#lenabrasch
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sloth-hallo-hier-bin-ich · 2 years ago
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LENA BRASCH:
“Uns wurde schon gesagt: Britney Spears am Theater, das sei jetzt der endgültige Abschied der Hochkultur. Subventionen streichen! Schiller würde sich im Grabe umdrehen! Solche Sachen. Woran liegt es, dass Popmusik und Leute, die sie hören, so abgewertet werden?”
FREDERICK MÜLLER:
“Ich denke, dass es um dieses Bild von Oberflächlichkeit geht und Oberflächlichkeit wird einfach gehasst. Darin schlägt sich auch eine zutiefst femininitätsfeindliche Haltung nieder, dass einfach alles, was mit Schönheit, Oberflächlichkeit, mit Gefälligkeit oder mit einer ganz bestimmten Ästhetik zu tun hat, als eigentlich minderwertig behandelt wird. Also ein Lächeln ist weniger wert, als ernst zu gucken.”
KAROLINE TRACHTE
“Wie wurde sie eigentlich zu diesem queeren Idol?”
FREDERICK MÜLLER:
“Das war sie, denke ich, von Anfang an. Sie war einfach so campy, so lustvoll feminin. Ich glaube, das ist es, was so einen queeren Blick einlädt. Sie wuchs auf in Kentwood, Louisiana, in einem sehr christilich geprägten Umfeld, aus dem sie auch massive Kritik erntete. Ihre Lebensgeschichte bis hin zu #freebrightney hat auch dazu beigetragen. Schließlich der ökonomische Aspekt: Britney Spears ist dieses Zirkuspferd, das Geld einspielen muss, das bedeutet, dass das Feminine zugleich ausgebeutet und bestraft wird. Da sehe ich auch eine Parallele zur Queer Culture in der Öffentlichkeit: Da gibt es so ein Spektakel und alle wollen daran verdienen, aber am Ende kriegt man trotzdem auf’s Maul.”
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