#Staatsraison und Kernschmelze
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nunc2020 · 1 year ago
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Habecks Rede, die Kernschmelze der bundesrepublikanischen Erinnerungskultur. Die voraussetzungslose Staatsraison. Kollektive Exkulpation und Bekenntnisdruck.
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nunc2020 · 1 year ago
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Die Zeit ist reif und Herdegen kommt bald mit Staatsraison und objektive Werteordnung um die Ecke. In dem Lüth-Konzept einer objektiven Ordnung, die auf „positive“ Freiheit abzielt, also einer solchen, die Menschen in die Richtung eines bestimmten Ziels zur Verwirklichung ihrer Anlagen oder Projekte lenkt, liegt eine Tendenz nach totalitärer Konsequenz. Wo unsere Bestrebungen auf das Gleis eines Gemeinschaftsunterfangens umgeleitet werden, taucht die deutsche Freiheitssackgasse auf.
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nunc2020 · 1 year ago
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In Leipzig ein herrlich schwermütiger Herbsttag. Diskutieren und laufen, les pathologies allemandes in allen Facetten, die Neurose macht vor der Bundesliga nicht halt, inzwischen beschäftigen sich Staatsanwälte mit Anzeigen gegen Mazraoui und El Ghazi. Gegen den Mainzer Profi hat die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet für sein Tweet „I stand with Pal­es­tine“. „From the river to the sea, Pal­es­tine will be free“. In Gedanken begleitet uns die multitude der Habecks -auch im Freundeskreis - und die kruden Windungen der überschießenden Innentendenzen die schöne lange Strecke vom alten Reichsgericht über die Karli bis nach Connewitz. Wie schwach und geistig feige doch die Entgegnungen der Freunde, das Gemetzel der Hamas, Juden müssen hier sicher leben, Israels Existenzrecht, Israel Recht auf Verteidigung…ja, und nochmals ja, Selbstverständlichkeiten für mich. Neu zuletzt, der Punkt der Staatsraison sei ja, dass diese nicht abhängig von der Tagespolitik sei, die von mir eingeforderte Kontextualisierung sei jetzt nicht angebracht. Das autoritäre, freiheitsfeindliche Denkmuster des meisterlichen Vizekanzlers fällt niemanden auf. Die voraussetzungslose Staatsraison als evidenter Widerspruch zu all den Schlüssen, die unsere Generation aus den Nazi-Verbrechen gezogen haben, dazu kein Wort. Die moralisierende Haltung, das Eifernde ist mir unerträglich. Meister- und Musterschüler. Ça sent mauvais, der strenge Geruch des säkularisierten Protestantismus, der mich immer wieder von hier nach Westen vertreibt. Einige Israelfahnen hängen an Balkonen, das macht während des Spaziergangs die Neurose noch eindrücklicher. Das ist die moralisch-Intellektuelle Kernschmelze meiner /Habecks Generation. Die Stolpersteine, der Geschichtsunterricht, die Gedenkstätten, die dialektische Tiefenwirkung hat es in sich. Die Nazi-Opas in uns feiern gerade ein Fest, die Selbst-Exkulpierung funktioniert prächtig, die palestinensischen Leichenberge in Gaza und die progromartigen Zustände im Westjordanland (nie gehört? gestern S.2 in Le Monde,die NYT berichtet) sind Teil der Staatsraison. Das ist die Delegitimation. Mit diesem Gedankennebel zur degoutanten Hunnenpyramide, trop, c’est trop, man muss die Krypta immer wiedersehen und wieder fühlen, um es zu glauben. „Ce n’est pas l’Ouest“, sagte mir X. hier vor genau 30 Jahren. Les carottes sont cuites!
„Oui, je suis au regret
De te dire que je m'en vais
Car tu m'en as trop fait!“
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nunc2020 · 1 year ago
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Ex umbra in solem.
homo sincerus!
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