#an alle die grade traurig sind weil eine serie zu ende ist
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ilredeiladri · 6 months ago
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Weil ich immer noch nicht kapiere, ob/wann Leuten Reblogs von anderen Posts angezeigt werden (lasst mich, ich bin alt, ich darf das nicht verstehen!), hier nochmal mein Halbwissen aus dem Soziologiestudium zum Thema "aaaaaahhhhh, warum geht es mir grade so mies, nur weil ich ein/zwei/mehrere Figuren aus einer Serie nicht mehr zu sehen bekommen werde" (vllt hilft's ja jemandem ❤️):
Eine parasoziale Beziehung (also die Beziehung, die wir über eine Zeit hinweg zu einer fiktiven Person aufbauen) funktioniert für unser Gehirn sehr ähnlich wie eine "normale" zwischenmenschliche Beziehung. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, parasoziale Beziehungen aufzubauen, sondern eine normale und psychologisch gesunde Reaktion, da Menschen soziale Wesen sind und sich anderen menschlichen Figuren nahe fühlen (wollen), ganz besonders, wenn deren Entwicklung sehr nah miterlebt wird und sehr emotional ist (was in Filmen/Serien/Büchern oft der Fall ist). Dieses Miterleben löst Empathie aus und Empathie führt zu einer stärkeren Bindung - bei parasozialen Beziehung ebenso wie in der Realität.
Und dann ist es nur nachvollziehbar, dass wir um Figuren trauern, wenn unsere Zeit mit ihnen vorbei ist. Man stelle sich vor, eine Person aus einer zwischenmenschlichen Beziehung lässt einen zwei Jahre lang an ihrem Leben teilhaben und von einem Moment auf den nächsten ist Funkstille. Würde sich richtig kacke anfühlen und niemand würde es seltsam finden, in dieser Situation zu trauern. Für unser Gehirn macht es aber kaum einen Unterschied, ob die Person real in unserem Leben war oder ob wir "nur" eine parasoziale Beziehung mit ihr hatten. Der Abschied tut weh und wir müssen uns zugestehen, trauern zu dürfen. Nur dann kann unser Gehirn das ganze richtig verarbeiten.
Also embrace your Abschiedsschmerz! Er ist genauso vernünftig und logisch wie am Ende einer zwischenmenschlichen Beziehung.
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