#Struntzdumm

[naipan]

„Wie das so berechenbare liberaldeutsche Berlinale-Publikum, in feiner Abendgarderobe, wie gewohnt da sitzt, in seiner vollkommenen politischen Unbedarftheit und Ahnungslosigkeit, und geschlossen applaudiert, als auf der Bühne eine Hand voll der handelsüblichen Künstlerdarsteller*innen, die ihre Abendgarderobe mit den erwartbaren "Arafatfeudeln" (W. Droste) aufgepeppt haben und ein paar der handelsüblichen Gratisphrasen ("... natürlich stehen wir hier auch auf für das Leben blabla") aufsagen, und wie diesem Publikum die Selbstüberschätzung, die Selbstgerechtigkeit, die Eitelkeit, die Ignoranz und die Verblödung in den erloschenen Gesichtern geschrieben steht, und wie dieses Publikum, dieses Klatschvieh, das von Filmkunst nicht einmal halb so viel Ahnung hat wie der Eckkneipenwirt bei mir nebenan, beim Erklingen des Wortes "Genozid" nicht auch nur eine halbe Sekunde an den Genozid denkt, den seine Eltern und Großeltern verübt haben - das zu sehen heißt, in den Abgrund des deutschen Kulturbetriebs blicken und wissen, dass man auf diese Sorte Leute nicht wird zählen können.“ (Thomas Blum)