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19.5.2020 - Eröffnung der Ausstellung ‘Prinz Gholam: Dial F for Father‘ nach der coronabedingten Schließung
Prinz Gholam, Dial F for Father, 2019 (Videostill) © Prinz Gholam
Prinz Gholam arbeiten in ihren Performances mit Bildern, die Bestandteil der kulturellen Erinnerung sind. Sie entwickeln Positionen, Haltungen und Gesten aus historischen und kunsthistorischen Vorlagen. In ihren Körpern vermitteln sie zeitgenössische Erfahrung mit Geschichte.
Dial F for Father behandelt das oftmals schwierige Verhältnis zu (historischen) Vaterfiguren. Ort des Geschehens ist die von Kaiser Ferdinand I. im 16. Jahrhundert errichtete Hofkirche in Innsbruck, die von ihm als Ort für das monumentale Grabmal Kaiser Maximilians I., des Begründers der Habsburgermonarchie, bestimmt worden war. Das Grabmal wird von 28 überlebensgroßen Bronzefiguren umgeben, welche Mitglieder der kaiserlichen Familie sowie Vertreter anderer Fürstenhäuser darstellen. Vor diesem Hintergrund und inmitten der Touristen, denen dieses Denkmal heute ein Reiseziel ist, platzieren Prinz Gholam ihre Handlung, die sie mit Bezug auf vielerlei historische Materialien akribisch entwickelt haben. Sie beziehen sich hierbei auf Hamlet, das Drama von William Shakespeare, auf Illustrationen zum Stück von Eugène Delacroix und auf Verfilmungen des Theaterstoffes. Aus dem Zusammenklang dieser historischen Gesten entwickeln Prinz Gholam eine vielschichtige Bildfolge.
Prinz Gholam, Vorzeichnung © Prinz Gholam
Ihre Performance, die sie in der Ausstellung als Videoinstallation präsentieren, wird durch die großformatige Entwurfszeichnung, einige Lithografien aus dem Hamlet-Zyklus von Eugène Delacroix und filmisches Quellenmaterial ergänzt.
Prinz Gholam – Wolfgang Prinz (*1969 in Leutkirch) und Michel Gholam (*1963 in Beirut) – arbeiten seit 2001 zusammen. Ihre Medien sind Zeichnungen, Performances und die daraus resultierenden Videoinstallationen. Sie leben und arbeiten in Berlin.
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