#cryptoinformatik
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Protokoll des Gesprächs mit den Betroffenen des Anomalievorfalls der 3. Etage (Cryptoinformatik) nach ihrer Befreiung - Teil I
Streng Vertraulich! Zu Händen: die Dienstleitung
Anmerkung der befragenden Entität: Die betroffenen Personen waren erschöpft, unterernährt und schienen starkem psychischen Druck ausgesetzt gewesen zu sein. Bitte berücksichtigen sie dies bei der Analyse des folgenden Gesprächsprotokolls.
Gespräch I Erstgerettete Person M*****, 2 Stunden nach Befreiung aus der Anomalie
Entität: "Wie geht es ihnen?"
M***** blickt zur Seite, reibt sich nervös die Ellenbogen, schweigt.
Entität: "Verspühren sie Hunger,…Durst?"
M*****: "…Ich kann nicht…nicht so."
Entität: "Was können sie nicht?"
M*****: "…dabei habe ich Sie immer so gut behandelt…" Tränen in den Augen.
Entität: "Wen haben sie immer gut behandelt, M*****?"
M***** schweigt
Entität: "Wissen sie wo sie sich befinden, M*****?"
M*****: "In einem Albtraum…Einem Albtraum ohne Ausweg! …einem Albtraum ohne Kaffee…"
Entität: "M*****, wissen sie wie lange sie in Ihrem Büro waren?"
M*****: "…so unfreundlich…"
Entität: "Entschuldigen sie, Ich fragte nur nach ihrem Zeitempfinden, ich wollte damit nicht sagen das sie…"
M*****: "…Was? Nein doch nicht sie! Die Tasse!"
Entität: "Die Tasse?"
M*****: "Die Tasse! …Dieses Arschloch!"
Entität: "…Dann erzählen sie mal..."
M*****: "…Also alles begann damit, dass die Sonne wahnsinnig schnell unterging. In eins, zwei Minuten war sie verschwunden. Als hätte etwas am Himmel gedreht. Unsere Uhr im Büro kümmerte das garnicht. Die zeigte stur halb drei…als ginge Sie das da draussen garnichts an. Die dumme Nuss…"
Entität: "…die dumme Nuss?"
M*****: "…Wie soll ich denn sonst eine Uhr nennen, die steif und fest behauptet 'es sei genau 13:30', obwohl wir sie auf den Fakt der 'Dunkelheit' draussen hinwiesen. 'Ich hab genau Nachgemessen!' hat sie gesagt und verwies darauf, dass sie in Ihrer Laufbahn nur einmal nachgestellt werden musste, weil sie das WLAN verloren hatte….Am Arsch hat die nachgemessen!"
Entität: "Soso, sie hatten also einen kleinen Streit mit ihrer 'Uhr'…"
M*****: "Nicht nur mit der, auch mit der Tasse!…meine schöne Tasse…konnte ja keiner ahnen das wir so frustrierte Mitarbeitende im Büro habe. Dabei haben wir Jahre Seite an Seite gearbeitet. Kein Wort!…und dann sowas…"
Entität: "Wollen wir vielleicht erstmal die Anfangsschwierigkeiten überspringen? Was haben sie dann gemacht?"
M*****: "Naja es war klar das irgendwas schief lief. Als wir das Feststellten war auch schonwieder Morgengrauen zu sehen. Vielleicht so nach 10 Minuten. Ich dachte mir so, Da spielt uns doch sicher die Paraphysik-Abteilung einen Streich mit ihren kleinen Experimenten. Sie wissen schon, die, mit denen die gerne mal die Weihnachtsfeiern auflockern…"
Entität: "…ja ich weiss, ich kann mit der Ladung in meinen Haaren immernoch mein Telefon laden, ...sehr witzig."
M*****: "…genau und deshalb wollte ich sie zur Rede stellen, so kann ja keine Wesenheit arbeiten. Und dann bemerkte ich, dass ich die Bürotür nicht mehr auf bekam. Das war wie so ein starker Luftzug der es unmöglich machte die Tür auch nur einen Spalt breit zu öffnen.
Entität: "Und was haben sie dann gemacht?"
M*****: "Wir besprachen die Situation. Uhr behauptete es wäre eine Halbe Stunde gewesen…draussen vergingen ganze zwei Tage. Als uns klar war, dass wir in einer Zeitanomalie stecken mussten, schrieb Kollegin R***** erstmal einen Bericht. Typisch…zu nichts zu gebrauchen wenns drauf ankommt. Ich dagegen schrieb Kolleg*innen der Cryptozoologie, dass wir Hilfe benötigten und dass sie mir meine Kaffeetasse aus der Küche bringen sollten. Die hatte ich nämlich in der Kaffeeküche im Spühli vergessen."
Entität: "Im Spühli, aha. Das war also das erste was ihnen einfiel?"
M*****: "Was denken sie denn? Das ich aus der Kaffeetasse meiner Kollegin trinke?"
Entität: "Nein und das spielt eigentlich auch keine Rolle. Was geschah dann?"
M*****: "Kaum hatte ich die eMail abgeschickt materialisierte meine Kaffeetasse mitten im Raum, ich konnte sie geradeso auffangen. Dann flog mir schon eine Schale mit Zucker an den Kopf, gefolgt von einer Packung Kondensmilch ohne Zucker. Das ging mindestens 5 Minuten weiter, so behauptete Uhr. Alles mögliche flog aufeinmal im Büro herum. Konserven, ein Feuerzeug, Altpapier, Brennholz und eine Metalltonne und okulte Gegenstände, die meine Kollegin am Kopf trafen."
Enität: "…und dann?"
M*****: "Alle Gegenstände begannen sich lauthals über die grobe Behandlung zu beschweren. Ich konnte mein eigenes Wort kaum noch verstehen, so laut haben die sich beschwert. Danke nochmal dafür, liebe Cryptozoologie. Draussen begann währendessen bereits ein neuer Tag und mein Computer hörte nicht auf zu peepen weil der Posteingang überquoll. Beim durchscrollen erkannte ich, dass draussen die Hölle los war. Es mussten wirklich schon Tage vergangen sein. Selbst die Dienstleitung schrieb, dass nichts mehr in eine Anomalie im 3. Stock geworfen werden solle. Das erklärte einiges."
Entität: "Tat es das?"
M*****: "Tat es das nicht? Diese verdammten Paraphysikerinnen und ihre Spielzeuge. Wie dem auch sei. Wir hatten jetzt alles da um eine Weile zu überleben. Auch meine Kaffeetasse war da. Dachte ich…"
Entität: "Dachten sie?"
M*****: "…dachte ich…wie konnte es nur soweit kommen? Uhren die sich nicht Irren können, Zuckerschalen die auf ihre Zerbrechlichkeit hinweisen, das Feuerzeug, das lieber bei der Feuerwehr gearbeitet hätte und die Feuertonne, die auf bessere Zeiten verwies, als sie noch Öl transportieren durfte und die ganze Zeit murrte: 'Schreib dich nicht ab haben sie gesagt, mach die Umschulung haben sie gesagt, Arbeitslosigkeit ist auch eine chance haben sie gesagt'…was für ein Chaos."
Entität: "Was war jetzt mit der Tasse?"
M*****: "Achja die Tasse…eigentlich unfassbar. Ich ging also, um das wirrwarr im Büro besser zu ertragen zum Regal, griff nach der Packung Instantkaffee, als es hinter mir auch schon schrie: 'Nicht schonwieder dieses Zeug! Das kannst du von mir aus in der Toilette anrühren aber nichtmehr in mir, du Ferkel!'. Ich drehte mich um, einen blubbernden Wasserkocher und ein kicherdes Instantkaffeeglas in den Händen und sah wie sich meine Kaffetasse angewidert die Oberseite mit meinem Schreibblock zuhielt. Haben sie schonmal eine angewiderte Tasse gesehen?"
Entität: "Nein…"
M*****: "…'Jeden Tag säufst du dieses Zeug aus mir, ohne Rücksicht auf meine Gefühle!' schrie sie mich an. Und ich meinte noch, dass sie doch eine Kaffetasse sei. Da schrie diese Tasse: 'Das kannst du doch nicht als Kaffee bezeichnen, wer sowas säuft arbeitet auch fürs Jobcenter und ausserdem bin keine Kaffetasse, ich bin eine Teetasse! …Aber das hat dich ja noch nie interessiert. Du hörst mir ja nie zu! Du ignoranter Mensch!'"
Entität: "Das ist ja unglaublich!"
M*****: "Ach das finden sie jetzt unglaubwürdig oder was?"
Anmerkung der befragenden Entität: Der weitere Gesprächsverlauf war von Misstrauen geprägt und musste abgebrochen werden.
Die Entität
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#3 Memo: Die Anomalie ist verschwunden.
Liebe Kolleg*innen,
wir möchten Sie hiermit über die Anomalie in der 3. Etage updaten. Die Anomalie hat aufgehört zu existieren, das Passieren des Flurs zwischen 3.15 und 3.17 ist wieder möglich.
Wir fanden die Cryptoinformatiker*innen in ihrem Büro um eine Feuertonne gedrängt und undeutliche Formeln murmelnd vor. Das Büro war unordentlich – der Dienstleitung fiel vor allem eine große Ansammlung von Gegenständen und Lebensformen, bzw. deren Überresten auf, die vermutlich von Kolleg*innen in die Anomalie geworfen wurden (siehe #2 Memo).
Ansonsten scheint es unseren Kolleg*innen gut zu gehen. Auf die Anomalie angesprochen nahmen ihre Augen einen glasigen Blick an, einige begannen zu dissoziieren. Die Betriebsleitung schätzt alle Cryptoinformatiker*innen als arbeitsfähig ein, mit sofortiger Wirkung. Das Angebot einer parapsychologischen Betreuung durch ein hausinternes Medium besteht.
Wer weiß schon, welche Abgründe sich vor Ihnen auftaten, als die Anomalie das Gravitationsfeld der 3. Etage verzwirbelte, nicht wahr?
Der erste Auftrag der post-anormalen Cryptoinformatik besteht in der Sondierung einer neurooptometrischen Praxis in Neubrandenburg. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg.
Die Dienstleitung
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