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thebelgianstallion · 4 years ago
Text
Was ist Hardtekk?
Hallo und herzlich willkommen auf meiner neuen Tumblr-Seite. Mir ist aufgefallen, dass das Internet recht wenig Informationen darüber hergibt, was es eigentlich mit dem Begriff Hardtekk auf sich hat. 
Zunächst einmal
Hardtekk ist nicht zu verwechseln mit Hardtek. Beides sind härtere und schnellere Subgenres der elektronischen Musik, aber das eine “k” sorgt für einen massiven musikalischen Unterschied. 
Hardtek ist eher in Frankreich angesiedelt und kann als etwas softe Variante des Frenchcore angesehen werden. Aber wie der Titel schon sagt: Dieser Artikel handelt von Hardtekk. 
Es gibt relativ wenige Quellen, an denen man sich orientieren kann. Deswegen sind viele Aussagen, die ich hier treffe, eher Behauptungen und Schlussfolgerungen als Fakten. Ich sehe diesen Text auch als ein work-in-progress ... Wer also was dazu beizutragen hat, der kann mich gerne kontaktieren oder diesen Betriag kommentieren. 
Hardtekk ist vermutlich irgendwann in den 2000er Jahren in den neuen Bundesländern entstanden und kann als ostdeutsche Antwort auf Schranz, Hardtechno, Hardcore und Gabber verstanden werden. Wesentliche Merkmale sind: 
Die Musik entsteht live. 
Besonders in der elektronischen Musikszene hat es sich ja durchgesetzt, dass der DJ die Musik den Clubgängern präsentiert. Im Hardtekk überwiegen allerdings LiveActs. Besonders beliebte Musikinstrumente sind hierbei die klassische Korg Electribe Serie, in der Szene als “Rote Korg” und “Blaue Korg” bekannt. 
Punk-Attitüde
Es ist schwierig, hier alles über einen Kamm zu scheren. Aber eine Gemeinsamkeit, die fast alle Hardtekk-Produktionen ausmacht, sind harte, rohe Beats (u.A. auch die berüchtigte wie auch umstrittene “Acer Kick”), die gerne und oft stark übersteuert werden. Begleitet wird das Ganze von einem kratzigen Offbeat-Bass, der mit ordentlich Swing versehen ist. Der Rest hängt ganz ab vom Schöpfer. Einige sampeln sich wild durch alle möglichen Charthits durch, andere setzen eher auf melancholische Klaviermelodien, die mit Filmzitaten unterlegt werden. 
Übersteuerung spielt ohnehin eine große Rolle. Viele Außenstehende kritisieren das natürlich, aber meiner Ansicht nach ist genau das der Reiz an diesem Genre. Hier werden einfach alle musikalischen Regeln über Bord geworfen; ein paar Leute kaufen sich eine Korg und produzieren drauf los. 
In einer Zeit, in der selbst Techno irgendwie zum neuen EDM verkommen ist und jede Underground-Produktion im top-abgemischten Hochglanz daherkommt, transportiert Hardtekk einfach das FUCK OFF-Gefühl wie keine andere elektronische Musikrichtung. 
Deswegen liegt der Vergleich zu Punkrock nahe. 
“Scheiß auf Mixing und Mastering. Ist das Ding da [der Pegel] im roten Bereich?! Gut so!”
“Scheiß auf richtige Songstrukturen. Ich stell mich 30 Minuten hinter meine Korg und baller ein Liveset raus. Das kannste dann hören, wenn du im Club bist. Wenn du Glück hast, stell ich einen Mitschnitt auf Soundcloud.”
Die Anfänge
Es ist schwer zu sagen, wo das Ganze anfing. Was den Begriff Tekkno mit “k” angeht, könnte man auf die Ost-Berliner Tekknozid Partys Ende der 80er verweisen, die im Grunde die Urzelle für die elektronische Tanzmusik aus Ostdeutschland bilden. 
Ein weiterer maßgeblicher Einfluß war mit Sicherheit auch die Gruppe Cannibal Cooking Club, die bereits seit 1999 sehr harten Live-Techno unter das Volk brachte. 
Ebenfalls muss man an dieser Stelle die aus Wiesbaden stammenden Brachialen Musikgestalter erwähnen. Obwohl sie natürlich eher in der westdeutschen Hardtechno-Szene angesiedelt waren, war ihr Sound schon immer deutlich näher an dem dran, was man heute Hardtekk nennt. 
Wie schon gesagt: Die Anfänge sind schwer zu benennen und wer hier über weitere Informationen verfügt, darf sich gerne bei mir melden. 
Der Westen feiert gut, doch der Osten feiert besser
Im Osten ist die Tekk-Szene bereits etabliert. Selbst auf großen Events wie dem Sputnik Springbreak gibt es eine Stage, auf der ausschließlich Hardtekk läuft. 
Doch so langsam findet der Sound auch im Westen seine Fans und immer mehr Tekk-Szenegrößen spielen immer öfter in westdeutschen Städten. Noch gibt es eine Menge weiße Flecken auf der Landkarte, aber die werden immer weniger. Hätte Corona der Sache keinen Strich durch die Rechnung gezogen, wären es garantiert auch schon einige weiße Flecken weniger. 
Während Corona spielt natürlich das Internet eine deutlich größere Rolle. Immer mehr neue Acts veröffentlichen inzwischen ihre Tracks auf Spotify & Co. 
Checkt hierzu mal meine Playlist: 
https://open.spotify.com/playlist/3s3GlmZ0mbXL65PwoaO7s4?si=9a6058e656e54819
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