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Unter dem silbernen Schein des riesigen Vollmonds sitzt eine mystische Gestalt am Ufer eines stillen Sees. Sie ein Elfenwesen, ihre durchsichtigen Flügel schimmern im Mondlicht, als wären sie aus feinstem Glas gesponnen. Ihr langes, weißes Haar fließt wie flüssiges Mondlicht über ihre Schultern, während sie gedankenverloren über das Wasser hinausschaut. Das Wasser ist so ruhig, dass es den Mond und die umgebenden Berge wie ein Spiegelbild reflektiert, als wäre die Welt um sie herum in einen tiefen, ewigen Schlaf gefallen.
Die Elfe trägt ein Kleid, das aus Nebel und Nacht gewoben scheint, so zart und luftig, dass es fast eins mit der Umgebung wird. Ihre Augen, tief wie der Ozean, sind voller Sehnsucht, als ob sie nach etwas Unerreichbarem sucht – vielleicht einem verlorenen Traum oder einem Liebsten, der jenseits der Sterne weilt.
In dieser stillen Nacht erhebt sich plötzlich ein leises Flüstern aus dem Wasser, das die Oberfläche sanft kräuselt. Es ist nicht einfach das Rauschen des Windes, sondern die Stimme des Sees selbst, der zu der Elfe spricht. „Ewige Wächterin der Nacht“, sagt der See, „warum suchst du in den Tiefen der Nacht, was in deinem Herzen verborgen liegt?“
Die Elfe lächelt traurig und antwortet: „Oh, treuer See, ich bin die Hüterin verlorener Wünsche, und in dieser einsamen Stunde suche ich nach dem Wunsch, der tief in mir schlummert, aber noch nicht erfüllt ist. Ich fühle ihn wie einen Stern, der hinter Wolken verborgen ist.“
Der See antwortet mit sanften Wellen: „Wünsche sind wie Sterne, die nur dann strahlen, wenn die Dunkelheit am tiefsten ist. Wenn du in dein Inneres blickst, wirst du erkennen, dass die Sehnsucht, die du fühlst, nicht unerreichbar ist. Du bist Teil des ewigen Kreislaufs des Himmels, und dein Wunsch wird sich erfüllen, wenn die Zeit reif ist.“
Die Elfe neigt ihren Kopf, ihr silbernes Haar streift das Wasser, und eine einzelne Träne fällt in den See. In diesem Moment beginnen die Sterne am Himmel heller zu leuchten, als ob sie das Versprechen des Sees bestätigen würden. Sie hebt ihre Hand und streckt sie zum Mond aus, als ob sie ihn berühren könnte. Der Mond, riesig und leuchtend, scheint näher zu kommen, als würde er ihr seine Nähe und sein Licht anbieten.
„Danke, treuer See“, flüstert sie, „für deine weisen Worte. Ich werde warten, wie die Sterne, geduldig und hoffnungsvoll, bis mein Wunsch wie eine Blume erblüht.“
Und so sitzt die Elfe weiterhin am Ufer des Sees, die Wächterin der Nacht, während die Zeit in sanften Wellen an ihr vorüberzieht. Die Nacht umhüllt sie mit ihrem Mantel aus Sternenlicht, und die Welt bleibt still, bis der Morgen in der Ferne aufzieht.
Dies ist die Geschichte von der Elfe am Mondsee, die Hüterin der verlorenen Wünsche, deren Sehnsucht so rein und tief ist wie das Licht des Mondes selbst. In ihren Augen spiegelt sich die Ewigkeit, und in ihrem Herzen schlummert ein Versprechen, das eines Tages in einer Nacht wie dieser erfüllt werden wird.
Bild und Text: ©️ Patricia Lefaye
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