#maybe i could write more trans fips stuff and give him a proper role in the next one ??
Explore tagged Tumblr posts
mono-socke · 28 days ago
Text
part 2 to the trans fips story, this time ft. zeke and rhun
Zeke starrte perplex auf deren Fund, welchen dey gerade gemacht hat, im Bad des jüngsten der Brüder. Warum hatte er…?
Nachdem Klaus dey über mehrere Tagen hinweg so gut wie stündlich genervt hatte, dey sollte doch bitte mal nach Fips schauen, da dieser ihm seit einiger Zeit nicht mehr auf jegliche Art geantwortet hat, hatte Zeke schlussendlich nachgegeben.
Zwar hatte dey absolut keinerlei Interesse, was denn schon wieder für ein Streit zwischen deren Brüdern abging, da es dey auch nicht wirklich etwas anging, und hatte erst versucht Klaus zu überzeugen doch selber vorbeizuschauen, jedoch war dieser, laut eigener Aussage, zu sehr im Weihnachtsstress um sich Zeit dafür zu nehmen, und Rhun war ebenfalls zu beschäftigt, weshalb Zeke nun dazu verdonnert wurde.
Fauler Sack. So besorgt war er dann wieder auch nicht, was?
Eigentlich hätte Zeke auch nie zugestimmt, da dey normalerweise Besseres zu tun hatte, aber nach einer unnötig langen Diskussion gab dey schließlich nach. Warum auch die Zeit mit Klaus’ Dickköpfigkeit verschwenden? Es brachte doch eh nichts.
Genervt machte Zeke sich also spät in der Nacht auf den Weg zu dem jüngsten der Brüder. Wonach sollte dey überhaupt schauen? Ob Fips noch lebt? Bock darauf, ihn auszuquetschen, warum er sich nicht meldet, hatte Zeke jetzt nicht unbedingt. War schließlich auch nicht deren Angelegenheit. Dey selbst hatte sich in all den Jahren vielleicht ein oder zwei Mal bei Fips gemeldet, ihr Kontakt miteinander war schon immer etwas brüchig.
Dass Klaus sich regelmäßig bei ihm meldete, war für Zeke keine wirklich große Überraschung. Immerhin bekam dey selbst öfters Nachrichten von den Älteren. Und, ganz ehrlich, wenn Fips einfach aus Genervtheit nicht mehr antwortete, hätte Zeke ihn auch gut verstehen können.
Als dey bei Fips ankamen, lag dieser schon im Bett am Schlafen. Wenig verwunderlich, da es schon extrem spät in der Nacht war. Zeke beobachtete ihn eine kurze Zeit lang beim Schlafen, fragte sich erneut wonach dey überhaupt suchte, bevor dey mit den Schultern zuckte und den Raum verließ.
Jep. Lebt noch. Job erledigt.
Da Zeke ohnehin den langen Weg schon für sinnlos fand, dachte dey sich, dey könnte sich zumindest noch etwas zu essen mitnehmen. Jetzt, wo Zeke schon hier war. Damit es sich zumindest etwas lohnen würde.
Zu deren Enttäuschung, jedoch nicht Überraschung, war der Großteil, den dey fand einfach nur Karotten. Karotten und Instant Ramen. Was auch sonst? Wenig begeistert von den ganzen Möhren, begann Zeke die Regale nach etwas brauchbarem zu durchsuchen, passte dabei jedoch nicht ganz auf wo dey hingriff und ließ versehentlich ein paar Eier auf den Küchenboden fallen. Scheiße.
Das war jetzt nicht so geplant.
Fips hatte einiges an Chaos in seinem Haus, zumindest in letzter Zeit, da er noch nie unbedingt Meister der Ordnung war, und Zeke bezweifelte, es würde groß auffallen, wenn dey einfach wieder gegangen wären, jedoch wollte dey mal kein komplett rücksichtsloser Idiot sein. Zudem war es ja deren eigener Müll, und wenigsten den könnte Zeke schon wegräumen. Ausnahmsweise.
Also sah dey sich um, diesmal auf der Suche nach Tüchern zum aufwischen, doch etwas wie eine Küchenrolle fand dey nicht. Leicht genervt ging Zeke ins Bad, um dort die Suche nach Papiertüchern fortzusetzen. Doch erneut, Fehlanzeige.
Hatte der Typ denn ernsthaft nichts da? Kann doch nicht sein.
Auf die Idee, einfach Toilettenpapier zu nutzen, kam Zeke in dem Moment nicht, weshalb dey begann, jegliche Schubladen im Bad zu öffnen. Wirklich viel war in ihnen nicht, und der meiste Krimskrams weckte auch kein großes Interesse in deren. An einem anderen Tag hätte Zeke vielleicht aus Neugier sich alles genauer angeschaut, um möglicherweise etwas zum drüber lustig machen zu finden. Aber momentan war Zeke nur danach, einfach wieder zu verschwinden.
Eine Sache weckte jedoch schlussendlich doch deren Aufmerksamkeit. In einer der untersten Schubladen war nämlich im Grunde genommen nichts, außer einer Sache. Verbände. Und zwar einige.
Was? Wofür zum Teufel würde Fips denn Verbände brauchen? Geschweige denn, gleich so viele?
Wenn er sich irgendwie verletzt, konnte er sich doch wieder heilen? Komisch.
Sollte dey aber erstmal nicht weiter kümmern. War, immernoch, nicht deren Angelegenheit, weshalb Zeke extrem froh war, endlich Taschentücher zu finden, die Eier vom Boden zu wischen und abzuhauen.
----
Im Nachhinein schienen die ganzen Verbände Zeke doch etwas mehr zu verunsichern, als dey gerne zugegeben hätte. Denn gerade mal am nächsten Tag fing dey erneut an, den Sinn dieser zu hinterfragen.
Waren sie nur aus Prinzip da? Als Vorsichtsmaßnahme? Falls doch mal etwas passieren sollte?
Aber warum dann gleich so viele, als würde Fips sie regelrecht lagern. Als würde er sie regelmäßig brauchen und benutzen. Aber wofür?
Hatte er Verletzungen? Woher denn? Dey bezweifelte, dass es etwas in Fips’ Leben gab, von dem dieser lang anhaltende Verletzungen davontrug. Noch mal, wenn er verletzt war, konnte er sich doch selbst heilen.
Natürlich machte Zeke sich keine Sorgen oder so. Warum sollte dey auch? Vorallem nicht um Fips. Als ob. Und selbst wenn, was natürlich niemals der Fall sein wird, würde Zeke es nicht laut aussprechen.
Dass dey in der darauffolgenden Woche ab und zu nachts vorbeikam, war selbstverständlich ebenfalls rein zufällig. Nur um sicherzugehen, dass Fips gescheit schläft, und um deren Job zu erledigen. Reine Routine. Nicht um nach offensichtlichen, potenziellen Verletzungen oder Wunden zu schauen, die Fips möglicherweise haben könnte.
Welche er übrigens nicht hatte. Und das, obwohl der Verband trotzdem von Besuch zu Besuch weniger zu werden schien.
Was Zeke natürlich auch nur rein zufällig aufgefallen ist. Und nicht, weil dey jedes mal absichtlich nachsah. Das wäre ja absurd. Warum sollte es dey auch interessieren? Sorgen machte sich Zeke sicher nicht. Mm. Absolut nicht.
Das dey wenige Tage später Rhun einen Besuch abstatteten hatte ebenfalls nichts damit zu tun. Zeke wollte einfach nur mal wieder mit xier plaudern, wie es denn so bei Rhun läuft und wie es xier geht und so. Dass Fips dabei als Thema aufkam war zwar wirklich nicht geplant gewesen, doch lehnte Zeke es auch nicht ab.
Neben den üblichen kleinen Sticheleien und Witzen, erwähnte dey ganz nebenbei etwas über die Verbände die dey gefunden hatte, was von Rhun jedoch nicht ganz so lässig abgewunken wurde.
“Bandagen? Für welchen Zweck denn?”
Zeke zuckte nur mit den Schultern.
“Seh ich aus, als hätte ich ‘ne Ahnung? Was weiß ich denn, was der Hase wieder anstellt.”
Rhun rollte mit den Augen und schwieg für einen Moment, doch an xiers Gesichtsausdruck konnte Zeke erkennen, dass xier gerade ungefähr hundert mögliche Antworten durchging.
“Hat er irgendwelche Verletzungen?” fragte Minty plötzlich, und erst dann realisierten die beiden Brüder, dass sie scheinbar schon länger bei ihnen stand und mitgehört hat. Rhun starrte sie kurz grimmig an, als wollte xier ihr mitteilen, dass sie sich nicht einmischen sollte, schüttelte danach aber leicht den Kopf.
Minty ließ sich nicht von dem Blick abschrecken, sondern blieb weiter standhaft neben den beiden Wächtern stehen und überlegte wohl ebenfalls.
“Ist er trans?”
Zeke und Rhun tauschten beide sofort einen raschen, verwirrten Blick aus.
Ja, war er. Aber Minty konnte nichts davon wissen. Woher denn? Es war eins der Themen, die so gut wie nie thematisiert wurden, geschweige denn, vor anderen Leuten. Und die paar Male, die Fips sie getroffen hat, war es unwahrscheinlich, dass sie es von ihm weiß. Fips hatte es noch nie jemandem von sich aus erzählt, außer seinen Brüdern. Damals, im Kloster noch.
Und vorallem, warum spricht sie das ausgerechnet jetzt an? Weiß sie etwas darüber? Hatte sie eine Vermutung?
“Warum fragst du?” hakte Rhun nach und blickte sie an mit reiner Kuriosität und Neugier, allerdings auch mit leichtem Zögern. Misstrauen schon fast.
“Naja, viele Transmänner benutzen Verbände, um sie sich um die Brust zu wickeln. Damit diese flach wirkt. Ist aber extrem gefährlich,” erklärte Minty, ignorierte Rhuns Augen die sie immer noch durchbohrten und entweder tat sie nur so als bemerkte sie die Reaktionen der anderen nicht, oder sie bekam die ernsthafte Verwirrung wirklich nicht mit.
“Was weißt du darüber?” fragte Rhun erneut, diesmal schon etwas drängender. Als hätte das Wort ‘gefährlich’ etwas in xier ausgelöst, eine ganz neue Stufe der Neugier, allerdings war auch kaum merklich Sorge in xiers Blick. Zumindest soweit Zeke es beurteilen konnte.
Minty wirkte ein wenig perplex, woher denn dieses plötzliche Interesse von der Zahnfee kam, gab ihre Antwort jedoch relativ schnell. “Äh, also, wenn die Verbände zu eng sind, können sie einem das Atem erschweren oder sogar blockieren. Und die Haut an sich wird anfälliger für blaue Flecken oder Infektionen im schlimmsten Fall. Außerdem kann es sein, dass-”
Zu diesem Zeitpunkt hörte Zeke ihr schon nicht mehr zu. Dieses rücksichtslose Verhalten klang extrem nach Fips. Einfach zu handeln, ohne sich groß Gedanken über die Konsequenzen zu machen. Typisch.
Und obwohl Zeke gerne so getan hätte, als wäre es dey egal und einfach das Thema zu wechseln, konnte dey nicht leugnen, dass irgendein merkwürdiges Gefühl in deren aufkam. Warum würde Fips so etwas machen? Dass er häufiger unüberlegte und spontane Entscheidungen traf, die im Nachhinein extrem rücksichtslos waren, war nichts Neues.
Aber das war nicht unüberlegt. Wenn man den regelrechten Vorrat an Verbänden bedenkt, könnte man meinen, dass Fips das geplant haben muss, dass er das voll und ganz absichtlich tat.
Aber wieso? Warum würde er denn freiwillig seinen Körper so beschädigen? Und das auch noch wissentlich?
Zeke schüttelte den Kopf. Sollte Gedanken wollte dey gar nicht haben. Sollte Fips doch machen, was er will. Wird schon sehen, was er davon hat. Rhun schien ebenfalls in Gedanken versunken zu sein, da xier mehrfach von Minty gerufen werden musste, um auf sie zu reagieren.
“Zahnfee? Alles okay bei dir?”
Xier starrte sie für wenige Augenblicke wieder intensiv an, bevor Minty aufgefordert wurde, sich wieder um ihre Aufgaben zu kümmern, wobei sie natürlich schnell gehorchte und verschwand. Sobald sie wieder allein standen, beziehungsweise saßen in Zekes Fall, murmelte Rhun, “Ich muss mit ihm sprechen.”
Obwohl Zeke sich relativ sicher war, dass xier mehr mit sich selbst geredet hat, antwortete dey trotzdem. “Ach was. Um den Hasen musste dir doch keine Sorgen machen. Wer sagt denn, dass das was deine Helferin gesagt hat, überhaupt eintrifft?”
“Ob es der Fall ist oder nicht, die Möglichkeit besteht dennoch. Und wenn da wirklich etwas dran ist, bedeutet das nichts Gutes.”
Zeke rollte nur mit den Augen und ließ sich etwas weiter im Sessel zurücklehnen, was von deren Bruder mit einem weiteren, grimmigen Blick kommentiert wurde.
“Selbst wenn, der kann sich doch selbst heilen. Wo ist das Problem?”
“Das Problem, mein lieber Bruder, ist warum Fips das überhaupt macht. Es muss ja einen Grund geben. Nicht mal er ist so rücksichtslos.”
Den Witz der Zeke auf der Zunge lag, dass er vielleicht heimlich Masochist geworden ist, brachte dey lieber nicht. Einen Streit mit Rhun wollte dey jetzt nicht unbedingt erreichen.
“Ugh… Okayyyy. Was hast du vor?”
----
Als Fips aufwachte mitten in der Nacht, war es um ihn herum noch dunkel, bis auf das leichte Mondlicht, das durch eins der Fenster schien. Warum genau war er aufgewacht? Ausgeschlafen war er sicher nicht, da er sich vor gerade mal zwei oder drei Stunden hingelegt hatte. Es war auch nicht so, als hätte er einen Alptraum gehabt, der ihn vom Schlafen abhielt.
Es fühlte sich an, als hätte ihn etwas, oder jemand, absichtlich aus dem Schlaf gerissen.
Zwar wollte Fips einfach nur sich umdrehen und weiterschlafen, doch als er leise Geräusche, die wie Schritte klangen, knapp neben ihm hörte, öffnete er vorsichtig die Augen. Es war gerade so hell, dass seine Augen sich so gut wie direkt an die Helligkeit gewöhnten.
Das Erste was er sah, war das Gesicht eines seiner Brüder.
Zeke?!
“Was zum Fick?!”
Fips rutschte schnell weg von deren, und wäre Zeke nicht von sich aus direkt weg gesprungen, hätte Fips dey wahrscheinlich aus Reflex geschlagen.
“Dir auch guten Morgen,” meinte Zeke gelassen, wartete nicht einmal auf die Reaktion des Anderen bevor dey die Türklinke unterdrückte um die Tür zu öffnen.
“Was zum Teufel machst du hier?!” schrie Fips ihn fast an, immer noch verdattert und verwirrt. Seine Frage wurde gekonnt ignoriert, als Zeke sich schon bereit machte zu gehen. “Bin nur der Weck-Service. Viel Spaß euch,” antwortete dey, wobei der letzte Satz wohl an jemanden gerichtet war, der sich noch außerhalb von Fips' Sichtfeld befand.
Bevor er etwas erwidern konnte, war Zeke bereits verschwunden, und um die ganze Situation noch komischer zu machen, tauchte Rhun an deren Stelle auf.
“Und was machst du jetzt hier? Wollt ihr mich verarschen?” Langsam wurde Fips genervt. War das alles ein Traum? Schlief er noch? Was wollten die beiden denn jetzt von ihm? Dass Klaus ab und zu mal vorbeikam, ohne jeglichen Grund oder Ankündigung, war er schon gewohnt. Aber die zwei? Die meldeten sich doch sonst nie bei ihm.
“Auch schön dich wieder zu sehen,” sagte Rhun in kompletter Gelassenheit, und stellte sich neben das Bett, um den Anderen besser betrachten zu können.
Fips rollte nur mit den Augen. “Wenn das irgend ‘ne blöde Verarsche sein soll, hab ich da jetzt echt keinen Bock drauf.”
“Keine Verarsche. Keine Tricks. Ich wollte mit dir reden,” stellte Rhun fest, und bevor Fips widersprechen konnte holte xier etwas hinter xiers Rücken hervor. Verbände.
Wo zum Teufel hatte xier die her?? War xier seine Sachen durchgegangen? Was wollte xier damit? Oh fuck. Hatte Rhun etwas mitbekommen? Bitte nicht. Xier konnte doch eh nicht wissen, wofür er sie brauchte. Dann wiederum, was sollte er xier denn sagen? Wenn Rhun den Vorrat gesehen hat, wird xier ihm definitiv Fragen stellen. Oh Gott, nein.
Auch wenn Fips nichts sagte, um sein Erstaunen und seine Überraschung so gut es geht zu verbergen, konnte Rhun trotzdem die Bedeutung seiner geweiteten Augen deuten. Etwas so gut für seinen Geschmack. Rhun gab ihm einige Momente, um selbst ein Gespräch anzufangen oder eine Erklärung abzuliefern, an welchen Fips jedoch offensichtlich kein Interesse hatte.
“Wofür brauchst du die Bandagen?” fragte xier ruhig.
Fips gab seinem Brüder die erste Antwort die ihm einfiel, die auch einigermaßen logisch klang. “Wofür braucht man denn Bandagen? Schon mal was von Schnitten oder Prellungen gehört?”
“Ausgerechnet du brauchst doch dafür keine Verbände. Und wir wissen beide, dass du lieber Wunden durch Magie heilst, statt sie natürlich verheilen zu lassen.”
Shit. Hatte xier recht.
“Ja und? Ne Notation kann nie schaden,” versuchte Fips abzuwinken. Leider ohne großen Erfolg.
“Ich bezweifle, dass ein halbes Dutzend an Verbandsrollen als ‘Notration’ zählt.” Rhun hob leicht eine Augenbraue, wechselte aber schnell zurück zu einem neutralen Gesichtsausdruck. Fips beruhigen tat dies allerdings nicht.
“Warum juckt dich das überhaupt? Kümmer dich doch um deinen eigenen Kram,” kam von ihm zurück und er verschränkte die Arme, seinen Kopf lehnte er an die Wand hinter sich.
“Fips, ich frage dich das nicht, um dich zu ärgern. Ich möchte nur sichergehen, dass du keinen Mist anstellst. Sag mir bitte, warum du diese Bandagen brauchst.”
“Geht dich ‘n Scheißdreck an.”
Rhun starrte ihn nur böse an, was als Reaktion mehr als reichte.
Für eine Weile weigerte Fips sich zu antworten und saß nur stillschweigend da. Warum zum Teufel mussten seine Brüder ihn um diese Uhrzeit schon auf die Nerven gehen. Basierend auf Rhuns erwartungsvollen Blick, wusste xier doch eh schon, was xier hören wollte. Warum sollte Fips es dann noch aussprechen? Als wollte xier ihn foltern…
“Aus… privaten Gründen,” murmelte er irgendwann, und seine Augen wandte sich ab von Rhun, nicht mehr fähig xiers Blicks standzuhalten. Und erneut ein Zeichen, wie schwach er doch eigentlich war. Hatte er denn vor überhaupt irgendwas keine Angst?!
“Haben diese ‘privaten Gründe’ rein zufällig etwas mit dem Abflachen deiner Brust zu tun?” fragte xier nach und Fips hätte xier gerne geschlagen. Warum fragte Rhun ihn überhaupt?
“Wenn du's eh schon weißt, frag doch nicht nach.”
“Ich möchte deine Bestätigung hören, um keine unnötigen Vermutungen aufzustellen.”
Mit zusammen gebissenen Zähnen und eng gekreuzten Armen gab Fips eventuell nach. Wenn auch extrem widerwillig und nicht im gewünschten Wortlaut.
“Und wenn's so wäre? Warum interessiert's dich?”
Rhuns Blick wurde sofort sanfter, und hätte Fips hingeschaut, hätte er möglicherweise sogar Anzeichen von Sorge erkannt.
“Warum sollte es mich nicht interessieren? Du bist immer noch mein Bruder und ich möchte nicht, dass du dich selbst diesen Schmerzen unterziehst,” fing xier an zu erklären.
“Mir geht's gut, keine Sorge,” wies Fips xier schroff zurück und warf endlich mal die Decke von seinem Körper, da es langsam warm wurde. Ob wegen der Temperatur oder aus in ihm brennender Scham, konnte er nicht definieren.
Rhun setzte sich langsam ans Ende seines Bettes, um Fips genügend Platz zu lassen und ihm trotzdem vorsichtig näher zu kommen. “Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du kein guter Lügner bist?”
Normalerweise hätte der leicht amüsierte Ton seines Bruders Fips ebenfalls zum Schmunzeln gebracht, aber in dem Moment war ihm einfach nicht danach. Er wollte über dieses Thema nicht reden. Weder mit Rhun, noch mit irgendwem anders. Und der Fakt, dass Rhun auch noch so interessiert tat, machte es nicht besser. Die hatten sich doch noch nie für ihn groß interessiert, warum jetzt auf einmal?
“Musst nicht einen auf möchtegern besorgt machen, mir geht's wirklich okay.”
Doch Rhun blieb standhaft, und je länger xier ihn so intensiv ansah, desto mehr kam Fips das Gefühl, dass Rhuns Sorge möglicherweise doch echt sein könnte.
“Geht es dir wirklich gut? Wenn alles in Ordnung wäre, würdest du nicht willentlich leiden,” stellte Rhun fest, und setzte xiers Erklärung fort, nachdem Fips’ Gesichtsausdruck leicht verwirrt wurde. “Deinen Rippen und Lungen geht es sicherlich nicht gut, mit wie viel Druck du auf sie ausübst.”
“Mir passiert schon nichts, ich trag schon keine heftigen Schäden davon.”
“Dass du dich selber heilen kannst, weiß ich. Was ich nicht weiß ist, warum du dass überhaupt machst.”
Fips rollte erneut mit den Augen, der Drang, sich diesem Gespräch zu entziehen, hatte ihn nicht verlassen, war aber nicht mehr ganz so präsent. Seine Priorität war gerade, Rhun abzuwimmeln, um seine Ruhe zu bekommen.
“Was glaubst du, warum ich als Mann meine Brüste verdecken will?" fragte er nach, eine Spur Ironie in seiner Stimme, als wäre die Beantwortung dieser Frage so oder so unnötig und offensichtlich.
“Deswegen musst du dich allerdings nicht rund um die Uhr mit diesen schädlichen Methoden quälen. Zu lange die Verbände zu tragen ist extrem schädlich, außerdem gibt es ohnehin bessere Optionen.”
Fips traute seiner Stimme nicht, nicht zu brechen, weshalb er erneut nur schwieg. Aus welchem Grund auch immer, schien der Gedanke an seinen Körper allein, ihm schon zuschaffen zu machen. War ja klar, dass Rhun da keinerlei Mitgefühl oder Empathie hat.
Verhätschelt oder bemitleidet zu werden, wollte Fips erst recht nicht, aber diese komplette Emotionslosigkeit und Ignoranz fühlte sich einfach nur nach Abweisung an. Als wäre es xier scheißegal. Dass xier mehr auf Logik als auf Gefühle fokussiert war, war ihm ja bekannt. Schließlich war das schon immer so. Und dennoch wirkte es in diesem Moment besonders kalt.
Entweder das, oder Fips selbst war zu emotional. Konnte natürlich auch gut möglich sein. Ein weiterer Aspekt, den Fips an sich nicht leiden konnte, war, dass er seine Gefühle oft nicht so unter Kontrolle hatte, wie er es gerne hätte. Aber auch dafür schien er zu schwach zu sein. Konnte er denn irgendwas?
Und obwohl er jegliche Andeutungen von Tränen direkt weg geblinzelt hat, in dem Moment, in dem seine Augen anfingen zu brennen, schien Rhun doch irgendwie etwas bemerkt zu haben. Xiers Stimme wurde sanfter als zuvor, fast vorsichtig.
“Fips, wenn dir das so zu schaffen macht, hättest du uns Bescheid sagen sollen.”
“Wieso? Damit ihr euch drüber lustig machen könnt? Ne danke,” blaffte er xier angespannt an.
“Das hätten wir nicht getan. Nicht bei so einem ernsten Thema.”
Natürlich wusste Rhun auch, dass dieses Gerede eher Wunschdenken als der Realität entsprach, da Zeke sich herzlich wenig kümmerte, wann Witze und Kommentare angebracht sind und wann nicht. Allerdings wusste Rhun auch, dass es zumindest von xiers Seite aus, ein ehrliches Geständnis war.
Nach ein paar weiteren Minuten, die in drückender Stille vergingen, forderte Rhun xiers jüngsten Bruder auf, “Komm. Nimm bitte die Verbände ab.”
“Wieso sollte ich?” kam von Fips zurück.
“Deine Rippen haben eine Pause verdient. Und wenn du sie nicht abnimmst, nehm ich sie dir eigenhändig ab.”
Allein, dass Rhun ihm diese ‘Drohung’ machte, zeigte, dass xier es ernst meinte. Und xier würde nicht davor zurückscheuen, die eben genannten Worten in die Tat umzusetzen, so viel war sicher.
Fips seufzte, gab sich aber geschlagen. Überraschend schnell, für seine Verhältnisse. Auf einen Streit hatte er keine Lust. Dafür war er dann doch noch zu müde.
“...Guck weg,” murmelte er nur, achtete genau darauf, dass Rhun auch ja wegsah, bevor er sich die Verbände langsam abnahm. Und Rhun hatte Recht, sein Brustkorb fühlte sich tatsächlich direkt besser an. Kam wohl davon, diesen unzählige Jahre am Stück durchgehend viel zu eng zusammen zu schnüren.
Rhun war mindestens genauso perplex wie Fips selbst, über die Geschwindigkeit seines Einverständnisses, war aber respektvoll und schaute mit nach unten gerichtetem Blick auf xiers eigene Schuhe, bis keinerlei Bewegung mehr von Fips bemerkbar war.
Und tatsächlich hatte er den Verband abgenommen. Der lag nämlich nun vor ihm auf der Decke und wurde mit Verachtung von ihm angestarrt. Wenn Blicke töten könnten, wäre der jetzt definitiv tot, obwohl es nur ein Gegenstand war. Fips Blick hätte alles und jeden umgebracht, so sicher war Rhun sich.
Bevor Fips auf dumme Ideen kommen konnte, nahm xier die Bandagen schnell an sich und stopfte sie in eine von xiers Taschen.
“Besser?”
“Mh.”
Körperlich war es eine Art Erleichterung, klar. Allein seine Atemwege waren freier und er konnte sich auch um einiges leichter bewegen. Aber gleichzeitig spürte Fips jetzt auch wieder dieses ätzende Gewicht an seiner Brust, das er seit Jahrhunderten verabscheut.
Rhun meinte es nur gut, und das wusste er auch. Aber das hieß nicht, dass er sich nicht unwohl fühlte. In seinen Augen wirkte seine Brust so viel bemerkbarer und Fips hätte sich am liebsten unter der Decke versteckt, um nicht von irgendwem gesehen zu werden.
“Falls es dich glücklich macht, in meinen Augen wirst du immer mein Bruder sein. Egal wie du aussiehst,” versuchte Rhun ihn aufzumuntern. Und dieses Mal schien es zu wirken, denn irgendwie schafften es diese Worte, ein Lächeln auf Fips’ Lippen zu bringen. Mehr als das Wort ‘Danke’ stumm zu formen, brachte sein Mund allerdings nicht heraus.
“Trotzdem bitte ich dich, mehr Rücksicht auf deinen Körper zu nehmen. Diese Verbände sind sowieso schädlich, den ganzen Tag damit herumzulaufen ist keine gute Idee. Wenn du reden willst, kannst du immer zu mir kommen. Wenn ich aber nochmal mitbekomme, dass du diese Dinger nicht rechtzeitig abnimmst, sorg ich persönlich dafür, dass du's bereust. Oder ich hetze Klaus auf dich.”
Kurzzeitig war Fips davon überzeugt gewesen, wenn Rhun und Zeke schon da sind, wäre Klaus auch keine Überraschung mehr. Allerdings war er nicht da, was Fips daraufhin deutete, dass ihm überhaupt nicht Bescheid gesagt wurde. Wahrscheinlich wollte Rhun in Ruhe mit ihm sprechen, und Klaus war jetzt nicht unbedingt die Ruhe in Person.
“Ich pass schon auf,” antwortete Fips, und obwohl seine Stimmlage nach wie vor leicht genervt klang, verriet seine Körpersprache, dass er nicht mehr ernsthaft genervt war. Nur, dass er dieses Gespräch ungern weiterführen wollte, was Rhun jedoch einigermaßen verstehen konnte.
----
Als Zeke deren irgendwann zu ihnen ins Schlafzimmer gesellt und prompt auf Fips’ Bett fallen gelassen hatte, legte dey einen Arm um Fips’ Schultern um ihn zu deren zu ziehen und ihm grob die Haare zu verwuscheln. Zwar waren deren Handlungen nicht gerade sanft, aber ausnahmsweise auch mal nicht von Hass oder Sticheleien getrieben.
“Na, kleiner Bruder?”
Fips versuchte relativ schnell sich aus Zekes Griff zu befreien, welcher ihn aber nicht losließ und einfach näher zog.
“Was für ‘kleiner’? Ich bin größer als du,” gab er dey als Antwort.
“Ja und? Ich bin älter.”
Zeke war schon immer stolz gewesen, diese paar Minuten älter zu sein als Fips. Somit war dey nämlich nicht ganz der Jüngste. Der kleinste von allen fünf war dey trotzdem.
“Ne Nervensäge, das bist du.”
“Tja. Immerhin bin ich der Einzige von uns, der eine Frau hat.”
“Wie viel du der gezahlt hast, das die bei dir bleibt, ist mir immer noch rätselhaft…”
Als er das halb beleidigte Gesicht seines Bruders sah, konnte Fips nicht anders, als zu grinsen.
“Hey!”
24 notes · View notes