informationen in der größten Bibliothek der Welt. Du verpasst wahrscheinlich ziemlich viele Partys, wenn du überhaupt eingeladen bist, dafür kannst du jedes Jahr in ein Land deiner Wahl reisen. Du darfst die nächsten zehn Jahre in keinen Spiegel mehr schauen, dafür bist du zufrieden mit dir und akzeptierst dich so wie du bist.
Blaue Kapsel:
Deine Follower erhöhen sich auf über eine Millionen bis Ende des Jahres, dafür verlierst du deine wahren Freunde. Endlich verdienst du für jeden Post, der geliked wird 0,70 Cent. Dafür musst du jeden Tag vor der Kamera stehen. Leider hast du kaum noch Zeit, dafür aber einen Privatjet und eine persönliche Servicekraft. Jeder sagt dir, wie gut du aussiehst. Der Preis dafür: Deine Privatsphäre existiert nicht mehr.
Wie entscheidest du dich?
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