#wirnennenesarbeit

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#readyfortheshow #wirnennenesarbeit #igf (hier: Berlin, Germany) https://www.instagram.com/p/B5R_wC5FiBfkT8xSAHMiSGi6FoR7rWLQ3KZmX40/?igshid=15xo9ogbu59dj

[madeleinepennypotganski]

Kreative Arbeit oder Vom eigentlich Uneigentlichen

Man sollte immer mehrere Dinge tun. Kunst und Fabrik. Dichtung und Wahrheit. Eine Aufgabe finden.

Wie also zum Beispiel der Arzt, der just, während er mit dem frisch ausgepackten Holzspatel in den eitrigen Rachen eines Patienten guckt, eine unglaublich poetische Idee hat, sich schwungvoll auf seinen Rollhocker setzt, damit zum Tisch rüberrollt und ein spontanes Haiku auf einen Rezeptblock kritzelt. So stell’ ich mir das vor.

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Zuviel Arbeit macht Menschen kaputt. Sagt E., wenn sie wieder mehr als 30 Tage am Stück roboten geht, in der kreativen Agentur mit den klickenden Menschen. Zu müde fürs Feierabendbier. Sagt S., wenn sie um 10 ins Bett geht und nur noch am Wochenende mal vor die Tür, zu müde für die gute Gesellschaft. Sagt die Pilatestrainerin, gegen das Sitzen, den Bandscheibenvorfall und die kausale Depression. Frei flottierende Ängste. Sagt der Osteopath, wenn das Zwerchfell wieder klemmt, wegen Atemnot und Montagssorgen.

Wie fühlt es sich an, Teil einer Wertschöpfungskette zu sein?

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Ich finde es ja so absurd, dass dann bei zu viel vs. zu wenig Arbeit (was ist das?) immer auch gleich dieses Elternthema Kind vs. Karriere aufkommt. Als gäbe es nur diese beiden Pole. Nur Kind, das könnte ich nicht, ich brauche auch meine Arbeit. Mir würden wirklich noch viele andere Dinge einfallen, die ich tun könnte, während das Kind wonnig mit Murmeln kullert. Also, außer arbeiten. Segeln, zum Beispiel, oder Kurzfilme erfinden oder viele Zeitungen lesen oder drei Monate durch Griechenland reisen oder Marmelade in Tee rühren unter Nadelbäumen.

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Arbeit macht natürlich auch Spaß, wenn sie gut ist, klippiklaro, aber eben nicht nur und nicht die ganze Zeit. Wegen der Balance. Denn wenn die dann kippt, muss man ausbrechen.

Depressive brauchen Struktur und Routine, aber zuviel Struktur und Routine wird auch nach drei Monaten unerträglich und zum Ausgleich muss man ganz schnell irgendetwas Unerlaubtes tun, irgendwelche illegalen Ausflüge machen und illegale Substanzen konsumieren. Es sollte einfach schon noch Raum da sein. Für was auch immer. Nicht so ein durchgetakteter iCal-Tag. Sonst passiert ja das, was dann immer passiert und die Leute brauchen irgendein krasses Gegengewicht und dann treffen sich finanziell erfolgreiche Akademiker in Hoodies unter Autobahnbrücken und verprügeln sich. So Hooligan-Juristen. Den ganzen Tag im Maßanzug spöttisch lächeln und samstags ausrasten. Schnaps und Bier fürs Volk und morgen sind wir wieder ganz professionell.

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In Berlin gibt es so ein Startup, das Ausflüge in spannende Berufe verkauft. Einen Stuhl bauen oder Weinsorten probieren für geisteswissenschaftlich geprägte PR-Mitarbeiter, zum Beispiel. So etwas würde ich auch gerne gründen, nur für unattraktive Berufe, für die, nach denen kein Hahn kräht, diese ganz normalen, unglamourösen Jobs. Die würde ich gerne alle einmal ausprobieren und mich da so richtig reinfallen lassen, ich wäre der weibliche Günther Wallraff und würde drei Wochen lang ausdauernd Gabelstapler fahren. Wobei das ziemlich kompliziert sein soll.

Oder ich würde endlich mal an einer Rezeption mit poliertem Holztresen arbeiten. In einem Hotel in Charlottenburg, so richtig alter Westen, seit 50 Jahren unverändert, mit bestickten Handtüchern, und schweren Schlüsseln und es röche immer nach Seife.

Ich würde mit der frühen Brigade zur Arbeit fahren, meine gestärkte Bluse anziehen und ans Telefon gehen und, wenn ich eine Herausforderung bräuchte, meinen diskreten Blick perfektionieren.

Außerdem möchte ich unbedingt mal in so einem Kabuff in einer Autowerkstätte arbeiten, dieses verglaste Büro, hinten drin. Eines, in dem es nur analoge Buchhaltung gibt und einen großen Taschenrechner mit Papierrolle und einen Wandkalender mit umrahmtem Datum, das nie stimmt. Es riecht nach Rauch und es gibt verstaubte und verbogene Jalousien zum Abblenden. Manchmal mache ich einen Stempel auf eine Quittung, entknittere die Blaupause und sage: „Der Meister ist nicht da.“

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Das eine muss das andere befruchten. Nicht: Die wichtige und die unwichtige Tätigkeit.

Es bringt nichts, zum Ausgleich joggen zu gehen oder Blumen umzutopfen. Sonst ist das ja wieder total utilitaristisch und ökonomisiert. Dann geht man ganz neoliberal eine Runde laufen, um hinterher wieder frische Ideen zu haben. Immer achtsam weitermachen mit der Leistung! Nein, so geht das nicht. Die guten Ideen kommen einfach zwischendurch, während man etwas anderes ernst Gemeintes macht. Nicht einfach nur einen Geldjob im Café oder so. Das zermürbt nur auf Dauer und arm bleibt man sowieso. Dann ist man nur einer der Künstler, die eigentlich was ganz anderes machen.

Ich glaube, man sollte uneigentlich mehrere Dinge tun. Wirklich mit Ernst einen Zaun bauen. Pünktlich sein und besser werden. Zwischendurch lässt man dann einen professionellen Sprecher die Packungsbeilagen von Neuroleptika einsprechen und geht ins Museum.

[wahnhinweise]

Vorsicht: Arbeitsbereich – umprogrammierte Industrie-Roboter schütteln Lego-Menschen durch die Luft. #WirNennenEsArbeit (hier: LEGOLAND Deutschland)

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Spreenahes Copywriting.. #parkoffice #wirnennenesarbeit (hier: Strandbar Mitte)

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#readyfortheshow #wirnennenesarbeit #legaltech #lthv (hier: Campus der Universität Wien) https://www.instagram.com/p/B3ufPMHgCoF6TjqOQMds_h4m7VitpMS1zjAh7o0/?igshid=b7wxytqojbh8

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#wirnennenesarbeit #libra #questionsandanswers @idunivienna (hier: Oskar Morgenstern Center - Universität Wien) https://www.instagram.com/p/B3ryKwmAo9VM8VxLrdc4qBkUgLBLJFYyy5GS5E0/?igshid=15u437ixii8jt

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#readyfortheshow #wirnennenesarbeit #juristischerecherche #autumnishere (hier: Audimax) https://www.instagram.com/p/B3fAi07AuufcKF9NtgWcJVttqQHuO5Wj_kcfgY0/?igshid=1rvvizwa86r6t

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#securitybydesign #accesscontrol #wirnennenesarbeit (hier: WU (Wirtschaftsuniversität Wien)) https://www.instagram.com/p/B3cdQnJAz327ixxDZHytv_bdSqDNS30_xos5eg0/?igshid=q92ug2w7hvx8

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#readyfortheshow #wirnennenesarbeit (hier: Österreichische Nationalbibliothek) https://www.instagram.com/p/B3HlVNSoH_NHpYJwvCZtXDqpDozDJf8ClkuI7Y0/?igshid=gjf45ass9nfn

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#birdwatching with @idunivienna by bycicle. Me watching the bikes. #wirnennenesarbeit #greatestteamever (hier: Infozentrum Nationalpark Neusiedlersee) https://www.instagram.com/p/B3E_okCISROOdZUXXwnFdjiUw8gxpoAouifZsY0/?igshid=1csb4hzm01dp2

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#birthdaycake after two years of #@idunivienna at @univienna #wirnennenesarbeit #sonice #suchagreatteam (hier: Illmitz) https://www.instagram.com/p/B3E66_TIP3c7nmejOQpf5TSmffAUc82ctM6fmI0/?igshid=1fn6qdhrkywwc

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