#der gefesselte prometheus
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Ausflug Berlin 21.05.2024:
Der gefesselte Prometheus
von Reinhold Begas
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Nemesis (griechisch Νέμεσις Némesis, deutsch ‚Zuteilung (des Gebührenden)‘) ist in der griechischen Mythologie die Göttin des gerechten Zorns, der ausgleichenden Gerechtigkeit, wodurch sie zur Rachegottheit wurde.
Ihre Begleiterin ist Aidos, die Göttin der Scham. Nemesis bestraft vor allem die menschliche Selbstüberschätzung (Hybris) und die Missachtung der Themis, (der Göttin) des göttlichen Rechts und der Sittlichkeit.
Im späten 20. Jahrhundert ist durch Einfluss der Popkultur eine Bedeutungsveränderung im Sinne eines ewigen Gegenspielers, eines Erzrivalen, einer Art persönlichen Todesengels, eines Todfeindes, eines nicht personifizierten Todbringers oder einer tödlichen Bedrohung eingetreten. Die Aussage „Ich bin deine Nemesis“ wird als „Ich bin dein Untergang“ statt als „Du bekommst, was du verdienst“ interpretiert.
Sie ist eine Tochter der Nyx („Nacht“), entweder nur aus dieser geboren, oder die Tochter der Nyx und des Erebos, bzw. Tochter des Okeanos.
Zeus paarte sich mit Nemesis in der Gestalt eines Schwans, nachdem sie zunächst aus Scham und gerechtem Zorn vor seinen Nachstellungen geflüchtet war. Auf ihrer Flucht über das Meer verwandelte sie sich in einen Fisch, am Rand der Erde angelangt, schließlich in eine Ente oder Gans, mit der Zeus als Schwan die Helena zeugte, um deretwillen schließlich der Trojanische Krieg geführt wurde.
In einer anderen Version der Geschichte spielt Aphrodite die Nemesis Zeus zu, indem sie sich als Adler auf den Schwan stürzt, der sich in den Schoß der Nemesis „flüchten“ kann. In beiden Erzählungen wird das Ei zu Leda gebracht, die Helena aufzieht – wenngleich sie nicht selbst die Mutter Helenas ist. Schwan und Adler wurden zu den entsprechenden Sternbildern.
Nach Bakchylides ist Nemesis mit Tartaros die Mutter der Telchinen von Rhodos.
In Ovids Metamorphosen bestraft sie den Narziss, weil dieser die Nymphe Echo und andere durch seine Unerbittlichkeit zugrunde gerichtet hat.
Ihre Attribute sind mannigfach. Unter anderem hält sie einen Zweig vom Apfelbaum in der Hand und wird von einem Greif begleitet. Wie die Erinys als Erinnyen kann auch Nemesis in der Mehrzahl (Nemeseis) angerufen werden. Zwei Nemeseis wurden in Smyrna verehrt, die bei dem dortigen Heiligtum Alexander dem Großen im Traum erschienen, als er erschöpft von der Jagd unter einer Platane schlief: Sie forderten ihn zur Neugründung der Stadt Smyrna auf, wo sich ihre älteste Kultstätte befand. Das Orakel des Apollon zu Klaros bestätigte den Auftrag.
In Aischylos’ Der gefesselte Prometheus heißt Nemesis auch Adrasteia („die Unentfliehbare“), in Ovids Metamorphosen Rhamnusia nach ihrem Heiligtum mit dem berühmten Kultbild in Rhamnous.
Dass im Unterschied zum modernen Verständnis die Göttin Nemesis mehr Richterin als Rächerin ist, macht der Orphische Hymnos „An Nemesis“ deutlich:
Ich rufe Dich, Nemesis!
Höchste!
Göttlich waltende Königin!
Allsehende, Du überschaust
Der vielstämmigen Sterblichen Leben.
Ewige, Heilige, Deine Freude
Sind allein die Gerechten.
Aber Du hassest der Rede Glast,
Den bunt schillernden, immer wankenden,
Den die Menschen scheuen,
die dem drückenden Joch
Ihren Nacken gebeugt.
Aller Menschen Meinung kennst Du,
Und nimmer entzieht sich Dir die Seele
Hochmütig und stolz
Auf den verschwommenen Schwall der Worte.
In alles schaust Du hinein,
Allem lauschend, alles entscheidend.
Dein ist der Menschen Gericht.
[…]
Friedrich Schiller dichtet:
„Es ist des Wohllauts mächtige Gottheit,/ die zum geselligen Tanz ordnet den tobenden Sprung, /die, der Nemesis gleich, an des Rhythmus goldenem Zügel / lenkt die brausende Lust und die verwilderte zähmt.“
– Der Tanz, 1795
#nemesis#hexe#magick#witch community#witchcraft#baby witch#witch tips#beginner witch#pagan witch#chaos magick#witchblr
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Reinhold Begas, Der gefesselte Prometheus (Prometheus Bound), 1900, Carrara marble, 380 x 195 x 120 cm, Akademie der Künste, Berlin.
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Plate (between pages 12 and 13) from Der Schlecht Gefesselte Prometheus (Prometheus Illbound), Pierre Bonnard, 1919 (reproduced drawings executed 1908–09), MoMA: Drawings and Prints
The Louis E. Stern Collection Size: page: 8 1/4 x 6 7/8" (21 x 17.4cm) Medium: One from an illustrated book with six relief halftone reproductions after drawings
http://www.moma.org/collection/works/155543
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Plate (between pages 48 and 49) from Der Schlecht Gefesselte Prometheus (Prometheus Illbound), Pierre Bonnard, 1919 (reproduced drawings executed 1908–09), MoMA: Drawings and Prints
The Louis E. Stern Collection Size: page: 8 1/4 x 6 7/8" (21 x 17.4cm) Medium: One from an illustrated book with six relief halftone reproductions after drawings
http://www.moma.org/collection/works/155547
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Reinhold Begas (German sculptor, 1831-1911)
Der gefesselte Prometheus (Prometheus in Chains). Akademie der Künste, Berlin
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Gerhard Marcks, Der gefesselte Prometheus, 1948, Bronze
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Reinhold Begas (Berlin 1831-1911), German sculptor.
Der gefesselte Prometheus (Prometheus bound) – c. 1902.
Carrara marble 380 x 195 x 120 cm. Berlin’s new Academy of Arts
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Reinhold Begas is a German painter and sculptor. His monumental works, statues, basins, fountains, cenotaphs, monuments of historical national personalities, represent the neo-baroque style in Berlin. The #ReinholdBegas's Prometheus sculpture was walled up for protection - immured in a niche - during World War Two and was discovered during construction of Berlin’s new Academy of Arts in 1995.
Placed in chains and walled in, the marble Prometheus by Reinhold Begas stayed for decades in the academy building on Pariser Platz near the Brandenburg Gate. The cultural hero of Greek mythology was tied up after he had angered Zeus and tortured continuously by an eagle. Devoted to its earthly fate as a work of art, it waited inaccessibly for its discovery in 1990 and its liberation five years later.
The last monumental work by Begas, who belonged to the Prussian Academy of the Arts from 1869 to 1911, was to be removed from the family property after the artist's death in 1911 and sold at two auctions of the artist's estate in the Heilbron brothers' art auction house in Berlin in 1912 . The marble sculpture is shown in both auction catalogs. The catalog raisonné notes a sale to an unknown buyer. However, according to more recent findings, the work of art remained for many years in the basement of the Berlin town house of Reinhold Begas' widow, until the bound Prometheus in 1941 ignited the enthusiasm of NS inspector general Albert Speer. The General Building Inspectorate of the Prussian State in Berlin acquired the monumental sculpture from the artist's heirs, the architect Fritz Beyer acted as authorized representative and probably set up the work shortly afterwards in the building on Pariser Platz. But the plastic did not stay long in the daylight. To protect it from the effects of war, it was surrounded by a wall in the early 1940s.
The Palais Arnim, previously used by the Prussian Academy of the Arts, served the General Building Inspector as the official residence from the spring of 1938. In 1938 the Academy moved to the not far away Kronprinzenpalais, which had housed the New Department of the National Gallery until it was closed in the course of the “Degenerate Art” campaign in 1937.
digital.adk.de/provenienzforschung/reinhold-begas/
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Bruno Ganz (* 22. März 1941 in Zürich, † 16. Februar 2019 ebenda) war ein international tätiger Schweizer Schauspieler und seit 1996 der Träger des Iffland-Ringes.
1970 stiess er zum Ensemble der Berliner Schaubühne. In der Folge arbeitete er mit Regisseuren wie Peter Zadek, Peter Stein, Claus Peymann, Klaus Michael Grüber, Luc Bondy und Dieter Dorn zusammen. 1972 spielte er erstmals bei den Salzburger Festspielen, unter Peymanns Regie in der Uraufführung von Thomas Bernhards Der Ignorant und der Wahnsinnige. Für diese Darstellung wurde er als «Schauspieler des Jahres» ausgezeichnet. Er blieb Bernhard bis zu dessen Tod 1989 freundschaftlich verbunden; Bernhards Stück Die Jagdgesellschaft enthält die Widmung „Für Bruno Ganz, wen sonst.“ Die intensivste Zusammenarbeit am Theater entwickelte sich seit den frühen 1970er Jahren mit dem Regisseur Klaus Michael Grüber. Mit der Uraufführung von Prometheus, gefesselt von Aischylos(Übersetzung Peter Handke) in Grübers Regie kehrte Bruno Ganz 1986 nach Salzburg zurück.
Durch etliche Filmrollen (unter anderem in Wim Wenders’ Der amerikanische Freund und Der Himmel über Berlin) wurde Bruno Ganz ab Mitte der 1970er Jahre einem grösseren Publikum bekannt. 1991 spielte er neben Otto Šimánek (Pan Tau) unter der Regie von Martin Walz in dem Film Die Wette (Sazka) mit.
Bruno Ganz am Deutschen Filmfestival Tokio, Juni 2005
Im Jahr 2000 drehte er mit Silvio Soldini den Film Brot und Tulpen, der vor allem in Italien mehrfach ausgezeichnet wurde. Noch im gleichen Jahr beeindruckte Ganz als Faust in Peter Steins 21-stündiger Inszenierung von Goethes Faust I und Faust II, die auf der Expo 2000 in Hannover uraufgeführt wurde, bevor eine Tournee nach Berlin und Wien führen sollte. Ganz wurde bei einem Probenunfall so schwer verletzt, dass er bei der Premiere nicht spielen konnte. 2003 debütierte er am Wiener Burgtheater unter Grübers Regie in Ödipus auf Kolonos des Sophokles (Bühnenbild und Kostüme: Anselm Kiefer; Übersetzung aus dem Altgriechischen: Peter Handke).
Nach einem Zerwürfnis mit Peymann spielte Ganz am Berliner Ensemble nicht wie erwartet in Botho Strauss’ Stück Schändungnach Shakespeare, sondern erst 2006 im Schauspielhaus Bochum unter der Regie von Elmar Goerden. 2004 verkörperte er Adolf Hitler in dem von Bernd Eichinger produzierten Film Der Untergang – seine schauspielerische Leistung wurde von der Presse überwiegend als überragend bezeichnet.
2008 spielte er im ebenfalls von Eichinger produzierten Baader-Meinhof-Komplex den BKA-Präsidenten Horst Herold. Die Geschichte des Films sieht er in engem Zusammenhang mit seinem eigenen Leben. So war er lange Zeit Sympathisant der außerparlamentarischen Linken, auch von Ulrike Meinhof, distanzierte sich jedoch schnell von den Gewalttaten der RAF seit Mitte der 1970er Jahre.
Von 2010 bis 2013 war Bruno Ganz gemeinsam mit Iris Berben Präsident der Deutschen Filmakademie.
Bruno Ganz war seit 1965 mit Sabine Ganz verheiratet. Das Paar lebte weitgehend getrennt und hatte einen Sohn, der im Alter von vier Jahren erblindete. Bruno Ganz lebte auf der Halbinsel Au am linken Zürichseeufer, hatte eine Wohnung in Venedig und in Berlin. Seine langjährige Lebensgefährtin war die Fotografin Ruth Walz.
Ganz starb am 16. Februar 2019 im Alter von 77 Jahren in seinem Wohnhaus in Zürich.
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Arnold Böcklin: "Der gefesselte Prometheus/Prometheus Bound" I version (1882)
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Britischer Kolonialismus und russische Dorfgemeinde – Zerstörung und Überlebenshoffnung
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Britischer Kolonialismus und russische Dorfgemeinde – Zerstörung und Überlebenshoffnung
Zwei in britischen Diensten stehende Soldaten (Sepoys), 1857 wegen Rebellion gehenkt. Bild: Public Domain
Kleines Marx-Lexikon – achte und letzte Folge
In dieser Folge: Obschtschina / Kolonialismus / Tanz
Obschtschina
Kann die russische Obschtschina, eine wenn auch stark untergrabene Form des uralten Gemeinbesitzes am Boden, unmittelbar in die höhere des kommunistischen Gemeinbesitzes übergehen? Oder muss sie umgekehrt vorher denselben Auflösungsprozess durchlaufen, der die geschichtliche Entwicklung des Westens ausmacht? Die einzige Antwort hierauf, die heutzutage möglich ist, ist die: Wird die russische Revolution das Signal einer proletarischen Revolution im Westen, so dass beide einander ergänzen, so kann das jetzige russische Eigentum am Boden zum Ausgangspunkt einer kommunistischen Entwicklung dienen.
(MEW 19/296; vgl. auch S. 396ff.)
Marx, der dies ein Jahr vor seinem Tod 1883 zusammen mit Engels schrieb, ahnte die kommenden Umbrüche voraus. Diese Prophetie rührt jedoch nicht von einem teleologischen Geschichtsverständnis her, einem „notwendigen Gang“ der Geschichte und dergleichen, sondern von einem Gespür für Ungleichzeitigkeiten.
Die Protagonisten der Oktoberrevolution waren hingegen befangen in einem kommunistischen Endzeitdenken oder gar Chiliasmus, der gepaart war mit dem Katzenjammer, dass Russland wegen der Unterentwicklung des Proletariats eigentlich nicht reif sei für die Revolution. Folglich konnten sie mit diesem versteckten Hinweis auf die Obschtschina nicht viel anfangen. 1892 setzte auch Engels nicht mehr auf die Obschtschina, da sie nicht mehr zu retten sei. (MEW 38/305)1. Aber um die Unstimmigkeiten komplett zu machen, war seine Begründung nunmehr, dass der Kapitalismus sich in Russland durchsetze.
Diese alte Form der Dorfgemeinschaft mit Gemeinbesitz trat im mitteleuropäischen Mittelalter unter anderen Bedingungen und in anderer Gestalt unter dem Namen „Allmende“ auf. Und solange die Revolution nicht im Gange ist, formieren sich in Zwischenräumen des heutigen Kapitalismus schon einmal Initiativen, die die Fragen stellen: Wem gehört die Stadt? Wem gehört das Wasser? usw. Gegen die zunehmende Privatisierung und Marginalisierung des öffentlichen Raumes protestieren sie unter dem Schlachtruf: Reclaim the Commons. Ihre klassische Wirtschaftsform ist die Genossenschaft.
These: Kann die Obschtschina, die russische Dorfgemeinde mit Gemeinbesitz, den Kapitalismus überspringen? Marx zeigt Bereitschaft, von einem Geschichtsdeterminismus abzuweichen.
Kolonialismus
Als Korrespondent der New York Daily Tribune berichtete Marx zwischen 1852 und 1862 von London aus über kolonialistische und imperialistische Herrschaft weltweit. Die meisten Artikel widmen sich der „British Rule in India“. Nach den Holländern pfropfte die Ostindische Kompanie ihren Despotismus dem Despotismus der asiatischen Produktionsweise um den Preis der Vernichtung auf. „England hat das ganze Gefüge der indischen Gesellschaft niedergerissen, ohne dass bisher auch nur die Spur eines Neuaufbaus sichtbar geworden wäre.“(MEW 9/129) Die Niederschlagung eines Aufstandes von 1857 wurde an Grausamkeit nur noch von den Opium-Kriegen gegen China übertroffen.
1857-59: Aufstand gegen die britischen Kolonialherren. Sepoys verteilen Beute. Bild: Public Domain
Häusliche Produktion, Manufaktur und Agrikultur waren die Basis der indischen Produktionsweise.
Jene auf der Familie beruhenden Gemeinwesen hatten ihre reale Grundlage im Hausgewerbe, in jener eigenartigen Verbindung von Handweberei, Handspinnerei und handbetriebenem Ackerbau, die sie in den Stand setzten, sich selbst zu versorgen.
(MEW 9/132)
Das Gewerbe wurde ausradiert. Die Vernachlässigung der Bewässerungsanlagen ließ die Agrikultur verkümmern. Die Gemeinden wurden aufgelöst.
Es war der britische Eindringling, der den indischen Handwebstuhl zerstörte und das Spinnrad zerbrach. England begann damit, dass es den indischen Kattun vom europäischen Markt verdrängte; dann führte es Maschinengarn nach Hindustan ein und überschwemmte schließlich das eigentliche Mutterland des Kattuns mit Kattunwaren.
(MEW 9/130)
Treibende Kraft waren die Dampfmaschinen.
Kennzeichen der asiatischen, in Sonderheit indischen Produktionsweise ist das Fehlen jedweden Privateigentums an Grund und Boden. Die Beziehung des Produzenten zu den objektiven Bedingungen der Arbeit ist vermittelt durch sein Dasein als Gemeindemitglied, schreibt Marx.2 Die Individuen befinden sich in einer bloß akzidentiellen Lage gegenüber ihrem naturwüchsigen Gemeinwesen als Substanz. Das liest sich wie eine Urform des Kommunismus, aber Marx weist auch hier darauf hin, dass es sich um alles andere als Arkadien, unentfremdetes Sein handelte.
Er moniert die „Naturwüchsigkeit“. Über den verstreuten Kommunen mit ihren Gemeineigentum steht eine Zentralregierung, die ursprünglich einmal den Bau und Betrieb von Bewässerungsanlagen regulierte, aber inzwischen despotisch geworden ist. Die Menschen lassen die Zentralregierung und deren Händel mit konkurrierenden Mächten wie ein Naturereignis über sich ergehen, solange nur ihr Dorf ungeteilt ist. Ihre Mentalität ist borniert, Tiere sind ihre Götter, und die Produktionsverhältnisse sind statisch.
Veränderungen liegen außerhalb des Horizonts. Das unterscheidet diese Produktionsweise von anderen wie der antiken, der germanischen und der feudalen, die zwar auch gemäßigte Formen des Gemeineigentums kennen, aber den Keim zur jeweils höher entwickelten Gesellschaftsformation in sich tragen und somit absterben, zumindest nur in Residuen weiter existieren. Da kommt wieder der Hegelianer in Marx durch. Hatte doch Hegel tatsächlich geschrieben: Indien und China liegen außerhalb der Weltgeschichte.
Der Kapitalismus steht in der geschichtsphilosophischen Reihe ganz hinten. Er hat die Tendenz zur weltweiten Expansion. Ist diese an ihre Grenzen gestoßen, sind die Umschlagsbedingungen gegeben, dass der Kapitalismus sich selbst vernichtet. Die bornierte asiatische Produktionsweise erfüllt jedoch die Bedingungen auf dem Weg dorthin nicht. Daran ändern auch die Aufstände nichts. Der kapitalistische Imperialismus muss sich erst in Indien und China durchsetzen, um die Voraussetzungen für den Kommunismus auch dort zu schaffen.
Die Frage ist, ob die Menschheit ihre Bestimmung erfüllen kann ohne radikale Revolutionierung der sozialen Verhältnisse in Asien. Wenn nicht, so war England, welche Verbrechen es auch begangen haben mag, doch das unbewusste Werkzeug der Geschichte, indem es diese Revolution zuwege brachte.
(MEW 9/133)
Solche Sätze wirken fast schon stereotyp in ihrer Emphase. Kritiker übersehen, dass Marx als Journalist einen scharfen Blick auch für Einzelheiten hatte. Ganz en passant überlegt er, ob es in China nicht doch Bruchstellen zur Entwicklung eines Kapitalismus gebe. Auch Japan habe aus eigener Kraft eine Modernisierung eingeleitet. Wie beschrieben, lässt Marx auch bei der russischen Obschtschina Ausnahmen von der theoretischen Dogmatik zu. Sie könnte die kapitalistische Stufe überspringen.
Im 23. Kapitel des ‚Kapitals‘ schreibt Marx, dass die Ursprüngliche Akkumulation die europäischen Massen unter das Juggernaut-Rad des Kapitals schleudert. Die Allegorie spielt an auf einen hinduistischen Kult, bei dem Gläubige vom Prozessionswagen überrollt zu werden drohten. Das Bild legt Parallelen zwischen der Ursprünglichen Akkumulation und der Zerstörung indischer Gemeinwesen durch die Engländer nahe.
Was ist aus der „British Rule“ geworden? Die Länder sind unabhängig geworden. Die Import/Export-Ströme haben sich verändert. Hat sich aber am Wesentlichen etwas verändert, wenn die internationale Textilschwemme auf Vertreibung der Menschen vom Land, auf Lohndrückerei und gefährlichen Arbeitsbedingungen beruht? Die Streiks und Demonstrationen der Textilarbeiterinnen in Bangladesch und Pakistan sind gar nicht mehr so asiatisch, sie sind sehr marxistisch.
Der Kolonialismus wirkte verheerend auf die „asiatische Produktionsweise“. Der Kapitalismus stößt jedoch mit der weltweiten Usurpation an seine eigenen Grenzen, nicht nur die äußeren, sondern auch die inneren der Selbstzerstörung.
Tanz
Tanz? Marx, der Choreograph? Der Choreograph der bürgerlichen Gesellschaft?
In der Einleitung „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie“ schreibt Marx 1844: „Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt.“ (MEW 1/381)
Der französische Sozialphilosoph Jean Baudrillard (1929-2007) hat das zugespitzt: Man muss die Dinge bis zum Äußersten treiben, bis sie von selbst in sich zusammenstürzen. – Und wer nicht recht weiß, was Dialektik ist, erfährt hier an einem Anwendungsfall, was sie anrichten kann. Tänzerisch.
Die listigste Kritik ist die, welche die Gesellschaft in Bewegung setzt, damit sie von selbst über sich hinaustreibt.
Schluss:
Eine Karikatur von 1843 zeigt Karl Marx als gefesselten Prometheus. Es ist eine Allegorie auf das Verbot der Rheinischen Zeitung, deren Chefredakteur Marx gewesen war. Der „Vordenker“ Prometheus raubt den Göttern das Feuer, also auch die Erleuchtung, und bringt es den Menschen. Dafür wird er bestraft. Das Bild wird Marx gefallen haben. Er war ein Rebell, der mit Zensur, Strafverfolgung und Ausweisung zu kämpfen hatte. Seine erste Rebellion hatte sich gegen den Vater gerichtet. Der Konflikt wurde friedlich in einem bewegenden Briefwechsel ausgetragen. Konflikte dieser Art hat Sigmund Freud klassisch beschrieben, für die Antike, aber auch für das 19. Jahrhundert.
Karl Marx, der gefesselte Prometheus. Lithographie von 1843. Bild: Public Domain
Daraus auf die folgenden Geschicke im Leben des Karl Marx zu schließen, wäre eine so anmaßende wie triviale Vor-Festlegung. Aber die weitere Biographie zeigt empirisch, dass Marx fest eingebunden war in die autoritären Strukturen des 19. Jahrhunderts, gegen die er zugleich rebellierte. Die Diktatur des Proletariats ist das Symbol jenes Autoritarismus. Die Frage ist hier nicht, ob sie gerechtfertigt ist oder nicht. Bertolt Brecht fasst das Dilemma der Notwendigkeiten revolutionärer Gewalt in Verse: „Wir wären gut, anstatt so roh, doch die Verhältnisse, die sind nicht so.“ Ein schöner Satz, doch irgendwie schwingen schlechtes Gewissen und Selbstmitleid mit.
Die Antithese wurde von den Anarchisten vertreten: Ablehnung jedweden Autoritarismus, Befreiung des Menschen aus den Fesseln hier und jetzt. Diese Unmittelbarkeit setzt eine Mentalität der Menschen voraus, die sie sofort reif macht für den Kommunismus. Marx räumt mit dieser Idee auf. Der Weg zum Kommunismus ist steinig. Marx legt der Praxis der Revolution und seinem eigenen revolutionären Denken Zügel an, um den Erfolg zu garantieren. Aber setzt er nicht eine Maxime voraus, die die Menschen zum Guten lenkt? Die Kommunisten sind die Sachwalter jener Maxime und helfen nach. Die Begeisterung, die aus der 11. Feuerbachthese spricht (siehe: Philosophie), ist mit dem profanen Nachdenken über die Umsetzung verflogen. Die subjektiven und die objektiven Momente der Revolution lassen sich schwer zusammenbringen.
Über der Notwendigkeit, mit welcher der Kapitalismus die Kräfte seiner eigenen Negation entfaltet, erhebt sich nach wie vor der Staat (der Übergangsphase), der mit neuen Inhalten gefüllt wird, um von oben herab die Kontrolle über die Vergesellschaftung und die Kontrolle über das nachhinkende Bewusstsein von Menschen zu übernehmen, die noch mit den Eierschalen des Alten behaftet sind. Dieses politische, notfalls gewaltsame Handeln wird letztlich auch durch Notwendigkeit gerechtfertigt – Notwendigkeit, durchsetzt mit Willkür.
Ende der 1920er Jahre stellten die jungen linken Soziologen des „Instituts für Sozialforschung“ fest, dass die sozialen Widersprüche derart zugespitzt waren und der gesellschaftliche Reichtum auf Grund der Entfesselung der Produktivkräfte derart aufgestaut war, dass die Zeit nach einer Revolution dränge. Doch zu ihrer Verwunderung liefen immer mehr Arbeiter zu Adolf Hitler über. Die Person des Diktators, nicht anders als der Name Lenins oder Stalins, ist schon die Antwort auf das Paradox: Die Menschen suchten Führerschaft. Sie waren autoritätsgebunden. Sie suchten nach verlorenen Zeiten. Sie merkten nicht, dass es ein Rückfall in die Barbarei sein würde. Das Bewusstsein wich vom gesellschaftlichen Sein ab.
In der „Deutschen Ideologie“ schreiben Marx und Engels, dass „jeder Trieb, jedes Bedürfnis als eine Macht ‚in dem Individuum über dem Individuum‘ sich behaupte, sobald die Umstände deren Befriedigung verhindern.“ (MEW 3/86) Es ist die Herrschaft des Gedankens im Individuum über es. Die Geburten seine Kopfes wachsen über seinen Kopf. (MEW 3/144)
Gäbe es diese Fundstelle nicht, müsste man sagen: Marx hat die Psyche vergessen. Andere wie Michel Foucault, Theodor W. Adorno oder Klaus Heinrich haben sie im 20. Jahrhundert nachgetragen.
Akkumulation, ursprüngliche (Teil 5) / Ausbeutung (Teil 2) / Bonaparte (Teil 3) / Bonapartismus (Teil 3) / Charaktermaske (Teil 1) / Diktatur des Proletariats (Teil 6) / Entfremdung (Teil 2) / Expropriation der Expropriateure (Teil 5) / Fetisch (Teil 1) / Gewalt (Teil 5) / Hegel (Teil 4) / Holzdiebstahl (Teil 1) / Ideologie (Teil 4) / Judenfrage (Teil 4) / Kolonialismus (Teil 8) / Kommunismus (Teil 6) / Lumpenproletariat (Teil 3) / Obschtschina (Teil 8) / Pariser Kommune (Teil 6) / Pariser Manuskripte (Teil 2) / Philosophie (Teil 4) / Stundenzetteltheorie (Teil 7) / Tanz (Teil 8) / Tisch (Teil 1) / Utopischer Sozialismus (Teil 7) / Wert (Teil 2).
(Bernhard Wiens)
Telepolis heise online Quelle
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Prometheus
Prometheus (griechisch Προμηθεύς Promētheús ‚der Vorausdenkende‘, ‚der Vorbedenker‘; Betonung lateinisch und deutsch Prométheus) ist eine Gestalt der griechischen Mythologie. Die Prometheussage gehört zu den bekanntesten literarischen Stoffen. Prometheus gehört dem Göttergeschlecht der Titanen an. Wie alle Wesen ist er der Herrschaft des Göttervaters Zeus unterworfen. Bei einem Tieropfer greift er zu einer List, um Zeus zu täuschen; er überlässt ihm nur die wertlosen Teile des Opfertiers und behält das genießbare Fleisch für die Menschen, da sie seine Schützlinge sind. Zur Strafe dafür verweigert der erzürnte Zeus den Sterblichen den Besitz des Feuers. Darauf entwendet Prometheus den Göttern das Feuer und bringt es den Menschen. Deswegen wird er auf Befehl des Göttervaters gefesselt und in der Einöde des Kaukasusgebirges festgeschmiedet. Dort sucht ihn regelmäßig ein Adler auf und frisst von seiner Leber, die sich danach stets erneuert. Erst nach langer Zeit erlöst der Held Herakles den Titanen von dieser Qual, indem er den Adler erlegt. Schließlich wird Prometheus von Zeus begnadigt und erlangt seine Freiheit zurück. Als Feuerbringer und Lehrmeister ist Prometheus der Urheber der menschlichen Zivilisation. Einer Variante des Mythos zufolge hat er sogar als Schöpfer oder Mitwirkender an der Schöpfung die ersten Menschen aus Lehm gestaltet und mit Eigenschaften ausgestattet. Dabei kam es allerdings zu Fehlern, deren Folgen Unzulänglichkeiten sind, unter denen die Menschheit seither leidet. – Zum Artikel …
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Frontispiece from Der Schlecht Gefesselte Prometheus (Prometheus Illbound), Pierre Bonnard, 1919 (reproduced drawings executed 1908–09), MoMA: Drawings and Prints
The Louis E. Stern Collection Size: page: 8 1/4 x 6 7/8" (21 x 17.4cm) Medium: One from an illustrated book with six relief halftone reproductions after drawings
http://www.moma.org/collection/works/155542
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Plate (between pages 36 and 37) from Der Schlecht Gefesselte Prometheus (Prometheus Illbound), Pierre Bonnard, 1919 (reproduced drawings executed 1908–09), MoMA: Drawings and Prints
The Louis E. Stern Collection Size: page: 8 1/4 x 6 7/8" (21 x 17.4cm) Medium: One from an illustrated book with six relief halftone reproductions after drawings
http://www.moma.org/collection/works/155545
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Plate (between pages 12 and 13) from Der Schlecht Gefesselte Prometheus (Prometheus Illbound), Pierre Bonnard, 1919 (reproduced drawings executed 1908–09), MoMA: Drawings and Prints
The Louis E. Stern Collection Size: page: 8 1/4 x 6 7/8" (21 x 17.4cm) Medium: One from an illustrated book with six relief halftone reproductions after drawings
http://www.moma.org/collection/works/155543
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