#achtsame Tierkommunikation
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Hund, Katze, Pferd: Verstehe das Bindungsverhalten dieser Tierarten & vertiefe eure Beziehung
NatĂŒrlich ist jedes Tier ein Individuum und sieht die Welt aus seiner eigenen Perspektive. Doch haben Tierarten, die den Menschen besonders nah sind auch immer Ă€hnliche "GrundsĂ€tze" oder Eigenschaften, die sie in die Beziehung mit ihren Besitzern einbringen und ausleben. Um so besser wir diese Werte verstehen, um so einfacher können wir die Beziehungen zu unseren Tieren pflegen und vertiefen.Â
Hunde: Ein WertetrÀger!
Hunde haben Werte! Sie tragen sogar sehr "reine" Werte in sich, die sie in eine Beziehung mit ihren Besitzer einflechten. Einige der Grundwerte, die sie in eine Bindung einbringen sind: Treue, LoyalitĂ€t, Schutz bieten, zur Seite stehen, Wachsamkeit, Vertrauen, Respekt und Zuneigung.Â
Hunde definieren sich innerhalb einer Beziehung ĂŒber diese Werte. Werte fungieren wie Spiegel fĂŒr Hunde, sie geben ihnen Orientierung und zeigen ihnen auf, wer sie sind und ob sie ein "erfolgreicher Hund" sind. Hunde möchten uns Menschen gefallen, da sie starke Werte der Freundschaft, Ergebenheit und LoyalitĂ€t halten.Â
Eine stabile Bindung, in der ein Hund seine Werte mit seiner Bezugsperson erfahren und ausleben kann, hĂ€lt ihn mental gesund und kooperativ.Â
Kann ein Hund sich jedoch nicht in seinen innewohnenden Werten spiegeln, da er kein festes Zuhause hat, oder seine Bezugsperson ihm nicht die gewĂŒnschte Bindung bieten kann, verkĂŒmmert der Hund innerlich. Er verliert die Orientierung, da er seine Werte weder bestĂ€tigt sieht noch ĂŒberprĂŒfen kann. Er verliert mit der Zeit sein IdentitĂ€tsgefĂŒhl von "das bin ich" und leidet darunter.Â
VerĂ€ndern sich die LebensumstĂ€nde eines "verlorenen" Hundes und erfĂ€hrt er ein Zuhause mit einer stabilen Beziehung, kann der Hund mit etwas Zeit, sein Innenleben wieder sortieren und sich neu orientieren. Durch die nun vorhandenen Spiegeln kann er mit etwas Geduld und Ausdauer, wieder zu sich zurĂŒck finden und sich klĂ€ren.
Katzen: Individualisten, die gesehen werden möchten
Katzen geben sehr viel aber sie möchten ebenso in ihrer Einzigartigkeit erkannt und gesehen werden. Im Gegensatz zum Hund ist eine Katze innerhalb einer Bindung nicht so stark auf Werte ausgerichtet, sondern bindet sich durch ihre eigene IndividualitĂ€t. Um Vertrauen aufzubauen und eine gesunde Beziehung zu einem Menschen zu pflegen, ist es fĂŒr die Katze essenziell, sich gesehen und "angenommen" zu fĂŒhlen. Die Katze ist diejenige, die auf den Menschen zu geht und nicht umgekehrt. Ganz im Gegensatz zum Hund, der auf Kommandos seines Besitzers gehorcht und nur darauf wartet, angesprochen zu werden. Â
Katzen bringen es einfach mit sich, dass sie in ihrer IndividualitĂ€t gesehen werden möchten. Sie "verlangen" einen gewissen Freiraum von uns Menschen, in dem sie selbst entscheiden können, ob sie auf uns zugehen oder nicht. Daher ist es immer einfacher, sich einer fremden Katze, zwar freundlich zu zuwenden, ihr aber gleichzeitig den Freiraum zu geben, auf uns zuzukommen und nicht umgekehrt.Â
Innerhalb einer stabilen Beziehung muss der Besitzer nun natĂŒrlich nicht mehr abwarten, bis die Katze den ersten Schritt macht. Hier vertieft es sogar die Bindung, wenn die Katze immer wieder "unaufgeforderte" Aufmerksamkeit erfĂ€hrt. Kurze Momente, die der Katze bestĂ€tigen, dass sie von ihrem Menschen gesehen wird, halten die Beziehung stark und stabil.Â
Pferde: WĂŒrdetrĂ€ger von Selbstachtung und SouverĂ€nitĂ€t
Pferde leben natĂŒrlich nicht in unserer Wohnung/Haus und sind meistens auch Teil einer Herde oder eines StallgefĂŒges und doch können sie sehr starke Bindungen zu ihren Besitzern aufbauen. Ăber die BeziehungsfĂ€higkeit von Pferden lerne ich am meisten, wenn ich die Pferde nach ihren Erfahrungen, Positionen, Rangordnung usw. innerhalb von Herden oder VerbĂ€nden befrage. Respekt ist einer der gröĂten und wichtigsten Werten innerhalb einer Pferdeherde. So werden einzelne Tiere z.B. wegen ihrer vorhandenen Weisheit respektiert, was ihnen eine sehr "hohe" Stellung in einer Herde verschaffen kann. Auch bestimmte Charaktereigenschaften wie z.B. Standhaftigkeit, Wille, UnabhĂ€ngigkeit spielen in der Rangordnung eine wichtige Rolle. Ebenso können Jungtiere, wenn sie an Erfahrung und Weitsicht gewinnen, ihre Stellung bald verĂ€ndern und "aufsteigen". Die Rangordnung wird also immer wieder in Frage gestellt, ist beweglich und nicht fĂŒr immer festgelegt.Â
Pferde sind WĂŒrdetrĂ€ger, sie bringen einen tiefen Kern von Selbstachtung und SouverĂ€nitĂ€t mit. Obwohl sie Herdentiere sind, bleibt jedes Pferd einzigartig in seiner EigenstĂ€ndigkeit, was ich persönlich sehr interessant finde! NatĂŒrlich mag es Tiere geben, die diese Eigenschaften weniger verkörpern und sich nicht so eigenstĂ€ndig und mutig zeigen wie andere und trotzdem trĂ€gt jedes Pferd diese Selbstachtung in sich.Â
Diese Selbstachtung ist auch der Knotenpunkt, an dem jede Beziehung des Pferdes und so auch die mit uns Menschen, geknĂŒpft werden kann. Die Achtung des Pferdes ist die Voraussetzung fĂŒr eine stabile und gesunde Bindung mit diesen wunderbaren Tieren. Obwohl auch Pferde ihren Besitzern sehr gefallen wollen und daher sehr belastbar, treu und loyal sind, grĂŒndet sich eine gesunde Beziehung immer auf den Grundwerten der Achtung und der SouverĂ€nitĂ€t.Â
Um die Bindung zu einem Pferd zu stabilisieren oder zu vertiefen, kann sich jeder Besitzer oder Reiter bevor er auf das Pferd zugeht folgendes bewusst machen:Â
1. Den eigenen Raum spĂŒren (stelle dir deinen Raum als eine Kugel vor, die etwas gröĂer ist als deine ausgestreckten Arme und Beine) Nimm Platz in deinem Raum und fĂŒlle ihn aus.Â
2. Nimm nun ebenso den Raum des Pferdes wahr, sehe, spĂŒre und respektieren ihn (blicke auf das Pferd und sehe auch hier eine Kugel die das Pferd in seinen LĂ€ngen erfasst. Â
3. Ăben nun innerhalb deines Raumes auf den Raum des Pferdes zuzugehen und nimm in diesem Bewusstsein Kontakt auf. Das Pferd wird deine "Haltung" mit Sicherheit sehr begrĂŒĂen und schĂ€tzen.
Wiederholen wir solch Mein-Dein-RaumĂŒbungen mit dem Pferd, fĂŒhlt sich das Pferd in seiner SouverĂ€nitĂ€t und Selbstachtung bestĂ€tigt und gesehen. Vertrauen wĂ€chst und eine tiefe Bindung, die auf gegenseitigen Respekt und Achtung fuĂt, kann wachsen und entstehen.Â
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