Tumgik
thabosinterrail2022 · 2 years
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Tag 2
Die erste Nacht in diesen viel zu kleinen Hostelbetten war besser als erwartet. Ich bin nur ziemlich früh aufgewacht und war dadurch auch mit Abstand der Erste des Zeltes. Das Frühstück ist übersichtlich: Brötchen, Käse, Wurst und Marmelade. Tee muss man sich für 10 DKK (Donkey-Kong-Kronen) kaufen, danach bekommt man unbegrenzte “Refills”. Bedeutet hier, dass man den alten Teebeutel nochmal mit heißem Wasser übergoßen bekommt. Habe darauf per “nevermind” verzichtet. Anschließend Fahrrad für den Tag geliehen. Das ist einfach die beste Methode, um eine Stadt kennenzulernen. Und ich habe in der Tat viel gesehen! Zuallererst bin ich über das Unigelände gestolpert und habe dort ein Croissant als Werbegeschänk überreicht bekommen. Von der Werbung konnte ich kaum was entziffern. Ich glaube es ging um Bankkonten? Als nächstes bin ich durch die diversen Parks der Stadt gestolpert. Es ist beeindruckend, dass alle ein wenig anders sind und grün obendrein! Eine schnelle Suche nach Museen ergab, dass “Ny Carlsberg Glyptotek“ sehr sehenswert sein soll. Dem kann ich mich anschließen. Besonders interessant für diejenigen, die sich für die Ästhetik der Antike interessieren. 
Anschließend war mein Blutzuckerspiegel recht niedrig. Da es mich an’s Wasser gezogen hat, habe ich mir einen Burger im Stadteil “Island’s Brygge” besorgt und mich damit an’s Wasser gesetzt. Während ich dort saß fiel mir wieder auf, wie viele Deutsche sich in Kopenhagen bewegen. Überall schnappt man etwas auf. Das zerstört dann ein wenig die Immersion, ist aber irgendwie auch ganz nett. Weil ich an einem Tag am liebsten die ganze Stadt sehen will, brach ich dann noch auf in Richtung kleine Meerjungfrau. Unterwegs kam ich an Schloß Amlienborg vorbei. Schick und pompös. Es wäre ja auch schlimm, hätte man das eigene Volk ausgebeutet, um dann hässliche Gebäude zu errichten. Der nächste Stopp fand beim Kastell von Kopenhagen statt. Eine alte Militärfestung, die auch als Veranstaltungsort genutzt wird und in der das dänische Militär patroullieren darf. Ich selbst bin im goldenen Abendlicht über den Wall der Festung patroulliert und habe die wunderschöne Aussicht genoßen. Nach einem großen Umweg kam ich schließlich bei der kleinen Meerjungfrau an. Um 20 Uhr ist der Betrieb sehr überschaubar. Das bietet die Möglichkeit ausgiebiger Fotoshootings für alle, die dann noch dort sind. Junge, war es mit dem ganzen Wind plötzlich kalt am Wasser. Also schnell zurück zum Fahrrad und Richtung Hostel. Dann war die Stadt allerdings so voll mit Partymenschen, dass ich nicht anders konnte, als nochmal einen Stopp einzulegen und ein wenig durch die überfüllten Gassen zu stromern.
Mein Fahrrad konnte ich über die ganze Zeit nur per Bügelschloß am Hinterrad sichern. Das machen hier viele so. Anscheinend ist der Fahrradmarkt so gesättigt, dass Diebe nicht interessiert sind. Fahrradfahren ist hier ohnehin eine Wonne. Es gibt praktisch keine Steigungen und die Fahrradwege sind in der Regel in beide Richtungen so breit, dass es locker zum Überholen reicht. Auch hören die Wege hier nicht plötzlich auf, es sei denn, eine ganze Kreuzung wird plötzlich und ohne Beschilderung gesperrt und aufgerissen. Ist heute wirklich so passiert. Es war sehr amüsant, wie sich der hundert Meter lange Zug an Fahrradfahrenden wie eine Ameisenkolonne einen Alternativen Weg gebahnt hat. Später habe ich dann noch einen Bus beobachtet, der einen ganzen Häuserblock im Rückwärtsgang passieren musste, um der spontanen Straßenblockade zu entkommen.
PS: Odenser Bier schmeckt nicht. Bilder habe ich nur mit der Kamera gemacht, das Entwickeln wird also noch etwas dauern.
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thabosinterrail2022 · 2 years
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Heute hat meine erste Reise stattgefunden. Ziel: Kopenhagen. Die Fahrt nach Hamburg war absolut unspektakulär. In Hamburg selbst habe ich nur kurz Halt an einer Ecke der Kunsthalle gemacht, die offenbar als öffentliche Toilette genutzt wird. Im Zug von Hamburg nach Kopenhagen saß ich mit einem sehr redseligen, alten Hippie im Vierer. Dementsprechend habe ich auch direkt ein paar Empfehlungen für Kopenhagen abstauben können. Auf der Fahrt fällt mir auf, dass ich T-Shirts von so einer dämlichen italienischen Marke trage, die die norwegische Flagge als Logo verwenden. Ich frage mich, welche Außenwirkung das hier hat. Am Grenzbahnhof kontrolliert die Polizei die Pässe aller Reisenden. Erinnert sich noch jemand an diese Europäische Union?
Angekommen am Kopenhagener Hauptbahnhof war ich erstmal komplett orientierungslos. Eigentlich hatte ich vor, mir die Anreise zum Hostel auf den letzten Metern Zugfahrt herauszusuchen. Aber da war ich dann ja in ein Gespräch verwickelt. Na gut, Google Maps sagt, Laufen dauert eine Stunde. Dann mache ich das eben. Dadurch sehe ich direkt schöne Teile der Stadt. Zum Beispiel diese kleinen Becken in der Stadt? Ich muss noch nachschauen wie man die nennt. Innenalster-mäßig jedenfalls. Spannend war auch zu beobachten, wie sich das Stadtbild von Innenstadt zu weiter außerhalb entwickelt. Die Menschen in Kopenhagen legen unheimlich viel Wert auf ihr Erscheinungsbild. Man stelle sich die Hamburger Schickeria vor und das eben überall. Oder doch nicht? Je weiter man sich vom Kern der Stadt entfernt, desto durchmischter wird das Bild. Die ersten Dönerläden offenbaren ihre Drehspieße. Hier fühle ich mich erstmal wohler. Irgendwie ein bisschen Frankfurt. Auf halbem Weg zum Hostel treffe ich eine Mitschülerin aus der Oberstufe. Ich fahre zehn Stunden Zug, um Deutschland zu entkommen und nach einer halben Stunde Aufenthalt in einer fremden Stadt treffe ich eine Mitschülerin aus dem Gymnasium, das ich acht Jahre lang besucht habe.
Die Fotos zeigen Zugaussichten und dieses eine Becken, an dem ich vorbeigelaufen bin.
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thabosinterrail2022 · 2 years
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Ich fühl' mich wie zuhause Nur zuhause will ich weg
Alligatoah
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thabosinterrail2022 · 2 years
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Willkommen!
Aufgrund verstärkter Nachfrage bezüglich meines Reisefortschrittes - was mich natürlich ungemein freut - halte ich einen kleinen Blog für sinnvoll. Ich sehe das auch als Experiment, wie post-freudig ich im Verlauf der Reise bleibe. PS: Ich schätze, dass die Fotos primär vom Smartphone stammen werden, da das so viel schneller geht. Wenn die Zeit es hergibt, schicke ich vielleicht auch mal Fotos von der Kamera.
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