Hier postet Tihyowe alle Gedanken, die spontan und auf verschlungenen Pfaden den Weg nach draussen suchen.
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Déjà-vu im Morgengrauen
Kaum den Titel formuliert, drängt sich gleich die nächste Überschrift in den Fokus: Das Grauen am Morgen, oder so.... der Wolf kam im Schafspelz zurück. Okay, genug davon. Jedoch - es ist mir ein Bedürfnis, diese Geschichte, die ihren Anfang vor etwa eineinhalb Jahren hatte und - wie ich hoffte - zu einem Abschluss kam vor fast genau einem Jahr, hier noch einmal im Wort fest zu halten. Im Hinblick auf die Möglichkeit, das Geschriebene als Erklärbär für eventuelle Rückfragen bereit zu halten. Ein Hinweis für die Leser: dieser Post enthält ausschliesslich Content über Gesundheitsstörungen und den damit verbundenen, Hilfe stellenden Massnahmen - sprich: Pflegedienste. Wer kein Interesse hat an Themen dieser Art, kann getrost schon jetzt aufhören, hier weiter zu lesen. Die Geschichte selber ist nichts weiter als eine Geschichte, wie sie das Leben eben schreibt. Wie eine dieser tausend Geschichten, aus denen sich das Leben generell zusammen setzt. Nur ist es hier ein Leben mit einer Behinderung, und da ist die Thematik gern sehr speziell und vor allem anders. Ganz kurz zusammen gefasst, mein Leben mit einer Behinderung (damit man weiss, worum es geht): Im Frühjahr 1989 bekam ich die Diagnose einer medizinisch nicht heilbaren (=chronischen) Gesundheitsstörung, bekannt unter dem Namen "Multiple Sklerose" (auch bekannt als die Krankheit mit den 1000 Gesichtern, weil sie eine sehr unterschiedliche Symptomatik haben kann). Die Symptome bei mir sind Störungen im Bewegungsapparat, überwiegend im unteren Rückenbereich und den Beinen - in der Auswirkung sehr ähnlich den Beschwerden bei einem Bandscheibenvorfall. Anfangs gingen die Beschwerden meistens fast vollständig zurück, im Laufe der Jahre begann sich jedoch eine bleibende Spastik zu entwickeln, die je nachdem mehr oder weniger zu spüren war. Im November 2011 wurde nach einem Sturz eine Hüftfraktur diagnostiziert und operiert, was einen massiven MS-Schub ausgelöst hat, und mich schlussendlich in den Rollstuhl gebracht hat. Es hat sich eine spastische Lähmung quasi fest gefressen, bedeutet: meine Knie-Gelenke sind angewinkelt und lassen sich nicht strecken, was mich daran hindert aufzustehen. Und was die Hilfe beim Waschen und Bekleiden der unteren Extremitäten notwendig macht. Daher bewilligte man im August 2013 eine Pflegestufe (heisst seit 1.1.2017 Pflegegrad, neue Gesetze!), die erforderlich ist, um einen Pflegedienst in Anspruch zu nehmen. Soweit bis hierhin. Zwischenbemerkung: ich bin sehr dankbar dafür, dass ich in einem Land lebe, das ein gut durchstrukturiertes Gesundheitssystem hat - denn sonst hätte ich mit dieser Behinderung eher schlechte Karten. Warum der schöne Schein dennoch manchmal trügt, kann man erst beurteilen, wenn man beide Seiten kennt, die mit und ohne Behinderung zum Beispiel. Denn aufgefangen zu werden und Hilfe zu bekommen, ist gut - keine Frage. Doch die Begleiterscheinungen dieser Hilfe sind häufig grenzwertig. So wie in der folgenden Geschichte. Im Jahr 2013 gab es also erneut eine Verschlechterung, die mich für einige Monate ins Krankenhaus und anschliessend in die Reha brachte. Ich habe schon immer dieses "So-selbständig-wie-möglich-Gen" in mir gehabt, deshalb kam ich bis zu diesem Zeitpunkt - inzwischen auch im Rollstuhl - allein zurecht. Doch dann war mir klar, ab jetzt brauche ich Hilfe. Die Festsetzung der Pflegestufe erfolgt überwiegend durch Gesetzte und Ämter, und auch wenn man relativ schnell Hilfe benötigt, ist es ein langwieriger und nervenaufreibender Prozess, leider. Dazu kam, dass ich mich erst einmal ganz neu sortieren und zurecht finden musste mit dieser Situation. Ich musste verstehen, dass dieser Pflegedienst nicht einfach so läuft wie Krankenhaus oder Reha, sondern es ist ein Geschäft. Ich werde zum Kunden und muss ein Pflegedienst-Unternehmen finden und beauftragen, die anfallenden Dienstleistungen zu erbringen. Ich habe dann das für mich naheliegendste gewählt, ein sehr grosser und dem Namen nach renommierter Anbieter. In der Hoffnung, dass nach einer gewissen Einarbeitungszeit sich alles so einspielen würde, dass ich meine Ruhe wieder finden kann. Habe ich das? Nein, habe ich bis heute nicht. Über die Geschichten, die ich mit dem Pflegedienst bis heute erlebt habe, könnte ich inzwischen schon ein Buch schreiben. Heraus sticht diese eine Geschichte, die mich gezwungen hat, etwas zu tun, was mir sehr schwer fällt - jemanden quasi abzumahnen und abzulehnen. Zum Glück habe ich mich erinnert, dass ich der Kunde bin und für die Bezahlung - auch wenn sie von der Pflegekasse kommt - eine adäquate Leistung einfordern kann. Was ist geschehen? Diese Ruhe, die ich zu finden hoffte, bezog sich hauptsächlich darauf, möglichst nicht mehr so häufig wechselndes Personal zu haben, wie es in Krankenhaus und Reha der Fall war - immer wieder andere Menschen, die nicht wussten, wo und wie sie z.B. meine Beine anfassen sollten, weil bei falscher Berührung diese Spastik dafür sorgte, dass die Verkrampfung stärker wurde. Etwas, was für mich mit heftigen Schmerzen verbunden ist. Das sind die Feinheiten, die das Personal erst bei längerem Umgang lernen und sich dann merken kann. Nach den ersten etwa vier Wochen Pflegedienst glaubte ich alle Pflegedienstkräfte, die für mich zuständig sein könnten, kennen gelernt zu haben, und vor allem hatten diese inzwischen diese Feinheiten mich betreffend gelernt. Dann hatte die damalige Pflegedienstleitung offensichtlich entschieden, mich in eine andere "Tour" zu packen, und nun lernte ich erstmals die Feinheiten eines Pflegedienstes kennen. Alles ging von vorn los, nur mit anderem Personal. 2014 schien es dann intern im Unternehmen viele Schwierigkeiten zu geben, denn plötzlich kamen ständig sogenannte Leasing-Kräfte - Pflegedienstkräfte, die über eine Leasingfirma vermittelt werden, wenn es im eigenen Unternehmen durch Krankheit oder Urlaub zu Ausfällen kommt. Ganz schlecht für mich, denn diese Leasingkräfte kamen für ein oder zwei Tage, und beim nächsten Mal kamen andere - also wieder ständig wechselndes Personal, doch diesmal auch häufig Pflegekräfte, die mit einer Behinderung wie meiner praktisch überhaupt nicht umgehen konnten. Im Jahr 2015 wurden die Leasingkräfte weniger, dafür kamen immer häufiger Schüler/innen zusammen mit den Pflegedienstkräften. Diese Schüler/innen wurden dann meist am zweiten Tag schon allein geschickt, jedoch wurde natürlich gleich zu Beginn immer gefragt, ob ich damit einverstanden bin. Hurra, ich habe eine Wahl - nicht! Denn jede Ablehnung hätte bedeutet, dass zumindest mein Vormittag komplett durcheinander geraten wäre. Und hallo, ich bin im Rollstuhl ohnehin schon ziemlich langsam im Gegensatz zu früher - ich möchte nicht mehr als notwendig meiner kostbaren Zeit hergeben. Also wieder hinnehmen und hoffen, dass es irgendwann doch einmal besser wird. Beziehungsweise irgendwann habe ich dann doch Nein gesagt. Wobei es von meiner Seite kein komplettes Nein sein sollte, da ich immer dafür bin, dass die Ausbildung auch vor mir nicht Halt machen muss, nur eben nicht so häufig. Doch so etwas war bei der Pflegedienstleitung offenbar nicht im Plan, denn es funktioniert anscheinend nur ja oder nein. Schliesslich gab es natürlich auch den - man könnte sagen - üblichen Wechsel dadurch, dass jemand aus dem Stammteam aufhörte und jemand anderes dafür eingestellt wurde. So jemand kam irgendwann am Beginn des Sommers 2015 zu mir, und mir wurde gesagt, dass sie jetzt mehr oder weniger für mich zuständig sein sollte (natürlich nicht nur für mich). Sie schien sehr nett zu sein und sie teilte die Begeisterung für Snooker (eine meiner Lieblings-Sportarten) mit mir, was eine gute Basis für dieses Dienstleistungsverhältnis zu sein schien. Allerdings hatte mich die Snooker-Begeisterung ein wenig geblendet, wie sich später heraus stellte, denn ich kannte nicht so viele Leute, die auch ein Faible für diesen Sport hatten. Ich war also guter Dinge und hatte Hoffnung, dass jetzt endlich die Beruhigung eintreten könnte, die ich mir von Beginn an gewünscht hatte. Aber es hat nicht funktioniert. Ausser dieser gemeinsamen Sportart gab es kaum etwas, worüber man hätte reden können [Anmerkung: die Pflegekräfte lernen offensichtlich in der Ausbildung, dass das Gespräch mit den Kunden wünschenswert ist, und waren dementsprechend mehr oder weniger gesprächsbereit] - über das Wetter immer, natürlich, aber über für mich wichtige Themen wie Kunst, oder Musik, oder auch Essen z.B. gar nicht. Das muss nicht störend sein - dann redet man eben nicht unbedingt. Dann kam der Tag, der wahrscheinlich schon alles zerstört hat - ohne dass mir dieses in dem Moment gleich so im Bewusstsein war. Die Aktivitäten des Pflegedienstes werden durchgeführt, wenn ich auf meinem Bett liege. Über meinem Bett habe ich eins meiner grossen abstrakten Bilder hängen. Ich möchte es immer im Blick haben, denn es ist mein allerwichtigstes Bild (und deshalb z.B. auch unverkäuflich) - das weiss nicht jeder, doch alle wissen, die in meiner Wohnung vorhandene Kunst ist von mir, und es sind halt alles originale Kunstwerke. An dem besagten Morgen hatte sich eine relativ kleine Motte auf dieses Bild gesetzt. Ich selber hatte es gar nicht bemerkt, aber es wäre mir auch egal gewesen. Dann machte mich die Pflegekraft darauf aufmerksam und fragte im selben Atemzug, ob sie die Motte wegmachen soll. Begründung: wenn die (Motten) erstmal in der Wohnung sind, dann vermehren sie sich ganz schnell. Zum Glück wusste ich bis dahin schon, dass sie zwar Fragen stellte, die Antworten jedoch nicht abwartete, weil sie diese ohnehin zu wissen glaubte, und dann sofort handeln wollte. Deshalb habe ich nur ganz entsetzt und laut "NEIN" gerufen, sonst hätte sie mit ihrem nassen Arbeitshandschuh die Motte auf meinem Bild zerdrückt. Ich war danach komplett sprachlos, weil ich erst einmal innerlich verarbeiten musste, dass jemand so respektlos sein konnte, ein Kunstwerk möglicherweise zu beschädigen, auch wenn es "nur" von mir ist. Danach hatte ich jedes Mal, wenn sie da war, das Gefühl, ich muss besonders auf mein Bild aufpassen, was relativ anstrengend war so früh am Morgen. Mit ihrer Art, die ich eben versucht habe zu erklären, wird auch der andere Punkt deutlich, der ihre Anwesenheit für mich immer mehr und mehr und mehr unerträglich gemacht hat. Ich möchte es so umschreiben, dass sie auf eine Art betriebsblind für mich gewesen ist. Wie diese Fragen, ohne eine Antwort zu erwarten, gibt es verschiedene Umgangsweisen, die Pflegedienstkräfte anwenden, wenn sie mit dementen Menschen zu tun haben. Und Pflegedienste haben überwiegend mit dementen, oder aus anderen Gründen leicht verhuschten Menschen zu tun. So gesehen hat sie ordnungsgemäss ihren Job gemacht, konnte nur den Schalter nicht umlegen, wenn sie zu mir kam. Wenn sie morgens durch die Tür kam, gab sie mir spontan durch ihr Verhalten das Gefühl, ich bin nicht mehr in meiner Privatwohnung, sondern im Krankenhaus, oder im Altenheim. Und jedes Mal redete sie mit mir in einer Art und Weise, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank. Und jedes Mal, wenn sie ein paar, oder auch mehrere Tage nicht da war, habe ich mir gewünscht, sie würde auf eine andere Tour kommen, und es würde dauerhaft jemand anderes zu mir kommen. Aber das passierte nicht. Wenn man schon angeschlagen ist, kompensiert man so etwas nicht mehr so einfach. Als ich gemerkt habe, dass diese Situation immer mehr für mich zum Stressfaktor wurde, musste sich irgendetwas ändern. Am Ende des Jahres 2015 wurde mir bewusst, dass ich mich schon monatelang quasi selber einer Situation aussetzte, die so nicht sein musste. Denn ich wusste, dass man jemanden ablehnen konnte, und ich wusste, dass ich handeln musste. Und, ach ja - natürlich habe ich auch irgendwann einmal versucht, mit ihr darüber zu reden - das ging nach hinten los. Manche sind da geradezu unantastbar und geradezu entrüstet, wenn man etwas kritisiert. Ich nehme mir zu den Jahreswechseln nie etwas vor, doch am Ende dieses Jahres 2015 habe ich beschlossen, mich zu Beginn des neuen Jahres von dieser Situation zu befreien - was ich dann in den ersten Januartagen auch getan habe. Man hat es akzeptiert und ich bin fortan nicht mehr in ihrer Tour gewesen, leider hat mich nie jemand gefragt, warum ich das wollte (ich hatte angeboten, es zu erklären) - was mich allerdings wiederum in Erstaunen versetzt hat. Es war auf jeden Fall ein richtiger Befreiungsschlag für mich. So lief es dann 2016 weiter, auch nicht immer rund, doch es war okay soweit. Das Fatale ist, dass man niemandem wirklich erklären kann, was es bedeutet, nur eine körperliche Behinderung zu haben, und dennoch ständig klar stellen zu müssen, dass man nicht dement ist. Das ist wirklich die beschissendste (ich entschuldige mich für den Ausdruck) Erfahrung, die ich bisher gemacht habe. Jetzt, Anfang 2017, habe ich kurz daran gedacht, was im vergangenen Jahr Anfang Januar gewesen ist, und hatte einen kurzen Moment, wo mir der Gedanke kam: was wäre, wenn sie plötzlich wieder käme... und ich dachte nur, brrrrr - bloss nicht! Vorgestern, am 11.1.2017, lag ich halbwach wie immer und wartete auf den Pflegedienst. Die Tür ging auf und herein kam sie, wuselte gleich herum, hatte irgendetwas im Mund und kaute darauf herum. Erklärte, dass es an dem Tag leider nicht anders möglich gewesen wäre, und sie deshalb dort bei mir wäre. Dann fragte sie auch noch, ob das okay für mich wäre. Es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, was da gerade abging - und dann bin ich in so eine Art Schockstarre gefallen. Das hilft, denn dann funktioniere ich automatisch und das kann ich gut. Ausserdem musste ich viel erklären, da sie den Ablauf nicht mehr so parat hatte. Das hat auch geholfen. Später dann, als ich aus der Schockstarre langsam wieder erwacht bin, und mir bewusst geworden ist, dass ich mal so kurzerhand komplett überrollt worden bin, denn ich hatte überhaupt keine Chance, nein zu sagen (dafür hätte man mich am Tag vorher anrufen und fragen müssen, als der Plan erstellt wurde), ist mir vorrübergehend kotzübel geworden. Ich bin vor vollendete Tatsachen gestellt worden, und dann auch noch gefragt worden, ob das okay ist. Das ist respektlos. Yay, nichts Anderes wünsche ich mir! "Die Würde des Menschen ist unantastbar" - steht das nicht irgendwo geschrieben? Aber für Behinderte gilt das nicht, oder? Und ja, es hat mir den ganzen Tag versaut. Und es hat mich in der folgenden Nacht Stunden an Schlaf gekostet - weil ich nicht einschlafen konnte aus der Angst heraus, sie könnte am nächsten Morgen wieder in der Tür stehen. Ich habe sie in Gedanken immer wieder raus geschickt, und immerhin konnte ich dann irgendwann schlafen. Vielleicht hat es auch geholfen, denn der Morgen danach lief wieder in gewohnten Bahnen, als wäre nichts gewesen. Und jetzt? Jetzt hat es mich erst einmal dazu getrieben, diesen Blog zu reaktivieren. Getreu meinem Motto: in allem eine Chance sehen, in dem Negativen das Positive suchen..... Puh, das ist jetzt persönlicher geworden, als es geplant war.... sei's drum, das Internet muss das abkönnen, oder? ©Tihyowe 14/01/2017
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Hurra, ein neues Netzwerk!
Vor einigen Wochen ging es los, da tauchte hier und da in den sozialen Netzwerken ein Begriff auf, der neu war. Ello. Ich musste es gerade vorn mit grossem "E" schreiben, weil man das ja nach einem Punkt so macht. Würde man bei einem Substantiv in der deutschen Sprache ebenso machen, ello jedoch wird klein geschrieben. Es kommt von woanders her. Das alles reicht bei einem neugierigen Menschen wie mir vollkommen aus, um das Objekt zu untersuchen.
Heraus zu finden, um was es sich bei ello handelt, war nicht schwer, denn ello hat es anscheinend genau darauf abgesehen. Sich interessant zu machen. ello ist ein neues Netzwerk, ist in der Beta-Phase und lässt eine Anmeldung nur durch invites zu. Argumente, weshalb dieses neue Netzwerk erforderlich sein soll, sind eine puristische Gestaltung und keine Werbung. Besonders mit der Werbefreiheit will man dem Branchen-Giganten Facebook [= ja, ich benutze hier Klarnamen ;-)] den Rang ablaufen. Was ich bis dahin von ello gesehen und gelesen habe, war nicht viel, jedoch genug, um mich nicht dafür zu interessieren.
Dann wurde immer häufiger über ello geredet. Mindestens 5x hätte ich die Möglichkeit gehabt, mir ein invite zu beschaffen bei denjenigen in meinen Timelines, die dieses angeboten haben. Ungefähr 3x habe ich bei ello rein geschaut, weil ich nun mal neugierig bin und dachte, ich hätte dort etwas übersehen. Denn es war mir schleierhaft, warum offensichtlich gerade ein Hype Richtung ello im Gang war. Und ich doch nie etwas neues dort gefunden habe, was dieses Netzwerk für mich interessanter gemacht hätte. Einmal war ich ganz kurz davor, mir doch ein invite zu holen, weil ja vielleicht dort hinter den Kulissen noch etwas ganz Tolles versteckt sein könnte. Habe ich dann aber doch nicht gemacht. So wollte ich mich dann doch nicht an diese Beta-Version verkaufen.
Unterdessen wurde auch im ganz normalen TV-Programm über ello gesprochen - und wie seltsam (#hach), auch dort gab es nur die bekannte, minimalistische Auskunft, doch die hörte sich so an, als entstünde hier etwas Welt bewegendes. Für mich begann hiermit der #hach-Effekt, der immer dann einsetzt, wenn mir nichts mehr dazu einfällt, und wenn mich etwas zu nerven beginnt. Immerhin muss ich ello ein Kompliment aussprechen: sie wollten bedingungslose Aufmerksamkeit, und das haben sie geschafft. Punkt.
Was ich nicht verstehe ist, wieso dieses Argument, keine Werbung zuzulassen, immer wieder so verlockend zu sein scheint. Wenn Werbung so etwas Abstossendes ist, dann könnte man doch in ganz anderen Bereichen einmal damit beginnen, etwas dagegen zu tun. Oder nicht? Sind wir dort, wo wir Werbung gezwungenermassen dulden, schon so abgestumpft, dass wir uns davon gleichmütig überrollen lassen? Gerade eben läuft ein Fussballspiel im TV und wenn ich meinen Fokus auf Werbung richte, dann wimmelt es dort davon. Ich könnte - und das werden die meisten tun - meinen Fokus auf das Spiel richten, dann sehe ich die Werbung fast gar nicht.
Ich habe ohnehin einen Modus in meinem Hirn generiert, der in dem Bereich, wo aussortiert wird, welche Wahrnehmung zur Weiterverarbeitung im Bewusstsein zugelassen wird und welche nicht, einen Filter für Werbung schaltet. Werbung prallt also kurz vor dem Bewusstwerden wie an einer Mauer ab und tangiert mich daher (fast) gar nicht. Ausserdem gibt es meistens schon mehr Dinge, auf die ich meinen Fokus richten kann, weil sie mich interessieren, als ich Zeit dafür hätte.
Fazit: würde ich gefragt, was ist eigentlich dieses ello oder elli oder ella [sorry, ich finde den Namen blöd ;-)], dann würde ich sagen: Ello ist ein Fake. Warum? Man gibt sich geheimnisvoll, es ist exklusiv - man kommt nur auf Einladung rein, es werden tolle Versprechungen gemacht. Das alles ist gute Werbung, damit ganz viele dort mitmachen wollen. Und dann verteilt man häppchenweise die invites und wenn man die Mitgliederzahl erreicht hat, die man anvisiert hat, dann wird das Ganze verkauft. Das würde ich sagen. Aber mich fragt ja keiner.
(c)Tihyowe 01/10/2014
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Der geklaute Tag
Manchmal kommt es mir so vor, als könnte ich das Unwetter, das drohend von irgendwoher aufzieht, durch keinerlei Anzeichen bemerken. Es trifft mich ohne Vorwarnung, wenn es los geht. Möglicherweise liegt es daran, weil dieses Unwetter sich nicht durch dunkle Wolken, oder Wind, oder Regen bemerkbar macht, sondern zum Beispiel durch kleine Abweichungen im voraus gedachten Tagesablauf. Da fällt die Wasserflasche um, als sie geöffnet ist, und produziert eine kleine Überschwemmung auf dem Tisch. Da will ich Wasser in den Wasserkocher schütten und greife das falsche Gefäß hierfür. Sehe staunend auf den Messbecher in meiner Hand und denke nur, wie kommst du dahin. Entschuldige mich gleich darauf bei mir selber, weil ich mit meinen Gedanken ganz woanders war.
Es war so ein Tag, an dem ich mir sehr viel Mühe gegeben habe, alles nach einem bestimmten Plan und sehr präzise ablaufen zu lassen. Denn es war ein Tag mit einem festen Termin, einem Arzt-Termin. Diese Aktion kann mit einer Behinderung nur dann in die Tat umgesetzt werden, wenn die Hilfe anderer Menschen in Anspruch genommen wird. In diesem Fall ein Fahrdienst, offiziell fälschlicherweise als Krankentransport (KT) bezeichnet. Weil es dieselben Fahrzeuge sind, die im Notfall Kranke transportieren. Hier ging es nur um einen Routine-Arztbesuch, eine Kontrolle, die nicht länger als 5 bis 10 Minuten direkten Arzt-Kontakt beinhaltete.
Es gibt hier in Berlin eine grössere Anzahl von Anbietern für diese Fahrdienste. Sehr umfangreiche Betriebe und unzählige kleine Geschäfte. Irgend jemand von meinen Helfern hatte eine Visitenkarte in der Tasche, als ich zum ersten Mal einen KT benötigte, und es blieb keine Zeit für eine längere Suche. Also klinkte ich mich dort rein - und blieb dabei, denn ganz am Anfang hat es gut funktioniert. Später kam es das eine oder andere Mal zu Irritationen. Durch Verspätungen, die mich einen Termin fast verpassen liessen. Durch Fahrer, die schlecht gelaunt schienen, weil sie sich durch die Art meines Transportes überfordert fühlten. Oder durch Fahrer, die über die Schäden in den Strassen so ruckartig und unsensibel drüber bretterten, dass sich in mir alles zusammen krampfte.
Dabei ist die Art meines Transportes gar nicht so dramatisch. Ich werde normalerweise in meinem Rollstuhl transportiert, der in den KT-Wagen geschoben wird, was allerdings nur bei dafür vorgesehenen Autos funktioniert. Dann wird der Rollstuhl an vier Punkten fixiert. Punkt. Für mich ist es normalerweise ein guter Transport, sofern man sich bemüht, einigermaßen human zu fahren. Denn ich sitze dort nicht wie in einem Autositz, sondern wie auf einem Stuhl, der in einem nicht sonderlich gut gefederten Auto befestigt wird.
Jedes Mal, wenn ein Transport mich arg geschüttelt und verkrampft hat, und oder auch noch eine Verspätung hinzu kam, war ich versucht, mich nach anderen Anbietern zu erkundigen. Doch meistens ist es einfacher, beim Gewohnten zu bleiben, aus Bequemlichkeit. Und dann lief es auch wieder gut, so what!?
Dann kam dieser Mittwoch: Arzt-Termin um 10.50 Uhr in Berlin-Mitte, Abholung 10.00 Uhr. Den Transport schon anderthalb Wochen vorher bestellt. Damit alles gut geht, denn dort war ich schon einmal zu spät gekommen und in der Praxis war man not amused. Meinen eigenen Tages-Ablauf startete ich schon um 6.30 Uhr, um ich rechtzeitig fertig zu sein. Denn es konnte auch schon einmal vorkommen, dass der Wagen bis zu eine halbe Stunde vor dem vereinbarten Zeitpunkt da war. Um 9.30 Uhr war ich fertig und bereit zum Abholen, ein inneres Aufatmen. Denn man ist nun einmal langsamer als.... nun ja, als ohne Beeinträchtigung eben.
Es wurde 10.00 Uhr und nichts geschah. Fünf nach zehn versuchte ich schon eine Grenze zu setzen, bis zu der ich warten könnte, ehe ich in der Zentrale nachfragen würde. Okay, maximal bis 10.15 Uhr, in der Hoffnung, dass es jede Minute klingeln würde. Um 10.15 Uhr rief ich an und fragte nach meinem Transport. "Moment, ich schaue mal nach, ich rufe gleich zurück." Dann: " In 5 bis 10 Minuten kommt ein Wagen, aber es wird einer sein, der sie nicht in Ihrem Rollstuhl, sondern in einem Transport-Stuhl fahren wird. Anders geht es nicht." Ich musste zustimmen, denn ich musste zu dem Termin. Jedoch ist dieser Transport für mich eine mittlere Zumutung, denn ich sitze dort sehr ungünstig durch meine Spastik in den Beinen und es kann schmerzhaft sein. Dann das Umsetzen, der Rollstuhl musste mit genommen werden. Alles umständlich, mega umständlich. Innerlich schaltete ich schon auf Standby, weil ich mich möglichst nicht runter ziehen wollte. Einatmen... ausatmen... einatmen... ausatmen... die bewährte Meditations-Technik, die durch lange Übung spontan aktiviert werden kann.
Irgendwie haben wir das Umsetzen geschafft, irgendwie bin ich in die Praxis gekommen, irgendwie hat es mich viel Armkraft gekostet, irgendwie habe ich dennoch fast auf dem Boden gelegen, konnte mich gerade wieder in meinen Rollstuhl ziehen. Unterwegs hatte man mit der Zentrale telefoniert, hatte dort besprochen, dass ich für den Rückweg wieder einen Wagen bekomme, der mich in meinem Rolli transportieren kann.
In der Praxis waren wir etwa eine halbe Stunde zu spät, dennoch gab es keine allzu lange Wartezeit, die Sprechstunde wie erwartet dauerte 10 Minuten. Sobald ich fertig war, wurde wie gewohnt der Fahrdienst angerufen, dass ich abgeholt werden kann. Es könne etwas dauern, eventuell auch eine Stunde. Inzwischen war es kurz vor 12 Uhr. Schlagartig fiel mir der Paketdienst ein, heute sollte mit DHL zwischen 13 und 15.30 Uhr ein Päckchen geliefert werden. Heute morgen war ich mir ganz sicher, dass ich um 13 Uhr längst wieder zuhause bin. Na egal, wenn ich so etwa 13.30 Uhr da bin, ist es halb so schlimm, denn meistens kam der DHL-Fahrer ca. um 15 Uhr. Egal, abschalten. Einatmen... ausatmen... nicht die Wut zulassen, die immer mehr hochsteigen wollte. Seit dem Frühstück um halb neun hatte ich nichts mehr gegessen oder getrunken. Mein Magen knurrte, aber vor allem hatte ich einen total trockenen Mund und Hals. Es wurde 13 Uhr, es wurde 13.30 Uhr. Nichts geschah. Ich sah Menschen kommen und gehen. Die, die nach mir gekommen waren, gingen schon wieder, trotz Wartezeit. Eine Sprechstundenhilfe hatte Mitleid und rief nochmal beim Fahrdienst an. Noch eine halbe Stunde etwa. Es wurde 14 Uhr, die Sprechstunde war eigentlich längst beendet. Es war Mittwoch, da war mittags Schluss. Das Personal hatte noch intern etwas zu tun, jemand hatte Kuchen geholt. Inzwischen warfen mir fast alle mitfühlende Blicke zu. Man brachte mir ein Glas Wasser, und bot mir auch ein Stück von dem Kuchen an. Um 14.30 Uhr rief eine Helferin nochmals beim Fahrdienst an und wurde etwas resoluter: "Wir haben hier auch Praxis-Schluss!" Gegen 15 Uhr kam dann der Transport, mit einem Krankenstuhl, in den ich umgesetzt werden musste. Sie haben mich DREI STUNDEN warten lassen, um dann wieder mit solch einem Transportwagen zu kommen?!?!?!!!! NEIN!!!!! Einatmen... ausatmen... einatmen... ausatmen... einatmen... ausatmen. Als wir kurz vor 15.30 Uhr in meiner Strasse waren, fuhren wir an einem DHL-Auto vorbei. Zum Glück gibt es nette Nachbarn, die mein Päckchen angenommen haben.
Als ich dann endlich wieder in meiner Wohnung war, war ich völlig geschafft. Richtig wie ausgelaugt. Ich hatte mir noch einiges für den Nachmittag vorgenommen, doch ich hatte keine Energie mehr. An diesem Tag ging gar nichts mehr, es war ein geklauter Tag. Eines wusste ich jedoch sofort und ganz sicher: nie wieder mit diesem Fahrdienst, nie wieder. In der Praxis gab man mir die Anschrift eines anderen Fahrdienstes, mit dem sie gute Erfahrungen gemacht haben.
Jetzt, wenn ich mit ein wenig Abstand auf das ganze Geschehen zurück blicke, fällt mir auf, es ist ein Muster zu erkennen. Eines, das mich immer wieder einholt, so scheint es. Jedes Mal, wenn ich es so empfinde, dass eine Situation sich eingespielt hat, zu funktionieren scheint, und ich mir noch dazu selber sehr viel Mühe, damit alles gut funktioniert, dann kippt das Ganze plötzlich. Oder so: gerade in den Momenten, wenn ich mir sehr viel Mühe gebe, damit alles gut funktioniert, bricht der Sturm los, der alles durcheinander schüttelt. Will mir sagen, dass ich irgendwo nicht achtsam genug gewesen bin, was mir durch eine schmerzhafte Erfahrung bewusst gemacht wird. Und ja, ich weiss, dass in jedem Fall ich die Verantwortung habe für die Lebenserfahrungen, die ich mache. Nur, warum dies so schmerzhaft sein muss, das weiss ich nicht. Das ist nicht mein Wunsch, das liegt noch irgendwo tief im Unbewussten verborgen. Ich möchte es ergründen, das möchte ich.
(c)Tihyowe 26/09/2014
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"Do the Balotelli" !!! :-) Best Football-Song 2014 - let's go to Brasilia and dance the Balotelli :-)
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An American Muscle Car and an Icelandic National Park
Skúli has been restoring his 68’ Camaro in the past few years. Now it is ready, so he took it for a spin in Iceland’s oldest national park, Þingvellir (Thingvellir).
The music is by Iceland’s Kristján Kristjánsson or KK.
For more muscle cars in Iceland, check out Björk’s classic song, Motorcrash with the Sugarcubes.
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Gerade habe ich den FAZ-Artikel (18.07.2012 im Feuilleton: "Diese verflixten tausend Euro - Digitale Bohème in Berlin) gelesen, der heute mehrfach in meiner Twitter-Timeline weiter gereicht wurde. Ich frage mich ernsthaft, mit wie vielen linken Beinen ein Mensch am Morgen zuerst aufgestanden sein muss, um einen solchen verhetzten, verletzenden und abgrundtief diskriminierenden Text zu verfassen. Und wenn dieser Mensch an diesem Tag heute das dringende Bedürfnis verspürt, endlich einmal eine Hass-Tirade abzulassen gegen all das, was sich offensichtlich in ihm angestaut hat, warum kann er dabei nicht im verallgemeinernden Modus bleiben? Sein Freund H. bleibt auch im Artikel anonym, während andere Menschen öffentlich an den Pranger gestellt werden. Es ist bekannt, dass viele Menschen sich in einer sehr bis relativ eng begrenzten Welt bewegen, in der schon die Vorstellungen von Veränderungen Ängste auslösen können. Und eine Vorstellung von massiven oder bahnbrechenden Veränderungen nahezu unvorstellbar ist. Dennoch ist für alle Menschen recht einfach recherchierbar, dass weltweit Veränderungen, die für die Menschheit positive, fortschrittliche oder verbessernde Lebensbedingungen geschaffen haben, in den Köpfen von kreativen Menschen entstanden sind. Oder durch die Verbindung von kreativen Menschen, die mit ihren schöpferischen Ideen eine übergeordnete Perspektive bis hin zu einem Paradigmenwandel evozieren können. Mein Empfinden beim Lesen dieses Artikels hat mich selber erschrocken, denn ich konnte kein anderes Wort dafür finden als: das ist richtig bösartig. Und ich möchte an einen würdevolleren Umgang im Miteinander appellieren - auf allen Ebenen.
Mittwoch, 18. Juli 2012
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Deutschland im Sommer. Es war ein kurzer Augenblick, als sich die Welt wie zu ihrem Untergang verdunkelte, und dann kam ein Hagelschauer mit viel Wind. Als wollte er den Tag weg wischen mit aller Gewalt.
Montag, 18. Juni 2012
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Auf dem Teppich bleiben
Mal eben in den Ereignis- und Dokumentation-Sender Phoenix rein geschaut, bleibt mir glatt die Spucke weg. Es läuft eine "Aktuelle Stunde zum Transport eines Teppichs für Bundesminister Niebel" im Bundestag - und es ist nicht die erste Diskussion zu diesem Thema. Spontan meldet sich eine leise Stimme in mir, die immer dann um Aufmerksamkeit buhlt, wenn Logik und Vernunft durch Absurditäten ausser Kraft gesetzt scheinen. Wenn Menschen zur Wahl gehen, ihre Stimme abgeben, und damit andere Menschen beauftragen, das Zusammenleben aller Menschen in einer demokratischen Gesellschaft zu ordnen, zu regulieren und zu leiten - also Politik zu machen - haben diese wählenden Menschen dann gleichzeitig zugestimmt, dass ihre Stimme für Nichtigkeiten ad absurdum geführt wird? Oder mit anderen Worten: Gibt es wirklich nichts wichtigeres im Bundestag zu diskutieren, als das Fehlverhalten von diesem Minister? Haben wir in unserer Republik alles so optimal geregelt, dass wertvolle Zeit zum Debattieren hierfür erübrigt werden kann? Mal ehrlich, wenn ein ganz normaler Bürger dieses Landes sich einen Zoll-Betrug leistet und dabei erwischt wird, dann gibt es kein Pardon. Dann hat er die Konsequenzen zu tragen, gegebenenfalls auch berufliche - und es wird niemand auf die Idee kommen, stundenlang darüber zu diskutieren!
Deshalb meine ganz bescheidene Frage, meine Damen und Herren, liebe MinisterInnen: wollen Sie mich auf den Arm nehmen?
Mittwoch, 13. Juni 2012
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i’m kind of speechless regarding this house. or writerless. wordless. i love this house, but it truly makes no sense to me. it was built new to look as if it had been falling down for the last 100 years? at least that’s what i’m assuming. clearly i haven’t been inside, but i’m assuming that inside it’s all gleaming white and minimal with an interior by john pawson. or there’s a witch and giant cauldron. or a witch with a giant cauldron in a john pawson designed minimalist kitchen. or just a tadpole farm. or witches doing pilates. i have no idea. i’m baffled and happy. -moby
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Wikipaintings ist die Wikipedia der klassischen Malerei.
Ein interessanter Hinweis für Kunstliebhaber oder diejenigen, die einen grösseren Einblick in das Werk eines bestimmten Künstlers bekommen möchten.
Dienstag, 29. Mai 2012
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Top-Nachricht heute: Der Bundestag hat eine grundlegende Reform des Organspende-Gesetzes beschlossen. Immer wieder taucht dieses Thema in den Medien auf. Im Fernsehen, im Radio wird mithilfe von Prominenten ein wahrer Kult um den Organspende-Ausweis gemacht. Jeder kann darüber denken, wie er will - oder sich seine Gedanken darüber machen. Nur die Art und Weise, wie dieses Thema in der Öffentlichkeit referiert wird, ist für mein Empfinden sehr einseitig, und lässt einen Lobbyismus dahinter erkennen, der wie so häufig wohl die eigentliche treibende Kraft ist.
Meine Logik hinterfragt folgendes: Der Nachrichtensprecher erklärt, dass 12.000 Menschen in Deutschland auf ein neues Organ warten. Täglich würden 3 Menschen sterben, weil das entsprechende Organ zur Transplantation nicht zur Verfügung steht. Dann sollen also lieber 3 andere Menschen sterben, um den Kranken ihre Organe zur Verfügung zu stellen? Und um den Medizinern und der Pharma-Industrie einen zusätzlichen Nutzen zu ermöglichen? Natürlich kann eine Organspende in besonderen Fällen eine Möglichkeit sein, einem Menschen zu helfen. Doch die Selbstverständlichkeit, mit der über solche operativen Eingriffe in den Medien gesprochen wird, suggeriert den meisten Menschen eine Behandlung, die mit Leichtigkeit zu bewerkstelligen ist. Das ist nicht der Fall, und die Betroffenen müssen z.B. ihr Leben lang starke Medikamente einnehmen, da der menschliche Körper von Natur aus nicht für einen Organ-Austausch vorgesehen ist (und das ist vermutlich nur diejenige von vielen möglichen Komplikationen, die noch am geringsten erscheint). Weiterhin hört sich die Zahl 12.000 relativ gross an, doch 12.000 sind in Bezug auf die 80 Millionen Einwohner der Bundesrepublik eher ein kleiner Anteil, nämlich etwa 0,015%. Aus dieser Perspektive betrachtet, frage ich mich, ob es nicht viele Menschen in diesem Land gibt, die glücklich wären, wenn man ihnen so viel Aufmerksamkeit und Hilfe gewähren würde, und sogar Bundestags-Beschlüsse verfassen würde, um sie zu unterstützen. Der letzte Punkt, der mich an dieser ganzen Geschichte am meisten beunruhigt, ist die Tatsache, dass es inzwischen längst auch schon einen Markt für Organ-Handel gibt. In einigen Dokumentationen wird veranschaulicht, dass Menschen, die durch globale Ausbeutung ohnehin nichts mehr zu verlieren haben, nur noch ihren Körper verkaufen können, um eventuell zu überleben. Sie verkaufen dann unter mysteriösen und meist auch unhygienischen Bedingungen z.B. eine Niere, die von den Vermittlern dann teuer in den Westen weiter geleitet wird. Im Beschluss des Bundestages, der heute verabschiedet wurde, ist die Aufforderung enthalten, dass möglichst jeder Bürger sich einen Organspende-Ausweis zulegen sollte. Wenn wirklich jeder einen solchen Ausweis hätte, wie gross ist dann das Potential z.B. für kriminelle Optionen, sich verhältnismässig "einfach" ein Organ zu beschaffen, und aus einem Hype um Organspenden plötzlich eine Organ-Verwertung wird?
Freitag, 25. Mai 2012
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Tihyowe has joined tumblr
Ich habe überlegt. Ich wusste nicht: soll ich oder nicht? Ich probiere gerne Neues aus. Ich bin neugierig. Ich bin immer bereit, mich weiter virtuell zu vernetzen, wenn es sinnvoll scheint. Dann habe ich einige hier gefunden, mit denen ich schon in anderen Netzwerken verknüpft bin. Und schliesslich die Erinnerung an eine meiner favorisierten Quotes:
"You may never know what results come from your action. But if you do nothing, there will be no result." (Mahatma Gandhi)
Hier bin ich also.
Freitag, 25. Mai 2012
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