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Die Ballade vom Sofahelden
In einer Welt, so laut und groß,
Da lebt ein Held, von dem keiner weiß:
Er kämpft nicht mit dem Schwert aus Stahl -
Sein Kampf findet statt digital.
Er sitzt auf seinem Sofa weich,
Die Decke warm, der Kopf ist frei,
Das Smartphone fest in seiner Hand,
so wird die Welt von ihm erkannt.
Ein Klick genügt, die Welt zu retten -
Vom Sofa aus, in warmen Betten.
Der Sofaheld spricht laut und klar:
„Jetzt ist meine Zeit endlich da!“
Ein Like für dies, ein Retweet für das.
Er fühlt sich stark, es macht ihm Spaß.
Er rettet die Erde, als wär es ein Spiel -
Mit jedem Klick rettet er so viel!
Ein Eisbär kämpft ums Überleben -
Sein Bild geteilt, so wird er leben!
Der Held auf seinem Sofathron,
Fühlt sich wie ein Retter - ganz ohne Lohn.
Ein Klick genügt, die Welt zu retten -
Vom Sofa aus, in warmen Betten.
Doch fragt er sich ganz leise nun:
„Ist das wirklich alles, was ich kann tun?“
„Klimawandel? Kein Problem!“
Denkt er, während Winde wehn.
„Ich poste nur ein schönes Bild,
Und schon wird alles, wie ich’s will.“
Doch draußen tobt der Sturm und schreit,
Die Erde weint ihr tiefes Leid.
Doch unser Held, er bleibt daheim,
In seinem warmen, stillen Kämmerlein.
Ein Klick genügt, die Welt zu retten -
Vom Sofa aus, in warmen Betten.
Doch zweifelt er, im Herzen still:
„Reicht dies denn auch für was ich will?“
Ein weiteres Bild, das Armut zeigt,
Ein Klick genügt, so wird's geteilt.
„Ich habe mein Bestes getan,
Jetzt kann die Welt ruhig weiterfahr'n.“
Die Nachrichten klingen laut,
Von Ungerechtigkeit, wo keiner schaut.
Doch unser Held, der weiß Bescheid!
Mit jedem Post heilt er die Zeit.
Ein Klick genügt, die Welt zu retten -
Vom Sofa aus, in warmen Betten.
Doch fragt er sich, im Dunkeln klar:
„Bin ich wirklich der Held, der ich dacht ich war?“
Er kämpft mit Memes, mit Gifs, mit Likes,
Teilt Bilder von zerfall‘nen Reichen.
„Ich setz’ ein Zeichen,
ich bin dabei,
Der Alltagsstress zieht an mir vorbei.“
Doch tief in der Nacht, wenn alles still,
Und keiner mehr den Helden will,
Dann fragt er sich, im Dunkel sacht,
Ob auch jemand über ihn so wacht.
Ein Klick genügt, die Welt zu retten -
Vom Sofa aus, in warmen Betten.
Doch jetzt erkennt er tief und klar:
„Vielleicht war ich doch nie wirklich da…“
Denn in der Stille, ganz allein,
Da spürt er plötzlich kaltes Sein.
Ob all die Klicks und Likes der Welt,
Wirklich ändern, was ihm fehlt?
Die Wahrheit ist, er sieht es klar,
Dass all sein Tun nur wenig war.
Ein Held vom Sofa, das ist wahr,
Doch die Welt, die bleibt so sonderbar.
Ein Klick genügt, die Welt zu retten -
Vom Sofa aus, in warmen Betten.
Doch jetzt sucht er nach einem Weg:
„Wie finde ich das, was wirklich trägt?“
So träumt er weiter, hofft auf Licht,
Dass eines Tages vielleicht spricht,
Ein wahrer Held, nicht digital,
Der wirklich kämpft, mit Herz aus Stahl.
Nun sieht er’s ein, so klar und rein:
Der Held, der er sein will, muss draußen sein.
Mit Herz aus Stahl, nicht digital,
Geht er hinaus, zum ersten Mal.
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