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#kapstadtstadium
fannys-reise · 6 years
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Sechster Blogeintrag RSA
Samstag: Nach einem späten Frühstück ging es mit dem Auto los, Richtung Kapstadt Innenstadt. Die Parkhaussuche wurde zur Herausforderung. Das Erste war privat und beim nächsten verstand der Mann im Kontrollhäuschen nicht, was wir dort wollten. Das Dritte war dann ein halber Erfolg, weil wir nach zwei Stunden bereits wieder herausfahren mussten.
Zu Fuß ging es weiter Richtung Kapstadt Innenstadt. Auf dem Weg wurden wir des öfteren nach Geld gefragt, teilweise von aufdringlichen Männern und sogar einmal von mehreren Kindern. Wir liefen einige Zeit durch eine Straße mit Geschäften rechts und links und Verkaufsständen in der Mitte. Dann entschieden wir uns, der später angekommenen Mitbewohnerin das Boo-Kap zu zeigen und gönnten uns dort in einem süßen kleinen Schokoladen-Café verschiedene Köstlichkeiten aus Schokolade.
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Gegen 15 Uhr fuhren wir aus dem Parkhaus und an die Waterfront, um uns dort die Mall anzuschauen. Der Unterschied zwischen der vorher besuchten Innenstadt und der touristischen Mall war wirklich erstaunlich. Die Mall war sehr europäisch und teurere und teure Geschäfte reihten sich aneinander. Souvenirshops waren ebenfalls an jeder Ecke zu finden.
Als wir uns dort satt gesehen hatten, fuhren wir gemeinsam zum Stadion, um uns ein Fußballspiel anzuschauen, mein erstes Live-Spiel. Es spielte „Cape Town City“ gegen „AmaZulu“. Das riesige Stadion war leider nicht einmal zu einem Drittel gefüllt, obwohl die Karten mit umgerechnet 1,20 Euro wirklich extrem billig waren. Als man sich dann auch noch die vielen Toilettenkabinen und Waschbecken nebeneinander anschaute, fühlte man sich etwas verloren.
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Das Spiel wurde von einem Kommentator eröffnet. Währenddessen waren nacheinander verschiedene Leute aus dem Publikum auf einem großen Bildschirm zu sehen. Ein Pärchen gab sich, als es erschien einen Kuss. Daraufhin forderte der Kommentator weiteren  Paare auf, selbiges zu tun. Es folgten viele erwartete und unerwartete Küsse, sehr zum Vergnügen der Menge.
Während des Spiels sangen einige Fans und wir fieberten mit unseren kühlen Getränken in der Hand mit. Cape Town City gewann natürlich, mit 3:0.
Sonntag: Gegen Mittag fuhren wir an einen Strand, von welchem aus man einen großartigen Blick auf den Tafelberg hatte. Das Meer war eine sehr kalte, aber willkommene Abkühlung an diesem heißen Tag. Deshalb durfte das Eis in der Waffel natürlich auch nicht fehlen. Unglücklicherweise war mein einer Mitbewohner mit unserem Autoschlüssel ins Wasser gegangen. Dadurch ging die Elektronik des Piepers für die Alarmanlage kaputt und man konnte das Auto nicht mehr öffnen. Unser treuer Vermieter kam dann und gab ihm einen Ersatzschlüssel, während wir uns am Strand den pastellfarbenen Himmel anschauten.
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Montag & Dienstag: Ich hatte von diesem Montag nichts besonderes erwartet. Jedoch wurde ich positiv überrascht. Nach einer Stunde im Kindergarten kam eine mir unbekannte junge Frau herein. Es stellte sich heraus, dass sie Brasilianerin ist und für einige Monate in meinem Kindergarten mithelfen wird. Ich habe mich super mit ihr verstanden und wir haben als WG schon geplant sie mal zu uns einzuladen.
Der Sprachkurs am Nachmittag bereitete mir im wahrsten Sinne des Wortes Bauchschmerzen (also eigentlich kamen sie überraschender Weise wieder). Langsam bin ich nach den sehr ausgiebigen Wiederholungen, glaube ich ein echter Experte, was Begrüßungen an geht.
Am darauffolgenden Tag gönnten eine Mitbewohnerin und ich uns nachmittags eine Tarte und einen Kaffee in einem kleinen Café in der nahegelegenen Mall. Wir fläzten uns in die vorhandenen Sessel und genossen das späte Kaffetrinken. Außerdem hielt dieser Tag ebenfalls eine Überraschung für uns bereit. Abends standen plötzlich 40 Menschen singend und betend vor unserem Haus. Die Gruppe bestand aus Leuten aus Jamestown und einigen aus Stellenbosch. Als sie geendet hatten, sprachen wir sie an und wurden gleich für den nächsten Tag in die Kirche eingeladen und auf weitere Events in der Zukunft aufmerksam gemacht. Zu der Gruppe gehörten auch drei Studenten, mit denen wir Nummern austauschten. So viel zum Thema, man lernt hier schnell Menschen kennen.
Mittwoch, Donnerstag & Freitag: Die ersten beiden dieser drei Tage waren, wie man so im Volksmund sagt „normal“. In diesem Fall bedeutet das uninteressant. Der Freitag war für mich in zweierlei Hinsicht besonders. Zum Einen haben die Kinder das kurze Lied mit Bewegungen, welches mir am Vortag in den Kopf gekommen war, begeistert aufgenommen und sogar mitgesungen. Zum Anderen waren wir Abends auf einem Erdbeer-Fest in unserer Straße. Es gab leider nur Erdbeeren in purer Form und keine ausgefallene Kreationen mit ihnen, dafür waren sie überaus köstlich.  
Samstag & Sonntag: Ich kann erneut von einem einkaufsfreudigen Wochenende berichten. Den Samstag verbrachten wir in Kapstadt Innenstadt, wobei wir uns zuvor zwei Brote bei einem deutschen Bäcker kauften. Wenn man die deutsche Brotkultur gewöhnt ist, dann vermisst man nach der 18. Packung Toast dann doch das gute Sauerteigbrot. Ein kleiner gemütlicher Laden mit einem Kaffeechen im Hinterhof empfing uns, als wir den Laden betraten. Nach der Shoppingtour in Kapstadt besichtigten wir noch einen hübschen Park und ließen den Tag in einer Bar ausklingen.
Am Sonntag folgte eine Fahrt zur Kalk-Bay, bei welcher wir zum Beispiel gegen die laute Musik versuchten, die Kellnerin im Restaurant mit Meerblick zu verstehen oder Eis im Regen unter dem Vordach der Eisdiele aßen und den vorbei hastenden Menschen zusahen, wie sie versuchten möglichst wenige von den kostbaren Wassertropfen abzubekommen. Abends gab es selbstgemachte Pizza in der WG der Mitfreiwilligen aus Fish-Hoek.
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Montag & Dienstag: Zwei relativ gewöhnliche Tage im Kindergarten. Weiterhin mit Unterstützung der brasilianischen Freiwilligen. Mit ihr ist es deutlich entspannter und wir können zweistimmig Blockflöte spielen, während die Kinder singen. Erwähnenswert wäre auf jeden Fall noch das Eisessen mit meiner Mitbewohnerin am Dienstag. In einer Eisdiele in Stellenbosch gibt es einfach das beste Zitronen-Eis, dass ich je gegessen habe.
Die nächsten Tage bis Freitag: Es ereigneten sich in der Toilette des Kindergartens zwei Überschwemmungen, welche unglücklicherweise sehr viel Wasser verschwendeten. Außerdem erlebte ich einen Nachmittag an welchem die Kinder erstaunlich ruhig waren, da sie in einem Kreis um mich herum saßen und flechteten. Dabei konnte ich, sechs Bänder auf einmal haltend, miterleben, wie sich die 5-7 Jährigen unterhielten, diskutierten und auch mal wild gestikulierten. Dabei wirkten sie schon wie kleine Erwachsene. Ansonsten lief der Alltag rund.
Freitag Abend war ein weiteres Highlight der Woche. Eine Mitfreiwillige und ich waren, wie bereits am Mittwoch an den Strand in Strand gefahren. Nur diesmal haben wir uns bei einem Picknick den farbenprächtigen Himmel mit dem davor liegenden Meer und dem verwehten Sand angeschaut. Dabei ist uns noch einmal bewusst geworden, was wir für ein Glück haben, hier zu sein.
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