#des hat echt bock gemacht des set
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rhuns-zahnseide · 1 month ago
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Die Phasen der Pubertät eines Matschipüs am Beispiel von Wabou
Kindheit (Abb 1)
Verpuppung (Abb 2 und 3)
Kokon (Abb 4)
Schlüpfen (Abb 5, 6 und 7)
Vollständige Entfaltung (Abb 8)
Verbesserte Sinne (Abb 9)
Weitere Informationen: - Nur etwa 3 Prozent der Matschipü überleben die Pupertät - Mit dem Abschluss der Pupertät werden sie zu voll fruchtbaren Individuen
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ETAPPE 13 - HAMBURG („Auf Wiedersehen. Diesmal nicht.“)
Die Tour ist nun schon zwei Wochen lang vorüber. Das Nachdertour-Loch noch präsent und das Nachdertouristvordertour-Hoch hat sich noch nicht eingestellt. Ich habe diesen letzten Eintrag hinausgezögert, weil ich mir nicht eingestehen will, dass es Zeit für den Alltag ist. Auch wenn ich strikter Verfechter des Alltag ist nicht alle Tage Mottos bin, es ist unerträglich. Anyway. Hamburg, du Perle.
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Ich bin so durcheinander und den Wind, weiß gar nicht wo mir der Sinn steht. Ich war doch gestern noch in Köln, aber es fühlt sich an, wie vor mehreren Wochen.  In Köln gab es delikate Pommes zum Spätstück, irgendwo an einer Straßenecke in einem Viertel, in dem ich noch nie war. Aber es war verdammt lecker.
Anschließend wollten wir für einen Nachtisch ins Café Schnurrke, aber da wird gerade renoviert und die Türen stehen erst ab Mitte Februar wieder offen. Also schlendern wir mit Kaltgetränk und 15 Kilo Rucksack in Richtung Dom. Der Dom ist echt der beste Orientierungspunkt in dieser Stadt.
Naja, irgendwann fährt dann auch tatsächlich mein Zug. Pünktlich. Ich bin der Deutschen Bahn echt mächtig dankbar für diese Fahrt. Ich stieg in einen Ersatzzug, in welchem statt Zweite Klasse Wagons Erste Klasse Wägen eingereiht waren. Ich bin noch nie erste Klasse gereist. Jedenfalls gibt’s da auf der einen Seite des Gangs Doppel- und der anderen Seite Einzelplätze. Am Fenster. Winning!
Das heißt aber auch, dass es insgesamt weniger Plätze gibt und alle Reservierungen hinfällig sind. Ich ergattere also noch über die Gesamtsituation stauend einen Solositz am Glas und brauche nicht fürchten, dass mich alsbald jemand verscheucht. Mega. Danke, Bahn. Das habt ihr gut gemacht.
Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass andere Passagiere ordentlich Unbequemlichkeiten erfuhren.
Der Zug bringt mich heile nach Hamburg. Hamburg ist kühl, nass, gräulich und wundersch��n, wie immer. Ich treffe Mona und Bene, die seperat im vierrädrigen Vehikel angereist kommen und wir suchen uns unseren Pfad mit Bus und Bahn zum letzten Club der Tour. Zwischenstopp Sternschanze, Fütterung. Mit sich füllenden Mägen und Snäx to go pilgern wir zum Knust. Ich war dort schon mehrere Male. Silverstein, Heisskalt und Kopfhörerparties habe ich dort schon gefeiert.
Heute aber FJØRT.
Vor der Einlasskontrolle laufen wir dem besten Andreas in die Arme, womit die Reisegruppe Abknusten nahezu vollständig ist. Jakob ist aber schon drinnen, den stupse ich später an.
Die Garderobe ist heute oben, wo noch nie jemand von uns war. Immer mal was neues.
Es sollen aber auch verdammt viele Menschen heute Abend hier sein. Ausverkauftes Haus und zusätzlich eine ellenlange Gästeliste für die Spezialisten vom Grand Hotel und all den anderen Stubenhockern die für eine derartige Tour verantwortlich und nötig sind. Zum Glück ist das Knust echt cool aufgebaut. Man kann da einmal im Kreis laufen und kommt von allen Seiten an die Theke. Auf der einen spielt die Musik, auf der anderen ist ein großer Barbereich mit Tischen und Sitzoptionen.
Als wir uns in den Raum vor der Bühne schieben beginnen Lirr soeben zum letzten Mal ihr kurzes und schmerzhaftes Set. Die Bühne bietet einmal mehr nicht so viel Platz wie fünf Musikanten mit Fideln und Trommeln wohl bräuchten. Das Schicksal einer Vorband, möchte man meinen.
Jakob offenbart sich als Lirrliebhaber sondergleichen und zappelt sich bereits ordentlich warm. Eine weitere Person in meinem Sichtfeld kann ebenfalls mitsingen und erntet eine Reihe von verschmitzten Grinseblicken von Sänger Leif.
Wie auch gestern in Köln schon spielen Lirr ein Lied mehr, als auf den Konzerten zuvor. Dann wird die Bühne wieder ratzfatz umgebaut.
Plötzlich dunkel, unser aller Lieblingslied der letzten 13 Tage aus Westernhagens Feder erklingt. „Mit Pfefferminz bin ich dein Prinzzza, Prinzaaa, Prinzza, mit Pfefferminz, mit Pfefferminz, mit Pfefferminz bin ihich dein Prinz, dededäng.“
Klavier.
Gleißendes Licht.
Leute kneifen unerwartet geblendet die Augen zu und Geräusche der Überraschung huschen durch den Raum.
Mehr Klavier und dumpfe Beats. Licht und Applaus, dann betreten FJØRT die Bühne. Zum letzten Mal, flüstert alles in meinem Kopf. Alles heute Abend zum letzten Mal.
Dröhnen schwillt an, dann peitscht Gitarre durch den Raum und Chris erhebt die Stimme. Heute sei nicht die Zeit zum unten sein, mahnt er. Leichter gesagt als getan, denn man kann nur ausgehen oder explodieren. Also explodiert man heute.
Die Jungs sind denkbar gut drauf und während des ersten Songs erahnt man immer wieder, wie das Iconographic Team mit fünf oder sechs Kameras umherhuscht. Da passiert also noch was im Nachhinein!
Die Crew verschwindet aber auch sofort wieder und gibt jeden Centimeter Bühne für David und Boden fürs Publikum frei. Hamburg ist gut drauf, allerdings nicht so fesch und positiv grundgestimmt wie Köln. Ich habe oft das Gefühl von Gegeneinander, Ringen um Aufmerksamkeit und rabiater Rücksichtslosigkeit.
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Foto: Jannik Holdt. Es gibt da so ein paar Gestalten im Publikum, die ihre Mittänzer gar nicht oder nur als wegversperrende Materie wahrzunehmen scheinen. “Je mehr Leute kommen, desto mehr Idioten sind halt auch dabei.”, hat David am Anfang der Tour mal fallen lassen. Gott sei Dank verschwinden die irgendwie im ersten Drittel des Sets. Der Garderobist verrät später, die letzte halbe Stunde des Konzerts sei bei ihm bereits Hochbetrieb gewesen. War halt unter der Woche und die späteste Show der Tour. Als Mona, Bene und ich früher am Abend die Treppen zur U-Bahn hinabstiefelten, sprachen wir wohl gerade über das Lied “Couleur”. Na, jedenfalls passierten wir kurz vorher einen der für den Hamburger U-Bahnhafen typischen Rosenverkäufer. Gedacht, gesagt, getan. Wir suchten uns jeder eine Rose aus, die wir ins Knust schmuggelten. Während des allzu epischen Intros zu Couleur reckte jeder von uns eine in die Höhe. Für mich war das ein fabulöser Gänsehautmoment, den ich so schnell nicht von meiner Netzhaut gewischt bekommen werde. Danke, ihr Drei. Danke, Götz, Arno, Malek, Tobi, Michi, Flora, Eric, Danke alle anderen die hier hingehören, für eure Herzlichkeit. Never forgetti. Die Jungs verabschieden sich wortreich und beenden ihr reguläres Set mit einem schallenden Lebewohl, diesmal nicht, aber krachen tut es. Die Zugabe wird auch inbrünstig gefordert. Und nicht viel später drücken sich die unverkennbaren Klaviertöne von Lichterloh durch die Boxen der Anlage. Glück auf, eine allerletzte Zugabe bevor ich mich mit hängenden Schultern und Haupt wieder im Alltag verbuddeln muss. Die zweite Zugabe, Klein auf Klein kennt gefühlt niemand außer uns. Oder es hat einfach keiner mehr Bock einen flotten Walzer darzubieten und zu keifen. Ich dafür umso mehr. Denn alles ist selbstgemacht. Dein scheiß Konfetti musst du dir selber mitbringen. Der letzte Hochkaräter also ist ausschließlich dazu geschaffen, mir andauernde Nackenschmerzen zu bescheren. Love you. Die Nacht wird noch etwas länger und wir hängen mit Crew und Freunden im Knust bis unser Hamburger Obdachspender zum Taxi ruft. Es gibt Bier, Havanna-Cola-Gedöns, für die Glücklichen sogar Pizza und jede Menge Euphorie im Abschied und der Gewissheit des Wiedersehens. Danke für Alles. Danke für Alles. Meine Augen ertränen einen Strom, mein Herz blutet einen Ozean. Diese zwei Wochen haben einiges hergegeben, eingefordert, hervorgebracht. Ein “Auf Wiedersehen? Diesmal nicht!” kann so mächtig sein, beschreibt es doch zum einen das Loswerden einer Belastung für hoffentlich immer. Und zum anderen das Nimmerwiedersehen von etwas oder einem Geliebtem.
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Foto: Benedikt Seifert Am nächsten Morgen gehen wir, also Bene, Pat, Mona und meine Wenigkeit noch dekadent frühstücken, bevor sich unsere Wege trennen. Bene gönnt sich einfach direkt den Kettcar Rennparcours in Dresden. Mona und ich spazieren auf die Elphi, der Ausblick ist fantastisch hamburgerisch (grau) und später noch delikat vegan essen, bevor ich mir die Band, die mich und die ich die letzten 14 Tage begleitet habe noch unter die Haut meißeln lasse. Heute Abend keine FJORT Show. Fuck. Was tun? Ich habe keine blassen Dunst. Also setze ich mich in einen Zug.
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