Tumgik
#aber selbst das ist kein anreiz für mich das zu gucken
karin-in-action · 2 years
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Tumblr media
Ich finde diese Werbeposts immer lustig, weil das Tatort Fandom auf Tumblr halt einfach nicht das richtige Publikum ist für so Sachen. Tatort ist halt nicht gleich Tatort.
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cindyafairy · 5 years
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Schwer ist das Herz, das voll von Gefühlen ist
Lyse und ich waren unterwegs und da ich heute Frühstücksdienst im Wohnheim hatte, es für mich bei der angesetzten psychologischen Betreuungsstunde nichts zu erzählen geben wird (mein Innenleben geht niemanden etwas an) verabredete ich mich mit Lyse an diesem Tag.
Das Wetter war ein grauer bewölkter Einheitsbrei, weniger frühlingshaft und zu Ostern wird es vermutlich wieder Schnee geben, ganz sicher. Für mich symbolisiert der Schnee Unschuld, er ist rein und sauber, wie die Haut zwischen den Beinen bevor ein Blutstropfen sie unschön verfärbt.
Eigentlich wollte ich heute ein Kleid anziehen, daraus ist nichts geworden, es war zu kalt, darum schlüpfte ich in eine braune Hose, suchte mir ein schwarzes Oberteil heraus, weil dies meine violett getönten schulterlangen Haare gut zur Geltung bringt und mit meinen grünen Augen wirkte ich in dieser Kombination weniger schwermütig. Ob man Waisenmädchen schon von Fernen erkennt oder spinne ich in dieser Hinsicht?
Um neun Uhr wollten wir uns treffen, darum war ich noch eine Zeitlang im Bad, bei neun Personen im Wohnheim, hier sind die Betreuer nicht hinzugerechnet, heißt es oftmals anstellen aber auch ich kam an die Reihe und legte ein wenig Make-up, Eyeliner, Kajal und Wimperntusche auf. Wenn ich Puder auf die Haut auflege, dann wirkt sie noch blasser als von naturaus, das wäre weniger ansehnlich, denn ich bin kein Gespenst.
Lyse sah ich hinterher schon von Weitem, ihr Haar glüht selbst im Winter wie Herbstfeuer, rotbraun und strahlend, und sie winkte mir auf der Haltestelle, denn wir wollten den Bus nehmen, zu. In der Nachbarsstadt gibt es ein Einkaufszentrum, darum wollten wir uns heute dort einfinden.
Lyse sah wieder hübsch aus, das sagte ich ihr auch, und sie trug eine Strumpfhose, darüber einen gemusterten Rock und ein kartiertes Hemd bei dem die oberen Knöpfe offenstanden, um – wie sie meinte – die Blicke der Jungs auf ihre Oberweite zu lenken. In ihrem Fall kein schlechter Gedanke, sie besitzt einen fraulichen Brustumfang, ganz im Gegensatz zu mir  und meiner Doppel-A Körbchengröße. Wir lobten uns gegenseitig für unser Parfüm, da wir uns für einen süßen-fruchtigen Sommerduft entschieden und auch sie hatte ihren Wimpern einen niedlichen Schwung verpaßt, wodurch ihre ebenfalls grünen Augen noch intensivere Helligkeit verliehen bekamen. Sogar ihr Haar duftete, es gibt spezielle Flakon um das Haar je nach Lust und Laune duften zu lassen. Den heutigen Ferientag wollten wir zusammen verbringen, das schiefgelaufene Wochenende vergessen, uns zwischen Shops und Geschäften herumtummeln, die Zeit verstreichen lassen und uns schöne Stunden bereiten.
Für heute suchte ich mir einen trägerlosen BH heraus, ich mag keine Träger an den Schultern, und dadurch fühle ich mich eingeengt.
Lyse, sie, das sah ich sofort trug einen Halbschalen-BH, ich mochte das schnuckelige Muster als sie mich einen Blick riskieren ließ.
Im Grunde bin ich mit meiner Körbchengröße zufrieden, ich finde daran nichts zu meckern und nur die Intimrasuren nerven uns Beide immer.
Wintereiscreme schmeckt bekanntlich am Besten, Kälte trifft auf Kälte, schmackhaft und großartig, und es vertreibt die Schalheit der Realität.
Für Klamotten hatten wir nicht wirklich Geld, darum guckten wir uns die Sachen bloß an ohne uns selbst zu verwöhnen, aber das ging in Ordnung, immerhin wollten wir keinem Shoppingrausch verfallen, sondern nur bummeln, Ausschau nach Neuheiten halten und obwohl uns einige Sachen gefielen sparte ich mir das wenige Taschengeld lieber für Unterwäsche zusammen oder für notwendige Hygieneartikel. Als wir in der Drogerie vor den Slipeinlagen standen dachte ich kurz daran, ob Jungs auch derartige Probleme haben oder nur wir Frauen damit bestraft sind?
Lyse meinte, Jungs hätten ebenso feuchte Träume, da stehen sie uns Mädchen um nichts nach, aber da wir auch tagsüber feucht werden können ist es doch peinlich zwischendurch die Unterwäsche wechseln zu müssen. Selbst in der Schule habe ich mein Notfalltäschchen immerzu griffbereit. Ich bin süchtig nach Düften, nach Parfüms, je süßer umso besser, vielleicht um mir in all dem Alltagsgrau Märchen einzureden. Die Parfümserie von MARIE COLETTE hat es mir besonders angetan, wunderbare süßliche Düfte mit ebenso niedlichen zuckersüßen Parfümnamen.
Je mehr Pärchen wir sahen, umso sentimentaler seufzte ich auf, und nirgends sah ich lesbische Pärchen, zwei Mädchen Hand in Hand umhergehen, außer Lyse und ich, aber wir sind bloß Freundinnen und kein Liebespaar. Lyse und ich sind zwar auch zärtlich zueinander, aber bloß aus Freundschaft, aus freundschaftlicher Zuneigung und obwohl wir uns lieben, tun wir es aus reiner Freundschaft heraus und dadurch, indem wir auch aus unserer Freundschaft heraus intim werden, hebt es unser Zusammensein nochmals auf eine ganz andere verbundene Ebene.
Lyse kenne ich seit der Mittelstufe, sie ist mir sehr wichtig und wir haben schon viele Nächte mit Liebeskummer ausgestanden und ausgeheult.
Für ein paar Euro, das war es mir wert, kaufte ich mir putzige Oberkniestrümpfe und einen niedlichen Rock in einem „Second Hand“-Laden. Der Minirock ist wirklich hübsch, dreilagig, kariertes violett-weiß-schwarzes Muster mit Sprenkel und Schlieren darin, er sieht phantasievoll und punkig aus, und als die Dame mir versicherte sie hätten den Rock heute Morgen bekommen und er sei auch schon gewaschen worden, hatte ich gleich den Anreiz diesen mitsamt den schwarzen Überkniestrümpfen anzuziehen. Das habe ich natürlich auch getan, mich in die Garderobe verdrückt, Lyse habe ich gleich mitgenommen und wie ein Anime-Girl zeigte ich mich ihr, was sie gleich vertrauensvoll schmunzeln ließ.
„Du siehst wie ein Mangamädchen aus“, urteile sie schließlich. „Jetzt fehlt nur noch eine der bekannten Posen, die japanische Mädchen machen.“
Das habe ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen, ging im Kopf die vielen Musikvideos japanischer Idolbands durch und präsentierte Lyse einige Posen aus dem Gedächtnis. Das brachte sie zum Lachen und die Damen aus dem Laden verstanden die Welt nicht in die sie hineingeraten sind.
In diesem neuen Outfit zog ich natürlich die Blicke auf mich, leider die falschen Blicke. „Die Jungs gucken mich alle blöde an“, meinte ich abschließend zu Lyse. „Keines der Mädchen blickt zu mir hinüber“, verzog ich schief den Mund und wollte gleich wieder zu Seufzen beginnen.
„Die Mädchen gucken dich alle aus den Augenwinkeln an, das weißt du doch“, wollte sie mich liebenswert aufmuntern. „Ich weiß wie sehr du es haßt von Jungs angemacht zu werden, aber hab bitte Mitleid mit ihnen, sie sind auch arm dran und wissen es eben nicht besser.“
„Ich sag ihnen dann sowieso immer klipp und klar, daß sie bei mir keine Chance haben und ich auf Mädchen stehe, so sieht die Sache aus.“
Es ist immer gut die Wahrheit auszusprechen, keine falschen Erwartungen schüren, dann gibt es am Ende auch keine Mißverständnisse.
„Du bist so brutal“, scherzte Lyse und lachte mädchenhaft. „Den armen Jungs, die dich zur Freundin wollen, so das Herz aus der Brust reißen.“
„Sie werden es überleben“, gab ich zu Protokoll, überprüfte mein Handy, 76% Akku, und ich zeichnete unsere Gespräche wieder verläßlich auf.
Lyse guckte ebenfalls in die Menge, es waren Ferien, viele Jugendliche waren unterwegs, zum Glück sahen wir niemanden aus unserer Klasse.
Nebenbei beobachtete ich sie, wie das künstliche Licht der Deckenbeleuchtung auf ihre Haare fiel, helle Spangen darauf setzte und wie ihr Hautteint noch blasser dadurch wirkte. Lyse wirkte wie ein zartes, zerbrechliches Porzellanpüppchen, dabei besitzt sie eine starke Persönlichkeit.
„Du machst es den Jungs aber auch nicht einfach“, sagte sie plötzlich und sah mich direkt an. „Ich meine, du siehst unglaublich gut aus und wenn die Jungs dann zu hören bekommen, du verliebst dich ausschließlich in Mädchen, versetz dich mal in deren Lage -, das ist schon brutal für sie.“
„Ich glaube die Stelle mit dem unglaublich gut aussehen muß ich hinterher herausschneiden. Du bist verrückt“, teilte ich ihr gleich ohne Umschweife mit. „Du siehst tausend mal hübscher aus als ich und ich will keine Widerrede hören, du weißt ich habe Recht, also sei still. Ich bin anscheinend nicht hübsch genug sonst hätte ich längst schon eine Freundin. Vielleicht sollte ich mir ein Schild um den Hals hängen: Lesbe sucht andere Lesbe zum Lesbischsein!“, spaßte ich zynisch, Lyse kicherte, oft bin ich schon albern, diese Phase kennt Lyse zu genüge an mir.
„Wieso nimmst du auch alle Gespräche auf, ich hab doch nichts Interessantes zu sagen“, wollte sie mich wissen lassen aber ich verneinte gleich.
„Das sehe ich ganz anders“, nahm ich sie am Arm und wir blieben stehen. „Ich mag die Art wie du denkst, Lyse, du hast ein gutes Herz, das ist selten heutzutage. Oft habe ich den Eindruck dir sind andere Menschen viel wichtiger als du selbst und sowas Selbstloses ist bewundernswert.“
„Von wem ich das bloß habe?“, antwortete sie mir mit einem niedlichen Lächeln und ihr Blick fixierte mich. „Ach Fay, du bist es doch die auf die die Gefühle der anderen zuviel Rücksicht nimmt, das spürt sogar die kleine Cloudy, und daß du keine halbherzige Beziehung eingehen willst, weil du weißt sie ist zum Scheitern verurteilt, zeigt noch mehr wieviel dir an anderen liegt und du sie nicht mit falschen Spielchen verletzen möchtest.“
„Ich behandele andere Menschen nur so wie ich selber behandelt werden möchte“, benutzte ich meinen Lieblingsspruch, der mehr zu einer Lebensweisheit geworden war. „Ich kann andere Menschen gar nicht verletzen, weil ich weiß wie weh es tut und wie höllisch Einsamkeit brennt.“
„Ab und zu muß man, denke ich, einfach egoistisch sein um seine Ziele zu erreichen“, wollte sie mir eintrichtern und durchsetzungsfreudig klingen. „Du hast viel durchgemacht, darum verstehe ich deine Sichtweise, die Welt will aber grob angefaßt werden“, sprach sie bestimmt.
„Ich kann mich nicht wie ein Biest verhalten, auch wenn ich es will und das weißt du“, vermittelte ich ihr im festen Tonfall und mit weit aufgerissenen Augen, um noch überzeugender zu klingen. „Wenn ich mich selbstsüchtig verhalte, dann fühle ich mich schlecht und kann mir selber nicht mehr unter die Augen treten. Ich kann andere Menschen nicht wie Gegenstände behandeln, sie ausnutzen oder wie Abfall nachher wegwerfen.“
Lyse legte die Hände auf meine Schultern, anschließend berührte sie mein Gesicht und sie stand ganz nahe bei mir. „Du bist doch immer noch sauer, weil dich in der Schule die Jungs anbaggern und dich sogar bis auf die Toilette verfolgen. Das geht dir mächtig gegen den Strich, hab ich nicht Recht? Du bist nun mal hübsch, finde dich damit ab, Fay, und sei nicht sauer auf die Jungs.“ Lyse fing mich in ihren Blick, ich war sprachlos, vertiefte mich in ihre Augen und vielleicht hatte sie Recht, war ich wegen ganz anderen Dingen verdrossen, aber das änderte nichts an meiner Einstellung.
„Deswegen werde ich mich in der Klasse auch nicht outen“, verdeutlichte ich nochmals. „Ich habe zwar keine Angst davor, aber ich sehe keinen Sinn darin schließlich habe ich keine ansteckende Krankheit“, wollte ich ihr versichern und legte dabei meine Hände über ihre schlanken Finger.
Lyse lächelte feinherzig und dann lachte sie auch kurz auf. „Du kannst deinen ganzen Körper mit Regenbogenbändchen behängen, du wirst trotzdem noch immer von Jungs angequatscht werden, glaub mir. Also, wenn ich lesbisch wäre, ich würde mich sofort in dich verlieben.“
Sie betrachtete mein Handgelenk, mein Regenbogenbändchen. „Großartig, Lyse, aber du bist nicht lesbisch“, seufzte ich ein wenig verstimmt und doch in ihren Augen fand ich die Antwort, daß ich zu ungeduldig bin, ich zu übervoll mit Gefühlen bin und die Liebe zu sehr auch herausfordere.
Lyse wendete ihre Augen nicht ab von mir, dann gab sie mir auch noch ein kleines Küßchen auf die Lippen. „Besser so?“, fragte sie hinterher.
Worüber ich mir auch den Kopf zerbreche, Liebe kommt und Liebe wird mich finden, dabei sollte ich dankbar für die Gefühle sein, die ich derzeit in mir haben darf, Lyse’ uneigennützige Freundschaft, ihre aufrichtige Zuneigung für mich und ihren mir geschenkten seidigen Kuß, den ich genoß und mir ein herzliches Lächeln aufdrückte. „Vielleicht gibst du mir noch einen zweiten Kuß, kann sein, daß es mir danach etwas besser geht?“, scherzte ich ihr gegenüber und Lyse gab sofort nach einem kurzen Lächeln nach; sie küßte mich erneut mitten in der Öffentlichkeit, freundschaftlich, zärtlich und liebevoll, damit ich den Mut und den Glauben an die wahre Liebe nicht verliere!
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Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antwortet Robert Jänisch, Mitgründer von IOX Lab, einem sogenannten “Innovations- und Entwicklungspartner” für Produkte im Bereich Internet of Things (IoT). Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Mal unabhängig davon, dass es vermutlich keinen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag gibt, starte ich meinen Tag im Büro von IOX damit, dass ich mich mit allen Kollegen um 9 Uhr zum Stand-up treffe. Dort hole ich mir Infos aus dem Team: wie es den Kollegen geht, was sie bewegt, wobei sie gegebenenfalls Hilfe brauchen und an was sie derzeit konkret arbeiten. Danach treffe ich mich für eine halbe bis dreiviertel Stunde mit meinem Sales-Team um zu gucken, wie es um aktuelle Leads steht und was es braucht, um neue Kunden zu gewinnen. Im Anschluss ist Meeting-Marathon angesagt, wobei ich gegen 19:00 die Reißleine ziehe, um nach Hause zu meiner Frau und meinem Sohn zu fahren. Wie schaltest du nach der Arbeit ab? Abschalten ist insgesamt schwer für mich. Ich würde zum Beispiel gern mehr Sport machen, wenn ich ehrlich bin. Das wäre sicher gut zum Abschalten, passiert aber aktuell eher selten. Stattdessen bringt mich Zeit mit meiner Familie zur Ruhe. Nicht nur nach der Arbeit. Ich bringe meinen Sohn dreimal die Woche vor der Arbeit zum Kindergarten und diese Zeit genieße ich sehr. Abends freue ich mich, einfach nach Hause zu kommen, mit meiner Frau Abend zu essen und den Tag zu besprechen. Dabei komme ich runter. Außerdem achte ich darauf, zeitig ins Bett zu gehen, um auch wirklich erholsam zu schlafen. Was über das Gründer-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst? Ich weiß gar nicht, ob ich vorher gern mehr gewusst hätte. Wäre das der Fall gewesen, hätte ich unter Umständen vielleicht gar nicht gegründet. Ich glaube man unterschätzt oft stark, wie intensiv das Gründerleben eigentlich ist, auch weil es dabei immer um die eigene Existenz geht. Überlebe ich? Kann ich mir und meinem Team Gehalt zahlen? Solche Sorgen begleiten einen ständig. Und je größer man dann wird, umso größer werden auch die Probleme, die man lösen darf. Klar, auf der anderen Seite freut man sich auch, wenn man ein neues Problem gelöst hat oder sich weiter im Markt differenziert und das eigene Unternehmen positioniert. Es ist einfach eine extreme Reise, in der man unfassbar viel lernt. Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest? Tatsächlich loszulegen. Wenn ich mir überlege, wie lange ich im Endeffekt gebraucht habe… 2007 habe ich mir überlegt, ich will auf jeden Fall selbstständig sein, gemacht hab ich’s dann aber erst 2014. Dieser Sprung, zu sagen: „Ok, ich geh jetzt raus und lege los” und es dann auch wirklich zu machen, das war wie der Sprung in den See. Man möchte sich abkühlen, und steht dann ewig am Steg und überlegt, ob das Wasser nicht doch zu kalt ist. Am Ende ist der Sprung dann aber befreiend und man fragt sich, warum man es nicht eher gewagt hat. Außerdem hatte ich oft Zweifel, ob ich genug Wissen angesammelt habe, um diesen Weg zu gehen. Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt? Ich denke, wir haben gerade zu Beginn viele Fehler gemacht, auch wenn man sich das in dem Moment nicht eingestehen wollte. Einer der größten Fehler war sicher die fehlende Fokussierung auf unser Kerngeschäft. Wir haben zu früh angefangen, ein zweites Produkt zu entwickeln, um einen neuen Geschäftszweig aufzumachen. Neben unserem IoT-Prototyping-Geschäft haben wir damals ein Bot-Managementsystem entwickelt. Das funktionierte zwar prima und ich denke, dass uns das auch in Zukunft noch von Nutzen sein kann, doch der Zeitpunkt war schlichtweg schlecht gewählt. Ich denke, die fehlende Fokussierung ist ein Fehler, den viele Startups begehen. Und die Rechnung dafür bekommt man schnell zu spüren. Das ist auch mein Haupt-Learning gewesen: Fokussierung lernt man erst, wenn die finanziellen Konsequenzen spürbar sind. Ein weiterer Fehler, den ich lieber nicht begangen hätte, ist, dass ich zu lange an den falschen Mitarbeitern festgehalten habe. Ich musste erst lernen, dass man mit jemandem auf persönlicher Ebene gut klar kommen kann, aber es auf beruflicher Ebene einfach nicht funktioniert und man Konsequenzen ziehen muss. Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup? Ich glaube, zunächst muss man sich klar werden, was man selbst erreichen will. In einem zweiten Schritt sollte man sich ausreichend viele Kandidaten anschauen, statt den erstbesten einzustellen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, gerade für Startups. Aber mal zur Einordnung: In 2019 haben wir bisher über 500 Bewerbungen erhalten. Für uns war und ist es wichtig, zu erkennen, wo die Leidenschaften und wo die Fähigkeiten unserer Mitarbeiter liegen, denn beides ist nicht immer deckungsgleich. Und auch die offene Kommunikation gegenüber Bewerbern ist entscheidend. So früh wie möglich sollten Bewerber ein reelles Bild davon erhalten, was die Firma wirklich braucht. Das ist nur fair und hilft nicht nur dem Bewerber, sondern ist auch wichtig für das Firmen-Ökosystem. Es geht nicht darum, was der Chef braucht, sondern darum, welchen Input das Business-Model benötigt. Natürlich ist da auch noch die andere Seite, also die Anreize, die ein Unternehmen bzw. ein Startup bieten muss, um geeignete Mitarbeiter auch anzuziehen. Wer heute noch denkt, flache Hierarchien, kurze Kommunikationswege und ein hippes Büro reichen aus, der verkennt die aktuelle Lage. Unser “Verkaufsargument” für Bewerber ist aber tatsächlich unsere Arbeit: Da wir uns früh auf die IoT-Branche konzentriert haben, arbeiten wir als agiler Vorreiter in einem noch recht jungen Feld. Das weckt bei vielen Bewerben das Interesse. Außerdem setzen wir alles daran, dass unsere Entwickler und Ingenieure Zugang zu den neuesten Technologien, zum Beispiel aus dem Bereich 3D-Druck, bekommen und vieles auch einfach mal ausprobieren können. Zu Guter Letzt überzeugt viele Bewerber unser “Why”, also unsere Vision: Wir sind mit dem Anspruch gestartet, IoT-Technologie auch für die Lösung komplexer gesellschaftlicher Fragen nutzbar zu machen, beispielsweise für den Umweltschutz. Welchen Tipp hast Du für andere Gründer? Es gibt von Stephen Covey ein großartiges Buch, “The Seven Habits of Highly Effective People”, das ich jedem Gründer ans Herz legen würde. Der für mich wertvollste Tipp daraus ist, dass man seiner Leidenschaft folgen sollte und dass das auch bedeuten kann, andere Themen hinten anstellen zu müssen. Wenn du keine Leidenschaft für dein Produkt oder dein Startup hast, dann hast du auch keine Freude daran, hart zu arbeiten. Und ohne harte Arbeit funktioniert es nunmal nicht. Daher finde ich auch die Debatte der “Work-Life-Balance” teilweise fehlgeleitet. Sich Gedanken zur eigenen “Work-Life-Balance” zu machen, das müssen in der Regel nur diejenigen, die keine Leidenschaft für ihr Projekt empfinden. Damit das aber jetzt nicht falsch verstanden wird: Ich meine damit nicht, beispielsweise seine Familie oder Freunde komplett zu vernachlässigen. Es geht mir lediglich darum, dass man durch Leidenschaft mehr erreicht, und das auch ohne ständige Überstunden oder Nachtschichten. Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren? Das mag jetzt traurig klingen, aber ohne G-Suite wären wir ein bisschen aufgeschmissen. Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung? Wir setzen vor allem auf Transparenz und offene Kommunikation. Wenn alle Mitarbeiter wissen, was im Unternehmen abgeht, reduziert das oft einiges an potenziellem Frust. Dazu haben wir nicht nur den regelmäßigen Austausch in den Teams, sondern auch einmal im Monat einen Learning Day, an dem nicht nur über Erfahrungen gesprochen wird, sondern eben auch neue Sachen ausprobiert werden können. Ich glaube fest daran, dass ein echter Teamgeist entscheidend für ein Startup ist. Daher ist es mir auch wichtig, dass sich die Kollegen persönlich verstehen und sich im Idealfall auch außerhalb der Arbeit austauschen. Ich denke, wir fordern von unseren Team-Mitgliedern sehr viel und deshalb muss auch ausreichend Zeit sein für gemeinsame Aktivitäten. Wer nur auf schnelles Wachstum setzt, ohne sein Team abzuholen und mitzunehmen, verliert sein wertvollstes Kapital. Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis? “Wildestes Erlebnis” klingt gleich nach einer verrückten Orgie. Damit kann ich leider nicht dienen. Der für mich bisher emotionalste Moment in meiner Zeit bei IOX war vermutlich, als wir den NRW Gründerpreis gewonnen haben. Wir hatten uns bereits gegen über 150 andere Startups durchgesetzt und wurden zusammen mit neun weiteren Startups zur finalen Preisverleihung eingeladen. Allein das war schon überwältigend für uns. Beim Event selbst mussten wir jedoch alle nochmal präsentieren und es war bis zum Schluss nicht klar, wer das Rennen macht. Die Woche vor der Preisverleihung war extrem anstrengend und hatte mir viel abverlangt. Es war eine dieser Wochen, in denen man nicht weiß, ob man so weitermachen kann und wie groß die Challenges noch werden können. Doch alle das war in der Sekunde vergessen, als klar war, dass wir gewonnen hatten. Das war ein großartiger Moment der Bestätigung für das, was wir mit IOX geschafft haben. Einer der Gründer von Urlaubsguru hielt damals die Laudatio und als klar wurde, dass es in seiner Rede um das Thema IoT geht und damit wir gemeint waren, war das ein Wahnsinnsgefühl – inklusive Gänsehaut. Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen. Foto (oben): IOX Lab
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