Erinnerungen- Träume- Ängste- Erfahrungen- Momente- Ideen- Experimente- Wünsche- Fragen- Gedanken- Veränderung- Ich
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Texte eines Tages:
"Ein nicht mit Worten zu beschreibendes Nichts, drückt sich von außen in den Körper und ich kann nur den Reiz beschreiben, der sich quälend vom Magen in den Kopf und aus den Augen hinaus drängt. Allmählich prägt sich der kahle Platz in seiner vollen Größe in mein Bewusstsein ein. Das Nichts erzeugt die Verzweiflung. Es ist stärker als alle Zeichen und Bilder. Denn wahre Gefühle fangen sich nur im unverstandenen Raum. Auch mein inneres Auge bleibt blind. Ein weiterer Schwall drückt sich aus meinem Kopf- vielleicht möchte mein Geist die Blumen gießen, die hier neu wachsen. Ich nehme das Zwitschern der Vögel wahr, die in diesem abrutschenden Wald leben. Es muss ein so schöner Ort gewesen sein, bevor wir ihn für uns verstörten. " Sonnenaufgang Buchenwald 10.04.23
"Liebe Christiane, Ich wünsche dir einen schönen Geburtstag (...). Ich habe durchaus von deinem Zwiespalt gehört: einerseits der Verlust des Baumes, gleichzeitig das Hadern aus genau diesem Grund einen Neuen zu pflanzen. Doch sammelt sich Wasser und Lebenssäfte immer da, wo auch Bäume stehen. Erst durch Korossion entstehen einsame Flüsse und verstreute Seen, die schutzlos austrocknen. Ein Baum hält die Erde fest, damit der Hügel auf dem ihr baut Bestand hat. In Kuhlen und im Schatten sickert dann das Wasser ins dunkle Reich und steht dem wachsen und Gedeihen bereit. So bringt euch diese kleine Pflanze hoffentlich nicht nur leckere Limonade, sondern auch Schatten und Leben.
Beste Grüße an alle. Tobias"
"Lieber Tobias, wir haben gerade erfahren, daß Opa heute morgen eingeschlafen ist."
"You only saw him yesterday... I hug you."
"It’s better like this. He was just waiting for me. It’s all right. "
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Reisebericht Istanbul IV:
2023: Wäre Sonntags kein shopping, würden sich die Touristen vermutlich langweilen oder noch ein zweites Mal in den Warteschlangen anstellen. Aber das Ablenken und Geld ausgeben fällt an einem solchen Ort auch leicht. Jeder fühlt sich wie ein König. Und auch ich muss mich diesem Geist beugen. Endlich habe ich es in die Haya Sfia geschafft, die von Kaiser Justitia durch Millet gebaut wurde. Ein mathematisch erfundenes Meisterstück der Architektur. Es lohnt sich immer, zwei Denkräume miteinander zu verbinden. Hieraus entsteht in der Regel Genie und Fortschritt. Dabei ist die Mathematik natürlich seit jeher teil des Ingeneurberufes. Nun wurde die Raumform des römischen Mausoleums mit dem strukturiertem Longitudinalbau verbunden, um Christen und Römer zu einen und so war auch Weihnachten plötzlich am selben Tag wie ein zuvor wichtiges Heidnisches Fest. (Genau dies hatte zuvor auf meiner Reise bereits eine Mutter ihren jugendlichen Kindern in einer schlichten Kapelle am Berg in Salzburg erzählt. Diese verließen beschämt den Kirchenraum und lachten sie verständnislos aus. So weit ist es oft mit der Vernunft). So entstand ein politisches Monument. Die massiven Tragelemente, werden durch feine vorgehängte Fassadenvorhänge retuschiert. Ich fand es auch ganz toll, wie christliche Artefakte wohl in den Garten getragen wurden und dort für immer stehen blieben (vielleicht wurden sie auch zurück gebracht). Auf jeden Fall dekorieren sie den Rasen, Wie Apollo und Daphne einen Barockgraten inspirieren. Der Innenraum dagegen fühlte ich eher leer und kühl an. Als größter Nachfolger und als Lektüre sei in dessen Erbe der Militär und Architekt Sinan zu erwähnen. Von der Flugbahn einer Kugel, bekam er den Rang des Michelangelo des Orient.
Heimfahrt: Seriously, you got an amazing few, the speed is just perfect, you got enough space, the possibility to walk and eat. The WC is easily available and clean. The Train staff keeps an eye on German passengers and treats them gently. (He knocked so silent on our door at hungarys border, that all of us kept sleeping. What a surprise when the border control literally breached our cabin). Its an amazing way to travel!! Now the Hungarian landscape is foggy and gentle. We are already a little late, but i got all day in Budapest. But lets go back from present to past: Bucharest. I did spend a day in the city, since i missed the bus connection. Next bus in three days. The lovely women from the bus station helped me to find the best way to get to Germany, spending one hour with me, making like 20 calls and bringing me to bank to change money. Finally it was cheaper, much more exploring and also I was able to go to Budapest and Prag. So I gave her a box of the sweets from Istanbul… Sorry Sabina :( Bucharest is very interesting as well (this is pretty much a transcript of voice message to Alisa. She had the idea to make short video of the city with that description). Compared to the surroundings, everything is swopped. Its grey and used but brush-clean. First you don’t realise that you are in a capital or even a city. Its so flat and humble. It had a beautiful style at beginning of 20th century and some overarming while soviet era. But since then it mostly declines and only step by step starts to rebuild itself. Taking the subway, its amazing spacious and silent. People don’t keep eye contact (Grüße an die Securitate). It seems like still distrust. Stepping out of the translation you can see 3 things: ruins, a part of the city with mainly pharmacies, gun- and sex shops and an area with artists, art shops, galleries.. crazy! „The artist lives for his art“ they said. (technically not best quality but talented). They are all so individuals: Everybody got their own flat, with the same floorpan, the same furniture, probably the same wife. But! The model of airconditioner is different. And everybody got a beautiful new car (from 2010). When you walk deeper into the town, you see amazing crumbling facades, so beautiful and original. Stunning! And then i took the train.
Budapest war sehr lebendig. Ich habe es sehr genossen, die Felsenkirche, die Kirche am Fluss über den römischen Ruinen und das Schloss zu besuchen. Das Einkaufen machte Spaß und das Wetter lies mich wieder träumen. Doch müde stieg ich abends in den Bus und fuhr endlich nach Hause. In rag verlor ich dann meine Sonnenbrille von Etnia Barcelona, doch war ich zu müde und realistisch, um verdrossen zu sein. Ich freute mich einfach nur, bald unter der Dusche zu sein, empfangen zu werden und ins Bett zu können. Schließlich noch ein Zwischenstopp durch die Deutsche Polizei. Zwei Jungs gaben daraufhin zu, ein Messer in Prag gekauft zu haben. Dies verzögerte die Weiterfahrt um viel Zeit, wegen einem halben Zentimeter. Hoffentlich werden auch bald die Küchenmesser bei IKEA gekürzt, erinnerte ich mich zynisch an das SEK in meiner Straße als Kind, wo es Streit bei den Nachbarn gab. Die Jungs kamen mit dem Schrecken davon. Die Waffe konfisziert. Dann der See und die Berge… Sonnenuntergang.
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Reisebericht Istanbul III:
Abschnitt: Über Teppiche und Schmucksteine: Die Symbole der Teppiche haben eine Bedeutung. So findet man Kreuze, Drachenköpfe oder den Lebensfluss. Entsprechend dieser Gestaltung, ist der Teppich traditionell seinem Nutzen zugeschrieben. Er war eher privat oder erhaben. Heute gibt es auch bedeutungslose moderne Muster. Teppich werden entweder Maschinell oder per Hand gefertigt. Den Unterscheid erkennt man auf der Rückseite. Das Material ist entweder (auf entweder wolle oder Baumwolle) Wolle oder Seide. Seide glänzt schön, ist jedoch nicht so langlebig und ist auch nicht die traditionelle Wahl. Am verbreitetsten ist Wolle auf Baumwolle, da langlebig und angenehm. Es gibt nun drei übliche Knüpftechniken in der Türkei, wovon die Doppelknotentechnik am meisten angepriesen wird. Des weiteren gibt es einen Unterschied in der Färbung. Naturfarben sind langlebiger und oft intensiver. Gleichzeitig hat der Teppich zwei Gesichter: von einer Seite(gegen die Knüpfrichtung) wirkt er matt. Jeder hochwertige Teppich ist also ein Objekt der Verhandlung. Ein mittlerer Teppich ist immerhin ein ganzes Jahr Handarbeit. Es geht zunächst also darum, einen Händler zu finden, dem man vertraut. Er wird dann den passenden Teppich finden bzw kann man ihn auch anfertigen lassen. Ein für die Türkei bekannter Stein ist der „Sultanit“. Dieser Name bezeichnet das Mineral Diaspor. Fragt man in Istanbul nach diesem Stein, bekommt man eine Fälschung (Auch in offiziellen Schmuckläden => Man muss explizit nach Diaspor fragen). Oft wird Schmuck für 30-40 Euro verkauft, mit Gold- oder Silberanteil für 150-300 Euro. Der eigentliche Karatpreis des Steines liegt jedoch bei 1500 Euro+ . Bei einem aktuellen Goldwert von 65 Euro bei 18 Karat-Gold und einem Stein-Karat, was 2g entspricht, kann man sich im Preis die Echtheit errechnen. Hierbei sind Reinheit und Schliff vernachlässigt. Fakt ist: der echte Stein ist sehr teuer und selten. Er ist daran zu erkennen, dass er seine Farbe nur langsam im Licht verändert. Die angereicherten Glasfälschungen aus Indien, wechseln ihre Farbe quasi in dem Moment, wo das Sonnenlicht sie trifft.
Abschnitt: Ideenkonzept einer Reisetasche: Material (Leder) Größe (Handluggage max), 1. Fach: Papiere, Dokumente, Tickets, Brille (wasserfest); 2. Fach: Ladekabel, Powerbank mit Lampe, Handy (wasserdicht); 3. Fach: Hygiene gerollt Deo, Seife, Rasierer, Zahnbürste, Kamm, Handtuch. Platz für Bücher und Arbeit. Expandierend für Kleidung. Rückenteil als Sitzpolster. Tasche für Wasserflasche. => Flatbag, aus dessen Fach ein größerer Rucksack ausgerollt werden kann. Umhängetasche optional?
Abschnitt: Ich hatte gerade die Chance, eine muslimischen Beisetzung zu beobachten. Das mag wohl seine Bedeutung zum Jahreswechsel haben. Die Stimmung ist ruhig, aber nicht bestürzt. Die Menschen sind höflich, respektvoll und kaum von Emotionen erschüttert. Bestimmte Visiten werden eingehalten, wer wen anspricht, um das Beileid auszudrücken. Wer in welcher Reihenfolge zum Sarg-Körper steht. Die Farbe ist nicht geregelt, doch ist sie in den meisten Fällen dunkel oder satt. Die Männer tragen ein Bild des Toten an der Brust. Dann bricht die Ruhe. Die Stimmen überollen sich und es wird wieder fröhlich gesprochen. Die Leiche liegt im Zentrum, als wäre sie in das Gespräch eingebunden, noch auf dem Tisch. Der Tot wird als Teil des Lebens zeremoniell.
Abschnitt: Der Osten ist noch besser, als das, was ich bisher von Istanbul erlebt habe. Endlich rieche ich das Meer und mit jedem Schritt in die Distanz, wird die Stadt kleiner. Hier sind die richtigen Einkaufsstraßen, nicht dass ich sie vermisst hätte (nur als Tipp), wo man auch vernünftige Waren bekommt. Die Stadt inspiriert mich und ich lege den Reiseführer beiseite. Ich brauche ihn nicht mehr. Die nächsten Tage werde ich skizzieren, Fotos machen und 1-2 Ziele anschauen. Alles andere wird zu viel. Spannend finde ich nun, da ich an diesem Ort bin, der soweit von der Natur entfernt ist, wie schwer es mir doch fällt, die Dinge poetisch zu beschreiben. Es ist Intensivstation menschlich. Alles bekommt eine Sinn-/Emotionale- Maschinität.Die Gedanken werden Quantitativer und intensiver. Neues entsteht ganz von allein. Die Dichte des Außen wird zur Dichte des Inneren. (Rest des Kapitels obsolet). „Vorsätze“ für das Neue Jahr: Es ist der 31. Januar. Neue Struktur entwickeln und beibehalten. Anspruchsvoller mit mir selbst werden (Details). Klären von Fragen: Was ist Leben? Wie Zukunft? Wie frei/Gebunden sollen Entscheidungen sein? Segel und Motorradschein.
Abend: Ernsthaft, ich weiß einen Scheiß über die Stadt. Sie einfach so zu entdecken, würde ihr absolut nicht gerecht werden. Sie zu verstehen liegt jedoch nicht in meinen Möglichkeiten. Was ist also meine Strategie für die letzten beiden Tage? Ich werde jeweils einen halben Tag einen Ort ganz ernsthaft studieren, darüber lesen, zeichnen… den Rest des Tages Kaufe ich Geschenke für meine Freunde, versuche die übliche Reise-Romantik zu schreiben und mache einfach so, als wäre mir der ganze Mist egal. Ich möchte beides ernst nehmen. Die konkrete Erkenntnis, sowie das unentdeckte Leben. Gedanke zum Mystizismus: Dieser kann an einem solchen Ort nicht sterben, solange die Menschen leben. Er erzeugt sich selber aus dem Ort (Raum und Mensch als Symbiose) heraus. Schreibend verpasse ich die Sekunde des Sonnenuntergangs. Eine Gruppe Kinder setzt sich neben mich auf die Düne, welche weit ins Meer hinausragt und gibt mir einen Drink. Ich skizziere sie in mein Notizheft und sie freuen sich ein Foto machen zu dürfen. Dann verabschiede ich mich. Jetzt war ich einfach in Asien und habe ganz vergessen, meinen Freunden zu Hause davon zu berichten, ihnen zu zeigen, wie ich etwas für mich neues entdecke. So sehr hatte ich mich den ganzen Tag gefreut. Schon fahre ich wieder zurück. Gerade legt das Boot ab.
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Reisebericht Istanbul II:
Seite und weitere: Ich kann nicht sagen, dass ich etwas besonderes erlebt habe, das ich so bisher nicht kannte oder nicht auch an einem beliebig anderem Ort so hätte erleben können. Das bisher am eindrucksvollsten, ist das Schichtweise Bauverhalten von Sofia. Hier stehen Mehrfamilienhäuser von modernen Investoren, in dritter Reihe von noch bewohnten -da noch nicht abgerissen- und langsam zerfallenden Bauten. Außerdem gab es einen verbliebenen Holzbau in einer Seitengasse. Ein Bauverfahren, das wegen seines leichten Aufbaus nach Erdbeben lange genutzt, aufgrund von Bränden jedoch obsolet wurde und damit die traditionellen Bauformen verschlang. Die restliche Stadt ist beeindruckend abwechslungsreich, gemischt, später kommunistisch- monumental und heute recht deutsch gebaut worden. Es gibt alles was wir haben, nur ein klein bisschen älter. Ich bin mir sicher, das Sofia in wenigen Jahren eine wichtige Großstadt in Europa sein wird. Sie ist gut gelegen, um akademisch zu glänzen oder eine stabile Industrie zu entwickeln. Die Busfahrt war allgemein angenehm, verhältnismäßig daran, wie ich es erwartet hatte. Einzig zu erleichtern, sind die ständigen Grenzkontrollen, wobei sie jeden Stop ein anderes Mitglied unserer Fahrgemeinschaft zu überprüfen scheinen. Lediglich wir Deutschen werden gelangweilt durch gewunken. Während einer der Wartezeiten wurde ich dann gleich von einer Gypsi-frau (so nannte sie sich selbst), die mich von Anfang an im Auge hatte, mit einer Bulgarin verheiratet. Zugegeben, sie war hübsch, trotzdem unterband ich höflich den Handel. Nicht unerwähnt darf mein Heimatsupport bleiben. Mit der selben Schnelle, in der ich spontan entschieden hatte mir das Ticket zu kaufen, kam mit Begeisterung die Hilfestellung von Freunden. Ein paar Insider und Schätze möchte ich davon festhalten. First on would be to See University just next to the Basar, since you got a Great overview. Just beide is Suleiman mosque from great Architekt Sinan, a very spiritual place (so you can skip the Ques of Blue mosque. Seeing Hagia Sofia however ist a must do. Dont mind the long Lines, just choose a good time between the Prayer. The great Basar and Galata Tower are common Tourist Destination , especialy for Sunset. For good reason. Also the Funken palace is known from Hollywood movies. Last but not least the food. - okay stop, ich möchte das alles selbst erkunden. Der Dunst des Morgenmeers liegt schwer vor der Sonne und schützt mich. Das langsame Licht fasst die Stadt in seiner warmen Hände und diffuse Schatten. Überall um mich herum stehen Reliquien alter Kulturen, Moscheen, kleiner als ihre Berühmtheiten und es braucht erst einmal Orientierung, um alles zuordnen zu können. Frisch für den Tag zog es mich dann durch die Gassen.Ich wollte mich grob orientieren, ohne ganz genau zu wissen. Eine Sehnsucht zog mich an die Meereskante. Ich wollte Asien sehen. Schon lange wäre ich nicht mehr so viele Tage an einem touristischen Ort gewesen. Die Menschen beäugen mich, sie lächeln mich an und ich spüre Nähe im Herzen und Distanz im Geiste. Ich glaube, sie wolle auch einfach nur hier an der Haya Sofia sitzen, lesen, schreiben, und zeichnen. Das jemand aus ihrem Raster fällt, kommt merkwürdig vor. Einfach mal das Khaki oder Grau des Alltags ablegen, strahlen, fühlen Zeit zu haben. Doch glotzend stehen sie in ihrer Schlange und ärgern sich mit jedem kleinen Schritt, der sie glauben lässt Zeit zu verlieren. Den Blick starr auf den Eingang geheftet, oder das was einfach zu sehen ist. Verrückt! Doch halt!! Nicht diese Gesellschaftskritik, die funktioniert überall und hat kaum Wert. Das macht nicht diesen Ort aus - vielmehr ist es das spielende Kind mit dem Rennautolenker, der gescheckt Blaue Himmel mit der Dunstbriese und das Rauschen der Menschen.
Abschnitt: It is super interesting, how the wild water of Bosporus just swallows the light. No reflection, but deep darkness. This swallowing and rythmatizing elegance, that washing, fish-spending element. This split and same time heart of the city. It really makes the place. Gedanken zu sondernbausteinen in einem modernen Stadtraum- Themen, die ich die nächsten Tage weiter durchdenken werde. 1. Multireligiöser Raum sollte landschaftlich eine Schwelle haben. Um den eigentlichen Raum befindet sich Natur als Übergangszone. Man hat einen Raum aus Wasser. Eine Struktur hält ein Glasdach, über dessen Ränder Wasser fließt. Der Innenraum wird besprüht. Dann überdachte Schwelle, aus dem Innenraum auskragend. Die umgebende Wand nicht berührend. Danach stützenreihen. Teppich als Ort des heimisch Fühlens, des Spielens. Boden und Decke bestehen aus geometrischen Elementen. Diese können je nach Programmierung ihre Form Ändern. Hierdurch entstehen unterschiedliche Nutzungsoberflächen. 2: Gesunder Essensmarkt: Glaswand zu Stall, Urban gardening, Markt 24/7 geöffnet, Alles wird aus entsprechenden Speichern verkauft (Eierbox), Personal betreut Käufer, Farm und Café. Hier wird frisch gekochtes Essen zu vernünftigen to-go Preisen angeboten. Ein gesunder „only-cooked-fast food“. 3. Plastizität des Stadtraumes und unterschiedliche Böden (siehe Notizheft).
Abschnitt: Mittagspause! Mein Erkunden hat die Erkältung um 2 Tage zurück geworfen. Doch ist sowieso Gebetszeit, weshalb ich keine Eile habe, die Shakirin Moschee zu erreichen. Im Halbschatten genieße ich den touristenfreien Alltag der Stadt, jenseits des europäischen Kontinents. Es riecht ein bisschen anders- aber meine Nase ist ja auch zu. Die Menschen sind entspannter und die Ethnien bunter gemischt. Wohl ist es hier nicht so lebendig, doch entspricht es vielmehr einer authentischen Lebensidee, wie Menschen zusammenwohnen möchten. Außerdem sind die Menschen hier hübscher, sie verstecken sich nicht hinter einer Fassade der kurzzeitigen inzinierung, sondern scheinen von innen heraus. Auch rauchen viele. Was ist mein erster Eindruck von den Moscheen? Die Entwerfer verwenden die selben geometrischen Systeme, die wir zuvor von ihnen gelernt haben. Doch spricht unsere Gotik eine feinere, strukturierter und vor allem gedachtere/finale Sprache. Die Schwarzpläne dieser Strukturen sind vielmehr ein Tetris. Die Gebäude sind selten gleich fertig, sondern es wird (auch im Prozess des Bauens) angesetzt, wo es gebraucht wird. Erst die Renaissance bringt ein Bewusstsein für Proportion und Verhältnismäßigkeiten. Stilemelemente werden alle recht gleich übernommen und der zahlen-symbolischen Ordnung zb des Auftraggebers oder des heiligen angepasst - bei uns nichts anderes. So ist das Tympanon unterhalb der Hauptkuppel, welches erst mit der modernen Formensprache verschwindet. Wichtig finde ich außerdem die Kronleuchter!
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Reisebericht Istanbul: WOW der Blog wird besser ;; Zeichenbegrenzung bei Tumblr D
Reisebericht Istanbul:
Seite: Ziele an denen sich die Architektur ausrichtet - Nutzen/Funktion/Abläufe - Mensch/Menschgefällig/Lebendig/Seele…/ Gemeinschaft - Technik/Struktur/ Oberfläche - Ideal/Kultur Das Bauhaus verbindet bereits Mensch und Technik durch das Medium der Kunst. Daraus entsteht jedoch eine überwiegend technisch/Materialorientierte Formensprache. Die Schmuckform des Menschen kann nicht nur das Material sein. Neue Künste zB digitale Medien, Lichtkunst, erlebende Künste, Strukturformen, Parametrische/Neofuturistische Architektur, Textile, transluzente Elemente Unsere Aufgabe: Lebensraum zu gestalten.
Seite: Diese Sammlung an Beobachtungen wird keinen Narrativ haben. Dafür ist das Erlebte zu spontan. Ein spätes Herbsttagwetter am Mittwoch vor Weihnachten hat die Reiselust in mir geweckt und bis zum Sonnenuntergang waren die Tickets nach Istanbul gebucht, ein paar Bücher gekauft sowie Stifte. Leicht angeschlagen bin ich dann in diese Weltreise gestartet. Nach der Reise stellte sich heraus, dass es höchstwahrscheinlich Corona war. Jetzt sitze ich in Salzburg im Mc Donalds und warte auf meinen Anschluss. Der Morgen war perfekt. Ich ziehe durch die dünnen Passagen, welche die offenen und plastischen Verkaufsräume der Stadt bespielen, dann der Fluss mit massiven klassischen Fassaden, dies formt das Stadtgesicht. Durchlaufen von halb Asien und nicht ganz so hübschen Europäern. Überall Mozart, der einzige wirkliche Bewohner der Stadt. Die Sonne erinnert mich an meine Osterreise und der Geruch von frischen Regen auf dem Pflaster, stimuliert meine Munderinnerungen.
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Der Bus zuckt und fängt friedlich an zu surren, um frisch betankt, weiter in die beruhigende Nacht zu rollen. Seit mehreren Stunden ist es bereits dunkel und mittlerweile spricht jeder italienisch. Auch mein Handy surrt leise- es sind die unerledigten, unerbittlichen Themen von zu Hause, welcher einer Entscheidung bedürfen, nach den (wohl unmöglich) richtigen Worten verlangen und gleichzeitig einer der Gründe des wortlosen Aufbrechens sind.
Doch schon ist die Reise erfrischend überraschend, denn während sich Konstanz seit Monaten im Schweigen hüllt, ergab sich die ersten Stunden bereits als neugierig und offen mir gegenüber. Denn gleich in ein kleines Gespräch verwickelt, fand ich eine Reisebegleitung für einen Stück des Weges. In Bologna wünschen wir uns dann alles Gute und verabschieden uns. Die Stadt schläft noch immer unter einem schwarzblauen Himmel und nur wenige Menschen streunen und stolpern durch den Busbahnhof. Die Häuser liegen wie angefressen am Straßenrand und ihr rötlicher Teint unterstreicht den genutzten, von Sonne und lebendigem Alltag abgetragene Anspruch des Südlandes. Ich schaue schüchtern vor dem Neuen aus dem Fenster und die Bilder ziehen vorüber. Ich möchte nochmal schlafen, doch die anderen sind nun auch wach geworden und mit einem ständigen kladapp kladapp öffnet und schließt sich die Klotür und der Geruch von Chemikalien verteilt sich im Sitzraum. Ich ziehe also meine Maske wieder artgerecht auf und warte, bis mich die wärme meines Atems und ein leichter Sauerstoffmangel wieder zurücksinken lassen, in einen Zustand der Zeitlosigkeit. In Florenz dann endlich frische Luft und ein süßlicher Duft einer warmen Nacht.
„Ich habe heute ein ganzes Jahr gelebt“ geht es mir durch den Kopf. In Florenz ausgestiegen ließ ich mich treiben. Doch durch die geschickte Achslegung und Stadtinszenierung, konnte es wohl kaum anders kommen, als von der Kirche Santa Maria Novella, über die Kunstgalerie, zum Baptisterium und weiter am Palazzo Vecchio vorbei über die Santa Maria de Maggiore zum Arno zu gelangen, um an diesem entlang und durch hübsche Einkaufsstraßen erneut zum Bahnhof zu kommen. Vor dem David bestaunte ein junges Mädchen meine Skizze, woraufhin ich ihr das Blatt schenkte. Für eine weitere Zeichnung fehlte mir die Konzentration. Also fuhr ich mit dem Zug weiter nach Assisi. Die Stadt liegt an der Talflanke, bewacht von einer wie ein Kamm in den Berg gerammte Festung und den Asisikirchen, die wie eine schlafende Mundharmonika an der linken Seite eingegraben sind. Einmal in ihren alten Mauern, ist das Ambiente niedlich reizvoll. Ihre Größe ist angenehm - sie hat Stil und Qualität: Spirituell, Menschlich und Landschaftlich. Auch kulinarisch gibt es hier Schönes.Doch ich aß nur wenig, genas das Schlendern, besuchte das Grab des Franziskus und verließ mit einem herzzerbrechend schönem Sonnenuntergang und einsetzendem Regen die Stadt. Ich schlief in den Olivenhainen unterhalb der Klostermauern. Das klingt romantischer als es war. In der Nacht besuchten mich die Wildschweine, auf der Suche nach Oliven, Kräutern und Trüffel. Mein Aufwachen erschreckte sie, doch gleich versank ich erneut im Schlaf. Früh ging ich noch einmal zur Franziskuskirche, um meine, wenn auch nicht christliche, dann doch spirituelle Reise zu beginnen. Dann drehte ich mich nach Süden um und lief los.
(Jetzt wo ich darüber noch einmal reflektiere fällt mir auf, wie dringend doch eine spirituelle Erneuerung der Menschheit gebraucht wäre und hoffe, dass diese Aufgabe von uns Menschen erfüllt werden kann).
Das Laufen blieb nüchtern und Gedanken/Fragendurchwoben. Erst kurz vor Spello reizte die Landschaft meine Sinne und ein Hund begleitete mich eine Weile liebevoll. Spello und St Eraclio waren dann die beiden emotionalsten Orte des Tages. Wortlos und schlicht beeindruckten mich ihre doch so unterschiedlichen Atmosphären. Ihr Umfeld ausblendend, aus dem gleichen Material erbaut, sind sie herrliche Kompositionen des Raumes. Nur der Menschenseele und der Natur Untertan, folgen sie den Gesetzten der Zeit.
Ich bin jetzt wieder allein mit meinen Gedanken bzw ist mir das Alleinsein nun bewusst. Um mich herum stehen meine Gefährten, die Olivenbäume, in Reihe und Glied. Sie verbeugen sich im Wind vor der Sonne und sind sonst ganz bei sich selber. Ich beneide sie dafür und beschließe, mich meiner Wurzeln, der Rinde und Blätter, ja meines Kambriums und der Früchte bewusst zu werden. Sonne und Wind streicheln mein Haar und ich schlafe ein wenig. Meine Lippen brennen von der Sonne und sehnen sich nach Zärtlichkeit. Meine Gedanken verweben frohe Erinnerungen und tiefe Sehnsucht. Kapellen setzten ein, als der Wind das Singen der Vögel durch erneutes Aufstreben übertönt und den Abend eines herrlichen Tages heran trägt. Man kann dann nicht mehr sagen, als dass ich glücklich bin. Ich fühle mich wohl, habe Lust zu Tun, zu Denken, zu Fühlen. Mein Körper und Geist verzehren sich nach Liebe und der Verstand hält sie mit Erinnerungen im Zaum. Ich versuche alles zu sehen und wahrzunehmen, als sähe ich es das aller erste Mal. Kein Kontext, keine Vergangenheit. Alles ist atemberaubend schön. Ich schließe meine Augen und die Sonnenstrahlen werden zur Hand, welche meine Schultern hinauffährt und meinen Nacken berührt. Sie halten vorsichtig meinen Kopf und streicheln meine Engelsflügel. Ich halte mich selbst.
Die Nacht war kalt. Auf den Gipfeln der umliegenden Berge liegt noch Schnee und meine Schlafstätte ist von einem harten Reif überzogen. Ich fröstelt mich heraus und steige weiter meinen geliebten Olivenhaine folgend auf, bis zur Panoramastraße von Trevis. Unter den Baumkronen des Belvedere frühstücke ich. Es ist Montag und der Schulbus rauscht an mir vorbei. Auch die Abtei erwacht zum Leben und zwei Frauen machen ihren Morgenspaziergang. Von so vielen Menschen und lauten Gerufe unsicher, hastete ich über den Platz und folgte der wegführenden Beschilderung, welche jedoch nicht der Beschreibung meines Büchleins entsprach. Die meiste Zeit des Tages würde ich also an schönsten Berghängen verbringen, in Ruhe von Castello zu Abtei zu malerischem Dorf wandern. Einsam plärrende Hunde würden mir sehnsüchtig nachschauen. Ab und zu Schafe und Schweine. Und Mal für Mal den Schatten von Oliven und Eichen suchend, lebte ich mit einer heiß scheinenden Sonne durch den Tag. Dann wusch ich mich und wanderte frohen Mutes weiter. Ich versuchte meine Gedanken zu befreien, doch so viele offene Themen quälten mich und ich kam einfach zu keinem Ergebnis/Abschluss.
In den Pausen laß ich weiter in Foma. Viele der emotionalen und gedanklichen Schilderungen erinnerten mich an meine persönlichen Geistesfehden und Gedankenscharmützel. Der Kampf um Niemandsland.
Plötzlich ein Bauarbeiter, welcher mir hinterher rannte. Soviel italienisch verstand ich dann doch:“ Ich habe das Schild herausgerissen. Es ist umgedreht! Wohin willst du denn?“ Auf eine Liste von unbekannten italienischen Mauselöchern antwortete ich sicher „Roma“. Er grinste „Ciao!“. Dann war ich in Spoleto. Ich kaufte Käse; Wildschweinwurst, ungesalzenes Brot und lokales Gemüse. Meine Getreuen Musketiere riefen an, um mir bei der Einschreibung für das kommende Mastersemester zu helfen. Währenddessen wanderte ich weiter den Berg hinauf, als mich in einem Kirchenchor wiederfand und ein wilder Mann auf mich einstürzte: Willst du die Kirche sehen? Ich öffne dir die Sakristei! Und so war dies meine Erste von einigen anonymen Begegnungen, welche mir geistige und historische Schätze offenbarte und dann einfach wieder schweigend verschwinden würde. Die einzigen Zeugen stets ein kühler und ehrfürchtiger Raum, in welchen irgend ein Stück Menschgemachtes lag, das in der Regel älter als 1000 Jahre war.
Ich verlies den Kirchenkörper und der Sonnenäther umgab mich wie goldene Wolle. Am Gipfel war ein alter Eichenhain, dessen Bäume vermutlich schon Cäsar gesehen hatte. Hier steht auch eine Franziskanereinsiedelei, welche ich jedoch liegen lies. Am Bergsaum fand ich Felsklippen, welche aus den Bäumen ins Tal ragten und hier saß ich nun, wie in Finisterre und wartete auf den göttlichen Erdenkuss durch die Sonne.
Eigentlich wollte ich während der Reise auf Alkohol verzichten, doch war der Wald so stark in seiner Präsenz, dass ich mich entschloss, in dem feinen Gipfelrestaurant lokales zu probieren und Wein zu trinken. Eine Gesellschaft feierte hier auf einer deutschen und doch nicht deutschen Sprache. Ich saß am Feuer und genas den Abend. Heute Nacht würde ich anders frieren. Ich bin heute Nacht anders als gestern.
Mittlerweile bin ich betrunken. Ich grusel mich vor der Kälte und kann meine Schrift kaum noch lesen - es wird Zeit.
Wenn man bereits ein paar Tage geschrieben hat und auch was zu sagen hatte, fällte es am dritten Tag meist schwer aufzuhören und gleichzeitig anzufangen. Das erwartungsvolle Papier klopft im Wind, welcher über die runden Kuppen dieser außergewöhnlichen Landschaft treibt, die ich erst anfange zu begreifen. Kirschenblüten, welche zu Hause noch nicht einmal erblüht sind, werden hier durch den Wind wie Schnee getragen. Ich habe mich im Schatten eines alten Castellos versteckt und warte darauf, dass die Sonne ihren Zenit verlässt. Ich schlafe ein wenig und lausche auf die wohl seit Jahrzehnten unveränderten Töne, die diese Landschaft begleiten.
Buon camino! Ich komme gut voran und ich verstehe erst jetzt, was für Berge sich da in das Mittelmeer hinein geformt haben. Die Landschaft ist gefühlsstark und wechselt sich regelmäßig mit einer schroffen Fassade ab. Man kann „Unerwartetes und Sonderbares“ entdecken, würde es vielleicht in einem Bericht aus den noch mythologischen Jahrhunderten unserer Menschheit erzählt werden. Doch nicht zu unrecht, schafft die Welt/der Zufall doch immer abnormale Kombinationen und lässt das Leben sie testen. Und so verstummen allmählich die dumpfen Basstöne des viel zu kleinen Hundes, dessen lediglich die dichte der Intervalle und die Dauerhaftigkeit seiner dringenden Schreie, zu seiner winzigen Figur zu passen scheinen und mit welchen er die ganze Nacht hindurch gedröhnt hatte. So bleibt auch der Alltag stets überraschend und unerwartete Schwerpunkte erlange plötzlich höchstes Interesse. So mag man wohl annehmen, dass ich höchst spirituelle Arbeit tue oder das Leben in vollen Zügen lebe. Und beides ja- tue ich. Meine Gedanken fangen an sich zu ordnen und zu leeren. Das Schreiben hilft dabei. Aber in Wirklichkeit kümmere ich mich nur ums Scheißen. Vermutlich wird der Leser diesen Absatz nun zweimal lesen und sich über meinen Geisteszustand Gedanken machen. Auf jeden Fall ist dies wohl eine sehr absonderbare Beschreibung einer Reise und wird dementsprechend in Erinnerung bleiben. Doch tatsächlich setzt meinem Bauch das Zisternenwasser zu- anderes gibt es nicht. So bleibt mir nichts anderes übrig, als regelmäßig vor Erleichterung zu explodieren, während sich mein Körper reinigt und anpasst. Und nun jage ich dem Wasser nicht nur zum Trinken, sondern auch um mich frisch zu halten hinterher. Ja, ein Pilgerweg ist nichts für jedermann, denn wer geht schon gerne solche Thematiken bewusst ein? Und es bleibt eine gute Frage, wieso all diese Schafferei. Ist man zu Hause wirklich von zu vielem Anderen abgelenkt und hat keine Ruhe mehr zum Denken?
Ich laufe schon wieder auf unmarkiertem Weg, was nicht heißt, dass ich falsch laufe. Aber eben nicht der Beschreibung folgend. Dann komme ich in einen abgebrannten Wald. Das letzte Mal habe ich so etwas in Griechenland gesehen. Nun schimmern hier weiße Kalksteine aus dem verrußten Boden und rote Buchenblätter weinen auf die Erde. Vermutlich berührt es mich so sehr, da ich es als Spiegel meiner selbst wahrnehme.
Ja die Erde ist hier wirklich etwas verdorbenes. Der Mensch lernt seit seiner Kindheit aufzuräumen, doch nicht auszusortieren, zu beseitigen und zurückzuführen. Und wäre es nur um den Erhalt von Traditionen, wären wir schon des Teufels, doch geht es uns auch um den erhalt jeglicher anderer, menschlicher Werte/Werke. Dabei denke ich doch mit leichter Freude an die Arbeiten, welche über Moral schreiben oder gegensätzlich gegen sie wettern. Einen unumstößlichen Standpunkt konnte bisher keiner, mit noch so tiefsten und allgemeinstes menschlichen Werten einnehmen. Alles ist nur Wunschglauberei, an die eigene Erhabenheit. Und so legt sich, beinahe geologisch, Schutt auf Schutt auf Schutt. Nachhaltigkeit durch das Nutzen von bestehendem - ja. Doch es bedarf auch regelmäßig größerer Schritte, damit wir nicht in unserer altbekannten Bequemlichkeit verharren und Neues die Chance hat, sich zu entwickeln.
Zum Schattensucher bin ich also geworden, kaure hier an Hauswänden und Büschen. Dabei habe ich wohl gelernt, dass ich mehr aus dem Lebensschatten ins Licht treten sollte. Doch diese Sonne tut nicht gut.
Nun würde es mir einfacher Fallen, weiter zu schreiben, wüsste ich nicht um das Schicksal des Ikarus. Ein Mensch, welcher mit dem Übermenschlichen wetteifert, um sich selber zu übertreffen. Andererseits ist es weniger ein Wettkampf, als eine seelische Reife und so ähnelt der Absatz dann vielleicht doch vielmehr der Geschichte von Perseus, welcher in Wesensgestallt geformte Reifeprozessse seines Mannwerdens überwindet, indem er beginnt zu Reflektieren und eine Haltung zB zum anderen Geschlecht zu entwickeln.
Nun Wandel ich mit großen Mächten. Erst zweifelnd, dann selbstsicher meiner doch anstrengenden, dennoch triumphierenden Entscheidung, Abends noch mehrere Stunden anzuhängen, da das Wetter gut war und den Berg zu besteigen. Das Ziel noch nicht in Sicht lief ich los, stets einen Schritt vor den nächsten tuend. Die Sonne hatte den Boden berührt, als ich los ging. Doch ich stieg höher und so berührte sie noch immer den Rand der höchsten Gipfel, als ich vorankam. Die Kastanien im abendlichen Rosa glühten auf und ich bin oben, bevor sie unten ist. Auf dem Gipfel schlage ich mein Lager auf und genieße eine milde Nacht, während die Glut des Vortages auf der anderen Seite des Tales von den Bergen verschluckt wird. Ich träume - lange habe ich mich nicht mehr an Träume erinnert. Eine wilde Liebe hatte ich gespürt, dann mit Michael Jackson getanzt. Als ich aufwachte, hörte ich einen Adler, doch der Adler war ein Pfau und ich schlief weiter. So ist das also mit Traum und Realität, beides ist auf seine Weise schön.
Ein paar Stunden später sitze ich Mitten in den Bergen. Ein kegelförmiger und dahinter ein beschneiter, weisen mir den Weg für mein Tagesziel. Es ist ruhig, wie dies bei Bergen einer gewissen Höhe ist (ohne Touristen). Ich genieße die Vögel und grolle gegen die brennende Hitze, welche Segen zugleich, mich zu einer weiteren Pause zwingt.
Jetzt sind das ja ganz nette Anekdoten, denke ich mir, dein kleiner abenteuerliche Spaziergang, mit Gedanken über Gott und die Welt, welche ebenso in jedem zweiten anderen Buch stehen könnten. Was ist denn nun die Geschichte? Was ist der Zusammenhang, frage ich mich. Vermutlich hätte ich mir davor Gedanken machen sollen, wieso ich es tue. Jetzt ist es zu spät. Einfach weil ich es liebe und gleichzeitig hasse, ist wohl zu plump. Ein Ausdruck meines gegenwärtigen Ichs? Deshalb der Hass, deshalb der Wunsch nach Veränderung? Darum die Liebe?…Einfach eine Entscheidung zu treffen ist leicht gesagt, wenn man so viele Wahlmöglichkeiten hat. Etwas erdverbundenes, handwerkliches? Der Abschluss der Akademie? Oder doch endlich Geld verdienen und Famielienplanung? Immerhin bin ich jetzt ja doch schon recht alt. Ich nehme den Turban aus meinem Gesicht, welcher mich vor der Sonne schützt. Was führt also zu Freude und zur Erfüllung. Was ist das Maß? Hochgesteckt Ziele und Erfolgserlebnisse? oder Einfachheit und Ruhe? Am Ende ist mein Leben wie dieser Text bisher, eine Sammlung spannender Anekdoten, aber noch keine Geschichte. Zärtlich werden erste Zusammenhänge geflüstert… im Falle dieser Geschichte: Ich möchte nach Rom.
Doch was ist Rom? Es ist ein Ort des Höchsten und des Tiefsten. Rom ist ein Ort des Zusammenkommens und Entwickeln. Rom ist ein Traum und war ein Traum gewesen. Und letztlich ist all sein Sein doch nur das, was es ungefiltert, unbedacht und ich-los ist: Steine, Menschen, Luft und Lichter, Geschichten, Schatten, Liebe und Tod. Es ist bei weitem kein perfekter Ort und trotzdem pilgern wir dahin. Ich glaube Dante war es oder Descart die sagten: Dass diese Erde wohl einer anderen Welt Hölle sein könnte. Nun wir wissen nichts über das Geheimnis einer derartig perfekten Welt und wüssten wir davon, so wäre es um sie geschehen. Der Traum eines guten Roms, einer idealen Stadt, erlebt und stirbt gleichzeitig mit dem Geist und dem Herzen der Menschen.
Aber vorbei mit diesen Geistesgewitter und dem Trübsal blasen. Herr Maxim Gorkin färbt wohl ab, mit seinen schweren Gedanken. (Tatsächlich würde morgen Nacht, in welcher ich so übel träumte, weil ich ihn vor dem Einschlafen laß und der Wind so sehr stürmte, das letzte Mal gewesen sein, dass ich ihn für Tage in die Hand nahm). Und auch wenn mich die Einsamkeit ein wenig niederdrückt, so lasse ich mich doch einfach von der leichten Woge des Windes streicheln und den süßen Düften von Kiefer und Distel umzirzen. Der Kuckuck lacht mich schon aus und zum dritten Mal wandelt sich die Natur - willkommen im Latinum.
Der Abend davor war das Vorspiel für den heutigen Tag. Unter der Faggio de Francesco hatte ich mein Lager. Zwei Wildschweine kämpften und stets war erneut und wieder ihr schreien zu hören. Es war kurz vor Vollmond, der Himmel war hell und seit Tagen war es die erste kühlere Nacht. Ich schlief wie in Trance, manchmal träumte ich. Erst am nächsten Morgen konnte mein wacher Verstand differenzieren, was Realität gewesen war. Ich hatte vermutlich nicht viel geschlafen und so stand ich verschlafen auf und ging an den Abstieg.
In Cantalice fallen mir dann die Augen zu. Der süßliche Nektar von Blüten, welche ich noch nie zuvor gesehen habe, durchzieht die Straßen und ich lasse mich strömen, mehr wach als schlafend. Es war eine transzendente Nacht und so hatte sich das Wetter heute auch noch nicht entschieden, ob es nun Tag oder Nacht sein sollte. Flimmernd kriecht die Sonne an den Gipfeln entlang und wird von einer seidenen Wolke gefangen.
Ich wanderte noch weiter bis St Felice all Aqua. Hier konnte ich nicht mehr. Ich packte meinen Schlafsack aus und musste mich ausruhen. Dann wurde ich krank. Eine weitere unruhige Nacht folgte. Ich drehte und wendete mich. Am nächsten Morgen schwach, schlich ich weiter und schlief erneut, kam langsam voran. Ich weiß nicht, ob es die Sonne, die Kälte oder das Wasser waren. Vom Weg selber bekomme ich auf jeden Fall nicht mehr viel mit. Ich kümmere mich ganz um mich. Langsam möchte ich nach Rieti, denn hier kann ich etwas essen und es gibt zur Not einen Arzt bzw einen Zug im Ort. Angekommen, setze ich mich erst einmal in die kühle, wohltuende Kirche, wo der Chor das Osterstück für den morgigen Sonntag übt. Der ganze Kirchenraum erhallt von den Stimmen und eine Leidenschaft füllt mein Herz, welche ich so befremdlich schön sie war, in vollen Zügen genieße. Dabei schlief ich ein. Die Musik hörte ich jedoch weiter in meinen Träumen. Dann kam ein Herr: Die Kirche schließt. Ich trete hinaus.
Jetzt geht es mir wieder etwas besser. Es ist Ostermontag und ich bin auf dem Bergkamm. Ich sitze da und verfalle in Tagträumereien. „Tagträumen kannst du doch überall - schau Mal, an was für einem wunderschönen Ort du bist.“ denke ich mir und mit dem Stichwort schön, fokussiert sich mein Blick geradewegs und taub auf einen Landschaftsabschnitt, welchen ich bei einem vorherigen schnellen Überschauen der Umgebung als spannend wahrgenommen habe. Erst da fällt mir auf, dass ich den ganzen Rest noch gar nicht richtig angeschaut habe. Die Wolken des nächtlichen Sturmtiefs hängen über den nördlichen Bergketten und ziehen weiter nach Assisi. Ich zoome also mit meinem Blick und lass meine Gedanken treiben. Ich möchte einfach nur present sein, keiner Idee Untertan.
Ostern Feier ich in Greccio. Mal abgesehen davon. dass es hier aktuell Tradition ist, sehr große Schokoliere zu verschenken, welche manchmal wunderschön geschmückt, insgesamt doch in meinen Augen _ Geste ist, ist Ostern hier in Greccio wirklich ein Tag der Auferstehung und des Lebens. Dabei ist das Dorf eigentlich Partnerschaft von Bethlehem, da der heilige Franz hier im frühen 13. Jahrhundert das erste Mal das Weihnachtsspektakel inszeniert hatte und damit die Grippentradition begann. Der Padre holte gerade das Ostergebäck ab, während die Frauen mit den unterschiedlichsten schönen Kleidern über den Marktplatz flanieren. Gruppen treffen sich, lösen sich wieder auf und verformen sich zu neuen Epizentren der Freude und der Gemeinschaft. Dann ein Raunen und Rufen. Es wird gelebt. Kinder auf dem Platz spielen, dann wieder scheu vor dem neuen, dann neugierig guckend und wieder aktiv werden. Die Eltern begleiten sie. Einzig hemmungslos sind wieder die Hunde. Auch die Berge und Blüten leuchten bunt, wie die Mode der Menschen und alle freuen sind für das Überleben des Heillands, welcher für deren Unschuld starb und nun doch für immer lebt. Win-win Situation kann man dazu nur sagen. Oder hebt sich mit der Wiederbelebung der erste Teil der Vereinbarung auf? Eines steht auf jeden Fall fest, nicht vielen Menschen würde Unsterblichkeit gut tun, aber überlassen wir dies doch lieber den göttlichen Wesen und leben selber im hier und jetzt, indem wir in ihrem Sinne feiern. Bueno Pasqua!
Ein letzter Berg, ein letzter Sonnenaufgang. Ich lege Padre Giovanni den Schlüssel ins Fensterbrett und eine Zeichnung. Dann steige ich auf. Am Gipfel drückt sich der Wind von der anderen Talseite über den Sattel. Wie ein lichter Haarschnitt, halten die vom Wetter mehr buschige als bäumig geprägte Kronen, das Morgenlicht fest. Die Kälte presst mir die Tränen aus den Augen und heißer Schweiß lässt mich frieren. Ich werde nun noch St Peter und den Engeln hallo sagen, Rom schaue ich ein anders Mal an. Dann geht es zurück auf den Heimweg.
(Schicht auf Schicht), so manche erhalten, neue dazu ergänzt, ein Cambert auf einem Gouda, ja so könnte man Rom beschreiben. An seiner Größe gleich, der zu zählenden Fülle größer, an seiner ganzen Zahl jedoch nicht so hochkarätig und prunkhaft wie Paris. Anspruchsvoller dadurch? Original auf jeden Fall, da nicht zusammen geglaubt, wie die hochwertige Kollegin. Sanft und verträglich kommt die Stadt einher, mit all zu bekannten Flausen aller Großstädte. Natürlich sind die Landmarks, welches das Raster vorgaben um aufgefüllt zu werden, weniger groß als angenommen. Um so spektakulärer die ganze Komposition und Konstruktion an sich. Umgekehrt ist es vermutlich die Inszenierung, denn diese menschengebauten Berge sind mickrig im Vergleich zu denen, welche ich überstieg. Doch da stand ich nun und ein kleiner Mann trat auf den Balkon. Die rotierende Menschenmasse, welche sich von Berninis Kolonnaden bis zur Engelsburg erstreckte, durchzuckte, rumorte und stöhnte laut auf. Menschen rannten. Die Masse schrie dumpf, dann Stille. Wie ein Todesstoß im Kolosseum. Ein Quellen und Zergehen, ein Kampf um eine menschliche Ideologie. Eine Qualität des Zusammenkommens im Glauben. Das Potenzial sich zu erneuern und zu verbessern, ehrlich zu werden und die Spiritualität zu übernehmen. Lieber Papst, ich baue dir gerne ein neues Haus. Dort schreiben wir zusammen ein neues Buch und wir leiten ein neues Kapitel ein! Das alte ist vorbei und was an Gutem übrig ist, rechtfertigt nicht das starre festhalten an Überholtem. Bitte ergreife die Chance. Das Christentum wurde doch auch von Juden und Heiden erfunden/geschrieben, welche merkten, dass die Zeit reif war. Dein Warten lässt nur Spielraum für andere, dem Leben völlig abgewandten Haltungen. Schaffe etwas, dass die Menschheit zum Leben und der Welt hin vereinigt.
Und um Rom nun einen Punkt zu setzen. Sehr geehrter Herr Prof Schmitz. Viele ihrer Brunnen habe ich wiederentdeckt, doch waren jene schlichten, aus welchen ich trank interessanter, als die kunsthistorisch ja so pornographisch schmuckhaften *hust* ich meine die ikonographisch und politisch verzierten.
Schließlich noch der Heimweg. Ich kam anders zurück, ruhiger und klarer in mancherlei Hinsicht. Ich hatte etwas wertvolles verloren, war dafür wieder näher zu mir selbst gekommen. Die Fahrt selbst war eine Qual, ich wollte nur ankommen und schlafen. Die Einsamkeit welche mich zum ersten Mal überkam, als ich wieder mit Menschen zu tun hatte, hielt noch mehrere Tage an. Ein wirkliches Ziel hatte ich noch nicht gefunden, aber die Richtung war wieder klarer. Und so schließe ich dieses Erlebnis mit dem Gedanken, dass ich all das Errungene hoffentlich in mir tragen kann, bis ich bereit bin, für den nächsten Schritt.
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Kapitel I. Paris
Diese Geschichte beginnt wohl in einem Zug von Horb nach Singen, als eine bewundernswerte, junge Dame mir den Platz neben sich anbot. Ich war verlegen und sie strahlte in ihrem Element der Konversation. So unterhielten wir uns gegenseitig und hatten jeweils etwas in dem anderen ausgelöst, was wir so bisher noch nicht gekannt hatten und ich darüber hinaus als sehr attraktiv empfand. Zwei Wochen später sollten wir uns noch einmal zu einem Halbmarathon durch Konstanz treffen. Hier erfuhr ich, dass sie am Wochenende nach Paris wolle. Und da man ja nie weiß, wo man sich so spontan über den Weg läuft, entschied ich mich, ein Ticket nach Paris zu kaufen und reservierte mir ein Zimmer. Überrascht, dass ich ihrer Einladung so einfach gefolgt war, verbrachte sie das Wochenende mit mir - einem sehr langen Tag.
Hinfahrt: Morgens war ich noch im Labor. Wir haben den Torso für eine Statue von Pedro Wirz mit einem Myceliumsubstrat gefüllt. An diesem Tag entstand auch der Insider Witz „No, No, No“, since Naz asked me for my weekend Plans. And as I was going to answer thoughtfully, I was getting interrupted by more and more questions, wich were leading me to just answer with „No…“. Naja, ich schnappte dann meine Sachen und radelte zum Bahnhof. Hier bekam ich meinen Mitternachtsbus und fuhr in die Nacht. Als ich aufwachte, blinzelte die Sonne schüchtern durch einen dicken Nebel, welcher über Paris hing. Ich stieg aus und die kalte Morgenluft biss mich in die Wangen. Nun kroch die Sonne immer weiter über den Horizont und ich spazierte über die Kaimauer, die Seine entlang, in die Stadt. In der Ferne sah man dann auch den Eiffelturm und ich lief über die Isle de France zur Pont neuf. Hier steht eine Weide, unter welcher sich Enten sammeln, sobald sie Besucher sehen und die schwache Sonne glitzerte durch die Äste- doch zu zaghaft, sodass ich mich angefröstelt auf den Place de Duphan in die Sonne setzte. Mit hastigen Schritten eilte plötzlich ein roter Blitz an mir vorbei, wirbelte umher und blieb suchend stehen. Mit etwas sorgevollen Gesicht drehte sie sich um und sah mich. Wie abgesattelt wurde die Stimmung plötzlich leicht, die Sonne fühlte sich wärmer an und umrahmte die Notre Dame in einen tiefen Äther. Wir schlenderten an ihr vorbei, kauften Gebäck, fütterten die Enten und liefen weiter Richtung Louvre, über die Höfe nach Westen und verloren uns in den Straßen Richtung tour Eifel. Eine kleine Kirche, versteckt zwischen Wohnhäusern und einem Atelier, dann Muschelgerichte, Salzstreuer und ein voll bewaffneter Überfall der Französischen Legion auf einen Hähnchenstand begleiteten uns, bis sich durch das Laub der Plantanen, der absolut mystifizierte Blick auf den Eiffelturm fluktuativ präsentierte. Doch will ich ehrlich beschreiben, wie es mir erging. So quollen stinkende Menschenmassen durch die Büsche, während eine rostende Stahlkonstruktion eines statischen Kräfteverlaufs in einem Feld aus Schlamm versank. In einen Käfig gesperrt konnte man nur erahnen, wie er vor sich hin schmachtete, während seine goldenen Kinder zu seinen Füßen feil geboten wurden. „Schade dass es an ihm keine Schaukel gibt“, dachten wir, mit matschigen Füßen und überquerten die Seine. Aus der Distanz entfaltete er dann in der Abstraktion seine wahre Magie. Hier waren nun auch einheimische Fotografen, welche durch die Häuserschluchten Fotos machten. Wir setzten uns vor sie auf ein Steingeländer und beobachteten das Treiben, in welches wir uns nach einer Weile wieder einfließen ließen, um über ein Stilleben eines sich abbauenden Marktes, auf die Boulevardstraße zu gelangen. Spontan bogen wir in Ausstellungen, Boutiquen und ExchangeLabs ein, wie uns der Sinn stand. Blicke verfolgten uns und wir liesen unsere Gedanken frei treiben, dem natürlichen folgend, ohne groß zu denken. So kam es, dass wir das erste Mal von der Security angehalten, doch auch gleich wieder freigesprochen wurden, was uns gelegen kam, denn plötzlich überfiel uns ein Hunger, welchen ich davon gar nicht gemerkt hatte.
In Paris gibt es ein Kaufhaus, welches allein so groß ist, dass es mehrere Straßenblöcke einnimmt: das La Fayette. Mit ein paar kleinen Happen wollten wir den Hunger vertreiben und mit einer Flasche Dessertwein den Abend auf der Dachterasse einleiten. (Ich muss sagen, ich liebe den Geschmack meiner Begleitung) Hier wurde gerade ein Platz frei und die Sonne verschwand hinter dem Eiffelturm, welcher darüber hinaus zum ersten Mal an diesem Tag zu glitzern begann. (Dessen leuchtenden Sterne als Phänomen etwas ganz lieb gewonnenes für meine Begleitung waren- generell alles was leuchtete) und schon wurden wir vom nächsten Security Mann vom Geländer verscheucht, auf welches wir uns für eine bessere Sicht gestellt hatten. Nun gut, ein letztes Glitzern und dann ab ins Getümmel, denn jetzt, 5 Minuten vor Ladenschluss war es die beste Zeit um shoppen zu gehen. Die Läden wurden leerer und die monsieur berieten uns bis spät nach Feierabend. Doch kein Schuh passte.
Wieder inmitten des Nachtlebens war nun die Frage „Oper oder Tanzen“. Wir entschieden uns, erstmal mein Hostel zu suchen, damit ich etwas leichter durch die Stadt ziehen könne, hoffend dass meine Reservierung so spät noch nicht verfallen war. Doch Glück gehabt! Wir versuchten eine kurzen Plan zu machen, landeten schlussendlich genauso Ziellos wie zuvor in den Häuserschluchten Paris´s und erreichten kurz darauf ein geschlossenes La moul Rouge, bogen ab, besuchten eine andere Bar, in welcher meine Begleitung den Barkeeper kannte und aßen dann doch wo anders.
Später liefen wir wieder Richtung Seine, als wir ein Schaufenster von fröhlichen Menschen entdeckten, die Tür öffneten und direkt zu der Geburtstagsparty eingeladen wurde, welche hier jüdisch gefeiert wurde. Der Raum war bereits verschwitzt und die Menschen strahlten glücklich, als der Kuchen kam. Manche wunderten sich wohl, zu welchem Teil der Familie wir gehören würden. Dann tanzten wir weiter, bis wir müde waren. In den Armen liegend, verabschiedeten wir uns und waren kaum aus der Tür gestolpert, als wir aus einem weitern Fenster eingeladen wurden, diesmal jedoch dankend weiterzogen, um die letzte Metro zu erwischen. Hier ein kurzer Abschied. Ich wollte also zurück zu meinem Hostel, doch war ich eingeschlossen. In dem Labyrinth von Bahnstation, mit welchem ich auch am nächsten morgen zu kämpfen hatte, fand ich vier weitere Überlebende, mit welchen ich Ausgang für Ausgang absuchten. Endlich hörten wir von weiten eine Putzfrau, die uns noch einmal aufschloss.
Nach nur wenigen Stunden stand ich auf, packte meine Sachen und erkundete den Stadtteil Montmartre im Nieselregen. Doch war ich irgendwann so orientierungslos und von der Größe der Stadt überfordert, dass ich unseren ersten Treffpunkt des Tages verpasste und dann auch noch den zweiten. Also versuchte ich die Metro, das gelange so lala und gerade noch so, erwischten wir uns vor dem Louvre. Nun möchte ich explizit darauf appellieren, die folgenden Sätze nicht als Motivation, sondern lediglich als Unterhaltung aufzunehmen. Wir wurden von der Security kontrolliert und gescannt, um das Louvre zu besuchen. Der Plan war es, den wild zusammengeraubten Schatz Napoleons planlos zu besichtigen und zu leben und aufzusaugen, was so komme. Nun war es überraschend, dass mir weder Käsegabel noch Wein abgenommen wurde und wir planten bereits ein schlagzeilenwürdiges Picknick vor der Mona Lisa. Vergaßen dann aber wieder diesen kindischen Gedanken, als wir mit den Spinden zu kämpfen hatten (das wohl schlechteste Design, welches ich seit langem benutzen musste).
Mann muss wissen, dass ich aktuell eine Begeisterung für den rohen, architektonischen Stein entwickelt habe. Ich liebe die Haptik und die schwere, schützende Erscheinung. Dementsprechend begeistert war ich vom ersten Flur, welcher die Fundamente des Baus zeigte. Durch eine Sammlung ägyptischer Gebrauchsgegenstände, gelangten wir in den Skulpturenhofe, wo wir nicht um ein Fotoshootings a la cellphone umher kamen. Dann legten wir uns auf die Bänke. Erneut Security- doch wir nutzten die Chance, nach dem Weg zu den Gemälden zu fragen. Da wir den Kreuzgang unter der Pyramide querten, stoppten wir für einen kurzen Brunch. Frisch gestärkt ging es dann in die Bildergalerien. Um dort hin zu gelangen passierten wir einen enormen Zuber, welchen ich all zu gerne einmal benutzt hätte- nun schade. Die Venus bewachte dann den Eingang zu den Ölschätzen und wir setzten uns in Mitten der, sie inszinierenden Treppe und nahmen damit ihre Position ein. Die Menschen bestaunten uns, umliefen uns in einer Mandula und machten Fotos von uns. Wir genasen unseren kleine und feinen Auftritt und schlenderten weiter. Die Überfülle an hochwertiger und einzigartiger Kunst lies mich sprudeln und überforderte mich zugleich, was durchaus auch den Genuss raubte. Noch nie hatte ich vergleichbar viele Schätze der europäischen Kultur zusammengerafft gesehen. Wir diskutierten Farben, Licht und Formen. Besonders schmerzte mich der Entführte Giotto aus den Francescofresken. Dann eine Gegenüberstellung mit modernen Werken. Schließlich die Mona Lisa. Sie hing direkt neben einer Vergewaltigungszene eines enorm weiblichen Jesu von Tiziano. Eine Steigerung der Gewalt als begeisternde Idealform, zur Unterhaltung für das Menschliche Auge. Ich ekelte mich vor unseren erlernten Sehgewohnheiten und wand mich ab, wodurch mein Blick auf die wartende Menge viel, welche gegenteilig ein zynisches Lächeln in mir hervorrief. Die meisten sahen das Meisterwerk keine zwei Sekunden an, verstanden gar nicht was sie da sahen. Besucherablauf a la Norm: I. Ein Foto aus der wartenden Schlage, heran gezoomt, als Bildfüllende Instagramstory. II. Selfie mit Rücken zum Bild, umdrehen, weitergehen, posten. Dann ein stolzes Lächeln über den Besitz des digitalen Replikas und die damit einhergehende Aufmerksamkeit. Und schon kam die Lautsprecherdurchsage zur Schließung. Also wieder der beste Zeitpunkt um die schönsten Dinge noch einmal alleine zu genießen. Dann hinaus in die Kalte Abendluft, die Seine entlang-sitzen- weiter, ein Rosenstrauch, Lichtermeer, Eiffelturm. Meine Abfahrt kam kurz ins Bewusstsein, doch wollten wir erst noch Essen gehen. An einer Kreuzung in Mitten Montmartre entdeckten wir ein Restaurant, in welchem der Kellner in uns verliebt war. Die Zeit verstrich, erst in letzter Sekunde schauten wir wieder auf die Uhr und mussten vor dem Desert flüchten, um nicht die letzte Metro zu verpassen. Zuerst am Flaschen Gleis, rennend, erreichten wir den Zug. Dann polterte und wackelte es… piepsen… der Zug fuhr in den nächsten Schacht. Als wir ausstiegen, hatten wir noch 7 Minuten für einen acht Minuten Weg. Der Bus fuhr gerade los als wir ankamen, ich sprang vor ihn und klopfte an die Scheibe. „Ticket Ticket“ - ich kramte. Er öffnete die Tür, starrte. Ich musste die Datei noch raussuchen. Eine Aufwiedersehen-Umarmung nebenher. Fasst geschafft..dann ein unfairer Kuss. Küssen- der Busfahrer wartete kurz, wurde entgeistert, schloss die Tür. Ich erneut vor den Bus, zeigte das Ticket. Er lies mich rein. Ich diesmal im Bus, küssend, während der ganze Bus schaute. Diesmal gab uns der Fahrer zwei Minuten, schloss dann die Tür und wir rollten ins Dunkel. Ich schlief noch im stehen ein.
Kapitel II. Ein schnelles Wochenende, um Geschichten aufzutanken.
Manche Leute scheinen Geschichten anzuziehen. Ich möchte nicht sagen, dass ich so ein Mensch bin, doch stellt sich erstaunlich häufig heraus, wie nicht-langweilig viele meiner Tage sind. So auch dieses Wochenende, an welchem wir zum dritten Advent zelteten, das Autokino neu definierten und Udo Deutschland verließ, um nach Peking zu laufen.
Um sechs klingelte der Wecker, doch erst als die Sonne blau wurde, lief ich los. Die knorrige Rahmen der welkende Seepromenade umfassten den so nebelig und kalten Spiegel, der aus den Bergen herauslief und sich in diesem Loch sammelte, in welches ich nun für ein kurzes Morgenbad stieg. Mit brennenden und tauben Füßen zog ich mich wieder an , wurde heiß und lief weiter zur Fähre nach Meersburg, wo ich Udo treffen wollte. Ha, und was für eine Überraschung! Tauchte er plötzlich hinter mir auf und war so im Loskommen, dass er mich emotional wortwörtlich auf die Fähre zog, mit welcher wir auf die andere Seite fuhren. Und dann hat das Laufen so diese Angewohnheit, dass es die Zeit und den Raum dehnt. An diese Variable der Raumzeitrelation hatte Einstein wohl selten gedacht und schon sank die Wintersonne hinter die Berge. Die Zeppelinstadt Friedrichshafen mit ihrer Venedigfassade und Tannenröcken ließen wir hinter uns, während wir die Möglichkeit der Überromantik diskutierten. Wir liefen in den angefrohrenen Wald, stiegen bei einem Aussichtssteg über einen Zaun und fanden unter verwobenen Ästen einen Schlafplatz am Strand. Ein zu tief Hängender Ast, welcher anfänglich mehrfach nach unseren Köpfen schlug, diente all zu gleich als Leuchtenständer und luminierte unsere Dorfmitte, zwischen den beiden Zelten. Wir kochten und krochen auch schon in die Zelte, als drei Lichter im Dickicht auftauchten. Ich Licht aus- aber zu spät. Die Wasserschutzpolizei klopfte höflich an und unterhielt sich interessiert mit uns Vagabunden. Das wir auch über den Zaun geklettert waren, bestätigten wir mit einem verschälmten Grinsen und verließen unseren wunderschönen Platz mit einem mündlichen Hinweis. Dabei zerbrachen wir eines unserer Zelte. Doch wir hielten die Stimmung hoch, während wir durch den dusteren Wald kraxelten- das Zelt tragend. Udo versuchte, mit zittrigen Händen eine Zigarette zu drehen, doch es wollte nicht mehr klappen. Auf einer andere schönen Wiese fanden wir unser endgültiges Nachtlager. Ich versank nur noch in mein wärmendes Kokon und schlief in den dritten Advent hinein.
Vogelgesang weckte mich am nächsten Morgen. Durch den geöffneten Einstieg drang kalte Luft hinein und die Sonne kroch langsam aus ihrem graublauen Schleier, um sich rot-blau zu bekleiden und den goldenen Mantel darüber zu legen. Dafür sog sie den See in den Himmel auf und zerbrach die scharfen Gipfelkronen in klitterne Kristallberge. Dieser herrliche Morgen zog viele Menschen an, welche zunächst die Sonne, dann uns bestaunten und wortwörtlich nicht den Blick von uns lassen konnten. Manche, mutig genug uns anzusprechen, unterhielten sich erstaunt, pseudointeressiert (vielmehr danach verlangend, selber ihre Gedanken mit zu teilen, statt sich zu unterhalten) oder phantasievoll - wie man denn auf die Idee käme, um die Jahreszeit zu zelten. Aber wir zelteten auch nicht immer. Manchmal probierten wir auch nur unser Zelt aus oder Frühstückten mit Zelt. Die Vermutungen, was wir da trieben, waren vielfältig. Und wir saßen einfach nur da, im Schlafsack, auf der Isomatte und schauten auf den See. Mit einem Sonnenaufgang beginnen die besten Tage oder enden die schönsten Nächte.
Der Tag muss nicht weiter beschrieben werden. Das Wetter war sonnig und trug uns über die Kilometer. Interessante Gespräche zerstreuten unsere freien Gedanken. Später wurden wir noch in ein Cafe eingeladen, welches nur für uns öffnete. Dann sahen wir auch schon die Wasserburg. Hier sollten wir uns verabschieden. Mit ehrlichen Glückwünschen und dem heimlichen Wunsch, weiter zu laufen, konnten sich unsere Blicke nur schwer trennen. Dann kam der Zug. Mit müden Beinen fuhr ich nach Hause. Eigentlich hätte ich noch eine Verabredung gehabt, doch ich konnte nicht- es gab einige Gründe wieso. Also schlief ich ein. Doch am nächsten Tag wollten wir uns dann doch sehen. Ich noch immer tief berührt, von dem Verlangen und spontanen Tatendrang, stehe tief beeindruckt weiterhin in der Schuld, meiner eleganten Begleitung. Ich war an dem Abend nicht in Konstanz, sondern in Wahlwies. Darum fuhren wir nach Radolfzell an den See. Doch die erste Hürde war es bereits, das Auto zu verlassen. Wir redeten, einander in den Armen liegend, während die Stadt an uns vorbei glitzerte, als sie in den Feierabend fuhr. Die Scheiben, von unserem heißen Atem beschlagen, ließen die meisten Menschen schüchtern vorüber ziehen. Doch ein Giblin per PickUp fühlte sich mutiger und hielt an. Er schaute interessiert und wir lächelten zurück. Als er das zweite Mal vorbei fuhr, wurde es krank. Wir warfen ihm eine Packung Chips zu, welche er mit überraschten Blick lachend annahm. Wir ließen den Motor an und fuhren wo anders hin.
Die Altstadt war schön geschmückt und wir schlenderten, bei den wenig noch geöffneten Läden, von leuchtendem Fenstern zum nächsten. Die Zeit stand um uns herum still und erst als wir in einen Tannenbaum gefallen waren und uns ein älterer Herr Ansprach, wir sollen doch keinen Weihnachtsschmuck klauen (bis er den Irrtum feststellte und uns eine Tipp für ein Restaurant gab), war sie nichtig. Doch war es tatsächlich das letzte Restaurant (in welches wir auch gehen konnten- die anderen waren aus verschiedensten Gründen tabu). Wir bekamen unseren Tisch, mit einem süßen, aufmerksamen Kellner, welcher auf einmal mehrfach so viele Runden drehte, wie noch vor uns. Dafür unterhielten wir ihn gut. Immerhin saßen wir auf der Bühne. Nun ja, das ganze Restaurant war unsere Bühne, die Stütze unsere Couch, der Eingang unsere Garderobe und die Straßen das Himmelbett. Das Seewasser unsere Decke. Und die Kälte der Nacht riss uns zurück, in eine alltägliche Realität, welche gegen unsere Phantasie und Dickkopf allerdings keine Chance hatte.
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Reisetagebuch ab 19. August 2021
David und ich trafen uns vor dem KIT. Er hatte noch etwas zu erledigen, und mir lief überraschend Dirk´s Phillip über den Weg. Dann machten wir unser Startfoto und jetzt ging es los.
Die Tagesstrecke Richtung Straßburg kannte ich schon. Sie war nicht außergewöhnlich attraktiv und so möchte ich nicht zu viele Worte über sie verlieren. Erwähnenswert ist, dass es Davids erste Radreise war.
Die ersten Kilometer liefen gut. (Bis hinter Rasttat)Dann wurde er murrig, denn „sein Arsch tat weh“ und die Beine wurden müde. Die alte Lektion, von Anfang an mit den Kraftreserven zu haushalten, haben wir glatt überfahren und in Kurzintervallen kämpften wir uns voran. Doch die Stimmung blieb wie das Wetter, gedrückt und grau. (Umso mehr sollte der nächste Tag scheinen)
David baute mit mir zusammen zum ersten Mal im Leben ein Zelt auf. Wir machten alles Bettfertig und ich kochte. Wir aßen und ich war mega glücklich. David meinte noch, wenn ich reden wolle, müsse ich nur anfangen. Doch nach fünf Minuten kamen keine Antworten mehr, sondern nur noch ein zaghaftes Schnarchen. Ich kühlte noch ein wenig aus, dann deckte auch ich mich zu, in meinem Makrokokon und schlief ein. Die Nacht war unruhig, in meinem Minizelt und auch die Luftmatratze ließ mich immer wieder aufwachen. Dann früh am Morgen hörte ich Geräusche aus Davids Zelt. Darauf folgend ein: Ich bin wach! Und mit meiner Antwort entschieden wir uns, in den Tag zu starten.
Es gab ein schnelles Frühstück und rasch waren wir wieder am Rhein und der Himmel versprach Sonne. An einer Kreuzung trafen wir einen jungen Wanderer. Er wollte nach Italien laufen. Wir aßen zusammen und es ging uns gut. Zwei Verlorene hatten sich gefunden. Später fragte ich David, was er von solch einem Lebensstil halte. Auch fragte ich, ob er noch zwei Tage mitkommen wolle. Doch das Unbehagen der Welt steht ihm bei vielen seiner Entscheidungen im Weg. Er wollte lieber zurück in die Komfortzone. Vielleicht war der ausschlaggebende Moment, als er zum ersten mal in seinem Leben im Wald auf Toilette gehen musste. Traumatisierte verlies er den „Ort der Schande“. Auch hatte er sich durch seine Schwabenhaftigkeit einen heftigen Sonnenbrand geholt und später wurde ihm schwarz vor Augen, da er nicht genug aß und trank. Vermutlich hatte die Aufregung und Angst ihm den Magen verschlossen und sein ich war zu weit von seinem Körper entfernt, um diesen genug hegen und pflegen zu können. Wir sprachen über andere Dinge. Ich konnte ihm an diesem Tag nicht mehr helfen. Es war die beste Option für ihn, zu Hause wieder auf die Beine zu kommen, doch würde ich mich die nächsten Tage nur um so einsamer fühlen.
Meine erster Morgen alleine, ich kam gut in die Startlöcher. Die Landschaft vor Mulhouse lag noch im Nebel. Doch hatte ich am Abend zuvor die Menschen beobachtet und glaubte so die richtige Straße zu kennen. Und Bingo! Ein gut befahrbarer Weg führte mich direkt ins Herz der Stadt. Dort fand ich jedoch erstmal gar nichts. Also war ich Tourist, bestaunte die gotische Kathedrale und die umgebenen Renaissancefassaden, bevor ich nach Bauchgefühl abbog, fast die Hoffnung aufgab und plötzlich doch direkt am Kanal, dem Bahnhof und dem ersten EuroVelo Wegweiser herauskam. Ich hoffte, die Polizei würde mich wegen meiner Grenzüberschreitung nicht kontrollieren und loggte mich kurz ins WLAN ein, um all die: Mir geht es gut - Nachrichten zu verschicken.
Dann fuhr ich los, in dem Glauben, dass ich mein Frühstück schon bald finden würde und fuhr entlang des Canal Rhine du Rhone. Die Strecke war einwandfrei ausgeschildert, gerade und nur ab und an, wenn eine Passage den Canal stufte, kam ein Hügel, auf und ab, welcher das Wärterhäuschen passierte. (Eine Hausform, welche durch ein zentrales und digitales Netz hinfällig, in den letzten Jahren immer mehr als Ferien Refugio umgewandelt wird.) Für jemanden mit Schaltung und Bremsen schon beinahe langweilig- dafür familienfreundlich. Überall war es gleich oooh… solala schöön. Dann hängte sich ein Rennradfahrer an mich ran. Später ein anderer. Der erste sprach nur französisch und kritisierte scharf mein Bonjour. Er begleitet mich bis kurz vor Montbelliarde, vorbei an einem umbekämpften Exincourt und während er wieder den Rückweg antrat, nachdem er mich zwei Mal verloren hatte, querte ich hungrig und nach mehreren Stunden Topspeed den Fluss und fuhr in die Altstadt. Hier bekam ich mein langverpasste petite dejeuner mit Burgblick.
Abends kam ich dann in Besacon an. Die barocke Festung liegt auf einem untertunnelten Felsen, auf den flockigen Ruinen aus den Gründerzeiten. Historisch quoll die Stadt in ihrer Größe und Formensprache dann über den Fluss hinaus. Wenn die Cafes wieder geöffnet sind, möchte ich hier noch einmal herkommen, denke ich mir. Währenddessen eskortiert mich ein Rennradfahrer zu einem Biomarkt. Dann unterfahre ich die Stadt und finde auch 10km später einen schönen Platz zum schlafen. Von Mücken geliebt, genas ich mein Bier und Pasta und schlief im Schutz eines majestätischen Wachturms ein. In der Nacht wütete dann ein Gewitter, welches Bäume und Äste umriss und in all den Wipfeln und Gipfeln um mich herum einschlug. Ich lag wach, geblendet von dem hellen Licht und zählte. Die Stromkränze flackerten nur hunderte Meter von mir in den Fels und verbrannten den Nachthimmel. Ganz langsam bewegte es sich davon und ich viel wieder in den Schlaf.
Heute frühstücke ich in St Jean de Losne. Die Brücke ist mit Fahnen geschmückt und erhellt mir den grauen Vormittag. Generell bin ich nach der letzen Nacht sehr müde. In Dole habe ich dann wieder eine sehr schöne Stadt gesehen, wo eine archaisch mittelalterliche Kathedrale von einem bunten Häusermeer umspült wird. Hier schloss ich mich ein paar Metern einem Radrennen an, welches ich beim nächsten Supermarkt wieder verlor. Auch traf ich Radreisende in meine Richtung, doch auch sie werde ich bis zum Abend wieder verloren haben. Es bleibt der Kanal und ich. Viele Boote treiben langsam vorbei und Kähne. Die Menschgemachten Dämme, welche die alte Welt umgeformt haben, um von ihr nun wieder überholt zu werden, verstecken ihre geraden Linien unter Gestrüpp und wilden Pflanzen. Die Natur wurde wortwörtlich erobert und zurückgegeben. Das ist so typisch für Frankreich.
Die folgende Strecke kam mir lang vor und kurz. Der Weg war schrecklich verwirrend und unbefahrbar, doch plötzlich war ich in Shalon sur Saone. Doch da war es genauso kompliziert und keiner hatte je von einer Radstrecke Richtung Lyon gehört. Also musste ich Landstraße fahren, denn der Weg am Fluss war zu harter Toback, sodass er die meisten Radreisenden verschreckte. Aber im untergehenden Sonnenschein kam ich über die Abfallende Bundesstraße gut voran, fuhr an Niepces Heimatdorf vorbei und fand dann nur wenige hundert Meter in einen Seitenweg einen improvisierten Schlafplatz.
Gerade sitze ich unter einer Weide, am Ufer der Saône in Lyon. Über die Hügel der Stadt erstrecken sich die gebrochenen Mauern der Vergangenheit und auf dem Gipfel trohnt schmuckhaft die Wehrkirche. Alles ist recht normal- Habe ich zu viel gesehen und bin stumpf geworden? Ach, eigentlich habe ich nur keine Lust zu Schauen und Schreiben. Darum kommen mir die Worte schnöde vor und langweilen mich.
Vorhin musste ich daran denken, was passieren würde, wenn jemand - natürlich rein hypothetisch- sollte es zu meinem Todesfall kommen, meine letzten Worte liest und interpretieren würde. Zufälliger kann das Schicksal wohl nicht sein und so hoffe ich einfach weiter hin.
Lyon bleibt weiter schrecklich. Ein Mann begleitet mich an den Stadtrand und fährt dann wieder zurück. Ich sitze total fertig in einem Feld kurz vor Vienne. Am nächsten morgen würde ich entzückt feststellen, dass ab dort ein wunderschöner Radwanderweg beginnt. Doch an dem Punkt war ich noch nicht. Für mich war die Welt eingesperrt, an diesem Abend und ich fesselte mich selbst mit meinen Gedanken und Entscheidungen, während mich die Schönheit des Moments schalkhaft durch einen dünnen Äther der Vernunft hindurch quälte.
Gestern habe ich wohl verpasst mein Tagebuch zu schreiben. Aber meine Ausrede ist gut. Ich lies mich gemächlich in den Rausch gleiten, dort unter der Pont du Avignon, begleitet von Jazz und geliebt von der Sonne.
Auch am Meer war ich schon. Strände voll mit Pinguinen ergeben ein surreales Bild und lassen mich träumen. Heute werde ich die Nacht beim Grau de la Rot verbringen. Seit mehreren Kilometern macht sich dort eine gewisse Paryartigkeit breit, welche mich in die Dunen flüchten lässt. Ich notiere mir: beschränkter Geist, überstimmulation, Einfallslosigkeit und Tatenlosigkeit.
Währenddessen genießen die Einheimischen das Meer mit ihren Angelrouten bis in die Nacht. Aber natürlich versaute auch einer von ihnen mir die Nacht. Zugeknallt mit Drogen, riss er in der Nacht beinahe seinen Camper ab (Nicht jeder der einen Camper hat ist wohl nice und cool). Oh wie vermisse ich da meinen Steppenwolf, in solchen Momenten- der alte zynische Weltgenießer.
Auch an diesem Abend: „Ich weiß nicht, wann du das lesen wirst. Trotzdem werde ich es jetzt schreiben. Es sind solche Momente wie heute, wo ich mich frage, ob es den Ruf des Abenteurers Wert ist (den Titel habe ich vermutlich zum ersten Mal von Herr Wetzler während der Islandvorbereitung verliehen bekommen.)Und ich rede nicht vom romantischen Weltenbummler der englischen Kolonialreiches, wie dem mysteriösen Gentlemen (im Auftrag), aus dem Film „Mord im Orient Express“ Oder der gezierten Fassung eines Weltumspannten Ingeneurberufes eines homo Fabers. Selbst ein Robinson Crusoe scheint alles nur in den Hochphasen zu erleben und die Durststrecken sind unverstandene Phrasen, welche der Lückenfüllung und dem Narrativ dienen.
Es ist gefährlich wenn man alleine ist. Einen Streit kann man immer bekommen, doch kann man ihn auch Lösen. Wenn man alleine ist, bleibt einem oft nur der Zufall, das Bauchgefühl im Ringen mit der großen weiten Welt. Und ich habe ein tolles Bauchgefühl. Also was ist es? Meine Ansprüche? Muss ich mich mehr gehen lassen, um mehr zu genießen?
Ich denke an die Träumerischen Orte der Vergangenheit und die großen Auffüllungen gegenteiligen. Wieso macht der Mensch nur so viel zwischen sich und dem Ort an dem er ist, dem sein welches er lebt kaputt. Alles strebt schon Richtung des Zerfalls. Wir sollten uns die Zeit nehmen, den Einklang zu finden. Ach sind diese Durststrecken immer unerträglich. (Lese ich ironisch aus meinem Tagebuch, gemeinsam mit den Zeilen: ich erfahre ja auch immer Klarheit, so auch jetzt. Gemeint war der Wunsch sich ein Motorrad zu holen und mit meiner letzten Liebe nach Paris zu fahren. - wo ich gerade herkomme.)
Die Welt schmiegt sich schützend um mich und ich bin müde. Ich starre, als könnte ich irgendetwas neues entdecken. Die letzte Karte, das letzte Buch, die letzte Sonne.
Nun ist es vorbei. Zerrissen fahre ich nach Hause, mit neuen Freunden. Meine Welt wird noch einmal neu sortiert und ich bin wieder glücklich.
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Über das Schneeschuhwandern und Winterhängematten
Als erstes fühlte sich der Rucksack noch ganz leicht an. Klar bin ich mittlerweile an sowas gewöhnt und mein Körper stellt ganz schnell auf eine andere Leistungsphase um. Trotzdem war es diesmal ein Phänomen, wie ein voller Rucksack bei gleichbleibendem Bestand imm leerer zu werden schien und gleichzeitig immer hängender und schwerer.
Doch erstmal war davon nicht zu merken. Nachdem die Straße überquert war, schnallte ich mir die Schneeschuhe an und es ging los. Doch schon solch eine Kleinigkeit braucht auf lange Sicht genug Aufmerksamkeit, damit die Schneeschuhwanderung nicht unerträglich wird. Denn die Schuhe müssen weich genug sein und sollten nicht zu viele Falten im Oberstoff bilden. Mehrere lagen Socken sollten polstern, aber nicht das Blut abdrücken. Auch das Material ist wichtig- Baumwolle bekommt man nie trocken. Und dann noch der Verschluss selber- gerade beim Abstieg drücken die Zehen und scheuern und das klingt beim falschen tragen doch verdächtig nach Blasen und offenen Stellen.
Zum Einlaufen ging es dann erst einmal vorbei an den ganzen Ski gebieten, welche aktuell geschlossen, doch ein Sportparadies für Rodler und Abfahrtsenthusiasten bildet. Ohne die Lifts kletterten die Kindern kreuz und quer den Hang hinauf, um die kurze Abfahrt zu genießen. Ich stiegen nun hoch, auf den Kamm, welchen ich bis hin auf das Plateau folgen sollte. Hier war unendliche Stille, die Landschaft ein glitzerndes Porzellan, mit samtener Oberfläche. Der Schnee war nicht zu tief und so kam ich gut voran. Durch das nächste Tal ging es dann an den Gipfel des Tages. Regelmäßig kamen mir noch Menschen entgegen. Mindestens 3 Dutzend Mal schauten Kinder mich an und zeigten auf die Schneeschuhe, worauf dann meistens der Vater antwortet: Das sind Schneeschuhe, damit kann man gut im Schnee laufen.
Ich zwinkerte meistens nur schelmisch und lies die kleinen schauen. Oben angekommen, gab es eine herrliche Aussicht, doch für eine gemütliche Pause war es zu windig. Wie es also der absurde Brauch des Bergebegehens ist, machte ich mich nach etlichen Mühen und einem all zu Kurzen Augenblick auf dem höchsten Punkt, schon wieder an den Abstieg. Vielleicht macht gerade die Parallelität zum Liebesakt das Bergsteigen so attraktiv. Nun ja, nachdem ich mich durch Menschenmassen am Mummelsee gekämpft hatte, wurde ich mit Tiefschnee belohnt. Nun gehörte der Weg mir ganz alleine. Umhüllt von vorbeiziehenden Wolken, stapfte ich durch die verpackte Landschaft, welche mir zuzuflüstern schien „Errate mich doch“. Doch und dies ist der Jammer an solch einer Aktivität, ist das tun bereits so Kräftezehrend, dass es zum sein nur noch wenig Kraft gibt. Die Momente bleiben also Sekundenhaft, einmalig, original, dem vergessen geweiht. Ich dachte stattdessen pragmatisch: guter Untergrund, Kalorien, Körpertemperatur und Ausruhen. Doch mein erdachter Rastplatz über dem Wildsee war abgesperrt. Damit die Tiere nicht in ihrer Winterruhe gesötört werden und zu viel Energie auf einer unnötigen Flucht verbrennen, wurden Schutzzonen eingerichtet. Ein Waldpolizist, welcher gerade vorbei kam, zeigte mir den weiteren Weg. Es ging also heute noch weiter, bis auf den Höhenweg und der Tag blieb erstaunlich lange hell.
Nun geht es um die Wahl eines geeigneten Schlafplatzes: zwei Bäume mit ca 3m Abstand, etwas Sichtschutz und nicht zu tiefem Schnee. Ich ebnete den Untergrund und versuchte einen großen Ast weg zu räumen. Ich spannte meine Hängematte und Quillt und zog mein Tarn darüber. Dieses wurde mit Schneeankern abgespannt. Kaum stand alles, lies ich mich einfach in die wohlige Wärme der Daunen fallen und noch mit Schuhen an den Füßen, schlief ich beinahe ein. Gerade wenn man im Schnee unterwegs ist, sollte das Set Up stimmen. Jede Kältebrücke verwehrt den Schlaf. Doch das klappt mittlerweile recht gut. Ich schmolz Schnee, füllte die Energiereserven auf und wärmte meine Füße mit warmen Wasser. Dann verkroch ich mich in meinen Schlafsack und begann in meiner Höhle zu lesen. ALs ich meinen Kopf wieder heraus streckte, war es dunkel. Aber nicht gespenstig dunkel, wie in einem schneelosen Sommerwald. Die Landschaft ruhte und schwieg. Kein einziger Ton war zu hören. auch wenn ich am nächtens morgen viele Tierspuren entdeckte. Ich ruhte in Frieden und genas eine erholsame Nacht.
Das einzige worauf ich noch hinweisen möchte: über Nacht gefrieren in der Regel die Schuhe, die Batterien gehen leer und es entsteht eine Menge Kondensat. Dafür gibt es aber einfache Lösungen.
Der frühe Morgen war dann wohl das erfüllendste Erlebnis der Tour. Der Himmel golden, der Boden silberblau, der Berg nur für mich. Heute lief ich weit. Ich machte ab und zu Pausen und traf interessante Menschen. Ich genas es den Kindern beim Toben zuzuschauen und den profanen Gesprächen der Erwachsenen zu lauschen. Dann ging erneut die Sonne unter und ich baute mir ein beinahe Perfekts Lager in einem kleinen Wäldchen. und so Springe ich auch gleich zum Ende. Über einen regionalen Wanderweg stieg ich extrem Steil ins Tal ab und die letzten 16 kM fühlten sich an wie ein Katzensprung. Ich besichtigte noch Hausach um dann pünktlich meinen Zug zurück zu bekommen.
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Meine Irlandtour 2020- eine Zusammenfassung aus verschiedenen Texten.
Wieso ist der erste Tag immer so verdammt gleich- will mich Irland etwa gleich wieder verjagen? Ich kann nicht sagen, ob es Regen ist oder Schweiß, welcher mir ins Gesicht tropft. Vermutlich beides, auf jeden Fall stinke ich ganz schön, als ich später meine Jacke auszog. Mein Körper fühlt sich gebraucht an, aber jetzt auch glücklich und trotzdem stellt sich die verdammte obligatorischere Frage nach dem warum. Dabei ist nicht das Ritual das bedauerliche, sondern dass es gleich am ersten Tag eingelöst wird. Naja, es gibt halt Tage da läuft einfach viel schief- es ist ja nicht so, dass es sich nicht angekündigt hätte. Gleich als es los gehen sollte, war erstmal die Lock kaputt. War dann gar nicht so schlimm, ich kam ja trotzdem pünktlich zum Gate. Beim Start raunte zwar etwas der Rumpf des Flugzeuges, sodass ich schon dachte, wir würden Abstürzen, aber ich kam wohlauf in Dublin an. Ich schraubte das Rad zusammen und wurde voreilig euphorisch. Über Umwege fand ich den Weg nach Dublin. Doch die Stadt war nass und tot. Ich fuhr weiter. Dann, kurz vor der Stadtgrenze, der legendäre Erste-Tag-Platten. Eine Heftklammer wollte wohl Sticheln “heute wird kein Rad gefahren”. Ich Wechsel den Reifen und fahre zu einem Rad laden. Nach fast zwei Stunden shoppen, was viel mehr 2 Minuten shoppen und 1,58 Stunden suchen war, bin ich nun gefühlt bereit.
Das Terrain ist sehr hügelig. Wieder ist mein Rad nicht das optimalste, aber ich habe ja starke Beine. Ich kämpfe mich die unzählige Hügel nach oben Bremse bei den Abfahrten. Aber manchmal wird der Weg besser. Manchmal sogar richtig toll, bis ich merkte dass ich falsch war. Also doch keine traumhafte Strandpromenade, stattdessen weiter steile Hügel. Die Strecke zährt und ich mache Pause. Langsam komme ich voran und werde dann endlich auch vom Wind eingeholt. Er bläst so stark, dass ich oft absteigen muss und schieben. Naja vielleicht laufe ich ja um Irland. Dann plötzlich Sackgasse. Das einzige Schild nach Arklow wird zur Autobahn. Ich fahre ins Grüne, während nun auch ein, nicht für Irland typischer, seichter Regen, sondern ein prasselnder, unaufhörlicher Regen einsetzt. Es wird kalt und nass und das ist dann auch das Todesurteil für mein Handy. Also geht es analog weiter. Die Hügel werden jetzt noch steiler und die Abhänge gefährlich. Nach etwa einer Stunde bin ich dann wieder an einer Straße mit Schildern und finde mit freundlicher Unterstützung den Weg. Aber ich bin nass und kalt. Meine Motivation schwankt zwischen den abnehmenden Kilometern in Kombination mit kurzen Regen Pausen und wird vom Gegenwind wieder ausgebremst, sodass ich ohne zu wissen wie spät es ist oder wo ich gerade genau bin, nach einem Platz für die Nacht suche. Manchmal ist es dann einfach Schicksal- das ist ja eigentlich die Idee der ganzen Reise hier. Während ich mir meine Regenausrüstung unter einem schmalen Vordach überstreife, spricht mich ein outdoor- Enthusiast an, welcher mich auf den ersten Blick wohl bedauerlich, dann verrückt und letztlich aber super findet. Er überzeugt mich, dass dies kein Wetter zum draußen sein sei. Ein Kilometer zurück ist ein Zeltplatz. Dieser ist zwar ausgebucht, trotzdem darf ich noch in eine Ecke…vermutlich sah ich einfach so bedauerlich aus. Ich bekam sogar eine halbe Stunde Dusch Zeit geschenkt.
Damit sollte alles eigentlich ein Happy End haben, aber als ich mir gut gelaunt einen Tee machen möchte, stelle ich fest, dass aus irgendeinem Grund der Kocher nicht sauber verbrennt.( Erst Zweifel ich am Benzin, doch stelle später fest, dass die Flasche einfach zu voll gefüllt war.) Der verzweifelte Akt, ohne das Zelt abzubrennen. Trotzig lege ich die warme Schüssel zur Seite und widme mich meinen schreib Sachen. Drei Worte und der Stift war leer. Naja- ich muss hier raus. Also gehe ich spazieren. Zwar wird der Wind gerade wieder stärker. Aber was soll schon passieren? Das Zelt wegfliegen?
Was ist also die Lektion des Tages? Ich sollte mich nicht voreilig freuen und gleichzeitig immer freuen. Ich sollte die richtige Ausrüstung dabei haben- zb eine Aufblassack, in welchem gerade meine nassen Füße stecken. Und letztens, Selbstkontrolle: dieser Drang nach Freiheit und Unkontrollierbarkeit bringt doch regelmäßig komische Momente mit sich. Aber Karma ist eine bitch... also kommt sicher bald auch wieder was unglaublich tolles.
So ich habe jetzt eine Stunde um Tagebuch zu schreiben, dann muss ich meine power Bank laden gehen.
Bei mir ist gerade alles nass. Erinnerst du dich noch an den Campingplatz in Dänemark, welcher so unter Wasser stand? Hier sind die Lachen drei mal so groß und es schüttet wie aus Kübeln. Dafür summen mir keine Mücken um die Ohren. Ich bin gut gelandet, doch schon aus der Luft hat man gesehen, was für ein Wolkenteller über der grünen Insel lag. Doch morgen soll es besser werden, meinte ein Einheimischer. Auf jeden Fall ist es perfekt so, wie ich es mir vorgestellt habe- nichts war vorherzusehen oder ist passiert, wie es irgendwie geplant gewesen wäre. Ich genieße es einfach.
Und übrigens danke für den Steppenwolf :) ich bin fleißig am Lesen und ich freue mich jetzt schon, wie die Geschichte heute meinen Abend füllen wird. Das Einzige was jetzt noch fehlt sind die von Oma platt gesetzten Sessel Wolken und du mit deinen Crêpes.
Ich komme gerade zu Ruhe und fange an zu schreiben und zu lesen, als völlig unerwartet das Telefon klingelt. Meine Daumen fleißig am Tippen, legte ich aus Versehen auf. Was für eine Tragödie! Ich wäre bereit gewesen, soviel Aufmerksamkeit zu geben, wie sonst in zwei Monaten zusammen. Ich hoffe dass du nochmal anrufst, ich möchte mit jemandem reden. Aber die Minuten verstreichen und ich gebe langsam die Hoffnung auf. Du denkst vermutlich ”der hat kein Bock” und ich glaube, du rufst morgen nochmal an.
Der Regen tröpfelt jetzt nur noch auf mein Zelt und vielleicht kommt morgen ja wirklich die Sonne raus.
Abschließender Gedanke für den ersten Tag.
Da träume ich hier ein kleiner Abenteuerer zu sein, aber das Bild wirkt wie erfunden. Ich bin auf einem fünf Sterne Camping Platz. Alles ist erdig und schmutzig, feucht oder riecht. Aber es ist warm. Der erste Tag war erfolgreich und erfolgreich chaotisch. Mein Kopfkissen ist mein Helm und meine Radler Hose, und heimlich bange ich um meinen weißen Inlay Schlafsack. Ach Medaillen mit zwei Seiten sind schon immer was doofes.
Abwechslungsreich schwillt und schrumpft das Land heute unter meinem Rad hinweg. Die Sonne und der Wind haben das Unwetter von gestern vertrieben- das Einzige was noch bleibt sind grüne Straßen. Den Sturm hatte viele Äste und tausende von Blättern abgerissen, um deren größere ich nun Slalom fahre. Zunächst muss ich wieder den Kilometer bergauf, welchen ich gestern zurück gefahren bin. Dann bin ich bald in Arklow. Der Tag nach einem herausforderndem ist immer so schön. Ich frühstücke was kleines und fahre weiter. Ich weiß nicht genau wo lang ich muss, also frage ich die Menschen und entdecke neue Wege. Gleich hinter dem Ortsausgang bekomme ich dann sogar Gesellschaft. Ein Rennradfahrer nimmt mich zunächst in seinen Windschatten, beäugt dann mein Bahnenrad und gibt mir weitere Tips für den Weg. Sowas sind immer die besten Begegnungen. Naja mal abgesehen von gestern Abend. HAHA während dir meisten Campinggäste überstürzt abreisten, hielt es ein Schlauberger es für sinnvoll, Haus und Kegel auf die überflutete Wiese abzustellen und ein halb kaputtes Zelt, ohne wissen wie es geht, aufzuschlagen. Ich half ihm kurzer Hand, lehnte das Dankesbier aber ab. Dafür drückte mir am nächsten Morgen seine Frau ihre Adresse in die Hand “falls ich einen Ort zum schlafen suchte”.
Naja, jetzt noch eine Fritzsche Power-Banane und dann geht es weiter nach Wexford.
Nach Wexford bin ich nach Westen abgebogen. Hier würde es dir sicher gefallen. Ich fuhr erst ein Stück auf dem Euro Velo 1, wechselte dann auf die Rad Route vier und bin jetzt auf der Kupferroute, direkt am Meer. Wenn morgen das Wetter gut bleibt, erreiche ich dann endlich den wild Atlantic Way. Heute war das Wetter herrlich. Noch ein paar Mal bekam ich Unterstützung von lokalen Rennrad Fahrern. Entweder durfte ich im Windschatten fahren oder ich bekam Tips. Einer bezahlte mir sogar die Fähre. Dieser Abschnitt war besonders spektakulär- ich tot müde von den ganzen Hügeln, lag nur noch wie ein Sack Kartoffeln auf meinem Sattel und mein Magen knurrte. Dann kam endlich die Abfahrt und ich saußte mit bestimmt 60 Sachen an meinem Mitstreiter vorbei, quasi direkt auf das Boot. Auf der anderen Seite ist dann ein super Strand, mit einer öffentlichen Wiese, auf welcher man sicher super Campen kann. Dort habe ich dann erstmal eine Runde geschlafen, denn nur so kam ich auf den nächsten Berg hoch. Ich glaube meine eigene bei Kraft ist so mit eine meiner einzigen Beschränkungen. Ich habe keine Ahnung wo ich in 3-4 Stunden sein werde, wo ich schlafen werde. Ich bin einfach auf der Suche nach Schönheit und Ruhe. Ich war dann noch schwimmen. In den Steilklippen gab es Podeste und Sprungtürme und alle einheimischen Waren dort. Das Wasser war eisig, doch diese Lebendigkeit. So etwas darf man einfach nicht verpassen. Jetzt liege ich oberhalb der Klippen in meinem warmen Schlafsack und die Sonne liegt in den letzten Atemzügen- ein seufzend rosa streifen zwischen blau. In der Ferne regnet es und meine Augen werden schwer.
Heute ist so ein Tag, an dem fällt es eigentlich schwer Tagebuch zu schreiben, weil nicht wirklich etwas passiert ist, was man mitteilen mochte, auch wenn es dreimal geregnet hat und das eine mal dabei so schwer und plötzlich war, das mir jetzt noch in den Füßen vor Kühle kribbelt.
Mit einer steilen Abfahrt ging es los und an herrlichen Strände der Kupfer Küste vorbei. Etwa 5 km hinter meinem Lagerplatz fand ich noch eine weiter tolle Wiese und noch ein bisschen weiter kamen dann tolle Klippen. Dann die Kupferschmiede und dann blieb ich auf der Landstraße um meine Beine zu schonen.
Egal wo ich dann heute hielt, es war überall schön, aber trotzdem nicht wirklich besonders. Morgen werde ich die Orte schon wieder vergessen haben. Jetzt bin ich kurz vor dem Meer und hoffe, dass ich ab morgen hoffentlich endlich an der sehnsüchtig erwarteten Küste übernachten kann. Denn leider haben die Iren die dumme Angewohnheit, ihr Insel in kleine ummauerte Ställe zu unterteilen und nichts dazwischen zu lassen, sodass selbst die Straßen eingequetscht werden. Hauptsache jeder besitzt sein eignes Haus.
Ach und heute war fast wieder der Tag der drei kaputten Reifen. Ich hoffe damit ist auch dieses Schicksal erfüllt und ich komme jetzt endlich ganz ans Ziel. Denn wenn ich noch mehr reparieren muss, kann ich gleich eine fahrende Werkstatt aufmachen.
Ansonsten geht es mir gut. Ich genieße das Land, das Wetter und das Essen. Ich lese und schreibe. Eigentlich wunderbar.
Ein Tag später: Ich liege jetzt hier kurz hinter Skibbereen in der Sonne- die kurzen Augenblicke und sanfter Regen nebelt mir ins Gesicht. Ich schaue in die Wolken und versuche die sich veränderbare Vielfalt zu fassen. Man könnte sie Stunden anschauen, ohne sie richtig zu sehen. Die idyllische Hafenstadt dagegen, ist mit einem Blick erfasst und könnte skizziert werden. Aber vielleicht liegt darin gerade die unzubändigende Schönheit eines natürlichen Durcheinander (im Sinne des Maßstabes).
Heute war ein guter Start. Ich bin einfach meinem Gefühl nach gefahren und bis zum Mizen Head gekommen. Nach Schull kam dann nur noch Bilderbuch Landschaft. Ich hielt bei einem 4000 Jahre alten Stein-Altar und ging mich dann im Meer waschen. Das Wasser war kalt und die Wellen so hoch wie ich. Es war wunderschön. Den Leuchtturm habe ich aber nicht wirklich gesehen. Das ganze Gelände ist eingezäunt und abgesperrt - Andenken an den vorcoronalichen Besuchskonsum. Die Einheimischen meinten ich kann am Strand schlafen. Tatsächlich habe ich einen wunderschönen kleinen Strand gefunden, im letzten Tal, direkt neben dem Parkplatz, die Treppe herunter.
Das ist der perfekte Ort, die richtigen Emotionen und der Moment, eine Flasche Wein zu leeren und sich dahin zugeben, dahingehen zu lassen und der Welt zu übergeben, das Mensch sein zu vergessen. Ich verfiel vorher in solche Melancholie, als mir wieder einmal Bewusst wurde, wie wir dem ICH alles unterordnen, wie der Mensch alles umformt und es nicht schafft, es als etwas besonderes zu behalten. Kein anderes Lebewesen kann überhaupt etwas als besonders bezeichnen, vielleicht sich wohl oder richtig fühlen, so wie ich das gerade tue. Aber nur mit der Kraft unserer Phantasie und unserer emotionalen Verbindung wird es ja erst das was wir sehen. Ohne dies ist es einfach nur Zerstörung.
Später bekomme ich noch einen Anruf. Diesmal fühlt es sich an wie eine unerhörte Verschwendung, eine Störung, aber das ist auch schon das tippen und das sind auch schon die hässlichen Ferienhäuser auf der anderen Seite. Eine ferne Stimme. Ich weiß gar nicht, ob ich gerade eine Stimme haben will.
Ich habe zusammen gepackt, mein Ras die Klippe hochgetragen, dem lieben Strand auf wiedersehen gesagt und bin losgefahren. Hier duftet die frühe Luft herrlich und die kleinen Häuschen schmücken als bunte Punkte die Landschaft (Hier gibt es noch ein Gleichgewicht). Dann der erste Platten aber auch eine Entdeckung: Meine Reifen gehen wegen einem Metallspan im inneren der Felge kaputt. Bis zur nächsten Stadt fahre ich durch eine idyllische Landschaft und schließlich holt die Realität mich wieder ein. Wie ein Faustschlag kommt mir der Geruch entgegen, welchen die Zivilisation trägt und ein großer Fischfanghafen bedeckt das nächste Tal. Hier bekomme ich Tape, mit welchem ich meine Felge beschichte. Was für ein Glück! Kein Platten mehr. Ich quäle mich weitere 20 Kilometer den Berg hoch, dann die Abfahrt. Platten! Das erste Mal im Vorderreifen. Naja, damit wäre das auch erledigt. Also noch ein letztes Mal Schläuche kaufen und dann ab die Post. Die Berge hier sind unglaublich romantisch und ich genieße zwischen dem Bremsen und dem Treten sogar Mal die Aussicht. Der Weg frisst sich stetig in den Berg hinein, schlängelt sich durch einen Wald und erreicht den Pass: 1500 müNN, sagt zumindestens ein Schild. Ich mache eine Pause auf einem schönen Fels, mit Aussicht auf die Berge und das Meer. Dann wieder aufs Rad, nachdem mich ein paar Rennradfahrer überholt haben, denn das ist ein Ansporn. Ich trinke also meine Milch leer und …wieder ein Platten. Aber diesmal ist nur die Luft raus, doch ich entdecke etwas anderes.
Und ey. Ich habe heute meinen Reifen... nicht Schlauch, sondern den Mantel mit nem Zelt flicken gerettet xD ich fahre auf den letzten näten. Diese Insel nimmt mein Rad auseinander. Aber ich werde kreativ.
Noch einen Kilometer zu einem Tunnel, welcher den höchsten Punkt markiert und dann geht es Bergab. Ich frage einen Rennradfahrer nach dem Ring of Kerry, dieser erwidert, das kommt drauf an. Ich fahre im nach und bin falsch. Denn nach Kenmare hätte ich der Küste folgen können… so nehme ich noch einmal ordentlich Anlauf und fahre auf einen weiteren Berg. Der andere Rennradfahrer verschwindet langsam in der Ferne und nach jeder Kurve faucht mich der Wind böse an. Ich erreiche die Kreuzung und kann 12 Kilometer bergab fahren. Dann entdecke ich das Meer wieder, die Sonne scheint mir ins Gesicht und ich bin richtig. Ich folge dann dem Küstenweg und nutze die letzte Powerstunde, um gemütlich ein bisschen voran zu kommen. Ab und an halte ich, denn die Straße verläuft höher und die Aussicht wird immer und immer schöner. Vor allem liebäugeln ich mit einem kleinen Strand. Als ich dann ein letztes Mal an diesem tag halte, spricht mich ein Tscheche an, welcher in Irland wohnt. Die Straße ist gesperrt, es gab einen toten bei einem Unfall… wo ich schlafe? Das da unten ist ein Preisgekrönter Strand- nur vier Kilometer Umweg. Also los. Super Steil geht es die Klippe hinunter und das Versprechen bewahrheitet sich. Ich Liebe und Lebe in diesem Moment… ich brauche nichts. Alles passt.
Am nächste morgen radle ich alles wieder hoch. Der Weg bleibt herrlich, bis er sich in den Feldern im Nordosten der Halbinsel verliert. Dann wird es wieder random, langweilig, domestiziert und gemenschlicht. Ich radle einfach weil ich gefühlt muss und weg will, wo ich nun hinkomme. Dorf - 20km - Dorf - 40km - Dorf - 30km - irgendwann kommt die Fähre. Ich vertreibe mir die Zeit mit Gedankenspiele, träume über Situationen oder stelle mir Aufgaben, welche mir Spaß machen. Ironischer Weise besteht eine davon darin, meinen Erste Hilfe Kurs nochmal im Geiste Aufzufrischen( und im Geiste jemanden von einem Unfall zu retten). Jungs schauen mir hinterher. Ich denke jetzt nicht mehr viel. Nach zwanzig Minuten bin ich drüben, wieder aufs Rad… die Sonne glüht.
Heute Suite 👌😉
Hä?
Ich bin im Krankenhaus.
Ich hoffe mal nicht?
?
Polizeibericht: My name is Tobias Karnbach, I am a 24 year old student from Germany. I arrived in Dublin on Aug 16. via airplane in Dublin, with destination Belfast. There it was, when I made the decision to ultra - cycle some part of the Wild Atlantic Way. So it happened that I was just cycling from Kilrush to Kilkee, the sun was very low and the people where going home.
I cycled as always on the very left side, sitting on my bicycle and watching the passing cars carefully. Most cars were going super fast, but with good distance. The average speed was probably around 80-90 km/h. The road was narrow and framed by hedges and there was now cycle path.
Close to the top of a peak, just 2-3 km from Kilkee, the accident happened. I felt something in my backpack, pushing against my backpack. I flew over the handlebars, my bicycle got pushed underneath me. I saw the mirror of the car, it flew next to me. The car passed by, without slowing down. The driver realised the situation some hundred meters later and stoped. The driver behind her already saw the accident happing. He drove slower than the others and stopped just in time.
The women came finally running to me, screaming where I came from. I replied I was on the road all the time and she just didn’t see me. Two more people came for help, including the driver right behind her, who was a cyclist too and tried to calm down the situation. They asked me if I was alright. For some moment I could not move- I was in shock. I checked my armes and legs. I felt them and was able to move them. I took off my sleeves and my coat and jacket, to check for open and bleeding injuries. I also took off my backpack, wich protected most of my back. I was able to feel my spine, my upper body and didn’t have to much pain. The people didn’t touch me, I stood up by myself, legs shaking. I put on something warm, from times to times I had to sit again. While I was checking myself, two people called the police and the ambulance. They gave the phone to me to respond to the Officer in charge and also the para medic. They assessed the situation and told me, they would come. 50 Minutes later the ambulance arrived, another 15 Minutes later the police officers arrived. In between we were waiting in the hedges next to the road. The neighbours were also coming, surrounding me and then trying to slow down the cars. After some 15 minutes they did put up a waring triangle, wich got instantly crashed by the next car. So they decided to leave me with one guarding person and went to the next house in order to be safe. They cleaned the road, took the loose mirror, my bicycle and some plastic lying around and continued to try to slow down traffic.
When the Para Medics arrived I asked them if I need to wear a mask. They told me, only if I might have symptoms, wich wasn’t the case. They took me inside and left the place of accident in order to check me safely. The Para Medic who was in charge of me asked me for my name, my address, my arrival and about the accident. He checked my body again, cleaned the wounds and covered them. His colleague was joining. He wrote down the protocol and asked me for my contact data. When they were done, the police came in briefly, to ask me for my name, address, arrival and contact data. Again I asked the Para Medics, if I was supposed to wear a mask, what he denied.
The ambulance took me to Limerick hospital. The police took my bicycle. When we arrived in Limerick, the Para Medics checked me in, passed on all information, pointing out my arrival. I had to wait for some hours, then got checked by the doctor. He gave me painkillers and something to sleep. He ordered to xRay me and then asked me to stay in a bed at Trauma station for tonight (It was around 3.30 o´clock). Around 6 o’clock the nurse in charge asked me for my time of arrival in Dublin. They realised that I was supposed to be in a different station, in order to be quarantined. The manager came and asked me some questions. They tested me instantly and asked me to wait in a separat room. The doctor came and informed me about the Covid regulations. He asked me for blood in my urine and took a glas full. He asked me again how I ended up in Limerick and was impressed of my fast cycling. He told me I was alright and I could leave freely. When I asked what about the quarantine, he responded “ It is not for medical purpose but I should choose a place to stay for the next eight days, in order to full fill the law. And I should consider some recovering.” He asked me again to check my phone number and released me.
I took the bus (as agreed with the police and the doctor) back to Kilrush. I asked at the police station for the officer in charge and my bicycle. The officer told me, only the officer in charge has the keys and he is on patrol. I had to wait for some hours- she was supposed to call me whenever he is back. Later when I checked again, she made a phone call and got my bicycle. She also told me briefly his name, wich I forgot, since I was super exited - first time having this kind of contact with the police (usually just randomly, not formal). She told me he was off, and he would call me. She again took my number and let it double check. Then she did release me without any more instructions. I was staying at the beach for another night, in order to recover from the stress and wounds and to receive the polices phone call. When the police didn’t call, I took the doctors advice and decided to stay in Belfast.
In Belfast hatte ich dann eine sehr gesellige Zeit. Ich habe 5-6 Bücher gelesen, es gab viel Whiskey und Philosophie. Die Stimmung war gut. Auch wenn die Taten nur langsam voranschritten, war es eine sehr heilende Zeit. Es war Zeit haben.
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Ich sitze in meinem deckenden Kilt, während die Socken sich in der Mikrowelle drehen. Venedig hat uns im grauen Mantel und nassen Wogen empfangen. Es regnet, seit wir die höchsten Alpengipfel hinter uns gelassen haben und die Fußwege ertrinken im Nass. Als heranwachsender Architekt frage ich mich natürlich direkt nach Lösungen, der Tourist in mir, platscht jedoch stur durch das nächste Wasserloch. Wir haben das Auto außerhalb der Stadt abgestellt. Roland wollte eigentlich den Zug nehmen, doch es gab keinen. Stattdessen kam ein Bus- ganz hinten öffnete sich eine Tür, wie ein fahrender Sarg, wir stiegen ein. Der Fahrer war mit Sicherheitsbändern abgeschottet, von der Ladung- wir. Überall hingen die bereits zur Gewohnheit gewordenen Informationen, zu Preventionsmaßnahmen und Regelungen, welche bei kleinster nicht Beachtung, zu hohen Geldbußen führen würden. Dann wechselte das Wasser mit dem Land, welches sich zu einem dünnen Streifen verjüngt, wie eine Nadel, hinaus führte und uns auf die Inseln der Stadt der Löwen und Weltreisenden trägt. An der altbekannten Haltestelle, drehen wir ein, ich hüpfe quasi aus dem Bus und laufe Zielstrebig zu der futuristischen Stadtbrücke, welche den Hauptkanal Venedigs überspannt. Jedoch entscheiden wir uns, sie links liegen zu lassen und folgen ganz neuen Pfaden. Juliana und ich kennen die Stadt bereits ein bisschen. Wir stürmen voran und verfallen schon nach den ersten Sekunden ins Staunen. Ab und an halten wir, um den Regen abzuwarten, welcher meine Kleidung bereits bis auf die Knochen durchnässt hat. Dann überholt uns Roland wieder und führt, als gescheuklappter Phombie die Gruppe in Richtung seiner digitalen Navigationsnadel, welche sich in den Häuserschluchten verliert. Nach drei heiligen Umrundungen, haben wir unser Apartment dann eingekesselt und gestellt. Nass bis auf die Socken, drängen wir uns durch das enge Portal in den schützenden, dunkel ansteigenden Schacht. Schuhe aus, Kleiderwechseln. Später laufen wir dann nochmal los- wir wollen die Räume erfahren und ein Gefühl für die Stadt bekommen, meint Lilja. Doch vielmehr als zielloses Ziehen, dem hingeben charmanter Gassen, von Blicken, von Plätzen, würde ich die feuchte Reise beschreiben. Schließlich wurde es hell, wir stießen aus der Häuserfront ins freie und waren, unerwartet an der Haafenpromenade, direkt neben St Marco. Langsam laufmüde und nass, fiel also die Gruppenentscheidung, über den berühmten Platz der Stadt, den Weg zurück zu suchen. Es dunkelte auch schon und der Dogenpalast samt Dom wäre ein führender Abschluss des Tages. Dann passierte ein einmaliger Moment. Ich, verguckt in die Marmornen Wände und plastisch und Bildnerische Ausarbeitung, einer politischen Inszenierung, stand ich, als ich meine Augen wieder hob, am Rand eines Sees. Der markusplatz stand völlig unter Wasser. Etwas weiter weg, winkte eine junge Italienerin mich heran. Mit schnellen Worten fiel sie über mich her, ich noch immer überfordert mit der Situation, versuche ihr zu erklären, dass ich kein Wort verstehe. Sie zeigt auf ihre Schuhe, ich schaue auf unsere. “Wollen wir da barfuß durch” versuche ich mit englischen Worten, italienischen Gebärten und vermutlich deutschem Gesichtsausdruck. Sie senkt den Blick, aber das kriegen wir hin. Ich insgeheim begeistert von meiner Idee, den Marmornen Untergrund mit meinen nackten Füßen zu spüren, durch das Wasser watend, ziehe ich die Schuhe aus. Sie, zunächst verwundert, versteht und hält den Schirm über mich- wohl als dankende Geste. Mit ihrer Erlaubnis, genieße ich es, ein Gentlemen zu sein. Sie ist leicht, ich nehme sie auf meine Arme und langsam und sicher, überqueren wir den Platz. Vorsichtig setzte ich sie ab und schon ist der Moment auch wieder vorbei. Meine blaue Leinenhose im Wasser hängend, laufe ich weiter durch die Pfützen, sie verschwindet nach einem kurzen Schulterblick zwischen den Arkaden. Die anderen warten bereits auf mich. Wir schlendern weiter, mit einer groben Richtung im Geist und kommen an. Den Abend gestalten wir mit gemeinsamen Kochen, Aufwärmen und Gesprächen. Dabei versinke ich langsam im Schwarz meiner Gedankennacht.
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