#Soldatengesichter
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my-life-fm · 5 months ago
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Mit 2.443 Milliarden US-Dollar wurde ein neuer Rekordwert für die Militärausgaben im Jahr 2023 erreicht. Das ist eine Steigerung von 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit Abstand führend in diesem Rüstungswahnsinn bleiben die USA mit 916 Milliarden US-Dollar. Auf Platz zwei liegt China (geschätzte 296 Milliarden US-Dollar), gefolgt von Russland (geschätzte 109 Milliarden US-Dollar). Mit 1.341 Mrd. US-Dollar gaben die NATO-Staaten mehr als die Hälfte aller Militärausgaben aus - und mehr als das Zwölffache des russischen Militäretats. Die deutschen Militärausgaben beliefen sich auf rund 67 Mrd. US-Dollar, immerhin neun Prozent mehr als 2022. Seit 2014 sind die deutschen Militärausgaben um 48 Prozent gestiegen.
Angesichts der Tatsache, dass die westlichen Staaten und ihre Verbündeten - ein Siebtel der Weltbevölkerung - für rund zwei Drittel der globalen Militärausgaben verantwortlich sind, stellt sich natürlich die Frage, gegen wen eigentlich immer weiter aufgerüstet werden soll. Wessen Interessen dient dieser Rüstungswahnsinn? Eigene geopolitische Interessen spielen jedenfalls eine herausragende Rolle, gigantische Profite der Rüstungsindustrie eine weitere.
Ich finde es gelinde gesagt unerträglich, welcher kriegerische Zeitgeist inzwischen auch in Deutschland Einzug gehalten hat. Wie schon so oft in der deutschen Geschichte sollen heute mehr denn je die Uniform, das Prinzip von Befehl und Gehorsam, die Ausbildung zum Töten, die Wehrertüchtigung und der Weg in die verordnete Unmenschlichkeit … zum Leitbild erhoben werden, stellt der Friedensforscher und Verleger Helmut Donat treffend fest.
Statt die Bemühungen um Entspannung mit Russland in den Vordergrund zu stellen, wird der Krieg für nahezu unvermeidlich erklärt und dementsprechend seine Vorbereitung als einzig sinnvolles Handeln dargestellt. Man setzt auf militärische Stärke statt auf Diplomatie, auf Eskalation statt auf Deeskalation und zivile Konfliktbearbeitung.
Schwer erträglich sind für mich die drastischen Bilder von zerstörten Soldatengesichtern in Ernst Friedrichs Buch „Krieg dem Kriege“ (1924).
Kriegsdienstverweigerung ist ein wichtiger Baustein zur Überwindung von Krieg, Tod und Zerstörung. Seit 1982 wird jedes Jahr am 15. Mai der Internationale Tag der Kriegsdienstverweigerung begangen - ein Tag, an dem all jene geehrt werden, die sich dem Krieg widersetzt haben und widersetzen, indem sie sich weigern, sich in militärische Strukturen einbinden zu lassen.
Gerade in Kriegszeiten wird das Recht auf Kriegsdienstverweigerung von den Herrschenden in Frage gestellt. Die Entscheidung der Verweigerer, sich nicht an den Verbrechen eines Krieges zu beteiligen, wird zu einem Schritt, der höchsten Mut erfordert.
Kriegsdienstverweigerung ist kein Verbrechen, sondern ein Menschenrecht.
Hier und heute sollten wir jeder Militarisierung entgegentreten, Kriegsdienstverweigerer und Deserteure aller Kriegsparteien unterstützen und dafür sorgen, dass sie in unserem Land Schutz und eine Perspektive finden. Krieg ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ihn nicht zu schüren, sondern zu sabotieren, das halte ich für richtig!
Frei nach: "“Wir sollten uns jeder Militarisierung entgegenstellen”" in Lebenshaus Schwäbische Alb von Michael Schmid am 01.06.2024. Den vollständigen Artikel im Wortlaut lesen: https://www.lebenshaus-alb.de/magazin/015137.html
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