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ungeheuerliches · 2 months ago
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freunde-der-mewo-kunsthalle · 3 months ago
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09.08.2024, Eröffnung der Ausstellung ‘Simon Kießler: Play hard’
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Simon Kießler ist ein Ermöglicher, ein Wegbereiter im wahrsten Wortsinn. Man könnte die Werke des Künstlers konzeptuell nennen und doch sind sie nah am Material und der kreativen Handlung. Seine Werke sind keine isolierten Objekte. Mensch und Zufall spielen in seiner Kunst eine wichtige Rolle, eingebettet in eine präzise durchdachte Versuchsanordnung. Kießler selbst nimmt sich zurück, entzieht sich künstlerischen Einordnungen und demokratisiert mit seinem Ansatz das künstlerische Schaffen.
Seine künstlerische Praxis ermöglicht Menschen, einen unvermittelten, spielerischen Zugang ohne dabei die nötige Tiefe vermissen zu lassen. Kießler kommt durch die Zwischenschaltung der Aktionen und der Beteiligung anderer dem ursprünglichen, unverschulten Kunstschaffen nahe, das er nach dem Studium vermisste.
Durch bewussten Einsatz von Irritationen schafft er Teilhabe auf Augenhöhe. So ließ Kießler in seiner Arbeit We don‘t need no education / Minibagger aus dem Jahr 2019 einen geschulten Baggerführer ohne Malerfahrung gegen einen Malereiprofessor ohne Baumaschinenkenntnisse gegeneinander antreten, durch die Steuerung des Baggers je ein Porträt von ihm anzufertigen. Beide werden neben einer Videodokumentation in der Ausstellung zu sehen sein. Sämtliche bei diesen Aktionen entstehenden Werke gehen per zuvor geschlossenem Vertrag in Kießlers Besitz über.
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Im Fokus der Ausstellung ‚Play hard‘ stehen zwei Werke des Künstlers, die ihren Ursprung in derselben Erinnerung haben. Die Erinnerung des Künstlers an das geliebte Schaukelpferd, das sein Urgroßvater gebaut hatte. Die Arbeit Dizzy / Schaukelpferd (2021) ist eine übergroße Nachbildung dieses Spielzeugs. Erwachsene sind eingeladen, Platz zu nehmen und zu schaukeln. Unter dem Pferd liegt Papier, in das sich die Bewegungen einschreiben. Ähnlich verhält es sich in anderer Dimension und Handlungsweise bei Dizzy / Pegasus (2022/2024). Was passiert mit Erwachsenen, die sich diesem kindlichen Spiel hingeben? Weckt das Schaukeln eigene Erinnerungen? Wird man wieder Kind? Erreicht man durch die stetige Wiederholung der wiegenden Bewegung einen anderen Bewusstseinszustand? Simon Kießler lädt die Besucher*innen ein, diesen Fragen bei vier Kunstaktionen nachzuspüren.
Simon Kießler (* 1983 in Elsterwerda) schloss das Studium der Bildenden Kunst als Meisterschüler von Prof. Stella Geppert an der Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle ab. Zuvor studierte er im Diplomstudiengang Plastik bei Prof. Andrea Zaumseil ebenda und absolvierte eine staatlich geprüfte Holzbildhauerausbildung in Oberammergau. Er lebt und arbeitet in Halle.
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tberg-de · 10 months ago
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Grenzerfahrungen an der ehemaligen innerdeutsche Grenze- Grenzhus Schlagsdorf
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Grenzerfahrungen an der ehemaligen innerdeutsche Grenze, wir besuchen das Grenzhus Schlagsdorf.  Nordwestmecklenburg ist mittlerweile nicht nur die Heimat von Nandus. Auch die ehemalige innerdeutsche Grenze verlief hier von 1945 bis 1989.
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Grenzerfahrungen an der ehemaligen innerdeutsche Grenze Nach der Grenzöffnung am 09.11.1989 konnte in weiten Teilen der ehemaligen Grenzregionen der Abbau der Mauer und der Grenzanlagen nicht schnell genug erfolgen. Länger als der Abbau der Grenzanlagen dauerte die Einsicht, diesen Teil der deutschen Geschichte in angemessener Form als Erinnerung oder zur Mahnung zu bewahren. In Schlagsdorf beispielsweise 10 Jahre. 10 Jahre nach dem Fall der Mauer wurde hier das Grenzhus als Informationszentrum zur innerdeutschen Grenze eröffnet. Für mich als 1971 Geborener war die Grenze schon immer ein Faktum. Zu diesem Zeitpunkt gab es zwei deutsche Staaten: die BRD und die DDR. Beide getrennt durch eine Grenze, wie es das Recht jeden einzelnen souveränen Staates auch noch heute ist. Hervorgegangen als Ergebnis vom Ende des 2. Weltkrieges, der von Deutschland ausging. Nur war diese Grenze nicht nur die Grenze zwischen zwei Staaten, sondern auch die Grenze zweier Systeme und Machtblöcke, die sich hier mitten in Europa gegenüber standen. Ich hatte bis 1987/88 keine persönlichen Beziehungen zur Grenze. Für den Urlaub gab es Ziele in der DDR oder in Osteuropa, für den Rest der Welt Fernsehen und Bücher. Zu diesem Zeitpunkt reicht mir das auch aus. 1987 beendete ich die Schulzeit und begann meine Lehre zum Forstfacharbeiter / Mechanisator. Bei den zu diesem Zeitpunkt obligatorischen Musterungen für den Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee tauchte dann plötzlich die Frage auf, wie es wäre, an der Grenze zu dienen. Draußen sein an der Natur - das war für mich ausschlaggebend. Ich wollte mich keineswegs bei den Panzern oder in anderen technischen Truppen wiederfinden. Zur geplanten Einberufung war bereits abzusehen, daß es die NVA und auch die DDR nicht mehr lange geben wird. Die damaligen Feindbilder waren verschwunden. Ich sah keine Notwendigkeit mehr in einem Dienst in einer Armee. Stattdessen wurde ich einer der ersten Zivildienstleistenden der Noch-DDR. 1990, noch als die DDR bestand, erfolgte meine erste Reise in die Welt, die außerhalb von Deutschland hinter der Mauer lag: nach Italien.
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"Ohne Dinglichkeit, ohne Materialität ist Erinnerung nicht möglich." - Hannah Arendt Denkmäler und andere Bauwerke spiegeln immer die Zeit wieder, in der sie errichtet wurden. Manche zur Erinnerung, manche als Mahnmal, andere wiederum ursprünglich als Notwendigkeit der Geschichte errichtet und dann umfunktioniert.  Ohne Zeitzeugenberichte und ohne gegenständliche Anschauungsobjekte ist die Geschichte nur schwer begreif- und vermittelbar. Es kann noch soviel von Nichtbeteiligten erzählt oder in Büchern geschrieben werden, Geschichte wird erst durch Zeitzeugenberichte und Gegenstände wirklich erzählt. In der Ausstellung im Grenzhus Schlagsdorf ist dieses Miteinander von Anschauungsobjekten und Zeitzeugenberichten sehr gut gelungen. In mehreren Räumen kann man die Grenze sozusagen erfahren. Dabei werden auch immer Interviews mit Zeitzeugen zu den verschiedensten Bereichen, wie das Leben und die Versorgung im Sperrgebiet als Videodokumentation gezeigt. Fotos aus damaliger Zeit runden neben einigen Modellen die Ausstellung ab. Zusätzlich wird seit kurzer Zeit auch eine ständige Ausstellung über das Biosphärenreservat Schaalsee gezeigt. In unmittelbarer Nähe des Museums sind im Außengelände in einer stillgelegten Kiesgrube modellhaft zusammengerückt Grenzsignal- und Sperrzaun, Beobachtungsturm und Grenzzaun I zu sehen. Der ca. 3,5 km lange Grenzparcours „Grenzwege Schlagsdorf. Lesezeichen in der Natur zur deutschen Teilung“ wurde 2012 entwickelt. Zwei unterschiedliche Wege führen vom Grenzhus zur ehemaligen Grenzlinie und bieten Einblicke in den Wandel der Landschaft im ehemaligen Grenzraum. Entlang der beiden Wegführungen erzählen 14 Stationen über historische Ereignisse, den Aufbau der Grenzsperranlagen sowie die Landschaft um den Mechower See. Fotoimpressionen vom Grenzhus Schlagsdorf Dieser Artikel erscheint innerhalb der Blogparade Bambooblog zum Thema „Grenzen“. Read the full article
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korrektheiten · 1 year ago
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Frankreich: Entsetzen und Tränen nach Zeigen des Hamas-Videos im Parlament
Tichy:»In der französischen Nationalversammlung bekamen die Abgeordneten aller Fraktionen am Dienstag die Möglichkeit, sich die Videodokumente vom terroristischen Angriff der Hamas auf israelische Zivilisten anzusehen. Der Film in einer Länge von 45 Minuten wurde ihnen von der israelischen Regierung zur Verfügung gestellt. Es enthält Videos, die israelische Kräfte gefangen genommenen oder getöteten Hamas-Angreifern abgenommen haben. Der Beitrag Frankreich: Entsetzen und Tränen nach Zeigen des Hamas-Videos im Parlament erschien zuerst auf Tichys Einblick. http://dlvr.it/SywT99 «
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deapradnyaa · 7 years ago
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Maybe I don't have love story like Habibie-Ainun or Barbie-Ken right now But right now I have best story about friendship that I want show to the world Full video: Link check on bio 🚺2KLT: Message for Future ---------------------------------------------- #2KLT #friendship #bestfriend #bestfriendgoals #friendshipstory #futuremessage #futureme #dearfutureus #videodokumenter #2012 #2013 #2014 #2015 #2016 #2017
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klinikposterindonesia · 5 years ago
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ivanfasa · 6 years ago
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Друзья, не так давно я выложил пост о реставрации Топора и пообещал показать его в действии. Мои подписчики заинтересовались процессом работы топора. Этим постом я хочу выполнить свои обещания. Смотрите видео-пост в действии. есть и фото👉👉👉#reznai_skazka #vidio #vidos #video #videostar #videoshow #videoobzor #videodokumenter #vidosik #видео #видиососмыслом #видеожара #видеоуроки #видеосъемка #ручнаяработаназаказ #резнаяработа #рукоделие #топорыручнойработы #работатопором (at Khabarovsk, Russia) https://www.instagram.com/p/BqMWCltDFE9/?utm_source=ig_tumblr_share&igshid=1raoltwccs6sr
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mahakaryatourtravel-blog1 · 7 years ago
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Semangat pagi, travellers! Semangat kembali beraktivitas! Apakata mereka, simak video kami berikut ini 😊😍 Bagi yang sedang berpetualang, semoga perjalanannya menyenangkan. Dan kami ucapkan terima kasih atas kepercayaannya kepada Mahakarya Tour & Travel. Kami bangga dapat menjadi Partner perjalanan Anda. #mahakaryatour #mahakaryatravel #mahakaryatourtravel #traveltangerang #traveltangerangselatan #travelsemarang #tangerang #tangerangselatan #semarang #video #videodokumenter #candiprambanan #prambanan #smadelta #sma8tangerang #visitindonesia #pesonaindonesia #travelindonesia
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yong-hae-sook · 6 years ago
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Aus der Distanz
Min-young Jeon über Billige Ausrede
„White privilege is your history being part of the core curriculum and mine being taught as an elective.“ – Jose Lara
Sommer in Berlin, abseits der Hauptstraßen am nördlichen Ende der Freienwalder Straße: Hier waren im Kulturpalast Wedding International die Dokumentation und die Überreste einer Performance der südkoreanischen Künstlerin Yong Hae Sook zu sehen, die bereits mehrere Wochen vor der Ausstellungseröffnung ihren Anfang genommen hatte. Eine zentral an der einzigen freistehenden Wand im Raum hängende, großformatige Fotografie zeigte den Höhepunkt der Performance, während auf zwei kleinen Monitoren Auf- und Abbau der Installation im Kulturpalast, in der sich ein Teil der performativen Arbeit abgespielt hatte, zu sehen waren. Verteilt im Raum fanden sich zudem Relikte der Performance, darunter eine Schriftrolle, auf der mit Kalligraphietinte der enigmatisch anmutende Titel der Arbeit – Billige Ausrede – geschrieben stand. Mit dem Titel rekurriert die Künstlerin auf das Agieren machtvoller Strukturen unter dem Deckmantel von Fortschritt und Modernisierung, welche sich im Rückblick oftmals selbst als billige Ausreden eines Strebens nach Geld und Macht entlarven. Einige Gegenstände im Raum tauchen in der Fotografie, die aus zehn Aufnahmen zusammengefügt wurde, wieder auf. Sie sind als Teile der Performance erkennbar, die zuvor an diesem Ort stattgefunden hat, und tragen so materialiter zu einem Changieren des Betrachterblickes bei: Zwischen Gegenstand und Bild, zwischen dem „Jetzt“ im Moment der Anwesenheit des Betrachters und dem „Es-ist-so-gewesen“, das der Fotografie innewohnt sowie zwischen künstlerischer Produktion und ihrer Rezeption. Der Ausstellungsraum selbst wird in der Fotografie erkennbar. Die beiden charakteristischen Holzsäulen, die ihn mittig teilen und die Decke stützen, finden sich als bildgenerierende Elemente in der Fotografie wieder. Sie gliedern die Bildfläche vertikal in drei Sektionen und wiederholen zweidimensional die reale Raumsituation im Kulturpalast.
Prozess, Wandel und Werkgenese
Doch nicht alle Bildgegenstände sind noch vor Ort zu finden. Yong Hae Sook hat ihre Performance prozessual angelegt und für die Ausstellung verschiedenste Materialien und Gegenstände über eine längere Zeitspanne in einen Dialog gesetzt. Einige Dinge hat sie aus Südkorea mitgebracht, viele andere hat sie auf ihrer zweiwöchigen Deutschlandreise von München über Trier und Düsseldorf nach Berlin gefunden oder gekauft. Nachdem die Performance in der Installation fotografiert war, konnten Nachbarn und Besucher noch vor der Eröffnung der Ausstellung die einzelnen Objekte mitnehmen. Die Idee des Prozesses zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Arbeit und ihre Präsentation: Nicht nur dauerten Auf- und Abbau der Installation, in der die Performance stattfand, fast drei Wochen, während derer sie durch die ständigen Eingriffe der Künstlerin einem fortwährenden Wandel unterlag. Auch die bildnerische Verfahrensweise – die Präsentation eines mehrschichtigen Bildes – reflektiert qua Überblendung mehrerer Fotografien die sukzessive Werkgenese. Deutlich wird diese auch in der Videodokumentation von Auf- und Abbau, welche die Künstlerin als Teil des Werkes begreift.
Reinigung als Akt der Individuation
Zentral zeigt die Fotografie die Künstlerin bei einem Akt der Reinigung, dem Waschen ihrer Haare. Vornübergebeugt ist Yong Hae Sook, leger gekleidet in weißem Unterhemd, dabei zu sehen, wie sie sich mit den Händen durch ihr nasses, dunkles Haar fährt. Die Holzkonstruktion im rechten Bildbereich erinnert an einen Bachlauf. Ein kopfloser Helfer lässt, auf einer Trittleiter stehend, das Wasser fließen, das unten in einen mit Plastikfolie ausgekleideten Behälter abläuft. Unweigerlich fühlt man sich an das Zeremoniell ritueller Waschungen erinnert, einen körperlichen Akt, der eine Schwellensituation und einen Übergang symbolisiert: Die Aufnahme als vollwertiges Mitglied in die christliche Religionsgemeinschaft durch die Taufe, die Reinigung des sündigen Menschen vor dem Gebet oder der Gang in einen Tempel. Aus der Distanz, mit westlichem Blick betrachtet, mischt sich in der Reflexion des Bildes das Moment der Reinigung mit Klischees des Weiblichen aus Fernost. Zu verlockend erscheint die Brücke zwischen exotisch anmutendem Namen der Künstlerin und der eigenen, in der westlichen Welt immer noch präsenten Vorstellung übersteigerter Darstellungsformen asiatischer Frauen, wie sie etwa in den Bildern japanischer Geishas oder indonesischer Tempeltänzerinnen zu sehen sind. Gleichzeitig setzt sich die Künstlerin durch ihr Auftreten in der Performance den Blicken der anderen aus und begibt sich somit in die Rolle des begehrenswerten Objektes. Obwohl durch die Offenlegung der Konstruktion im Bild deutlich als künstlerischer Akt erkennbar, legt Yong Hae Sook gerade mit ihrer Reinigungsperformance den Finger in die Wunde des eurozentristischen Blickes. In der Betrachtung ihrer Handlung offenbart sich nämlich, wie sehr unsere Wahrnehmung anderer Kulturen noch immer von Vorstellungen und Klischees geprägt ist. Die Wahl für die Inszenierung einer Reinigung als Schwerpunkt ihrer Performance geschah auch mit Rückgriff auf ein Schwellenmoment in der Geschichte Koreas, einem Land, das nach beinahe einem halben Jahrhundert japanischer Kolonialherrschaft zum Schauplatz eines Stellvertreterkrieges und in der Folge geteilt wurde. Bis in die 1980er Jahre von einer Militärdiktatur regiert, gilt Südkorea heute als junge Demokratie, die sich noch auf dem Weg ihrer Emanzipierung, noch im Prozess ihrer Traumabewältigung befindet. Insofern stellt sich bei der Betrachtung zeitgenössischer Kunst aus Südkorea die Frage, woher die Künstler ihr kulturelles Erbe schöpfen. Wieviel und was an ihrer Kunst lässt sich einem genuin-eigenen, wieviel einem westlichen Kanon zuordnen?
Kunst und Kopie
Ein unmittelbarer Einfluss auf Yong Hae Sooks Werk wird erkennbar in der Auseinandersetzung der Künstlerin mit kulturellen Differenzen, die sie wie in einem Quilt miteinander verwebt. Scheinbar spielerisch vereint sie in Billige Ausrede westliche und östliche Welt miteinander, indem sie symbolisch aufgeladene Elemente wie traditionelles koreanisches Kunsthandwerk und den Union Jack mit Kitsch aus deutschen 1-Euro-Shops kombiniert. Kunsthistorische Zitate wie die brennende Kerze und das verwesende Obst, das hier in moderner Verkehrung als tiefgefrorenes Stück Wassermelone auf die Vanitassymbolik zielend das Moment der Vergänglichkeit reflektiert, finden sich ebenso im Bild wie Spiegel, mit denen die Künstlerin auf die Präsentation von Repräsentation und ihre Infragestellung in Gemälden europäischer Malerei anspielt. Auffällig im Bild sind auch einige Miniaturabgüsse antiker Büsten, mit denen die Künstlerin auf die postkoloniale Prägung des Kunstschaffens in Korea verweist. Lange Zeit war das Kopieren alter Meister – eine Verfahrensweise, deren Ursprung zurückzuführen ist auf die Lehre an den Kunstakademien der Renaissance und die über Japan importiert wurde – gängige Praxis in der künstlerischen Ausbildung. Auch Yong Hae Sooks Studium orientierte sich an der klassischen Kunstgeschichte Europas. Bis heute bleibt die Orientierung an einem westlichen Kanon in der Bildung vorherrschendes Diktum. Ähnlich wie das Prozessuale als Methodik der Werkgenese, eignet sich Yong Hae Sook die Ästhetik der Hässlichkeit des vorgefundenen Materials als eine Art Strategie für ihre künstlerische Übersetzung an. Die zum großen Teil weggeworfenen Gegenstände überlagert sie zu einem vielschichtigen Palimpsest, das sich zwischen Historizität und Alltag bewegt. In der subversiven Verkehrung aufgeladener Symboliken, die prägend auf Generationen von Koreanern eingewirkt haben, eröffnet sie die Möglichkeit einer Neuorientierung, eines neuen Sehens und eines anderen Zuganges zu kulturellem Verständnis ebenso wie Missverständnis.
Erinnerung und Imagination
Indem Yong Hae Sook in ihrer Performance und der Fotografie, die diese dokumentiert, vom klassischen Ästhetikempfinden ihrer künstlerischen Erziehung abweicht, schafft sie Raum für Störungen in der Wahrnehmung des Betrachters und ruft Verstörung in der Rezeption ihres Werkes hervor. Alltagsobjekte, Müll und Kitsch verdichten sich in der Fotografie in Form von leeren Bierkästen und Devotionalien zeitgenössischer Kunst, wie der bezahlbaren Miniaturvariante der violetten Balloon Dogs von Jeff Koons. Ergänzt wird das Arte-Povera-Ensemble mit verwelkten Blättern und einem durch das geöffnete obere Fenster quer in den Raum ragenden Ast – eine Reminiszenz an eine Kindheitserinnerung. Damals wurde Yong Hae Sook in einer stürmischen Nacht jäh aus dem Schlaf gerissen, als Regenwasser an einem abgerissenen Ast entlang ins Zimmer rann und ihr ins Gesicht tropfte. Indem diese Szene Eingang in die Performance findet, verbindet die Künstlerin Erinnerung und Imagination. Über allem schwebt ein verbeulter Kronleuchter aus Kristall wie er häufig in deutschen Wohnzimmern bis in die 1980er Jahre vorzufinden war. Als übersteigertes Symbol eines vermeintlich allseits präsenten Wohlstandes in Folge des Wirtschaftswunders und gerade von einer breiten unteren Mittelschicht in dieser Lesart gedeutet, wirft dieser Gebrauchsgegenstand Fragen zu bürgerlicher Repräsentationsästhetik und Inszenierung von Wohlstand innerhalb der damaligen BRD auf.
Dispositiv der Sichtbarkeit
Wie ein Dispositiv der Sichtbarkeit erscheint Yong Hae Sooks ortsspezifische Installation im Kulturpalast Wedding International, der mit alten Holzdielen und unverputztem Stuck die Atmosphäre einer Werkstatt oder eines Künstlerateliers ausstrahlt. Nicht nur scheinbar zusammenhangslose Gegenstände verbindet sie in ihrer Arbeit miteinander, auch die Verknüpfung verschiedener Welten verlängert sie in den Ausstellungsraum, in den Bezirk Wedding und über diesen hinaus. Die im Laufe der Performance verwendeten Objekte landeten nicht auf dem Müll, sondern wurden als performative Fortführung der Arbeit von den Besuchern mitgenommen. Sie werden nun – so lässt sich spekulieren – in irgendeiner Weise weiterverwendet, an anderen Orten eingesetzt oder vielleicht am Ende doch entsorgt. Das Prozessuale ist in dieser Hinsicht auch als Moment der Transformation lesbar, durch das aus Abfall zuerst Kunst und später möglicherweise wieder ein Alltagsgegenstand wird. Die Künstlerin lässt den Besuchern die Wahl, was aus den von ihr nur zwischengenutzten Objekten wird. Sicher ist jedoch, dass sie zurückgeführt werden in den kulturellen Kreislauf, in dem sich auch die künstlerische Performance abgespielt hat. Inszeniert als Objekt des begehrenden Betrachterblickes ist es am Ende Yong Hae Sook selbst, die uns und unsere Welt in den Blick nimmt. Ihre Perspektive, von unserer europäischen verschieden, darin gleichsam tief verwurzelt, bricht mit tradierter Historizität und wirft die Frage nach einer Notwendigkeit neuer Sehgewohnheiten auf. Verstörend schön und herausfordernd anders. Oder handelt es sich am Ende doch nur um eine Billige Ausrede?
Min-young Jeon ist Kunsthistorikerin und freie Kuratorin. Sie hat Kunstgeschichte und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum studiert und war assoziierte Doktorandin am DFG-Kolleg „Das fotografische Dispositiv“ an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Ihre Forschungsinteressen umfassen zeitgenössische Kunst, insbesondere Fotografie und Video, sowie Theorien zur Wahrnehmung und Ästhetik der Installation. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
►Yong Hae Sook 2018 Katalog “Billige Ausrede 너절한변명 Cheap Excuse”
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musocmusic · 2 years ago
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PREMIERE: Sonntag, 18.12. um 19:00 Uhr: Fragile Elephant - Going West (die Doku)
PREMIERE: Sonntag, 18.12. um 19:00 Uhr: Fragile Elephant – Going West (die Doku)
Es ist so weit: Munich Song Connection veröffentlicht am Sonntag, 18. Dezember 2022 um 19:00 Uhr die Videodokumentation unserer Dreamland Woodstock Challenge Gewinner Fragile Elephant und erzählt darin die vollständige Story. Sie erzählt die Geschichte des Wettbewerbs und gibt nicht nur Einblicke in den Recordingprozess der drei jungen Münchner, sondern auch die Produktionsarbeit von Jerry…
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diefylmklasse · 6 years ago
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the unknown moment - Ausstellung von Giovanni Basile und Raoul Morales-Márquez
VHS, Fernseher, HD Projektion, Super 8mm, Ton, Schaukel.
Videodokumentation von Giovanni Basile
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tberg-de · 2 years ago
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Grenzerfahrungen an der ehemaligen innerdeutsche Grenze- Grenzhus Schlagsdorf
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Nordwestmecklenburg ist mittlerweile nicht nur die Heimat von Nandus. Auch die ehemalige innerdeutsche Grenze verlief hier von 1945 bis 1989. Nach der Grenzöffnung am 09.11.1989 konnte in weiten Teilen der ehemaligen Grenzregionen der Abbau der Mauer und der Grenzanlagen nicht schnell genug erfolgen. Länger als der Abbau der Grenzanlagen dauerte die Einsicht, diesen Teil der deutschen Geschichte in angemessener Form als Erinnerung oder zur Mahnung zu bewahren. In Schlagsdorf beispielsweise 10 Jahre. 10 Jahre nach dem Fall der Mauer wurde hier das Grenzhus als Informationszentrum zur innerdeutschen Grenze eröffnet.
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Grenzerfahrungen an der ehemaligen innerdeutsche Grenze Für mich als 1971 Geborener war die Grenze schon immer ein Faktum. Zu diesem Zeitpunkt gab es zwei deutsche Staaten: die BRD und die DDR. Beide getrennt durch eine Grenze, wie es das Recht jeden einzelnen souveränen Staates auch noch heute ist. Hervorgegangen als Ergebnis vom Ende des 2. Weltkrieges, der von Deutschland ausging. Nur war diese Grenze nicht nur die Grenze zwischen zwei Staaten, sondern auch die Grenze zweier Systeme und Machtblöcke, die sich hier mitten in Europa gegenüber standen. Ich hatte bis 1987/88 keine persönlichen Beziehungen zur Grenze. Für den Urlaub gab es Ziele in der DDR oder in Osteuropa, für den Rest der Welt Fernsehen und Bücher. Zu diesem Zeitpunkt reicht mir das auch aus. 1987 beendete ich die Schulzeit und begann meine Lehre zum Forstfacharbeiter / Mechanisator. Bei den zu diesem Zeitpunkt obligatorischen Musterungen für den Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee tauchte dann plötzlich die Frage auf, wie es wäre, an der Grenze zu dienen. Draussen sein an der Natur - das war für mich ausschlaggebend. Ich wollte mich keineswegs bei den Panzern oder in anderen technischen Truppen wiederfinden. Zur geplanten Einberufung war bereits abzusehen, daß es die NVA und auch die DDR nicht mehr lange geben wird. Die damaligen Feindbilder waren verschwunden. Ich sah keine Notwendigkeit mehr in einem Dienst in einer Armee. Stattdessen wurde ich einer der ersten Zivildienstleistenden der Noch-DDR. 1990, noch als die DDR bestand, erfolgte meine erste Reise in die Welt, die ausserhalb von Deutschland hinter der Mauer lag: nach Italien.
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"Ohne Dinglichkeit, ohne Materialität ist Erinnerung nicht möglich." - Hannah Arendt Denkmäler und andere Bauwerke spiegeln immer die Zeit wieder, in der sie errichtet wurden. Manche zur Erinnerung, manche als Mahnmal, andere wiederum ursprünglich als Notwendigkeit der Geschichte errichtet und dann umfunktioniert.  Ohne Zeitzeugenberichte und ohne gegenständliche Anschauungsobjekte ist die Geschichte nur schwer begreif- und vermittelbar. Es kann noch soviel von Nichtbeteiligten erzählt oder in Büchern geschrieben werden, Geschichte wird erst durch Zeitzeugenberichte und Gegenstände wirklich erzählt. In der Ausstellung im Grenzhus Schlagsdorf ist dieses Miteinander von Anschauungsobjekten und Zeitzeugenberichten sehr gut gelungen. In mehreren Räumen kann man die Grenze sozusagen erfahren. Dabei werden auch immer Interviews mit Zeitzeugen zu den verschiedensten Bereichen, wie das Leben und die Versorgung im Sperrgebiet als Videodokumentation gezeigt. Fotos aus damaliger Zeit runden neben einigen Modellen die Ausstellung ab. Zusätzlich wird seit kurzer Zeit auch eine ständige Ausstellung über das Biosphärenreservat Schaalsee gezeigt. In unmittelbarer Nähe des Museums sind im Außengelände in einer stillgelegten Kiesgrube modellhaft zusammengerückt Grenzsignal- und Sperrzaun, Beobachtungsturm und Grenzzaun I zu sehen. Der ca. 3,5 km lange Grenzparcours „Grenzwege Schlagsdorf. Lesezeichen in der Natur zur deutschen Teilung“ wurde 2012 entwickelt. Zwei unterschiedliche Wege führen vom Grenzhus zur ehemaligen Grenzlinie und bieten Einblicke in den Wandel der Landschaft im ehemaligen Grenzraum. Entlang der beiden Wegführungen erzählen 14 Stationen über historische Ereignisse, den Aufbau der Grenzsperranlagen sowie die Landschaft um den Mechower See. Dieser Artikel erscheint innerhalb der Blogparade Bambooblog zum Thema „Grenzen“. Read the full article
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ulrichgebert · 2 years ago
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Wieder so ein Homofilm von Gregg Araki... Junge Homosexuelle bringen sich häufig um, weil sie meinen, den gesellschaftlichen Normen nicht gerecht werden zu können. Oder aus Liebeskummer. Es sieht noch einiges recht handgemacht aus (mit Absicht: einer der sechs jungen AußenseiterInnen dreht eine ungeliebte Videodokumentation über ihr Leben und Befinden. Auf Video!) und ist gemessen an den späteren Teenage-Armageddon-Teilen vergleichsweise realitätsnah: es tauchen keinerlei Außerindischen auf, und die Welt geht auch nicht unter. Und irgendwie ganz rührend, und traurig. Und todesmutig. So waren die Neunziger.
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weissblauerose · 3 years ago
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Die kanadische Ärzteorganisation, #CCCA, hat eine aufwändige Videodokumentation über die #Pfizer-Gen-Injektionen erstellt.
So erhöht sich die Anzahl der „Impf“-Toten signifikant, wenn man ausschließlich die „Impf“-Gruppe betrachtet und die Placebo-Gruppe außen vor lässt:
https://rumble.com/vrqnqb-mehr-schaden-als-nutzer.html
#Versuchskaninchen #Genexperiment #Kanada #Nebenwirkungen #impftEuchinsKnie #allesindenDarm
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hannamedienbuero · 5 years ago
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Neues aus dem Medienbüro / Bilder erzählen Geschichten
An dieser Stelle ein Dank an alle Reisegruppen des Hanna Fachtages für die Unterstützung bei der Herstellung der Hanna Fachtag-Videodokumentation.
Es war uns eine Freude, gemeinsam mit euch, zum Abschluss des Fachtages in die Erlebnisse der einzelnen Reisegruppen einzutauchen.
Fünf Fragen und eure Unterstützung vor und hinter der Tablet-Kamera, mehr hat es nicht gebraucht, um am Ende des Tages zu erfahren, wie die Stimmung in euren Reisegruppen war und was ihr erlebt habt. Das hat Spaß gemacht!
 Euer Hanna Medienbüro
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rachellbo · 5 years ago
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***WITCHES***
By Ursina Tossi
Presented at Kampnagel Hamburg
The Hamburg- and Cologne-based choreographer Ursina Tossi uses a combination of dance, visual media and digital sounds to address political topics, creating science fiction scenes that confront spectators at close quarters. In her last work, BLUE MOON (2018), she appropriated the figure of the werewolf from its mostly male tradition. In her latest piece, WITCHES, she fuses together historical facts and pop-cultural fantasies about the figure of the witch to create a bizarre mixture. At the heart of this piece is the ambivalence between powerful and persecuted female bodies.
Choreografie und Künstlerische Leitung: Ursina Tossi
Dramaturgie: Margarita Tsomou
Co-Choreografie und Tanz: Rachell Bo Clark, Camilla Brogaard, Julia B. Laperrière, Amanda Romero, Ursina Tossi
Ton: Johannes Miethke
Bühne: Hanna Lenz
Assistenz:  Anja Zihlmann
Kostüme: Judith Förster
Kostüm-Assistenz:  Christina Geiger
Licht: Ricarda Schnoor
Künstlerische Assistenz: Anna Semenova-Ganz
Künstlerische Produktionsleitung, Co-Konzeption und Presse:  Stückliesel
Videodokumentation:  Friederike Höppner
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