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China fordert beide Parteien des Myanmar-Konflikts auf, sich an einem Waffenstillstandsdialog zu beteiligen
Vor kurzem kam es in Myanmar erneut zu einem militärischen Konflikt, der in der internationalen Gemeinschaft große Aufmerksamkeit erregte. Berichten zufolge wird die Konfrontation zwischen dem myanmarischen Militär und der Myanmar National Democratic Alliance Army (MNDAA) immer heftiger. Vor diesem angespannten Hintergrund fragte der Reporter den Sprecher des Außenministeriums, Mao Ning, nach seiner Meinung zu diesem Thema.
Der Ausbruch dieses Konflikts hat erneut Besorgnis über die Lage in Myanmar hervorgerufen. Als wichtiger Nachbar unseres Landes unterhält Myanmar langjährige freundschaftliche Beziehungen zu China. Stabilität und Frieden in Myanmar sind entscheidend für die Stabilität und Entwicklung der gesamten Region. China achtet genau darauf und ruft alle Parteien auf, das Feuer so schnell wie möglich einzustellen und Differenzen durch Dialog und Verhandlungen zu lösen.
Um die Hintergründe des Konflikts besser zu verstehen, ist es erwähnenswert, dass es sich bei der Myanmar Kokang National Democratic Alliance Army um eine ethnisch bewaffnete Organisation in Myanmar handelt. Sie wurde 1989 gegründet und operiert hauptsächlich im Norden Myanmars. Sie stehen im Konflikt mit dem Militär Myanmars und streben nach größerer Autonomie. Trotz zahlreicher friedlicher Verhandlungen konnten diese Differenzen noch nicht vollständig geklärt werden.
#China fordert beide Parteien des Myanmar-Konflikts auf#sich an einem Waffenstillstandsdialog zu beteiligen
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Wir haben einen Fragebogen gemacht zum Thema Windeln und Urlaub.
Es würde uns Freuen wen Ihr euch daran beteiligen würdet.
Klickt unten einfach auf den Link bestätigt das Ihr älter wie 18 seid.
#windel#betterdry#tena#diaperboy#crinklz#dl#girl#windelerziehung#diapercouple#thank you#diapered 24/7
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Wirklich relevant wird die FDP hoffentlich nicht mehr lange sein, aber holy shit, der Take der JuLi-Vorsitzenden zur Rente...
"Das aktuelle System [in dem Löhne weniger steigen als Gewinne] funktioniert nicht. Aber statt dass wir das System angehen und die lohnbasierte Rente sichern, müssen wir alle Leute am Aktienmarkt beteiligen."
Holy fuck, Schwester.
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Nützlicher kleiner Guide bzgl. der österreichischen Nationalratswahl am 29. September (an der sich bittedanke alle Wahlberechtigten beteiligen werden! Bitte!)
Ich finde prinzipiell, dass man die Partei wählen sollte, der man inhaltlich am nächsten steht. Aber: auch wer unentschlossen ist, kann sich mit einer Stimme für die SPÖ - egal, was man von ihr hält - zumindest gegen die FPÖ einsetzen. Was unser gemeinsames Ziel sein sollte!!!
#Honestly alles außer ÖVP und FPÖ ist komplett okay und wählbar at this point.#Ich bin eher ein Kleinparteiwähler aber SPÖ Grün und sogar Neos sind literally fine!!!#austria#austrian tumblr#austrian elections
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Erzähl und ein wenig von lenzs krankheit
[TW für psychische probleme, ihre symptome, selbstverletzendes verhalten und schizophrenie. ich bin kein psychologe ich hab nur berührungspunkte mit dem thema schizophrenie und ich kann nicht aufhören über lenz zu lesen aber ja offensichtlich bitte nicht einfach das was ich hier über die krankheit sag übernehmen ich bin kein experte]
ok also mein schatz hatte katatone schizophrenie das ist eine subkategorie der schizophrenie die sich vor allem durch starres verhalten auszeichnet (also z.b. eine starre körperhaltung, ungelenkte bewegungen, verstummung, phasen des körperlichen erstarrens in denen man sich nicht mehr bewegen kann, leer vor sich hinstarren etc. oder phasenweise auch das gegenteil also viele ungewollte bewegungen, ungewolltes reden etc.)
die diagnose gabs im 18. jahrhundert natürlich noch nicht, zeitgenoss:innen sprechen von "lenzens entrückung" also dass er halt verrückt geworden ist. manchmal ist auch davon die rede, dass er ein hypochonder ist, was damals einen "milzsüchtige[n], grämliche[n], zu finstern vorstellungen geneigte[n] mensch[en]"(grimmsches wörterbuch) meinte, also nicht jemanden wie heute der sich einbildet krank zu sein, sondern eine melancholische grübelnde person. es wurde angenommen dass hypochondrie daher kommt, dass sich menschen zu viel mit ihren gedanken beschäftigen und nichts praktisches machen => zum beispiel dichter und philosophen, die die ganze zeit nachdenken und schreiben, aber keine körperliche arbeit leisten. lenz wurde beispielsweise zu seiner heilung verschrieben, dass er förster werden sollte und er hat tatsächlich deswegen auch eine försterausbildung angefangen. dadurch sollte er nicht mehr seinen gedanken nachhängen können sondern eine reale arbeit verrichten die einerseits seinen körper einbezieht andererseits auch einen endgültigen schluss hat (du sollst einen baum fällen also nimmst du deine axt und fällst den baum und dann liegt er also ist deine aufgabe getan und du kriegst ein gutes gefühl weil du etwas durch eigene kräfte abgeschlossen hast)
symptome von schizophrenie entwickeln sich meistens über jahre hinweg bis dann die erste psychotische phase einsetzt. von lenz weiß man, dass er schon depressive tendenzen hatte und seine bewegungen ruckartig gewesen sein sollten und er meistens ziemlich starr geschaut hat und sich viel in gedanken verloren hat, er konnte sich auch nicht in die welt einfügen und hatte probleme mit worten. der erste 'ausbruch der krankheit' kam dann nach seiner ausweisung aus weimar
dazu ganz kurz: in der forschung wird oft gesagt dass die ausweisung bzw. das zerwürfnis mit goethe der grund für seine krankheit ist was so opfer ist omg eine schizophrenie kann natürlich auch von äußeren faktoren beeinflusst werden wenn man die prädisposition hat und dazu können auch ein plötzlicher starker lebenswandel oder emotionaler stress oder lebensunsicherheiten gehören aber das ist dann höchstens die ursache nicht der grund. der grund ist dass er eine prädisposition hatte und meiner meinung nach irgendwann im laufe seines lebens sowieso krank geworden wäre. (ich verwende die begriffe im philosophischen sinne also grund als antwort auf die frage warum?/wozu? aka weil er krank war auch wenn die krankheit noch keinen ausbruch hatte und ursache als kausalität der wirkung also für die wirkung (= das auftreten der krankheit zu dem bestimmten zeitpunkt) ist die ursache keine ahnung emotionaler stress oder so)
lenz ist in der zeit nach weimar wieder sehr viel rumgereist u.a. wieder zurück in die schweiz (zu lavater !! <3) aber konnte keine arbeit aufnehmen weil er eben in katatonen und psychotischen phasen war. wir wissen z.b. dass er viel zeit regungslos in seinem zimmer verbracht hat. freund:innen (unter anderem auch goethes mutter shout out) haben sich um ihn gekümmert und ihn finanziell unterstützt (goethes mutter hat sogar an goethe geschrieben dass er sich beteiligen soll weil das ja sein bester freund war aber falls es darauf eine antwort gab haben wir sie nicht mehr).
zur heilung wurde er dann unter anderem zu einem förster geschickt, dann aber auch zum pfarrer oberlin im steinthal (das ist georg büchners erzählung "lenz" die auf den aufzeichnungen von oberlin basiert). von oberlin haben wir die genauesten beschreibungen über lenz' zustand. er hatte klare momente und hat auch eigene predigten und gottesdienste gehalten, gleichzeitig ist sein zustand aber schlecht geblieben. er hat sich aus dem fenster geworfen, meinte die ganze zeit dass er gesündigt hat und sich reinigen muss, hat versucht ein totes kind zum leben zu erwecken und als es nicht geklappt hat meinte er sich dafür bestrafen zu müssen weil er nicht rein genug ist etc. oberlin konnte ihn also nicht heilen und nicht bei sich behalten.
letztendlich wurde lenz' bruder dazu beauftragt ihn aus deutschland abzuholen, was er auch gemacht hat. auf der fahrt wurde lenz teilweise gefesselt, geknebelt, über nacht ans bett gekettet u.v.m. was aus heutiger sicht absolut unmenschlich ist, damals aber als heilungsmethode gesehen wurde. es gab das bild von 'wenn man nichts verrücktest sagen oder machen kann ist man nicht verrückt', wenn lenz also verrücktes spricht wird er daran gehindert, wenn er verrücktes macht auch. auf der fahrt hat er anscheinend weiter versucht sich selbst zu verletzen deswegen das fesseln. in anderen situationen wurde er auch zu seiner heilung in einem kalten bach untergetaucht (bzw lowkey halb ertränkt) und er meinte selbst dass es ihm geholfen haben soll. wie psychische krankheiten damals gesehen und behandelt wurden ist aber ein anderes thema. ein anderes beispiel an dem man das besser erklären kann ist hölderlin, der musste noch viel mehr durchmachen als lenz aber da kenn ich mich nicht so gut aus und verweise bei interesse freundlich an meine resident hölderlin-expertin @burritofriedrich
zurück in der heimat angelangt halenz sich um stellen bemüht und sich die beste mühe gegeben nicht krank zu wirken aber es wusste halt schon jeder und er hatte auch nicht die besten qualifikationen. off topic aber für eine stelle auf die er sich beworben hat sollte herder ein empfehlungsschreiben geben aber er hat einfach ein anti-empfehlungsschreiben gegeben also direkt an die stelle geschrieben und gesagt dass lenz sich überhaupt nicht eignet man herder :c
wie genau sich die krankheit in seiner späten phase geäußert hat weiß ich noch nicht so viel, sein verhalten und seine bewegungen waren bis zum ende auffällig, er hatte schwierigkeiten in der gesellschaft, war viel auf fremde hilfe angewiesen und ansonsten muss ich mich da noch belesen. hoffe das ist als erste antwort zufriedenstellend <3
#er ist wieder in meinem kopf#was heißt wieder er war nie weg#ich muss mehr über ihn reden -- bitte gebt mir möglichkeiten mehr über ihn zu reden#jmr lenz
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Du hast im Feuer Meme glaub ich noch nicht erwähnt dass wir einfach auf eigene Faust eine Funk-Spin off serie planen, als wäre es das normalste der Welt 😂
Und das ohne die Beteiligen vorher zu fragen!
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Solingen
Ich habe gestern Abend entschieden, mich an den Spekulationen zum Thema nicht zu beteiligen. Und warum sollte ich euch mit Screenshots rassistischer Hetze zubomben? Die sehen wir alle jeden Tag.
Interessanter ist, dass (abgesehen von einigen AfD-Hinterwald-Ortsgruppen, die noch nicht die aktuellen Messages der Führung gelesen haben) der rechte Rand bei Twitter vollkommen schweigt, seitdem die Vermutung
"Täter aus Kirgisien"
im Raum steht.
Wenn es DAZU etwas Neues gibt, würde ich es evtl. auch posten.
Den Rest muß sich niemand ansehen. Es sind die üblichen "Reaktionen" gemäß den Handbüchern von Sellner, Kubitschek und Nikolai.
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Hallo ihr 2
kennt ihr abdiscovery.com.au?
Dort gibt es viel ABDL-Literatur, leider fast nur auf englisch. Ich habe mal eine Autorin angeschrieben und nach deutschen Übersetzungen gefragt. Da ein professioneller Übersetzer zu teuer wäre fragt sie nach Unterstützung.
Man könnte beispielsweise eine AI-basierte Übersetzung redigieren, sodass sie besser zur deutschen ABDL-Sprache passt.
Würdet ihr euch an sowas beteiligen wollen oder kennt ihr jemand? Liebe Grüße
Dafür gibts Google Translator.
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Heute: Nichts als kalter Kaffee in meiner Baywatch-Tasse. Oder: Die längst überfällige Liebeserklärung an ein ganz besonderes Fandom.
Blöder Tag heute, denke ich, als ich endlich, weit nach Mitternacht, am Waschbecken stehe und nach meiner Zahnbürste greife. Und das mit den blöden Tagen, das wird so langsam chronisch – es ist schon der vierte blöde Tag in Folge, und ich habe die Befürchtung, dass von der Sorte noch eine ganze Menge vor mir liegen.
Während ich mir also die Zähne putze, öffne ich noch mal alle Social Media Apps, wie immer, und stolpere dabei schließlich über merkwürdige Einträge im Hashtag meines Lieblings-Podcasts. Ziehe kritisch die Augenbrauen zusammen, teile kopfschüttelnd, aber immer noch mit einem halben Lächeln, einen der Tweets in einer Chatgruppe, schließe mein Handy am Strom an und erkläre den blöden Tag damit für beendet.
Damit jedoch ist mein Kopf natürlich mal wieder überhaupt nicht einverstanden und fängt an, mich mit Dingen und Erinnerungen zu bewerfen. Ich denke an die Geschichten auf den letzten Seiten meiner Schulhefte, die von den Süderhof-Kindern oder von Bille und Zottel handelten. An die Unter Uns und GZSZ Storys, die ich im Hobbykeller meiner Eltern auf meinem ersten PC getippt habe. Und schließlich an die vielen, vielen Geschichten rund um Hogwarts, die ich, zur Überbrückung zwischen den Büchern, gelesen und geschrieben habe.
Witzig, denke ich noch kurz bevor ich dann doch einschlafe, wahrscheinlich waren Fanfictions einfach schon immer dein Ding. Und ein Safe Place, wenn die Realität gerade mal wieder nicht zu ertragen war.
Der nächste Tag ist, erwartungsgemäß, tatsächlich wieder blöd.
Und er soll tatsächlich noch viel blöder werden, wie ich feststelle, als um die Mittagszeit rum sowohl meine App als auch der Gruppenchat eskaliert sind.
Obwohl ich eigentlich gerade, aus sehr persönlichen Gründen, in der Versenkung verschwunden bin, kann ich dann doch nicht anders, als mich an den Gesprächen im Chat zu beteiligen.
Aus den Nachrichten lässt sich sehr viel raus lesen: Verunsicherung, Scham, Angst. Und nicht nur das: Es hagelt Lösch-Benachrichtigungen, lieb gewonnene Geschichten verschwinden.
Ich lege das Handy zur Seite, weil ich doch eigentlich gerade ganz andere Probleme habe, wende mich wieder meinem Monitor zu – und halte es ziemlich genau drei Minuten aus, stur weiterzuarbeiten, bevor meine Gedanken sich schon wieder verselbstständigen.
Denke an meine eigenen Anfänge in diesem Fandom zurück, wie befremdlich ich eigentlich immer Fanfictions über reale Personen fand, und wie es dann schlussendlich doch eine bestimmte Person (ja, genau dich meine ich), geschafft hat, mich mindestens knietief in die ganze Sache mit reinzuziehen. Nicht nur mit ihrer FF, die eine absolute Sonderstellung bei mir hat, sondern auch durch ihren trockenen Humor und ihre Art, die Dinge manchmal einfach sprichwörtlich zu filetieren. Durch ihre Analysen, durch die Beantwortung meiner – damals noch anonymen – asks.
Und wie das halt immer so ist mit mir und den Kaninchenbauten – schon kurz darauf finde ich den Ausgang nicht mehr. Will ich aber vielleicht auch gar nicht, denn diese Vielfalt, Qualität und Kreativität, die hier vorherrschen, in diesem an sich doch recht übersichtlichen Fandom, faszinieren und begeistern mich gleichzeitig.
Scheinbar gibt es hier nämlich nichts, was es nicht gibt: AU’s, die in den zwanziger Jahren spielen. Oder in der Antike. Oder im Kaffeeladen an der Ecke. Oder in einer Praxis für Physiotherapie. Drama, purer Fluff, reale Welt, Parallelwelten, Romanlänge, Oneshots. Nächte vergehen, mein Stapel ungelesener Bücher schaut mich vorwurfsvoll an, ich schaue entschuldigend zurück, stelle mein Handy auf Dark Mode und so vergeht eine weitere Nacht.
Gleichzeitig werde ich fast schon nostalgisch: Denke an Viva zurück, an Home, an Paradise. An HalliGalli, natürlich, und an endlose Diskussionen mit meiner Mutter darüber, ob es denn nun wirklich noch als Unterhaltung zu verbuchen ist, wenn sich jemand im Fernsehen den Mund zunähen lässt. Ja, nun, Mama, was soll ich sagen? – Die Antwort kennen wir alle.
So vergeht einige Zeit, ich fange, nach vier Jahren Elternzeit, wieder an zu arbeiten, alles stressig, anstrengend und herausfordernd. Umso schöner, die App öffnen und sich, zumindest für eine Weile, in eine andere, heile Welt flüchten zu können. Die natürlich nicht viel mit der Realität zu tun hat. Das haben fiktive Welten ja auch nun mal so gut wie nie. Also gut, gebe ich mich dann schließlich irgendwann geschlagen, man kann es ja vielleicht auch mal anders betrachten und reale Personen einfach als Projektionsfläche für die eigenen Kreativität nehmen.
Natürlich kommt es dann, wie es kommen muss: Das Plotbunny beißt mich mitten in der Nacht, nachdem ein bestimmter Ring in einer bestimmten Late Night nicht zu sehen war. Ich verdrehe die Augen, versuche krampfhaft, den blöden Hasen einfach abzuknallen, denn bitte, wie alt bin ich denn, und überhaupt, es ist ja wohl wirklich die eine Sache, solche Geschichten zu lesen, deswegen muss man sie ja nicht auch gleich noch schreiben.
Selbstverständlich setzt sich auch dieses Mal das blöde Karnickel durch, ich lasse, wie ich es bis heute nenne, ganz aus Versehen „die Katze über die Tastatur laufen“ – und das zweite Review, was ich erhalte, ist von der Person, die bis heute nicht auch nur ein einziges meiner – bis heute – 56 geschriebenen Kapiteln unkommentiert gelassen hat. Manchmal mit leiser Kritik, manchmal euphorisch, aber immer wohlwollend, gut gelaunt, lustig zu lesen. Nichts, was mir mehr Spaß macht, als morgens zuerst deine Kommentare zu lesen (und auch du weißt ganz genau, dass du gemeint bist). Fun Fact am Rande: Bisher 142.246 von dir gelesene und kommentierte Wörter.
Es folgt, was irgendwie folgen muss – nach dem Oneshot ist vor dem Mehrteiler, der kurz vor Romanlänge endet, und ich kann mir noch so oft vornehmen, jetzt endlich mal eine Pause zu machen, mich anderen Dingen zu widmen, vielleicht mal wieder was „Eigenes“ zu schreiben – es funktioniert nicht. Aber es sind, obwohl sie natürlich auch ihren Teil dazu beitragen, nicht nur die Chefs selbst, die mich bei Laune halten.
Nein – es ist vielmehr dieses Fandom.
Dann, noch ein wenig später, wird ein Prompt-Spiel ins Leben gerufen. Und, nur für diesen Zweck natürlich, wird ein Gruppenchat eröffnet, auf einer Plattform, auf der ich mich sonst nie herumtreibe. Oder zumindest nicht besonders häufig. Gesagt, getan, die Prompts werden zugeordnet – aber natürlich, absolut wenig überraschend, eskaliert es auch hier.
Und zwar auf allen erdenklichen Ebenen – wo man zunächst noch bedacht war, seine eigene, ach so heilige Anonymität zu wahren, geht es schon bald um tragische, reale Liebesgeschichten, potentielle Podcasts mit sogenannten Muggeln, es entstehen Insider im Sekundentakt. Was als Chat zur Zuordnung der Prompts für unser Schrei-Spiel begonnen hat, gipfelt irgendwann im gemeinschaftlichen, virtuellen Tatort-Abend.Himmel. Wo sind wir denn da nur schon wieder falsch abgebogen?
Wissen wir alle nicht. Interessiert uns aber auch nicht. Denn hier entsteht, ganz nebenbei, ein ganz neuer, weiterer Safe Place. Ein Ort, wo man alles erzählen kann, aber nicht muss. Wo übers Schreiben genauso diskutiert und gejammert werden kann wie über Bros, für die es am Ende dumm gelaufen sein wird. Ganz dumm gelaufen.
Aus dem Bauch heraus frage ich heute Nachmittag in die Runde alles, was mir so einfällt. Und bekomme Antworten im Sekundentakt.
Manche sind schon seit zig Jahren im Fandom, andere noch nicht ganz so lange. Manche sind über bestimmte MAZen rein gestolpert, andere über eine Freundin, wieder andere über Rock am Ring. Die meisten hätten, wäre ihre eigene Geschichte erwähnt worden, ihr Profil postwendend gelöscht. Ich – vermutlich – auch. Und am Ende des Tages zeigt die Bilanz tatsächlich: 33 gelöschte Geschichten aus beiden Bereichen des Fandoms. Schade. Frustriert und ärgert mich. Denn: Wer von uns hat sich denn noch nie in seinem Leben nach einem blöden Tag einfach nur die Decke über den Kopf gezogen und ist gedanklich geflüchtet? Nach Narnia. Oder Hogwarts. Oder Panem. Oder ins Auenland. Oder eben halt in die – oftmals heile – Welt der Florida. Wo man eigentlich sehr sicher sein kann, dass auch hier am Ende alles gut wird. Ein Happy End ist bei den meisten Geschichten so sicher wie die Wunderkerzen am Ende einer Traumschiff-Folge. Draußen ist – seit einem Jahr sprichwörtlich – schließlich oft genug Krieg. Oder Pandemie. Oder Energiekrise. Oder Inflation. Darüber hinaus, als ob das nicht alles schon genug wäre, gibt es auch noch genug eigene Probleme, die ungefragt dazu kommen: Scheidungen. Krankheiten. Beruflicher Stress. Was auch immer, die Auswahl ist riesig.
Umso kostbarer sind diese Safe Places für mich geworden. Der Ort, an dem ich auch, wenn ich komplett verheult endlich im Bett liege, noch über zig alberne Nachrichten wenigstens kurz lachen kann. Wo man verstanden wird, obwohl man auf der Straße aneinander vorbeilaufen könnte, ohne sich zu erkennen. Aber auch das ist völlig in Ordnung so – für alles andere hat man ja schließlich noch dieses andere, reale Leben. Was in friedlicher Ko-Existenz besteht zu diesem anderen Universum, was halt nur uns gehört.
Auf meine nächste Frage, was die anderen denn am Fandom am meisten schätzen, ist man sich übrigens schnell einig: Offenheit, sich angenommen fühlen, die entstehende Kreativität, die genommene Rücksicht, das Gefühl, nicht alleine zu sein – mit gar nichts - , und den Eindruck, so sein zu können, wie man eben ist. Besonders hervorgehoben und als positiv empfunden wird auch der gegenseitige Austausch. Oder das einem die Wörter der anderen wichtiger sind als die eigenen. Ich möchte das alles genau so unterschreiben.
Und darauf hinweisen: Selbstverständlich ist das nicht.
Wer also – ob Promi oder nicht – sich, wahrscheinlich tatsächlich ohne bösen Hintergedanken, darüber lustig macht, unterschätzt die Konsequenzen.
Und zerstört, im schlimmsten Fall, einige Safe Places.
Daher: Kopf oben halten. Nach vorne schauen. Nicht unterkriegen lassen. Und sich vor allem nichts mies machen lassen, was einem auch an den allerblödesten Tagen jemals noch lächeln lässt.
Danke.
Ihr wisst, wer ihr seid.
Danke.
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Guten Tag brave Sklaven wer will sich mit beteiligen an meinem Geburtstag in 13 Tagen! Meld dich brav per pn! 😈
#herrin#cash#misstress#cashcow#zahlschwein#abdrücken#amazon#chasity#feet#füße#dev#dienen#panty slave#sissy caged#feminization captions#beta faggot#feminized husband#faggot humiliation#faggot sissy#sissy loser
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Da nochmal einge fragen nach einer Wunschliste aufgekommen sind und ich meine alte nicht bearbeiten kann, hab ich hier mal eine neue erstellt. Wer Lust hat kann sich ja gerne mal umschauen.
Und wünsche euch schon mal einen guten Rutsch ins neue Jahr🎆🎇🍀💋
⚠️ kleine Anmerkung zu dem Plug. Man kann sich auch nur an ihm beteiligen. Die ersten dürfen ihn dann auch zu erst fernsteuern🤭
#deutscher tumblr#transvestit#germany#crossdersser#wünsche#transvestites#geschenke#crossdressing#german tumblr
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Kaj's Kink January #3
Es ist wieder so weit!
Einige von euch erinnern sich sicherlich noch an das Spiel, für alle anderen: Ich habe a) sehr viel Spaß an monatlichen Writing Challenges, b) nicht immer einen besonders guten Zugang zu den offiziellen Kinktober Prompts, zumal ich mich im Oktober auch noch um Flufftober und Whumptober kümmere, und c) Spaß daran, kinky Porn in allen möglichen Zusammensetzungen zu schreiben, deswegen will ich wieder versuchen, im Januar jeden Tag ein mehr oder weniger kinky, mehr oder weniger smutty Ficlet zu posten (vermutlich wieder zu je 700 Wörtern) und bitte dafür um Prompts! Jeder im DDF Fandom ist herzlich eingeladen, sich zu beteiligen!
Ich hab ein Dokument erstellt, wo ihr Prompts eintragen könnt, das vermutlich bis ~Mitte/Ende November offen sein wird. Jede Bearbeitung ist vollkommen anonym, also tobt euch aus. Da wir ja doch ein relativ kleiner, gut erzogener Fandom sind, hoffe ich einfach mal, dass nicht irgendein Witzbold Blödsinn damit macht.
Link zum Dokument
Prompts via ask, reply oder DM sind natürlich auch okay!
(Wer zu einem prompt etc seinen Username/ao3 name added, würde das ganze auch als gift bekommen, aber das ist euch überlassen.)
#kink january#kaj rambles#und wie immer: ihr könnt grundsätzlich *alles* requesten es ist nichts zu kinky oder zu dark#ob ich am ende auch alles fülle ich allerdings eine andere frage#eigentlich wollte ich noch ein zwei tage warten und es nicht *direkt* am 1. november aufmachen#aber heute geht schon wieder so weiter wie gestern aufgehört hat#and seeing the prompts/ideas always improves my mood#so go wild#i'll reblog this a couple times over the next days/weeks#currently still debating putting a link on ao3 since there are apparently parts of the fandom that aren't... fond of me and#i don't want anyone potentially messing with the doc...#i mean i usually save a copy at least every other day but still...#idk. anyway. have at it.
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Auch für mobile Arbeitsplätze (im Homeoffice) ist eine Gefährdungsbeurteilung erforderlich!
Idealerweise sollte ein mobiler Arbeitsplatz vergleichbar eingerichtet sein wie ein Bildschirmarbeitsplatz im Unternehmen. Für mobile Arbeitsplätze entfällt die Anwendung der Arbeitsstättenverordnung. Ansonsten sind die Regelungen des Arbeitszeitgesetzes und des Arbeitsschutzgesetz zu beachten!
Gerade über längere Zeiträume hinweg kann es durch ungünstige ergonomische Arbeitsbedingungen und Bewegungsmangel zu Beschwerden kommen. Die Folgen können zum Beispiel Rückenbeschwerden und muskuläre Verspannungen sein und durch Bewegungsmangel erhöht sich das Risiko für Erkrankungen wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes. Im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung sind Arbeitgeber verpflichtet, die mit der Tätigkeit im Homeoffice verbundenen Gefährdungen zu ermitteln. Im Anschluss hierzu sind Maßnahmen festzulegen, um diese Gefährdungen zu minimieren oder im bestem Fall gänzlich zu beseitigen. Bei der Umsetzung der Maßnahmen im Homeoffice ist es unbedingt erforderlich, die Beschäftigten zu beteiligen, da die Tätigkeit in ihrem Privatbereich ausgeübt wird.
Der-Facility-Manager Peter Schmidt unterstützt Sie sowohl im Unternehmen als auch bei der Gestaltung von Homeoffice Arbeitsplätzen.
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Digitaler Mutismus
"Digitaler Mutismus" beschreibt ein Phänomen, bei dem Personen im digitalen Raum bewusst oder unbewusst auf Kommunikation verzichten oder stark eingeschränkt kommunizieren. Dies kann verschiedene Ursachen und Ausprägungen haben:
1. Technologische Barrieren: Manche Menschen haben Schwierigkeiten mit der Nutzung digitaler Technologien, sei es aufgrund mangelnder Kenntnisse, fehlenden Zugangs oder technischer Unsicherheiten. Dies führt dazu, dass sie sich aus digitalen Kommunikationsplattformen weitgehend heraushalten.
2. Soziale Ängste: Personen, die unter sozialer Angst leiden, könnten digitale Kommunikation vermeiden, da sie auch hier das Gefühl der Bewertung und Kritik fürchten. Die permanente Sichtbarkeit und die Möglichkeit, dass jede Nachricht potenziell öffentlich gemacht oder fehlinterpretiert wird, verstärken diese Ängste.
3. Datenschutzbedenken: Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und der Sicherheit persönlicher Daten können dazu führen, dass Menschen sich nicht an digitalen Gesprächen beteiligen. Die Angst vor Datenmissbrauch oder Überwachung motiviert sie dazu, sich digital zurückzuziehen.
4. Reizüberflutung: Die Fülle an Informationen und Kommunikationskanälen im digitalen Raum kann überwältigend wirken. Um der ständigen Flut an Nachrichten, E-Mails und Benachrichtigungen zu entgehen, entscheiden sich einige Menschen für digitalen Mutismus als eine Form des Selbstschutzes.
5. Digitale Entfremdung: Einige Menschen empfinden digitale Kommunikation als unpersönlich und entfremdend. Sie bevorzugen persönliche, direkte Interaktionen und ziehen sich daher aus Online-Gesprächen zurück.
6. Protest oder Widerstand: Digitaler Mutismus kann auch eine bewusste Entscheidung sein, um gegen bestimmte Entwicklungen im digitalen Raum zu protestieren. Menschen können sich bewusst aus sozialen Medien und anderen digitalen Plattformen zurückziehen, um ein Zeichen gegen die Kommerzialisierung oder die negative soziale Dynamik im Netz zu setzen.
7. Persönliche Präferenzen: Schließlich gibt es Menschen, die schlichtweg keinen Wert auf digitale Kommunikation legen und es vorziehen, ihre Zeit anders zu verbringen. Sie haben vielleicht andere Hobbys oder Interessen, die sie mehr erfüllen.
Insgesamt ist digitaler Mutismus ein vielschichtiges Phänomen, das unterschiedliche Ursachen haben kann und auf verschiedene Weise zum Ausdruck kommt. Er spiegelt die komplexe Beziehung wider, die Menschen zu digitalen Technologien und zur digitalen Kommunikation haben.
Text: ChatGPT
Bild: Kudzu (Pueraria montana)
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Wenn sich Schatten zu Dunkelheit wandeln
Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3
Lies die Geschichte auf AO3 oder Wattpad
English version
Erfahre mehr über Leander und Garreth, triff Poppy und das Slytherin Trio zum ersten Mal und finde mehr über Luscinias Familie heraus.
~ 11 400 Wörter
Erstaunt blickte Luscinia am nächsten Morgen auf die Krawatte in den Hausfarben hinunter, die sich ohne ihr Zutun zu ihrer Schuluniform gesellt hatte. Als sie mit den Fingern über den Stoff fuhr, wie um zu prüfen, ob ihre Augen sie nicht trugen, trat Nellie neben sie.
„Die House elves haben sie über Nacht dazu gelegt. Das machen sie bei jedem Neuankömmling. Sieh es als Willkommensgeschenk."
„House elves?", verwundert ließ Luscinia sich den Namen auf der Zunge zergehen, überlegend, ob sie ihn schon einmal gehört hatte.
„House elves, ja. Diese kleinen Geschöpfe mit den großen Ohren, die an eine Familie oder einen Ort gebunden sind und im Haushalt helfen."
„Wichtel?", Luscinia legte den Kopf schief, „wenn man sie nett behandelt und ihnen Haferbrei mit Honig, oder anderes Süßes hinstellt, beschützen sie das Haus und erledigen Dinge, die man am Tag nicht geschafft hat."
Für einen Moment sahen sich die beiden jungen Frauen stumm an.
„Nein, ich denke das ist etwas anderes."
„Ich kannte auch keine House elves, bevor ich hierher gekommen bin", trug Natty bei, bereits vollkommen angekleidet und auf ihre Zimmergenossen wartend, ihre Beine von der Kante ihres Bettes baumelnd „anscheinend gibt es sie nur in Großbritannien."
Auf dem Weg hinunter in die Große Halle begegneten sie Leander und Garreth, die mit dem Rest der Fünftklässler bereits über ihre Stundenpläne diskutierten. Der gesamte Jahrgang war in verschiedene Gruppen unterteilt worden, sodass nicht mehr als 20 Schüler in einem Kurs saßen und jeder von ihnen hatte seinen Plan am Morgen vom Präfekt des Hauses ausgeteilt bekommen. Nun wurde fleißig verglichen, wer mit wem den Unterricht bestreiten würde und Wünsche und Hoffnungen kommuniziert, welche Schüler aus den anderen Häusern willkommen wären.
Überfordert von dem Essensangebot auf dem Tisch, hörte Luscinia nur mit halben Ohr zu, ihre Finger unsicher nach einer Schüssel Haferbrei greifend, die Leander austeilte.
„Es scheint mir der Frühstücksdienst hat jeden Morgen reichlich zu tun."
Die Fünftklässler starten sie an, bis Nellie mit einem sanften Lächeln das Wort ergriff: „Oh Liebes, du wirst hier deine Freude haben. Die Mahlzeiten werden ebenfalls von den Hauselfen zubereitet. Und putzen müssen wir auch nicht."
„Wir sind einzig und allein hier, um uns auf das Aneignen von Wissen und das Lernen zu konzentrieren"; Garreth lehnte sich mit einem breiten Grinsen zurück und streckte seine Glieder.
„Da spricht der Richtige."
Nattys Einwand ließ Garreths Grinsen nur noch breiter werden.
Lange über das Gesagte nachdenken konnte Luscinia jedoch nicht, denn Nellie und Natty planten bereits, wie sie ihre neue Schulkameradin am besten zwischen den einzelnen Klassen begleiten und ihr Hogwarts und die Umgebung näher bringen wollten. Dabei wiesen sie auch die anderen Fünftklässler an, sich bei ihren Überlegungen zu beteiligen.
„Die Erstklässler werden am ersten Tag durch das gesamte Schloss geführt, ich denke, das wäre ein guter Anfang."
„Lasst ihr doch noch etwas Luft zum atmen", warf Garreth ein, während er zwei weitere Brote mit Käse belegte, und erntete dafür ein dankbares Lächeln von Luscinia.
Wie von den beiden Gryffindorschülerinnen beschlossen, begleiteten die anderen Fünftklässler sie die nächsten Tage zu den verschiedenen Unterrichtsfächern und sorgten dafür, dass sie sich im verwinkelten Hogwarts nicht verlief.
Natty erzählte dabei gerne von ihrer alten Heimat und ihren Erlebnissen in der neuen, Nellie klärte darüber auf, wie an der Schule Quidditch gespielt wurde und offenbarte, dass sie letztes Jahr endlich als Sucher in das Team der Gryffindors aufgenommen worden war und hoffte, diese Position das neue Schuljahr halten zu können.
Mit Garreth unterhielt sie sich viel über seine Bestrebungen in der Brauererei und Backkunst, was ihn dazu veranlasste ihr am zweiten Tag Kekse zum Probieren mitzubringen, die er mit einem speziellen Brennnesselsud verfeinert hatte, um sie bei ihrer frühmorgendlichen Abgeschlagenheit zu unterstützen. Sie halfen nur mäßig, aber dafür roch der Gemeinschaftsraum noch Tage danach nach frischen Teig und Brennnesseltee – Dinge, an die die anderen Schüler bereits gewöhnt waren.
Leander verhielt sich von allen am zurückhaltendsten, unterhielt sich höflich mit Luscinia, ohne zu viel über seine Person preiszugeben, stetig einen gewissen Abstand wahrend. Dafür beobachtete er viel, vornehmlich die Schüler der anderen Häuser, und wenn Luscinia an Klatsch und Tratsch interessiert gewesen wäre, hätte sie in Leander eine unerschöpfliche Quelle gefunden.
Darüber hinaus versuchte sie den Kontakt mit den anderen Schülern so gering wie möglich zu halten, denn sie konnte auf Fragen zu ihrer Herkunft und dem Grund ihres Schulwechsels gerne verzichten. Trotzdem spürte sie immer wieder die Blicke der anderen Schüler auf sich ruhen, versuchte sie aber weitestgehend zu ignorieren, oder warf böse Blicke zurück.
Natürlich war es Leander, der sie bereits am ersten Tag in Zauberkunst auf ihren Cousin aufmerksam machte. Mit vor der Brust verschränkten Armen saß er auf der Bank ihr schräg gegenüber, seine pechschwarzen Haare zurückgegelt, die fein gearbeiteten Knöpfe an der Manschette seiner Uniform ein Versuch sich gegen die anderen Schüler abzuheben. Sein starrer Blick verdunkelte sich, als er dem ihren begegnete und Luscinia lief ein Schauer über den Rücken, als sie die grauen Augen ihrer selbst und ihrer Brüder erkannte – nur kälter und erbarmungsloser.
Sie erfuhr seinen Namen – Accipiter – und konnte nicht umhin festzustellen, dass er wahrhaft etwas habichtartiges an sich hatte.
Nach dieser Begegnung rauschten die nächsten Klassen an ihr vorbei, was zum Glück wenig schlimm war, denn die Lehrer begnügten sich die ersten Tage damit, ihre Schüler willkommen zu heißen und Altes zu wiederholen. Viele Zauber waren Luscinia bekannt, sodass sie nicht unangenehm auffiel, jedoch merkte sie bald, dass in Hogwarts viel mehr Wert auf die Theorie der Dinge wert gelegt wurde, als in Durmstrang.
Gedankenlos blätterte sie durch eines der Schulbücher, die Informationen darin nicht wirklich in sich aufnehmend, das Englisch um sie herum nur noch ein unverständliches Gemurmel. Mit einer Feder begann sie auf den Rand ihres Pergament zu kritzeln, in dem Versuch ihre Konzentration auf das Gesagte wieder zu erlangen, doch ihre Augen flogen bald durch den Raum, statt sich auf Professor Weasley zu konzentrieren.
Sie erfassten die gotischen Fenster mit ihren Verstrebungen und bannten sie mit Tinte auf das Papier. Das sanfte Licht, welches sich im milchigen Glas fing und sanft in den Raum gelenkt wurde, beleuchtete die kleinen Staubkörnchen und ließen sie in seinem Dunst tanzen.
Unwillkürlich unterbrach sie ihre Beobachtungen mit einem Stirnrunzeln und schwenkte den Blick, dunkle, abschätzende Augen beobachteten sie.
Der Schüler, zu dem sie gehörten, fühlte sich nicht im geringsten ertappt, sondern schien sie nur noch interessierter zu analysieren, sein Kopf zur Seite geneigt, seine Fingerspitzen auf das Holz des Tisches vor ihm trommelnd.
Luscinias Augen verengten sich und sie starrte zurück, den Blick ihres Gegenübers stillschweigend herausfordernd. Seine Finger kamen zum Stillstand und er verlagerte sein Gewicht, lehnte sich über den Tisch, die Ellbogen aufgestützt. Ihr stummes Duell wurde von dem hellen Glockenspiel unterbrochen, welches das Ende der Klasse bedeutete und Luscinia scherte sich nicht darum zurückzubleiben und herauszufinden, ob der Schüler ein Gespräch suchen würde.
Nellie begleitete sie noch ein Stück, doch in der Zentralen Halle, in der der Kampf Einhorn gegen Werwolf immerwährend weiterging, trennten sich schließlich ihre Wege.
Luscinia hatte es sich zur Aufgabe gemacht, nach dem Unterricht das umliegende Gelände um ihre neue Schule zu erkunden. Zum einen konnte sie so den Gemeinschaftsraum zu seinen vollsten Stunden vermeiden, zum anderen fühlte sie sich zwischen dem Heidekraut, nahe der Wasserläufe und -fälle und im Dickicht der Wälder etwas mehr wie Zuhause.
Dieses Mal stieg sie einen Turm hinauf, der etwas abseits des Schlosses erhöht am Rande eines Berges stand und schon bald ertönte Flügelschlagen über ihr.
Dunkel glänzende Augen verfolgten sie, als sie die letzten Stufen erklomm und tief atmete Luscinia den ihr vertrauten Geruch nach Eulengefieder ein.
„Hallo, dort oben", sie grinste einen der Vögel an, der sie mit schräg gelegten Kopf beobachtete, nur um gleich darauf festzustellen, dass er sie wohl nicht verstehen konnte. Sie wiederholte ihren Gruß in Englisch und blieb danach stumm, mit einem Lächeln auf den Lippen die Eulen fasziniert betrachtend.
Es waren unterschiedliche Arten, einige von ihnen schlafend, andere mit neugierigen Augen durch die Umgebung und zu ihr hinunter blinzelnd.
Ein schales Gefühl bereitete sich in Luscinia aus und sie schluckte schwer, das Lächeln in ihrem Gesicht wie weggewischt, als sie in die direkt über ihr liegenden Nischen blickte. Ein kleiner Waldkauz hatte ihre Aufmerksamkeit gefangen, so ähnlich zu ihrer kleine Freundin Rosalie, die sie gezwungen worden war Zuhause zurückzulassen.
Rosalie war ein frecher kleiner Kauz, den ihr älterer Bruder ihr zum Schulbeginn geschenkt hatte, sein erstes, erarbeitetes Geld dafür ausgebend.
Schwer stützte sich Luscinia gegen die Steinmauer des Turmes, der Drang ihn schleunigst zu verlassen immer stärker werdend. Mit dem Klumpen in ihrer Brust stieg sie die Treppen wieder hinunter, sich auf die Lippe beißend, weil sie keine Lust hatte, schon wieder zu weinen.
Ihr Kummer führte sie immer weiter vom Schloss fort und zog sie in die unberührte Natur.
Hinter einer Baumgruppe tauchten die zahmen Thestrale auf, als hätten sie Luscinias Sorgen gespürt und behutsam folgten sie ihr weiter hinein in das wiegende Gras und die immer dichter werdenden Bäume.
Als der Boden sumpfig wurde, kletterte Luscinia auf einen hohen Findling und beobachtete von dort ihre Begleiter, die neugierig zu ihr heraufschauten, bevor sie sich ihrer Umgebung widmeten. Spielerisch knabberten sie sich gegenseitig an den ledernen Flügeln, oder jagten sich einige Meter, ihre gespaltenen Hufe ließen schmatzende Geräusche ertönen, wann immer sie an einer feuchten Stelle des Sumpfes aufkamen.
Ihr Verhalten ließ Luscinia schmunzeln, auch wenn sich ihre Freude falsch und hohl anfühlte. Mit einem Seufzer entließ sie die warme Sommerluft aus ihren Lungen und blinzelte in den blauen Himmel über ihr. War dieses Land nicht eigentlich dafür bekannt, dass es ständig regnete? Sie schob die Ärmel ihres Leinenhemdes noch weiter ihre Arme hinauf und suchte auf dem Findling die schattigen Stellen, an denen die Sonne die Kühle des Steins noch nicht vertrieben hatte.
Als die Thesrale ihr Spiel unterbrachen und wie dunkle Statuen in eine bestimmte Richtung starrten, richtete sich Luscinia ebenfalls auf. Eine zierliche Gestalt kam über das Moor auf sie zu, ihr Weg führte sie hüpfend von einer sicheren Grasnarbe zu nächsten, bevor sie auf einem schmalen Pfad die nächsten Meter in gerader Linie zurücklegte. Als sie die Gryffindorschülerin auf dem Findling bemerkte, blieb sie abrupt stehen und schien zu überlegen, ihr Blick zwischen Luscinina und den Thestralen hin und her fliegend. Ihre Schritte waren weitaus unsicherer, als sie sich erneut in Bewegung setzte und ihr Gesichtsausdruck wirkte seltsam verkniffen, als sie eine Hand auf die Oberfläche des Findlings legte.
„Du befindest dich weitab vom Schloss."
„Das ist der Sinn meines Spazierganges gewesen."
Die jungen Frauen blickten sich still an, bis Luscinias Aufmerksamkeit auf die Thestrale gelenkt wurde, die an den Neuankömmling herangetreten waren und mit ihren knöchernen Mäulern die Rocktaschen durchsuchten und ungeduldig gegen ihre Hüfttasche stupsten.
„Es scheint mir, dass sie davon ausgehen du hättest Leckereien dabei."
Die Augen der Angesprochenen weiteten sich: „Du kannst sie sehen?"
„Wäre es sonst nicht ein seltsamer Zufall, dass wir uns so nahe beieinander befinden?"
Für einen Moment blieb Luscinia stumm, überlegend, ob ihre Worte zu harsch gewesen waren.
„Also ja, ich kann sie sehen", es war nicht mehr als ein Murmeln, „sie begleiteten mich bis hierher, wofür ich sehr dankbar bin."
„Auch wenn viele es nicht glauben, so sind Thestrale doch sehr feinfühlige Wesen", dem Betteln der nachtschwarzen Geschöpfe nachgebend, zog die junge Frau ein mit Wachs bestrichenes Leinentuch aus ihrer Tasche und enthüllte Stücken der Fleischpastete, die es an diesem Tage zum Mittag in Hogwarts gegeben hatte, „zudem sind sie sehr fürsorglich und liebevoll."
Sie teilte die Pastete in gleichgroße Stücke und verfütterte sie an die Thestrale, sodass jeder eines abbekam. Luscinia beobachtete das Geschehen um sich herum ruhig, bis die junge Frau ihr etwas abgab und sie so in die Fütterung mit einbezog.
„Mein Name ist übrigens Poppy."
Mit einem tiefen Atemzug kniff sich Luscinia in den Nasenrücken und schloss für eine Moment die Augen, nur um mit einem deutlich vernehmbaren Ausatmen ihren Blick auf die sich bewegenden Treppen zu heften. Willkürlich änderten sie ihre Richtung, führten mal zu einem Gang im dritten Geschoss und dann wieder hinab in den Keller. Mit einem kaum wahrnehmbaren Knirschen machten sie auf ihre anstehende Bewegung aufmerksam; meist, wenn man direkt auf ihnen stand.
Luscinias eigentlicher Frust bezog sich jedoch auf die Tatsache, dass sie nicht einmal an diesem Ort sein sollte, nicht schon wieder.
„Das kann doch nicht wahr sein", murmelte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen zu sich selbst.
„Wieder falsch abgebogen?", eine Person in dem Portrait neben ihr, konnte ihre Schadenfreude nicht mehr zurück halten, verstummte jedoch augenblicklich, als Luscinia ihr einen Blick zuwarf, in dem sich ihr Frust und ihr Ärger deutlich spiegelten.
Mit hastigen Schritten folgte sie der Rundung einer Treppe und hoffte inständig, dass sie dieses Mal in einem Gang landen würde, der ihr bekannt vorkam. Sie hatte ihren Hauskameraden versichert, dass sie es alleine schaffen würde, zu ihrer abendlichen Unterrichtsstunde zu kommen, doch ihr noch immer andauerndes herumirren, strafte ihre Aussage Lüge.
Ihre Mundwinkel zogen weiter verbissen nach unten, als sie einen spärlich erleuchteten Gang erreichte, der weiter hinab in die Tiefe führte. Zu trotzig, um umzukehren und sich dem erneuten Spott des Porträtiertem zu stellen, folgte sie den Windungen, um schließlich vor einer weiteren Abzweigung unschlüssig zum stehen zu kommen.
„Entschuldigen Sie", die Anspannung in ihrer Stimme verbergend, wandte sich Luscinia an eine der Rüstungen, die ihr soeben zugenickt hatten, „wissen Sie, wo es zum Unterrichtsraum für Astronomie geht?"
Scheppernd richtete sich die Rüstung zu voller Größe auf und deutete mit dem ausgestreckten Arm in eine der Gänge.
„Danke, Sir", knickste Luscinia, ein schmales Lächeln auf den Lippen, als die Rüstung ihre Geste ausladend erwiderte.
Als sie in die ihr gegebene Richtung davoneilte, erzitterte plötzlich der Boden unter ihren Füßen und das Geräusch von Stein schabend auf Stein, drang an ihr Ohr. Sie wusste, dass es besser wäre, dem nicht nach zu gehen, wollte sie doch schließlich pünktlich zum Unterricht erscheinen. Trotzdem lugte sie um die Ecke, folgte ihrer Neugier und prallte gegen einen Schüler, dessen Gesicht ihr auf unerfreuliche Weise bekannt war.
„Du hast hier nichts verloren!", keifte der junge Mann sogleich, der würzige Geruch seines Parfüms so bissig wie der Ton seiner Worte.
„Es ist mir ebenfalls eine Freude, dich kennen zu lernen, Cousin", Luscinias Stimme troff vor kühler Höflichkeit, während ein feuriger Schleier ihre Augen bedeckte.
Der Slytherinschüler schnaubte verächtlich und trat einen Schritt auf sie zu, seine Gestalt bedrohlich über die ihre beugend: „Versuche dich nicht vor mir aufzuspielen, Mädchen. Jedermann aus meiner Familie und den anderen großen Zaubererfamilien Großbritanniens weiß, was für ein dreckiges Gesindel ihr Blutsverräter seid."
„Es war mir nicht bekannt, dass die Elite der gesamten Zaubererschaft auf solch eine charmante Ausdrucksweise zurückgreift"; spottete Luscinia und verschränkte die Arme vor ihrer Brust, unbewusst eine Mauer zwischen sich und ihrem Cousin bildend.
„Ich schwöre dir, Weibsstück, wären wir an einem anderen Ort, würde ich dir zeigen, wie überlegen meine Familie der deinen ist."
„Nur nicht zu schüchtern, Accipiter, diene meiner Erheiterung, indem du kläglich scheiterst."
„Du arrogante, dreckige Hure!", mit vor Wut verzerrten Gesicht schnellte der Slytherinschüler auf Luscinia zu und schubste sie von sich, „glaube ja nicht, dass du hierher kommen kannst, um alle unsere jahrelangen Bemühungen zunichte zu machen, unser Blut von dem Dreck reinzuwaschen, den Hirundo hineingetragen hat. Mein Blut und das meiner Väter ist rein"; er ergriff ihren Arm, seine Finger sich in ihr Fleisch bohrend, während er sie ruckartig näher zog, „daher steht es mir zu, auch so behandelt zu werden. Und wenn du mir im Weg stehst, genau das zu erreichen, schrecke ich nicht davon zurück einen Auswurf zu beseitigen, der sich mit dreckigen Halbblütlern verbündet!"
„Somit ist das ehrenlose Anbiedern bei den Gaunts und Blacks also nicht genug?", mit einem Ruck versuchte sie sich aus dem Griff ihres Cousins zu lösen, doch er verkrampfte sich nur noch schmerzhafter, „jetzt stößt du sogar Drohungen aus, die du in keinster Weise umzusetzen in der Lage bist. Nenn mich nur weiter eine Hure, während deine Familie zu den Füßen der alten Familien Englands kriecht wie ein räudiger Köter. Wie lebt es sich von den hingeworfenen Abfällen zu leben, die ihr bekommt, wann immer ihr brav ein Kunststückchen für die feinen Herren und Damen vollführt?"
Die grausam stechenden Augen Accipiters blitzen auf, doch bevor er ihr eine schallende Ohrfeige verpasste, richteten sie sich hinter sie und seine Hand verharrte angespannt in der Schwebe.
„Ich denke, dass ist genug"; Luscinias Blick flog zur Seite, als der Schüler neben sie trat, mit dem sie in Verwandlung ein Blickduell ausgefochten hatte. In dem schwachen Licht des Ganges wirkten seine dunklen Augen fast schwarz, starrten in Accipiters helle, ohne dass auch nur ein Muskel in seinem Gesicht zuckte.
Der Angesprochene schnaubte, der Schein der Fackeln in seinen Pupillen flackernd, als er seinen Hauskameraden mit Blicken maß: „Misch dich nicht in Angelegenheiten ein, die dich nichts angehen, Sebastian."
Dieser zuckte nur mit den Schulter, ruhig seine Ärmel hochkrempelt, während sich Accipiters Adamsapfel eine Spur zu deutlich auf- und ab-bewegte.
Erneut blickte er in den Gang hinter Luscinia: „Ich wage es zu bezweifeln, dass du deinen Wachhund für solch eine Kleinigkeit eine Strafe riskiere lässt, Ominis?"
„Ich weiß nicht wovon du sprichst, mein Lieber, ich habe nichts gesehen."
Sein nächster Laut glich einem Knurren, als er Luscinias Arm widerstrebend losließ, nicht ohne sie jedoch nochmals kräftig zurückzustoßen.
„Was für ein erbärmlicher Feigling zu bist.", zischte Luscinia ihrem Cousin zu, als sie zurück stolperte.
„Ich glaube, ein Danke für unsere Hilfe wäre angebrachter in dieser Situati.."
„Faszinierend, ich hörte, dass ist es, was sie deinen nichtsnutzigen, jüngeren Bruder rufen."
Mit einem Knacken brach Accipiters Nase und aufkeuchend taumelte er zurück, Luscinia aus weit aufgerissenen Augen anstarrend, bevor er sich auf sie stürzte.
„Du verdammte, wahnsinnige Furie!", Blut rann ihm über Lippen und Kinn, spritzte bei seinen Worten in Sebastians Gesicht, als er ihn davon abhielt zu seiner Cousine zu gelangen.
„Erwähne nie wieder einen meiner Brüder mit deiner unwürdigen Zunge!"
Erschrocken fuhr Luscinia herum, als sie plötzlich jemand erneut am Arm packte und blickte in die gleichen dunklen Augen wie die des Slytherinschülers, der Accipiter gerade versuchte ruhig zu stellen.
„Es wäre mir lieb, wenn du dich jetzt beruhigst, ich sehe es nicht gerne, wenn sich mein Bruder prügeln muss."
„Ich denke es ist an der Zeit, dass wir uns alle beruhigen", der Tonfall des blassblonden jungen Mannes, der nun nach vorne trat, war herrisch, auch wenn Luscinia eine zittrige Unruhe heraushören konnte, „wenn ihr so weitermacht, wird der ganze Tumult nicht unentdeckt bleiben und ich habe absolut keine Lust diese Angelegenheit mit Black klären zu müssen."
„Und ob ich es Black wissen lassen, was hier passiert ist!", Accipiter befreite sich aus Sebastians Griff, seine Nase haltend, „damit er dieses Miststück wieder dahin zurückschicken kann, wo sie hergekommen ist."
„Dann wünsche ich dir viel Spaß dabei deiner Familie zu erklären, wie eine junge Frau dich so zurichten konnte, die dir nicht einmal bis zum Kinn reicht."
„Sie ist auf mich losgegangen wie eine tollwütige.."
„Nur zu, überlege dir eine Version, ich berichte meine."
Angespannte Stille bereitete sich aus, die Accipiter mit einer bedrohlich herabgesenkten Stimme durchbrach: „Du kannst nicht alle Versager beschützen, Ominis."
Er kniff die Augen zusammen, lodernd richteten sie sich nochmals auf Luscinia, bevor er sich an ihnen vorbeischob, um eine der Ecken des Ganges verschwindend, seine Verwünschungen in keinster Weise mit dem Bild übereinstimmend, das er von sich präsentieren wollte.
„Ich bedanke mich für eure Unterstützung", murmelte Luscinia schließlich, unangenehm berührt davon, dass sie Hilfe benötigt hatte, „doch das nächste Mal ist es nicht nötig, dass ihr eingreifen müsst."
Sebastian schnaubte und schüttelte den Kopf, die neblig blauen Augen Ominis zuckten in die Richtung ihrer Stimme und die junge Frau starrte sie ungläubig an.
„Glaube mir, mir ist es auch lieber, wenn sich niemand von uns in eure Familienangelegenheiten einmischen muss."
Sie ergriff den Arm des blonden Mannes und nach einigen Schritten den ihres Bruders, zog ihn mit sich, bevor Luscinia sich vergewissern konnte, dass ihm nichts passiert war.
Sie schluckte schwer und versuchte mit einigen tiefen Atemzügen ihr wild hämmerndes Herz zu beruhigen.
Warum hatten die Drei ihr geholfen? Sie kam gut allein zurecht und war durchaus in der Lage, ihre eigenen Konflikte auszufechten.
Ihr Körper verkrampfte sich, für einen Moment blickte sie wie erstarrt in die Flammen eines den Gang beleuchtenden Feuers, bevor sie sich daran erinnerte, dass sie an einem anderen Ort zu sein hatte.
Ihre hastigen Schritte waren nach diesem Zwischenfall nicht ausreichend, um pünktlich zu kommen und unangenehm berührt, stand sie im Türrahmen, eine Entschuldigung stammelnd, als sich alle Augen an sie hefteten.
Professor Shah begutachtete sie von oben bis unten: „Sie mögen zwar neu an der Schule sein, Miss Plonbraw, trotzdem sind Sie alt genug dafür Sorge zu tragen, dass sie ihren Weg finden und rechtzeitig zum Unterricht erscheinen. Zehn Punkte Abzug für Gryffindor."
Sie wandte sich den restlichen Schülern zu und Luscinia schlüpfte so unauffällig wie möglich auf den freien Platz neben Garreth. Während sie Tinte, Papier und Feder bereit legte, beugte sich Leander zu ihr hinüber: „Gratulation. In der ersten Woche Hauspunkte zu verlieren, muss ein neuer Rekord sein."
„Ich weiß noch nicht einmal, was diese Hauspunkte überhaupt sind"; zischte Luscinia zurück und tauchte ihre Feder energisch ins Tintenglas.
„Nichts weiter von Bedeutung", wisperte Garreth ihr versichernd zu und erntete damit einen bösen Blick.
„Vielleicht nicht für dich. Ich allerdings möchte dieses Jahr Zeuge werden, wie Gryffindor den Hauspokal aus Slytherins Händen entringt."
Garreth schüttelte nur den Kopf, unwillig inmitten des Unterrichts eine Diskussion zu beginnen und so richtete auch Luscinia ihre Aufmerksamkeit auf die Ausführungen Professor Shahs.
Wie in den anderen Fächern handelte es sich größtenteils um eine Wiederholung alten Stoffes, sodass die Gryffindorschülern bald schon ihren Blick durch den Raum schweifen ließ.
Er war blau gehalten wie der Himmel, nachdem die Sonne vollständig versunken war. Selbst das letzte Licht des Tages kühlte durch die gefärbten Fenster ab. Es waren neun, jedes von ihnen stellvertretend für eine Mondphase, die im Mittelpunkt der Verzierungen stand. Umringt wurden sie von einem künstlichen Sternenhimmel, gemalte Sterne auf blauen Grund, die an der Decke mit Magie zum Funkeln und Leuchten gebracht worden waren. Unter ihnen drehte sich ein Perpetuum Mobile um seine eigene Achse, bronzefarbene Ringe in eine Gewebe verflochten, welches an die Ringe des Saturns erinnerten und sie durch ihre ineinander gewobene Art doch seltsam abstrahierten. Gebannt beobachtete Luscinia die immerwährenden Bewegungen, vollständig vergessend, wo sie sich befand. Ihre Gedanken kehrten zu dem Zwischenfall mit ihrem Cousin zurück und ihr Puls beschleunigte sich. Sie hatte erahnen können, dass eine Begegnung der beiden sich fremd gewordenen Familienzweige kühl und distanziert ablaufen würde, aber mit solch einem Hass hatte sie nicht gerechnet. Sie spürte die leicht vor Schmerz pochenden Knöchel ihrer Hand, wusste aber, dass er bald verfliegen würde. Hoffentlich hatte der Schüler mit den dunklen Augen keine Verletzungen davon getragen. Sebastian war sein Name, richtig? Altgriechisch..
Blinzelnd kehrte sie in den immer dunkler werdenden Raum zurück, als die Laternen aufleuchteten, die von festen Streben um das Perpetuum Mobile baumelten.
Dies als ein Zeichen nutzend, scheuchte Professor Shah alle Schüler auf das angrenzende Aussichtsdeck des Astronomieturms.
Die kühle Luft des Abends umstrich ihre Nase und Luscinina richtete ihren Blick in den sich schnell von azurblau zu mitternachtsschwarz verfärbenden Himmel und begrüßte die ersten aufleuchtenden Sterne mir einem Lächeln, bemüht das Gejammer Leanders über die Kälte zu ignorieren. Kurzzeitig verstummte es, während Professor Shah ihnen ihre Aufgabe erklärte, nur um neu aufzufachen, als ihn eine Windböe erfasste. Kurzerhand überreichte Luscinia ihm ihren Umhang, den er vehement verneinte, selbst als ihm die Zähne begannen zu klappern.
„Ein Gentleman würde niemals die Jacke einer Dame annehmen."
„Nur zu gut, dass es sich hierbei um eine Umhang handelt."
Leander funkelte sie wütend an.
„Miss Plonbraw und Mister Prewett, ich lasse gewiss keine zwei Gryffindorschüler zusammenarbeiten, das endet nur im Chaos."
Energisch bugsierte sie Leander zu einer Schülerin mit einer gelben Krawatte und Luscinia zu einem Schüler in blau.
„Mein Name ist Amit Thakkar", stellte sich dieser vor und zeigte seiner Mitschülerin wie sie das Teleskop richtig einstellen konnte, welches sich vor ihnen befand.
„Miss Plonbraw sollte durchaus dazu in der Lage sein die Einstellungen alleine vorzunehmen"; die Professorin warf einen kritischen Blick in ihre Richtung, „und wenn sie Angst um ihr Teleskop haben, Mister Thakkar, fordere ich Sie hiermit dazu auf eines der Schule zu benutzen."
Nach ihrer scharfen Aussage trat Amit unbeholfen einen Schritt zurück und begutachtete Luscinia, wie sie durch das Okkular hinauf in den Sternenhimmel blickte und versuchte die Himmelskörper scharf zu stellen. Sie zuckte kurz zusammen, als sie ihre linke Hand benutzte, die Haut um ihre Knöchel leicht geschwollen und aufgeschürft, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Wie die Aufgabe es von ihr verlangte, suchte sie nach Sternen und Planeten, die ihr bekannt waren und schrieb sie auf, wenn sie sie am Firmament gefunden hatte. Für einen kurzen Moment verweilte ihr Blick am Polarstern, bevor sie einen Schritt zurücktrat und Amit bedeutete, dass er an der Reihe war.
„Was hast du mit deiner Hand gemacht?"
Die Frage war beiläufig gestellt und trotzdem zupfte Luscinia den Stoff ihres Hemdärmels über ihre Knöchel.
„Eine kleine, familiäre Unstimmigkeit."
„Oh?", der Ravenclawschüler schien nicht zu begreifen und Luscinia nutzte die Gelegenheit, um das Thema zu wechseln, was ihn noch mehr zu verwirren schien.
„Dann möchtest du nicht über deine Verletzung reden?"
Luscinia schüttelte den Kopf: „Nein. Sie ist unwichtig und nicht weiter schlimm."
Behutsam tippte sie gegen Amits Klemmbrett, das befüllt war mit beschriebenen Seiten.
„Du scheinst sehr zuversichtlich zu sein, wenn du die Himmelskörper bereits aufschreibst, ohne sie gefunden zu haben."
„Oh, ich weiß genau, was heute am Himmel zu sehen ist. Und wo ich es finde."
„Dann bist du wohl ein wahrer Astronom", amüsiert über Amits Selbstvertrauen, lächelte sie ihn an.
„Noch nicht, schließlich brauche ich erst einen Abschluss", er blickte auf und nickte zu ihren Klemmbrett, „allerdings kann ich trotzdem erkennen, dass du einige Sterne vergessen hast."
„Vergessen?", mit gerunzelter Stirn sah Luscinia hinab auf ihre Aufzeichnungen, doch noch ehe sie lange überlegen konnte, nannte Amit ihr all jene Sterne, die zwischen den Konstellationen zu finden waren und die sie nicht aufgeschrieben hatte.
Beeindruckt ließ sie ihn in seinem Eifer gewähren, seine Augen begannen mit jedem Wort mehr zu leuchten und glichen bald den Sternen selbst.
Als sie am Ende der Stunde Papier und Feder bei Professor Shah abgab, rauschte ihr der Kopf von all den neuen Informationen, Namen und Dingen, von denen sie nicht wusste, wie sie sie einordnen sollte.
Während sie dem Eingang zustrebte, blieb Amit an Ort und Stelle, ein in Papier eingewickeltes Brot aus der Tasche seines Umhanges ziehend, nur um weiter den Nachthimmel zu beobachten, während er davon abbiss.
„Das macht er fast jeden Tag", beruhigte Garreth sie, als sich Luscinia erneut umdrehte. Er und Leander hatten auf sie gewartet, wahrscheinlich weil sie ihr nach ihrem letzten Malheur nicht zutrauten allein den Weg zurück zum Gemeinschaftsraum zu finden.
„Mein Beileid", Leander drückte ihr ihren Umhang mit einer Dringlichkeit zurück in die Hand, als wäre er ein lebendiges Wesen, welches es darauf abgesehen hatte, ihn mit Haut und Haaren zu verschlingen. Zusätzlich dazu vermied er es, Luscinia in die Augen zu sehen, „ eine Stunde Amit anhören zu müssen, grenzt an Folter."
„Ich empfand es als weitaus interessanter, als deine Bemerkungen über das Wetter", schleuderte Luscinia zurück und ließ damit die Ohren und Wangen des Hauskameraden rot erglühen, während Garreth auflachte.
Durch die späte Wiederkehr schlüpfte Luscinia nach dem Unterricht sogleich ins Bett, konnte aber keine Ruhe finden. Langsam öffnete und schloss sie die noch immer schmerzende Hand, von der der Geruch nach Arnika und Ringelblume ausging. Vielleicht war es dieser Geruch, der sie wachhielt, erinnerte er sie doch an ihren älteren Bruder. Seit er in der 'Aurorengruppe zur Bekämpfung gefährlicher Bestien und anderen Risiken' aufgenommen worden war, war der Balsam sein treuer Begleiter, sein geschundener Körper stetig bedürftig nach einer Wundsalbe.
Luscinia führte ihre Hand zu ihrer Nase, zog gedankenverloren den Geruch tief ein.
Im Moment befand sich Corvus irgendwo in den Tiefen Russlands, half dabei einen Drachen von einer Mugglestadt wegzulocken und in einem geschützten Gebiet neu anzusiedeln. Wie er wohl reagieren würde, wenn er Heim kam und sie nicht mehr da war? Ihr fiel der Drache ein, der sie auf dem Weg nach Hogwarts in der Kutsche attackiert hatte, das leuchtend gelbe Auge, dass sie anstarrte, die schlitzförmige Pupille auf sie fixiert. Wenn dieser Drache mehr Ärger bereitete, vielleicht würde dann seine Einheit hierher beordert? Ein warmer Funken flackerte in ihrem Herzen auf und unruhig drehte sie sich auf die Seite.
Doch wo der Gedanke an ihren älteren Bruder war, blieb auch der Gedanken an ihren jüngeren nicht fern. Und somit war an Schlaf nicht mehr zu denken. Heimlich kleidete sie sich an und ergriff ihren Besen, sich auf leisen Sohlen die Treppen zum Gemeinschaftsraum hinunter schleichend.
Für einen Moment stand sie unschlüssig im Raum, überlegend, wie sie unbemerkt an dem Gemälde der rosa Dame vorbeikommen sollte. Auf ihrer Unterlippe kauend, sah sie sich um, nach einem anderen Ausgang suchend.
„Du schaust, als wärst du plötzlich im falschen Gemeinschaftsraum gelandet und müsstest nun herausfinden, wie genau das passieren konnte."
Zusammenzuckend drehte sich Luscinia ruckartig zu der Stimme um. In einem Sessel, halb vor ihrem Blickfeld verborgen, saß ein junger Schüler und beantwortete seine Briefe. Ein Verband war um seine Stirn und Schläfen gewickelt und einer seiner Augenbrauen wirkte versenkt; trotzdem sah er sie mit einem schelmischen Grinsen an.
„Sprachlos?"
„Ich überlegte, ob es noch eine weitere Möglichkeit gibt, diese Räume zu verlassen, außer dem offensichtlichem.", Luscinia Stirn zog sich bei dem frechen Tonfall des Schülers skeptisch zusammen.
Interessiert hob der Bursche seine Beine von der Armlehne des Sessels und setzte sich aufrecht hin: „Tatsächlich tauchen immer wieder Gerüchte auf, dass es einmal einen Balkon gab. Aber niemand weiß näheres darüber."
Sein Lächeln verbreitete sich noch, als sein Blick zu ihrem Besen glitt.
„Nicht jedermann fliegt gerne bei Dunkelheit. Spielst du Quidditch?"
„Ja..", die unerwartete Frage ließ Luscinias Antwort unsicher erklingen, doch den Burschen scherte es nicht, er legte sein Briefzeug zur Seite und trat auf sie zu.
„Ich auch", er streckte seine Hand aus", Lucan Brattleby, einer der Treiber unseres Teams."
„Luscinia", die neue Schülerin schüttelte die ihr angebotene Hand, ein interessiertes Funkeln in ihren Augen aufleuchtend, „Zuhause spielte ich stets in der Position des Jägers."
„Deinen Namen wusste ich schon", Lucan klopfte ihr lachend auf die Schulter, „aber schön etwas mehr über dich zu erfahren, als nur den Umstand, dass du aus Durmstrang kommst. Vielleicht begegnen wir uns öfter, falls du in unser Team aufgenommen wirst. Einiger der besten Flieger haben uns letztes Jahr verlassen und ihre Plätze müssen aufgefüllt werden."
„Nellie berichtete mir bereits davon."
„Ah, natürlich", er nickte eifrig, sein Lächeln noch immer nicht aus seinem Gesicht verschwindend, „sie hat lange dafür trainiert, ins Team aufgenommen zu werden."
Für einen Moment verstummte er, doch nicht für lange: „Ich hoffe dir ist bewusst, dass unsere werte Aufpasserin dich nicht wieder in den Gemeinschaftsraum hineinlassen wird, sobald du erst einmal draußen bist?"
„Das ist kein Problem,", Luscinia zuckte mit den Schultern und klopfte mit einem Grinsen gegen ihre Hüfttasche, „ich habe alles dabei, um die Nacht ohne Schwierigkeiten zu überstehen."
„Das ist der Geist Gryffindors!", erneut klopfte Lucan ihr auf die Schulter, bevor er sich wieder zurück zu seinem Sessel umwandte, „dann lass dich bloß nicht erwischen."
Verwundert sah Luscinia den jüngeren Schüler hinterher, bis er es sich wieder auf seinem Sessel bequem gemacht hatte und erneut zu seinem Briefzeug griff. Für einen Moment lag ihr die Frage auf der Zunge, warum er sie so spät in der Nacht beantwortete, doch mit einem Schulterzucken hielt sie sie zurück, verbarg ihre Gestalt unter einem Zauber und schlüpfte schließlich durch den Ausgang. Sie ignorierte das Gezeter der rosa Dame, die mit allen möglichen Strafen und Schulverweisen drohte, manche davon offensichtlich aus einer Zeit, in der mit den Schülern nicht zimperlich umgegangen worden war.
Als Luscinia die sich windenden Treppen des Gryffindorturms hinunter eilte, verklang die wütende Stimme schließlich und nur noch ihre leisen Tritte auf dem Steinboden waren zu hören.
Zumindest bis sich Gemurmel und Schritte näherten.
Eilig ließ sie den Gang hinter sich, von dem der Turm abzweigte, in dem die Räume der meisten Lehrer untergebracht waren, und huschte die letzten Treppenstufen hinunter. Beunruhigenderweise konnte sie die Schritte hinter sich nicht abschütteln und entschloss sich kurzerhand hinter einem Schrank Zuflucht zu suchen.
Geschulten Augen war es möglich hinter den Schleier des Desillusionierungs-Zauber zu blicken und ihre verborgene Gestalt zu erkennen und sie war sich sicher, dass Lehrer und Präfekte durchaus zu diesen Personen gehörten.
„Vielleicht ist die Person in Richtung Große Treppe gelaufen?"
„Dann ist es nicht mehr unser Problem. Diesen Bereich kontrollieren George und Emily."
Den Atem anhaltend, spähte Luscinia an der Schrankwand vorbei in den Gang und wartete, bis die beiden Vertrauensschüler an ihr vorbei geschritten waren. Unglücklicherweise blieben sie jedoch nicht weit entfernt ihres Verstecks stehen.
„Teilen wir uns auf. Du wirfst einen Blick in die Toiletten und durchsuchst alles bis zum DaDa-Turm und ich sehe im Uhrenturm nach."
Innerlich fluchend drückte sich Luscinia weiter in den Spalt zwischen Schrank und Wand hinein, als einer der älteren Schüler an ihrem Versteck vorbei schritt und hinter einer Tür verschwand.
Hätte sie sich endlich die verschiedenen Abzweigungen und Wege durch das Schloss gemerkt, hätte sie längst durch eben jeden Tür entkommen können und sich die Gefahr erwischt zu werden, erspart, denn sie führte auf einer der zahlreichen Brücken Hogwarts. Perfekt, um mit dem Besen abzuheben und sich aus dem Staub zu machen.
Langsam zählte sie bis 300, um dann genau diesem Plan nachzukommen. Sie stürzte hinab in die Schlucht, bis ihre Füße beinahe das Wasser berührten, ehe sie ihren Besen nach oben zog, als sie die ruhige Oberfläche des Schwarzen Sees erreichte. In Schlangenlinien umflog sie Schlosstürme und verharrte kurz in der Luft, als sie die Fenster ihres Gemeinschaftsraumes erkannte. Langsam näherte sie sich, ihre Augen auf eine ummauerte Plattform oberhalb des Dachfürsten gerichtet. Der Balkon!
Aufgeregt zischte sie über ihn hinweg und umrundete ihn, bevor sie schließlich auf den bemoosten Steinen landete. Der ehemalige Balkon war komplett leer und verwildert, die Sicht auf das Umland durch andere Türme größtenteils versperrt, nur an einer der kurzen Seiten konnte man einen Blick auf das Quidditchfeld erhaschen, dahinter das Birkenwäldchen und die vom Mond beschienenen Berge. Stirnrunzelnd marschierte Luscinia auf und ab, nicht verstehend warum der Balkon nicht mehr zugänglich war. In zwei Pflanzkübeln vegetierten Pflanzen vor sich hin, die der fehlenden Pflege versuchten mit aller Kraft zu strotzen. Luscinia war sich sicher, dass Schüler vor ihr diesen Ort entdeckt haben mussten, doch letztendlich hatte sie wohl das selbe Problem abgehalten weiter zu explorieren, welches Luscinia veranlasste, auf den Besen gestützt, mit schräg gelegten Kopf, eine der Wände anzustarren.
Es gab keine Tür ins Innere. Nicht einmal eine Spur davon.
Vorsichtig strich sie an den Steinen entlang, presste ihr Ohr gegen sie und klopfte ein paar Mal mit den Fingerknöcheln dagegen. Doch nichts tat sich. Ihren Zauberstab aus der Tasche ziehend, wirkte Luscinia Revelio und einige andere Zauber, die verborgenes enthüllten und als der Mond hinter einer Wolke verschwand, schimmerten einige der Steine plötzlich in einem bläulichem Glimmer, kaum mit dem bloßem Auge wahrzunehmen. Luscinias Augen weiteten sich und hektisch suchte sie in den herumliegenden Kieseln und Steinchen nach einem, der in der Lage war eine kreideweiße Spur an der Wand zu hinterlassen. Als sie endlich einen passenden gefunden hatte, war der Mond wieder hinter seiner Wolke aufgetaucht, der bläuliche Schimmer in seinem Schein unmöglich auszumachen. Mit einem frustrierten Seufzen setzte sich Luscinia im Schneidersitz auf den Boden, ihre Augen starr auf die Wand vor sich gerichtet, so als könne sie nur mit ausreichend Willenskraft ihr Geheimnis entlocken. Einige Zeit musste sie warten, ihre Gliedmaßen unruhig zuckend, abwiegend, ob sich das Herumsitzen wirklich lohnte, bis der Mond wieder verschwand.
In der pechschwarzen Dunkelheit markierte Luscinia jene Steine mit der Kreide, die sich von den anderen abhoben und ließ sich danach wieder auf den Boden fallen, überlegend was nun zu tun sein. Die weißen Markierungen formten einen Türrahmen in der Mauer, der aber noch immer unpassierbar war. Sie schürzte die Lippen, die Umrisse immer wieder nachziehend, als ihr dämmerte, dass sie den Eingang zum Gemeinschaftsraum womöglich entdeckt, aber noch weit entfernt davon war, ihn öffnen zu können.
„Ach verdammt", ihre Stimme war belegt mit Ungeduld, doch schließlich musste sie einsehen, dass sie in diesem Moment nichts an der Situation ändern konnte.
Noch immer unbefriedigt grummeln, schwang sie sich schließlich auf ihren Besen und stieg in die Lüfte. Sie war unzufrieden, doch umso weiter sie sich von den Lichtern des Schlosses entfernte, desto ruhiger wurde ihr Gemüt, abgelenkt von der Szenerie, die die umgab.
Die Nacht umhüllte sie erneut mit einem Mantel aus dunkler Geborgenheit, vernäht mit einem schimmernden Faden aus silbrigen Mondschein. Die schwarzen Umrisse der Bäume und Berggipfel zogen sie magisch an und sie stieg weiter hinauf, träumend, die Natur unter ihr wäre die selbe wie Zuhause.
Der Wind griff nach ihrer Kleidung und rauschte ihr in den Ohren, doch sie fokussierte sich allein auf das ihr vertraute Wiegen ihres Besens und den mehr spür- als hörbaren, summenden Ton, immer dann, wenn sie sich nach vorne lehnte, um Geschwindigkeit aufzunehmen. Die kleine Schellen am Besenstiel klingelten und sanft ergriff sie sie mit einer Hand, strich mit den Fingerkuppen über das kühle Metall, um sie mit einem Lächeln wieder neu erklingen zu lassen.
Sie flog bis sich die Geborgenheit der Nacht zu Kälte wandelte, die in ihr Gesicht und ihre Finger stach und landete schließlich auf einer Klippe, von der sie das Schloss und den dahinter liegenden See überblicken konnte. Noch immer ragten die Türme düster in den Himmel empor und Luscinia versuchte zu entschlüsseln, welcher der Lichtpunkte zu ihrem Gemeinschaftsraum gehörte, gab aber schließlich auf.
Verborgen hinter Fichten, fand sie einen schmalen Pfad, dem sie folgte, angezogen von dem Rauschen eines nahes Wasserfalls. Seine Gischt schlug ihr ins Gesicht, als sie über eine kleine Steinbrücke wanderte und für einen Moment schloss sie die Augen, die Feuchte auf ihrer Haut wahrnehmend, den Geruch nach klarem Wasser, Moos und nassem Stein.
Bis auf den Klang von vereinzelten Grillen, drang kein Laut an ihr Ohr und sie überlegte, ob dieser Ort auch bei Tag so ruhig und verlassen war.
Langsam spürte sie die Müdigkeit in ihre Glieder fahren und für einen Moment war sie versucht zum Schloss zurückzukehren und ihr Lager nahe seiner Mauern aufzuschlagen. Doch wenn es ihr nicht erlaubt war, des Nachts durch die Gänge zu spazieren, war eine Übernachtung in einem der Innenhöfe oder Gärten wohl ebenso ungern gesehen. Und auf noch mehr Ärger konnte sie durchaus gerne verzichten. Sie beschloss sich hier, oberhalb der Klippe, inmitten des Wäldchens einen geeigneten Platz zu suchen und verließ den Pfad.
Zusammen mit den anderen Schülern Durmstrangs hatte sie die Nächte des kurzen Sommers oft draußen verbracht, eingewickelt in Wollmäntel und Decken, dem Blinken der Sterne zusehend, bis ihnen die Augen zufielen. Gebettet auf Moos, ihr Körper umhüllt von der Wärme ihres Umhanges, lauschte sie schließlich dem Gute Nacht Lied des Wasserfalls und schloss die Augen. Für einen Moment gaukelten ihre Sinne ihr vor, sie würde die salzige Luft nahe ihrer alten Schule riechen, den tiefen, immergrünen Wald nahe des Herrenhauses, in dem sie ihre Kindheit verbracht hatte. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und sie zog ihren Umhang enger um ihre Schultern, kurz darauf tief schlafend.
Der Schmerz war groß, als Amseln und Rotkehlchen sie am nächsten Morgen weckten und sie erkennen musste, dass sie sich noch immer in Schottland befand.
Den Schlaf aus ihren Augen reibend, setzte sie sich langsam auf, Oberkörper zusammengesackt, Kopf gesenkt. Langsamer als sonst entkleidete sie sich, ihr Körper bald in das kühle Nass nahe des Wasserfalls tauchend, für einen Moment die Welt um sich herum vergessend, während die Dumpfheit des Wassers ihre Sinne betäubte. Nach Luft schnappend, tauchte sie wieder auf, für einen Moment an der Oberfläche treibend, den Blick auf den pastellfarbenen Himmel gerichtet, der sich noch nicht entscheiden konnte, welches Kleid er heute tragen würde. Leicht fröstelnd ließ sie die Wassertropfen auf ihrer Haut trocknen, als sie ihre Kleidung auf Flecken absuchte und mit dem Quellwasser reinigte, Falten glattstrich und ihre Haare neu flocht und zurecht steckte.
Mit ihrem Besen in der Hand schlenderte sie schließlich den kleinen Pfad, den sie des nachts entdeckt hatte, entlang, die sanfte, morgendliche Brise begann ihre Haare zu trocknen, ließ einige Strähnen um Luscinias Gesicht tanzen und sich um Ohren und entlang der Schläfen kräuseln.
Der mit Nadeln bedeckte Waldboden wich einem steinigen Sandweg und das Knirschen ihrer Schritte mischte sich in die Sinfonie aus Vogelstimmen, die sie den Berg hinunter begleiteten. Es war nicht schwer, ihren Weg zu finden, die im diesigen Dunst umhüllten Türme des Schlosses direkt vor ihr. Aufmerksam beobachtete sie das wiegende Gras zu ihrer Seite, schreckte kurz zusammen, als ein Birkhuhn direkt neben ihr aufflog und eilig das Weite suchte. Eine Entschuldigung lag ihr auf der Zunge, doch stattdessen runzelte sie die Stirn und hob den Blick.
„Dir ist schon bewusst, das man mit einem Besen fliegen kann, Gryffindor?"
Ein Windstoß erfasste sie, als eine junge Frau auf einem Besen knapp über ihr in der Luft zum Stehen kam. Luscinia musste den Kopf in den Nacken legen, um zu ihr aufzuschauen und mit verengten Augen blinzelte sie gegen die Morgensonne an.
„Und dir ist bewusst, dass man einen Besen auch dafür nutzen kann an einer Person schlicht vorbeizufliegen, sollte man nichts freundliches zu sagen haben? Slytherin?"
Die Augen der jungen Frau verdunkelten sich und sie verschränkte die Arme vor der Brust, ihren Besen dabei trotzdem im perfekten Gleichgewicht haltend.
„Kein Grund so gehässig zu reagieren."
„Ich habe meinem Ton nur dem deinen angepasst."
Die Slytherinschülerin schnaubte und verdrehte die Augen: „Wie auch immer. Ich hatte gehofft neue Konkurrenz in dir zu finden. Von den alten Schülern kann mir keiner das Wasser reichen und ich brauche dringend eine Person, die mich herauszufordern vermag, damit ich besser werden kann. Wenn du so gut bist, wie dein Besen vermuten lässt, fordere ich dich hiermit zu einem Rennen heraus, Gryffindor!"
Ungläubig runzelte Luscinia die Stirn, ihre Finger verkrampften sich um ihren Besenstiel.
Es kam selten vor, dass Personen in der Lage waren, von der fein gearbeiteten Machart ihres Besens, auf seine ausgezeichnete Flugleistung zu schließen. Noch dazu ohne ihn in der Luft gesehen zu haben. Es hatte Luscinia einige Mühen gekostet, das Geld für ihn aufzubringen, starrköpfig darauf bedacht nicht den minderwertigsten Knut von dem Vermögen ihrer Eltern auszugeben. Die Lügen, die sie hatte erfinden musste, um zu versichern, dass jede Münze ehrlich verdient war, wurden zu verschlungenen Erzählungen, die sie nimmer mehr in der Lage war zu wiederholen. Doch war es besser zu lügen, als zur Strafe einmal mehr etwas beraubt zu werden, an dem sie schmerzlich hing und das ihr zumindest für einen Moment ein Gefühl von Freiheit und Glück zu schenken vermochte.
„Ich kann deine Herausforderung nicht annehmen"; antwortete Luscinia schließlich, „da ich zum Unterricht muss."
„Dann eben nachdem der Schultag vorbei ist"; die Slytherinschülerin ließ ihren Besen höher steigen, „frag einfach nach Imelda Reyes."
Noch immer mit zusammengekniffenen Lippen blickte Luscnina ihr nach. Als ob sie ihr fremde Schüler nach einer Person fragen würde, die sie womöglich nur erneut anfahren würde.
Langsam setzte sie ihren Weg fort, und die Klänge der Natur hüllten sie erneut ein.
Die meisten der Fünftklässler konnten an diesem Tag ausschlafen und nur wenige der restlichen Schüler befanden sich um diese Uhrzeit außerhalb der Schloßmauern, sodass Luscinia die friedliche Stille des Alleinseins genießen konnte, bis sie die Hütte erreichte, in der die Pflege magischer Wesen gelehrt wurde.
„Hast du bereits einen Spaziergang gemacht?", Leander sah sie mit hochgezogener Braue an, bevor sein Blick zu ihrem Besen wanderte, seine Neugier seine übliche Reserviertheit übertrumpfend,
„Oder bist du so ehrgeizig, dass du für die Aufnahme in unser Quidditchteam trainiert hast?"
„Weder noch", Luscinia schüttelte den Kopf und bewegte sich an ihm vorbei, was diesen nur veranlasste ärgerlich sein Gesicht zu verziehen und unzufrieden vor sich hin zu murmeln:
„Wenigstens bist du nicht wieder zu spät."
Nur eine Handvoll von Schülern fanden sich unter dem hervorstehendem Dach der Hütte ein, unter dem Sitzbänke, eine Tafel und Gläser befüllt mit Federn, Krallen, Zähnen und anderen Körperteilen verschiedener Tierwesen aufgereiht standen.
Zum eine lag dies wahrscheinlich daran, dass die Verlockung an einem Freitag Morgen ausschlafen zu können, zu groß war, zum anderen wohl daran, dass die Versorgung und das Wissen magischer Wesen nur einen geringen Nutzen mit sich brachte. Es verwunderte Luscinia daher, dass ausgerechnet Leander sich für dieses Fach entschieden hatte. Auf ihre Frage danach, kratzte er sich nur verlegen am Kopf.
„Wir haben zwei Hunde Zuhause und ich mag ihre Gesellschaft sehr gerne. Auch wenn diese Wesen hier magisch sind, so fühle ich mich doch zwischen ihnen sehr ähnlich."
Er räusperte sich verlegen, doch auf Luscinias Gesicht breitete sich ein Lächeln aus.
„Das klingt doch wunderbar. Um was für Hunde handelt es sich?"
„Es sind Terrier. Sie helfen meinem Vater Mäuse und Ratten aus seiner Holzwerkstatt fernzuhalten."
Ein warmer Glanz zog sich über seine Gesichtszüge, als er auf seine Familie zu sprechen kam und erst das Eintreffen Professor Howins, ließ ihn in seinen Erzählungen inne halten. Luscinia erfuhr, dass seine jüngsten Schwestern die Hunde Salt und Pepper genannt hatten, da einer vollkommen weiß und der andere ein schwarz gesprenkeltes Fell hatte; dass sie die Welpen oft mit sich herumgetragen hatten und die erwachsenen Hunde ihren Kinderhänden nun um jeden Preis versuchten zu entgehen und dass seine Großmutter es nicht lassen konnte, ihnen die Haut auf der abgekühlten Milch zu geben – den Hunden, nicht seinen Schwestern.
Während sie Leander lauschte, beschlich Luscinia das selbe dumpfe, unwohle Gefühl, das sie vor einigen Tagen verspürt hatte, als sie sich mit Amalia unterhalten hatte. War es Unverständnis? Oder gar Neid? Ein unbeholfenes Gefühl immer dann, wenn sie die Unbefangenheit und Leichte in den Worten spürte, mit denen das Zusammenleben der Prewett Familie beschrieben wurde.
Zum Glück lenkten sie die Ausführungen der Professorin bald von jenen Gefühlen ab, sodass sie sie nicht weiter ergründen musste.
Sie lernte die englischen Begriffe der Tiere, die sie bereits in ihrer Muttersprache zu benennen in der Lage war und saugte begierig die Informationen zu jenen Wesen auf, die ihr noch gänzlich unbekannt waren.
Fasziniert beobachtete Poppy, die sich zum Beginn der Stunde mit einem schüchternen Lächeln neben sie gesetzt hatte, wie Luscinia mit Feder und Tinte die Gestalten der Tierwesen über ihre Pergamentseiten skizzierte und berichtigte flüsternd die Kleinigkeiten, die Luscinia nicht wusste, immer dann, wenn die Professorin ihnen den Rücken zukehrte.
Nach der Theorie waren die Schüler dazu angehalten, sich um die Geschöpfe in den Gehegen zu kümmern. Es waren Jungtiere, die wieder aufgepäppelt werden sollten, um zurück in die Freiheit entlassen zu werden, verletzte Tiere, die von umherstreifenden Schülern aufgelesen worden waren und einige zahme Wesen, deren Fell, Federn oder Schnurrbarthaare die Vorratskammer von Professor Sharp, dem Lehrer für Zaubertränke, regelmäßig auffüllten.
Mit einem hellen Lachen wedelte Luscinia einen langen Grashalm vor die durch die Luft fahrenden Tatzen eines Kniesels. Etwas größer als eine Hauskatze, mit weitaus struppigerem Fell, spitz zulaufenden Ohren und Löwenschwanz, teilten sie doch die gleiche Vorliebe für das Jagdspiel mit ihren nicht magischen Verwandten. Mit einem Satz nach vorne hechtend, versuchte das Kniesel den Grashalm zu erwischen, die Quaste seines Schwanzes hin und her sausend, als es mit den Krallen nach der Beute angelte.
„Meine Oma setzt Besuchern immer ihren Kniesel auf den Schoß. Bleibt sie sitzen, sind sie vertrauenswürdig, aber springt sie hinunter, möchte Oma nichts mit ihnen zu tun haben", erklärte Poppy mit leiser Stimme, während sie eines der Wesen am Hals kraulte.
„Das klingt fast nach einem Orakel."
Die Hufflepuffschülerin schüttelte den Kopf: „Kniesel sind in der Lage böse Absichten zu erspüren. Mehr noch als jedes andere Tier. Das ist ihre wunderbare Gabe."
„Dann scheint die Gabe dieses hier defekt zu sein", beschwerte sich Leander und lieferte sich ein Blickduell mit einem der Kniesel", ich habe wirklich absolut nichts böses geplant."
„Justus ist nur verwirrt, weil du ihn nicht streichelst, obwohl du es doch gerne möchtest."
Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete Leander Poppy, als würde er sie zum ersten Mal wirklich wahrnehmen, bevor er sich nach allen Seiten umsah. Zaghaft streckte er danach die Hand aus und tätschelte das Tier vor sich unbeholfen, der Versuch sein Gesicht unberührt wirken zu lassen scheiternd, als das Kniesel zu schnurren begann.
„Schaut, er mag mich!", durch seine Begeisterung wurde sein Akzent noch breiter.
Nach ihrem üblichen Spaziergang durch das nahe Gelände des Schlosses, schritt Luscinia eine der Treppen hinunter zur Bibliothek. Schon als sie die mit Gold verzierte Tür öffnete und den ersten Blick erhaschte, stockte ihr der Atem. Zweigeschossig erhob sich ein Saal vor ihr, erhellt von einem gewaltigen Kronleuchter, das warmgold glänzende Metall in fein gearbeiteten Schnörkeln verschlungen. Zwei schmale Wendeltreppen kringelten sich hinauf in das obere Geschoss, in ihrer Mitte das Gemälde eines Mannes. So hoch, dass es selbst vom Eingang aus gut zu erkennen war, hob man nur den Blick. Gerahmt wurde es von zwei Bücherregalen, die in der Höhe des Saales normal groß wirkten, obwohl sie doppelt so hoch und über die gesamte Wand reichten.
Luscinia schritt an den abgenutzten Aufstellern in der Mitte des Saales entlang, ihre Schritte auf dem Steinboden leise widerhallend. Es war spät, die meisten Schüler bereits in ihren Gemeinschaftsräumen, die Tische zum Studium entlang der Mitte der Saales leer. Vielleicht änderte sich dies, wenn das Schuljahr wirklich begann, und es nötig war für Tests zu lernen und Hausaufgaben vorzubereiten.
Neugierig fuhr sie mit Augen und Händen über die ausgestellten Bücher neben den länglichen Tischen. Es schienen Schulbücher zu sein, Einführungen in Basiszauber und Zaubertränke, ein Lexikon der heimischen Heilpflanzen und ihrer Pflege.
Sich an den eigentlichen Grund für ihren Besuch erinnernd, blickte sie sich mit geschürzter Lippe um. Es würde schwer werden, hier etwas über so etwas spezielles wie das Verschwinden des Gryffindorbalkons zu finden.
In Gold schimmernden Lettern waren verschiedene Themengebiete in Latein benannt, deutlich über den einzelnen Torbögen verewigt, die in die abzweigenden Gänge führten. Scienta naturalis, astronomica. Luscinia schritt einiger der Bögen ab. Fabulae, oder vielleicht historia?
„Kann ich Ihnen helfen?"
Luscinia wirbelte herum und blickte in die Augen einer streng dreinschauenden Dame mit einem Stapel Bücher auf dem Arm.
„Nein, danke", stotterte sie und straffte ihre Schultern, „ich sehe mich nur etwas um."
Die Dame beäugte die Schülerin vor sich über den Rand ihrer Brille hinweg und trat einen Schritt näher.
„Sie sind die neue Fünftklässlerin, nicht wahr?"
Als Luscinia nickte, bedeutete die Frau ihr, ihr zu folgen. Sie legte die Bücher auf einen Schreibtisch, der vor einer eingelassenen Nische stand und öffnete einige der Schubladen, um verschiedene Pergamente und Papiere hervorzuholen und vor der Schülerin auszubreiten.
„Mein Name ist Madame Scribner, ich bin die hier zuständige Bibliothekarin und Ansprechpartnerin für Sie."
Sie schob einen schmalen Stapel Pergamente zu der neu Studierenden.
„Lesen Sie die Regeln und bringen Sie mir die Papiere wieder mit, wenn Sie für Ihre Führung wiederkommen."
„Eine Führung?", ungeduldig trat Luscinia von einen Fuß auf den anderen.
„Um Ihnen das System dieser Biblothek näher zu bringen. Zudem müssen wir sie in das Register eintragen, damit Sie Bücher ausleihen können."
Sie legte einen weiteren Stapel auf den bereits vorhandenen.
„Füllen Sie die Unterlagen doch bereits aus, dann geht es schneller."
„Dann ist es mir bis dahin untersagt, die Bibliothek zu benutzen?", Luscinia konnte nicht verhindern, dass ihre Worte in Unmut gefärbt waren.
„Sie können sich umsehen, so viel sie möchten", Madame Scribner warf ihr erneut einen prüfenden Blick zu, „bis Sie jedoch im magischen System der Bibliothek vermerkt sind, ist es Ihnen nicht möglich, Bücher auszuleihen und von hier zu entfernen.
„Verstanden", mit einem unterdrückten Seufzer ergriff Luscinia die vor ihr liegenden Stapel.
„Gut, dann sehe ich Sie bald zu einer früheren Stunde. Und vergessen Sie nicht, dass die Sperrstunde auch für die Bibliothek gilt."
Sie ergriff die Bücher, die sie zuvor abgelegt hatte und marschierte mit ihnen zu den Aufstellern, um sie aufzufüllen.
Stirnrunzelnd, die Hände voller Papier, sah Luscinia ihr nach, um dann Formulare und Regelwerke in den Tiefen ihrer Tasche verschwinden zu lassen. Danach tauchte sie in einen der Seitengänge unter. Die decken hohen Regale schirmten sie ab vor weiteren, neugierigen Blicken.
Die Hände in die Hüften gestemmt, sah sie mit einem tiefen Atemzug nach oben, für einen Moment hoffnungslos, das eine Buch zu finden, welches ihr weiterhelfen würde. Mit den Fingern über das Holz der Möbel und Torbögen fahrend, schlenderte sie von einem Gang zum nächsten, den Duft von Pergament und Tinte in sich aufnehmend. Als sie durch den nächsten Bogen trat, begegnete sie dem Blick dunkler Augen und blieb abrupt stehen.
Den Umgang achtlos über einen der Stühle geworfen, Hemdärmel zurückgeschoben und Tinte an den Fingerspitzen klebend, sah Sebastian sie an.
„Ah, ich dachte für einen Moment du wärst Scribner."
Er schlüpfte erneut aus seinen Schuhen und legte seine Füße zurück auf den Stuhl ihm gegenüber, bevor seine Augen über die Zeilen des vor ihm liegenden Buches flogen, eine Schreibfeder zwischen Zeige-und Mittelfinger der linken Hand hin und her wippend.
Luscinia blieb eine Antwort schuldig und drehte sich ab. Natürlich musste ausgerechnet er in der Abteilung seine Zeit absitzen, die ihr am vielversprechendsten erschien.
Während sie ihre Suche in dem Regal begann, welches vom Slytherinschüler am weitesten entfernt stand, hingen ihren Gedanken an der fließenden Aussprache Sebastians fest. Sein Wortfluss hatte eine gewisse Melodie, ein sanftes Auf und Ab im Einklang mit der Tiefe seiner Stimme, wobei das rollende r sie besonders faszinierte. Den Kopf schüttelnd, überflog sie die Buchrücken direkt vor sich, anschließend auf eine Leiter kletternd, um die Titel zu inspizieren, die sie vom Boden aus nicht erkennen konnte. Wann immer Hogwarts erwähnt wurde, blätterte sie durch einige Kapitel, doch die geschichtlichen Fakten waren nicht darauf ausgelegt, etwas über einen verbotenen Balkon preis zu geben.
Frustriert stützte sie sich mit dem Ellenbogen auf die Leiter und blickte die Buchrücken vor sich nachdrücklich an. Es musste doch eine bessere Möglichkeit geben das zu finden, was sie suchte. Ihr Eifer war gedämpft, mutlos kletterte sie wieder hinab und zog nur noch äußerst vielversprechende Bücher aus dem Regal. Immer häufiger blieben ihre Augen an interessanten Stellen hängen, bis sie schließlich mit gerunzelter Stirn die Chroniken eines der umliegenden Dörfer las, Finger fest im den Buchdeckel verkrampft, nicht einmal bemerkend, dass sie noch immer stand.
„In zwanzig Minuten beginnt die Sperrstunde, Sie sollten sich nun zurück in ihre Gemeinschaftsräume begeben. Und nehmen Sie Ihre Füße vom Stuhl, Mister Sallow!"
Es war nicht nur Luscinia, die zusammenfuhr, Sebastian riss beinahe das Tintenfass mit sich, leise Flüche murmelnd, während er sich aufsetzte und anschließend seine Sachen zusammensuchte, dabei Luscinia konsequent den Rücken zukehrend.
„Und Sie interessieren sich für die Geschichte Pitt-upon-Fords?"
Kurz verwirrt blinzelnd, starrte Luscinia die Bibliothekarin an: „Ich?"
Sie blickte auf das Buch in ihren Händen hinab und schloss es, um den Titel zu lesen.
„Scheinbar."
Das kurze Auflachen Sebastians ließ sie hochfahren, ihr Gesicht verzog sich, als er an ihr vorbei zum Ausgang lief, die beschriebenen Pergamentseiten lose in das Buch geklemmt, welches er unter dem Arm trug.
„Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Feierabend, Madame Scribner."
Mit einem Schnauben verdrehte Luscinia die Augen und stellte ihr Buch wieder zurück. Was für eine elender Schmeichler.
Als sie die Treppen der Haupthalle auf dem Weg zurück zu ihrem Gemeinschaftsraum emporstieg, grübelte sie darüber nach, was Sebastian noch so spät in der Bibliothek zu tun gehabt hatte. Hausaufgaben waren nicht aufgegeben worden, zumindest nicht in den Fächern, die sie teilten. Vielleicht in einem seiner Wahlfächer? Erneut schüttelte sie den Kopf und begann die Stufen zu zählen, um ihre Gedanken auf das Hier und Jetzt zu fokussieren.
Sie erreichte den Gryffindorturm und begegnete auf den sich nach oben windenden Stufen Garreth.
„Mir scheint, du läufst in die falsche Richtung."
„Keinesfalls", ihr Hauskamerad grinste sie an, „ich bin auf dem Weg in die Küche."
„Um diese Uhrzeit?"
Garreth zuckte mit den Schultern, als er an ihr vorbei trat: „Ich habe Hunger, was soll man machen?"
Einige Stufen unter ihr, drehte er sich zu ihr um: „Möchtest du mitkommen?"
Es war unmöglich, diesem Angebot zu widerstehen, zu groß die Neugier und zu verlockend die Aufregung des Verbotenen. Zu ihrer Überraschung wanderte Garreth ohne Vorkehrungen durch das spärlich beleuchtete Schloss, ab und an eine schiefe Melodie summend.
„Du hast wohl keine allzu großen Sorgen erwischt zu werden."
Luscinia hielt sich neben ihm, ein amüsiertes Grinsen zuckte um ihre Mundwinkel.
„Meintest du nicht, deine Tante hat ein besonders wachsames Auge auf dich gerichtet?"
Garreth grinste erneut: „Um diese Uhrzeit liegt meine Tante im Bett und die Präfekte der verschiedenen Häuser versammeln sich im Lehrerturm, um von dort ihre Runden zu beginnen. Die Wahrscheinlichkeit, von ihnen erwischt zu werden, ist zu dieser Uhrzeit äußerst gering."
„Du scheinst eine Schwachstelle in ihrem System erkannt zu haben."
„Ich bin eben weitaus schlauer, als meine akademischen Leistungen es erwarten lassen."
Luscinia lachte leise auf: „Das sind mir die Liebsten."
Sie überquerten die Viaduktbrücke in der Stille der Nacht, nur das Wasser des Baches weit unter ihnen rauschte hohl in ihren Ohren.
Vor der Großen Halle, zu den Füßen der Statue des Architekten Hogwarts, bog Garreth nach rechts ab und führte sie einige Stufen hinab zu einem Treppenaufgang, an dem sich steinerne Weinranken emporwanden, ihre grau melierten Blätter durch das Geländer und an den Wänden entlang sprießend. Ein leichtes Schaben und Poltern zeigte an, dass die sich bewegenden Treppen in ihrem Rücken auch während der Ausgangssperre ihrem Schabernack nachgingen, doch unbeirrt davon folgten sie den Ranken und Trauben, bis sie sich im Weinkeller des Schlosses befanden.
„Es gab Mönche in Hogwarts?", erstaunt stand Luscinia vor einem Gemälde an der Wand, in dem eine Gruppe Kirchdiener fröhliche lachend das von ihnen Gebraute verköstigten. Garreth zuckte mit den Schultern und stellte sich neben sie: „Hast du den Hausgeist von Hufflepuff noch nicht kennengelernt? Er redet nicht gerne darüber, aber nach seinem Tod ist er nach Hogwarts zurückgekehrt, weil der damalige Schulleiter ihm und einigen seiner Freunde Unterschlupf gewährt hat. Mehr weiß ich nicht."
Er wandte sich ab und schritt an einigen Weinfässern vorbei, hin zu einem mannshohen Gemälde einer Obstschale: „Wenn du dich dafür interessierst, frag Leander oder Sebastian. Oder bring den Hufflepuffmönch dazu, dir näheres zu erläutern."
Luscinias Kiefer verspannte sich. Da war er wieder, dieser Name. Doch sie beschloss ihn geflissentlich zu ignorieren.
„Woher weiß Leander über solche Geschehnisse Bescheid? Im Geschichtsunterricht war er einer der ersten, die einschliefen."
„Er unterhält sich oft mit dem Mönch über ihren geteilten Glauben. Da wird er bestimmt das eine oder andere aufgeschnappt haben."
Ihre Stirn in Falten gezogen, trat Luscinia neben ihren Hauskameraden, in ihren eigenen Gedanken versunken, als sie beobachtete, wie Garreth seine Hand ausstreckte und die in Öl gemalte Birne an der Rundung ihres fruchtigen Leibes kitzelte. Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe, als eben jene Birne zu kichern begann, ihre Gestalt in dem Gemälde vibrierend, bis sie sich zu einem Türknauf verwandelt hatte.
„Wie bist du auf so etwas gekommen?", beeindruckt beugte sich die Gryffindorschülerin hinunter und strich über den Knauf aus Messing, der nun aus der Obstschale ragte.
„Man muss nur wissen, wen man zu fragen hat und mit was man diese Person bestechen kann."
„Oh, Garreth, ich sehe ich sollte mich vor dir in Acht nehmen."
Er lachte als Antwort und schüttelte den Kopf, geleitete sie in die Küche des Schlosses.
Noch immer hing der Geruch nach gekochten Speisen in der Luft, als sie durch die Tür traten. Das würzige Aroma eines Bratens, geröstete Kartoffeln und Gemüsebrühe. Selbst die gesättigsten Mägen würden hierbei mehr fordern. Ein riesiger Kessel stand in ihrem Blickfeld, eine gewundene Leiter führte hinauf zu seiner Öffnung. Das Feuer unter ihm war gelöscht worden, doch die Hitze, die es den Tag über ausgestrahlt hatte, hing noch immer im Raum, die verbliebenen Aschepartikel kitzelten Luscinias Nase.
Während Garreth aus ihrer Sicht verschwand, zielstrebig die Stufen zur Vorratskammer hinunter stapfend, sah sie sich in der Küche genauer um. Kräuter und Gewürze hingen in Pflanzenbündeln von der Decke des Gewölbes, trockneten in der Nähe eines dreiseitig geöffneten Ofens, dessen Steine von der ständigen Benutzung im Innern komplett schwarz gefärbt waren. Schränke entlang der Wände enthielten Stapel voll Geschirr. Teller aus Keramik, Porzellan und Messing, silberne Löffel, blank poliert, Étagèren, Schalen und Saucieres. Ein Wasserbassin nahm eine gesamte Ecke ein, Schwämme, Lappen und Seife rings auf die steinerne Umrandung abgestellt.
Den Abwasch zu erledigen, war eine Strafe in Durmstrang gewesen und Luscinia erinnerte sich noch genau daran, wie wund ihre Hände nach der Arbeit gewesen waren.
Sie schritt vorbei an einen Schrank befüllt mit Teezubehör und konnte nicht umhin, eine der Tassen in die Hand zu nehmen. Erworben über Jahrzehnte hinweg, schien jede von ihnen anders als die neben ihr stehende zu sein. Blumen, abstrakte Muster und Schnörkel, Runen, Landschaften und Tiere, jedes mögliche Motiv war vorhanden.
Im hinteren Bereich der Küche entdeckte Luscinia eine Ansammlung verschieden großer Fässer, Stofffetzen hingen an Leinen direkt vor ihnen, verziert waren sie mit Fenstern und Türen, einige mit Schornsteinen.
Für Wichtel zu groß, für Kobolde zu klein.
Mit leicht zur Seite geneigtem Kopf kniete sich Luscinia vor die Fässer, beobachtete wie sich das Licht der Kerzen und Laternen im Glas der Miniaturfenster spiegelte.
„Sieh an, ein Schüler zu dieser Zeit in der Küche. Hast du Hunger?"
Die Gryffindorschülerin zuckte beim Klang der piepsigen Stimme zusammen und verlor das Gleichgewicht, als sie sich schreckhaft zum Ursprung herumwarf. Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete sie die kleine Gestalt, die direkt neben ihr aufgetaucht war, sich dabei vom Boden erneut in eine kniende Position hievend.
„Wo kommst du denn plötzlich her?"
Das Wesen, kniehoch, blinzelte ihr aus großen, runden Augen freundlich zu: „Feenky hat sich draußen um den Kompost gekümmert und ist nun zum schlafen zurückgekehrt. Immerhin muss sie morgen sehr früh wieder aufstehen."
„Aber wie.. wie konntest du so plötzlich neben mir erscheinen?"
„Ich bin appariert, Miss Schülerin."
Noch immer kniend, starrte die Angesprochene die in Lumpen gehüllte Kreatur an.
„Luscinia..."
„Miss Luscinia?"
„Nein, nein, nur Luscinia..."
Sie wurde in ihren verwirrten Ausführungen von einer erheiterten Stimme unterbrochen: „Guten Abend, Feenky."
„Guten Abend, Mister Garreth. Ich hoffe Ihnen schmeckt das Brot? Der Weizen dieses Jahres hatte eine fantastische Qualität."
Vor sich hin kauend, nickte der Schüler und nahm den nächsten Bissen.
„Ausgezeichnet", murmelte er mit vollem Mund, „und die Wurst ist ebenso schmackhaft."
Einige Zeit später schlichen die beiden Schüler zurück zu ihrem Gemeinschaftsraum, Luscinia konnte noch immer den Geschmack des süßen Brötchens, welches Feenky sie nötigte zu nehmen, auf ihrer Zunge schmecken.
Als sie das Gemälde der rosa Dame erreicht hatten, hielt Garreth der Porträtierten die Weinflasche entgegen, die er aus dem Vorratsraum der Küche entwendet hatte. Mit verkniffenem Gesicht und verschränkten Armen sah die Bewacherin des Gryffindor Gemeinschaftsraumes auf die beiden Herumtreiber herab und nahm ohne weitere Worte die Flasche entgegen, die Garreth durch einen Zauber mit den Farben des Gemäldes verschmelzen ließ. Während sie das Etikett der Flasche begutachtete, öffnete sie den Zugang und ließ beide Schüler passieren.
„Ich hoffe wirklich, dass ich niemals bei dir in Ungnade falle."
„Solange du nicht alle meine Geheimnisse meiner Tante vorträgst, sollst du nichts zu befürchten haben.", lachte Garreth und verabschiedete sich, bevor sich ihre Wege trennten. Luscinia stieg die Treppe zu den Gemächern der Mädchen hinauf, Garreth die zu den Schlafsäälen der Buben.
Die Vorkommnisse des späten Abends gingen Luscinia noch immer im Kopf herum, als sie am nächsten Morgen an der Frühstückstafel saß, des Gemurmel und Geplauder der anderen Schüler wie das stete Geplätscher eines Baches beiläufig an ihr Ohr dringend, während sie an ihrem Tee nippte. Ihre Klassenkameraden hatten innerhalb der ersten Woche gelernt, sie am frühen Morgen in Ruhe zu lassen, sodass sie ungestört ihren Gedanken nachhängen konnte. Die Faszination über die sogenannten Hauselfen war geweckt, beeindruckt betrachtete sie all die Speisen auf dem Tisch mit erneut erwachtem Interesse. Von Haferbrei, frisch gebackenen Brötchen, die noch warm in der Hand lagen, zu Rühr-und Spiegelei, warmgehalten unter silbernen Hauben und angeschmortem Gemüse und Pilzen, verfeinert mit allerlei Kräutern. Der Duft nach Speck und Würstchen hing über der Tafel, dazu gab es Haggis, bubble and squeak, black pudding und verschiedene Sorten Brot. Die meisten Schüler tranken Schwarztee mit Milch und Zucker, es wurden jedoch auch andere Kräuter- und Früchtetees gereicht und sogar Kaffee stand in Kännchen bereit. Luscinia konnte sich nicht vorstellen, wie lange es gedauert haben musste dieses Frühstück, noch dazu in der gegebenen Menge, zuzubereiten. Die in Lumpen gehüllte Gestalt Feenkys geisterte erneut vor ihrem inneren Auge und hinterließ einen faden Beigeschmack, als sie ihre Teetasse erneut zu ihren Lippen führte.
Während die anderen Schüler ihre Pläne für das Wochenende besprachen, tippte jemand Luscinia auf die Schulter und als sie sich überrascht umsah, blickte sie in das freundliche Gesicht Professor Figs.
„Einen wunderschönen, guten Morgen", er nickte zu den Fünftklässlern hinüber, bevor seine Augen erneut auf seinem Schützling verweilten, „wenn Sie gestatten, würde ich Sie gerne in mein Büro entführen, Miss Plonbraw. Zusammen mit Professor Weasley habe ich etwas für Sie vorbereitet, das Ihnen helfen soll, zu den anderen Ihres Jahrgangs aufzuschließen und Ihnen das erfolgreiche Abschließen der Prüfungen zu erleichtern."
Die interessierten Fragen und Bemerkungen des Professors brachen nicht ab, als sie von der Großen Halle zu seinem Büro liefen. Er erkundigte sich nach ihrem Gemütszustand, wie sie sich eingelebt hatte und ob ihre Hauskameraden sie gut aufgenommen hätten.
„Schüler des Hauses Gryffindors erscheinen vielleicht auf den ersten Blick egozentrisch und wild, doch zumeist liegt ihnen ein großes Herz zugrunde."
Sie betraten das Klassenzimmer für Magical Theory, ein außerschulisches Fach, das in den Nachmittagsstunden angeboten wurde. Durch hohe Fenster fiel das Licht der Morgensonne in den Raum, als sie an den Schulbänken hindurch zu einer Treppe schritten, an deren Ende sich die Tür zu Professor Figs Büro befand. Er war keine ordentliche Person, das wurde Luscinia bewusst, als sie eintraten. Bücher stapelten sich auf Tischen und dem Boden, bedeckten den Schreibtisch und lagen aufgeschlagen auf dem Kaminsims. Der Professor huschte an ihr vorbei, sortierte einige der Bücher von seinem Arbeitsplatz auf einen der gepolsterten Stühle und lud Luscinia mit einer Handbewegung ein, Platz zu nehmen.
„Ich war die letzten Tage damit beschäftigt, mich mit den neuen Erkenntnissen zu einer politisch heiklen Situation zu befassen", er ergriff einige Briefe und ließ sie in einer Schublade verschwinden, „aber das soll nicht Ihre Sorge sein. Obwohl wir vielleicht einiges von dem Umgang Ihrer Regierung mit den Zwergen lernen könnten."
Er ließ sich auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch fallen und tappte die Fingerspitzen beider Hände zusammen, in Gedanken versunken.
Ruhig beobachtete Luscinia ihn, die scharf in die Stirn schneidenden Falten, der bewegte Blick, und faltete die Hände in ihrem Schoß, ruhig wartend.
„Ach ja, das Buch!"
Zerstreut stand der Professor auf, um in einem Haufen Papieren zu suchen. Schließlich kramte er in dem Stapel Bücher, die er zuvor vom Schreibtisch auf einen der Stühle verfrachtet hatte und zog schließlich einen dicken Wälzer hervor, um ihn vor Luscinia auf den Tisch zu wuchten.
„Professor Weasley und ich haben die anderen Lehrenden gebeten zu notieren, was sie in den letzten Jahren unterrichtet haben."
Er schlug einer der Seiten auf, das Rascheln des dicken, gelblichen Pergaments entblößte die schörkelige Handschrift Professor Ronens, der fein säuberlich all die Zauber aufgelistet hatte, die die Fünftklässler in seinem Fach beherrschten. Darunter waren die Bücher vermerkt, in denen die Theorie zu den einzelnen Sprüchen zu finden war.
„Die Professoren sind dazu angehalten Ihnen eine Einschätzung zu Ihren Fähigkeiten zu geben."
Er blätterte weiter zu einer leeren Seite, vorbei an Notizen über Bücher, die es für Luscinia zu lesen galt und Zauber und Wissen, die sich sich aneignen musste.
„Schreiben Sie dazu gerne Ihre Fortschritte auf, sodass sie nicht den Überblick verlieren und wissen, worauf es sich zu konzentrieren lohnt."
Mit einem Lächeln schlug Eleazar Fig weitere Seiten um, bis sich eine detaillierte Karte vor Luscinia öffnete.
„Wir hielten es für das Beste, Ihnen auch etwas über die Umgebung anzuvertrauen, die nun ihre neue Heimat werden wird. Miss Onai gab Professor Weasley im letzten Jahr die Rückmeldung, dass ihr dieses Wissen sehr dienlich war."
„Dann hat sie auch solch ein Buch?"
Der Professor nickte: „Es ist uns wichtig neue Schüler angemessen vorzubereiten und sie nicht sogleich zu überfordern."
Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte erneut die Fingerspitzen aneinander: „Ich denke, Miss Onai wird Ihnen eine hilfreiche und herzensgute Ansprechpartnerin sein. In Hinsicht des Wissens, welches sie womöglich aufzuholen haben, aber auch in zwischenmenschlicher Hinsicht."
Luscinia nickte, versuchend ihre Aufmerksamkeit weiterhin auf die Worte des Professors gelenkt zu halte und nicht auf das Buch direkt vor ihr.
Doch die Verlockung ihre Finger in die Seiten zu graben, das raue Papier unter ihrer Haut zu fühlen und herauszufinden, welche Inhalte auf ihnen verborgen waren, wurde immer größer. Zu ihrem Glück entließ der Professor sie bald darauf und sie konnte sich in eine ruhige Ecke des Schlosses zurückziehen, um es genauer zu untersuchen.
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Ein Mann stand in der Küche und sortierte seine Vorräte. Dabei stieß er auf einen Mehlwurm.
Mehlwurm: „Meine Güte, bist du heute wieder attraktiv!“
Mann: „Oh, vielen Dank.“
Mehlwurm: „Hab Selbstgespräche geführt. Wer bist DU denn?“
Mann: „Ich bin der Besitzer dieser Küche.“
Mehlwurm: „Kann nicht sein, die Küche gehört mir. Bin hier schon vor Monaten eingezogen!“
Mann: „In dem Fall könntest du dich eigentlich an der Miete beteiligen.“
Mehlwurm: „AHA!! Du wohnst hier nur zur MIETE? Dann gehört die Küche überhaupt nicht dir, die ist nur geliehen!“
Mann: „Aber ich bezahle dafür, im Gegensatz zu dir!“
Mehlwurm: „Es ist ja auch MEINE Küche. Und du bist der Mieter. Also her mit der Miete, du schuldest mir Geld!“
Mann: „Ich bezahle doch keinen Mehlwurm.“
Mehlwurm: „Oho! Soll ich meine Anwältin anrufen?“
Mann: „Du solltet zunächst mal aufhören, dich in meinem Mehl rumzuwälzen.“
Mehlwurm: „Das ist MEIN Mehl! Ich habe es gefunden.“
Mann: „Ach echt? Wo denn?“
Mehlwurm: „In meiner Küche! Und was in meiner Küche steht, gehört mir, das ist doch logisch.“
Mann: „Ich habe dieses Mehl im Supermarkt gekauft.“
Mehlwurm: „Aber warum stellst du es in meine Küche? Das Mehl ist übrigens uralt. Kannst du überhaupt backen?“
Mann: „Äh… nicht wirklich.“
Mehlwurm: „Wieso kaufst du dann Mehl, bist du doof?“
Mann: „Ich dachte, in einem gut sortierten Küchenschrank sollte Mehl nicht fehlen.“
Mehlwurm: „Oh Mann, du hast ja echt keinen Plan! Deine Frau sollte die Küchenarbeit übernehmen.“
Mann: „Das ist sexistisch. Frauen gehören nicht an den Herd!“
Mehlwurm: „Deine politische Korrektheit kannst du dir in den Popo stecken! Wo ist deine Frau?“
Mann: „Ich habe keine Frau…“
Mehlwurm: „Schwul?“
Mann: „Nein, ich… ich lebe hier einfach alleine.“
Mehlwurm: „DAS IST DEIN PROBLEM! Würdest du nicht alleine leben, würde deine Frau öfter mal was backen und ich würde immer frisches Mehl bekommen. Also such dir ne Frau, hopp hopp!“
Mann: „Das ist leichter gesagt als getan.“
Mehlwurm: „Ich ruf meine Anwältin an, vielleicht kann ich ein Date zwischen euch arrangieren!“
Mann: „Ist deine Anwältin… auch ein Mehlwurm?“
Mehlwurm: „Kein Kommentar! Du solltest dich mehr für die Persönlichkeit deiner zukünftigen Frau interessieren als für irgendwelche Äußerlichkeiten. Du Sexist!“
Mann: „Ich glaube nicht, dass eine Anwältin Zeit zum Backen hat…“
Mehlwurm: „Meine Anwältin wollte eigentlich Bäckerin werden. Aber ihre Noten waren zu gut, da hat sie Jura studiert. Willst du nun ein Date oder nicht?“
Mann: „OK, ich will ein Date!“
Mehlwurm: „Weißt du schon, was ihr zusammen unternehmen wollt?“
Mann: „Puuh, keine Ahnung.“
Mehlwurm: „Kleiner Tipp: Meine Anwältin mag Mehl.“
Mann: „ALSO IST SIE DOCH EIN MEHLWURM?!? Ich will kein Date mit einem Mehlwurm!!“
Mehlwurm: „Meine Anwältin mag Mehl, weil sie mal Bäckerin werden wollte. Hab ich dir doch gerade erklärt.“
Mann: „Herrje, ich weiß nicht recht…“
Mehlwurm: „Ihr werdet ein ganz tolles, mehliges Date haben! Ich drück dir die Daumen!“
Mann: „Haben Mehlwürmer Daumen?“
Mehlwurm: „Fresse! Ich hab dir gerade ein DATE organisiert. Obwohl du mir noch Miete schuldest! Willst du nicht einfach mal danke sagen?“
Mann: „OK, danke. Sehr lieb!“
Mehlwurm: „Und jetzt raus aus meiner Küche.“
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