#filderstraße34
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Kleiner Schnipsel von langen Tagen.
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D. Sidefact: Ich liebe. Und was tust Du so?
Neulich Nacht in eine andere Form von Rausch verstrickt, wurden mein Körper und darin stattfindende Emotionsströme, bereits seit einigen Stunden konfettiartig dezentralisiert. Durch die schwarze Schönheit der Psychoanalyse wieder zusammengefegt: „Entwicklung entsteht nur durch Krise“. Hätte ich in dieser Nacht meinen Stachel oder gar ein Ein-Horn gehabt, Digger, ich hätte ihn Dir alles bis zum Kater ausgeliehen. Schmerzpunkte durch Nadeln bearbeiten ist bekanntermaßen die Pflege der Lebensenergien des Körpers, so die traditionell chinesische Heilkunde. Ich frage mich, wo meine Emotionen sitzen und ob ich diese auch nadeln könnte. Alles für die Krise sozusagen. Was bedeutet es irgendwie Mitte 30 geworden zu sein? Schaue ich auf Joan und Erik Erikson’s Stufenmodel frage ich mich unwillkürlich in welcher Individualkrise mein Umfeld und ich wohl stecken mögen – so ganz hoch offiziell. Wir sind wohl nicht mehr die Gruppe „frühes Erwachsenenalter“, aber lese ich „Intimität und Solidarität vs. Isolation“, „Wir sind, was wir lieben“, soll heißen in diesem Lebensabschnitt bearbeiten wir das Lieben, beginne ich zu zweifeln an der Vorstellung erwachsen zu sein. Schaffen wir es Dich und Mich als zweisam und zugleich einsam anzuerkennen und nicht liebestrunken im „me, myself and I“ verloren zu gehen, treten wir aus der Krise als – nennen wir es – „beziehungsfähig“ hervor. Meine Küchentisch-Forensik lässt nur einen Schluss zu: Ist die Krise zunächst, entgegen unserem allgemeinen Verständnis, weder negativ noch positiv, also nach den Grundregeln des Ökosystems einfach nur mal Störung, können wir sie als ein Thema, ein zu bearbeitendes Feld, das sich mir stellt, angehen. Dann werden wir und ich durch geschicktes Krisenmanagment entweder das nächste Level passieren oder doch noch viele Extra-Runden drehen müssen; wie wenn Super Mario einfach nicht mehr springen mag, wird meine Generation die Krise des Lieben Lernens verpasst haben oder nicht leben wollen. Das Level scheint einen Systemfehler zu haben. Soll heißen, vielleicht müssen wir noch in anderen Krisenzuständen nachsitzen, vielleicht war unsere Comfort Zone einfach zu nice. Ergebnis ist ne Menge Salat. Denn wir hängen zwischen den Krisen: Das Lieben fällt uns auf die Füße und das Erlernen der Fürsorge, der Generativität saust uns um die Ohren. „Ich bin, was ich bereit bin zu geben.“, so wohl die altersentsprechende Herausforderung. Cheerio, lasst uns Krise lieben. Oder: die Psychoanalyse verwerfen? Wir können entscheiden, ob wir Boutlismus verbreiten oder radikale Zärtlichkeiten (s. Şeyda Kurt) austauschen. Ich wünschte, ich würde an Einhörner glauben und die Revolution für das Leben (s. Eva von Redecker) wäre das Myzel der Zwischenräume.
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