#gedankenzyklus
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doktor-disko · 1 year ago
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Gedankenzug
(f��r Clara)
Die Nacht, sie tropfte in das Tal,
sie rann vom stillen Tann
und über Wolken leuchtet fahl,
der Mond, weil er es kann.
~
und mit ihm malen Neonstrahl'n
die Dunkelheit bunt an,
Reklamen dort im Dunkeln prahl'n
die ich nicht sehen kann
~
denn sie und alles and're liegt
so fern von dieser Welt,
die sich um all mein Denken schmiegt,
die mit mir vorwärts schnellt
~
und zwischen uns liegt kalt, voll Hohn,
'ne Wand aus hartem Licht,
sie flext mit tausend Reflexion'n
und zeigt mir ein Gesicht
~
So sehr ich meine Blicke reg',
zu seh'n, was draußen liegt
so sehr steht mir der Blick im Weg,
von dem, der mich besiegt.
---
Doktor Disko (2023-10-03)
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doktor-disko · 3 years ago
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Gedankenhorizont
Ein Licht geht auf, es strahlt mich an,
es zieht mich fest in seinen Bann,
es fasziniert und lässt mich denken,
doch kann nur so viel Zeit ich schenken,
wie ich nicht für was and'res brauch,
damit ich nicht zu tief abtauch.
Drum wende ich mich ab von ihm,
schick meinen Geist woanders hin,
doch hört das Licht deshalb nicht auf
zu leuchten und schon schwirren drauf
los ein paar Gedankenmotten,
die tief im Kopf gesessen hotten.
~
Das Licht, es fängt sie ein, sie fallen
hinab zu ihm, wo sie zerfallen
zu Asche, Staub und leeren Worten,
das Licht beginnt sie stumm zu horten,
es wächst und wächst und wächst und strahlt,
wofür mein Geist den Preis bezahlt:
Nicht lange mehr und es ist schwer,
so schwer, dass ich im Kreis drum her
fahr, mich nicht mehr lösen kann,
die Asche der Gedanken dann
zerrissen zu Neutronenbrei
im Licht umhersuppt – nie mehr frei.
~
Noch jetzt versuch ich einzulenken,
versuch mich hiervon freizudenken,
doch führt für mich kein Weg zurück
vom Abgottstern in meinem Blick,
der wütet, tobt und der zerschlägt,
der Sturm ins Universum trägt.
Was ich auch denk, er wohnt darin,
nimmt es als weit're Nahrung hin,
wächst weiter, biegt die Welt um sich,
und bald das Licht dem Dunkel wich -
Ich fiel, er siegt auf ganzer Front,
es frisst mich auf sein Horizont.
---
Doktor Disko (2020-11-16)
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doktor-disko · 6 years ago
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Gedankenhaus
Was tun, wenn man die Fehlerquelle nicht findet,
sich bei der Suche unendlich schindet,
seit Jahren sich permanent quält
und immer wieder den falschen Weg wählt?
Man läuft und läuft und denkt man wär‘ raus,
hätt‘ endlich verlassen das alte Haus,
das modrig, schimmlig und tot
dem Geiste die Heimat stets bot.
Du hebst die Arme, die Sonne zu grüßen,
spürst ihre Wärmestrahl‘n auf deinen Füßen,
doch schon weh‘n Wolken, verdunkeln zu Hauf
das Licht dieser Hoffnung und man wacht auf.
Das Licht, es scheint zwar immer noch,
doch fällt‘s nur in der Deck‘ durch ein kleines Loch.
Man streckt sich sehnsüchtig nach ihm aus,
die Wärme zu fühl'n im kalten Haus,
doch hält dich der Wille der eisernen Fesseln,
brennt auf den Armen, deinen, wie Nesseln
und schneidet sie auf wie durch ein Stück Butter,
macht gnadenlos deine Seele zum Futter
der Gedanken, die dieses düst‘re Haus bauen,
dich halten, für immer, so tief im Grauen.
Diese markerschütternd schreienden Wände,
sie sind eines Tages dein Ende,
wenn Pulver und Lunte vor einem liegen
und die Streichhölzer all deinen Mut besiegen.
Dann, wenn alles Licht zum letzten Mal schwindet,
was tun, wenn man die Fehlerquelle nicht findet?
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Doktor Disko                                                        (2019-03-28)
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