#SGBIII
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federlesen · 11 years ago
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Sehr geehrter Damen und Herren, in der Bundesrepublik bewegt sich etwas. Die Menschen sind es Leid erleben zu müssen, dass es in unserem Staat Unmenschlichkeit per Gesetz gibt. Es werden Strafen willkürlich verhängt. Die Menschen werden in Bedrängnis, Existenznot und Obdachlosigkeit getrieben. Die Gründe der Strafen berechtigen diese Strafen auf keinster Weise, wenn man von der Gesetzmäßigkeit absieht. Nicht alles, was in Gesetzbüchern geschrieben ist, ist richtig. Das Hartz4-System verkümmert zu einem Strafsystem. Wenn Menschen nicht gehorchen, dann werden sie sanktioniert. Und weil das Gesetz einem so viel Freiheit lässt, bekommen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen enorme Macht gegenüber den Betroffenen, wobei, sollten sie selbst nicht gehorchen, müssen sie ebenfalls mit Repressalien fürchten, oder zumindest damit rechnen, dass sie weder eine Prämie noch eine Beförderung erhalten. Der Druck von oben, bestimmte Zahlen zu erfüllen, geht über die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Jobcenter zu den Betroffenen. Sodass diese in sinnlose Maßnahmen getrieben werden. Stellen Sie sich vor, dass kürzlich ein Bewerbungstrainer in eine Maßnahme gehen sollte, in der er lernt Bewerbungen zu schreiben. Dafür zahlt der Steuerzahler. Die Menschen werden nicht gefördert, sondern einfach versucht aus der Statistik zu halten. Als ich raus ging, um mir davon persönlich ein Bild zu machen, habe ich die Menschen angesprochen. So erzählte mir ein Betroffener eine schockierende Geschichte. Zwei Freunde von ihm sind kürzlich verstorben, sie haben Selbstmord begangen, weil sie es mit Sanktionen nicht mehr aushielten. Dies ist kein Einzelfall. Auf Facebook wird ständig auf den Sterbe-Jahrestag genau an diverse Personen erinnert, die einmal im Beruf erfolgreich waren, aber dann plötzlich in die Erwerbslosigkeit abdrifteten und dann Sanktionen erhielten. Die Person, die nun zwei Freunde weniger hat und um sie trauert, hat zu diesem Zeitpunkt gerade selbst eine Sanktion erhalten. Ich wünsche ihm, dass er stark bleibt. Ich merke aber auch, wie sehr das Sanktionssystem die Mitarbeiter erkranken lässt. Während ich unterwegs war, konnte man sehr gut erkennen, wer Mitarbeiter eines Jobcenters war. Sie haben leider die betrübtesten Gesichter. Dabei wollen sie den Menschen helfen in Arbeit zu kommen. Da sollte man doch sehr glücklich sein. Warum lächeln sie nicht? Norbert Wiersbin war einst ein Fallmanager. In seinem Buch, aber auch in seinem Blog erklärt er, wie sehr es ihn an Kraft gekostet hat, Menschen zu sanktionieren. Er ist davon so krank geworden, dass er nun selbst nicht mehr arbeiten kann. Auch Inge Hannemann (Mitarbeiterin Jobcenter Hamburg Altona) weiß davon. Und im Internet liest man derzeit auch von unbekannteren Exvermittlern und Exfallmanagern, die derselben Meinung sind. Wie kann das unserer Gesellschaft helfen? Die Menschen wollen dem ein Ende bereiten. Sie sammeln Unterschriften, um Sanktionen in der Gesellschaft zu thematisieren. Mit einer Petition 46483 (Arbeitslosengeld II - Abschaffung der Sanktionen und Leistungseinschränkungen (SGB II und SGB XII)) soll dies im Bundestag geschehen. Derzeit wurden schon über 30.000 Unterschriften online gesammelt und einige weitere Tausend offline, das heißt traditionell mit einer Unterschriftenliste. Wir müssen uns bewusst werden, was wir unserer Gesellschaft antun. Wollen wir Kranke, Tote und Obdachlose, oder doch einen neuen Ansatz, der uns hilft eine gesunde Gesellschaft zu formen, die aber auch erfolgreich in der Wirtschaft ist? Einige Menschen haben dies erkannt und sind deshalb auf die Straße gegangen. Sie haben sich über die Veranstaltungen auf Facebook organisiert und haben dabei ihre Erlebnisse in der Veranstaltung mit einem Foto und einem Erlebnisbericht festgehalten. Sie haben überwiegend positive Reaktionen erhalten. Viel Unterstützung und Zuspruch. Frau Bundeskanzerlin Merkel meinte einst in einer Rede zum Gedenktag der Opfer der NSU, dass wir unsere Augen nicht verschließen sollten. Denn Demokratie lebt von der aktiven Mitwirkung. Daher freuen wir uns sehr, wenn Sie Sanktionen zum Thema machen würden und dabei die Petition in der Presse, den Medien erwähnen würden." "Link zur Petition 46483 https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2013/_10/_23/Petition_46483.html
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