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Das Rennrad - Unverhofft von 0 auf 100 in unter einer Woche
Moin Gefährten,
die Idee von einem Rennrad finde ich ja schon ganz nett. Ich hatte selbst lange eins. Das stand dann in meinem Schlafzimmer rum, weil so ein Rennrad nichts ist was man gerne nachts alleine draußen lässt. Da macht man sich eh nur Sorgen und kann die ganze Nacht nicht schlafen. Oft gefahren bin ich es nicht... nicht weil es mir nicht gefallen hat, sondern weil das einfach unpraktisch ist in einer Großstadt. Ständig Rückenschmerzen oder blaue Flecken am Po... viel Gepäck bekommt man da auch nicht mit und die Fahrten sind oft etwas unkontrollierbar. Für mich persönlich wird das einfach unverhofft zu schnell und dann weiß ich nicht, wann der richtige Moment zum Bremsen ist und wie doll ich bremsen kann ohne mich zu überschlagen. Meistens bin ich also doch lieber zu Fuß gegangen. Vor allem die alltäglichen Strecken. Ausprobieren kann man das natürlich. Ich meine es gibt ja Leute die stehen auf Vollspeed. Ich finde Vollspeed auch super, aber nur wenn ich weiß wo es hingeht und die Endstation in absehbarer Zukunft erreicht ist. Ansonsten wird mir einfach nur schlecht davon und der Fahrtwind in der Visage nervt auch. Ich schweife mal wieder ab.
Was ich eigentlich sagen will... ich hatte was mit diesem Typen, Fynn. Vom Sehen kenne ich den schon eine ganze Weile, da wir uns des Öfteren in den gleichen Einrichtungen beim übermäßigen Alkoholkonsum betreuen lassen. Da sagt man also schonmal „Moin“ zueinander.
Letztes Mal sprach dann wohl aber der Mut aus Fynn, vielleicht aber auch der Alkohol… und teilte mir mit, dass ich mich zu ihm setzen könne, wenn ich knutschen will. Knutschen tue ich ganz gerne. Betrunken sowieso. Also wurde geknutscht und dann lud ich mich selbst zu ihm nach Hause ein. Bevor wir los gezwitschert sind, kommentierte mein bester Freund Fiete das Ganze noch mit „Na da ist ja klar, wer wem das Herz bricht“. Ich hab’s erstmal nicht gecheckt und doof aus der Wäsche geguckt. Fynn fühlte sich aber angesprochen und klärte mich darüber auf, dass wohl sein Herz gemeint war. Also ungefährlich für mich…weiter hab ich in dem Moment nicht gedacht. Tequila im Kopp. Fiete mag es ziemlich gerne, wenn er recht behält. Kommt meiner Meinung nach nicht gerade gewohnheitsmäßig vor, aber dieses Mal lag er nicht gänzlich falsch. Bei Fynn zu Hause knutschten wir dann erstmal auf dem Balkon weiter, zum Vögeln war es da aber aufgrund von ausgeprägter Botanik zu eng. Schade drum, ich mag es ganz gerne auf dem Balkon, aber was solls. So oder so war der Sex erstmal gut. Fynn war zwar zu besoffen um überhaupt ein einziges Mal zu kommen, dafür summierten sich meine Orgasmen umso mehr und ihm gefiel es, dabei zuzusehen wie ich mir einfach nahm was ich wollte.
Unsympathisch war er mir auch nicht, auch wenn er ungewöhnlich lieb und etwas sensibel wirkte. Das konnte also ne ganz entspannte Affäre für den Sommer werden, dachte ich. Seit ich nach vier Jahren Beziehung wieder allein unterwegs bin, finde ich Affären irgendwie netter als One Night Stands. Dafür ist es dann schon praktisch, wenn man n Film zusammen gucken und gemeinsam n Bier trinken kann ohne dass es einem unnötig vorkommt. Dem war erstmal so, also wurde das Ganze schon in der nächsten Nacht wiederholt.
Na ja… wenn ich ehrlich bin muss ich wohl zugeben, dass ich die Zeichen schon am nächsten Morgen hätte deuten können… wenn ich gewollt hätte. In Fynns Badezimmer warteten ein neues Duschgel und eine Zahnbürste auf mich, während nun im Kühlschrank Milch - frei von Kuhausbeutung, lagerte und in meinen Kaffee wollte.
Sagen wir so… ich war irritiert, aber Fynn zählte sich selbst zu den netten Menschen, die anderen gerne eine Freude machen und ich kannte ihn nicht gut genug um mich an eine tief gehende Interpretation zu wagen. Zwei Tage später trafen wir uns wieder und wollten noch zusammen essen bevor wir durch die Betten toben. „Cool, n Döner holen und irgendwo hin chillen“, schlug mein Kopf vor. Allerdings fand ich mich dann in einem kleinen Restaurant am Hafen wieder, mit einem Glas Crémant in der Hand. Als Beilage wurden hier eine Handvoll von Fynns engsten Freunden serviert. Ich mein… wurde ja auch wirklich Zeit, dass ich die mal kennen lerne.
Ich setzte also mein soziales Lächeln auf und achtete darauf, so langsam zu essen, dass ich ständig mit Kauen beschäftigt war. Mit vollem Mund spricht man nicht… weiß ja jeder. Danach war ich logischerweise so todeserledigt, dass ich unbedingt ins Bett musste.
Seitdem wurde mir von meinem besten Freund Fiete eingetrichtert das „Gefälligst sein zu lassen und mit dem armen Kerl zu reden“.
Kam irgendwie nicht ganz bei mir an, also auf ein Neues. Fynn und ich kannten uns nun also nicht ganz eine Woche und haben 4 Nächte davon zusammen in seinem Bett verbracht. Da wird es ja langsam Zeit mal den nächsten Schritt zu tun und die Datingabläufe effizient zu optimieren. Wir standen also am fünften Abend vor Fynns Haustür. Er mit Rennrad unterm Arm und Schnaps im Kopf. Ich mit seinem Schlüsselbund in der Hand und Sex im Kopf.
„Wieso hast du eigentlich noch keinen Schlüssel?“, fragte Fynn während ich ihm seine Haustür aufhielt. Spontan verlor ich all meine sprachlichen Fähigkeiten und auch der Sex verschwand aus meinem Kopf.
Während ich also auf der Couch sitzend an der Bergung meines Vokabulars arbeitete, eröffnete Fynn eine lockere Plauderei mit einer beiläufigen Anekdote von seinem letzten Kneipenbesuch.
„...und dann hat sie gefragt ob sie sich zu mir setzen darf. Und dann hab ich ihr gesagt dass ich ne Freundin hab“, beendete er seine Erzählung. Zuerst war ich verwirrt und entsetzt weil ich echt nicht gedacht hätte, dass er mal eben ohne mit der Wimper zu zucken seine Freundin ne Woche lang betrügt und mir dann beiläufig verklickert dass eine Solche in seinem Leben existiert. Dann begriff ich leider dass ich diese Freundin sein sollte.
„…ehm... nennst du mich deine Freundin?“, fragte ich dann zögernd, weil ich das Gefühl nicht los wurde, dass Weglaufen und bei Fiete Sturmklingeln keine angemessene Reaktion darstellte. „Ja, also ne Fickbeziehung ist das ja nun nicht“, stellte Fynn klar. „Schade“, kam als Antwort nicht infrage, weshalb ich dann versuchte in vorsichtigen Worten darzulegen, dass das aber die einzige Art von Verbindung ist, die ich mir mit ihm vorstellen könnte... wenn überhaupt. Das Wort Beziehung war ja nun schon eine gewaltige Übertreibung und sorgte nicht unbedingt dafür, dass ich es gemütlich bei ihm auf der Couch fand. Nicht, dass ich ihn nicht mochte… aber wir hatten uns nun wirklich nicht besonders viel zu sagen und abgesehen von Bier auch keine gemeinsamen Interessen.
Fynn war also traurig und gestand, sich voll in mich verknallt zu haben. Ich war überfordert und gestand dass ich gerne nach Hause gehen würde. Das fand er aber auch blöd und so blieb ich und tröstete ihn ein bisschen.
Na ja eigentlich erklärte ich die Sache damit für beendet, weil ich mich nicht wohl bei dem Gedanken fühlte, fröhlich weiter zu vögeln, während er sich in Wahrheit etwas anderes wünscht. Fynn blieb aber hartnäckig und erklärte mir, dass eben keiner ohne ab und an mal n Herz zu brechen durchs Leben kommt und er mich trotzdem sehen und mit mir schlafen möchte. Das versuchten wir dann, aber da er mir trotzdem mitteilte dass er mich lieb hat und sich jeden Tag mehrmals bei mir meldete, um mich über seinen Tagesablauf zu informieren, setze mein Unbehagen schnell wieder ein. Zuerst versuchte ich einfach, mich ein bisschen von Fynn zu distanzieren, indem ich seltener auf seine täglichen Nachrichten und nächtlichen Trunkenheitsanrufe reagierte - die nebenbei bemerkt sehr häufig vorkamen, da zu jedem der Feierabendbiere schonmal 2 Kurze gehören können - und ihm erklärte, dass ich zur Zeit einfach gerne Zeit mit mir selbst verbringe. Allein. Das stellte sich als nicht besonders erfolgreich raus und rief Reaktionen wie „Alles klar, dann vielleicht morgen“ hervor. So musste nach extrem ausgelebter Prokrastination ein deutlicher Schlussstrich gezogen werden… den Fynn mir vielleicht ein wenig übel nahm. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir in Zukunft wieder im gemeinsamen Freundeskreis und in unseren bevorzugten Schankwirtschaften coexistieren können und einfach mal „Moin“ sagen.
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The Hardware Blog Daily wurde soeben publiziert! http://bit.ly/2r8xAp6 Vielen Dank an @nullaufhundert @PR_COM @Gamers_Potion #hardware
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— Hardware Blog (@HardwareBlogDe) June 8, 2017
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